Das Vermächtnis des Engels Nekro – Gottes Gnade
Eine Dark Fantasy Geschichte von Akandor Andor
Vorwort des Autors
Zum Zeitpunkt, als diese Zeilen geschrieben wurden, war ich noch ein unbekannter Autor. Ich kann natürlich nicht abschätzen, inwieweit sich das in Zukunft und eventuell speziell mit diesem E-Book ändern könnte – dennoch möchte ich an dieser Stelle verdeutlichen, dass dies mein erstes tatsächlich vollendetes Werk außerhalb einer Kurzgeschichten-Erzählung ist. Ich bin kein professioneller Autor und das hier ist sicherlich keine fehlerfreie Geschichte. Sein Hobby zum Beruf zu machen, davon träumen sehr viele Autoren. Ich bin da keine Ausnahme.
Anders, als viele andere Autoren aber, erscheint mir der Veröffentlichungsweg über einen Verlag jedoch zu beschwerlich und wenig rentabel. Die Verlage ächzten schon so genug unter den Bergen von unangeforderten Manuskripten und es gibt durchaus gute Alternativen. Vermutlich sind Sie, werter Leser oder werte Leserin, durch eine dieser Alternativen an mein E-Book gekommen. Es freut mich, dass Sie somit Interesse an meiner vergleichsweise kurzen Geschichte zu haben scheinen – auch, wenn ich davon wahrscheinlich nie selbst erfahren werde. Sie werden für mich eine Nummer innerhalb der Verkaufszahlen sein, oberflächlich betrachtet. Genauer hingesehen, werden Sie für mich ein Grund zur Freude, Ihr Kauf des E-Books - mit der Folge es hoffentlich bis zum Ende zu lesen – wird mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Gerade weil ich daraus die Wertschätzung meiner Arbeit herauslesen kann.
Dieses E-Book ist für den geübten Leser nur eine sehr kurze Lektüre, doch sie hat eine solche Intensität inne, dass es trotz der einfachen Struktur der Geschichte fast genau ein Jahr bis zur letzten Zeile brauchte.
Ursprünglich, bestand diese Geschichte nur aus einer einzigen Kurzgeschichte, diese finden Sie nun hier als Prolog wieder. Durch das Feedback aus meinem Freundeskreis, wurde ich anschließend ermutigt, den Faden weiter zu führen. Die Konsequenz daraus war eine intensive Reise in die Gefühlswelt unterschiedlichster Wesenszüge. Jeder für sich mit einer ganz eigenen Auswirkung auf mich als Autor und wie ich annehme, auch auf Sie als Leser/innen.
Sollten Sie Gefallen an der Geschichte finden, diese und Andere aus meiner Feder können auf dem Youtubekanal „AkandorsHGW“ als Hörgeschichten/Hörbuch gefunden werden.
Hierüber erreichen Sie den Hörgeschichtenkanal:
http://www.youtube.com/user/AkandorsHGW
Für weitere Informationen und aktuelle Nachrichten zu meinen Projekten:
https://www.allmystery.de/blogs/mysteriousfire
An dieser Stelle möchte ich mich ganz besonders noch bei meinem Freund „Akisius“ bedanken, ohne den die Kurzgeschichte nie zum E-Book geworden wäre. Zudem er sich mehr als jeder andere die Mühe machte, für mich während der Nachbearbeitung der Geschichte da zu sein. Auch, dass er mir seine Stimme für einige Hörbuchkapitel lieh, soll erwähnt sein. In diesem Sinne ein ganz dickes Dankeschön an meinen fleißigen Helfer, Akisius.
Das war jetzt genug Vorgeplänkel, viel Spaß mit dem Vermächtnis des Engels Nekro.
Ihr
Akandor Andor
Bei jedem Schritt, knackte es unter Nekros Füßen. Das war auch nicht verwunderlich, war der Boden doch übersät von Knochen, Gebeinen, Schädeln und jede Menge anderem Unrat. Nekro schritt hier auf den Überresten der Menschheit, denn er war ein Engel des Herrn und sollte mit den Aufräumarbeiten anfangen. Die Apokalypse näherte sich dem Ende zu. Der Tod hatte seine große Show gehabt und hatte nun alle zur Aftershowparty eingeladen, alle außer jenen undankbar eingeteilten Engeln wie Nekro. Er hatte seine Flügel auf dem Rücken zusammengefaltet und begutachtete nun das Schlachtfeld. Immer wieder diese Menschen, er hatte nichts gegen sie – aber ihre verschlossenen Augen vor dem Guten und die Blindheit gegenüber dem Bösen hatte ihn schon immer verärgert. An ihnen sah man, wohin es führte freien Willen zu bekommen. Er konnte nicht sagen, warum sein Herr die Menschen hatte diesen Horror durchleben lassen. Ihre Fehler damals am Anfang ihrer Existenz waren voraussehbar gewesen, nein daran lag es sicherlich nicht. Vielleicht hatte er nur mit ihnen gespielt.
Plötzlich hörte Nekro ein Geräusch rechts von ihm. Er zuckte etwas zusammen und schaute sich vorsichtig um, die Hand griffbereit am Schaft seines Schwertes. Trotz dem Ende der großen Schlacht konnte noch immer Ungeziefer im Dunkeln lauern. Er versuchte jede Bewegung in seiner Umgebung auszumachen. Nichts zu sehen, hatte er sich bloß verhört? Langsam nahm er wieder die Hand vom Schaft und entspannte sich. Er wäre viel lieber bei seinen Brüdern und Schwestern geblieben, die feierten jetzt vermutlich schon so richtig. Die große Feier würde starten, sobald jeder übrig gebliebene Dämon ausgelöscht war. Nach dem Aufräumen sollte der Neuanfang für die Spielwiese „Gottes Geschöpfe“ noch herrlicher sein. Engel und Menschen würden endlich Hand in Hand arbeiten, so wie es sich ihr Vater gewünscht hatte.
Ein Rascheln war zu hören, Nekro spitzte die Ohren und tatsächlich, das Geräusch wurde lauter – der Verursacher musste näher kommen!
Dann brach auch schon der Boden vor Nekro auf und ein schreiendes Bündel eines auf den ersten Blick als schwarzer Klumpen zu erkennendes Etwas sprang hervor, direkt auf ihn zu. Nekro sprang so schnell er konnte einige Meter zurück und zog dabei sein gut geschärftes Schwert. Schon hechtete das Etwas auf ihn zu. „Verfluchter Engel, ich zerfeeetz dich!!“, krächzte es.
Ein Dämon hatte es also geschafft sich zu verstecken, genau für diese Art von Aufräumarbeit war Nekro da. Er blieb auf der Stelle stehen, bereit auf den Angriff des Dämons zu reagieren. Dieser kam frontal auf ihn zu. Es dauerte keine Sekunde, da sirrte Nekros Schwert blitzend durch die Luft. Man hörte den Dämon laut aufheulen, sein Arm wurde von dem Schwert wie Butter durchschnitten und abgetrennt.
Schwarzes Blut spritzte aus dem abgetrennten Körperteil, der Stumpf am Körper dagegen ließ keinen Tropfen sehen – stattdessen bildete sich rasant ein neuer Arm und eine prächtige neue Kralle. „Ihr widerlichen Kreaturen seid doch wirklich abnormal …“, raunte Nekro. Erneut stürmte der Dämon auf ihn zu. Wieder schwang sein Schwert durch die Luft.
Doch diesmal wich der Dämon knapp aus und schon spürte Nekro wie sich der Dämon in seiner Schulter verbissen hatte. „Drecksvieh, geh von mir herunter! Ich lasse mich nicht von einem unwürdigen Wesen wie dir beflecken!“, polterte Nekro. Er spürte wie der Biss des Dämons immer tiefer in ihn drang, seine Adern zerrissen, das Blut aus ihm herausfloss. Sein Schwert war ihm durch die Wucht des Aufpralls aus der Hand geflogen und lag nun nutzlos auf einem Haufen Knochen. Er dachte sich unter Schmerzen, wie lästig es doch war, auf Erden für diese Art von Aufgabe einen festen Körper haben zu müssen. Er packte den Dämon, der wie ein Blutegel an ihm festsaß und krallte seine Hände in das faule Fleisch des Dämons. Dieser stutzte kurz, dann zerrte Nekro ihn mit aller Gewalt von ihm herunter. Es spritzte Blut aus der tiefen Bisswunde. Nekro hätte sich normal sofort heilen können, doch der Dämon hatte mit diesem Biss eine mit Gift verunreinigte Wunde aus einer früheren Schlacht aufgerissen und das hemmte seine Regenerationsmöglichkeit. Ihm wurde komisch, seine Sicht verschwamm ganz leicht. Er musste diese Angelegenheit schnell zu Ende bringen.
Der Dämon rappelte sich indes auf und schien direkt die nächste Attacke zu starten. Geschwächt hob Nekro sein Schwert auf, das bei der Biss-Attacke zuvor heruntergefallen war. „Ich sollte das jetzt schnell erledigen“, sagte Nekro während er sich seine blutende Schulter hielt.
Des Dämons Blick und Nekros trafen sich, dann stürmten beide aufeinander los.
Nekro zielte auf den Kopf des Dämonen, er würde ihn mit einem Schlag köpfen. Der Dämon dagegen brüllte und schien wahllos auf ihn zu zu rennen. Sie stießen aufeinander. Nekros Schwert flog durch die Luft und des Dämons Krallen suchten ihr Opfer. Ein Klirren, zwei laute Schreie.
Das Schwert brach entzwei, Blut strömte aus einer klaffenden Wunde in der Nähe des Herzens. Nekro spuckte Blut. Das konnte nicht sein, er war ein Diener des Herrn. Er war auf der Siegerseite, niemals konnte ihm ein schäbiger Dämon das Wasser reichen!
Unter Schock stehend hatte er nicht gesehen, wie es dem Dämon nach dem Schlagabtausch ergangen war, doch das war auch nicht nötig. Ein Knurren war neben ihm zu vernehmen und kaum bemerkte Nekro es, da sah er die spitzen Zähne des Monstrums auch schon vor sich. Ehe er reagieren konnte, gelähmt von den Verletzungen und seiner Ungläubigkeit was gerade geschah, brachte er keine Gegenwehr mehr zustande. Die Zähne des Dämons gruben sich in seinen Hals und genüsslich schlürfte er das reine Blut des Engels bis dieser bewusstlos wurde. Das Letzte, was Nekro dachte war:
Vergebe mir Vater, denn ich habe versagt…
Dann verschlang ihn der Dämon und wurde dadurch stark – das neue Zeitalter hatte seine erste Geschichte um erneut den Kampf Gut gegen Böse zu beginnen.
Die Landschaft hier wirkte tot und karg, eben eine Wüste mit trockenem, aber festen Boden. An diesem Ort Leben zu suchen, war eine groteske Vorstellung – doch die mörderische Ruhe täuschte.
Vaith fluchte. Umzingelt von Dämonen, die nur darauf warteten einen günstigen Moment zu erwischen um ihn in Fetzen zu reißen und sich an seinem Fleisch zu nähren, hatte er seinen großen Vorteil leider schon eingebüßt. Er war ein hervorragender beidhändiger Schwertkämpfer – dummerweise war von seinem rechten Arm nur noch ein blutiger Stumpf übrig. Der Rest seines Armes wurde bereits zu Dämonenfutter. Jetzt stand er da, umgeben von abscheulichen Kreaturen, die er als Aufgabe hatte zu eliminieren. Es sah aber so aus, dass er kurz davor war von ihnen eliminiert zu werden. Er konnte aber nicht aufgeben, nicht jetzt, nicht hier!
Er hatte es geschworen, er hatte geschworen jedes dieser unwürdigen Wesen zurück ins Nichts zu schicken! Kein Dämon würde das neue Reich des Herrn mit seiner Existenz besudeln. Es war einmal so weit gekommen, nicht nochmal sollten die naiven Menschen in Versuchung und Verführung gebracht werden. Jede Seele, die die Dämonen sich einverleibten war eine zu viel!
Er beäugte mit höchster Konzentration seine Gegner. Zwei Kreaturen standen von ihm aus links in Schlagweite, wenn er nur schnell genug reagieren konnte – dann bot das eine Fluchtmöglichkeit!
Zumindest war eine vorläufige Flucht besser, als den Viechern als Festmahl zu dienen. Sie hatten schon genug gefressen, hatten ihren Hunger an Jenen gestillt, die er geliebt hatte… Niemand, absolut Niemand sollte mehr wegen einem Dämon leiden. Er hörte das gierige Schmatzen der sich langsam, aber sicher nähernden Mäuler. Sie wollten sich an ihm laben, wollten wie ihr großer Held werden. Vaith verzog trotzig das Gesicht: „Wenn ihr mich wollt, müsst ihr schon herkommen! Ich werde es euch sicher nicht einfach machen!“ Er versuchte sich damit selbst Mut zu machen. Allerdings war ihm klar, dass eine Flucht nahezu unmöglich war. Sie kamen näher und näher, Vaith begann zu zittern. Etwa er spurtete jetzt los, schlug dabei wie wild um sich, oder er konnte das Schwert gleich ablegen und sich seinem Schicksal ergeben.
Mit einem beherzten Schrei rannte er los, zugleich stürmte die Meute auf ihn zu. Er schlug einem Dämon, der von links kam mit einem Schlag den Kopf ab, der missgestaltete Körper sank zuckend zu Boden. Gleichzeitig stolperte Vaith weiter, immer mehr in Panik verfallend. Er musste hier weg, musste überleben. Es war seine Pflicht, seine Aufgabe, seine Ehre. Nicht eher konnte er Frieden finden, bis er den Unrat hier unten vollständig getilgt hatte. Doch jetzt ging es erst mal nur darum, so lange zu leben, dass das möglich war. Seine Gedanken überschlugen sich, als zwei Dämonen von hinten mit ihren Krallen auf ihn niederfuhren. Er schwang sein Schwert gerade noch rechtzeitig um mit der Klinge die Klauen zu stoppen. Allerdings war er schon sehr geschwächt, bedachte man wie sehr sein Armstumpf beharrlich für Blutverlust sorgte. Welch Schande es war, dass hier so reines Blut floss inmitten dieses Grauens. Seine Kräfte fingen langsam an ihn zu verlassen. Er stieß mit wahnsinnigem Willen die Dämonen von sich weg und rannte, rannte so schnell ihn seine müden Beine tragen vermochten. Die Dämonen waren nur knapp hinter ihm, anhand ihrer bestialischen Schreie konnte er die Entfernung zu ihnen ungefähr abschätzen. Er hatte kaum Abstand gewonnen. Dafür reichte es einfach nicht. Etwa sein Vater schickte ihm bald Hilfe, oder das war es mit ihm.
Er lief und wurde von Sekunde zu Sekunde langsamer, ihm ging die Puste aus. Er musste husten, dabei spuckte er ein paar Tropfen Blut. Er war am Ende, das war es. Er musste es sich eingestehen, sein Leben war verloren. Es gab keine Rettung mehr, alles was er noch zu tun hatte war aufzuhören, wie ein Feigling wegzulaufen und sich seinem nahenden Tod entgegen zu stellen. Er blieb stehen, mit einem mal ganz ruhig, drehte er sich langsam um. Die Dämonen rannten im Rudel auf ihn zu, alle wollten ein Stück von ihm abhaben.
Er machte sich zu seiner letzten Schlacht bereit. Schon war der erste Dämon vor ihm. Es war ein riesiges Exemplar, behaart und aus einem mit Reißzähnen besetztem Maul laut dröhnend am Brüllen. Das Biest holte aus, Vaith war kaum mehr zum Schwertheben fähig – da schlug ihn die Pranke auch schon nieder. Es schmerzte, der Schlag hatte ihn nicht nur zu Boden geworfen, sondern die scharfen Krallen hatten sich über seine Brust gewetzt. Es blutete, sprudelte regelrecht heraus. Er biss die Zähne zusammen, gleich war er erlöst. Vielleicht gab es ja auch einen Himmel für Engel, von dem keiner wusste. Er wollte sterben, jetzt und hier. Neben dem Blut flossen nun auch Tränen an seinem geschundenen Körper herunter. Er schloss die Augen. Wo blieb die erlösende Attacke, die ihn auszulöschen hatte?
Plötzlich ein Ruck, der Boden vibrierte. Dann Stille. Kein Gekreische mehr, kein Getrampel der herannahenden Ungetüme. War er tot? War seine Vermutung richtig und es gab einen Ort für gescheiterte Engel? Vorsichtig öffnete er seine Augen einen Spalt breit. Ihm strahlte gleißendes Licht entgegen, dass ihm die Augen weh taten.
„Bruder, Bruder, Bruder… also ehrlich. Ich kann deinen Zorn auf die Dämonen ja verstehen, immerhin haben sie deinen Seelenbruder gefressen. Sich diesen Kreaturen aber so aussichtslos zum Kampf zu stellen, grenzt an Irrsinn. War dir Nekro nicht wichtig genug, dass du deine Rache vernünftig ausführst? Mit Bedacht und Gewitztheit muss man da rangehen!“, hörte er eine ihm sehr vertraute Stimme. Er zwang sich, seine Augen ganz zu öffnen, um die helle Gestalt vor sich erkennen zu können. Es war Achel, wer auch sonst. Er war ein Engel der höheren Riege und galt als einer der Favoriten zu einem der neuen Erzengel zu werden. Neue Welt, neue Ordnung, neue Hierarchie. So hatte es ihr Vater verlauten lassen. Achel kniete sich zu Vaith hinunter und sprach: „Dann wollen wir doch deine Verletzungen heilen.“ Er tippte ihm einmal auf die klaffende Wunde in der Brust und schon war die Stelle wie durch ein Wunder verheilt. Auch die Lebenskraft kam in Vaith zurück. Nur der rechte Arm fehlte weiterhin, auch wenn die Blutung stoppte. Zurück blieb ein verheilter Stumpf. Er betastete den Stumpf und schaute Achel fragend an. „Etwas Strafe muss sein, du hättest zu dieser Racheaktion nie alleine aufbrechen dürfen. Deine Ideale in allen Ehren, aber Ungehorsam bleibt Ungehorsam“, erklärte Achel streng.
Vaith verkniff sich eine Antwort, denn diese wäre einem Engel nicht gerecht gewesen. Sein Ziel war es gewesen, diese verfluchten Geschöpfe allesamt eigenhändig niederzustrecken als Rache dafür, dass sie ihm seinen geliebten Bruder Nekro genommen hatten. Ihm war egal, dass er sich widersetzt hatte, ihm war auch egal, was ihm widerfuhr – alles was zählte war die gerechte Strafe für die Dämonen.
Achel streckte ihm eine Hand entgegen und half Vaith auf. Dieser sah hinter Achel auf den Haufen verkümmerter, von der bloßen Anwesenheit Achels verbrannten Dämonenleichen. Wenn er so mächtig wäre, wie Achel, dann wäre die Rache für ihn so viel einfacher zu erfahren. Doch diese Macht musste man sich verdienen – und offensichtlich hatte ihn ihr Vater bisher nicht als würdig eingestuft.
„Mach dir keine Sorgen, unser Vater wird dir sicher verzeihen, du hast ja schon für deine Tat gebüßt“, missverstand Achel den gequälten Ausdruck in Vaiths Augen. Er antwortete nicht, sondern steckte sein Schwert ein, das noch vom Kampf auf dem befleckten Boden lag.
„Komm, lass uns wieder nach oben gehen. Sie erwarten uns - dich – schon dort“, sagte Achel und in einem hellen Lichtstrahl verschwanden sie in den Himmel.
In der Einöde einer verdorrten Landschaft stand Methos mit seiner neuen Gestalt. Seine Krallen waren zu stumpfen Händen geworden. Das verfaulte Fleisch an seinen morschen Knochen war verheilt und die Missbildungen hatten sich zu funktionierenden Organen zurückgebildet. Selbst seine Wahrnehmung und sein Verstand hatten sich verändert. Alles was ihn als Dämon auszeichnete, war fort. Alles bis auf seinen abgrundtief bösen Charakter. Selbst Flügel waren ihm gewachsen, doch im Gegensatz zu den Speichelleckern mit den weißen Flügeln waren seine pechschwarz. Er hatte gar Scham gespürt, als er seinen nackten Körper begutachtete und hatte sich darum einen schwarzen Umhang mit Löchern für die Flügel besorgt. Er verstand recht schnell, dass er in dieser Gestalt mächtiger war als jemals zuvor. Darum war er auch darauf erpicht nicht der Einzige seiner Art zu bleiben, der diese Umwandlung erleben sollte.
So war er mit einem besonderen Geschenk ins Jagdrevier seiner Schwester gekommen. „Aphila, komm hervor! Ich weiß, dass du hier bist!“, rief er. Der Wind blies neben Sand auch seine Worte hinfort und er wusste, sie vernahm seine Stimme. Fürchtete sie sich wohlmöglich vor seinem neuen Antlitz? „Ich bin es, Methos! Dein Bruder steht hier! Komm schon, zeig dich mir, ich habe dir auch etwas mitgebracht!“, sprach er erneut. Wieder tat sich nichts. Dann bemerkte er, wie sich der Boden vor ihm auftat und eine schwarze Gestalt aus dem Schatten des Loches zu ihm empor sah. „Du? Du willst mein Bruder sein? Ich sehe nichts weiter als das Abbild des Abschaums welches unsereins jagt…“, krächzte sie. Methos schloss kurz die Augen und lachte leise über ihre Unwissenheit.
„Tatsächlich sehe ich ihnen ähnlich, doch ich bin Methos. Ich kann dir das auch beweisen. Du bist Aphila, die mitfühlende Dämonin. Du verlockst deine Opfer, indem du ihnen Mitleid vorheuchelst und ihnen Hilfe anbietest – dafür aber direkt nach der Lösung der Probleme ihre Seelen einforderst!“, versuchte er sie zu überzeugen. Sie fauchte: „Das kann jeder wissen! Informationen über uns zu sammeln ist doch deren größtes Hobby, neben unserem Abschlachten! Nein…. So kannst du dir meinen Glauben nicht erschleichen“ Methos überlegte kurz, was konnte nur er wissen?
„Gut, hör mir jetzt genau zu. Du bist nicht von Anfang an ein Dämon gewesen. Du selbst warst einst ein Mensch, bist aber zusammen mit mir der List eines Dämons zum Opfer gefallen und er hat uns in seine Diener gewandelt. Dieses Geheimnis kennen nur wir beide“, argumentierte er. Sie gab einen überraschten Kiekser von sich. Erst herrschte wieder komplette Stille, dann gab es am Loch wieder Bewegung.
Sie kam heraus, vorsichtig und zur Flucht bereit. Er grinste sie an. „Du bist es wirklich, deine Aura ähnelt der meines Bruders enorm – auch wenn deine Hülle alles andere als angemessen ist, pfui…“, gab sie von sich. Sie war vom Aussehen her am ehesten der Vorstellung eines Gargoyles anzugleichen. Sie war normalgewichtig, hatte Krallen mit denen sie sich wunderbar durchs Erdreich graben konnte, einen Schwanz mit Spitze, einen Glatzkopf mit spitzen Ohren und fledermausartige Flügel. Sie knurrte misstrauisch, während sie um ihn herumkroch und ihn begutachtete. „Was ist mit dir passiert? Wie kam es zu diesem…. Unfall?“, fragte sie nach seinem neuen Körper. Er schmunzelte und antwortete: „ Schwester, das siehst du falsch.
Es war ein Glück für mich diesen Engel zu töten und aufzufressen. Er hat mir Macht gegeben, sehr viel Macht. Ich weiß zwar nicht, wieso sich darum auch mein Aussehen verändert hat – aber das ist auch egal. Hauptsache ist, mit dieser Kraft kann ich nun unseren schlimmsten Feinden entgegentreten.“ Auf diese Erklärung hin raunte sie: „Und was willst du jetzt von mir?“ Er nickte bloß zu Boden.
Jetzt erst hatte sie das Bündel vor seinen Füßen liegend bemerkt. „Was ist das? Ist das dein Geschenk an mich von dem du sprachst?“, noch immer bedacht darauf ihm nicht zu nahe zu kommen, schnüffelte sie in Richtung des blutigen Etwas. „Da liegst du richtig. Es sind die letzten Überreste des Engels, dem ich meine Stärke zu verdanken habe. Meine Umwandlung begann nach knapp der Hälfte meines Mahls und ich dachte mir, da gebe ich den anderen Teil meiner Schwester ab. Wir müssen doch schließlich zusammen halten, oder?“, er lächelte verlogen. Ehe sie eine Antwort geben konnte, legte er den Engelleichnam frei. Nekros zerfleischter Körper lag nun bar vor ihr auf dem Boden. Bis zur Brust war er noch vorhanden. Sein Gesicht war ein Portrait des Schocks und Entsetzens in seinem letzten Augenblick, die Augen weit aufgerissen, der Mund fassungslos einen spaltbreit geöffnet. „Was soll ich mit diesem Dreck? Du glaubst hoffentlich nicht, dass ich mich dazu erniedrige dieses Aß zu fressen?“, unterstellte sie ihm und zog eine verärgerte Miene. Er breitete seine Arme entschuldigen aus: „Aber wieso denn nicht, Schwester? Sieh dir doch an, was aus mir wurde“, er streckte seine schwarzen Flügel aus. „Ja, gerade deswegen… warum willst du überhaupt gerade mich dafür? Ich bin eine Verführerin, keine Kriegerin“, erwiderte sie. „Aber gerade dich brauche ich deswegen. In dieser Form bin ich zwar mächtig, aber alleine. Ich brauche Unterstützung und die kannst du mir verschaffen, wenn du mit mir zusammen arbeitest. Friss schon, dann wirst du klarer sehen!“, forderte er sie auf. Sie schüttelte den Kopf: „Das kannst du vergessen, ich werde davon keinen Bissen nehmen. Dieses Fleisch mag dich gestärkt haben, das heißt aber noch lange nicht, dass das auch bei mir so wird. Ich habe keinen Bedarf, mich in diesen Krieg groß einzumischen. Alles was ich will ist meine Ruhe unter der Erde, im Schutze der Stille und Dunkelheit“, widersprach sie ihm.
Seine Miene verfinsterte sich. „Du wirst mir also nicht freiwillig dabei helfen? Du glaubst einfach in dein Erdloch zurückkriechen zu können und ich könnte nichts dagegen tun?“, sein Tonfall ließ sie hellhörig werden – es war höchste Zeit zu verschwinden. „Such dir jemand Anderes dafür, auf mich kannst du nicht zählen“, sagte sie entschlossen, während sie sich von ihm abwandte.
Plötzlich schrie er aus voller Kehle: „DU FRISST DAS JETZT!!! Komm her!!“ Schon packte er sie am Schwanz und zog sie zu sich hin. Sie brüllte los, krallte sich in sein Fleisch hinein. Sie kratzte, schnappe mit dem Maul nach ihm, versuchte sich loszureißen – vergebens. „Lass mich los, Bruder! Du bist doch komplett irr…“, weiter konnte sie nicht sprechen, denn er hatte mit der freien Hand ein Stück aus Nekros Leiche gerissen und ihr ins Maul gestopft. „Friss! Friss es, oder ich prügel es in dich rein!“, seine Augen strahlten ein wahnsinniges rotes Licht aus und sein ganzer Gesichtsausdruck ähnelte nun wieder mehr denn je einem grausamen Dämon, der mit Verstand so viel gefährlicher war als je zuvor.
Mit der einen Hand hielt er sie weiter fest, während er mit der anderen immer wieder mehr Fleischstücke in sie hinein trichterte. Sie würgte, spuckte, versuchte zu schreien – doch jedes Mal wurden ihr wieder weitere Brocken von ihm in den Rachen geschoben. Dieses Bild dauerte eine Weile an, doch mit der Zeit wurde sie kraftlos und schließlich ergab sie sich seinem Treiben und schluckte nur noch alles hinunter. Endlich war der Engel vollständig von ihr verspeist – selbst die Federn hatte er sie herunter schlingen lassen.
Er ließ ab von ihr und trat einige Schritte zurück. „So, nun werden wir sehen“, sagte er als wäre nichts passiert. Sie fühlte sich elend. Den Bauch voller Engelsfleisch, vom eigenen Bruder verraten und gezwungen – quasi zum Fressen vergewaltigt – und jetzt wartete er nur noch ab, was aus ihr wurde.
Eine ganze Weile passierte gar nichts. Sie lag da, von Angst getränkt und unfähig sich zu bewegen. Er dagegen wurde zusehends ungeduldiger und es fehlte nicht mehr viel, damit seine anfängliche Erwartung in Unzufriedenheit umschlug. Dann spürte sie es. Es war als würde ihr glühende Lava durch die Adern gejagt. Sie kreischte auf vor Schmerz. Dieses Gefühl breitete sich mehr und mehr in ihrem ganzen Körper aus. Sie begann unkontrolliert zu zucken, fühlte wie sich einzelne Gliedmaßen verformten. Sie wälzte sich quer übers Feld von links nach rechts und zurück, halb wahnsinnig nur mit dem Gedanken beschäftigt diesen Schmerz irgendwie zu beenden. Ihr Bruder lachte währenddessen hämisch auf: „Na also, es geht doch!“
Mehr und mehr formte sich ihr dämonischer Körper um, in eine ansehnliche, junge Schönheit. Die Krallen wurden zu Händen, ihr Schwanz zog sich in ihren Rücken zurück, ihre Flügel verfärbten sich und änderten ihre Struktur, es bildeten sich weibliche Rundungen an ihrem Brustkorb. Ihr Gesicht verzerrte sich zu dem einer jungen Frau, die spitzen Ohren wurden kleiner und aus ihrer Glatze sprossen ihr schwarze Haare.
Unter schwerem Keuchen und schweißnass kam ihre Verwandlung endlich dem Ende entgegen. Schließlich lag sie da, nackt und vom Dämonen in einen wunderschönen Engel mit schwarzen Flügeln verwandelt.
„Dann wollen wir mal Kleidung für dich besorgen, nehme ich an – oder fühlst du dich so wohl?“, fragte Methos als wäre es das normalste auf der Welt.
Lamal lief nervös von links nach rechts und wieder zurück. Immer wieder zwischendurch warf er hoffnungsvoll einen Blick auf die Beobachterlinse. Nichts zu sehen, das Bild war nach wie vor aus unerklärlichen Gründen getrübt. Er war von der Erde abgeschnitten, ihm blieb nichts weiter übrig als den Wolken unter seinen Füßen beim Wandern zuzusehen und das Beste für seine Engelsbrüder zu hoffen. Er war eingeteilt dazu, die Missionen seiner Geschwister zu überwachen und ihnen wenn nötig, Hilfe zu kommen zu lassen.
Für diese einfache Aufgabe war er auch geeignet, er war kein guter Krieger - daher trug er auch eine schlichte, weiße Robe und keine Uniform oder Ähnliches. Gerade als er sich auf den Stuhl vor der Beobachterlinse - mit dem er die Geschehnisse auf Erden mit zu verfolgen pflegte - setzte ging das Himmelstor auf. „Lamal, zwei deiner Brüder sind zurückgekehrt!“, hörte er Petrus rufen. Er kam ihnen sofort entgegen. Tatsächlich, es waren Achel und Vaith! Achel trug wie für seine Stellung üblich ein hochgeknöpftes, weißes Gewand – wogegen Vaith eine offene Weste und eine schlabbrige Hose trug, auch in weiß wie eigentlich jede Kleidung eines Engels. „Dem Herrn sei Dank, euch geht es gut!“, begrüßte er sie.
Vaith rümpfte die Nase: „Ach? Wo habe ich es unserem alten Herrn zu verdanken noch zu leben? Unser Bruder wurde doch bestimmt von dir herunter geschickt und nicht von unserem Vater.“ Lamal sah betrübt drein. „Du solltest als Engel nicht so reden. Ja, ich mag Achel zu Hilfe geschickt haben – doch war es sicher Vater zu verdanken, dass Achel gerade zur Verfügung stand. Alle anderen höherrangigen Brüder sind nämlich auf Missionen unterwegs, es war also sicher seine Vorsehung Achel zu dir zu schicken!“, argumentierte er. Es half nichts, Vaith schnäuzte bloß einmal verächtlich und missachtete Lamals Einwurf. Er schritt mit der übrigen Hand in der Tasche an ihm vorbei, während er fragte: „Wieso hat sich meine Rettung eigentlich so dermaßen verspätet? Hieß es nicht anfangs noch, sobald eine Gefährdung für den Ausführenden und damit der Mission besteht wird eingegriffen?“ Lamal äußerte sich bestürzt: „Ja, das stimmt. Allerdings warst du gar nicht autorisiert das zu tun, sondern bist einfach losgestürmt. Die Beobachterlinse hat außerdem einen Defekt, ich weiß nicht woran es liegt, sie überträgt einfach keine Bilder mehr. Das Letzte was ich sah, warst du wie du dem Dämon die Faust ins Maul gejagt hast. Warum ist dein Arm eigentlich nicht wiederhergestellt worden?“, fragte er auf den Stumpf an Vaiths rechter Seite deutend. Achel, noch immer am Himmelstor stehend, meldete sich zu Wort: „Vaith ist ohne ausdrückliche Erlaubnis zur Erde, ich sah es als angemessene Strafe ihm den Arm vorzuenthalten.“ Lamal nickte, zum Zeichen verstanden zu haben. Es lohnte sich nicht darüber zu diskutieren, Lamal stand ohnehin über Vaith und ihm. Was er zu ihnen sagte, oder was er mit ihnen tat war quasi Gesetz für sie.
Plötzlich piepte es von der Beobachterlinse aus. Lamal drehte sich sofort danach um und lief zum Pult.
Dort waren viele kleine und große Linsen angebracht an der Orte auf der Erde zu sehen waren, wo ihre Brüder und Schwestern tätig waren. Lamal hoffte, das Piepen hatte zu bedeuten, der Defekt war bloß zeitlich bedingt gewesen. Tatsächlich schien sich auf einer großen Linse in der Mitte etwas zu tun. Erst war es nur ein wirres Farbenmeer, doch dann klarte das Bild auf; Einer ihrer Brüder, von einem ähnlichen Rang wie Vaith und Achel, stand einer unüberschaubaren Menge an Dämonen gegenüber. Achel sowie Vaith traten ebenfalls näher, um die Übertragung mit zu verfolgen. „Sollte Achis nicht eigentlich mit einigen anderen unserer Geschwister möglicherweise überlebende Menschen ins Paradies begleiten?“, fragte Achel an Lamal gerichtet. Lamal antwortete: „Doch, doch. Eigentlich schon. Sie müssen in einen Hinterhalt gelockt worden sein. Allerdings frage ich mich, wieso er sich den Scheusalen alleine stellt. Wo sind seine Begleiter?“ Vaith beugte sich etwas nach vorne um Details auszumachen, dann zeigte er mit dem Finger auf den Boden. „Sieh mal genau hin, dann erkennst du es“, Vaiths Stimme hatte sich verdunkelt. Als Lamal seiner Aufforderung folgte, lief ihm ein Schauer über den Rücken bis in die Flügelspitzen. Der Boden unter Achis Füßen war von blutroten Pfützen getränkt und überall um ihn herum lagen abgetrennte Körperteile herum.
Lamal sprach mit zittriger Stimme: „Oh Nein! S-Sollten wir nicht sofort Hilfe schicken? A-Achel, flieg schnell zu ihm! Er muss überleben!“ Doch Achel rührte sich nicht. Vaith drehte sich zu Achel und packte ihn am Kragen. „Hast du was an den Ohren! Geh gefälligst zu ihm und hilf ihm!“, schrie Vaith ihn an. Doch Achel schaute nur hochmütig zur Linse und sprach: „Habt mehr Vertrauen in euren Bruder und gebt ihm die Chance sich zu beweisen.“ Vaith und Lamal trauten ihren Ohren kaum. Achel gab seinen Bruder mehr oder weniger zum Sterben frei. Vaith ließ Achel mit einem trotzigen „Pah!“ los und schaute wie Lamal gebannt auf die Linse.
Achis war trotz der gewaltigen Anzahl seiner Gegner ganz gefasst. Er hob sein bereits von Blutstropfen verschmiertes Schwert an, warf sein langes schwarzes Haar, welches ihm im Kampf ins Gesicht geflogen war, in den Nacken zurück und machte sich zum Angriff bereit. Schon kamen drei Dämonen auf ihn zu. Er duckte sich unter der Kralle des Rechten weg und trennte dabei dem Mittigen seinen Unterleib vom restlichen Körper. Es spritzte zu allen Seiten Blut und der rechte Dämon wurde von einem Spritzer im Auge getroffen. Während dieser sich überrascht an sein Auge fasste wurde er von Achis Schwert einen Kopf kürzer gemacht. Auch dieser Körper stürzte blutig zu Boden. Nun standen sich Achis und der nun übrig gebliebene linke Dämon gegenüber. Dieser Dämon aber war scheinbar anders. Er kämpfte nicht mit seinen bloßen Krallen, er war doppelt so groß und trug einen schweren Hammer mit sich. Achis wusste, hier war Vorsicht zu walten. Er konnte sich keinen Treffer erlauben. Da rannte der Dämon mit seinem Hammer drohend auf ihn zu. Erst war sich Achis unsicher, sollte er direkt ausweichen, oder erst abwarten und dann einen Konter starten? Es war nicht ganz risikolos, aber er entschied sich rechtzeitig einen Konter starten zu können. Der Dämon brüllte nun direkt vor ihm stehend und mit wahnwitziger Kraft stieß er den Hammer auf Achis hinunter. Diesem blieb nichts weiter übrig, als den Hammer mit der bloßen Klinge seines Schwertes zu stoppen. Es gab einen gewaltigen Rumms und die Schockwelle des Schlages ließ Staub aufwirbeln. Mit aller verfügbaren Kraft stemmte sich Achis dagegen. Ihm lief der Schweiß übers ganze Gesicht. Das Schwert hielt gerade so stand. Allerdings sah Achis, dass es eine Bruchstelle gab. An dieser hatte sich bereits ein tiefer Riss gebildet. Noch so einen Treffer würde das Schwert nicht aushalten. Der Dämon sprang ein oder zwei Schritte zurück, nur um dann wieder mit enormer Wucht den Hammer auf ihn zu schwingen. Diesmal befand es Achis für klüger auszuweichen.
Kurz bevor der Hammer ihn erreichte, sprang er hoch. Seine Absicht war es, vom Sprung aus den Kopf des Dämons direkt zu durchdringen.
Leider hatte er nicht damit gerechnet, dass der Dämon seinen Hammer noch vor dem Aufprall auf
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Akandor Andor
Cover: Cover by Felix Möser
Tag der Veröffentlichung: 24.03.2016
ISBN: 978-3-7396-4526-1
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses Buch ist meinem guten Freund Akisius gewidmet, der mich motivierte, aus der einstigen Kurzgeschichte ein vollwertiges Buch zu kreieren und es anschließend mit mir Hand in Hand aufzubessern.