Cover

26. Dezember
Als ich wieder zu mir kam war Weihnachten schon vorbei. Jemand hielt meine Hand. Ich stieß ein Fluch aus. Der Freak hatte mich geküsst! Ich schlug meine Augen auf. Alejo hielt meine Hand. Er schlief tief und fest. Ich gähnte, als ich wieder aufsah stand Darian im Zimmer. Wie machte er das? Was war er? Ein Mensch ganz sicher nicht. „Ich wollte mir nur verabschieden“, sagte Darian und sah Alejo an. „Der Schwächling ist besser für dich, sorry Hitzkopf“, hauchte er mir ins Ohr, „ich liebe dich!“. „Verabschieden?“, keuchte ich doch Darian war schon verschwunden. Mein Herz zerberste in 1000 Stücke. Tränen liefen mir über die Wangen. „Ach Daylina du- was ist los?“, sagte Alejo. Ich riss mir die Nadel aus dem Arm und rannte aus dem Zimmer und rief „Darian, Darian! DARIAN!!!!“ doch er kam nicht wieder. Würde ich ihn jemals wiedersehen? Würde ich ihm sagen können, dass ich ihn liebte? All diese Fragen strömten durch meinen Kopf. Er war ein Freak, seine Art machte mich wahnsinnig, doch ich liebte ihn. Wieso?


15. Januar
Darian war nicht wieder gekommen. Ich vermisse ihn! Ich hatte Alejo einen Korb gegeben. Ich hatte keinen Appetit und aß dem entsprechen wenig. Meine Mutter kam fast um vor Sorge und mein Vater versuchte jeden Tag mit mir ein „Vater-Tochter-Gespräch“ zu führen. Ich stieg aus dem Auto und schloss es ab. Die Schule war ohne den Freak öde und langweilig. Ich zermarterte mir den Kopf wie ich mir den Tag angenehmer gestalten konnte. Plötzlich und ohne Vorwarnung kullerten mir wie seit Tagen die Tränen über die Wangen. Darian. Ich wischte mir die Tränen weg. Eigentlich hatte ich damit abgeschlossen. Er würde nie wieder kommen, doch ich konnte nicht aufhören zu weinen. Hier war er immer ausgestiegen. Daylina, reiß dich zusammen. Was würde er sagen wenn er dich sehen würde? „Hitzkopf, hör auf zu heulen. Tränen machen hässlich“, hörte ich eine Stimme. Ich sah mich um doch keiner war da. Es war Darian‘s Stimme gewesen. Als ich an ihn dachte fühlte es sich an als würde mein Herz aus meiner Brust springen. Ich hatte mir das bestimmt nur eingebildet. Ich gehörte echt in die Klapse. „Ich liebe dich“, sagte ein großer Muskulöser Kerl vor mir. Es war Flo aus dem Fußballclub. Meinte er mich. Anscheinend denn er stand direkt vor mir. „Äh… Was?“, fragte ich verwirrt. „Naja… weißt du… du machst einen Eindruck als wärst du unnahbar“, sagte Flo und blickte verlegen zu Boden. Natürlich machte ich den Eindruck! Immerhin war ich unnahbar! „Jah und?“, sagte ich kalt. „Du bist mir halt aufgefallen. Ich wollte dich ja ansprechen aber irgendwie warst du immer weg, wenn ich es versucht habe. Umso mehr Zeit vergangen ist fiel es mir immer schwerer bis auf jetzt. Bitte geht mit mir aus!“, er war nun knallrot angelaufen. „Na gut!“, sagte ich. Vielleicht konnte ich so Darian aus meinem Herz und Kopf verbannen. „Wirklich? Ich hole dich Samstag um 16 Uhr ab“, sagte er und strahlte über beide Ohren.

18. Januar
Heute war das Date. Ich stand um 11 Uhr auf. Und stieg unter die Dusche. In Unterwäsche stand ich nun vor meinem Kleiderschrank. Was um Himmelswillen sollte ich anziehen. Ich entscheid mich für einen braunen Rollkragenpulli. Eine Jeans stülpte ich mir grade über die Beine als meine Mutter rein kam. „Frühstück ist fertig“, sagte sie und musterte mich. Ich sah in den Spiegel. Meine langen braunen Locken kringelten sich um mein blasses Gesicht. Oh man, Kein Wunder das Darian abgehaut war. Darian. Dieser Gedanke brachte mir die Tränen ins Gesicht. Ich ging in mein Zimmer. Ich hatte anscheinend das Fenster offen gelassen, denn es war sperrangelweit offen. Als ich grade wieder aus dem Zimmer gehen wollte klackerte etwas auf meinem Bett. Auf meinem Bett saß ein Adler. Heilige scheiße wie war der denn hier rein gekommen. Ich fiel fast in Ohnmacht als ich das Tier sah. Es sah mich an. Moment hatten Adler nicht eigentlich Schwarze Augen. Dieses Exemplar aber hatte blaue Augen, die mich traurig ansahen. „Na du… hast dich wohl verflogen“, sagte ich und ging auf das Tier zu. Es war ein schönes Exemplar. Als ich nur noch ein Meter von dem Tier weg war spreizte es die Vögel. „Keine Angst mein Hübscher. Ich tue dir nichts“, sagte ich sanft und streckte meinen Arm aus. Er klackerte kurz mit dem Schnabel und hüpfte auf meinen Arm. Ich setze mich aufs Bett. Der Adler setze sich auf meinen Schoß. „Weißt du… Ich habe heute ein Date mit einem Jungen aus meiner Schule. Er ist sehr beliebt, lustig und charmant, nur leider gehört mein Herz jemand anderen“, sagte ich mehr zu mir selbst als zu dem Tier. Es wirkte sauer und klackerte mit dem Schnabel. „Ach ja ich weiß was du meinst…“, sagte ich traurig. Ich dachte wieder an Darian. Wieso wollte dieser Kerl mir nicht aus dem Kopf gehen. Dieser Adler schaute mich mit seinen unglaublichen Augen. Blau wie das Meer. Als ich aus meinem Zimmer klackerte das Tier mit dem Schnabel, als wolle es „bis gleich“ sagen. „Ja bis gleich“, lachte ich. Dieses Tier war schon unglaublich. Nach dem Frühstück ging ich wieder in mein Zimmer. Der Vogel saß immer noch in meinem Zimmer. „Na du. Deine Augen erinnern mich an einen Jungen, den ich mal kannte. Er war ein Freak“, sagte ich und lachte bitter. „Er war oft nicht in der Schule und was blass wie eine Leiche. Seine Art war wie zum kotzen. Er hat mich immer Hitzkopf genannt und er war blitzschnell. Obwohl ich glaube das er kein Mensch war ist mein Herz gebrochen als er spurlos verschwunden ist“, sagte ich bitter. Der Adler streckte mir den Kopf hin. Ich streichelte ihm über den Kopf. Schon merkwürdig. Er war in mein Zimmer geflogen verstand mich anscheinend und tröstete mich jetzt. Als es 4 Uhr war klingelte es an der Tür. Ich machte auf und Flo stand vor der Tür. „Wir gehen ins Kino“, sagte er grinsend. Ich nickte nur und zog mir schnell Schuhe und eine Jacke über. Der Adler saß bei mir im Zimmer. Ich hatte das Fenster offen gelassen damit er verschwinden konnte wann er wollte. Der Junge war nervig und redete viel zu viel. Als ich zuhause war wollte er mich küssen, doch ich drehte mich weg und ging rein. Der Adler war nicht mehr da. Glück gehabt. Ich hatte schon genug Schuldgefühle, denn ich musste den halben Tag an Darian denken.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 23.01.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Mama & Papa

Nächste Seite
Seite 1 /