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1. Dezember
Und dann brach die Krise aus! Ich kochte vor Wut. Mein ganzer Körper zitterte vor Verlangen ihm den Hals umzudrehen. Ja genau sowas nannte man Mordlust! Dieses intensive Gefühl brachte mich dazu die Hände zu ballen. Ich war außer mir! Dies war meine Reaktion auf die Nachricht, dass wir in das kalte und regnerische Dorf namens Lungenfort umzogen. Es lag etwas über 6 Stunden von meiner Heimat entfernt. „Ach Schätzchen, dein Vater hat dort einen besseren Job und wir können uns sogar ein Haus leisten!“, versuchte meine Mutter, die meinen Wutanfall schon kommen sah, mich zu besänftigen. Ich drückte alle Beleidigungen und Vorwürfe mit einem Blick aus, drehte mich um und knallte die Tür zu meinem Zimmer zu. „Daylina!“, rief mein Vater. Ich antwortete nicht, durfte nicht weinen, keine Schwäche zeigen. Dies hatte ich in frühen Jahren gelernt.


8. Dezember
Diese Woche war so stressig das ich nicht mal Zeit hatte aufs Klo zu gehen. Ich saß im Auto. Draußen regnete es. Die Straßen waren trostlos, genau wie ich. Kein Wort hatte ich mit meinen verdammten Eltern gesprochen seit dieser beschissenen Nachricht. „ Schätzchen, wie lange willst du uns denn noch mit deinem Schweigen bestrafen?“, sagte meine Mutter weinerlich, doch ich blieb stur. Darin war ich eben die Beste! Morgen fing auch schon der erste Tag in meiner neuen Schule an. Toll! Gott, was habe ich getan?! Als ich aus dem Fenster sah, ging meine Laune noch mehr ins Minus als sie eh schon war. Das einzige was ich sah war Wald! Na das konnte ja was werden, dachte ich und kniff die Augen zusammen. „WAAAS..?!“, fing ich an zu schreien. Mein Vater trat vor Schreck auf die Bremse. „DAYLINA!“, brüllte mein Vater, doch ich merkte sein Schreien gar nicht. Wie gebannt, schaute ich in den Wald eben war da doch ein Mensch mit unglaublicher Geschwindigkeit an uns vorbei gelaufen. „Daylina mach das nie wieder hast du mich verstanden?“, maulte meine Mutter die Fast ein Herzinfarkt bekommen hatte. Ich murmelte was von „nicht wichtig“. Als wir ankamen stieg ich aus und das erste was ich in meinem neuen Heim tat, war mich in meinem Zimmer einzuschließen. Danach zog ich mir eine Jacke an und griff mir den erst besten Regenschirm. Ich wollte mich erst mal umsehen. „He du!“, hörte ich hinter mir als ich eine Weile durch die Straßen gelaufen war. Ich drehte mich um. Vor mir stand der Sexgott höchstpersönlich! Strahlend blaue Augen schauten mich an. Er hatte einen Bleichen Teint und dunkle zerzauste Haare. „Was willst du?!“, keifte ich den Jungen an. Egal wie er aussah mit Höflichkeit hatte er nix am Hut. Erst machte er große Augen, dann fing er an zu lachen. Er grinste unverschämt. „Grins nicht so blöd“, fauchte ich und drehte mich weg. „He, warte“, sagte der Junge und packte mich am Arm. Ich riss mich los und funkelte ihn an. „Fass mich nicht! Ich muss kotzen wenn ich sowas wie dich sehe!“, knallte ich ihm an den Kopf und ging wieder nach Hause. Was war das denn für ein Freak! Ich lachte in mich hinein. Aber ein Hübscher war er ja gewesen. Doch da kochte die Wut in mir hoch als ich an sein blödes Grinsen dachte.


9. Dezember
Am Morgen weckte mich meine Mutter recht früh. Ich ging unter die Dusche. Nach dem Frühstück wollte ich grade aus dem Haus da sah ich einen neuen Wagen in der Einfahrt stehen. „Mum, jemand hat bei uns in der Einfahrt geparkt“, hatte ich gerufen doch da hielt mir meine Mutter die Schlüssel hin. „Happy Birthday zum 17.!“, riefen meine Eltern. Ach Gott, wegen dem ganzen Stress hatte ich doch glatt meinen Geburtstag vergessen! Ich krallte mir die Schlüssel und setze mich ins Auto. Ich hatte meinen Führerschein vor ein paar Monaten gemacht und seit dem nicht mehr am Steuer gesessen. Aufgeregt wie ein kleines Kind an Weihnachten saß ich nun am Steuer. Die Fahrt war recht Ereignislos, es goss nur wie aus kübeln. Als ich bei meiner neuen Schule einen Parkplatz erwischt hatte, griff ich meinen Regenschirm und ging zu meiner neuen Schule. Gott wo war nur das Sekretariat?, fragte ich mich in Gedanken. „Entschuldigung“, sprach ich ein Mädchen an, „Kannst du mir sagen wo das Sekretariat ist?“. Sie erklärte mir wo das Sekretariat war und ich fand es darauf hin auch. Die Sekretärin gab mir meinen Stundenplan und ich lief hilflos zu meinem Klassenraum. Ich klopfte an. „Herein“, hörte ich den Lehrer sagen und ich öffnete die Tür. Als ich eintrat fingen viele an zu murmeln. Na toll! Ich kam mir vor wie ein Ausstellungsstück. „Das ist Daylina Bianca Ronofsky! Ihr Vater hat hier sehr viel Ansehen.“, sagte der Lehrer und deutete auf einen Platz. „Setz dich dort hin“, sagte er. Meine Augen weiteten sich. Direkt neben mir saß dieser Freak von dem Tag zuvor. „Ach so sieht man sich wieder Hitzkopf“, sagte der Typ grinsend. „Sei leise, Freak!“, knurrte ich und schaute nach vorne. „Wieso bin ich ein Freak“, fragte der Junge, „Ich heiße nämlich eigentlich Darian“. Ich beachtete diesen Freak einfach nicht. Doch ich merkte seinen Blick die ganze Zeit auf mir ruhen. Nachdem die Stunden vorbei waren hatten wir Mittagspause. Auf den Weg zu meinem Wagen machte hörte ich hinter mir „Hitzkopf!“. Darian war mir gefolgt. „Nicht nur Freak sondern auch Stalker oder was?“, fuhr ich ihn an. „Nein ich wollte nur fragen ob du mich mitnimmst“, sagte er und grinste. Ich stand kurz vor einem Wutausbruch und so stieg ich in mein Auto schlug die Tür zu. Und ließ den Freak eiskalt dort stehen.

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Tag der Veröffentlichung: 18.01.2010

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