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Das Herbstfest

Tief in den Wäldern von Geranien lebt die kleine Elfe Theodora zusammen mit ihrer Familie in einer großen Eiche.

Es ist Herbst. Die Jahreszeit, in der die Blätter beginnen sich zu verfärben und von den Bäumen hinab fallen.

Für Theodora ist es die schönste Zeit des Jahres, denn jedes Jahr feiern sie ein großes Herbstfest in Geranien.

Für das Herbstfest muss Theodora jedoch noch Beeren aus dem Wald sammeln. Sie ist schon ganz aufgeregt, weil sie endlich alt genug ist, um die Beeren aus dem Wald holen zu dürfen. Dazu nimmt sie ihren Freund Schubuh das kleine Gespenst mit. Schubuh kann fliegen und somit die Beeren entdecken und den Weg für sie beide zurück in ihr Dorf finden.

Doch so leicht wie sich Theodora die Sache vorstellt wird das Ganze nicht.

Zwar entdecken die beiden schnell die Beerensträucher, Theodora hat allerdings nicht darüber nachgedacht, dass sie so klein ist und die leckersten Beeren oben an den Sträuchern hängen. Zuhause in Geranien leben sie in einem Baum, wo alles für die kleinen Elfen leicht zu erreichen ist. Doch draußen im Wald ist alles so viel größer.

Traurig setzt sich Theodora auf einen kleinen Stein und versucht darüber nachzudenken, wie sie an die leckeren Beeren kommt.

„Theodora, was ist denn los? Du wirst doch wohl jetzt nicht weinen?“, fragt Schubuh und schwebt zu Theodora rüber. ,,Ich würde dir ja gerne helfen aber du weißt ja, dass ich nichts anfassen kann.“

,,Ach Schubuh ich weiß, du kannst ja auch nichts dafür. Ich bin einfach nur zu klein und komme nicht an die leckeren Beeren ran. Ich glaube wir müssen wieder nach Hause gehen. So schaffen wir es doch niemals rechtzeitig bis zum Herbstfest!“, antwortet Theodora und schaut mit ihren großen Augen traurig zu Schubuh hinauf.

Theodora tut ihm leid und er möchte ihr helfen, aber weiß noch nicht wie. Was könnte er schon tun? Er kann ja noch nicht einmal eine Beere anfassen, da er ein Gespenst ist.

Während Theodora grübelt und auf dem kleinen Stein sitzt, macht sich Schubuh auf den Weg. Er hat nämlich eine Idee: Er möchte versuchen, die Tiere im Wald um Hilfe zu bitten.

Es dauert auch nicht lange, bis er einen Igel findet, der gerade auf der Suche nach etwas zu Essen ist.

,,Hallo lieber Igel.“ , sagt das Gespenst Schubuh, um freundlich zu sein und den Igel nicht zu erschrecken.

,,Hallo Gespenst. Ich bin Lulu und wer bist du?“

,,Ich bin Schubuh, das Gespenst. Und ich brauche Hilfe. Du weißt doch bestimmt, dass die Elfen in Geranien jedes Jahr im Herbst ein Herbstfest veranstalten. Jetzt müssen Theodora und ich dafür sorgen, dass genügend Beeren in das Dorf kommen. Nur sind die leckeren Beeren zu weit oben im Strauch und wir schaffen es nicht, sie herunter zu bekommen. Vielleicht könntest du uns ja helfen. Ich wüsste nicht, wen ich sonst noch fragen könnte.“

,,Aber natürlich helfe ich euch. Ich kenne Theodora. Sie hat mir einmal geholfen, als ich mich vor dem bösen Fuchs Tamil verstecken musste, der mir gefolgt ist. Ich werde helfen, wo ich kann. Allerdings bin ich auch nicht gerade groß und was kann ein kleiner Igel schon ausrichten? Ich kenne aber jemanden, der uns helfen kann. Bob, die Hummel wohnt gleich um die Ecke. Du müsstest ihn nur fragen, ob er uns helfen kann. Aber du musst vorsichtig sein. Bob ist sehr ängstlich. Du darfst ihn nicht erschrecken. Ich glaube er hat noch nie ein Gespenst gesehen. Ich mache mich schon mal auf den Weg zu Theodora. Viel Glück Schubuh!“ Nachdem der Igel das zu Schubuh gesagt hat, tappte er in die Richtung, aus der Schubuh gekommen war. ,,Danke Lulu. Versuche dich nicht zu verlaufen.“

Und so machte sich Schubuh auf den Weg, um Bob die Hummel zu finden.

Er ging um die Ecke, wie Lulu es ihm gesagt hat und rief in kurzen Abständen immer: ,, Booooohoooob wo bist duuuu? Erschreck dich nicht, ich werde dir nichts tun!“ Nachdem Schubuh ein leises Summen gehört hatte, versuchte er es noch einmal. ,,Bob, ich bin ein Freund von Lulu. Wir müssen Theodora helfen. Das Herbstfest der Elfen aus Geranien hängt davon ab! Bitte komm doch raus. Du brauchst auch keine Angst vor mir zu haben.“

Nachdem Schubuh davon gesprochen hat, dass er Lulu und Theodora kennt, traut sich Bob die Hummel auch aus seinem Versteck. Mit einem lauten Summen, kommt die gelb – schwarz gestreifte Hummel heraus, sodass Schubuh sie gerade so sehen kann. ,,W.. w.. w.. wer b.. bist du?“, fragt Bob Schubuh ganz vorsichtig im Schutz einiger Blumen.

,,Hallo Bob, hab‘ keine Angst, ich bin ein Freund. Ich brauche nur Hilfe. Ich bin Schubuh das Gespenst. Ich bin ein Nachbar von Theodora. Komm doch aus deinem Versteck. Ich werde dir nichts tun.“, antwortet Schubuh der ängstlichen Hummel.

Bob kommt aus seinem Versteck heraus und staunt über das Aussehen des für ihn riesigen Gespenstes. ,,Ich habe dich gehört Schubuh und wenn du wirklich ein Freund von Theodora und Lulu bist, dann helfe ich euch natürlich. Tut mir leid, dass ich nicht sofort aus meinem Versteck gekommen bin, aber ich war alleine zuhause und meine Eltern haben gesagt, ich soll nicht raus gehen, wenn ich jemand Fremdes sehe.“

,,Ist schon gut. Los jetzt aber schnell Bob! Es wird bald dunkel und wir müssen wieder in Geranien sein, bevor es dunkel wird, sonst ist es hier draußen viel zu gefährlich.“

So fliegen die beiden also zusammen zu Theodora und Lulu dem Igel.

Als Theodora die beiden sieht, freut sie sich bis über beide Ohren, dass ihr Freund Schubuh endlich wieder da ist und dass er eine so tolle Idee hatte, die Tiere zu fragen, ob sie ihnen beim Beerenpflücken helfen.

Nachdem sich alle gefreut haben, dass sie sich wieder sehen, beginnen sie nun also die Arbeit.

Bob die Hummel fliegt mit lautem Summen hinauf zu den Beeren und pflückt sie. Lulu der Igel stellt sich unter ihn, damit die herunterfallenden Beeren auf seinen Stacheln aufgespießt werden und nicht auf den Boden fallen. Theodora zieht die Beeren von Lulus Stacheln ab und legt sie in ihren großen Beutel. Zusammen haben sie großen Spaß daran, die Beeren zu pflücken.

Schubuh merkt, dass der Beutel für Theodora, Lulu und Bob viel zu schwer sein wird und macht sich auf den Weg zu seiner Freundin Koko. Sie ist eine Schwalbe. Ein hübscher und sehr, sehr schneller Vogel mit einem dunklen Gefieder und einem sehr hübschen, langen Schweif. Schubuh erklärt ihr, dass der Beutel zu schwer für die kleinen ist und er ja selbst nichts tragen kann und so beschließt Koko den Freunden zu helfen.

Als Schubuh und Koko bei Theodora und den anderen ankommen, ist der Beutel bis zum Rand gefüllt und alle sind sehr müde. Es war ein langer und besonders anstrengender Tag für die Freunde.

,,Das hat Spaß gemacht.“, sagt Theodora und muss gähnen.

,,Aber jetzt sollten wir uns auf den Heimweg machen. Danke, dass du uns dabei hilfst, den Beutel nach Hause zu bringen, Koko!“

Theodora und Schubuh, Lulu der Igel, Bob die Hummel und Koko die Schwalbe machen sich fliegend, summend und auf zwei, so wie auch auf vier Beinen auf den Weg nach Geranien. Noch bevor es dunkel ist, kommen sie dort an. Theodora ist überglücklich und platzt vor Stolz auf sich und ihre Freunde, dass sie am Ende doch noch so viele, große und leckere Beeren gefunden haben.

Ihre Eltern freuen sich sehr, über so viele und schöne Beeren und umarmen Theodora ganz fest vor Begeisterung.

,,So schöne Beeren haben wir noch nie zum Herbstfest essen können Theodora. Das ganze Dorf wird sich freuen. Wir möchten deine Freunde einladen, mit uns das Herbstfest zu feiern.“ Darüber, was ihre Eltern gesagt haben, freut sich Theodora so sehr, dass sie sofort schlafen möchte, weil sie sich schon so sehr auf das Fest freut. Sie verabschiedet sich noch von ihren Freunden und kann es schon kaum erwarten morgen mit allen zu feiern, denn das Herbstfest ist immer das schönste Fest im Jahr. Es wird getanzt, gespielt, gegessen und gelacht. Und mit ihren Freunden macht es doch am meisten Spaß.

Als Theodora nach diesem harten Tag endlich im Bett liegt, träumt sie schon von den nächsten spannenden Abenteuern mit ihren Freunden.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 03.04.2015

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Der Dank gilt meiner 6-jährigen Cousine, die mich bei der Fertigstellung dieses ersten Teils der Reihe ,,Theodoras Welt" durch ihr offenes aber dennoch kritisches Kinder-Ohr unterstützt hat und auch heute noch viele Abende vor dem Einschlafen in Theodoras Welt reisen möchte.

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