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Das erste Treffen


"Vielen Dank, beeren sie uns bald wieder." Die Frau hinter dem Thresen lächelte mich warm an, als sie mir die EInkaufstüten in die Hand drückte.
Ich lächelte zurück. "Danke."
"Nicht zu danken. Schönes Wochenende noch!" Und dann verließ ich auch schon den Supermarkt.
Die Straßen Tokyos waren kalt und nass.
Wolken bedeckten den, schon dunkel gewordenen, Himmel und es war stockfinster.
Zum Glück konnte ich in der Dunkelheit so gut sehen...
Nur wenige Meter weiter ließ ich mich an einem Brunnen nieder. Diese Tüten waren echt verdammt schwer!
Ich blieb noch eine ganze Weile sitzen und sah dann auf die Uhr. Halb elf.
"Oh!" Ich sprang auf, packte die Tüten und schleppte mich weiter. An mir zogen wenige Leute vorbei.
Die meisten waren Studenten. Irgentwann wurde es mir doch zuviel und ich sank auf den Steinboden.
Wie lange saß ich da und starrte in die Sterne? Ich wusste es nicht. Ich kam erst in die Realität zurück, als ich ein Paar Schuhe vor mir auf dem Boden bemerkte. Ein Mensch!
"Hey, brachst du vielleicht Hilfe...?" -Eine männliche Stimme.
Der Fremde hielt mir die Hand hin.
Ich zögerte kurz.
Das konnte ja ein Verrückter sein!
Aber nein, dafür klang seine Stimme fiel zu ... vollkommen.
Ich zog mich hoch.
Erst jetzt - Im spärlichem Licht- konnte ich seine Gestalt besser erkennen.
Ich schätzte ihn auf höchstens 17, er hatte braunes Haar und wunderschöne, Eisblaue Augen.
ich klopfte den Dreck von meinen Klamotten und schluckte.
"Vielen Dank, Mister..."
Ich nahm die Einkaufstüten und setzte einen Schritt, da versperrte er mir den Weg.
Panik durchflutete mich. Doch ein Perverser?
"Du brauchst mich nicht mit Mister anzusprechen. Nenn mich einfach Kaito. Wie alt bist du denn, wenn ich fragen darf?"
Kaito-Wie Kaito Kid? Nein, das wäre ein zu großer Zufall...
"Ich...ähm...bin 15.." -meinte ich kurz angebunden und starrte zu Boden.
"Naja, ich bin zwar 17, aber die 2 Jahre dürften kein allzugroßes Problem sein..."
Als er den Satz beendet hatte, lächelte er ein warmes, wunderschönes Lächeln.
War das eine Anmache?
Sollte ich am besten einfach nach Hilfe rufen oder wegrennen?
Ich hatte ja keine Anung!
"Kannst.. du bitte meine Tüten tragen? .. ich ..ich wäre dir sehr dankbar..."
Ich gab ihm die Einkauftüten.
Er lächelte, nahm die Tüten und ging voran.
"Wie heißt du eigentlich, meine Schöne?"
ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg und biss mir auf die Unterlippe.
"Toumeii. Toumeii Kazarikou..." Er blickte kurz über die Schulter, zu mir und wand sich wieder ab.
"Toumeii also? Schöner Name. Bedeutet er nicht 'Unsichtbar'?" - "Durchsichtig. Dass man hindurchsehen kann." -korrigierte ich ihn. Inzwischen waren wir schon in der Straße, in der ich wohnte.
Ich deutete auf ein Haus. Als wir dort waren, stellte er die Tüten ab. "Danke nochmal, Kaito-Senpai..."
Ich nahm die Tüten und wollte gerade gehen, da packte er mein Handgelenk.
Die Panik kehrte zurück.
"Was zum..." Mit einem Ruck stand ich ihm plötzlich verdammt nahe. Er strich mir eine Haarstähne aus dem Gesicht.
"Keine Angst, Toumeii-chan. Man sieht dir an, dass dich etwas belastet."
Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. -erneut!
"Falls du mal in Not steckst, ruf nach mir. Ich werde da sein. Vielleicht sogar schon, bevor du mich rufst.."
Er zwinkerte mir zu. Dann kniete er sich hin und .. küsste meine Hand?
Er hielt mir seine hin und als er sie öffnete - lag eine weiße Rose darin.
Ich nahm sie perlpex entgegen und erweiterte meine Augen.
"Gute Nacht, Toumeii..."
Er drehte dich um und verschwand im Dunkeln der Nacht.

Väter...


"Nein, es war ein ganz normaler Junge!"
Stille.
"Ja, ich gebe zu, dass er irgentwie gut aussah......" ich biss mir auf die Unterlippe.
...
"Nein, Akane! Verdammt nochmal!"
Mit einem wutschrei knallte ich den Hörer auf die Gabel.
Kurz darauf stieg mir -wieder einmal- die Röte ins Gesicht.
"Akane ist so ... jungsbesessen...."
Ich schüttelte den Kopf.
"Sie ist so verdammt Pervers...." ich wusste nicht wieso, doch mir war plötzlich nach lachen zumute.
Ich legte meine Hand vor den Mund und kicherte kurz.
Doch als ich mir ausmahlte, was Akane alles gesagt hatte, musste ich noch mehr lachen.
Bis ich schließlich lachend auf dem Boden kniete.
Ich hörte nicht genau, wann die Tür aufging.
"Also, ich will dich ja nicht beim ... naja ... Spaß haben stören, meine Liebe. Aber ich gehe jetzt auf Abeit." -Dad!
Ich spang auf, rannte durch das kleine Zimmer und schloss meinen Vater in den Arm.
"Hehehe, ich wusste doch, dass du doch noch aufstehst..."
"Ja, klar. Schließlich sehe ich dich nicht so oft, das weißt du doch.."
Kurz hielten wir uns noch fest, doch dann wand er sich ab.
"Wie lange arbeitest du heute??" -fragte ich und machte große Augen.
"Das weiß ich noch nicht, aber wahrscheinlich muss ich wieder die ganze Nacht dort bleiben..."
Ich stöhnte genervt auf. "Warum arbeitest du denn überhaupt in einer Computerfirma?"
Er tätschelte meinen Kopf.
"Weil ich dort unser Lebensgeld verdiene..."
Ich senkte den Kopf.
"hmm.. Njaa..."
Dann seuftzte ich.
"Bitte, Schatz, ruf Akane oder so an.."
"Nein! Akane ist die letzte, mit der ich jetzt sprechen möchte!"
Er fasste sich ans Kinn.
"Was ist mit dem Mädchen, dass du vor kurzem kennengelernt hast? Diese Hiromi?"
Ich legte die Stirn in falten.
Dann fiel es mir ein.
"Stimmt. Hiromi Tanaka. Sie war dieses hellhaarige Mädchen, stimmt......"
Er kicherte leise und tätschelte mir erneut den Kopf.
"Hast du ihre Nummer?"
Ich nickte, mit großen Augen.
"Gut, dann mach dir einen schönen Tag, maus..."
Und er verschwand aus der Tür.
Ich seuftzte und griff nach dem Telefonhörer.

Erinner dich, an den Schmerz...


Als die Ampel von Rot nach Grün wechselte, griff ich nach den Tüten und überquerte die Straße.
"Du hast dir aber ziemlich heiße Klamotten gekauft, wenn ichs mal so sagen darf.." -kam es links von mir.
Ich zwinkerte kurz und blickte dann nach rechts.
"Naja, ich muss doch auch mal aus dieser Kindheits-mode raus, oder?"
Hiromi lächelte zaghaft und nickte. "Stimmt. Du hast Recht."
Noch eine ganze Weile liefen wir nur so herum, bis wir einen kleinen Park erreichten.
Hiromi setzte sich auf eine Parkbank und seuftzte.
"Du, sag mal...", begann die mit geschlossenen Augen. "In dieser Woche besucht mich meine Cousine aus Osaka. Sie meinte, sie bringt noch einen Freund mit. Also wird es sozusagen ne Übernachtungs-Party. Was meinst du, bist du dabei?"
Sie lächelte mich herzlich an.
Ich dachte kur nach. Warum nicht.
"Ja, sicher bin ich dabei!"
Sie reckte beide Daumen in die höhe und lachte. "Super! Das wird spitze!"
Zur antwort nickte ich nur. "Und ob."

"Und das ist Toumei Kazarikou. Toumeii, das ist meine Cousine, Kazuha."
Mit einer Handgeste deutete Hiromi auf das blasse Mädchen, dass ihr dunkles Haar zu einem Zopf hochgebunden hatte.
Hiner ihr stand ein Junge mit genervten Gesichtsausdruck.
Er inspizierte das Haus.
"Hey, hallo, freut mich..." Kazuha riss mich aus den Gedanken.
Sie hielt mir die Hand hin, die ich schüttelte.
Noch einen Moment starrte sie mir in die Augen und runzelte dann die Stirn.
"..Und der Tyb da in der Tür ist mein Freund Heiji Hattori!"
Der Angesprochene hob beide Hände.
"Na so weit kommts noch..." -rief er empört.
Kazuha hagte sich bei ihm ein.
"Na so meinte ichs doch nicht, Heiji!" -meinte sie und lachte gekünstelt.
Heiji blinzelte ein paarmal unsicher.
"Hey, dieser Heji ist ein Detektiv, cool, nicht war?" -flüsterte mir Hiromi von der Seite zu.
"mhm.."
Dieser Junge, der in der Tür stand, erinnerte mich an Kaito...
Ich starrte ihn wohl eine ganze Weile an, denn irgentwann stellte sich Kazuha vor mich und versperrte mir die Sicht auf den Detektiv.
"Hey, was soll denn das werden?"
"ich ehhm.."
"Und warum starrst du Heiji die ganze Zeit so verliebt an?!"
Der Betroffene hob den Blick.
"Ich.. er erinnert mich nur an.."
"...Ja sicher!" -schnaubte Kazuha spöttisch.
"Hey - Kazuha! Sei doch nicht so hart zu ihr!" -erklang Heijis Stimme.
Er legte eine Hand auf ihren Arm.
Kazuha blickte ihm prüfend in die Augen.
Er nickte und Kazuha wand sich an Hiromi, und half ihr, die Schlafplätze zu machen.
Heiji wand sich an mich.
"Hey, tut mir sehr leid, sie kann so schnell eifersüchtig werden..."
Ich nickte.
"Nicht so schlimm..."
Er lächelte noch einmal flüchtig - und dann geschah es.

Kaitos Gesicht erschien vor meinen Augen.
Sein Lächeln. Ich riss meine Augen weit auf.
"Kaito...."
"Toumeii?" -ich meinte, Heiji Stimme weidererkannt zu haben.
Doch ich sah nur Bilder vor mir:
Eine Gestalt sprang von Dach zu Dach.
Sein weißes Cape flatterte im Wind.
Dann erschein wieder Kaitos Lächeln.
DOch diesesmal - verblasste es ganz langsam.
Seine Augen erweiterten sich vor Schreck und ... was war das?
"KAZUHA! HIROMI! SCHNELL!!"
Ein dünnes Blutrinnsal rann über Kaitos Kinn und das glänzen seiner Augen lies langsam nach...
"KAITO-SENPAIII!!"
Dann wurde ich ohnmächtig.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 28.04.2012

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