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..Fuck Yeah!


Es war kalt. Eisiger Wind fegte durch die Baumkronen, kein einziges Tier war zu hören. Der gelbliche Vollmond erstreckte sich bösartig über den Himmel.

Mein Kopf tat weh. Ich stöhnte leise auf und drehte mich zur Seite. Das Knacken von Ästen drang mir in die Ohren, ich keuchte erschrocken auf und öffnete die Augen.
Der Himmel. Kein einziger Stern, dafür aber der Vollmond. Eklig gelb, er erinnerte mich an verfallende Lebensmittel. Langsam setzte ich mich auf.
Ich lag ... auf den Boden einer Lichtung. Rund um die Lichtung herum ragten riesen Bäume in den Himmel. Ich hörte kein Tier. Kein Heulen, eines Wolfes, kein Zwitschern eines Vogels.
Nur der Wind, der mir die Haare ins Gesicht bließ. Mit erweiterten Augen setzte ich mich langsam auf. Ja, das war eindeutig ein Wald hier.
Hinter mir erstreckte sich ein Zaun, verwirrt ging ich darauf zu. Meine Finger hagte ich in den Zaun ein, ich beugte mich leicht vor und blickte durch.
"Komisch, dahinter sieht es doch genauso aus, wie auf dieser Seite, hier.", murmelte ich, wärend sich meine Finger lösten und ich mich umdrehte.

Was jetzt? Was nun, wo ich in diesem Wald war? Wo genau war ich nun eigentlich? Und wohin sollte ich jetzt? So viele Fragen schwirrten mir durch den Kopf.
Doch die allergrößte von allen war immer noch: Warum? Warum fand ich mich -mitten in der Nacht- in einem Wald wieder? Müsste ich nicht eigentlich in meinem Bett liegen, in meinem Zimmer, bei mir Zuhause?!
Vielleicht wurde ich ja hierher entführt.. Oder ich schlafwandle. Nein, schlafwandeln kann ich nicht, sonst würde ich diesen Wald ja kennen, oder?
Und ich kannte ihn nicht. Noch nie zuvor in meinem Leben war ich hier. Also warum steckte ich nun hier? Vielleicht ist es auch nur ein Traum - Genau, ein Traum!
Ich träume diesen ganzen Stuss hier nur, und nix davon ist real! Nein ... ich konnte nicht träumen, das hier war die Realität. Ich spürte die eisige Kälte.
Diese so schmerzvolle Kälte, die meinen Körper erfasste. Und dieser Schmerz konnte einfach keine Einbildung sein. Erst jetzt von der Kälte, und dessen Schmerz bewusst, begann ich zu zittern.
Ich setzte einen Fuß vor mich -und ging einen weiteren Schritt. Langsam vorsichtig schlenderte ich den verlassenen Weg entlang. Was war das hier für ein Wald?
Ich war noch nie zuvor hier gewesen. Ich musste sofort raus aus diesem Wald und Jemanden finden!

Nachdem ich den Weg immer weiter entlang ging, kam mir die Gegend immer bekannter vor. War ich vielleicht doch schon einmal hier gewesen?
Erinnern konnte ich mich jedenfalls nicht. Mein Gedanke wurde schließlich unterbrochen, als ich die schrecklichen Umrisse eines Baumes vor mir auftauchen sah.
Ich ging noch weitere Schritte auf ihn zu und blickte dann hinauf, zu dem Baum. Mir schoss ein Gedanke durch den Kopf, ich erweiterte die Augen und ging langsam um den Baum herum.
Schritt für Schritt, den Blick auf die Baumrinde gebannt. Da erblickte ich den Rand des Zettels. Meine Vermutung wurde wahr, ich riss die Augen auf und brach auf den Boden zusammen.
Zitternd riss ich die Hände vor's Gesicht, mir stießen Tränen in die Augen. Meine Hand gegen's Gesicht gepresst, weinte ich stumm vor mich hin.
Irgendwann hob ich den Blick und starrte auf das "Can't Run", welches mit schwarzem Buntstift unsauber auf das Papier gekritzelt worden war.
Slender. Ich war hier im Spiel SLENDER. Vor Schock nahm ich langsam die Hände vom Gesicht, mein Herzschlag wurde lauter, es ertönte das bekannte Pochen.

Slender ist ein Spiel, in dem es darum geht, 8 Zettel zu finden. Der Haken dabei ist, dass dich ein Mann, namens Slenderman verfolgt.
Er soll eine scheußliche Kreatur sein. Kein Gesicht, ein weißer Kopf, trägt einen schwarzen Anzug und hat Arme bis zum Boden. Ich hatte erst vor einigen Wochen das Spiel mit zwei Freunden gespielt.
Nach der ersten Seite ertönt ein Pochen im Hintergrund und Slenderman beginnt dich zu jagen. Was er mit dir tut, sobald er dich hat, weiß keiner.
Das einzige, was man über ihn weiß, ist dass er immer gewinnt. Und das er jeden kriegt. Er kriegt jeden von uns, egal wie sehr wir versuchen zu fliehen.

Ich konnte es immernoch nicht wahrhaben. Zitternd lehnte ich an einem Baumstamm, meine Beine presste ich an mich. Es kam mir so vor, als würde das Pochen im Hintergrund lauter werden.
Ich hob den Kopf und zerknüllte den Zettel in meiner Hand. Plötzlich ertönte ein leises Rauschen, ich sprang reflexartig auf. Das Rauschen wurde etwas lauter, ich riss die Augen auf und setzte mich in Bewegung.
Keuchend stolperte ich über den Waldboden. Immer wieder rang ich nach Luft und rannte so schnell, wie ich konnte. das Rauschen wurde wieder leiser, ich verlangsamte mein Tempo.
Dann seufzte ich tief und ließ ich gegen einen Baum sinken. Mein ganzer Körper zitterte, ich schlang meine Arme um meine Beine und drückte sie fest an mich.
Knacken. Rascheln. Ich riss die Augen auf und erstarrte. Wieder Rascheln, dann ein Schritt auf dem laubbedeckten Waldboden. Angsterfüllt folgte mein Blick dem Geräusch.
"Boa, pass doch auf!", brüllte da plötzlich Jemand und fiel in das Gebüsch vor mir. Ich erkannte den Jungen sofort. Eine ganze Weile sah ich ihn stumm an.
...Und begann lautstark zu lachen. Da erschien ein weiterer Junge, über dem Gebüsch. "Scheiße, Celine! Du bist ja auch hier!", rief Jerome überrascht.
Paul blieb leblos auf dem Gebüsch liegen. Kichernd strich ich mir die Tränen aus den Augen. "Paul, komm da runter." - "Nö, kein Bock." Ich blinzelte perplex und stand auf.
Erleichtert klopfte ich mir den Dreck von den Klammotten. "Man, bin ich froh, dass ihr auch hier seid...", seufzte ich dann leise.
"ich würde ja gerne dasselbe zu dir sagen, nur entspricht das leider nicht der Wahrheit.", höhnte Jerome mit erhobenen Finger. "Wow, ein wahrer Poet!", rief ich sarkastisch, ich hörte Paul kichern.
Schließlich stand er auch vom Gebüsch auf. "Du weißt nicht zufällig, was wir hier verloren haben?", fragte er dann und stellte sich mir gegenüber.
"Nebenbei: Netter Aufzug.", meinte da Jerome und wies auf mein Nachthemd hin. Perplex zog ich es etwas lang, meine Wangen färbten sich rosa. Wie peinlich.
"Naja, das ist jetzt auch nicht das Wichtigste. Erstmal sollten wir-" Der Satz wurde von einem lauten Surren unterbrochen, dass höchstens nur eine Millisekunde lang war.
Ich kreischte erschrocken auf. Jerome und Paul sahen mich genervt an. "Hast dich immernoch nicht an die Schockeffekte gewöhnt, was?" - "Echt mal."
Beide schüttelten den Kopf, wärend ich nur seufzte.

5 Minuten später~
"Arrg.. Du...bist..schwer...Celine!" - "Scheiße, ich STERBE!", keuchten beide Jungs, wärend ich mich am Zaun hochzog. "Wartet, ich bin gleich da!"
Doch im nächsten Moment verlor ich das Gleichgewicht und fiel rücklinks auf den harten Boden. "AH!" Paul und Jerome blickten zu mir herunter.
"Bleib ruhig liegen, du störst eh nur..." Ich zog die Augenbrauen zusammen. "Das tat weh.." - "Was, der Aufprall oder die Bemerkung?", fragte Paul sarkastisch und legte den Kopf schief.
Ich schwieg nur, da sah ich aus dem Augenwinkeln, wie sich Jerome bewegte - und an mich vorbeizischte. Paul rannte ihm hinterher, ich sprang schnell auf.
"Wartet! Lasst mich nicht alleeeein!", das letzte Wort zog ich absichtlich lang. Da waren beide Jungen in der Dunkelheit verschwunden.
Genervt fuhr ich mir durchs Haar.


Fröstelnd joggte ich den Weg entlang, da erschienen die Umrisse eines Hauses vor mir. "Oh nein..", stöhnte ich nur leise und ging langsam auf das Haus zu.
Ich konnte laute Rufe daraus hören: "Buhuu! Ich bin Slendermaaaan!", gröhlte Paul durch das Badehaus. "HALLO LADIES!", brüllte Jerome gerade, ich trat in das Haus.
"Das ist nicht lustig, Jungs!", rief ich dann durch das Haus. Ich konnte mein Echo hören. Kurz war Stille. "I I follow~ Ich follow you!", hörte ich dann Paul singen, Jerome prustete laut los.
Ich ging noch einen Schritt hinein. "Leute, lasst den Scheiß..." Meine Stimme zitterte, fröstelnd ging ich einen weiteren Schritt. Nun war Stille.
Langsam näherte ich mich einer Ecke, ich kniff die Augen zusammen. Da ertönte ein Wispern hinter mir, ich riss die Augen auf und schrie los, als mich Jemand an den Schultern packte.
"Chill! Schrei doch nicht gleich so los!", rief Jerome erschrocken. Ich zog die Augenbrauen zusammen. "Tut mir echt leid, aber sag mir eins..."
Ich hob den Blick. "Warum habt ihr zwei eigentlich keine Angst..?" Ich drehte mich leicht um und sah Jerome stumm an. "Naja, weißt du...", begann er und ging an mir vorbei.
"Nachdem ich und Paul herausgefunden hatten, wo wir uns befinden, haben wir uns unterhalten..." Ich nickte, er fuhr fort: "Er meinte, wir sollen fliehen, doch ich sagte, es hat keinen Sinn mehr."
Jeromes Augen blitzten in der Dunkelheit gefährlich auf. "Damit will ich sagen, dass-" "NEEEEEEEEEIN!", schrillte a plötzlich Pauls Stimme durch das Haus.
Er kam keuchend um eine Ecke gerast und stolperte auf uns zu. "Lauft! Schnell, ICH HABE IHN GESEHEN!!!", brüllte er, ich riss die Augen auf und fuhr herum -
Und stieß ein schrilles Kreischen aus. Da stand er - So wie er aussah, lief er mir eiskalt den Rücken runter. Ich stolperte rückwärts und griff nach Jeromes Arm.
Er riss sich los und rannte weg, hilflos blickte ich ihm hinterher. "N..NEEEEEEEEIN!", brüllte Paul und rannte ebenfalls weg. Ich starrte Slenderman noch einmal kurz an.
Dann drehte ich mich ebenfalls um und rannte.

Irgendwann kam ich - in dem Haus - in einen kleinen baderaum, in dem ein Zettel an der Wand klebte. Herzlichst nahm ich ihn ab. "Joah... dazu äußere ich mich jetzt mal garnicht...", murmelte ich und zerknüllte das Papier in meiner Hand.
"Ach man, wir müssen hier unbedingt raus.. Ich hoffe es ist wahr dass Slenderman, ohne Gesicht, niemanden hören kann...", seufzte ich dann und holte tief Luft.
"Paul! Jerome!", brüllte ich dann durch das Badehaus. Mein Echo ertönte. ... Stille.. "Celineee...!" - Der Ausruf klang sehr weit weg, Ich denke, aus dem Wald.
Schnell verließ ich den Raum und stellte mich an den Ausgang. "Leute! Kommt zurück zum Badehaus!", rief ich dann lautstark. "Davon träumst du wohl!", ertönte Paul's Ausruf.
"Celine, Paul?! Seid ihr das?!", hörte ich da Jerome, etwas näher. "Jerome, wo bist du?!" - "Am Badehaus!" Ich zog die Augenbrauen zusammen.
"Kann nicht sein, da bin ich nähmlich!" Stille. "Ich bin ja auch auf der anderen Seite, du Vollhonk!" Genervt seufzte ich.
"Ja, na sicher! Wisst ihr vielleicht, wo unser guter Freund grade steckt?!", rief ich dann wieder laut aus. Für eine Weile antwortete keiner.
"Jungs?!" - "Meinst du den pädophielen Sack?!", ertönte da wieder Paul. Ich klatschte mir an die Stirn. Plötzlich umgriff Jemand meine Schulter, erschrocken schrie ich auf.
"Alter, Horrorspiele sind echt nix für dich, Celine!", meinte Jerome und schüttelte den Kopf. Ich sah ihn genervt an. "Wo ist Paul?", fragte ich dann, weniger genervt.
"Weiß ich nicht, wir haben uns im Haus verloren, als -du weißt schon wer- auftauchte...""Ahh.." Ich nickte zustimmend. "Paul!", rief ich dann wieder, an den Wald gewandt.
Erneut Stille. "Leute, kommt mal her, zu diesem Rost-scheiß-Dingens!", brüllte Paul, ich senkte genervt den Blick. "Wollen wir zu ihm?", fragte Jerome, von der Seite.
Ich nickte. "Wir 3 sollten besser zusammenbleiben...", meinte ich dann leise und ging voran, Jerome folgte mir.

-

Wir kamen gerade an dem Rost-scheiß-Dingens an, da hörten wir Paul schreien. Ich packte Jerome am Arm und zerrte ihn zur Seite. Wir lugten zwischen den Ästen hindurch und erblickten Paul.
Vor ihm - ich riss die Augen auf. Selbst in der Dunkelheit konnte ich Slendermans Wellenähnliche Schatten-Teile sehen. Atemlos starrte ich die Szene an, Paul blickte sich erschrocken um.
"K-Komm schon.. gleich müssten meine Retter auftauchen..!", rief er, da teleportierte sich Slenderman direkt vor ihm. Paul kreischte auf und fiel rückwärts.
"DU DRECKSACK!", brüllte er. Ich verkniff mir das Lachen, auch wenn diese Szene nicht wirklich lustig war. Da trat Paul vor, nahm Anschwung und tritt Slenderman zwischen die Beine.
"WAR MIR KLAR, DASS DU DA NIX HAST, DU TRANSE!", brüllte Paul wieder, da berührte ihn eins der Wellenähnlichen Schatten. Er schrie schmerzvoll auf.
Ich atmete erschrocken ein und erweiterte die Augen. Es sah so aus, als würden ihn diese Schatten-Teile umarmen... Sie umringten ihn, wir hörten ihn noch ein letztes Mal schreien.
Der Schrei klang so weit weg... Da verschwand auch Slenderman. Erschrocken wich ich zurück. Ich schlug die Hände vors Gesicht. "Warum sind wir nicht dazwischen gegangen..?!"
Jerome zog die Augenbrauen zusammen und blickte genervt zur Seite. "Achja.. Ich habe.. die hier mit Paul gefunden.." Er hielt mir drei Zettel hin. Ich nahm sie und fischte die anderen Zwei aus meiner Tasche.
"Fünf.", meinte ich da, Jerome nickte. "Noch drei, dann haben wir gewonnen.", meinte er und hob den Blick. Wir sahen uns kurz an und nickten dann gleichzeitig.

"Wart ihr eigentlich schon in diesem Tunnel?" - "Ja, von da haben wir einen der Zettel." - "Warte mal Kurz." Ich drehte mich um. "Hang an diesem Rost-scheiß-Dingens nicht auch ein Zettel?"
Jerome nickte. Wir drehten uns beide um und rasten zurück - Da kamen wir beide an dem Ding an. Jerome umkreiste es und kam mit einem beschmierten Din A4 Zettel zurück.
Er hielt ihn mir hin, ich nahm ihn und steckte ihn ein. "Sechs.", meinte da Jerome, ich nickte. "Noch 2."

Den nächsten Zettel fanden wir an der Kreuzmauer. Von da aus gingen wir wieder zurück zum Anfang, zu dem Zaun. Dort zerriss ich den unteren Teil meies Nachthemds.
Diesen band ich mir dann, wie ein Gürtel, um die Hüften und zog ich fest zu. "Man, wenn ich nur so'n Kleid trage, komm ich ja garnicht voran.." Jerome tat ähnliches mit seinen Klammotten.
Er zerriss sie auch so, damit er in ihnen rennen konnte. Als wir fertig waren, musste ich lachen. "Du siehst aus, als würdest du in den Krieg ziehen wollen!", prustete ich und deutete mit dem Zeigefinger auf ihn.
Er legte die Stirn in Falten. "Musst du grad sagen." Im nächsten Moment ertönte ein Rauschen, wir beide rissen die Köpfe in die Höhe. "Da kommt er..."
Jerome lachte kurz und warf mir einen Blick zu. "Bereit?" Ich nickte. "Joah." - "Na dann - Auf ins Abenteuer!" - "Sag das nicht, das klingt schwul..."

-

"Ich hoffe ja, du kannst gut kämpfen, auch wenn es sich bei Slenderman wahrscheinlich nicht lohnen wird...", begann ich, unnötiges Zeug zu labern.
Jerome warf mir einen Seitenblick zu. "Dann meinst du wohl eher 'Ich hoffe, du kannst gut fliehen.'" Ich nickte. "Yeah, genau das meinte ich." Er nickte.
Da setzte plötzlich wieder das Rauschen ein. Es war nur ganz leicht, mein Blickfeld verschwomm leicht. Wir blieben beide gleichzeitig stehen. Ich drehte meinen Kopf - nur ganz leicht.
Jerome sah mich von der Seite leicht an und deutete hinter uns. Ich nahm meine Hand leicht nach vorne und spreizte 3 Finger. Dann zwei. Bei dem letzten rief ich noch "LOS!" Da rannten wir gleichzeitig los.
Der Waldboden war holprig, aber trotzdem kamen wir schnell voran. Als wir schon ziemlich weit waren, bog sich der Weg nach rechts, wir folgten ihm.
"Was denkst du, wo der letzte Zettel ist?!", keuchte ich im Rennen und blickte kurz neben mich, zu Jerome. Er schüttelte im Rennen den Kopf. "Ich weiß es nicht."
Im Nächsten Moment wand ich den Kopf wieder nach vorne - Gerade noch rechtzeitig, um abzubremsen. Jerome tat es mir nach. Wir beide wichen ein paar Schritte nach hinten, denn ungefähr 10 Meter vor uns stand er.
"Was jetzt?" - "Umdrehen, würd ich sagen!" Mit diesen Worten drehten wir uns erneut um - Ich schrie laut auf. Nun stand er nur ca. 5 Meter vor uns, mein Herz hämmerte schmerzvoll gegen die Rippen.
"Scheiße", stieß ich aus und sah mich um. Jerome näherte sich mir von der Seite. "Was nun?!" Ich senkte kurz den Blick und dachte nach. "Mist..."
"Was ist?!", rief Jerome panisch. "Die einzige Möglichkeit, die uns noch bleibt, ist, uns zu trennen." Jerome schwieg. "Wir treffen uns am Anfang, am Zaun, wieder, okay?!"
Ich nickte. "Und wehe, du bist nicht da.", meinte ich dann noch, bevor ich in den Wald, vor mir, reinraste. Äste von Bäumen schlugen mir ins Gesicht, aber ich rannte weiter.
Der Boden wurde holpriger, ich knickte mit meinem Fuß um und schrie laut auf. Humpelnd raste ich weiter - und weiter. Irgendwann konnte ich vom weiten eine Mauer ausmachen.
Verwirrt rannte ich darauf zu. Als ich ankam, war Stille. Ich hörte garnix und niemanden. "Wo Jerome wohl gerade steckt...?" Leise lief ich an der Mauer entlang, in Richtung Anfang.
Da stach mir etwas weißes, weiter vorne, an der Mauer, ins Auge. "Der 8. Zettel!", rief ich und rannte darauf zu. Ich riss ihn von der Mauer und zerknüllte ihn. Dann hielt ich ihn fest umklammert und rannte.
Rannte, an der Mauer entlang. Irgendwann wurde aus der Mauer ein Zaun. Und schließlich kam ich wieder am Anfang an. Ich starrte sprachlos auf das große Loch, im Zaun.
"S..Soll ich da jetzt einfach durchgehen...?", flüsterte ich leise. Ich drehte mich nochmal um und starrte in den Wald. "J..JEROME?!", brüllte ich dann lautstark.
Stille. Kein Geräusch, Nix. Lautlos wand ich mich wieder an das Loch. Dann stieg ich leise hindurch. Ich hörte hinter mir ein Rauschen, erschrocken fuhr ich herum.
DER ZAUN! Er war weg..!? Aber ... Der Wald sah ganz anders aus, als der Wald, am Anfang. Die Bäume waren ... neutraler. Normaler.
Verwirrt drehte ich mich erneut um - und erweiterte erschrocken die Augen. Eine Straße! Zumindest sah ich dort ein Fahrzeug fahren... Ich rannte darauf zu.
Vor lauter Freude hatte ich garnicht bemerkt, dass mir nicht mehr kalt war. Als ich schließlich hinten ankam, sah ich mich verwirrt um. Der Himmel war nun blau-grau, der Boden war aus stein und...
Vor mir war eine Reihe von sitzen... Darüber hing ein Schild, mit der Aufschrift "Berlin-Jungfernheide" Ich blinzelte perplex, da umgriff Jemand meine Schulter.
"Man, da bist du ja endlich, Celine!", brummte Jerome genervt, ich drehte mich überrascht um. "Wow, sie trägt mal normale Klammotten!", meinte da Paul, ich blickte an mir hinunter.
Ich trug eine Jeans... Und.. ein normales T-Shirt... Erschrocken hob ich wieder den Blick. "Aber-" - "Nix aber, wir wollten zu Jerome nachhause und Slender spielen!"
Ich blinzelte. "S-Slender?! Aber wir waren doch eben..." Die beiden Jungen sahen mich verwirrt an. "Was ist los? Geht's dir nich gut?", fragte Jerome verwirrt.
Ich sah mich um. Tatsächlich, dass hier war der Bahnhof Jungfernheide. Ich sah die beiden Jungs wieder an. "N-Nein, es geht mir blendend..", meinte ich dann und lächelte.
"Okay, dann lasst uns mal zu den S-Bahnen gehen..." Ich nickte und folgte beiden. "Ach ja, Celine, ich hatte letztens über den verrückten Traum!", begann da Jerome.
Paul erweiterte die Augen. "Ja, ich auch! Wir drei waren im Slender-Wald und sind einer nach den anderen gestorben!" Jerome sah ihn an. "Bei mir seid ihr beide gestorben, und am Ende bin ich durch den Zaun gegangen, weil ich den 8. Zettel gefunden hatte."
"Bei mir war es genauso!", rief Paul überrascht. Jerome wand sich an mich. "Was ist los? Warum bist du so ruhig?" Ich legte den Kopf zur Seite. "Naja..."
Dann lachte ich kurz. "Ist doch Egal, lasst uns erstmal zu Jerome gehen. Aber Slender spielen könnt ihr vergessen! ich spiele das nie wieder!"

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Tag der Veröffentlichung: 24.12.2012

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