Die Liebe und sein Fluch

Versunken in Schuld und seiner Liebenswürdigkeit
Lauscht sie bei ihrem Liebsten Herz nach einem Gedicht
Sie verharrt in Geduld, und lässt ihn nicht allein
die Liebe gelehrt, und gewahrt in ihrem Gesicht


Ihrem Manne so nah, und doch so weit entfernt
das Mädchen es sitzt, wachend im Mondscheinlicht
Wie ein Diamant so kristallklar, denn ihr Blick schon lange leer
Durch einen Blitz übertönt, hört sie das Aussetzen nicht


Und sein Augenlid schließt, kann sich nicht halten vor Schmerz
und voller Liebe, schenkt er ihr seine letzte Nacht
So schwach sie genießt, und ihrer Hoffnung entbehrt
das Gefühl, er hatte sie zu seinem Mädchen gemacht


Für immer zusammen, hatte er’s ihr versprochen
sie gibt nicht auf, liebt sie ihn doch so sehr
Noch eine letzte Träne und sein Fluch wär gebrochen
doch diese letzte Träne besitzt sie nicht mehr

Liebe des Herzens

Das Licht nur ein Schatten, von Geburt an blind
nicht wissend von ihrem Gesicht, doch ein jeder von der Trauer
Tag und Nacht nur im Ohr verschieden, nicht aber in ihren Augen
jene die sie geliebt hatten, stets unsichtbar fürs Kind

Nun eine erwachsene Frau, so wunderschön und doch allein
lange schon blind, läuft sie dennoch gegen einen Mann
muss es wohl das Schicksal sein, das ihr die Orientierung nahm
denn der Mann erwachte taub, wuchs still in die diese Welt hinein

Der Sinne bestohlen, doch ihre Herzen einander bestimmt
machen sie sich das Geschenk der Liebe
so dass sie sah Gemälde, und dass er hörte Lieder
für immer Befohlene der Liebe, er taub und sie blind

Doch im Schlafe weinte sie, durch ihren trüben Blick
sie kann nicht damit leben, ihn nicht zu sehen
den Rucksack geschultert, macht sie sich auf den Weg
unsicher Richtung Hafen, seinen stummen Schrei im Genick


Schon ein Jahr ist vergangen, und der Arzt ruft sie zu sich
Ja, bald konnte sie zurück zu ihm
um des Glückes Willen, sie freudig schwieg
Vor dem Doktor da zwei Augen lagen, sie bekam endlich Augenlicht

Euphorisch rennt sie Tagelang, in Richtung Liebe geschwind
und dort sieht sie einen Mann, blind und taub
Eine Erinnerung wird wach, so dass sie ihren Augen nicht traut,
nun war sie nicht mehr blind, doch von wem wohl diese Augen sind?

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Tag der Veröffentlichung: 02.03.2012

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