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"Gib auf dich Acht Ikarus, flieg nicht zu hoch, deine Flügel, der Wachs, er wird der Sonne nicht standhalten... Dort oben kann dir niemand helfen!"




Was ist, wenn wir nicht alle das Recht auf unsere große Liebe haben?
Wenn wir sie nicht finden, weil wir blind sind, von all den anderen Lichtern die uns diese Welt zu bieten hat?

Sollen wir uns mit etwas zufrieden geben, was uns nicht ganz passt, einfach weil es da ist, greifbar ist? Viel greifbarer als der Traumprinz, die große Liebe von dem nur die Märchen erzählen?

Was ist, wenn wir Angst und Zweifel niederkämpfen, und uns mit ihnen am Boden beschweren, obwohl Liebe doch leicht machen sollte. Federleicht, so dass ein Windhauch allein es möglich machen könnte uns einfach fort zu wehen, wenn da nicht dieser eine Mensch wäre, der schützend die Hand über uns legt.


Was ist wenn wir diesen Menschen nicht finden, und wir nie fliegen lernen, es nie leicht wird?


Wie kann ich die Eine für einen Mann sein, der nicht der Eine für mich ist?
Einen den ich zwar liebe, aber der mir keine Flügel verleiht?

Und wie kann ein Anderer mich schmerzlich vermissen, die Tage zählen und sich nach mir sehnen, wenn ich in der Ferne nicht einen Gedanken an Ihn verschwende, es mich nicht stören würde, wenn die Zeit der Ferne ewig halten würde?

Wie kann der Eine mich lieben, aber mir nicht folgen wollen wenn ich gehe?
Und wie kann der Andere sein Leben um mich herum bauen, so dass ich fast ersticke, auch wenn er mich erst kürzeste Zeit kennt?

Ich habe mich einmal leicht gefühlt, so leicht, das ich mir sage ich habe geliebt.
Dieses Gefühl muss nun gehen.

Alles kommt wieder, immer wenn ich ihn sehe, doch es gibt nichts mehr von dem er sich nähren will.
Kleine Zeichen sieht man, oder bildet sich sie ein, deutet man, und bricht mitten in der Bewegung und den Gedanken ab.
Die Angst zu Hoffen, das Kribbeln wieder in den Körper zurückkehren zu lassen, aufzusteigen und dann wieder zu fallen ist zu groß.

Wie Ikarus baute ich mir Flügel, aus Freundschaft, Vertrauen und Liebe, doch auch sie schmolzen wie Wachs, als ich meiner Sonne zu nah kam und mein Herz stürzte ins Meer.

Die alten Flügel sind zerstört, die neuen nur eine Imitation des alten Werks.
Ich kann keinen Faden des Vertrauens mehr hineinweben, denn wer sagt mir, dass er nicht wieder zerreißt wenn ich ihm nicht gut genug bin? Ich kann sie nicht mit Freundschaft leimen, denn sie würden zergehen, wenn er wieder mein Herz bricht.
So sind die Federn der Lieber verkümmert.

Ikarus fliegt nicht mehr.
Er kommt nicht mehr zu nah an die Sonne, aber er wird auch niemals mehr diese eine Leichtigkeit spüren.
Dieses Glück bei jedem Flügelschlag.

Was passiert wenn jeder Mensch nur ein Paar dieser Flügel bekommt?
Was dann...

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Tag der Veröffentlichung: 08.10.2010

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