Cover

Impfung und Illusion

Mein Weg zwischen Normalität und

chronischer Krankheit nach der Covid-Impfung

 

 

 

 

 

 

 

Ein Buch von Gaby Tomsek

 

 

Inhaltsverzeichnis

 

Danksagung

Widmung

Vorwort

Impfen oder nicht impfen?

Erste Nebenwirkungen

Zweite Impfung, weitere Nebenwirkungen

Arztwechsel

Erste Diagnose: Herzmuskelentzündung

Nächste Hiobsbotschaft: Verdacht auf Gürtelrose

Horror-Diagnose: Dermatomyositis

Wut

Endlich, neue Wohnung gefunden

Akzeptanz

Ankommen

Der Tanz beginnt - Untersuchungen

In der Hautklinik

Wechsel in die Lungenfachklinik

Mein erster Medikamentenplan

Druck

Sauerstofftherapie und Rollator

Umzugsvorbereitungen und Umzug

Erste Infusionen

Entfernung des Mammakarzinoms

In der Tagesklinik der Hautklinik

Bestrahlungen

Ein Arzttermin jagt den nächsten

Herausforderungen

Ab auf Station

Pflegestufe

Ein absurder Traum

Und wieder: Termine, Termine, Termine

Reha-Pläne

Zweite Bronchoskopie

Zweiter Aufenthalt in der Rheumatologie

Gemeinschaft und Unterstützung

Es geht ein wenig bergauf

Ohnmachten

Zweite Mini-Chemo

Erste Erfolge mit Rinvoq

Finanzielle Stürme

Selbstheilungskräfte

Neues Sauerstofftherapiegerät

Wortfindungs-Störungen

Habe ich mich verändert?

Auseinandersetzung mit dem Tod

So geht es mir heute

Gastbeitrag von A. Hastenteufel über Heilenergie

Schlusswort

Haftungsausschluss

Weitere Bücher der Autorin

Impressum

Urheberrecht

Danksagung

An dieser Stelle möchte ich mich bedanken fürall die Wärme und Hilfe, die ich erfahren habe in dieser fürmich schwierigen Zeit. Mein Dank gilt

  • zuerst meinen Kindern Tochter Franziska und Fabian, deren Partner, meinem Bruder Klaus und meiner Freundin Manuela

  • den Bekannten und Nachbarn in meinem Umfeld, den Mitarbeitern unseres Supermarktes, der Apotheke, der Poststelle und allen, die mir stets Hilfe zuteil kommen ließen

  • den Ärzten und Mitarbeitern der Hausarztpraxis Dr. Böhler

  • den Mitarbeitern der Physiopraxis Dielmann

  • meinem langjährigen Heilpraktiker und Freund Eberhard

  • allen, die Anteil genommen haben an meiner Erkrankung und sich immer wieder nach meinem Wohlergehen erkundigten. In vielen wunderbaren Gesprächen habe ich Trost erfahren.

Des Weiteren möchte ich möchte ich michvon ganzem Herzen bei den Ärztinnen und Ärzten sowie demengagierten Pflegepersonal der Universitätsklinik Freiburg fürihre Fachkompetenz und unermüdliche Hingabe bedanken. Sie habenmich nicht nur medizinisch betreut, sondern auch meine Sorgen undÄngste ernst genommen.

In Dankbarkeit und Wertschätzung,

Gaby Tomsek






Widmung


Dieses Buch widme ich all jenen, die nach ihrerCovid-Erkrankung immer noch mit den Folgen kämpfen und sich Tagfür Tag den Herausforderungen ihrer mysteriösen Krankheitenstellen.

Darüber hinaus gilt diese Widmung denjenigen,die trotz der Hoffnung der Covid-Impfung mit unerwartetengesundheitlichen Rückschlägen konfrontiert wurden. EureStärke und Entschlossenheit verdienen gleichermaßenAnerkennung und Unterstützung.

Möge dieses Buch ein Zeichen von tieferVerbundenheit und Solidarität sein und jeder von euch Trostfinden, aber auch die Gewissheit, dass ihr nicht allein seid.Gemeinsam gehen wir diesen Weg, Seite an Seite, bis die Welt einbesseres Verständnis für Long Covid undPost-Vac-Erkrankungen erlangt hat.

Mit Dankbarkeit und Respekt,

Gaby Tomsek


Copyright © 2023

Das Werk isturheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung bedarf derausschließlichen Zustimmung des Autors. Dies gilt insbesonderefür die Vervielfältigung, Verwertung, Übersetzung unddie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischenSystemen.

Bibliographische Informationen der DeutschenNationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnetdiese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie; detailliertebibliographische Daten sind im Internet abrufbar über:https://www.dnb.dnb.de





Originalausgabe
1.Auflage 2023



Projektleitung: Gabriela Thomczyk
Umschlaggestaltung: Arslan,www.fiverr.com
Bildnachweis:Shutterstock/Depositphotos/Pixabay/Eigene
Satz und Layout:Gabriela Thomczyk

Alle Rechtevorbehalten.

Vorwort



Liebe Leserin! Lieber Leser!



Ich bedanke mich ganz herzlich, dass dudich entschieden hast, dieses Buch zu kaufen.

Es fing alles ganz harmlos an mit einem kleinenPieks, und da es sich auf zwei Beinen besser steht, mit einem zweitenPieks. Ich wollte meinen Beitrag zur Bekämpfung derCorona-Pandemie leisten und mich selbst und andere schützen. DieImpfung sollte dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus einzudämmenund das Leben wieder zur Normalität zurückzuführen.Ich vertraute darauf, dass mir schon nichts passieren würde.Dieses Vertrauen erwies sich jedoch als Illusion.

Das Schicksal führte mich auf einen anderenWeg, und ich erlebte persönliche Konsequenzen, die mein Lebenfür immer verändert haben. Meine Geschichte, die du in denfolgenden Seiten lesen wirst, ist sowohl tragisch als auchinspirierend. In diesem Buch möchte ich nicht nur dieHerausforderungen und Schwierigkeiten schildern, mit denen ich nachder Impfung konfrontiert war. Das Buch handelt neben den Erzählungenüber die körperlichen Schäden auch über die Artund Weise, wie ich mit der Erkrankung emotional umgegangen bin, vonÄngsten und Hoffnung.

Es geht nicht darum, ob es sinnvoll war, sichimpfen zu lassen. Zugegeben, mit meinem heutigen Wissen hätteich die Impfung verweigert. Aber damals hatte mich dafürentschieden und im Nachhinein kann ich es ohnehin nicht ändern,wie es gekommen ist. Auch die nicht endenden Diskussionen vonImpfgegnern und Impfbefürwortern sind nicht Thema dieses Buches.Es geht alleine um meine persönliche Geschichte.

Nachdem mit der Zeit immer mehr schwerwiegendeImpfschäden bei Menschen aufgetreten sind, befassen sichinzwischen die Medien und auch die Politiker verstärkt mit derProblematik. Dass Betroffene von Ärzten als hysterisch,Hypochonder oder psychisch labil oder krank hingestellt werden, machtmich immer wieder fassungslos. Deshalb ist es mir sehr wichtig, dasswir als Gesellschaft Wert darauf legen sollten, für alleBetroffenen da zu sein, die mit den teilweise dramatischenAuswirkungen der Covid-Impfungen leben müssen.



Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen.

Gaby Tomsek





Diewahre Stärke liegt nicht darin, niemals krank zu werden,

sonderndarin, nach einer Krankheit wieder aufzustehen.







Impfen oder nicht impfen?

Die Corona-Pandemie hatte unser Lebenseit Beginn ihres Ausbruchs Ende 2019 ordentlichdurcheinandergewirbelt. Es war eine neue Situation, die wir so nochnie erlebt hatten. Anfangs hatte ich noch die Hoffnung, dass allesdoch nicht so schlimm wird, wurde aber bald eines Besseren belehrt.Die immer heftigeren Einschränkungen machten mir mit der Zeitziemlich zu schaffen. Es machte keinen richtigen Spaß mehr, inein Restaurant zu gehen oder Veranstaltungen zu besuchen. Dasständige Ausfüllen von Zetteln mit meinen Kontaktdaten wareinfach nur lästig. Natürlich gab es auch Ängste,schließlich sind viele Menschen an oder mit Corona gestorben.

Niemand wusste wirklich so richtig, wieman mit dieser Pandemie umzugehen hatte. Die Bevölkerung, dieBundesregierung, Wissenschaftler, Ärzte, es gab verschiedeneMeinungen zum Thema Covid. Während unsere Regierunghauptsächlich Ängste schürte und immer mehr strengeAuflagen anordnete, haben andere dagegen rebelliert. Covid ist nichtschlimmer als eine Grippe, es sterben nicht mehr Menschen als sonst,und die meisten Patienten seien sowieso alt, hättenVorerkrankungen gehabt und so weiter. Wem sollte man nun glauben?

Ich hatte im Frühjahr 2021,nachdem ich drei Jahre nicht mehr im Urlaub gewesen war, für denSommer einen Flug ins Ausland gebucht, um Freunde zu besuchen. SeitAusbruch der Pandemie war ich kaum mehr ausgegangen, und mit der Zeitfiel mir schlichtweg die Decke auf den Kopf. Wenn ich mich richtigerinnere, war zum Zeitpunkt meiner Buchung noch keine Impfpflicht fürAuslandsreisen vorgeschrieben.

Als der erste Impfstoff auf dem Marktwar, war das Interesse daran ja sehr groß. Auch in meiner Stadtwurden riesige Impfzentren errichtet. Der Andrang war von Anfang anenorm. Ich hatte viele Bekannte erlebt, die sich tagelang die Fingerwundgewählt hatten, um endlich einen Impftermin zu bekommen. Dawar viel Geduld angesagt. Die angegebene Telefon-Nummer war ständigbesetzt, Terminbuchungen über das Internet kaum möglich, dadas System völlig überlastet war.

Mich tangierte das alles nicht, da icherst einmal nicht vorhatte, mich impfen zu lassen. Dass der Impfstoffin ziemlich kurzer Zeit entwickelt und zugelassen worden war,bereitete mir einiges an Kopfzerbrechen. Zunächst wollte ichabwarten, wie Freunde, Bekannte und Kollegen auf die Impfungreagierten. Damals arbeitete ich noch stundenweise in einemLogistikunternehmen. Bald waren in der Firma die Geschäftsleitungund sämtliche Mitarbeiter geimpft, ich war die einzigeUngeimpfte. Meine Chefin, mit der ich eng zusammenarbeitete, übtenie Druck auf mich aus. Wir sprachen aber ab und zu darüber,dass wir mit einer Impfung uns selbst und auch ältere Leuteschützen. Niemand, nicht einmal mein älterer, an Diabeteserkrankter Bruder, erlitt irgendwelche ernsthaften Nebenwirkungen.

Im April 2021 kam mein erstes Enkelkind auf dieWelt. Als ich die jungen Eltern das erste Mal besuchen wollte, batmich mein Sohn, sicherheitshalber einen Corona-Test zu machen. KeinProblem, ich konnte das nachvollziehen. Ich habe also frohgemut einTestzentrum aufgesucht. Dass der PCR-Test nicht unbedingt angenehmsein würde, war mir bewusst, und ich fand ihn in der Tat dannauch richtig übel. Ich hatte das Gefühl, dass mir die Damemit ihrem Teststäbchen bis ins Gehirn hochhochfährt. DerTest war negativ, aber ich hatte mir danach geschworen, das war meinerster und mein letzter Test über die Nase.

Bald wurde bekannt, dass ich ohneImpfung nicht in den Urlaub fliegen kann. Ich suchte meine Hausärztinauf, um mich mit ihr zu besprechen, schließlich kannte siemeine Vorgeschichte mit dem Brustkrebs. Zudem wollte ich michgegenüber der Gemeinschaft solidarisch zeigen. Man hatte uns jaanfangs Glauben gemacht, dass man nach der Impfung nicht mehransteckend ist. Nachdem meine Hausärztin mir versichert hatte,dass bisher keine Impfschäden bei ihren Patienten aufgetretenwaren, setzte sie mich auf meinen Wunsch auf eine Warteliste. WennImpfung, dann bei ihr und nicht im anonymen Impfzentrum. Meine Ärztinhatte mir übrigens die Entscheidung überlassen und mirweder zu- noch abgeraten.

Nach wie vor gab es niemanden in meinemUmfeld mit Impfschäden, obwohl inzwischen die meisten Menschengeimpft waren. So bröckelte meine anfängliche Skepsisetwas. Ich dachte, Augen zu und durch. Ich fühlte mich topfitdurch gesunde Ernährung, jeden Tag eine Stunde laufen an derfrischen Luft, regelmäßige Gymnastik zuhause, Erkältungenhatte ich seit Jahren nicht mehr. So dachte ich, mir kann eigentlichnichts passieren. Natürlich hatte ich im Vorfeld einiges überden Impfstoff gelesen und es war mir bewusst, dass dieser anders istals das, was wir bisher kannten. Warum sollte ausgerechnet mir etwaspassieren? Zudem nervte es allmählich, dass man als Ungeimpfternicht mehr in die meisten Geschäfte durfte, und mein Urlaubwinkte ja auch noch.

So sagte ich zu, als ich schon baldeinen Anruf aus meiner Hausarztpraxis erhielt, dass ich Anfang Mai2021 zur Impfung vorbeikommen könne. Es war genügendImpfstoff von Biontech vorhanden. Ich sagte zu. Mein Schicksal warvon diesem Tag an sozusagen besiegelt.

Erste Nebenwirkungen

Schon wenige Tage nach der erstenImpfung bekam ich an meinen Fingern seitlich der FingernägelVerhärtungen, ähnlich wie Hornhaut. Diese Verhärtungenrissen bald auf, was sehr unangenehm war und nicht gerade attraktivaussah. Die Handinnenflächen wurden faltig und trocken.Allmählich bekam ich einen roten Ausschlag an den Fingern. MeinGesicht, der Hals und das Dekolleté färbten sich baldebenfalls rot. Zunächst hatte ich mir nichts dabei gedacht, aberals die Hautprobleme zunahmen, kam mir der erste Verdacht, dass dieImpfung die Ursache dafür sein könnte.

Ich sprach mit meiner Chefin darüber,sie konnte sich das aber einfach nicht vorstellen. Auch sie kannteniemanden, der ernsthaftere Nebenwirkungen nach den Covid-Impfungenerlitten hatte. Sie vermutete eher eine Erdbeer-Allergie. Eine Tantevon ihr hatte eine solche Allergie ganz plötzlich und sehrheftig bekommen. Es leuchtete mir ein, denn Erdbeeren sind bekanntdafür, dass sie Allergien auslösen können. Also kaufteich keine Erdbeeren mehr in der Hoffnung, dass die roten Ausschlägebald wieder verschwinden.

Das taten sie aber nicht, im Gegenteil!Sie breiteten sich inzwischen auch auf die Oberarme, die Ellbogen unddas rechte Innenohr aus. Die Hände und Finger sahen inzwischenziemlich wüst aus. Um die Fingernägel herum dieVerhärtungen mit Einrissen, fleckige rote Finger mit einerersten kleinen Wunde. Mir war es richtig unangenehm, wenn ich beimEinkaufen war. Ich versuchte, meine Hände so gut es ging zuverstecken. Die Finger wurden bald auch ziemlichberührungsempfindlich. So bereitete mir die Büroarbeiterhebliche Probleme, zum Beispiel wenn ich einen Aktenordner holenund darin blättern musste.

Ansonsten hatte ich noch keineschwerwiegenderen Nebenwirkungen. Ich entschied mich deshalb fürdie zweite Impfung. Diese bekam ich am 23. Juni 2021. Ich ging davonaus, dass sich das mit den Händen und roten Ausschlägenwieder legt. Ich dachte, schlimmer kann es nicht mehr werden, alsoziehe ich das durch, sodass ich dann meinen geplanten und ersehntenUrlaub antreten kann im August. Ich hatte mich getäuscht, eswurde schlimmer. Viel schlimmer!



Zweite Impfung, weitere Nebenwirkungen

Am 23. Juni 2021 stand die zweite Impfung an.Natürlich hatte ich darüber nachgedacht, ob ich es beieiner Impfung belassen soll. Da ich mit Ausnahme der Hautproblemekeine weiteren Beschwerden hatte, ging ich davon aus, dass einezweite Impfung keine neuen Probleme mehr bereiten wird. Zudem winkteja noch mein Urlaub in einigen Wochen, auf den ich mich unglaublichfreute. Beim Impftermin zeigte ich der Ärztin meine Hände.Sie ist Homöopathin und empfahl mir Globulis, die bei solchenHautirritationen grundsätzlich gut helfen. Bei diesem Terminteilte sie mir mit, dass ich kein Einzelfall wäre. AnderePatienten hätten nach der Biontech-Impfung ebenfalls mitHautausschlägen zu kämpfen. Auch andere Kollegen hättenvon ähnlichen Erfahrungen berichtet. Doch wie heißt es soschön, wer „A“ sagt, muss auch „B“sagen, und so ließ ich mir den zweiten Pieks verpassen.

Danach ging es Schlag auf Schlag. Es ging mir vonTag zu Tag schlechter. Was war plötzlich mit meinen Beinen los?Sie fühlten sich immer kraftloser an. Das Schlimmste war abermeine Luftnot und mein Allgemeinzustand. Bei der kleinstenAnstrengung ging mir die Puste aus. Wenn ich aus der Dusche stieg,war ich fix und fertig. Ich schaffte es gerade noch, michabzutrocknen, danach musste ich mich erst einmal auf denToilettendeckel sitzen und es brauchte einige Minuten, bis ich michwieder etwas erholt hatte. Erst dann war ich in der Lage, michanzuziehen und fertigzumachen. Morgens dauerte es 1-2 Stunden, bisder Kreislauf einigermaßen stabil war. An meinen Bürotagenmusste ich deshalb eine Stunde früher aufstehen als sonst.

Die Büroarbeit fiel mir von Woche zu Wocheimmer schwerer. Mit den Verhärtungen der Haut um die Fingernägelwar das Tippen auf der Tastatur sehr unangenehm. Meine Chefin, die imBüro neben mir saß, hörte mein schweres Atmen undwenn nichts dringendes mehr zu tun war, schlug sie mir immer öftervor, früher aufzuhören. Dafür blieb ich manchmal auchlänger, wenn ich mit meiner Arbeit noch nicht fertig war. Es wargesundheitlich ein Auf und Ab. An manchen Tagen ging es mireinigermaßen gut, an anderen Tagen kämpfte ich michrichtiggehend durch. Auch mit meinem eigenen Online-Business mussteich immer mehr zurückstecken. Üblicherweise saß ichbis etwa 21.00 Uhr an meinem PC. Mein Fernseher diente damalsweitestgehend als Dekoration. Jetzt fiel ich nach dem Abendessen umspätestens 19.00 Uhr völlig erschöpft auf mein Sofaund verbrachte den restlichen Abend mit Lesen oder Fernsehen.

Vor den Impfungen war ich jeden Tag, bei Wind undWetter, mit meinen Nordic Walking-Stöcken etwa drei Kilometergelaufen. Nur wenige Meter hinter meiner damaligen Wohnung erstrecktesich eine sanfte hügelige Landschaft mit Feldern, Obstbäumenund Wiesen, ich nannte dies immer „mein Bergle“. Ichliebte diese Strecke zu jeder Jahreszeit, denn es gab immer wiederNeues zu entdecken. Manchmal traf ich die Frau von unseremBauernladen, wenn sie Salat oder Gemüse erntete oder Unkrautjätete. Oft hielten wir ein „Schwätzerle“, wieman hier zu einem Plausch sagt. Dieses tägliche Laufen hatte ichmir vom Tag meiner ersten Brustkrebs-Diagnose im Jahr 2017 an selbstauferlegt. Ich wollte damit für meine Gesundheit sorgen und vorallem nach Entfernung des Tumors einen Rückfall verhindern.

Inzwischen konnte ich meine übliche Streckenicht mehr bewältigen. Überdies war Sommer, und bei hohenTemperaturen war ich froh, wenn ich es bis zur ersten Bank schaffte.Von meiner Wohnung bis dorthin waren es etwa 500 Meter. Ich schlichmehr, als dass ich lief. Von flottem Gehen war keine Rede mehr. Anguten Tagen schaffte ich es weitere 500 Meter bis zur zweiten Bank.Den Weg zurück schaffte ich nur mit kurzen Ruhepausen. Das warfür mich sehr frustrierend, schließlich ging es mir vorden Impfungen prima, und jetzt mit solchen Einschränkungen lebenzu müssen, fiel mir nicht leicht.

Arztwechsel

Ich bin in dieser ganzen Zeit vorerstnicht zu meiner Ärztin gegangen, weil ich davon ausging, dassder ganze Spuk bald wieder vorbei ist. Als mein Sohn mich wiedereinmal mit seiner kleinen Familie besuchte, war er sehr erschrockenüber meinen Zustand und riet mir dringend, einen Arztaufzusuchen. Das Gleiche tat meine Chefin schon seit einigen Tagen.Ihr hatte auch mein Gewichtsverlust Sorgen bereitet. Es war nicht zuübersehen, dass ich immer dünner wurde. Von etwa 58 kghatte ich bereits 5 kg verloren. Als ich eines Tages schon nach einerStunde Bürozeit heimgehen musste, schimpfte sie fast mit mir undwar erst zufrieden, als ich ihr zusicherte, ihren Hausarzt anzurufen.Diesen hatte sie mir wärmstens empfohlen, seine Praxis istdirekt hier im Ort. Ich reservierte bei einer der dort tätigenÄrztinnen, die auf Naturheilkunde spezialisiert ist, onlineeinen Termin. Dass meine Beschwerden aber nicht mit sanften Mittelnverschwinden würden, war mir inzwischen durchaus klar.

Bei meiner bisherigen Hausärztinwar ich über 25 Jahre mit großer Zufriedenheit gewesen,ihre Praxis liegt jedoch einige Kilometer weiter weg. Ich vermutete,dass ich künftig öfter ein Rezept oder eine Überweisungbrauchen würde, und so erschien es mir sinnvoll, in eine Praxiszu wechseln, die ich zu Fuß erreichen konnte. Ich erinnere michgenau, es war inzwischen Ende Juli 2021, wie ich bei meiner neuenHausärztin saß, mit meinen dicken roten Tränensäcken,die sich gebildet hatten, nach Luft japsend, in einem jämmerlichenZustand. Ich scherzte dennoch mit der Aussage, dass sie an mir einWunder vollbringen muss.

Sie untersuchte mich zunächsteingehend mit Lunge abhören, Lungenfunktionstest,Elektrokardiogramm (EKG), Blutabnahme und Blutdruck messen. Siewollte mir keine Angst machen, aber ich meinte, an ihrem ernstenGesicht und Stirnrunzeln abzulesen, dass bei mir einiges im Argenlag. Sie schickte mich als erstes zu einem Kardiologen und zu einemHautarzt. Ein Anruf beim Kardiologen ergab, gut drei MonateWartezeit. Ich wies darauf hin, dass ich ein Akutfall bin. In diesemFall bekommt man schneller einen Termin, wenn der Arzt direkt anruftund den Notfall bestätigt. Nach einer kurzen Nachricht an dieHausärztin bekam ich noch am gleichen Tag von ihr den Anruf,dass ich bereits am nächsten Tag einen Termin beim Kardiologenwahrnehmen könne. Spätestens jetzt war ich mir sicher, dassmeine Entscheidung für diese Praxis richtig war.

Meiner bisherigen Hausärztin habeich etwas später einen Brief geschrieben und ihr die Situationund die Gründe meines Wechsels mitgeteilt. Sie schrieb mirzurück, dass sie vollstes Verständnis dafür hat undwünschte mir alles Gute. Weiter bot sie mir an, dass ich siejederzeit anrufen oder aufsuchen könne, wenn ich ein Problemhätte. Sie ist wirklich ein toller Mensch und ich habe ihrversprochen, dass ich mich hin und wieder melde, um sie wissen zulassen, wie es mir geht.

Erste Diagnose: Herzmuskelentzündung

Eigentlich hatte meine neue Hausärztinauf die Überweisung für den Kardiologen geschrieben gehabt,dass ein Belastungs-EKG gemacht werden solle. Ich hatte zuvor imInternet Bewertungen über Kardiologen gelesen und mir einenaufgrund der vielen positiven Beurteilungen ausgesucht. DerKardiologe war tatsächlich sehr freundlich. Er untersuchte meinHerz zunächst mit Ultraschall und nachdem er mich abgehörtund bemerkt hatte, wie sehr ich unter Atemnot litt, verzichtete erauf einen Belastungstest. Er

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 26.08.2023
ISBN: 978-3-7554-5119-8

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich allen, die nach Impfschäden und Corona dauerhaft krank geworden sind.

Nächste Seite
Seite 1 /