und wieder sammeln wir almosen
ist euch aufgefallen wie der fernseher brummt,
wenn ihr nicht schlafen könnt?
ihr raucht noch eine zigarette
steht mit schweren fesseln
auf der terrasse oder im garten
und hofft auf irgendetwas
vielleicht auf einen betrunkenen,
der sich die seele aus dem leib kotzt
damit ihr euch ein wenig besser fühlt,
wenn ihr den rettungswagen holt
alles ist besser,
als dieses leben zu leben
etwas unwirsch und verwirrt
schließt ihr die tür
der sanitäter wollte euch auch
in den rettungswagen bringen
sein routinierter blick
beschaut euch noch mitleidig im schlaf
wenn ihr am morgen in der fabrik seid
wird es unerträglich
man möchte schreien
doch die maschinen sind lauter
die bäume , kahl
wie mein herz
gleichgültig
lese ich den verlauf
der tage im kalender
niemand lächelt mich an
werde zu staub
auf den straßen
den schuhen gleichgültig
mein schöner blick in die welt
mein verwunderter blick in meine hässliche seele
die welt glänzt im sonnenschein, im regen
deine hässliche seele liegt
einsam im schatten der welt!, kreischt jemand
alle freunde verloren
mir sind die guten worte ausgegangen
unnachgiebig, stolz bist du!
kompromisslos!, kreischt wieder dieser jemand
ich vermisse die helligkeit nicht
aber es fürchtet mich vor der
sprachlosen dunkelheit
als ich noch lachte, war die welt hell
als ich noch nachgab, erfüllte
meine seele das licht der freundschaft
nun bleibt mir
der stolz der schönen worte
die welt ist schön und heiter!, schreie ich
ich liebe dich
wie morgens die sonne aufgeht
und nachts die sterne funkeln
(obwohl : es ist ein Scheiß)
im rückspiegel sehe ich schatten
sie winken mir ohne gnade hinterher
(Sie hatten noch nie Gnade. Sei´s drum)
john cage singt
auf dem rücksitz hockt er
noch jemand anders holt seine gitarre
bei den ersten riffs
sehe ich
die blanke straße vor mir
sie verführt mich mit einem lächeln
der motor jault
(fast and the furoius, was sonst)
drive on, baby !
plötzlich halte ich
eine waffe in der hand
der kalte stahl glitzert
bis ins schmerzende herz
gebettet in wolken
fliege ich durch den tag
wie ein seltenes tier
du erwachst mit dem seltsamen gefühl
alle zeiten, epochen, kulturen und sprachen zu kennen
du könntest jetzt sogar
den gesang der sterne mühelos verstehen
sie summen jetzt leise in dein linkes ohr
harmonisches
voller anmut
schweigend lächelnd
hörst du zu
schreckensschreie
im taumelnden krieg
der wütende einschlag
einer bombe
wir zählen die opfer
wir zahlen den preis
gräber , opfer, tränen
erinnern
und dann denkmäler
trägt uns der zynismus
dorthin wo gefallene
wie schneewittchen schlafen ?
`
wo weinende mütter trophäen des
journalismus sind?
ein totes kind ,der retter, wird zum
beschützer vor geifernden geisteskranken
die krieg für ein schauspiel halten
eine inszernierung der schlachten
unzahligen tödlichem
die bedürftigkeit der menschen
nach guten bildern und worten ist gestiegen
wer malt ein bild in die dunklen nächte
des zitterns
hast du eine geschichte von menschen, die uns
retten?
bleiben uns unsere gebete und gesänge der ahnen.
kann uns etwas die unschuld zurückgeben?
was wird werden, wenn wir hoffen, da ist noch was.
worte, gute worte , die von guten gedanken reisen
in die welt. das brauchen wir alle.
schwarze katzen
(bei der morgentoilette)
ganz gelassen
schreiten schwarze katzen
über kühle steine
putzen das samtige fell
räkeln sich im
warmen morgenwind
grüne augen funkeln
mir aus dunklem pelz entgegen
zufrieden drehen sie sich
auf ihre rücken
und beten mit ihren pfoten
die sonne an
ich trinke still
meinen morgenkaffee
sie spitzen ihre ohren
sitzen wie statuen
ihre augen blinkern
spitzbübisch-wie es scheint
dann geben die katzen ihr statuendasein auf
legen sich
inspiriert durch das gezwitscher
der vögel auf die lauer
ich bin versucht
es ihnen gleich zu tun
sie sind mir ähnlicher
als ich dachte
Tag der Veröffentlichung: 07.04.2025
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
ich widme diese Poems allen , die sagen möchten: Wenn ich dich wiedersehe, trete ich dich in den Arsch, weil du mich nicht vergessen konntest .