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19. Januar
Kalte Hände streichelte mein Gesicht. Ich wurde von einem Rascheln wach. Ich blinzelte, als meine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten, sah ich, dass es der Adler vom Tag zuvor war. „Hast du kein Zuhause?“, fragte ich und lächelte. Er schüttelte den Kopf. „Was machst du denn hier?“, fragte ich und fast hätte ich eine Antwort erwartet. Doch dann schüttelte ich lächelnd mein Kopf und murmelte: „Jetzt rede ich schon mit einem Vogel“. Vielleicht sollte ich mich echt in die Klapse einweisen lassen. Als ich den Vogel ansah musterte ich ihn genauer. Er trug etwas in der Kralle. „Was hast du denn da?“, fragte ich und griff nach dem Umschlag.

Hey Hitzkopf,
Und plötzlich brennt der Himmel über mir
auf einmal verliere ich meinen Halt
alles läuft kreuz und quer
nichts ist mehr richtig.
Dass es Menschen gibt wie dich
die unterstützen ist so wichtig
Ich hielt es für angemessen
deine Nähe zu suchen
denn selbst wenn meine Tränen Blut sind
schafftest du es sie wegzuwischen
ich bin allein von der Welt getrennt durch Schluchten
du kommst und baust Brücken
so dass ich gehen kann wohin ich will
Ich verneige mich vor Menschen wie dir
diese Zeilen zeugen von mächtigem Respekt der dir gebührt
auch wenn dein eigenes Leben nicht grad die Waage hält
setzt du alles darauf und daran das Leben Anderer so gerade zu stellen
Menschen gehen um dich herum
und du weinst keine Träne
nicht weil du kalt bist
du hast eine starke Seele
selbst ohne Geld, ohne Hoffnung, ohne Perspektive
wirst du immer lächeln, leben du schenkst so viel Liebe
P.S.: Bitte, verstehe den Hintergrund!

Ich werde dich für immer lieben, Darian

Mir liefen die Tränen über das Gesicht. Ich schaute den Adler an. „Du kennst ihn also?“, sagte ich wütend und sah den Vogel an. Der wandte sich jedoch ab als hätte er mich nicht gehört. „Verdammtes Vieh!“, fluchte ich und tigerte durch das Zimmer. Nervös blickte ich das Tier an. Unschuldig saß es auf dem Bett und putze sich das Gefieder. Ich musste Darian finden und mein einziger Anhaltpunkt war dieser Vogel. „Darian“, murmelte ich und sah aus dem Augenwinkel wie der Vogel innehielt. „Ich nenne dich Darian!“, sagte ich triumphierend, „Du machst mich genauso verrückt wie dieser Freak!“ Der Adler klackerte mit dem Schnabel als würde er lachen. „Ist nichts zu lachen!“, schnauzte ich und warf dem Tier einen vernichtenden Blick zu. Ich tigerte weiter durchs Zimmer, ließ den Adler aber nicht aus den Augen. „Verdammt noch mal!“, fluchte ich und sah auf meine Uhr. Es war schon 14 Uhr und ich hatte noch nichts gegessen und geduscht hatte ich auch noch nicht also krallte ich mir eine alte Jogginghose und ein T-Shirt und begab mich aus dem Zimmer unter die warme Dusche. Es fühlte sich gut und wie das warme Wasser über mein Körper floss. Nach einer Zeit merkte ich, wie mein Magen sich bemerkbar machte. Ich stieg aus der Dusche rubbelte mir die Haare einigermaßen trocken, zog mich an uns kämmte mir die Haare. Dann band ich meine Haare zu einem Zopf zusammen und ging in Richtung Küche. Als ich etwas Nahrhaftes zu mir genommen hatte fühlte ich mich gleich viel besser. Ich ging wieder in mein Zimmer und sah das Tier das mich so sanft ansah, als wolle es mein Herz wieder zusammen flicken. „Brauchst gar nicht so zu gucken, Darian!“, fauchte ich und nah mein Lieblingsbuch zur Hand. „Dead to the World“. Vampir! Das war unmöglich! Darian ist doch kein… obwohl so abwegig war das gar nicht. Ich schlag in dem Buch nach Merkmale eines Vampirs. „Schnelligkeit, Kraft, Fähigkeit zur Verwandlung und hypnotisierende Augen“, murmelte ich und schaute den Adler an, „Verwandlung“ Ach was denke ich denn da und schüttelte den Kopf. Vampire gibt es nicht! Morgen werde ich die Anmeldeformulare für die Klapse einreichen! Ich seufzte. Ich steckte mir die Ohrstöpsel in die Ohren, die mich vom Rest der Welt ablenkten und griff mein Buch um etwas zu lesen.

20. Januar
Er lächelte und streichelte über meine Wange. Darian! Plötzlich drehte er sich um und ging in die Dunkelheit. „Darian! DARIAN!“, schrie ich und schlug die Augen auf. Es war nur ein Traum gewesen. Tränen rannen mir über die Wangen. Der Adler saß auf meinem Bettgestell und sah mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte. „Ich hab nur schlecht geträumt“, sagte ich zu dem Tier und lächelte gezwungen. „Du kennst doch den anderen Darian, oder? Weißt du ich wollte ihm noch etwas Wichtiges sagen, doch bevor ich überhaupt begriffen habe was ich ihm sagen wollte war er weg. Ich muss ihn sehen!“, sagte und umschlang meine Beine mit meinen Armen. Ich sah auf meine Uhr. Es war 5 Uhr morgens. Wieder hinzulegen würde nichts bringen, also ging ich zu meinem Schrank und ging ins Badezimmer um mich umzuziehen. Mit roten Augen und dicken Augenringen die ich versucht hatte zu kaschieren marschierte ich in die Küche. „Alles in Ordnung mein Schatz?“, fragte meine Mutter und warf mir einen Blick zu. „Alles bestens. Schlecht geschlafen“, murmelte ich leise und widmete meinem Müsli meine ganze Aufmerksamkeit. Als ich zu meinem Auto gehen wollte hielt ich inne. Ich war viel zu müde zum Fahren. Also machte ich auf halben weg inne und ging dann zu fuß. Als ich die Straße lang ging fühlte ich mich verfolgt. Ich ging etwas schneller, denn ich bekam langsam ein schlechtes Gefühl. Plötzlich griff jemand meinen Arm. „Hey!“, fauchte ich. „Na Süße, Lust mit uns wegzugehen?“, sagte ein schmieriger Kerl. Sein Freund lachte. „Nein danke! Ich hab ein anderes Niveau als ihr und geh zur Schule“, knurrte ich und wollte mich zum gehen drehen. „Warte du, Schlampe“, sagte dieser ekelhafte Kerl, holte aus und wollte mir ins Gesicht schlagen. Kurz bevor seine Hand mich schlug kniff ich die Augen zu. Doch es kam kein schmerz kein Schlag. Als ich die Augen wieder öffnete stand jemand vor mir und hielt die Hand von dem Kerl fest. „Wolltest du sie schlagen?“, hörte ich ein knurren. Als ich die dunklen zerzausten Haare sah, wusste ich wer es war. „Darian“, hauchte ich. „Sorry wir wussten nicht dass sie zu dir gehört, Alter“, versuchte der Freund sich zu retten. „Komm“, sagte Darian und legte seinen Arm um meine Schulter. Alles war wie ein Traum, er war wieder da! Zusammen gingen wir zur Schule. „Du Darian, ich muss dir-“, sagte ich doch er hatte seine Lippen schon auf meine gelegt. Als er sich von mir löste schnaubte ich. „Es tut mir leid… Aber ich will dich nicht verletzen“, flüsterte er und drehte sich weg. Weg war er. Tränen liefen mir über die Wangen und so brach ich zusammen und verlor das Bewusstsein.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 28.01.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle die fleißig meine Bücher lesen x3

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