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Tervenarius & David


Die Alarmanlage meldete sich. Tervenarius, der die Formel für ein neues Pilz-Serum errechnete, hob unwillig den Kopf. Es klingelte wieder. Warum kümmerte sich denn niemand um den Eindringling? Ach ja, außer Mercuran war ja niemand im Haus und der wollte einen Film ansehen. Verärgert erhob er sich und schaltete die Kamera ein. Er reckte den Hals, denn zuerst dachte er, dass er nicht richtig sah. Vor der Tür stand tatsächlich Daisy mit einem monströsen Blumenstrauß. Woher hatte sie die Adresse der Duocarns? Bestimmt von Buddy. Hm, das war ihm gar nicht recht. Daisy klingelte erneut.
Seufzend nahm er den Hörer der Türsprechanlage. »Ja?«
»Hallo, hier ist Daisy Madison. Ich möchte zu Tervenarius.«
Sollte er sich verleugnen? Vielleicht hatte sie bereits seine Stimme erkannt. Was wollte sie wohl? Warum hatte sie Blumen? Wenn er sie empfing – und dann noch im eigenen Haus ... Nein, er hatte keine Angst vor Mercuran. Er hatte sich nichts vorzuwerfen.
»Hallo?«, fragte Daisy.
»Hier ist Tervenarius, Daisy«, antwortete er entschlossen. »Ich komme.«
Er rannte die Treppen hinauf. Warum rannte er? Er bemühte sich, langsam zu gehen. Wieso brachte Daisy ihn immer auf so eine eigentümliche Art aus dem Konzept? Er öffnete die Tür. Sie sah toll aus. Das war nicht zu leugnen. Ihr weißes Kostüm saß wie eine zweite Haut auf ihrem kurvigen Körper. Sie trug das schwarze, üppige Haar wieder hochgesteckt, dazu ein Hauch Make-up. Sie wirkte wie ein Filmstar. Sie lächelte. Was sollte er tun? Er war ein Gentleman. Oder nicht? Er lächelte zurück.
»Das ist eine Überraschung«, sagte er. Er war sich unschlüssig, was er weiter tun sollte. »Möchten Sie nicht eintreten?« Sie hatte schließlich irgendetwas auf dem Herzen. Es war unhöflich sie an der Türschwelle abzufertigen.
Er begleitete sie ins Wohnzimmer – wurde sich bewusst, dass er lediglich eine kurze, blau-weiß gestreifte Shorts und ein enges, weißes Shirt trug. Ein Outfit, das die Details seines Körpers mehr als gut betonte. Das lange Haar trug er zu einem losen Zopf geflochten. »Ich war auf Besuch nicht vorbereitet«, sagte er steif. Verdammt! Er trug auch keine Kontaktlinsen! Konnte er sich schnell aus dem Staub machen, um sich umzuziehen? Sie in dem Wohnzimmer allein lassen? Nein. Das wollte er noch weniger. Er musste sie schnellstmöglich wieder loswerden.
Daisy hatte bewundernd die ganzen Aquarien und wuchernden Grünpflanzen besichtigt und drehte sich zu ihm um. Sie musterte ihn von oben bis unten – sah ihm dann erstaunt ins Gesicht.
Er versuchte, seine Verlegenheit nicht zu zeigen. »Was führt Sie hierher?«
Daisy zückte den Blumenstrauß und hielt ihn ihm hin. »Ich wollte mich bei den Duocarns bedanken, Tervenarius. Auch im Namen von Rosi.«
Er nahm die bunten Blumen in der durchsichtigen Folie dankbar an. Nun hatte er etwas, mit dem er seine Shorts verdecken konnte.
»Sie haben das mit dem Anwalt tadellos gemeistert.« Sie sah sich um. »Darf ich mich setzen?«
Beim Vraan. »Ja natürlich«, beeilte er sich zu sagen. Er benahm sich wie ein Tölpel. Es ist, egal was du trägst, sagte er sich. Du bist homosexuell und sie ist eine Frau. Das heißt, sie ist uninteressant. Und es ist gleichgültig, wohin sie blickt. Er lächelte entschuldigend.
»Ich will auch nicht lange bleiben.« Daisy schlug die schlanken Beine übereinander. Er schob den Po auf den Rand der Ledercouch, den Blumenstrauß immer noch zwischen den Beinen.
»Wollen Sie ihn nicht ins Wasser stellen?«, fragte Daisy amüsiert. So langsam wurde seine Situation grotesk.
»Das mache ich gleich.« Er sah sie ruhig an. »Es freut mich, dass Sie mit meiner Regelung zufrieden sind. Sie werden Skar nicht mehr wiedersehen. Er darf nicht mehr nach Kanada zurück.«
»Wir hatten schon befürchtet, wegen der ganzen Sache aus Vancouver verschwinden zu müssen. Es ist mir immer noch nicht ganz klar, wieso die Duocarns über Bars Erbe entscheiden konnten.«
Ihr Götter, was sollte er darauf sagen? Dass sie alle Außerirdische waren? Er musste sich herauswinden. »Bar war den Duocarns verpflichtet, Daisy. Über die genauen Zusammenhänge kann ich nichts sagen. Aber wie Sie sehen, hat ja alles geklappt, und das Erbe ist gerecht verteilt worden.«
»Und Skar wird nie des Mordes angeklagt werden?«
»Nein, Daisy.«
»Aber wieso nicht?«
Verflucht! Glücklicherweise hatte sie diese Fragen nicht in Rosis Beisein in der Pizzeria gestellt. Jetzt musste er ganz dick auftragen. »Die Duocarns sind ein Zweig des Geheimdienstes. Wir haben alle nötigen Maßnahmen ergriffen, Daisy. Aber Sie werden verstehen, dass gewisse Dinge geheim bleiben müssen.« Sie sah ihn an. Ihre Augen irritierten ihn nach wie vor. Wieso hatte sie derartig vielfarbige Augen? Aber sie nickte endlich.
»Ja, ich verstehe. Das alles geht mich ja eigentlich auch nichts an. Ich habe alles schriftlich, vom Anwalt bestätigt und brauche mir keine Sorgen mehr zu machen.« Sie lächelte. »Eigentlich kam ich ja nur, um mich zu bedanken. Sie haben das alles wunderbar geregelt.«
Sie erhob sich. Tervenarius schnellte hoch. Sie kam mit der ausgestreckten Hand auf ihn zu. Wunderbar, sie wollte sich verabschieden. Das war gut. Er lächelte erleichtert. Sie stand eng bei ihm, hatte die Hand sinken lassen, bevor er sie nehmen konnte. »Sie sind ein außerordentlich interessanter Mann, Tervenarius«, sagte sie mit schimmernden Augen. Er starrte auf ihre vollen, glänzenden Lippen, die ihm immer näher kamen – die seine berührten! Die sich an seinem Mund rieben! Sie drückte mit ihrem Körper den Blumenstrauß knisternd platt.
»Wer hat denn geklingelt?«, fragte Mercuran hinter ihm.


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»Was machst du da?« Mercurans Stimme klang mehr als frostig.
Terv drückte Daisy mit gerunzelter Stirn von sich. »Ja, das frage ich mich auch«, grunzte er. Er hob den zerdrückten Blumenstrauß in die Höhe und betrachtete ihn.
»Entschuldigen Sie! Ich, ich ... » Daisy stotterte. »Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Verzeihen Sie, Tervenarius.«
Ihr Götter! Würde diese Peinlichkeit denn gar kein Ende nehmen? Er trat zu Mercuran, packt ihn am Arm und zog ihn zu Daisy. »Darf ich vorstellen: Das ist mein Lebensgefährte David Martinal.«
Mercuran starrte Daisy lediglich hasserfüllt an. Er hatte sein gutes Benehmen völlig vergessen.
»Und jetzt entschuldigen sie uns bitte«, sagte Terv energisch. Es war ihm nun völlig gleichgültig, was er trug. Er hätte auch nackt sein können. Selbstbewusst geleitete er Daisy zur Tür. Sie öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, aber er schüttelte nur den Kopf. Energisch schloss er die Tür hinter ihr. Puh!
Mercuran stand noch da, wo er ihn verlassen hatte. »Ich wusste es«, hauchte er.
»Was wusstest du, David?« Er war ausgesprochen sauer.
»Dass du diese Daisy magst. Vielleicht sogar noch mehr – wenn du sie schon küsst.«
»Verdammt, David! SIE hat mich geküsst und nicht umgekehrt! Außerdem war es kein richtiger Kuss.«
»Ja, weil ich zur Tür reingekommen bin«, flüsterte Mercuran.
Terv merkte, wie ihm der Hals langsam richtig anschwoll. Er hatte immer noch den nun lästigen Blumenstrauß in der Hand, den er wutentbrannt auf den Boden warf. »Das glaubst du doch nicht wirklich, David?« Er sah ihm grimmig in seine intensiv metallischen Augen.
Gegen diesen Anfall von unbegründeter Eifersucht gab es nur ein Mittel. »Komm mit. Ich muss dir etwas zeigen«, knurrte er, packte Mercurans Hand und zog ihn die Treppe hoch in ihr Zimmer.
»Was willst du mir zeigen?« Mercurans Stimme klang als erwarte er nun das endgültige Aus ihrer Beziehung.
Eigentlich war es nicht seine Art, aber nun fiel er aus der Rolle. Er benahm sich wie ein verdammter Macho. Und insgeheim macht es ihm einen höllischen Spaß. Er zerrte sich das Shirt über den Kopf und zog die Shorts aus. Er deutete auf sein Glied, das sich erwartungsvoll hob. »Was glaubst du, weshalb er sich jetzt regt? Na?« Von Mercuran kam keine Antwort. »Weil DU da stehst mit deinem süßen Schmollmund. Weil er sich auf DICH freut, du Dummkopf. Unglaublich, dass so ein läppischer Vorfall dich an uns zweifeln lässt! Hast du denn immer noch nicht kapiert, dass wir zusammengehören?«
Er zog dem erstarrten Mercuran Pulli und Hemd aus. Er war gierig, küsste ihn, drang tief mit der Zunge in seinen Mund ein und öffnete dabei seine Jeans. Das würde er jetzt regeln.
Er kniete sich zielstrebig vor ihn und liebkoste mit dem Mund sein Geschlecht durch den dünnen Baumwollstoff der weißen Boxershorts, das sofort reagierte. Zart erfasste er Mercurans Glied mit den Zähnen, biss durch den Stoff.
»Aber ...«, flüsterte Mercuran.
»Es gibt kein Aber, David. Und jetzt marsch ins Bett. Komm, zeig mir deine Reize. Zeig mir was du zu bieten hast. Da kommt keine Frau der Welt mit!«
Er warf Mercuran aufs Bett. Ich werde dich jetzt durchnehmen, dass dir Hören und Sehen vergeht – samt deinen ganzen Flausen, dachte er, lüstern und gleichzeitig amüsiert.
»Und den Namen Daisy will ich in diesen Wänden nicht mehr hören«, befahl er. Beim Vraan, er war der Chef der Duocarns und der Herr im Haus!

Duocarns - Alien War Planet ist Band 7 der 7-teiligen Duocarns Serie:
Teil 1: Duocarns – Die Ankunft
Teil 2: Duocarns – Schlingen der Liebe
Teil 3: Duocarns – Die drei Könige
Teil 4: Duocarns – Adam, der Ägypter
Teil 5: Duocarns – Liebe hat Klauen
Teil 6: Duocarns - Ewige Liebe
Teil 7: Duocarns - Alien War Planet


Mehr über die Duocarns auf www.duocarns.com

Das Buch gibts als
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Impressum

Texte: elicitdreams
Bildmaterialien: elicitdreams
Lektorat: Melanie Reichert
Tag der Veröffentlichung: 18.01.2013

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