Müde quäle ich mich aus meinem warmen Bett, um meinen Wecker abzustellen. Heute ist Mittwoch, mein absoluter Hass Tag. Mittwoche sind sogar noch schlimmer als Montage, und das mag bei mir schon etwas heißen. Langsam bewege ich mich ins Bad, doch erst als ich endlich unter der Dusche komme werde ich wach.
„Amy! Beeil dich, sonst kommen wir zu spät zur Schule. Und ich habe heute in der 1. Stunde Matheschularbeit“, rief meine kleine Schwester Carolina, dabei war ich eh schon fast fertig.
Amy, das bin ich. Eigentlich heiße ich Amelie, aber ich hasse diesen Namen. Ich hab dunkelbraune lange Haare, die sich immer zu tausenden Locken kringeln und hellblaue Augen. Carolina, kurz Lina sieht genauso aus wie ich vor drei Jahren.
Als ich dann tatsächlich fertig bin und runtergehe sehe ich das Auto meines Vaters schon in der Einfahrt. Wir wohnen im 18. Bezirk, also am Stadtrand von Wien in einer riesigen Villa. Meine Eltern haben vor meiner Geburt gemeinsam eine Anwaltskanzlei eröffnet und sind damit reich geworden. Tja, eigentlich ganz schön hier, nur man braucht ewig um in die Inneren Bezirke zu kommen, deshalb bringt mein Vater uns auch immer mit dem Auto zur Schule. Wir sind nach der Volkschule an der Theresianischen Akademie Wien angemeldet worden, dafür könnte ich meinen Vater jetzt noch umbringen. Den diese ach so tolle Eliteschule zwingt mich 6 Sprachen zu können. Neben Deutsch musste ich auch noch Englisch, Russisch, Latein, Französisch & Spanisch lernen. Dort angekommen verabschieden wir uns schnell bei unserem Vater und gehen hinein. Das Gebäude an sich ist wirklich sehr schön, aber trotzdem bei mir verhasst. Neben dem Tor wartet schon meine beste Freundin Raphaela auf mich. Nein sie wartet gar nicht auf mich, sie hatte sich schon wieder einen neuen Typen zugelegt. So etwas wundert mich bei ihr eh nicht mehr. Wir waren schon seit dem Kindergarten befreundet und sie hatte schon immer alle zwei Wochen einen neuen Freund. Als sie sich dann endlich von ihrer Eroberung löste umarmt sie mich und wir gehen kurz vorm Läuten hinein. Raphi hat jedoch Französisch und ich jetzt Englisch, also müssen wir uns schon an der Treppe verabschieden. „ Nächste Pause, Mädchenklo und nimm Kathi mit!“ ruf ich ihr noch hinterher, bevor ich mich an meinen Tisch setzte und einen Plan entwickle, den Englischunterricht unbemerkt zu verschlafen. Meine Mutter hat mich dreisprachig aufgezogen, also war deutsch, englisch und französisch nie ein Problem für mich.
Texte: die Recht liegen bei mir :)
Tag der Veröffentlichung: 30.10.2012
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