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»Es werden Tage kommen an den wir verzweifelt sein werden«, sagte einst meine Mutter »aber zweifele nie an dir selbst meine kleine, denn wie man schön sagt "nach jedem Regen kommt die Sonne."«

Mutter hatte für jede Situation passenden Spruch. Was würde sie mir jetzt sagen, wenn sie hier wäre? Zeit lindert die Schmerzen?

Nein sicher nicht. In diesem Moment wurden sogar ihr die Worte fehlen, denn was sagt man zu jemandem der am Grab seine Mutter steht, die so plötzlich aus dem Leben gerissen wurde? Tut mir leid? Mein herzliches Beileid? Ich kann es nicht hören, ich will es nicht. Ich will nur die Augen schließen, und aus diesem Albtraum aufwachen.

Meine liebe, lustige und manchmal hyperactive Mutter. Sie war Lehrerin auf eine Grundschule in Manchester, auf einem Ausflug nach Heaton Park Golf Centre in Prestwich ist sie spurlos verschwunden. Vor fünf Tagen wurde sie von Wanderern im North York Moors National Park gefunden. Sie war so zugerichtet, dass ich sie nicht sehen durfte. Ich wage es nicht mal daran zu denken wie sehr sie leiden musste. Ich konnte nicht mal Abschied nehmen wie sich das gehört.

So stehe ich jetzt vor dem Grab meine geliebte Mutter, umgeben von vielen Menschen von denen ich nicht mal die Hälfte kenne.


»Luna, kleines … mir fehlen die Worte … es tut mir so leid, Alissa war eine wunderbare Frau und eine tolle Mutter«, sagte Mariana durch die Tränen und umarmte mich mütterlich »ich hoffe die Polizei findet diese Schweine.« Sie drückt mich fest an sich und streichelt mir über die Rücken.

»Danke Mariana, das hoffe ich auch.« Presse ich erstickt. Ich würde mich am liebsten auf den Weg machen um diese Bastarde zu suchen. Aber was kann ich schon ausrichten? Das was mir durch den Kopf geht ist verboten.


»Ich weiß kleines. Sei tapfer wir sind für dich da. Du weißt, dass du auf uns immer zählen kannst ja?«


»Ich weiß Mariana, und ich danke dir dafür.«


Mariana war beste Freundin meine Mutter seitdem wir nach dem Tod meiner Großeltern vor sieben Jahren von Wicklow nach Manchester gezogen sind. Wir sind sozusagen zu einer Vaterlosen kleine Familie geworden zu der auch Marianas Tochter Lucy zählte die in meinem Alter war.


Heute hat Lucy Geburtstag, wir wollten ihren zwanzigsten ordentlich feiern, Mutter und ich haben für sie eine goldene Kette mit einem Schmetterling aus Swarowski Steinen gekauft. Wir haben lange gebraucht um uns zu entscheiden was wir ihr schenken, und jetzt kann sie ihr nicht mal gratulieren, und sich mit ihr freuen. Stattdessen stehen wir hier und trauern um eine Freundin und Mutter. Meine liebe Mutter.


Trauer und Schmerz schnüren mir die Kehle, sprechen kann ich kaum, dennoch muss ich Abschied nehmen. Ich will es nicht, es tut weh sie hier zu lassen. Der Tod ist grausam, es nimmt nur liebsten fort … gibt aber nichts zurück, außer Trauer und Schmerz. Es ist ungerecht. Es ist verdammt ungerecht, dass so tolle liebenswürdige und wunderbare Menschen wie meine Mutter es war, zu früh aus dem Leben gerissen werden. Warum überhaupt? Werde ich es je erfahren?


»Lebe wohl Mama …ich hoffe du bist an einem Ort wo es dir gut geht …, und sorge dich bitte nicht um mich …, ich komme schon klar … ich liebe dich … und werde dich immer lieben.« Sage ich durch die Tränen und lege eine Weiße Rose auf ihr Sarg.


Langsam drehe ich mich um und gehe wie benommen Richtung Wald das am Friedhof grenzt. Ich habe keine kraft um zuzusehen wie sie in das Loch gelegt und mit Erde überschüttet wird.


»Luna !« rief Lucy nach mir während sie mir hinterher eilt.

»Lucy, bitte ich will alleine sein … bitte … sag nichts … ich …« Ich breche ab, drehe mich um und gehe, sie versteht mich ruft mir nur leise. » Nimm dir Zeit, ich werde hier auf dich warten.«

Das Sonnenlicht fällt in zarten Strahlen und malt Muster auf Laub und pflanzenbedekten Boden. Ich schließe für ein Moment die Augen und atme tief durch.

Ich weiß nicht wie lange ich durch den Wald gelaufen bin, es müssen 2–3 Stunden gewesen sein. Der Wald ist ruhig, und ich kann nachdenken, etwas Zeit für mich haben, und ganzen traurigen Gesichtern und Beileid Sprüchen entkommen, ich kann sie nicht mehr hören, es tut so weh.

Als ich zurück gekommen bin sah ich Lucy auf eine Bank unter einem großem Magnolien Baum sitzen, auf ihre langen blonden Haare auf die sie stolz ist scheint die Frühlingsonne und lässt sie wie Seide aussehen, sie hat die Augen geschlossen, nur einzelne Tränen die ihr die Wangen runter laufen lassen merken, dass sie nicht da sitzt um die Frühlingssonne zu genießen. Sie steht auf als ich bei ihr angekommen bin und umarmt mich, wir halten uns fest, und weinen still.

Leichter Windhauch weht durch Magnolien Blüten und verströmt den süßlichen Duft. Ich liebte immer schon diesen Duft das Frühling mit sich brachte, bis jetzt. Es wäre ein wunderschöner Tag, wenn wir woanders wären, und vor allem aus einem anderen Grund.


Nach einigen Minuten musste ich mich von ihr lösen um aus meine Tasche eine Verpackung zu holen.

»Hier, es tut mir leid dass es diese Umstände sind und ich … und Mama …« Ich brach ab und drückte Lucy das Päckchen in die Hand. Ich weiß wie unpassend es ist, aber das Gefühl etwas für meine Mutter zu tun, ihr Vorhaben zu erfühlen treibt mich.


»Ah Luna. «Sie lächelte mich traurig an.» Du musst doch nicht, ich weiß wie schwer du es im Moment hast, und mein Geburtstag ist doch das letzte woran du denken solltest.«


»Mama und ich haben es ausgewählt … ich hoffe es gefällt dir … denn das ist alles was ich dir heute …« schluchzte ich. »Mach es bitte auf«


Lucy entfernte verpackungs-Papier und öffnete die kleine schwarze Schachtel und fing an laut zu weinen und umarmte mich.


»Ich wünschte ich könnte mich jetzt bei Alissa bedanken … ich hasse diese Leute die ihr das angetan haben … ich hasse sie so sehr.« Weinte sie.


»Ich auch, und du kannst dir nicht vorstellen wie sehr« flüstere ich ihr ans Ohr und streichele ihre Haare. Obwohl mein Schmerz mich zu ersticken droht muss ich Lucy trösten, sie liebte meine Mutter sehr.

Ich löse mich von Lucy und werfe ein blick auf den Friedhof. Da, ein frisches Grab, da liegt sie, meine Mutter.

>> Lebe wohl Mama<< flüstere ich und verlasse schweren Herzens den Friedhof. Ich weiß, dass ich zu ihrem Grab gehen soll, kann aber nicht. Ich würde zusammenbrechen, endgültig.





Zwei Wochen später sitze ich in meinem Zimmer und denke nach. Heute ist mein Geburtstag, und dieses mal wurde ich nicht mit Donuts und fröhlichem Happy Birthday Lied meine Mutter geweckt, nein irgendjemand hat an meine Tür gehämmert und mich geweckt. Ich hatte keine Lust aufzustehen, bin liegen geblieben und wartete bis es aufhörte. Ich hatte noch nicht die Kraft gehabt Grab meine Mutter zu besuchen. Ich kann einfach nicht. Den Ort zu besuchen an dem sie unter der Erde liegt, und Vorstellung was mit ihr da unten passiert während ich da oben stehe. Nein, ich kann es nicht. Ich bin einfach nicht so weit. Ich zwinge mich zwar auf die Arbeit zu gehen, um Anschluss an das Leben nicht zu verlieren, doch der schmerz begleitet jedes Brötchen das ich in den Offen schiebe. In der Bäckerei sind alle lieb und nett zu mir, haben Verständnis und fühlen mit mir. Manchmal habe ich einfach das Gefühl verrückt zu werden, das Graue dass mein Leben im Griff hält, mitleidige Blicke meine Kollegen, und das schmerz der mich erstickt kann man nicht in Worte fassen. Von einem Tag auf den anderen verlor mein Leben seinen Sinn.

Heute muss ich in die Schule fahren und Mamas Sachen abholen. Ich habe es immer wieder verschoben, heute aber muss ich hin. Mr. Williams ein Kollege meine Mutter hat gestern angerufen und wollte mich heute unbedingt sprechen. Ich habe keine Kraft geschweige Lust hinzugehen, ich traue mich nicht mal ins Mutters Zimmer zu gehen, alles erinnert mich an sie, sie ist überall, ihr Duft, ihr Lachen … es tut so verdammt weh.

Langsam schlendere ich ins Bad um mich zu waschen als es an der Tür wieder klopft.


»Oh Himmel kann man wirklich keine Ruhe haben?« Schimpfe ich und gehe zu Tür.


Als ich die Tür aufmachte, schlug mich eine Faust direkt ins Gesicht und um mich herum wurde es schwarz.





Ich habe keine Ahnung wo ich bin oder wie spät es ist. Ich liege auf eine ekelige, stinkende Matratze die überall Blutflecken hat, ich springe auf und sacke sofort wieder zu Boden. Die Faust hätte von Mike Tyson sein können, mein Kopf droht zu explodieren, mir ist schwindelig, Übelkeit kam dazu und ich erbrach mein nicht vorhandenes Frühstück.


Ich fühle mich elend liege da am Boden irgendwo in einem Keller oder einem Lager und feiere mein einundzwanzigster Geburtstag in erbrochenem. Der Tod ist ungerecht aber das Leben scheint auch nicht besser zu sein. Langsam richte ich mich auf, und versuche den ekeligen Geschmack in meinem Mund zu ignorieren als ich schritte hörte.


Die Tür ging auf und zwei Männer kommen rein, ich hob mein Kopf ein wenig um sie besser sehen zu können. Sie tragen schwarz, einer hat große blaue Augen und eine Narbe über beide Lippen, der andere hat Ähnlichkeit mit einem Maulwurf erstaunliche Ähnlichkeit sogar, beide sind groß und durchtrainiert, ich schätze sie um die 40, ziemlich angsteinflößend.


»O ist die Prinzessin aufgewacht?« Spottete Mr. Maulwurf und grinste dreckig.


»Was wollen sie von mir?« Presse ich atemlos.


» Erfährst du gleich Prinzessin.« Sagte Mr. Maulwurf wieder und packt mich am Arm und zieht mich in den Flur. Er stinkt nach Alkohol, Tabak und Leder eine Mischung die mir ein würgen beschert. Er zehrt mich in ein dunkles Büro und drückt mich auf einen Sessel.


Mir gegenüber hinter einen alten braunen Arbeitstisch sitzt ein ziemlich kleiner Mann, er sieht dem Schauspielern Danny DeVito sehr ähnlich hat aber viel mehr Haare und seine sind pechschwarz. Im ganzen Raum sind alte Bilder, kaputtes Möbel, Müll und abgerissene braune Tapete zu sehen. Es ist dunkel im Raum was wahrscheinlich auch an den dreckigen Fensterscheiben liegt durch die man nichts mehr sehen kann. Wahrscheinlich bin ich in einem Haus das seit mindestens zehn Jahren nicht mehr bewohnt wurde.


»Hallo Aurora, ich freue mich dich endlich kennenzulernen.« Sagt er trocken und steht auf.


»Ich wünschte ich könnte dasselbe sagen.« Sofort wurde ich von hinten an den Haaren gepackt und auf den Boden geschmissen.


»Na, na, wir wollen doch nicht unser Familientreffen mit Zankerei anfangen nicht wahr meine Nichte?« Fragt der kleine und baut sich bedrohlich über mir.


»Welche Nichte, hören sie ich glaube sie verwechseln mich mit jemandem, ich habe keinen Onkel oder Tante ich habe nämlich niemanden der mit mir verwandt ist.« Gebe ich verwirrt zurück und versuche mich in sitzende Position zu bringen.


»O doch meine liebe, darf ich mich vorstellen … ich bin Johnathan Black dein Onkel.« Sagt er und lächelt so als ob er an Lotto gewonnen hat.

»Nein, das kann nicht sein, ich schwöre ihnen ich habe keinen Onkel.« Meine Gedanken überschlagen sich. Außer meinen Großeltern hatte ich ja keine verwandte in meinem Leben. Sie sind aber vor vielen Jahren gestorben. Einen Onken erwähnte Keiner.


»Das reicht, sag mir einfach wo die verdammten Tropfen sind und du kannst wieder gehen.« Knurrte er und bleckte die Zähne wie ein Hund.


»Was?« Frage ich noch mehr verwirrt.


»Die Tropfen, die Diamanten Aurora, wo sind sie?« sagt er leise aber sein Gesicht wird rot vom Zorn.


»Ich habe keine Ahnung wovon sie sprechen.« Antworte ich im ängstlich. Was für Diamanten, befinde ich mich in einem von meinen verrückten Alpträumen?


»Deine verdammte Eltern haben mich verarscht und mir die Tropfen geklaut, und ich dürfte zwanzig Jahre hinter Gittern sitzen, wäre dein Vater bei dieser Aktion nicht erschossen dann hätte ich ihn jetzt eigenhändig umgebracht wie diese Schlampe Alissa.« Er betont Name meine Mutter und verzieht spöttisch sein Gesicht.


In mir stieg Wut auf.

»Du hast sie umgebracht?« frage ich ungläubig.


Er fing an zu lachen.» Mit Black Jo legt man sich nicht an kleines also rede. «sein Gesicht war von Wut verzehrt.


»Du Mistkerl.« Ich springe so schnell ich kann und greife nach dem verrosteten Brieföffner auf dem Tisch. Leider sind seine Mutanten schneller und packen mich an den Händen vor ich es geschafft habe diesem Schwein die Kehle durchzuschneiden.


Auf einmal höre ich Schüsse im Flur, Maulwurf schubst mich in die Ecke und ich stoße mir den Kopf an der Kommode die dastand. Ich spüre stehenden Schmerz und etwas Warmes in meinem Gesicht, das letzte sind weitere Schüsse und Gebrülle die ich wahrnehme vor mich wieder Dunkelheit in ihre Obhut nimmt.


Wieder wache ich in einem fremden Zimmer auf. Dieses mal weiß ich wenigstens wo ich bin. Ich liege in einem Krankenhaus und neben meinem Bett sitzt ein Polizist und neben der Tür steht ein älterer Mann im Anzug. Meine Güte hört dieser Alptraum irgendwann auf.


»Miss. Stevens wie geht es ihnen?« Fragt mich der Polizist.

Ich fühle mich wie in Watte eingepackt. Seine Stimme höre ich wie aus der Ferne.


»Mein Kopf tut weh, sonst ich denke dem Umständen entsprechend« antworte ich ihm leise.


»Sie müssen keine Angst haben, sie sind in Sicherheit, leider muss ich ihnen ein paar Fragen stellen dann lassen wir sie in Ruhe, in Ordnung?«

Der Polizist macht einen netten Eindruck und ich nicke nur als Antwort.


»In Ordnung, ich bin Officer Johnson, das ist Mr. Stone« zeigt er mit einer Handbewegung zu dem älteren Mann neben der Tür.


» Er wird ihnen ein paar Fragen stellen, nehmen sie sich ruhig Zeit und versuchen sie sich an so viele Einzelheiten zu erinnern wie möglich.« Sagt Officer Johnson.


»Sie haben meine Mutter umgebracht« platzt es aus mir heraus und Tränen steigen mir in die Augen.


»Miss Stevens …«


»Luna … bitte« unterbreche ich ihm schluchzend.


»Luna « fängt Mr. Stone wieder. »Haben ihre Entführer ihnen das gesagt?«


»Ja, ein Mann … er sagte er sei mein Onkel «


»Wissen sie wie er heißt?« Fragt er stirnrunzelnd.


»Johnathan Black … Black Jo … so hat er sich genannt … Wo ist er?« Ich kann nicht verhindern das meine Stimme zittert.


Mr. Stone blickt ernst den Polizisten an, und dieser steht auf und kommt zu mir.


»Luna, Black Jo wurde bei der Aktion erschossen.«


»Oh … « in mir stiegen gemischte Gefühle auf.


»Luna was wollte er von dir?«


»Diamanten, aber ich schwöre ihnen ich habe keine Ahnung davon, meine Mutter war angeblich seine Schwägerin und sollte ihm zusammen mit meinem Vater beklaut haben, und mein Vater wurde erschossen « rede ich und als ich sehe, dass der Polizist große Augen macht stoppe ich.

»Also das heißt dein Vater war Sebastian Black?« Fragt Mr. Stone


»Ich weiß es nicht, meine Mutter sagte immer mein Vater war eine Liebschaft aus Spanien, eine einmalige Sache und sie sah ihm nie wieder.«


»In Ordnung, das wäre dann alles sollten sie was brauchen hier meine Karte.« Sagt Mr. Stone und legt eine Visitenkarte auf den Tisch und kommt zu mir und drückt meine Hand. » Egal was sie beschäftigen soll, oder ihnen etwas merkwürdig vorkommen soll rufen sie mich an.« Sein blick ist besorgt und mich packt ein ungutes Gefühl.


»Danke « sage ich nur.


Drei Tage später verlasse ich das Krankenhaus zusammen mit Lucy und Mariana die ganze Zeit bei mir abwechselnd für Unterhaltung sorgten, und mich auf andere Gedanken brachten.


Als ich meine Wohnung betreten habe viel mir ein Brief auf dem Boden bei der Tür auf.


Ich mache ihm auf und was dasteht, wirft mich aus der Bahn.

Hallo Luna


Zu ihrer Sicherheit werden sie heute Abend von mir Persönlich abgeholt, ich werde sie an einen sicheren Ort bringen denn es besteht die Gefahr das Black Jo mit jemandem zusammenarbeitete, packen sie nur, dass was sie wirklich dringend brauchen und warten sie bis ich sie angerufen habe erst dann dürfen sie die Tür aufmachen, und bitte verlassen Sie bis dahin nicht die Wohnung alles andere erkläre ich ihnen heute Abend.

Stone.

Am Abend stehe ich vor meinem Spiegel und binde mir meine Schokobraun gefärbte Haare die in Natur eigentlich Kupfer blond sind. Unter meinen grünen Augen sind dicke Augenringe und eine kleine fast verheilte Narbe schmückt meine Stirn. Wie sich ein Mensch in wenigen Wochen nur ändern kann, denke ich mir, oder besser gesagt wie ein Mensch jemandem das Leben verändern kann. Im Spiegel sehe ich nicht mich, eine Fremde traurige und kaputte junge Frau die am Ende ihre Kraft und Lebenslust zu sein scheint. So viel ist in den letzten Wochen passiert, zu viel. Ich vermisse meine Mutter so sehr, mein altes Leben, meine Arbeit, die Normalität.


Ein Handy klingeln holt mich aus meinen Gedanken zurück.


»Hallo« sage ich in den Hörer.


»Luna, Stone hier, Machen sie bitte auf.«


»Ok« sage ich und verlasse das Bad.


Ich mache die Tür auf und Mr. Stone kommt rein mit zwei Männern.


»Wir müssen uns beeilen, unten steht ein Wagen bereit.« Sagt Mr. Stone.


» Kann ich mich von meiner Freundin verabschieden?« frage ich.


»Nein, besser nicht, kommen sie, reden wir im Auto.«


Einer der Männer nimmt mein Koffer und der andere geht vor und gibt uns ein Zeichen ihm zu folgen, Mr. Stone legt ein Arm um meine Schulter und sagt das alles wieder in Ordnung wird.

Wir fuhren sehr lange Mr. Stone erklärte mir, dass er ein Detektiv sei und es Hinweise gibt auf einen Komplizen von Black Jo, und dass ich im London neue Identität bekommen soll bis sie ihm geschnappt haben, von nun an heiße ich Samantha Johns, und werde in eine Bäckerei arbeiten, er gab mir neuen Ausweis und mein Dienstvertrag, brachte mich in meine neue Wohnung wo mein neues Leben beginnen soll.







DREI JAHRE SPÄTER


»Hallo Bruderherz« Rief Siena ihrem Bruder der in seinem Büro saß » woran arbeitest du denn?«


»Das weißt du « gab Raven verbittert zurück.


Siena wusste woran ihr Bruder arbeitete, hoffte nur auf eine andere Antwort und damit, dass er endlich mit dem Tod ihre Eltern abschließt und nach vorne blickt. Er war nicht mehr er selbst, nur ein Schatten von dem Mann der er einmal war.


Vor drei Jahren wurden ihre Eltern Erica und Ralf Stone in ihrem Haus erschossen, die Täter wurden nie gefunden.

Ralf Stone hatte eine Detektei und eine große Baufirma die Raven vor Jahren übernommen und erweitert hat, seitdem er in einem Laptop seines Vaters einiges über seinem letzten Fall gefunden hat überließ er die Führung der Firma seinem besten Freund David und widmete sich der Detektiv Arbeit.

Raven war immer ehrgeizig bei allem was er tat und das brachte ihm immer Erfolg nur dieser Fall bewegte sich nicht vom Fleck.


»Raven wir wollten doch heute ausgehen, David wartet schon unten und außerdem sagte er du warst nicht beim Meeting in der Firma heute, was ist los?«


»Ich habe endlich eine Spur, die muss ich verfolgen Siena« sagte Raven ernst.


» Du meinst diese Frau aus Manchester?«


»Ja, und heute Abend werde ich meine Leute losschicken, denn irgendwo im London wird sie hoffentlich ihren Geburtstag feiern der nämlich Heute ist.«


»Na gut, sei aber bitte vorsichtig ja?«


»Bin ich immer.« Sagt Raven und macht sich auf den Weg in die Stadt.


Siena blieb im Büro und schaute ihrem Bruder hinterher während er Richtung Aufzug ging. Er war groß und durchtrainiert, ihr blick fiel auf ein Bild ihre Eltern auf seinem Tisch, sie sahen so glücklich aus. Raven hat Vaters Augen geerbt und seine dunkele Haare war aber etwas größer als Vater. Daneben stand ein Bild von Ihr und Raven, sie sahen wie Himmel und Hölle nebeneinander, sie blond, klein mit großen blauen Augen Abbild ihre Mutter. Raven mit seiner Größe von 1.90, Pechschwarzem Haar, dunkelbraunen Augen die manchmal fast schwarz wirkten, ein richtiger Herzensbrecher. Siena lächelt bei den Gedanken an Raven der er vor drei Jahren war. Er und David, zwei beste Freunde wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten, haben nichts anbrennen lassen. Sehr oft musste sie die Freundin spielen und Frauen verscheuchen die ihnen zu lästig wurden. Heute sieht es ganz anders aus.



Samantha


»Gott Sam, wie oft willst du dich noch umziehen wir müssen los?« Ruft Jenna genervt.


»Schon fertig« schreie ich zurück aus meinem Zimmer und laufe zu ihr.


Jenna ist meine Mitbewohnerin, wir arbeiten in der Bäckerei zusammen und sind vor drei Jahren zusammengezogen als ich in der Zeitung über Tod von Mr. Stone gelesen habe, für mich war das die beste Lösung um eventuellen Schnüfflern zu entkommen.


»Wow Sam, du wirst heute so was von abgeschleppt!« Sagt sie grinsend.


Ich habe mir meine Haare in die von mir Natur Kupfern Färben lassen, sie sind leicht gewellt und reichen mir bis Hüften, meine grünen Augen habe ich mit grauem Lidschatten betont, trage ein schwarzes Kleid das mir bis knapp über die Knie reicht und schwarze high heels.

Jenna trägt kurzes rotes Kleid und schwarze high heels, ihre Haare sind braun und kurz mit roten Strähnen die Augen blau, sie ist ein ziemlicher Wirbelwind, witzig und eine tolle Freundin. Ich würde mir nie im Leben eine bessere Mitbewohnerin vorstellen können als Jenna.


»Ah komm, gehen wir feiern. « Gebe ich lachend zurück.

Ich kann nicht behaupten das es mir nicht gefallen wurde jemanden kennenzulernen, aber ich habe so ein verdammtes Glück und rate immer wieder an Playboys und das nervt, eine Beziehung, ein richtiger Freund na das wäre was.

Wir nehmen unsere Taschen und verlassen die Wohnung.


Raven


Verdammt es ist schon drei in der Früh und wir haben nichts, noch eine Kneipe und ich kann nicht mehr, vor mir halte ich die Bilder die ich aus Manchester bekommen habe und starre in das Gesicht der jungen Frau. Sie hat braune schulterlange Haare und grüne Strähnchen, Herzförmiges Gesicht und grüne Augen auf dem Bild trägt sie kein Make Up, eine Naturschönheit.

»Wo bist du Aurora Luna Stevens, und was für ein Geheimnis trägst du mit sich?« Frage ich das Bild.

Ich lege das Bild zu den anderen Akten und steige aus dem Auto.


In der Kneipe ist es voll, betrunkene und die, die es noch werden wollen tanzen und brüllen unverständliches. Ich quetsche mich an die Bar und bestelle mir einen Scotch, während ich langsam trinke schaue ich mich um. Ich kann nirgendwo sehen das jemand Geburtstag feiert deshalb drehe ich mich zum Barkeeper und frage nach ob er was mitbekommen hat, leider weiß er nichts. Verdammt das war meine letzte Gelegenheit diese Frau zu finden falls sie noch im London war.

Ich drehe mich um und beobachte das betrunkene tanzende Haufen.


Nicht weit von mir tanzen zwei Frauen eine davon fängt mit einem Kerl zu knutschen und die andere schüttet mit dem Kopf, sie sieht gut aus von hinten. Ich stehe auf und gehe zu ihr, von hinten lege ich ihr meine Hände an ihre Hüfte und flüstere ihr ins Ohr » darf ich bitten?«

Sie dreht sich zu mir und schaut mich verwundert paar Sekunden in die Augen.


Ihre Wimperntusche ist zwar verlaufen und die Augen gerötet aber sie ist sehr hübsch.

Sie schaut mich mit großen Augen und halb offenem Mund.

»Hast du einen Geist gesehen?« frage ich sie grinsend.


»Äm, nein … du siehst nur jemandem sehr ähnlich …weischt du … aber du siehst viel besser ausch …und junger« sie kichert und schüttelt mit dem Kopf als ob sie sich über sich selbst wundern würde.


Die Kleine ist voll, ein Wunder das sie noch stehen kann so wie sie redet, aber sie ist süß nein sie ist heiß, mit ihrem Kupfer blondem Haar, Smaragdgrünen Augen und diesen vollen Lippen.


»Na was ist wollen wir tanzen, von der Bar hast du wie ich sehe genug?«


»Ich kann nischt«, nuschelt sie zurück »Ich sollte … nasch hausche gehe. «


Sie wackelt auf den Beinen und ich ziehe sie an mich um ihr Halt zu geben, wie kann sich jemand so gehen lassen?


»Bist du mit jemandem hier der nicht betrunken ist?«



»Ämm … nööö …« Sie kichert und blickt sich um » meine Freundin ischt weg … die dumme Kuh …«


»Komm ich rufe dir ein Taxi.« Sage ich und führe sie nach draußen.


Kaum dass wir draußen sind sackt sie zusammen, und ich versuche sie zu halten, es bleibt mir nichts übrig als sie hoch zu heben. Das hat mir gerade noch gefehlt. Was für ein Glück ich doch habe! Suchend schaue ich mich um aber mir fällt nichts ein was ich mit der Kleine hier machen soll. Ich überlege kurz ob ich sie ins Krankenhaus fahren sollte oder in ihre Tasche nach ihrer Adresse suche soll, da sie keine hat entscheide mich sie mit zu mir zu nehmen, ich trage sie in mein Auto und lege sie aufs Rücksitz, und fahre los.


Samantha


Ich strecke mich, gähne und langsam mache ich die Augen auf, ich schaue mich um. Ich liege im einem großen Bett mit rot schwarze Bettwäsche. Der Raum ist so groß wie meine ganze Wohnung … oh Gott wo bin ich, warum bin ich hier? Langsam kommen die Erinnerungen an gestrigen Abend und an den gut aussehenden Mann. Himmel ich habe doch nicht mit ihm geschlafen?


Ich stehe langsam auf und stelle fest das ich nur meine Unterwäsche an habe. Wütend und beschämt sehe ich mich um und sehe auf einem Sessel ein Hemd, ich werfe mir den Teil über und gehe aus dem Zimmer und komme in Riesen große offene Wohn-ess-Küche.


Der Mann von gestern sitzt auf dem Riesen großen weißer Ecksofa und trinkt sein Kaffee.


»Guten Morgen.« Sagt er als er mich sieht.


»Morgen.« Gebe ich verlegen zurück.


»Da vorne ist das Bad, du kannst duschen drinnen ist alles was du brauchst, ich mache dir dann Kaffee.«


»Äm, Danke« sage ich nur und gehe in die Richtung die er gezeigt hat.

Das Bad ist wie Rest der Wohnung, ziemlich groß. Auf dem Becken stehen Badetücher, Zahnbürste, Duschgel und Shampoo. Der Spiegel zeigt mir ein schreckliches Bild, mein Gott ich sehe wie der Panda Bär, und meine Haare, um Himmels willen.

Ich dusche und putze mir die Zähne, dieser Kerl hat hier alles sogar eine Haarbürste.

Sobald ich fertig bin gehe ich in einen Bademantel gewickelt zurück ins Wohnzimmer, wo er gerade mein Kaffee auf den Couch Tisch abstellt, er hebt den Kopf und schaut mich verwundert an.

»Wir haben doch nicht … Du weißt schon?« Frage ich gleich.


»Nein, so weit sind wir nicht gekommen« sagte er abwesend und schaut mich an so ob ich eine verdammte Fatamorgana wäre. » Du warst so voll das ich dich ins Auto tragen musste. Da ich nicht wusste wohin mit dir musste ich dich zu mir mitnehmen.«


»Danke, und es tut mir leid, ich habe gestern mein Geburtstag gefeiert und na ja, es ist etwas aus der Kontrolle geraten.«


»Du hast gestern Geburtstag gehabt?« Fragt er immer noch verwundert.


»Ja.«


»Und darf ich erfahren wie alt du bist?«


»Äm sicher ich bin 24.« Sage ich und setze mich auf das Sofa.


Er sitzt vor mir und lässt mich nicht aus den Augen, langsam wird mir das unheimlich und ich rutsche hin und her.


»Entschuldige wir haben da was verpasst glaube ich. « Sagte er » Ich bin Raven Stone.« Fuhr er fort und streckt mir seine Hand.

Kurz bleibt mir die Luft weg und mein Herz fing an zu rasen.


»Samantha « sage ich wie im Trance und greife nach seiner Hand.


»Samantha?« Wiederholt er fragend meinen Namen und sein Blick wirkt ungläubig.


»Ich muss gehen … meine Freundin … wartet sicher auf mich, und du hast sicher was vor …, also … äm danke.« Stottere ich und stehe auf.

Er kam mir schon gestern bekannt vor aber sein Name ist die Bestätigung, ich muss hier weg und zwar schnell.


»Luna?«


»Was?« SCHEISSE NEIN …


Es ist lange hier das mich jemand so genannt hat aber Angst, Verwirrung und Panik schalteten für einen Moment mein Gehirn aus, verdammt ich muss das irgendwie geradebiegen.


»Wer ist Luna?« Versuche ich ruhig und unwissend zu wirken.


Er steht nur da und beobachtet mich, jede meine Bewegung, es sieht so aus als ob er mich lesen würde, sein Gesicht ist angespannt und seine Augen mustern mein Gesicht so ob ich mich jeden Moment in irgendetwas verwandeln könnte.

Langsam kommt er mir näher mit langsamen Raubtier ähnlichen Bewegungen. Als er vor mir steht versuche ich mit meine ganzen kraft ruhig zu bleiben, das ist schwer, verdammt schwer, ich rieche sein Aftershave, Minze und Kaffee, seine Augen glühen, sind fast schwarz mustern mich weiterhin wachsam, meine Knie zittern vor Aufregung und Angst, mein Herz hämmert wie verrückt.


»Ach ein Rollen Spiel?« Versuche ich weiter und lege mein Kopf schief und versuche zu lächeln »Auf so was stehe ich nicht « sage ich und drehe mich um und gehe Richtung Schlafzimmer.


»Bist du dir da sicher?« höre ich ihn fragen


»Du Raven wo sind meine Sachen, ich muss jetzt wirklich los?« Frage ich ihn ausweichend.


»Wohin so eilig AURORA?« Er spricht mein Name langsam und betont dabei jeden Buchstaben.


Verdammte Scheiße, er wird nicht lockerlassen, was will er von mir? Mein Herz hämmert gegen meine Rippen fast schmerzhaft während ich mich zu ihm drehe.


»Wovon redest du bitte?«


»Das weißt du genau, und versuche es nicht mal mich zu belügen ich will alles wissen, und du wirst mir brav alles sagen sonst endet das hier ziemlich unangenehm.« sagt er ganz langsam und betont jedes Wort so als ob er mit einem Kind reden würde.


» Du spinnst.« Sage ich und drehe mich um, um nach meinen Sachen zu suchen. Da stürmt er auf mich los packt mich an den Händen und drückt mich an die Wand.


Eingequetscht zwischen Wand und seinem Körper stehe ich und suche krampfhaft nach einer Lösung, eine vernünftige Ausrede, irgendetwas was mir helfen konnte.


»Ich suche seit fast drei Jahren nach dir, glaubst du ernsthaft ich falle auf deine Lügen ein und lasse dich einfach so gehen … ich weiß wer du bist, woher du kommst, und dass mein Vater mit dir zu tun hatte … was ich nicht weiß ist wer ihm umgebracht hat, und du schon … schließlich suchen sie nach dir.« Knurrte er.


»Bitte lass mich gehen … «


»Du interessierst mich nicht im Geringsten, und sobald ich diese Schweine kriege überlasse ich dich der Polizei …«

»Du verstehst das nicht.« Unterbreche ich ihn. »Ich habe keine Ahnung wer mich sucht, oder wo das ist was sie suchen.« Sage ich mit vor Angst zitternde Stimme »Ich habe keine Ahnung«


Er schaut mich verwirrt an, sein Blick wandert zwischen meinen Augen und Lippen.

»Ich schwöre dir ich habe keine Ahnung, Mr. Stone … dein Vater hat mir geholfen nach dem meine Mutter umgebracht wurde und ich nach einer Entführung befreit wurde … er hatte einen Verdacht … sagte mir aber nichts mehr …« rede ich verängstigt » er hat mich hier her gebracht und mir neue Identität beschafft … « ich kann nicht mehr reden, Tränen laufen mir die Wangen hinunter.

Er lässt meine Arme los, dreht sich um und fährt sich mit beiden Händen durchs Haar.


»Du wirst diese Wohnung nicht verlassen bis ich herausgefunden habe wer meine Eltern umgebracht hat.« Sagt er leise.


»Du kannst mich nicht einfach hier einsperren.« Wispere ich atemlos.


»Komm setz dich, und trink erst mal dein Kaffee ich mach dir Frühstück.« Sagt er ablenkend geht aus dem Zimmer und ich höre wie er die Wohnungstür absperrt, kommt zurück und steckt den Schlüssel in seine Hosentasche.



RAVEN

Als ich die Tür abgesperrt habe mache ich mich auf den Weg in den Küchen Bereich, mir ist bewusst das ich sie nicht einfach so hier einsperren darf, was bleibt mir den sonst übrig, wenn ich sie gehen lasse wird sie abhauen. Ich bin mir nicht sicher ob sie lügt, so wirkt sie nicht, eher traumatisiert wer weiß was sie erlebt hat. Ich muss es herausfinden alles kann wichtig sein.

Ich versuche mich auf den Kühlschrank Inhalt zu konzentrieren und hohle die Sachen raus, es ist nicht viel da ich normalerweise nicht zu Hause Frühstücke, generell esse ich selten zu Hause obwohl ich eine Haushälterin habe die gelegentlich kocht, hauptsächlich, wenn ich zu Hause arbeite.

Ich lege die Marmelade, das Butter und das Brot aufs Esstisch mit einem Teller und Besteck.


»Ich habe nicht viel da was ich dir anbieten könnte aber später kommt meine Haushälterin und kocht was.« Sage ich und setze mich zu ihr auf Sofa.


»Danke … ich habe gerade kein Appetit … « Sagt sie abwesend und starrt in ihre Kaffee Tasse.

Sie ist blass und zittert, langsam bekomme ich schlechtes Gewissen.


»Hör zu, ich tue dir nichts, versprochen … aber ich will wissen wer meine Eltern auf dem

Gewissen hat, kannst du das verstehen?«

Sie nickt nur und ihr Kinn fängt an zu zittern, wieder laufen ihr die Tränen die Wangen hinunter. Ich kann nicht anders als aufzustehen und Raum zu verlassen, wenn ich sie noch versuchen wurde zu beruhigen oder was Nettes sagen wurde dann könnte sie vielleicht noch denken sie drückt einmal auf die Tränen Drüse und ich werde weich. Frauen trösten war nie mein Ding. Wird es auch nie.


»Wenn du kein Hunger hast dann kannst du dich hinlegen in das Gästezimmer wo du geschlafen hast, und wir reden später.« Sage ich im Gehen und verschwinde in mein Arbeitszimmer.


Im meinem Arbeitszimmer herrscht ziemliche Unordnung, überall liegen Akten und Zetteln, ich grabe nach der Telefonnummer von Officer Johnson den ich am Anfang meine Ermittlungen kontaktiert habe. Damals konnte er mir nicht viel sagen außer dass mein Vater schon lange hinter einem Mafia Boss namens Black Jo her war und einiges über ihm wusste und deswegen in die Ermittlungen hinein bezogen wurde. Kleinigkeiten wie Name der Familienangehörige Aurora Luna Stevens die mein Vater versteckt hielt und ihr Bild hat er mir zugeschickt und gebeten ihm sobald ich sie finde ihn zu informieren um weitere Schritte zu planen um den Komplizen von Black Jo zu schnappen.

Ich wähle die Nummer und warte …



Luna


Ich liege im Bett und starre die Decke, fast drei Jahre hatte ich Ruhe, und jetzt wo ich dachte, dass ich endlich frei bin und mir keine Sorgen machen soll passiert es.

Wie geht es jetzt weiter, wie viel weiß Raven, kann er mir helfen?

Ich bin müde und durcheinander, es ist fast 13 Uhr und ich soll eigentlich in eine Stunde auf der Arbeit erscheinen. Toll jetzt verliere ich noch meinen Job, und Jenna kann ich nicht anrufen ich finde meine Tasche nicht, außerdem was soll ich ihr sagen, sie weiß nicht über meine Vergangenheit Bescheid.

Gegen 14 Uhr klopft es an der Tür, ich mache mir nicht die Mühe aufzustehen oder ′herein‘ zu sagen. Paar Sekunden später geht die Tür auf und eine ältere Dame kommt mit einem voll beladenen Tablett ins Zimmer.


»Hallo, ich bin Erica, ich habe dir was zum Essen gemacht.« Sagt sie und stellt das Tablett auf Schreibtisch.


Sie sieht wie eine typische Haushälterin aus nur ohne Uniform. Sie ist ziemlich klein, 1.55 groß vielleicht, hat warme braune Augen und ovales Gesicht, ich schätze sie um die 50 da ihre kurzen blonden Haare mehr Grau als blond sind.

Sie dreht sich zu mir und lächelt mich an.

»Komm liebes vor es kalt wird, ich hoffe du magst Hühnersuppe und Lasagne.« Blickt sie mich hoffnungsvoll mit erhobenen Augenbrauen.

»Riecht gut.« Sage ich und stehe langsam vom Bett auf um mich ans Schreibtisch zu setzen.


»Danke, lass es dir schmecken, ich hole dir noch deine Sachen die sollten schon trocken sein.« Sagt sie und verlässt das Zimmer.


Ob sie mir auch meine Tasche mitbringt?

Paar Minuten später kommt sie lächelnd und legt mein Kleid aufs Bett.


»Ich brauche meine Tasche, wissen sie wo sie ist ich muss nämlich meine Tabletten nehmen?« Lüge ich.


» Nein, tut mir leid, aber ich frage Raven gleich.« Sagt sie und verlässt wieder das Zimmer.

Halbe Stunde später klopft es wieder an der Tür.


»Herein «

Tür geht auf und Raven kommt rein. Er schaut mich nachdenklich an.

»Ich glaube deine Tasche hast du in der Kneipe vergessen, ich schicke jemanden vorbei um nachzufragen ob sie noch da ist.« Sagt er

Ich nicke nur, und frage mich ob Jenna sie vielleicht mitgenommen hat, oder mich als vermisst gemeldet hat da ich einfach verschwunden und nicht zu Arbeit gegangen bin.


»Bist du Krank?« Reißt er mich aus meinen Gedanken.


»Nein, bin ich nicht.«


»Warum brauchst du dann Tabletten, oder ist das nur ein versuch an dein Handy zu kommen?«


»Was glaubst du?« Fahre ich ihn an » Glaubst du im ernst das ich irgendetwas davon wollte, mich hat keiner gefragt oder mir eine Wahl gegeben, meine Mutter wurde entführt und ermordet, ich wurde entführt, hätte Polizei mich nicht befreit wäre ich wahrscheinlich auch ermordet, dann wurde ich hier her gebracht, bekam neue Name und sollte alle vergessen die mir wichtig waren, weil jemand hinter mir her ist und Gott weiß wer das ist … du kannst es auch sein … also stell mir nicht so dumme Frage auf die du sowieso die Antwort kennst. « Schreie ich ihn an.


Er steht vor mir wie eine Statue und mustert mich, sieht ein bisschen überrascht und nachdenklich aus.

»Komm mit, ich will das du mir alles erzählst.« Er geht vor und ich folge ihm. Wir gehen durch das Wohnzimmer ins offene Gang wo sich neben der Badezimmer Tür noch zwei weitere befinden, er holt ein Schlüssel aus seine Hosentasche und sperrt die erste Tür auf.

Wir sind in einem Büro, er zeigt mir mit einer Handbewegung auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch und ich setze mich hin, während er um den Tisch geht und sich mir gegenüber setzt schaue ich mich um. Das Büro ist relativ groß überall liegen Akten in den weißen Schränken und auf dem schwarzen Marmor Boden der wie ich sehe überall in der Wohnung zu sehen ist. Sein Schreibtisch ist weiß und die Stühle schwarz, einige Bilder hängen an den braun gestrichenen Wänden. Trotz vielen dunklen Farben wirkt dieser Raum Dank zwei großen Fenstern mit weißen Vorhängen nicht dunkel.


»Aurora … ist das in Ordnung das ich dich so anspreche?« Fragt er und räumt einige Unterlagen zu Seite.


»Ich bevorzuge Luna « sage ich und schaue ihm ins Gesicht.


Er sieht mich an und sein markantes Gesicht wirkt wie immer kühl, kein einziger Muskel bewegt sich nur die wache Augen in den gelegentlich ein funken zu sehen ist gleiten über mein Gesicht.

Er sieht verdammt gut aus, wie Alt ist er, Anfang 30? verdammt Luna das ist wirklich kein passender Zeitpunkt.

» Ich will das du mir alles erzählst, alles von Anfang an, am besten fange mit der Zeit vor dem Umzug von Wicklow nach Manchester.«

Ich schaue ihm überrascht an, das kann doch nicht sein ernst sein, doch sein Gesicht ist wie erfroren keine Regung, nichts.


»Ok « sage ich und fange an.


Ich erzähle alles und versuche nichts auszulassen, Raven unterbricht mich gelegentlich und stellt mir Fragen über Sachen die ihm anscheinend wichtig sind wie Namen unsere Freunde, Bekannten, meine Großeltern und darüber wie sie gestorben sind.

Er sitzt da und beobachtet mich, saugt regelrecht alle Informationen direkt von meinen Lippen, ab und zu merke ich einen merkwürdigen Ausdruck in seinen Augen, bin aber viel zu müde und durch aufgeweckte Erinnerungen und Bilder in meinem Kopf durcheinander um diese zu deuten.

Nach Stunden lange Befragung bin ich so erschöpft das ich kaum die Augen offenhalten kann, Raven dagegen scheint nicht genug zu bekommen und schreibt immer wieder etwas in sein Notizbuch.


»Hat deine Mutter nie was davon erwähnt, oder etwas gesagt das in diese Richtung hindeuten könnte?« Fragt er


»Nein, kann ich jetzt bitte gehen?«


»Tut mir leid aber du wirst hierbleiben müssen.« Sagt er nur kalt.


»Aber ich muss, ich will nicht meine Arbeit verlieren.« Versuche ich verzweifelt weiter.


» Sag mir wo du arbeitest und ich sorge schon dafür, dass du deine Arbeit nicht verlierst ich rede mit deinem Boss.«

»Und was willst du ihm bitte erzählen.«


»Lass das meine Sorge sein.« Sagt er und steht auf » du kannst dich in der Wohnung frei bewegen nur mein Arbeitszimmer darfst du nicht betreten. Ich werde heute noch abreisen und damit du nicht auf dumme Gedanken kommst wird mein Freund hier auf dich aufpassen.«

Er geht zu Tür und macht sie auf als, Zeichen das unser Gespräch beendet ist.

Ich stehe auf und will das Arbeitszimmer verlassen, als ich an ihm vorbeigehen will greift er nach meinem Arm und zwingt mich ihm anzusehen.


» Mach kein Blödsinn während ich weg bin, damit würdest du dir kein Gefallen tun.« Sagt er und schaut mir ernst in die Augen.


» Ich habe doch keine Wahl, oder?« Sage ich und kann nicht verhindern das meine Stimme zittert, da mir gerade Tränen hochsteigen » Hatte ich auch nie also keine Sorge.« Füge ich hinzu.


Sein Blick verändert sich für eine Sekunde und er dreht sich um und geht zum Schreibtisch.

»Nein im Moment nicht, auf Wiedersehen Luna« sagt er bestimmt.


Ich sehe wie er seine Akten packt und mich nicht weiter beachtet, ich drehe mich um und gehe in mein Zimmer.


Ich stehe vor dem Fenster in meine Alte Wohnung und beobachte wie vom Himmel die roten Rosen Blätter fallen …hinter mir höre ich Schritte und drehe mich um. Vor mir steht meine Mutter. Sie hält die Spieluhr die sie mir an meinem Achtem Geburtstag geschenkt hat. Das Tanzpärchen dreht sich im Takt der Musik, plötzlich lässt sie die Spieluhr fallen, ich beobachte wie sie sich in Zeitlupe dem Boden nähert und zu Bruch geht. Ich schaue zu meine Mutter, sie lächelt mich an und streckt ihre Arme um mich zu umarmen. Ich gehe zu ihr und will sie berühren doch plötzlich klingelt es an der Tür und sie löst sich im Nebel auf. Die Tür macht sich von selbst auf und zwei maskierte Männer kommen rein. Der kleinere geht zum Fenster während der Größere an der Tür stehen bleibt. Der kleinere nimmt seine Maske ab und vor dem Fenster steht Ralf Stone ich gehe zu ihm und er löst sich wie meine Mutter vorhin im Nebel auf. Ich blicke durchs Fenster und sehe wie sich Rosen Blätter in Bluttropfen verwandeln und die Straße in rot färben. Ich höre wie sich mir schritte nähern und drehe mich um, der andere Maskierte nimmt seine Maske ab und vor mir steht Raven. Er streckt sein Arm und streichelt meine Wange, kommt mir näher und legt andere Hand in meine Nacken und zieht mich an sich, seine Lippen sind meinem ganz nah … plötzlich ändert sich meine Umgebung und wir stehen am Grab meine Mutter ,Raven lächelt mich an und schubst mich von sich, ich falle auf den Boden und blicke verwirrt zu ihm hoch. Er hält eine Pistole an mich gerichtet und drückt ab …

Schreiend wache ich auf und für einen Moment weiß ich nicht wo ich bin.

»Scht … alles ok … war ja nur ein Traum.« Höre ich eine männliche Stimme sagen.

Langsam kommen die Erinnerungen wieder und ich erkenne das Zimmer.

Ich sitze im Bett und spüre Arme um mich die mich an einen Körper drücken und über meine Rücken beruhigend streicheln.

Panisch versuche ich mich zu befreien und die Umarmung lockert sich. Vor mir sitzt ein großer blonder Mann und mustert mich mit seinen blauen Augen, ich weiche zurück und ziehe die Decke bis zum Kinn hoch.


»Wer bist du?« Frage ich Panisch.


Er lächelt.

»Ich bin David.« Sagt er


»Keine Angst ich tue dir nichts« sagt er weiter als er merkte wie verwirrt ich bin.


Ich nicke nur und lasse ihm nicht aus den Augen.

» Frühstück ist fertig, falls du Hunger hast komm einfach raus.« Sagt er, steht vom Bett auf und verlässt da Zimmer.

Ich versuche mich zu sammeln und meine Gedanken zu ordnen, dieser Traum war so schrecklich und hat mich ordentlich durcheinandergebracht, und dieser David hat das Ganze noch schlimmer gemacht.

Ich stehe auf und will gerade mein einziges Kleidung Stück was ich habe anziehe als mir ein Stapel Kleidung auf dem Schreibtisch auffällt. Ich durchsuche die Sachen schnell und sehe, dass sie alle in meine Größe sind, Jeans, Blusen, T-Shirts, Jogging Hosen, Socken und Unterwäsche.

Ich nehme mir eine schwarze Jeans und Lindgrüne Bluse so wie Socken, frische Unterwäsche und gehe ins Bad. Da ich durch Wohnbereich ins Bad komme sehe ich David am Esstisch über eine Zeitung gebeugt sitzen, als er mich sieht zwinkert er mir zu und lächelt. Ich beachte ihm nicht weiter und gehe ins Bad.

Halbe Stunde später bin ich fertig und gehe zu David der immer noch über seine Zeitung sitzt, ich setze mich und bediene mich an den Sachen die wahrscheinlich Erica serviert hat und versuche meinen Wachhund nicht zu beachten.

Im Augenwinkel merke ich das er mich beobachtet.

»Habe ich Hörner oder eine Fette Warze an der Nase?« Frage ich ohne ihm anzusehen.

Er lacht laut auf.

»Nein, ich habe nur nachgedacht aus welchem Grund dich Raven tatsächlich nicht gehen lässt.«


Ich sehe ihm verwirrt an und sehe das er breit grinst.

»Idiot« murmele ich und widme mich wieder meinem Teller


» Das sollte eigentlich ein Kompliment an deine Schönheit sein, ist wohl schiefgelaufen entschuldige.« Sagt er besänftigend


»Ich wette du bist noch Jungfrau. « Sage ich


»Wie kommst du auf so was?« fragt er amüsiert


» Na so wie du Komplimente formulierst, bekommst du eher eine Anzeige als eine abgeschleppt.«

Er lacht wieder lauthals und blättert weiter durch seine Zeitung.

Ich bin fertig mit dem Frühstück, lehne mich zurück und beobachte David der immer noch mit der Zeitung beschäftigt ist. Er ist groß und schlank nicht so durchtrainiert wie Raven aber trotzdem gutaussehend finde ich. ″Raven ″ plötzlich sehe ich ihm wie er auf mich in meinem Traum schießt und ich fange unbewusst an zu zittern.


»Alles ok?« Fragt mich David der mich besorgt beobachtet


»Äm … ja, klar.« Stottere ich.


Er legt die Zeitung beiseite und sieht mich ernst an.

» Ich kann es mir vorstellen … Raven hat mir alles erzählt.«


Raven


»Officer Johnson « begrüße ich den Mann der gerade vom Tisch aufsteht und mir die Hand reicht.


»Mr. Stone «, grüßt er zurück » was kann ich für sie tun?«


»Sie erinnern sich doch an diesen Fall vor drei Jahren bei dessen Ermittlungen meine Eltern ums Leben gekommen sind?« Gehe ich gleich zu Sache.


»Selbstverständlich Mr.Stone.«


»Also ich habe inzwischen die damals verschwundene Miss. Aurora Luna Stevens auswendig gemacht.«


»Ach, wirklich, wo ist sie?« fragt er verblüfft


»An sicherem Ort«, sage ich ablenkend, »Nun sind sie an eine mitarbeite interessiert?«

»Selbstverständlich, wir werden sie an unseren Ermittlungen teilnehmen lassen aber wir müssen Gewissheit haben das sie Miss. Stevens tatsächlich haben «, sagt er und blickt sich um, » Ist sie hier in der Stadt?«


Ich antworte nicht darauf, sondern führe fort.

»Sie können mir vertrauen denn ich habe sehr viel Informationen die nur Miss Stevens kennt«


Nach zwei Stunden verlasse ich das Hotel wo wir Verabredet waren und setze mich ins Auto. Irgendwie habe ich ein merkwürdiges Gefühl bei dem Ganzen. Plötzlich fällt mir ein Zettel das unter dem Scheibenwischer eingeklemmt ist. Verdammt ich habe doch nicht falsch geparkt. Ich steige aus und schnappe mir den Zettel und setze mich wieder.

So sieht aber keine Strafzettel aus denke ich, ich falte den Zettel auseinander.

"Vertraue ihm nicht. Bitte beschütze sie."

Neben geschriebenem steht eine sim Karte aufgeklebt.


Was ist denn hier los, von wem ist diese Nachricht? Nach kurze Überlegung starte ich mein Auto und fahre zurück nach London.

Es ist spät als ich meine Wohnung betrete, David sitzt im Wohnzimmer mit einem Bier vor dem Fernseher.


»Hey Raven, hattest du Erfolg?«


» Ich weiß nicht, es ist kompliziert?«


»Was meinst du?«


»Ich habe mit diesem Officer gesprochen, und als ich zurück fahren wollte fand ich diese Nachricht auf meinem Auto.« Sage ich und reiche ihm den Zettel.


»Hmm … wer könnte das sein?« fragt er und reicht mir den Zettel zurück.


»Keine Ahnung, ich muss mit Luna sprechen, ich glaube sie hat mir nicht alles erzählt.«


» Ah Luna …« sagt er und wackelt frech mit Augenbrauen.


»Was ist mit ihr, hat sie irgendwas angestellt?«


»Nein … mein Ego hat vielleicht ein bisschen gelitten aber ich überlebe es.«


»Du hast sich nicht an sie rangemacht?« frage ich verärgert.


» Nein, nein … nur … vielleicht ist es so rübergekommen, aber ich wollte ihr eigentlich nur ein Kompliment machen und sie meinte ich wäre wahrscheinlich immer noch Jungfrau da ich mir mit meinen Komplimenten eher mit einer Anzeige statt mit einer Frau nach Hause gehen würde.« Sagt er grinsend.


»Da muss ich ihr Recht geben, deine Sprüche sind wirklich nicht ohne mein lieber.« Sage ich lachend. David kann wirklich direkt sein vor allem wenn er was getrunken hat, und oft passiert es das seine Flirts versuche mit eine fette Ohrfeige belohnt werden.


»Ah ich habe doch nur versucht sie zum Sprechen zu bringen damit sie sich entspannt und nicht so verängstigt vor mir sitzt.« Sagt er beleidigt


»Tja … ist dir wohl gelungen. « Grinse ich.

»Wenn du mich nicht mehr brauchst würde ich gerne gehen, es ist fast Mitternacht und ich muss morgen früh raus.«


»Klar und danke fürs aufpassen.« Sage ich und begleite David zu Tür.


Obwohl ich Hundemüde bin kann ich trotzdem nicht einschlafen, ich muss immer wieder an diese Zettel und Officer Johanson denken. Was stimmt da nicht, warum soll ich ihm nicht vertrauen, hat er irgendetwas mit dem Ganzen zu tun, wer versucht sie zu beschützen? Und Luna, an sie habe ich die ganze Zeit gedacht, auf dem Weg nach Manchester, bei dem Gespräch mit Johanson, auf dem Weg zurück … ihre wunderschönen Augen, zarte Haut, diese schönen langen Haare … Lippen …, Gott sie ist ein Traum von einer Frau. Als wir Gestern in meinem Arbeitszimmer waren und sie mir über ihre Vergangenheit erzählt hat, war ich viel zu oft abgelenkt, verdammt als sie sich auf die Lippe gebissen hat.... Fuck, ich gehe jetzt besser kalt duschen.



Luna


Es ist nicht mal 6 Uhr und ich liege wach im Bett, ich bin zwar keine Langschläferin aber 6 Uhr ist sogar für mich zu Früh. Wenn man den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzt oder im Bett liegt wird man auch nicht müde.

Ich stehe auf und gehe ins Bad, eine lange Dusche wird mir sicher guttun, außerdem was soll ich denn sonst machen, ich darf ja die Wohnung nicht verlassen, vielleicht mit David oder Erica reden und Zeit totschlagen. Als ich fertig geduscht habe ziehe ich eine blaue Jeans und einen Weißen Träger Top.

In der Küche steht Erica und bereitet Frühstück.

»Morgen.« Sage ich


»Morgen liebes, warum bist du so früh schon wach?«


» Ich konnte nicht mehr schlafen.«


»Verstehe, willst du Kaffee oder Tee?«


»Kaffee wäre super danke, und wo ist David?«


»Er muss gegangen sein da Raven zurück ist.« Sagt sie und wie aufs Sprichwort kommt Raven ins Wohnzimmer.

»Morgen die Damen.«

»Morgen.« Antworten wir gleichzeitig.

»Ich hätte nicht gedacht, dass du David vermissen würdest?« Sagt er und ich merke Spot in seine Stimme.


» Tue ich auch nicht, so krank bin ich nicht um jemandem der mich gefangen hält zu vermissen.« Sage ich in der Hoffnung, dass er das zweideutig auch versteht.


»Ob du mich vermisst hast muss ich also nicht fragen.« Stellt er fest.


»Du bist ein großer Junge, das verkraftest du schon.« Sage ich und versuche desinteressiert wie möglich zu klingen.

Er setzt sich mir gegenüber am Tisch und sieht mir in die Augen.

»Luna, ich glaube du hast mir nicht alles erzählt. << sagt er und ich kann seinem Blick nur mit Mühe standhalten.

»Warum denkst du das?« Frage ich verunsichert.


»Weil jemand besondere Interesse hat dich zu beschützen.«


» Wenigstens jemand.«


»Hör zu, egal wie all das hier auf dich wirkt, du kannst dir sicher sein, dass ich für deine Sicherheit sorgen werde, und so lange du in meine Obhut bist, wird dir nichts geschehen.« Sagt er im herrischen Ton und sieht mir dabei ernst in die Augen. Wie unverschämt gut er dabei aussieht, Gott ich spüre das ich rot werde … bitte nicht. Ich wende mein Blick und versuche meine Verlegenheit zu verbergen.

»Danke, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich hier gegen meinen Willen festgehalten werde.«

»Hast du denn keine Interessen daran dich irgendwann nicht verstecken zu müssen, deinen richtigen Namen zu benutzen, frei zu leben, ohne Angst auf die Straße zu gehen?«


»Mehr als alles andere.«

»Dann hilf mir, und ich werde alles tun was in meine Macht steht um dir dein Leben zurückzugeben?« sagt er, greift nach meiner Hand und drückt diese leicht.

Ich spüre Hitze die von ihm ausgeht, Gänsehaut, breitet sich über meinem ganzen Körper, Erinnerung aus meinem Traum kommt und ich sehe sein Gesicht meinem ganz nah, seine verführerischen Lippen die sich meinem langsam nähern, und dann der Schuss. Ich zucke zusammen und ziehe ruckartig meine Hand zurück.

»Ist alles in Ordnung?« fragt er unsicher, und ich merke, dass ich ihm die ganze Zeit angestarrt habe, Gott wie peinlich.

»Ja, ja, alles ok, danke.« Antworte ich schnell und widme mich meinem Frühstück. Ich merke, dass er mich beobachtet und ich muss mich bemühen ruhig zu bleiben. Als er sich endlich seinem Frühstück widmet schaffe ich es mich zu entspannen.


RAVEN


Sie sitzt vor mir und ich kann ihre Nervosität förmlich riechen. Sie hat Angst ohne Frage, ich kann es in ihren Augen sehen, sie vertraut mir nicht und das muss ich ändern, doch als ich ihre Hand berührt habe, ist sie rot geworden, in dem Moment machte sie ihren Namen alle Ehre.

»Luna?«, fange ich vorsichtig an, » gab es damals … nach dem Tod deine Mutter jemanden, der besondere Interesse an dir gezeigt hat?« Frage ich und sie schaut mich mit großen Augen an.


»Du meinst außer meinen Entführern, Mr. Stone und Officer Johnson?«


»Ja.«


»Nein … oder doch, ich bin mir nicht sicher ob das was zu bedeuten hat, warum interessiert dich das?«


»Luna, ich werde ehrlich zu dir sein und dir alles mitteilen was ich herausgefunden habe, aber ich brauche deine Hilfe um die Puzzeln zusammen zu setzen.«


»Verstehe, nun … mich hat ein Arbeitskollege meine Mutter am Tag vor ich entführt wurde angerufen und wollte sich mit mir treffen er sagte, er muss unbedingt mit mir sprechen. Das war alles, ich habe ihm nicht getroffen deswegen kann ich nicht sagen was er wollte oder zu sagen hatte.«


»Hat er sich vorgestellt?«


»Wilson, glaube ich.«


»Hast du das der Polizei im Manchester gesagt?«


»Nein, ich habe das vollkommen vergessen, da er mich eigentlich wegen Mutters persönlichen Sache die ich abholen sollte angerufen hat.« Sagt sie nachdenklich.


»Das heißt die Sachen deine Mutter könnten immer noch in der Schule sein?«


»Ja, kann sein.«


»Ich werde das Überprüfen, vielleicht haben wir Glück und finden was dabei.«


» Wie lange muss ich hierbleiben?« fragt sie plötzlich und wird sichtlich nervös.


» Luna, wir müssen vorsichtig sein, ich habe keine Ahnung wer dich sucht oder wo er ist, und wer dich beschützen will und ob nicht was Anderes dahintersteckt.« Sage ich und reiche ihr den Zettel, dass ich am Auto gefunden habe.


Sie nimmt den Zettel mit zittrige Hand, und ihre Augen weiten sich ungläubig


»Wer kann das sein.« Fragt sie überrascht


»Keine Ahnung aber ich werde es hoffentlich bald herausfinden, denn derjenige hat mir eine SIM Karte hinterlassen.«

Sie nickt nur und schaut mich mit offenem Mund an, mein Gehirn schaltet sich bei diesem Anblick für ein Moment aus, und ich starre ihre verführerischen Lippen an. Ich Höre Erica fragen ob wir noch was brauchen und erwache aus meine starre. Ich kann es an Lunas roten Wangen ansehen, dass sie meine Gehirn Auszeit bemerkt hat. Verdammt, ich benehme mich wie ein hormongesteuerter Junge.

»Danke Erica, zurzeit nicht, aber da Luna hier eine Weile wohnen wird werde ich dich öfter brauchen ist das in Ordnung für dich.«


»Sicher, kein Problem, ich sorge dafür das es immer was zum Essen gibt, mache die Wäsche und was sonst zu machen ist.« Sagt sie und lässt uns allein.


»Kann ich meine Freundin anrufen?« Höre ich Luna fragen.


»Ja, aber du darfst ihr nicht sagen wo du bist oder warum.«


»Werde ich nicht, ich will nicht, dass sie sich noch mehr Sorgen macht.«

Ich reiche ihr mein Handy und sie wählt die Nummer.


»Hallo … ja ich bin es … Nein … Jenna mach dir keine Sorgen … es geht mir gut … bin bei Verwandten... ja alles klar … sicher …süße mach dir keine Sorgen bitte ich werde dich so oft anrufen wie ich kann ok? … Mach ich … ich dich auch.« Sie legt auf und reicht mir das Handy.


»Danke.« Sagt sie und verlässt mit Tränen in den Augen das Zimmer.


Was für ein Wunder, denke ich mir. Ich habe sie gefunden als ich eigentlich aufgegeben habe zu suchen, eine fremde betrunkene Frau die ich eigentlich aufreißen wollte entpuppte sich als diejenige die ich so lange gesucht habe.

Sie hat sich verändert und noch so aufgestylt wie sie war hatte ich keine Chance sie wieder zu erkennen.

Erst als ich sie ohne Schminke gesehen habe, ist mir klar geworden wer sie ist. Ich dachte ich sehe Gespenster, eine Frau geht ins Bad und andere kommt raus. Ich habe wenige gesehen die aufgestylt und in Natur gleich verführerisch und wunderschön sind aber auf eine andere Art.

Dieser Fall wird eine schwere Herausforderung in jeder Hinsicht.

Ich stehe auf und mache mich auf die Suche nach einem Handy für die SIM Karte, mal sehen was passiert.


LUNA


Es sind in zwischen zwei Wochen vergangen seitdem ich in diese Wohnung eingeschlossen wurde. Erica kommt täglich und sorgt für angenehme Momente, ich helfe ihr beim Kochen und lerne dabei.

David kommt auch gelegentlich, zieht sich aber mit Raven ins Arbeitszimmer zurück warum auch immer, und wenn sich doch Gelegenheit bietet sich mit ihm zu unterhalten holt ihm Raven sofort zurück ins Arbeitszimmer wegen WICHTIGEN ANGELEGENHEITEN.

Oft sitze ich mit Raven vor dem Fernseher oder besser gesagt er vor seinem Notebook, aber er versucht glaube ich mir Gesellschaft zu leisten, ich merke dabei oft, dass er mich beobachtet ich spüre dabei ein komisches prickeln und mir wird sofort heiß, ich weiß nicht warum aber in seine Nähe fühle ich mich komisch. Es gefällt mir nicht, dass ich auf ihm so reagiere, es verwirrt mich.

Er bemüht sich auch Zeit zu finden um einfach mit mir zu reden, kauft mir Zeitschriften, leiht DVD-s. Ich langweile mich trotzdem, jeder Tag ist wie der andere.

Plötzlich stürmt er aufgeregt ins Wohnzimmer.

»Luna, ich habe eine Nachricht bekommen.« Sagt er und reicht mir sein Handy


In der Schule wo Alissa unterrichtet hat befinden sich einige wichtige Sachen. Spind 27 Code 24"16"12". Schicke jemanden der sich nicht oft in deiner Nähe befindet. Und bringe Aurora bitte unauffällig woanders, deine Wohnung wird beobachtet.

L.


Ich lese die Nachricht zweimal, trotzdem glaube ich nicht was ich da sehe.

»Was jetzt?« Frage ich ihm.

»Wir warten ab, ich habe schon jemanden losgeschickt, heute Abend wissen wir mehr.«


»Ja aber, die wissen jetzt wo ich bin oder?«

»Ja wahrscheinlich, heute Nacht werden wir weiterziehen keine Angst die bekommen dich nicht.« Sagt er und ich sehe etwas in seinen Augen das ich nicht deuten kann.


Es klingelt an der Tür und ich springe vor Schreck auf. Raven kommt schnell zu mir und umarmt mich, ich bin so verwirrt das ich nicht weiß wie ich reagieren soll.

»Keine Angst, das ist nur David.« Sagt er und streichelt mir über die Rücken, mir ist plötzlich so heiß, mein Kopf liegt an seine Brust und ich atme sein betörender Geruch ein, dort wo seine Hand mich berührt habe ich das Gefühl, dass meine Haut brennt, er ist mir so nah drückt mich an sich und ich habe das Gefühl in Ohnmacht zu fallen.

Ich höre Erica David grüßen, und die Wohnzimmer Tür geht auf und David kommt rein.

Langsam lässt Raven mich los und ich versuche auf den Beinen zu bleiben, er sieht mir in die Augen und legt eine Hand auf meine Wange. Verdammt will er mich umbringen.

»Geht es wieder« fragt er mit raue Stimme.

Ich nicke nur, mehr bin ich nicht im Stande.

»Äm, Leute ich bin auch krank, oder traurig keine Ahnung ich will auch gedrückt werden.« Meldet sich David und breitet seine Arme, und ich kann nicht anders als zu lachen

» Du bist echt ein hoffnungsloser Fall« sagt Raven scherzhaft


» Keiner, wirklich? « David steht gespielt traurig mitten im Zimmer und blickt mich an.


» Na gut, aber nur dieses eine Mal«, sage ich und gehe zu ihm und umarme ihm, » und das nur, weil du so Krank bist.« Füge ich hinzu.

»Hä das musste jetzt nicht sein. « Schmollt er


Ich drehe mich um und sehe das Raven alles andere als erfreut ist.

»Genug jetzt, David das hier ist kein Kuschel Kurs.«


»Ach nein?« grinst David


»Nein, und ich brauche für heute Abend einen Hubschrauber, eine Limousine, Dein Audi und das Auto von dem Hausmeister und noch einen Fahrer am besten Jack.« Sagt jetzt Raven bestimmt.


»Wow, ist James Bond heute unterwegs?«

»Wir müssen heute hier weg, heute Nacht genauer gesagt zuerst wird der Hubschrauber oben landen und Jack fährt uns mit dem Auto von Hausmeister, direkt hinter uns wird die Limousine zu Sienas Party fahren und dort zwei Stunden bleiben, zehn Minuten nach der Limousine fliegt der Hubschrauber zur Stone Kompanie und bleibt dort. Du bringst dein Audi heute zum Hausmeister nach Hause von da fahre ich weiter.«

»Ich sagte doch James Bond« sagt David.


»Das soll ein Scherz sein oder?« Frage ich unsicher, da mir bis jetzt die Worte fehlten.


David sieht mich grinsend an. » O nein meine liebe, die Show startet sagen wir um 21: 30?« er dreht sich fragend zu Raven der nach kurze Überlegung nickt.


»Alles wird kurzfristig organisiert, so wissen nicht mal die Fahrer wann, wo und warum sie fahren, das ist sicherer.« Entscheidet Raven.


Ich stehe nur da und versuche zu folgen, stecken wir so tief in der Scheiße das wir auf so eine Art flüchten müssen. Raven merkt wie aufgewühlt ich bin und kommt zu mir und legt eine Hand auf meine Schulter.


»Ich will sicher sein das uns keiner folgt, deswegen das ganze« erklärt er.


»Verstehe, ich gehe dann mal packen« sage ich und gehe in mein Zimmer.

Da ich im Moment nicht viel besitze, habe ich alle meine Sachen in kleines Koffer einpacken können und war auch schnell damit fertig. Ich stehe vor dem Fenster und sehe nach unten ins Park. Es ist Frühling, die Natur ist aufgewacht Bäume bekommen ihre Blätter und ich sehe schon bunte Blumen hier und da blühen. Wie schön es wäre jetzt nach draußen zu gehen, die Sonne und die Gerüche der Natur zu genießen früher habe ich das immer mit Lucy gemacht, Gott ich habe sie und Mariana so lange nicht gesehen, wie ich sie vermisse. Ich hoffe dieser Alptraum findet bald sein Ende.



RAVEN


Es ist fast 21 Uhr, unsere Sachen sind schon im Auto und ich sitze im Wohnzimmer und warte auf Davids Anruf. Luna kommt aus ihrem Zimmer und setzt sich auf Sofa, ich sehe wie nervös sie ist, sie schaut mich fragend an und kaut an der Unterlippe. ’ lass das bitte’ denke ich.

»Beruhige dich, alles wird glatt laufen glaub mir.« Versuche ich sie zu beruhigen.

»Und was wenn uns jemand folgt?«

»Sie werden mein Hubschrauber und Limousine folgen und nicht das Auto von Hausmeister.«

» Dein Hubschrauber und Limousine?« Fragt sie


»Ja « sage ich knapp

Vor sie was sagen konnte klingelte mein Handy, es ist David der mir Bescheid sagt, dass der Hubschrauber unterwegs ist und wir in die Tiefgarage gehe sollen.


»Es geht los, komm zieh deine Jacke an, Jack wartet unten.« Sage ich und reiche ihr die Jacke.

Ihre Hände zittern und sie wird plötzlich blass, ich setze mich zu ihr und nehme ihr Gesicht in die Hände um sie zu zwingen mir in die Augen zu sehen.

»Luna, vertrau mir, alles wird gut.« Sage ich zu ihr und sie beruhigt sich ein wenig und nickt.


Wir gehen aus der Wohnung direkt in den Aufzug wo Jack auf uns wartet, zu Sicherheit hat er Hausmeister Schlüssel genommen damit wir direkt in die Tiefgarage fahren können ohne dass Aufzug irgendwo stehen bleibt. In der Garage stehen noch ein Paar von meinen Leuten, als sie uns sehen nicken sie nur als Zeichen, dass niemand sonst zu sehen ist. Wir setzen uns hinten ins Auto und legen uns so hin damit uns keiner sieht. Jack startet das Auto und wir fahren los. Luna zittert und atmet schwer, ich greife nach ihrer Hand und sie klammert sich an diese. Zwanzig Minuten später sind wir am Ziel.

»Leute alles klar« Sagt Jack und wir steigen aus.

»Jack du fährst jetzt zurück, von hier fahren wir alleine« sage ich, er nickt und steigt wieder ins Auto.


Ich nehme unsere Koffer und lade sie ins Davids Auto, ich sehe auf dem Rücksitz eine Akte, gut der Bote war schnell.


Wir fahren los Richtung West Wickham ins Haus das ich von meinen Großeltern geerbt habe. Ich sehe wie sich Luna immer wieder umdreht um sicher zu sein das wir nicht verfolgt werden, ich muss innerlich lachen, kluges Mädchen.

»Wir werden nicht verfolgt Luna entspann dich.« Sage ich, und da Davids Auto Automatik ist und ich eine Hand frei habe greife ich nach ihrer Hand die auf ihrem Schoß lag. Sie verspannt sich Augenblicklich noch mehr aber ich lasse nicht los stattdessen fange ich mit dem Daumen ihre Handrücken zu streicheln. Nach eine Weile entspannt sie sich und schläft ein.

Als wir das Haus erreichen parke ich in die Garage und steige aus. Ich gehe ins Haus und schaue mich um, es wurde nicht fertig renoviert ein Zimmer ist bewohnbar der Rest ist voll mit Mahler zeug. Also wir werden uns ein Zimmer teilen müssen, nicht gut.

Ich gehe zurück in die Garage wo Luna immer noch im Auto schläft, ich mache ihre Tür auf und löse den Gurt. Langsam schiebe ich eine Hand hinter ihre Rücken und mit der andere greife ich vorsichtig unter ihre Knie, hebe sie hoch und trage sie ins Haus. Langsam lege ich sie auf das große Bett und ziehe ihr Schuhe aus und decke sie zu.

Ich ziehe mich bis auf Shorts aus und lege mich ebenfalls ins Bett das groß genug für vier Leute wäre. Ich höre sie neben mir leise atmen, ich drehe mich zu ihr und beobachte sie wie ein kranker Spanner. Sie sieht aus wie ein Engel, ich kann nicht anders, strecke mein Arm und berühre ihr weiches Haar. Ich würde sie so gerne an mich ziehen und von diesen verlockenden Lippen kosten, dieses verlangen tut schon weh und sie so nah zu haben, und nicht berühren dürfen ist die Hölle. Seufzend drehe ich mich auf die Rücken und bedecke mit den Händen mein Gesicht. Was machst du mit mir Luna? Ich drehe noch durch.



LUNA

Ich liege auf der Seite und fühle mich wie in einem Kokon eingewickelt, langsam mache ich die Augen auf und sehe eine männliche Brust vor mir, ich schaue verwirrt nach oben und sehe, dass es Raven ist der neben mir schläft. Mein Herz fängt an wie wild zu schlagen, ich versuche von ihm weg zu rutschen doch seine Arme drücken mich noch fester an sich.

»Raven?« Versuche ich ihn aufzuwecken doch er reagiert nicht.


»Raven?« Versuche ich jetzt lauter.


»Hm« macht er und schläft weiter.


»Raven, ich kriege keine Luft.«


Er macht die Augen auf und schaut runter zu mir.

»Oh entschuldige.« Sagt er und lässt mich frei


»Warum bin ich in deinem Bett … oder du in meinem?« frage ich verlegen


»Das Haus wird zurzeit renoviert und wir haben nur ein Zimmer zu Verfügung.« Sagt er und steigt aus dem Bett.

Er trägt nur Shorts und bei dem Anblick das sich mir bietet fallen mir fast die Augen aus. Sein Körper ist von oben bis unten durchtrainiert, er dreht sich zu mir und ich sinke verlegen mein Blick und merke, dass ich so was von Rot bin. Oh Gott ich hoffe ich sabbere nicht.

Ich bekomme kein Wort aus dem Mund, mein Gehirn ist im Moment leergefegt, und ich nicke nur.

»Aber wir haben hier ein Badezimmer das zu diesem Zimmer gehört und die Küche ist auch fertig also für eine Weile wird das Reichen müssen.«


»ok. « Sage ich nur


» Da Erica nicht zu uns darf, werden wir beide kochen müssen ich rufe gleich jemand an der für uns Einkaufen geht.«

»Kein Problem «


Er geht aus dem Zimmer und ich nutze die Gelegenheit um zu Duschen. Nachdem ich fertig geduscht und mich angezogen habe verlasse ich das Schlafzimmer und mache mich mit dem Haus vertraut. Überall liegen Werkzeug und Farben und ich gehe einfach den Gang entlang und komme ins Wohnzimmer wo Raven gerade versucht aufzuräumen.

Ich mache ihm nach und nach eine Stunde haben wir es geschafft das gesamte Werkzeug und Baumaterial aus dem Zimmer zu schaffen. Ich nehme aus der Küche ein paar Geschirrtücher und ein Eimer Wasser und wische das Sofa und den Tisch.

Es klopft an der Hintertür und Raven gibt mir ein Zeichen leise zu sein und geht nach hinten. Einige Sekunden später höre ich ihn mit jemandem Reden und er kommt zurück.

» Keine Angst, es ist nur eine Bekannte die für uns einkaufen war«, sagt er und gibt mir ein Zeichen ihm zu folgen, » und noch jemand der dich gerne sehen will.« Fügt er hinzu und ich bleibe stehen.

»Raven?« sage ich panisch.

»Komm mit in die Küche.« Sagt er und lächelt.

Mit zittrigen Beinen gehe ich in die Küche und bleibe an der Tür stehen.

»Siena, darf ich dir Luna vorstellen« wendet er sich an die junge hübsche Blondine, und ich spüre ein Stich in meine Brust. Sie kommt auf mich zu und reicht mir ihre Hand.

»Luna, das ist meine Schwester Siena.« Sagt Raven wieder.

»Freut mich dich kennenzulernen Luna, du hast meinen Bruder fast in den Wahnsinn getrieben weißt du?« Sagt sie und lächelt


»Hi, freut mich auch, und das mit deinem Bruder war keine Absicht Sorry.« Sage ich.


»Kein Problem ist eigentlich nicht deine Schuld. « Sagt sie und ihr lächeln verschwindet.


Ich nicke nur und schaue zu Boden.


Die andere Frau unterbricht die unangenehme stille.

»Hallo ich bin Tina, Davids Schwester.« Sagt sie und grinst frech


»Hi Tina, freut mich.«

Die zwei blieben etwa eine Stunde Frühstückten mit uns und versprachen öfter zu kommen. Ich fand sie sehr nett, Siena erinnerte mich an Lucy, sie könnte auch nicht aufhören zu reden, wenn sie mal angefangen hat.

Gerade als ich das Frühstück weggeräumt habe kam Raven in die Küche mit einer Akte.


»Luna, das sind die Sachen aus der Schule.« Sagt er und ich halte die Luft an.


»Komm schauen wir uns das an.« Sagt er und setzt sich ans Tisch.

Ich setzte mich zu ihm und warte angespannt, er macht die Akte auf und ich sehe einige Fotos und Briefe. Auf einem steht mein Name und auf dem anderen Ravens. Raven nimmt das mit meinem Namen und schiebt ihm zu mir.

»Das ist wie es aussieht für dich, aber wenn du willst kann ich es lesen.«

»Schon gut.« Sage ich und mache den Brief auf.


Mein lieber Schatz.


Ich weiß nicht wie oder wo ich anfangen soll, es tut mir so leid dass du all das erleben musstest, das war alles andere als geplant.


Ich fange lieber dort an wo es eigentlich angefangen hat, als ich deinen Vater kennengelernt habe.

Dein Vater Sebastian Black und ich haben uns gerade verlobt gehabt als ich erfahren habe, dass ich mit dir schwanger war, wir sind so glücklich gewesen und wollten nur noch heiraten und unser Leben mit unserem Baby genießen. Aber unser Leben änderte sich als plötzlich dein Onkel Johnathan vor unsere Tür stand. Er war immer in zwielichtige Geschäfte eingewickelt und es gab damals schon Gerüchte das er mit Mafia zu tun hatte, aber dass er ein Mafia Boss war wusste leider keiner. Er bat uns ihm mit seinen Autos zu helfen da er ein kleines Autohaus besaß und einige Arbeiter krank gewesen sind brauchte er zwei Fahrer die seine Autos zum Kunden fahren. Wir haben uns dabei nichts gedacht und stimmten zu. Eines nachts rief er uns an und sagte wir sollen ihm abholen und gab uns die Adresse eines Hauses außerhalb London und meinte wir sollten mit zwei Autos kommen da einer verkauft wird. Was wir aber vorgefunden haben war furchtbar, Johnathan und noch ein Mann der sich als Brad vorstellte, kamen blutbeschmiert aus dem Haus, Johnathan warf in mein Auto ein Päckchen und stieg zu deinem Vater ins Auto und der andere zu mir.

Sie verlangten, dass wir da schnell wegfahren und nie wieder darüber reden. Doch es verlief anders als geplant. Als ich gerade los gefahren habe kam jemand aus dem Haus und Schoß auf das Auto wo dein Vater und sein Bruder saßen. Ich wollte zurück doch Brad drohte mich zu erschießen, wenn ich ihn nicht von da schnell wegschaffe.

Nach einigen Kilometern stieg er aus dem Auto und verschwand mit dem Päckchen.

Am nächsten Tag kam die Polizei und sagte das Sebastian tot und Johnathan verhaftet sei und durchsuchten das ganze Haus.

Ich war am Boden zerstört, dein Vater war tot und als krimineller abgestempelt. Auf der Beerdigung kam ein Mann zu mir und sagte das Johnathan sein Päckchen will und ich sagte ihm das ich es nicht habe, und dass Brad ihm mitgenommen hat. Doch er meinte Brad’s Leiche wurde verbrannt in einem Auto gefunden worden und ich ihm umgebracht haben soll.

Ich sah keine andere Möglichkeit als zu verschwinden, und wenigstens dich zu retten.

Ich ging zu meine Schwester Alissa und bat sie dich nach der Geburt zu sich zu nehmen was sie auch annahm. Als du geboren wurdest bezahlte ich einen Arzt und er half uns Alissa als deine Mutter in die Geburtsurkunde einzutragen. Ich musste aber gehen weit weg von dir damit du ein sicheres Leben hast, es tut mir so leid meine kleine, ich ahnte nicht, dass er dich bei Alissa suchen wird. Ich weiß das Alissa dir eine gute Mutter war und ich bin ihr wahnsinnig dankbar dafür und das, was ihr widerfahren ist tut mir in der Seele weh.

Ich liebe dich mein Schatz und ich werde alles tun damit dieser Alptraum ein Ende findet.

Deine Mutter

Linda.


Ich lasse den Brief fallen und starre Raven an, ich sehe, dass er was sagt doch ich höre ihm nicht, zu viel es ist einfach zu viel, mir wird schwarz vor Augen, spüre nur wie sich Arme um mich schlingen und ich falle tief in die Dunkelheit.


Als ich wieder zu mir komme liege ich halb auf Sofa und halb auf Raven, er hält mich fest und streichelt mein Kinn, ich sehe ihm in die Augen und er lächelt mich gequält an.


»Das ist nicht wahr«, flüstere ich, » Das darf nicht wahr sein.« Jetzt laufen mir die Tränen die Wangen hinunter.


Er drückt mich noch fester an sich und vergräbt sein Gesicht in mein Haar.

»Es tut mir leid Luna, aber wenigstens wissen wir jetzt was los ist.«


Mein ganzes Leben ist eine Lüge, Alissa war nicht meine Mutter, sondern meine Tante, und meine Mutter lebt. Wo ist sie … wie ist sie?

Ich verbringe folgende Tage wie neben sich, liege im Bett oder starre durchs Fenster, meine Gedanken drehen sich die ganze Zeit um diesen Brief. Raven telefoniert nur noch oder sitzt vor seinem Notebook, ich höre ihm oft wie er Anweisungen über das Handy gibt oder schimpft, wenn es nicht so läuft wie er es will. Er hat die Sachen die wir von Linda bekommen haben an die Londoner Polizei geschickt so wird jetzt doppelt ermittelt. Er meinte es wäre besser so, da es sich um etwas handelt was er nicht allein machen kann, da es sich um einen alten Raubüberfall handelt bei dem einige getötet und Diamanten im Wert von über 2 Millionen gestohlen wurden.

Wir sitzen im Wohnzimmer und wie immer ist Raven mit seinem Notebook beschäftigt.

»Wir sind schon eine Woche hier Raven, wenn sich bald nichts ändert drehe ich durch.« Sage ich und lehne mich seufzend zurück.

Er klappt sein Notebook zu und schaut mich nachdenklich an.


» Wie wäre es mit ein bisschen Ablenkung?« Sagt er und grinst frech


Ich schlucke schwer und sehe ihm an.

»Was meinst du?« frage ich verwirrt


»Morgen organisiert ein Freund von mir einen Maskenball … hättest du Lust?« Fragt er unsicher.


»Dürfen wir denn?«


» Es wird uns niemand erkennen, wenn wir Masken tragen so wie sich das auf einem Maskenball gehört.«


»Gerne.« Sage ich und grinse wie ein Honigkuchenpferd


Er nickt und lächelt.

»Ich werde Siena bitten uns die passende Kleidung zu besorgen.«


»Oh, sie kann aber nicht in meine Wohnung.« Sage ich enttäuscht


» Muss sie auch nicht, sie wird gerne für dich was Nettes kaufen, Shopping ist ja schließlich ihr Hobby.«


»Nein lieber nicht«, sage ich und er schaut mich an, » wie ich gesehen habe hat sie einen Teuren Geschmack und mein Lohn reicht nicht mal für ein Paar von ihren Schuhen.« Füge ich verlegen hinzu.


»Mache dir darüber keine Sorgen ich kümmere mich darum.«


Ich wollte gerade protestieren doch er unterbrach mich mit einer Handbewegung.


»Kein Wort, ich will das du mich begleitest, also lass mich wenigstens dir ein Kleid schenken.«


Ich nicke und mache mich auf den Weg in die Küche, irgendwie habe ich die Lust Kuchen zu backen, mal sehen ob was daraus wird. Ich hole die Zutaten und mache mich an die Arbeit, ich liebe es zu backen dabei vergesse ich immer alles um mich, das ist genau das was ich jetzt brauche.

Gerade als ich mit dem Teig fertig bin kommt Raven in die Küche und fängt an zu lachen, ich drehe mich zu ihm um und schaue verwundert.


»Was hast du denn vor?« Fragt er lachend und ich kann anders als ihm anzustarren, er sieht verdammt gut aus, wenn er lacht.


»Äm … ich backe.« Sage ich und versuche mich wieder auf meinen Teig zu konzentrieren.


»Du bist total mit dem Teig bekleckert.« Sagt er und kommt auf mich zu.

Zwanzig Zentimetern vor mir bleib er stehen und sieht mir in die Augen. Er hebt eine Hand und streicht mit dem Zeigefinger über meine linke Wange, ich schließe für ein Moment die Augen und genieße seine sanfte Berührung. Als sein Finger von meiner Wange sich löste zwinge ich mich die Augen aufzumachen und sah das es Teig war denn er weggewischt hat. Er beobachtet kurz sein Finger führt ihm schließlich zu seinem Mund und leckt daran, dabei sieht er mich an, und ich kann nicht anders als sein Mund anzustarren.


»Lecker.« Sagt er und ich sehe wieder dieses funken in seinen Augen.


Ich schlucke schwer und drehe mich zum Teig um.

»Ich weiß nicht, ich glaube ich habe was vergessen.« Sage ich und versuche ruhig zu atmen um mein Herzschlag zu beruhigen.


Er kommt mir näher und ich kann sein Körper an meinen Rücken spüren.

»Probiere mal.« Flüstert er mir ans Ohr und ich bekomme Gänsehaut am ganzem Körper.


Er nimmt meine Hand, führt sie zu Teigschüssel, taucht mein Zeigefinger ins Teig und führt ihm schließlich an meinen Mund. Unsicher mache ich Mund auf und umschließe mein Finger mit den Lippen.


»Und?« fragt er hinter mir mit rauer Stimme und mein Herz droht aus der Brust zu springen. Seine Nähe, das süße Teig, sein Atem an meinem Nacken und seine Hand an meiner. Gott ich habe das Gefühl zu verbrennen, so heiß ist mir.


Ich gehe ein schritt zu Seite, drehe mich um und traue mich nicht ihm in die Augen zu sehen, aus Angst er würde mein Zustand erkennen starre ich mein Finger.

»So gut auch wieder nicht.« Sage ich und merke das meine Stimme zittert.


Er nimmt meine Hand und zieht sie zu sich, ich erstarre und wage es nicht mal zu atmen als ich sehe das er mein Finger zu seinem Mund hebt. Als seine Lippen mein Finger berühren keuche ich halblaut, meine Knie fangen an zu zittern und in meinem Schoß zog sich alles zusammen.

Ich spüre seine Zunge an meinem Finger und ein Hitzewall zog durch meinen ganzen Körper.

Ich starre benommen auf seine Lippen und wünsche mir im Moment nichts mehr als diese auf Meinen. Langsam löst er seine Lippen von meinem Finger und sieht mich an, ich kann deutlich begehren in seinen Augen sehen, animalisches Verlangen, ­das mich erzittern lässt. Seine Hand drückt meine noch fester, während er mir näherkommt.

Seine linke Hand wandert in meine Nacken und hält mich fest. Ich kann kaum atmen als seine Nase meine leicht berührt und seine Lippen über meine federleicht streicheln. Ich kann nicht mehr, alles in mir schreit nach ihm, ich will ihm JETZT. Wie auf Befehl drückt er in dem Augenblick seine Lippen auf meine und stöhnt in den Kuss, ich erwidere sein Kuss und drücke mich an Sein warmen starken Körper. Sein Griff verstärkt sich und er drückt mich an die Küche, während seine Lippen noch leidenschaftlicher meine erkunden. Ich bin im Himmel, schwebe, mein Körper schmelzt in seinen Händen, während er sich an mich drückt.

Plötzlich klingelt es an der Hintertür, wir erstarren beide und bewegen uns kein Millimeter. Es klingelt erneut und Raven löst sich von mir und verlässt schnell die Küche ohne mich einmal anzusehen.

Ich stehe verwirrt da und kann es im Augenblick nicht richtig begreifen was vor nicht mal eine Minute hier passiert ist.


RAVEN


Ich mache die Tür auf, vor mir steht David und grinst wie ein Honigkuchenpferd.

»Na mein hübscher, sind wir heute abgelenkt?« fragt er und grinst weiter


»Wie kommst du auf so was?«

»Na ja ich war gerade am Küchen Fenster, sozusagen neben dir …und, hast du mich gesehen?«


»Hmmm, komm rein, und stell keine dummen Fragen.« Sag ich schroff und hoffe das er es dabei lässt.


Selbstsicher geht er an mir vorbei direkt in die Küche.

»Hallo Luna « höre ich ihm rufen


»David, Hallo, was bringt dich hier her?« Fragt sie und ich sehe das es ihr unangenehm ist.

»Ach ich wollte euch mal besuchen und schauen wie weit ihr seid, aber wie ich sehe … ziemlich weit« wieder grinst er frech, ich sehe wie Luna auf einmal rot wurde und ihr blick senkte.


»David kommst du mit ins Wohnzimmer?« versuche ich die Situation zu retten.


»Klar, aber Luna, ich will auch dein Kuchen probieren der ist sicher der Hammer« ruft er im Gehen.


»Du kannst es wirklich nicht lassen.« Sage ich als wir uns setzten.


»Raven was läuft da zwischen euch?«


»Nichts.« Sage ich knapp


»Danach sah es aber nicht aus, bist du in sie verknallt?«


»Nein … ich weiß es nicht … vielleicht, keine Ahnung … es ist kompliziert.« Gebe ich zu. David kennt mich wie kein anderer, ihm kann ich nichts vormachen.


»Sei vorsichtig, sie ist wirklich nett und ich wünsche dir vom Herzen das beste aber du musst auch daran denken, dass sie deine Klientin ist, mach ihr nichts vor. Entweder alles oder nichts. Dessen muss sie sich auch bewusst sein, sollte sie sich auf dich einlassen wollen.« Sagt er ernst


»Ich weiß, aber lassen wir das jetzt. Hast du was für mich?«


»Ja habe ich. Es sieht so aus als ob dieser Brad nicht tot sein kann.«


»Aber seine Leiche wurde gefunden.«


»Ja aber verbrannt, und du weißt, dass er nicht auf diese Art identifiziert werden kann, außerdem sind keine Zahnabdrücke vorhanden gewesen warum auch immer, deswegen wurde es angenommen, dass er es sei. Immer hin war die Leiche in seinem Auto.«


»Das würde dann bedeuten das er die Zeugen aus dem Weg schaffen will um sich zu schützen, und Lunas Mutter recht hat.«


»Was meinst du mit "LUNAS MUTTER RECHT HAT" sie ist doch tot?« Fragt David verwirrt.


» Nein Lunas Mutter heißt wie es aussieht Linda und ist nicht tot, Alissa war eigentlich ihre Tante. Ich habe von Linda ein Brief bekommen in dem sie alles erklärt hat.«


Ich stehe auf und hohle den Brief und gebe es David.


Hallo Raven…

Ich wende mich an Sie in der Hoffnung das Sie mir helfen, wie es ihr Vater versucht hat. Ich bin ihnen nicht böse wen sie mich ablehnen, wie könnte ich?

Ich begleite meine kleine ihr Leben lang, ich war so oft ich konnte in ihre Nähe ohne dass es jemand wusste, nicht mal meine Schwester. Einige Monate vor Alissas tot sah ich beim heimlichen beobachten meine Tochter einen Mann der Brad zum Verwechseln ähnlich sah. Ich bin in Panik geraten und kontaktierte ihren Vater der sich bereit erklärte mir zu helfen. Ich erzählte ihm alles und bat ihm meine kleine zu beschützen. Ich wusste das Johnathan uns suchen würde so bald er aus dem Gefängnis rauskommt, und das er alles machen würde um sich an mich zu rächen deswegen versteckte ich Aurora, aber nicht, dass wir ein Mittel zum Zweck sind und zwischen Black Jo und Brad stehen würden. Brad wusste das Black Jo nicht zimperlich mit uns umgehen und uns Töten würde egal ob er seine Diamanten bekommt oder nicht, und das war für Brad nur ein Vorteil genau wie das Black Jo getötet wurde.

Vor dem Alissa verschwand, sah ich Officer Johnson mit diesem Mann das Brad ähnlich sah reden, ich vertraue ihm nicht.

Nach dem Aurora nach London gebracht wurde rief er mich an und sagte das Brad tatsächlich noch am Leben und auf der Suche nach uns sei. Mr. Stone hatte Informationen aus Wicklow bekommen das ein Mann nach mir und meinem Kind gesucht hat, und bekam auch Fotos von Überwachungskammeraas auf dem Brad zu erkennen war. Seitdem hat er sich nicht mehr gemeldet, und ich hörte was passiert ist. Es tut mir so leid.

Seit dem verlor ich auch meine Kleine aus den Augen, ich wusste nicht ob sie am Leben, oder tot sei. Bis sie nach Manchester kamen (Und als Sie sich mit ihm getroffen haben saß ich hinter euch und hörte, dass Aurora bei ihnen sei und hinterließ ihnen eine Nachricht.)

Bitte Raven helfen sie meine Tochter.

Linda



David schüttelt mit dem Kopf und legt den Brief auf den Tisch.

»Ich weiß nicht was das Ganze soll, ich meine wenn Black Jo jetzt tot ist was will dieser Brad noch von Luna und ihre Mutter?« Fragt er verwirrt


»Sie sind eine Gefahr für ihm David, das ist offensichtlich und er will sie aus dem Weg haben außerdem kann ich mich nicht erinnern das eine Frau im Restaurant saß als ich mit Officer Johnson gesprochen habe.«


»Das ist nicht gut Raven, wir sind alle in Gefahr solange Luna bei uns ist und dieser Brad frei rumläuft.« Sagt er besorgt.


»Ich weiß, aber ich bin mir sicher dass er meine Eltern auf dem Gewissen hat, und ich werde nicht ruhen bis ich ihm geschnappt habe.«


»Sei vorsichtig.«


»Bin ich immer.«


»Aha, das habe ich ja vorhin gesehen.« Jetzt grinst er frech.


Noch vor ich was sagen konnte kam Luna mit zwei Tellern ins Wohnzimmer.

»Lawakuchen?« Fragt sie und legt die Teller vor uns.


»Gerne.« Grinst David


»Danke.« Sage ich nur.


David schiebt sich gleich ein Stück in den Mund und macht große Augen.

»Das ist ja scharf.« Sagt er überrascht


»Tja mein Lawakuchen ist etwas anders als die anderen, ich mische ein wenig Chili in den Schokoladenkern.« Sagt sie unsicher.


»Hammer, das ist total lecker« sagt David und stopft sich gleich nächste Ladung in den Mund.


Ich muss zugeben, dass dieser Kuchen wirklich lecker ist, obwohl ich gar kein Kuchen mag.

Wir saßen noch lange und planten nächste Schritte und Möglichkeiten um Brad zu finden.

Luna saß die meiste Zeit still da und wirkte abwesend, bis sie plötzlich aufstand und tief Luft holte.


»Ich kann das nicht mehr ertragen, es reicht ich werde mich nicht mein Leben lang verstecken wegen einen verrückten« sagt sie entschlossen.


Wir starren sie überrascht an, sie wirkt entschlossen und gleichzeitig ängstlich.

»Morgen ist doch dieser Maskenball, und wir werden hingehen«, fuhr sie fort, » Am besten machen wir kein Geheimnis daraus, wenn Brad mir hinterher ist, wird er auch irgendwo dort sein.«


»Luna das ist keine gute Idee.« Versuche ich sie umzustimmen.


»Nein Raven ich will, dass es ein Ende hat.« Sagt sie und sieht mir entschlossen in die Augen.


»Wir sollten nichts überstürzen, das wäre zu gefährlich.« Meldet sich auch David zu Wort.


»Nein, entweder das oder ich gehe einfach nach Hause und mache dort weiter wo ich aufgehört habe, ich werde mein Leben weiterleben und mich nicht verstecken, soll er mich finden dann … ist mir egal … ich kann nicht mehr.« Sagt sie und lässt sich auf Sessel fallen.


»Du wirst nirgendwo hingehen, hast du das verstanden?« sage ich jetzt wütend


Sie springt vom Stuhl und verlässt das Zimmer.

»Toll gemacht Raven«, zischt David und steht auf, » Ich gehe jetzt, und du mein lieber regelst das mit ihr.«


Nachdem ich David zu Tür gebracht habe schaue ich noch mal ob draußen Umzugswagen steht wo die Polizei sich einquartiert hat und das Haus und die Umgebung überwacht. Ich hole tief Luft und gehe ins Schlafzimmer.

Luna liegt schon im Bett wie immer wenn ich komme mit dem unterschied das sie jetzt nicht schläft. Ich gehe meistens ins Bett, wenn sie schon schläft, beobachte ihr entspanntes Gesicht und lausche ihren leisen Atemzügen. Krank würde man mich nennen, aber ich kann nicht anders.

Ich setze mich aufs Bett und beobachte ihre Rücken während sie so tut als ob sie schlafen würde.

»Luna, wir müssen reden.«


Stille.

»Wenn du willst machen wir das Morgen.«


Sie dreht sich um und sieht mich an.

»Und wie?« Fragt sie unsicher.


»Wir werden viele Begleiter haben, meine Leute werden alle da sein und einige von der Polizei.«


Sie nickt nur und dreht sich wieder um.

Ich stehe auf gehe ins Bad. Ich brauche eine ordentliche Portion Schlaf, morgen wird ein langer und schwerer Tag.

Der Morgen kam schneller als erwartet. Mein Handy klingelt und reißt mich aus dem Schlaf. Ich schaue auf das Display und merke das es erst 4: 30 ist.

»Hallo.« Melde ich mich ans Handy


»Mr. Stone wir haben hier jemandem gefangen der ums Haus geschlichen ist.« Höre ich Jack sagen.


»Ich komme, bringt ihm in die Garage.« Sage ich und springe vom Bett.


»Was ist los, ist was passiert?« Höre ich Lunas verschlafene Stimme.


»Jemand ist ums Haus geschlichen und die Wache hat ihm sich geschnappt, ich gehe schauen wer es ist. << Sage ich und schlüpfe gleichzeitig in die Hose.


»Ich komme mit.« Sagt sie aufgeregt, springt aus dem Bett und zieht hektisch ihr Morgenmantel an.


Als wir in die Garage kommen sehe ich Jack und Ron die gerade mit einem Mann die Garage betreten. Seine Hände sind in Handschellen gefesselt und er wird gerade von Ron unsanft auf einen Stuhl gedrückt.


»Brad, wenn ich mich nicht täusche.« Sagt Jack zu mir gewandt.


»Thomas Colins und nicht Brad.« Knurrt der Mann auf dem Stuhl.


»Ah tatsächlich?« Sage ich und gehe auf ihn zu.


Der Mann hebt den Kopf und schaut zu Luna die wie angewurzelt neben der Tür steht.


»Ich habe dich gesucht Luna, wir können einander helfen und all das beenden.« Sagt er


»Was meinen sie damit?« Frage ich verwirrt


»Brad war mein Bruder, Zwillingsbruder genau gesagt.«


»War?«


»Ja, am Morgen vor seinen Tod hat er mich in meine Werkstatt besucht und mir ein Schlüssel gegeben denn ich für ihm aufbewahren sollte, ich wusste nicht was in ihm gefahren ist normalerweise haben wir kein Kontakt gehabt, da unsere Eltern nach der Scheidung uns getrennt haben und wir uns ziemlich unterschiedlich entwickelt haben.«


»Können sie Beweisen das sie nicht Brad Colins sind.« Frage ich immer noch etwas verwirrt


»Ja das kann ich, mein Ausweis ist in der Jacke, außerdem die Geburtsurkunde und einige Fotos von mir und Brad. Die musste ich Alissa auch zeigen damit sie mir glaubt.«


»Meine … M… Tante.« Meldet sich Luna mit zittrige stimme.


»Tante? Nein, deine Mutter«, sagt Thomas etwas verwirrt, »Hören sie ich weiß nicht was hier los ist aber ich will endlich meine Ruhe haben und diese verdammte Diamanten loswerden, sie sind wie ein Fluch.«


»Sie haben also diese Diamanten?« Frage ich überrascht


»Ja … nach dem ich erfahren habe das Brad tot sei wusste ich das dieser Schlüssel etwas damit zu tun hat, es war nicht schwer den passenden Spind zu finden da sich auf dem Schlüssel Logo von eine Schwimmbadhalle befand.«


»Und weiter?«


»Lange ist nichts passiert, fast zwanzig Jahre, ich habe mich nicht getraut zu Polizei zu gehen ich wusste nicht was Brad gemacht hat bis mein Haus im Flamen stand … ich kam zu spät … meine Frau«, er brach ab und senkte den Kopf. » Ich will nicht das meinem Sohn das gleiche geschieht.«


»Warum haben sie davor nichts gemacht, und warum haben sie Luna und ihre Tante gesucht?« Frage ich weiter.


»Ich wollte es aber die Zeit verging, und ich hatte einfach Angst, dass sie mich als Komplizen sehen würden. Ich habe nach dem Tod meine Frau einen Detektiv beauftragt der mir alle Informationen über Brad beschafft hat, und viel mehr. So bin ich auf Linda Stewens gestoßen, die damals verlobte von Sebastian Black die nach dem Raubüberfall verschwunden war. Der Detektiv hat sie gefunden sie hieß Alissa und ich kontaktierte sie. Ich habe gehofft sie würde mir helfen was sie dann auch vor hatte bis sie eines Tages verschwand.«


»Was ist denn hier los?« Schrie Luna auf einmal. »Wer ist jetzt meine Mutter, und wer sucht mich noch außer ihnen.« Sie zittert am ganzen Körper und ich eile zu ihr und drücke sie an mich.


»Du musst das hier nicht machen.« Flüstere ich ihr ins Ohr.


Sie stößt mich von sich und geht auf Thomas zu.


»Was wollen sie von mir, und wer sucht mich noch?« Schreit sie aufgebracht.


»Ich will Antworten, Rache und mein Leben Zurück genau wie du, aber wer dich noch sucht weiß ich nicht. Und eins kannst du dir sicher sein Alissa war deine Mutter sie hat mir alles erzählt und keine Ahnung wie du darauf gekommen bist sie sei deine Tante.«


Luna ging paar Schritte zurück und starrte den Mann vor sich.


»Was wird hier gespielt?« Höre ich sie sagen vor sie einfach zusammenklappte.


LUNA


Langsam wache ich auf, mein Kopf tut höllisch weh und mir ist heiß. Sonnenstrahlen dringen durch die Vorhänge und lassen mir keine andere Wahl als die Augen wieder zu schließen.

Auf meinen Rücken spüre ich eine Hand die mich fest hält. Ich blinzele und gewöhne mich langsam an das starke Licht. Ich höre Herzschläge und tiefes ein und ausatmen und merke das mein Kopf auf Ravens Brust liegt. Als ich mein Kopf hebe sehe ich in Ravens fast schwarze Augen die mich kritisch mustern.

Auf einmal kommen die Erinnerungen an vergangene Nacht und ich schnappe nach Luft, ich spüre den Kloß in meinem Hals und Tränen schießen mir in die Augen. Ich senke mein Kopf wieder, mache die Augen zu und hoffe das es nur ein böser Traum war. Raven sagt nichts, seine Hände halten mich fest, und ich bin ihm im Moment dankbar dafür. Keiner von uns bewegt sich, keiner sagt was. Ich kann nicht weinen, dafür bin ich viel zu verwirrt. Aufstehen will ich nicht, wozu denn auch? Nach einer Weile klingelt Ravens Handy und ich drehe mich träge zu Seite und gebe ihm frei.

Ich höre Raven reden doch ich bekomme nichts mit, meine Gedanken kreisen um meine Mutter oder meine Tante, Sebastian Black, Black Jo, Brad und Thomas Colins. Alles ist so verwirrend und ergibt keinen Sinn.

 

»Das Brief!« Entkommt es mir etwas zu laut.

 

Raven dreht sich zu mir und sieht mich verwirrt an.

 

»Ja mach das, und danke.« Höre ich ihn ins Telefon sagen.

 

Er legt auf und ohne mich aus den Augen zu lassen.

 

»Was ist mit dem Brief?«

 

»Wenn das stimmt was Thomas gesagt hat … dann muss dieser Brief eine Frau geschrieben haben, ich meine so viel fein Gefühl und Art wie es geschrieben wurde.« Sage ich atemlos.

 

»Ich weiß Luna, aber das hilft uns nicht weiter, außerdem ist es die Wahrheit was Thomas erzählt hat ,Brad war sein Zwillingsbruder, den ganzen Rest müssen wir erst überprüfen.«

 

»Wer steckt dahinter Raven?« Frage ich, obwohl ich weiß das er keine Antwort darauf hat.

 

»Ich weiß es nicht, aber wir werden es erfahren, versprochen.« Sagt er ernst.

 

Ich nicke nur und lege mich wieder ins Bett, was Anderes kann ich nicht tun als warten und hoffen das es endlich ein Ende findet.

 

Ich liege seit Stunden im Bett und starre die Decke über mir als Raven ins Schlafzimmer kommt.

 

»Willst du heute gar nicht mehr aufstehen?«

 

»Nein.« Antworte ich trocken.

 

»Also kein Maskenball?«

 

»Ich bin nicht gerade in Party Laune.« Gerade als ich es ausgesprochen habe stürmt Siena ins Zimmer.

 

»Hallo Luna!« Ruft sie und schon zehrt sie mich aus dem Bett und umarmt mich.

 

»Hallo Siena.« Sage ich etwas überrumpelt.

 

»Na komm meine süße machen wir uns hübsch für die Party, und keine Widerrede das wird dir guttun.«

 

»Siena, ich glaube Luna braucht erst mal etwas Ruhe.« Versucht Raven sie umzustimmen.

 

»Nein, nein, nein kommt nicht in Frage, was sie braucht ist eine Ablenkung und ich sorge dafür also los packt eure Sachen und verschwinden wir von hier.«

 

»Von hier verschwinden?« Frage ich verwirrt.

 

»Thomas hat David verfolgt und hat uns gefunden, ich glaube er ist nicht der einzige der es gemacht hat. Wir fahren zurück in meine Wohnung und verstärken Sicherheitsmaßnahmen. Wer auch immer dich sucht wird dich auch dort suchen dort können wir besser für deine Sicherheit sorgen und haben es etwas leichter falls jemand auftauchen sollte.« Erklärt er.

 

»Und der Maskenball, ich finde es ist keine gute Idee dahin zu gehen.«

 

»Mach dir keine Sorgen, ich finde du hattest gestern recht und wir werde hingehen. Jeder der dort auftaucht wird überprüft und wir werden genug Sicherheitsleute dabei haben die für deine Sicherheit sorgen werden. Außerdem hoffe ich, dass sie dort auftauchen, wir haben eine Liste der Gäste und jeder der nicht darauf steht ist verdächtig und wird überprüft.«

 

»Na gut, ich packe dann schnell.«

 

Siena klatscht freudig in die Hände und sieht mich begeistert an. »Ich habe ein tolles Kleid für dich gefunden, du wirst so was von scharf darin aussehen.« Sagt sie und grinst wie ein Kind am Weihnachten.

 

»Dafür braucht sie kein Kleid.« Sagt Raven und verlässt das Schlafzimmer.

 

Siena und ich bleiben verdattert zurück, plötzlich fängt sie wieder an zu grinsen, ich spüre Hitze die mir in die Wangen steigt und senke verlegen mein Kopf.

 

»Na du hast da jemanden an der Angel was?«

 

»Äm … nein er … wollte nur vielleicht nett sein, keine Ahnung. << gebe ich verlegen zurück, mache den Kleiderschrank auf und fange an zu packen. Siena setzt sich auf das Bett und ich spüre das sie mich beobachtet, als ich mich umdrehe, sehe ich das ich recht habe. Sie sitzt auf dem Bett und beobachtet mich grinsend, sie schüttelt mit dem Kopf und wirft mit einer eleganten Bewegung ihr blondes Haare zurück.

 

»Sag mal, läuft da was zwischen euch?« Fragt sie direkt.

 

»Nein.« Antworte ich etwas zu laut.

 

»Aha, und warum sehe ich hier Ravens Hemd.« Zeigt sie auf ein Stuhl neben dem Bett.

 

» Weil … er hier schläft, andere Räume sind nicht bewohnbar.« Versuche ich zu erklären.

 

»Aha.« Ihre Miene verfinstert sich und sie dreht sich zum Fenster.» Weißt du, er war nicht immer so wie jetzt, deswegen war ich so überrascht über sein Kompliment. Wir haben eine harte Zeit hinter uns, Raven kommt immer noch nicht damit klar, er wird nicht aufgeben nach Mördern unsere Eltern zu suchen. Hab bitte Geduld mit ihm.« Sagt sie flehend.

Ich weiß nicht wie ich das verstehen soll und nicke nur.

Als wir gegen 17 Uhr das Haus verlassen sehe ich zum ersten Mal die Umgebung. Alles was ich aus dem Haus sehen konnte war ein wunderschönes Haus im Viktorianischem Stil gegenüber, jetzt sehe ich das alle Häuser hier wie aus einem Traum entsprungen zu sein scheinen. Überall sind Kinder zu sehen, auf den Fahrrädern, Schaukeln, bemalten einfach die Gehwege mit bunten Kreiden oder spielten mit den Hunden. Die Fahrt verlief ruhig, Raven telefoniert die ganze Zeit, ich höre ihn wie er Anweisungen gibt oder flucht, wenn etwas nicht läuft wie er es will. Seine Stimme ist mal geschäftlich mal zornig selten freundlich. Mir fallen Sienas Worte ein und ich kann ihm verstehen uns sein drang die Täter zu fassen, so ein Verlust hinterlässt Spuren wenn auch nicht Narben auf der Seele.

In der Wohnung wartete Siena schon ungeduldig auf uns, gerade als wir durch die Tür gekommen sind packte sie mich am Arm und zog mich in das Gästezimmer.

 

»Wir haben zwar noch zwei Stunden Zeit aber das was ich mit dir vor habe dauert nun mal, und wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dich nicht wieder erkennen« redet sie aufgeregt und durchsucht ein Haufen von Einkaufstüten.

 

Sie drückt mir mehrere Flaschen und Tuben in die Hände und schiebt mich ins Badezimmer.

 

»Diese Flasche kippst du einfach in die Wanne und bleibst 20 Minuten drinnen, danach Rasieren, Ganzkörper-Peeling und schließlich Haare waschen und vergiss bloß nicht Haar kur und Body Butter.« Sagt sie und verlässt das Bad. Ich starre verdattert die Sachen in meinen Händen.

 

»Und beeile dich!« Höre ich sie schreien.

 

Ich fühle mich wie eine Barbie Puppe in Sienas Händen, bei diesen Gedanken muss ich grinsen und mache mich an die Arbeit vor sie auf die Idee kommt mir die Haare abzuschneiden als Straffe.

Fast eine Stunde später komme ich aus dem Bad.

 

»Na hat das nicht gutgetan?« Fragt sie mich ohne den blick vom Spiegel zu wenden.

 

»Gut getan, machst du Witze das war echt anstrengend?« Sage ich empört. Sie dreht sich zu mir mit Mascara in der Hand, und wir beide brechen in schallendes Gelächter aus.

 

Siena ist so gut wie fertig ihre Haare und Make up sitzen es fehlt nur noch das Kleid.

Sie steht auf und lächelt zufrieden.

 

»Jetzt bist du dran Luna, komm setz dich «

 

Ich setze mich und mache die Augen zu, Siena frisiert meine Haare und plappert die ganze Zeit über alles Mögliche, mit der Zeit entspanne ich mich richtig und vergesse all meine Sorgen.

 

Nach einer Ewigkeit klatscht sie begeistert in die Hände.

 

»Fertig.« Ruft sie

 

Ich mache die Augen auf und bin begeistert von meinem Spiegelbild.

»Wow, Siena du bist der Wahnsinn.«

 

»Jetzt nur noch die Kleider und wir können los.«

 

Sie geht zum Kleiderschrank und holt ein langes rotes Kleid.

 

»Der gehört mir, deiner steht drinnen, los zieh es an.«

 

Ich stehe vor dem Spiegel und traue meinen eigenen Augen nicht.

 

»Siena ich bin nackt.« Flüstere ich.

 

»Blödsinn, dieses Kleid steht dir perfekt.«

 

Mein Kleid ist ganz in Weiß und bodenlang, vorne Komplet bis zum Hals zu, Rock ist seitlich so ausgeschnitten das man bei jedem Schritt meine Beine sieht, nicht nur das, wäre der ausschnitt um 10 cm länger wurde man auch meine Unterwäsche sehen. Aber das eigentliche schock ist, dass, das Kleid keine Rücken hat. Ich glaube meine Unterwäsche blitzt hinten beim Gehen.


RAVEN


Gerade als ich mich fertig angezogen habe kommen David und Jack.

»Mr.Stone, wir haben Mr. Wilson gefunden, er kommt morgen Nachmittag um mit ihnen zu sprechen, er will aber, dass Miss. Stevens dabei ist.« Sagt er.

 

»Woher weiß er das Luna bei mir ist?« Frage ich verärgert.

 

»Tut mir leid Mr.Stone, er wollte sich nicht mit ihnen treffen deswegen habe ich Miss. Stevens erwähnt und er hat sofort seine Meinung geändert, unter einer Bedienung und zwar, dass Miss. Stevens beim Gespräch dabei ist.«

 

»Sorgen sie dafür das er morgen hier kommt.« Sage ich Zähneknirschend.

 

»Ja Sir.« Sagt er und geht wieder.

 

Gerade als die Tür hinter Jack ins Schloss fiel, kam Siena ins Wohnzimmer.

»Kann jemand diesen Dickschädel aus dem Zimmer zerren?« Ruft sie gespielt aufgebracht.

 

»So gehe ich nirgendwo hin!« Höre ich Luna schreien.

 

David und ich wechseln kurz amüsiert die Blicke und gehen Richtung Gästezimmer.

 

»Was ist …« Ich bleibe mitten im Satz stehen. Luna steht stur mitten im Zimmer zu uns gedreht mit verschränkten Armen an der Brust. Ein ziemlich gewagter ausschnitt entblößt ihr rechtes Bein, Haare seitlich gesteckt fallen ihr wellig über die linke Brust. Sie trägt eine weiße Augenmaske und sieht wie ein Engel aus.

 

Ich höre David pfeifen.

»Du siehst toll aus, wo ist das Problem?« Fragt David.

 

Sie dreht sich um und mir bleibt die Spucke weg

.

»Ich bin fast nackt!« Ruft sie aufgebracht.

 

David grinst über beide Ohren.

»Du siehst Klasse aus, außerdem werden alle Frauen dort gewagte Kleider tragen.« Höre ich Siena hinter mir sagen.

Luna holt tief Luft ein und nickt widerwillig.» Na gut gehen wir, damit ich mich blamieren kann.«

Siena hackt sich bei David ein und sie aus dem Zimmer gehen. Schweigend folgen wir ihnen nach draußen und gehen gefolgt von vier Sicherhetsleuten in die Tiefgarage wo die Limousine schon auf uns wartet.




Die Limousine fuhr aus der Garage, und die Gestalt auf der anderen Straßenseite grinste selbstgefällig. In diesem Augenblick kam der Bus und die Gestalt in dunklen Klamotten und mit tief ins Gesicht gezogene Kapuze stieg ein.




LUNA


In der Limousine starrt Raven die ganze Zeit auf sein Handy, Siena und David flüstern und kichern miteinander und werfen uns amüsierte blicke. Nach etwa 20 Minuten hält die Limousine an und David steigt aus, reicht Siena seine Hand und sie folgt ihm. Raven packt sein Handy in die Tasche, legt seine Maske auf und nimmt meine Hand.

»Show Time« sagt er und steigt aus, und ich gleich hinter ihm.

 

So viele Photographen habe ich nie im meinem Leben gesehen, es blitzt von allen Seiten so viel dass ich nicht mal erkennen kann wo wir uns befinden.

Raven zieht mich an sich, legt ein Arm um mich und führt mich zum Eingang. Erst jetzt merke ich, dass wir in einem Hotel sind. Nicht weit weg sehe ich Siena und David die von einem Kellner durch eine große Tür geführt werden.

 

»Mr. Stone, Guten Abend, darf ich sie und ihre Begleitung zu euren Plätzen führen?« Ich bin so neben der Spur, dass ich nicht mal denn Kellner der neben uns aufgetaucht ist gesehen habe.

 

»Gerne, Danke« sagt Raven und wir folgen den Kellner in gleiche Richtung wo vorhin Siena und David verschwunden sind.

 

Als wir denn Saal erreichten blieb mir die Luft weg. Es war atemberaubend, riesige Kristall-Kronleuchter hingen von der Decke, die in Rot und Gold bemalte Wände, schmückten gigantische spiegeln in goldenen rahmen, dunkler Holzboden glänzte um die Wette mit goldenen Kerzenhalter auf den mit beige gedeckten Tischen.

Der Saal war bereits voll und ich muss zugeben, dass Siena recht hatte, es waren nicht nur gewagte Kleider an den Frauen zu sehen, ich stufte einige sogar auf mega peinlich.

Unser Tisch stand mitten im Saal wo Siena und David bereits Platz genommen haben, mit einem mir unbekanntem Paar.

 

>>Luna das sind Max und Tea Blackwood, Tea, Max darf ich vorstellen, Aurora Luna Stevens<< sagte Raven nach kurze Begrüßung.

 

>>hallo Luna freut mich dich kennenzulernen<< sagte Tea freundlich.

 

Noch vor ich was sagen konnte sprang Max auf, schnappte sich meine Hand und drückte mir einen Kuss darauf.

 

>>Hiermit ist der erste Tanz reserviert meine schöne<< sagte Max und setzte sich wieder zu seiner Begleiterin die mich mit strahlendem Lächeln beobachtet.

 

>> Daraus wird nichts Max.<< sagte Raven und half mir mich hinzusetzen.

 

>>Luna wird heute Abend nicht tanzen, sie hat eine Verletzung am Fußknöchel. << gab er hinzu und nahm neben mir Platz.

 

>>Also hast du nicht gut auf sie aufgepasst, bei mir hätte dir so was nicht passiert meine liebe. << scherzte Max.


>>Halte dich von meinem Bruder lieber fern, er hat eine Schwäche für schöne Frauen, und ich glaube sogar, dass er eine Liste seiner Eroberungen führt. << Sagte Tea und boxte Max in die Seite.

 

>> Was ist nochmal das Thema dieser Veranstaltung " Alle gegen Max", oder was? << fragte Max gespielt beleidigt.

 

Alle am Tisch lachten und Tea klopfte ihrem Bruder mitfühlend auf die Schulter.

Nach und nach füllt sich der Saal, und mit jedem weiteren Gast bekomme ich immer mehr das Gefühl beobachtet zu werden. Alle lachen ausgelassen und amüsieren sich, nur ich bleibe angespannt und steif wie ein Stock auf meinem Platz. Hinter absurden Masken versteckte Gesichter machen mir Angst, und meine Nervosität wächst mit jede Minute immer mehr.

Eine rede hinter der andere zog sich der Abend langsam wie ein Gummi. Ich habe gehofft, dass ich wenigstens ein wenig Spaß haben werde, aber nein. Sitzen biss der Hintern taub wird, so habe ich es mir wirklich nicht vorgestellt Siena und David Tanzen die ganze Zeit oder reden mit mir unbekannten Leuten. Einige kommen an unseren Tisch und begrüßen Raven höflich, wenigen von ihnen bin ich auch vorgestellt worden, aber an ihren Namen kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern. Meine Nervosität versuche ich mit Sekt zu ertränken, was leider nicht besonders gut funktioniert.

Raven ist heute besonders schweigsam so bin ich gezwungen mich mit Max und Tea zu unterhalten. Wie es aussieht sind sie Zwillinge, Max studiert Psychologie und Tea Modedesign.

 

>> Könnte dein Knöchel ein Tanz vertragen? << reißt mich Raven aus unsere Diskussion über Neon Farben und verschiedenen Stoffen.

 

>> Mein Hintern würde es dir danken<< sage ich und bereue es sofort. Zu viel Sekt, eindeutig zu viel Sekt.

Raven lächelt und greift nach meiner Hand.

 

>> Komm.<< sagt er nur.

 

Leich schwankend folge ich ihm Richtung Tanzfläche.

>> Mr.Stone. << höre ich Jack rufen vor ich ihm sehen kann.

 

>>Was gibt’s Jack? <<

 

>> Wir haben zu Hause einen Besucher der sie unbedingt sprechen will Sir.<< Jack beugt sich nach vorne und flüstert Raven was ins Ohr.

 

>> Check? <<

 

>> Sicher, Sir.<<

 

>> Wir sind in 15 Minuten draußen, machen sie alles bereit. <<

 

>> Ja, Sir.<< Sagt er und verlässt uns mit eiligen Schritten Richtung Ausgang.

 

>> Was ist los, wer ist da? << frage ich panisch.

 

>>Williams<< antwortet Raven und beugt mich mit gerunzelter Stirn.

 

>> Der Lehrer? <<

 

>> Ja, er hat es anscheinend eilig mit uns zu sprechen. <<

 

Der Tanz ist vergessen, Alkohol Rausch verflogen, ich bin hellwach. Mr. Williams ist da, was weiß er? Warum kommt er mitten in der Nacht?

 

»Komm, suchen wir nach David und Siena.« Sagt er während er sich umsieht.

 

Ich will es wissen, und will keine Zeit verlieren.

 

»Raven, sie können doch bleiben, oder?« Frage ich während er mich durch die Menge mit sich zieht.

 

Raven schüttelt nur mit dem Kopf und zieht mich weiter, bis wir einen der Sicherhetsmänner erreicht haben.

Sie unterhalten sich leise, der Mann nickt und verschwindet in der Menschenmenge.

Raven zieht mich näher an sich, und legt ein Arm um mich. Die Seide meines Kleides lässt die Wärme seiner Hand schnell durchdringen. Die Haut an meiner Hüfte prickelt angenehm, mir wird schwindelig, und ich kann nicht genau sagen ob es am Alkohol oder seiner Nähe liegt.

Er hebt meine Hand, und küsst sie.

Er macht einen schritt, und stellt sich hinter mir. Gleichzeitig gleitet seine Hand über meinem Bauch und zieht mich nach hinten. Ich spüre seine Wärme an meiner nackten Haut und ein Beben erfasst meinen ganzen Körper.

 

»Du zitterst ja, ist dir kalt?« Höre ich im an mein Ohr flüstern, während sein Atem meinen Nacken streift.

 

Die Gänsehaut breitet sich über meinen ganzen Körper aus. Verdammt, nichts ist in Ordnung. Wie kann er so ruhig bleiben, und das mit mir machen. Hat er keine Ahnung was er da eigentlich macht. Seit unserem Kuss gestern hat er kein Wort darüber verloren, es ist ja auch viel seitdem passiert. Hat es ihm was bedeutet? Gequält schließe ich die Augen, und atme tief durch.

 

»Ich bin etwas nervös, das ist alles.« Meine Stimme zittert, und ich könnte mich dafür ohrfeigen.

 

Ich sehe Siena und David auf uns zukommen.

 

»Ist was passiert?« Fragt Siena ängstlich.

 

»Wir werden zu Hause erwartet, kommt gehen wir.« Sagt Raven leise, und bugsiert mich Richtung Ausgang.

 

Im Auto erklärt Raven was vorgefallen ist, er und David unterhalten sich, und versuchen zu erraten was Mr. Williams zu dieser späten Stunde zu uns bringt.

 

In der Wohnung werden wir von Sieben Männer empfangen, Raven nickt ihnen zu, und sie verlassen die Wohnung.

Aus dem Arbeitszimmer dringen stimmen zu uns, ohne zu warten gehe ich direkt hinein, ich kann nicht mehr warten, ich muss es wissen.

 

» Luna, nein.« Höre ich Raven der mir hinterher eilt.

 

Zu spät, ich bin schon im Arbeitszimmer.

 

»Luna, liebes.« Ein Mann erhebt sich von seinem Stuhl, wird aber von zwei Männern sofort wieder darauf gedrückt.

 

» Ah, Jungs dieses Spiel können wir später spielen.« Gibt er belustigt von sich, und mustert den blonden Mann der neben ihm steht.

 

»Mr. Williams?« Frage ich verwirrt, den der Mann der dasitzt, sieht wie ein Paradiesvogel aus.

Er hat mehr Make up im Gesicht als Siena und ich zusammen. Er sieht nicht wie ein Lehrer aus, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand der so aussieht ein Lehrer sein soll.

»Luna, meine Güte bist du hübsch geworden!« Sagt Mr. Williams begeistert.

»Danke.« Flüstere ich, verwirrt.

»Mr. Williams, wir haben sie nicht so früh erwartet«, sagt Raven, geht an mir vorbei und reicht dem bunten Mann seine Hand.» Raven Stone.« Stellt er sich noch vor.


»Freut mich Mr.Stone, ich hatte auch keine Wahl als hier her zu kommen. Ihre Leute haben Aufsehen erregt und ich bekam ziemlich unangenehmen Besuch«, sagt er ernst und sein Gesicht verfinstert sich.» Zum Glück war ich nicht zu Hause, sonst wäre ich knusprig gebraten.« Fügt er schnippisch hinzu.


» Erzählen sie uns was vorgefallen ist.« Sagt Raven und setzt sich hinter seinem Arbeitstisch. Mit einer Handbewegung zeigt er mir ich solle mich auch setzten. Stumm folge ich seinem Angebot.


»Nun, da gibt es nicht viel zu erzählen. Wie gesagt war ich nicht zu Hause als meine Wohnung in Brand gesteckt wurde, keine Ahnung wer es war und ich hatte auch keine Zeit um mit Nachbarn zu reden. Ich hielt es für besser sofort hier zu kommen.« Fing er an.


»Das war auch die beste Entscheidung«, kommentierte Raven.» Sagen sie Mr. Williams, was glauben sie wer es war?«


»Diese Frau.« Knurrt er und sein Gesicht verzieht sich sorgenvoll.


»Welche Frau? Erzählen sie uns alles.«


»Nun, dann zum Anfang«, fing er an.» Wie sie wissen, arbeitete ich als Lehrer an der gleichen Schule wie Alisa. Wir waren gut befreundet, sehr gut sogar.« Das letzte flüsterte er, und man konnte den Schmerz in seiner Stimme hören. In mir zog sich alles zusammen. » Wir haben uns oft getroffen auch außerhalb der Schule, verbrachte viel Zeit zusammen. Mit der Zeit habe ich bemerkt, dass sie irgendetwas beschäftigt, sie sprach aber nie darüber egal wie oft ich gefragt habe was mit ihr los sei. Eines Tages erzählte sie mir dann doch alles, ich glaube du warst damals zehn Jahre alt.« Sagte er dann an mich gewandt.


»Sie haben meine Mutter lange gekannt, nicht wahr?« Frage ich und kann nicht verhindern, dass sich meine Augen mit Tränen füllen. Ich sehe im Augenwinkel, dass Raven aufsteht und sich hinter mir stellt. Er legt eine Hand auf meine Schulter und drückt leicht. Mr. Williams folgt sein tun mit Interesse wie ich es merke, denn sein Blick bleibt kurz an der Hand an meiner Schulter und wandert dann fragend zum Raven.


»Ja, das habe ich.« Sagt er leise und schaut mich wieder an, vor sich sein Blick wieder an seine Hände sinkt.


»Ich war schockiert von ihrer Geschichte, und sie ziemlich erleichtert jemanden gefunden zu haben mit dem sie darüber reden konnte. Danach haben wir nicht oft darüber gesprochen. Doch dann kam sie eines Tages zu mir, sie war außer sich. Sie erzählte von Brads Zwillingsbruder.« Er hielt inne und fuhr dann fort.» Brad war in diesem Raubüberfall beteiligt.«


»Wir sind darüber informiert.« Unterbrach Raven ihn.


»Ah, ja. Nun sie kam zu mir und sagte sie will es endlich hinter sich haben und zu Polizei gehen. Sie meinte Luna wäre alt genug um alleine klar zu kommen falls sie doch als Komplizin angesehen und verurteilt wird. Sie war eine gute Seele, sie wollte diesem Mann helfen seinen Sohn zu beschützen denn er war genauso ein Opfer wie sie es war. Sie gab mir ihr Tagebuch und bat mich darauf aufzupassen falls ihr was zustoßen sollte. Sie meinte, dass ihre Tochter die Wahrheit erfahren sollte, und um sie zu verstehen sollte sie das Tagebuch lesen.« Er atmete einmal tief durch und fuhr fort.» Es kam aber anders. Plötzlich kam eine Frau in die Schule und fragte nach Alisa. Ich habe mir nichts dabei gedacht und sagte sie wäre mit ihre Klasse auf einem Ausflug. Am nächsten Tag hörten wir, dass Alisa verschwunden war. Den Rest der Geschichte kennen sie bereits. Ich habe versucht Luna zu treffen und ihr das Tagebuch zu geben doch als ich merkte, dass mich diese Frau, die nach Alisa gefragt hat folgt habe ich es in der Schule versteckt. Die Frau kam zwei Wochen nach Alisas Beerdigung in die Schule und sprach mit dem Direktor. Als ich ihm später fragte wer die Frau war meinte er, sie wäre eine Verwandte von Alisa und hat ihre Sachen abgeholt.«


»Was für Sachen hat sie mitgenommen?« Fragte Raven der immer noch hinter mir stand.


Mr. Williams zuckte nur mit den Schultern.

»Lehrer Kram, nichts Wichtiges. Ein paar persönliche Sachen, wie Bilder und so weiter.«


»Was ist mit dem Tagebuch?« Fragte ich. Mr. Williams lächelt und zeigt auf eine Tasche auf dem Schreibtisch.


»Das Tagebuch ist da drinnen, es ist für dich. Du kannst damit tun was du willst. Ich wollte sicher sein, dass du es bekommst, dass bin ich Alisa schuldig.« Sagt er und schaut mich traurig an.

»Was ist mit der Frau, warum glauben sie, sie hätte was mit dem Ganzen zu tun?« Forscht Raven weiter.

»Ich habe sie vor ein paar Wochen in der Stadt gesehen, heute auch als ich die Wohnung verlassen wollte. Sie stieg gerade in ein Schwarzes Mercedes als ich aus dem Haus kam. Das kann kein Zufall sein.« Beteuerte Mr. Williams.

»Würden sie uns die Frau beschreiben, damit wir ein Phantombild anfertigen können?«

»Sicher, kein Problem Mr. Stone.«

»Danke Mr. Williams. Es ist spät und sie sind sicherlich müde, warum machen wir nicht morgen weiter. Ich lasse sie in ein Hotel begleiten damit sie sich ausruhen können.« Bietet Raven höflich. Mr. Williams nickt dankbar und erhebt sich.

»Ich hoffe, ich konnte ihnen helfen. Ich habe es satt ständig hinter mir zu schauen, wenn ich das Haus verlasse.«

»Jack, begleite Mr. Williams und sorge dafür, dass er nicht allein bleibt.«

»Ja Sir.« Antwortet Jack mechanisch.

»Gute Nacht Luna, ich hoffe wir finden ein bisschen Zeit um uns ein wenig zu unterhalten.« Sagt Mr. Williams, und ich kann nur noch nicken. Ich bin etwas benommen von den ganzen Informationen und Geschehnisse der letzten Zeit.


»Gute Nacht Mr. Williams.« Höre ich Raven noch sagen vor die Tür geschlossen wurde.

»Ich bin müde.« Sage ich eher zu sich selbst, erhebe mich und gehe in mein Zimmer. Jede Bewegung fühlt sich mechanisch an, so ob ich ferngesteuert werde. Im Vorbeigehen sehe ich Siena und David auf dem Sofa, die sich erheben und sich zu mir drehen. Ich beachte sie nicht weiter, ich muss diese Tür erreichen, und sie hinter mir schließen. Allein sein, das brauche ich jetzt dringend.

Mit zittrigen Fingern greife ich nach dem Türknopf und betrete das Zimmer, dass ich in zwischen meinem nenne. Ich lege mich langsam auf das Bett und schließe die Augen. Tausende von Bildern schießen mir durch den Kopf, Bilder die nicht zusammenpassen wollen. Auf einmal kommt alles hoch und ein schmerzhafter Krampf in meiner Brust platzt. Ich kann nichts zurückhalten, schluchze und weine ohne dass ich es verhindern kann. Ich drücke mein Gesicht in das Kissen und versuche meine Laute zu dämpfen, ohne Erfolg. Je mehr ich es versuche, desto schlimmer wird es. Dass ich nicht alleine bin, merke ich erst als mich jemand an den Schultern packt und mich umdreht. Ich wehre mich nicht, ich kann nicht.

Ich rieche Ravens Aftershave als er mich an sich drückt, und ich klammere mich wie eine ertrinkende an ihn. Obwohl ich mit meinem Schmerz alleine sein will, kann ich nicht loslassen, mein Körper gehorcht mir nicht.



»Du solltest ins Bett gehen.« Flüstere ich, nach glaube ich eine Stunde als ich die Uhr neben dem Bett sehe. Es ist fünf in der Früh, und Raven hält mich immer noch und streichelt mein Haar und Rücken.

»Wie geht es dir?« Fragt er und drückt mir ein Kuss auf die Schläfe.

Ich zucke mit den Schultern, zu mehr bin ich nicht in der Lage. Er seufzt, verlagert sein Gewicht so dass er sich hinlegen kann und zieht mich mit sich. Ich lasse es über mich ergehen und merke nur noch, dass er die Decke über uns zieht. Mein Körper schien nur darauf gewartet zu haben und ich schlafe in seinen Armen sofort ein. Das letzte was meine Sinne wahrnehmen ist ein Kuss an meiner Stirn und Arme die mich fest umschließen.






Mir ist heiß, und ich versuche schlaftrunken die schwere Decke weg zu strampeln. Mitten in Bewegung merke ich, dass sich die Decke ungewöhnlich schwer anfühlt und etwas mit ihr nicht stimmt. Ich öffne müde die Augen und sehe direkt auf meiner Brust schwarzes Haarschopf. Raven liegt halb auf mir, sein Bein liegt quer über meinen und er hat ein Arm um mich geschlungen. Er trägt immer noch sein Anzug von gestern, nur Jackett fehlt. Mir fällt ein, dass ich auch die Sachen von gestern an habe. Ich muss irgendwie aufstehen, aber ohne ihn zu wecken geht das nicht. Mit einem Blick auf die Uhr beschließe ich es sein zu lassen, es ist erst zehn und ich konnte auch noch ein paar Stunden Schlaf ertragen. Plötzlich fällt mir das Tagebuch meiner Mutter ein und ich bin hellwach. Am liebste wurde ich Raven zu Seite schieben und ins Arbeitszimmer laufen um endlich zu erfahren was meine Mutter mir sagen wollte. Das Tagebuch ist das einzige was ich von ihr noch habe, keine Fotos als Andenken, nichts. Als ich damals unsere Wohnung verlassen habe, konnte ich nichts mitnehmen. Ich habe keine Ahnung was mit unseren Sachen von damals passiert ist. Ob Mariana und Lucy was genommen haben vor die Wohnung ausgeräumt wurde? Ich hoffe schon.

Raven regt sich langsam, atmet tief durch und presst die Lenden auf meine Oberschenkel. Ich spüre die Härte unter seiner Hose und Hitze schießt durch meinen Körper. Du meine Güte, er füllt sich riesig an. Plötzlich hält Raven inne, um kurz danach von mir abzurücken.

»Entschuldige.« Murmelt er verschlafen. Mir ist die Situation so peinlich, dass ich ihm nicht ansehen kann. Wir haben uns zwar oft in der letzten Zeit das Bett geteilt, aber zu so etwas ist nie gekommen. Na ja, ich bin zwar oft in seinen Armen zu mir gekommen, aber nicht auf so eine Art. Mir fällt ein wie oft ich schon zusammengebrochen bin, und jedes Mal war er dabei. Mein Gott, er muss mich für eine nervige Heulsuse halten.

»Das ist nicht so schlimm wie meine ständigen Zusammenbrüche die du ertragen musst. Ich glaube, ich bin diejenige die sich entschuldigen sollte.« Murmele ich beschämt und steige aus dem Bett. Ich brauch eine Dusche und zwar dringend.

Raven sagt kein Wort, liegt nur im Bett und starrt angespannt die Decke als ich das Zimmer verlasse um ins Bad zu gehen.


RAVEN


Verdammt, verdammt, verdammt. Sollte ich nochmal neben ihr aufwachen wird das sicher kein gutes Ende haben. Gerade bin ich auf ihrer weichen Brust aufgewacht, und das Verlangen nach ihr war so groß, dass ich mich nur mit Mühe aufhalten konnte nicht über sie her zu fallen wie ein Tier. Das einzige woran ich denken konnte war, ihr das Kleid vom Leib zu reißen und ihr das Gehirn raus zu vögeln. Einzig und allein, das Gedanke daran was sie gerade durch machen muss hat mich aufgehalten. Ein trieb gesteuerter wahnsinniger Idiot der über sie herfallen würde wie ein Tier um sein Hunger nach ihr zu stillen ist das letzte was sie jetzt gebrauchen konnte. Sie ist der Schlüssel, ich darf das nicht aus den Augen verlieren. Ich brauche sie, und sie mich. Zusammen schaffen wir diesen Fall zu klären. Verdammt, zusammen mit ihr würde ich am liebsten dieses Bett demolieren. Gott, ich brauche dringend eine Frau um klaren Gedanken zu bekommen. Mit Dauerständer kann ich in ihre Nähe nicht klar denken. Ich muss heute Erleichterung suchen, so kann das nicht weitergehen. Es gibt genug willige Frauen da draußen. Ich muss schnell unter die kalte Dusche, vor jemand das Zelt unter meinem Hosenbund sieht. Eilig betrete ich mein Zimmer und erstarre gleich. Auf meinem Bett liegt David und grinst mich an.

»Ich hoffe inständig, dass das da«, er zeigt auf meinen Schritt und hebt brauen. » Nicht die Reaktion auf mich ist.«

»Noch ein Wort und ich zeige dir meine Reaktion auf dich, und das hier ist sie definitiv nicht.« Knurre ich ihn an.

»Schon gut Mann, schon verstanden.« David grinst und hebt beschwichtigend die Arme hoch.

»Ich gehe duschen.« Sage ich und gehe Richtung meiner Badezimmer.

»Ich empfähle sehr kalt.« Ich höre ihn wie ein Mädchen kichern vor ich die Tür hinter mir zuknalle. So ein Arsch.

 

Nach dem Frühstück, der ziemlich still verlief sitzen wir im Arbeitszimmer. Luna knetet nervös die Hände und wirft neugierige Blicke auf das kleine Buch, dass auf meinem Schreibtisch liegt.

»David, kannst du heute hierbleiben? Ich habe was zu erledigen, und will nicht, dass Luna hier alleine bleibt.«

»Nein, ist kein Problem. Ich habe zwar zu tun aber das wird von hier aus auch gehen. Was steht heute an?«

»Luna, nimm dir das Tagebuch deiner Mutter. Lass dir Zeit, aber ich würde es auch gerne lesen, wenn du mir erlaubst. Alles was da drinnen steht, könnte von großer Bedeutung sein. Vielleicht stoßen wir auf etwas, was auf den, oder die Täter hindeutet.« Sage ich und knie mich neben ihren Sessel. Sie presst die Lippen zu einer dünnen Linie und nickt ohne den Blick von ihren Händen zu lösen.

»Gut, ich bin in ein paar Stunden wieder da.« Sage ich jetzt an David gewandt, erhebe mich und verlasse die Wohnung. Gerade als ich ins Auto steigen will klingelt mein Handy.

»Jack, was gibt es?«

»Mr. Stone, wir haben ein Problem. Mr. Williams und Rob sind erschossen worden. Polizei hat mich gerade angerufen.« Höre ich ihn abgehackt sagen.

» Verdammte scheiße, wie könnte das passieren, Rob ist einer der besten?« Brülle ich ins Hörer. So ein Mist, ein Zeuge und ein meiner Männer sind erschossen worden.

»Sir, ich weiß es nicht. Ich bin unterwegs und informiere sie sobald ich mehr weiß.«

»Mach das, und ich will aufnahmen der Überwachung Kameras vom Hotel haben.«

»Die wird sich erst mal die Polizei anschauen müssen. Ich schaue, dass wir eine Kopie bekommen.«

»Beeile dich, ich setze mich mit der Polizei in Verbindung.«

»Ja Sir.«

Ich lege auf, und stürme in die Wohnung zurück.

»David!« Schreie ich durch die Wohnung.

»Was gibt es, ist was passiert?« David kommt mir entgegen mit besorgter Miene.

»Probleme, große Probleme. Mr. Williams und Rob sind erschossen worden.« Sage ich und stürme ins Arbeitszimmer. David folgt mir.

»Was? Wie könnte das passieren, ist er verfolgt worden?« Fragt er schockiert.

»Keine Ahnung, ich muss mit Detektiv Constable Rees sprechen. Da es sich um Mord handelt werden sie den Fall übernehmen.«

Nach gefüllte Ewigkeit lege ich mein Telefon auf den Tisch. Der Fall ist offiziell an Kriminalpolizei übergeben worden. In etwa einer Stunde kommt Constable Rees persönlich um die Unterlagen meiner Ermittlungen zu holen. Das Tagebuch von Lunas Mutter auch. Ich muss mit ihr reden. Vielleicht hat sie schon was entdeckt.

Ich klopfe leise an ihrer Tür und höre ein leises »Herein«.

Luna liegt auf dem Bett zusammengerollt und starrt das geschlossene Tagebuch vor sich an.

Ich setze mich an Bettrand und streiche ihr eine Haarsträhne die ihr schräg über dem Gesicht liegt weg.

»Hast du schon geschaut was da drinsteht?« Frage ich leise, obwohl die Antwort auf ihrem Gesicht zu sehen ist. Sie nickt abwesend und holt bebend die Luft vor sie mich anschaut.


»Sie war meine Mutter. Wie konnte ich nur daran zweifeln?« Flüstert sie erstickt. Ich nicke und gebe ihr die Möglichkeit weiter zu reden, in dem ich sie nicht unterbreche.

»Es ist so simpel, und keiner ist darauf gekommen. Wie konnte das nur passieren Raven?«

»Was hast du herausgefunden, was haben wir übersehen.« Versuche ich vorsichtig.

»Meine Kusine Brigit. Black Jo’s Tochter.« Fängt sie an und krallt ihre Hände in die Decke.

» Brigit Black sitzt, seit vier Jahren in Bethlem Hospital. Nach dem Tod ihrer Mutter hat sie einen Nervenzusammenbruch erlitten. Die Ärzte haben Anzeichen einer Schizophrenie bemerkt und da sie sonst niemanden mehr hatte haben sie, sie in die Klinik überwiesen. Sie ist dortgeblieben.« Erkläre ich. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass dieser Rest von einem Menschen, dass mit Medikamenten Tag täglich vollgestopft wird irgendetwas anstellen konnte. Als ich dort war, saß sie auf ihrem Bett, eingesperrt in einem Zimmer und spielte abwesend mit einer Socke die sie für eine Katze hielt.

»Aber sie war die ganze Zeit da, sie hat mit meine Mutter gesprochen, hat ihr gedroht. Wie kann sie dann in der Klinik sein oder wie ist sie da rausgekommen ohne dass jemand das bemerkt hat?« Fragt sie und richtet sich auf. Ihre Augen schauen mich fragend an. Ich rücke etwas näher an sie heran, so dass sich unsere Knie berühren und ergreife ihre Hand.

»Luna, es liegt nicht mehr in meiner Hand. Ich habe gerade alles an die Kriminal-Polizei weitergegeben. Sie werden bald hier sein und wollen auch das Tagebuch mitnehmen«, versuche ich vorsichtig ihr die Lage zu erklären. Sie nickt und presst die Lippen fest aufeinander.» Sie werden dich auch befragen. Schaffst du das?«

»Ja, klar«, sie holt tief Luft und schaut weg.» Was passiert jetzt mit mir, werde ich irgendwo untergebracht oder darf ich in meine Wohnung?« Ihre Miene ist ausdruckslos und ihre Stimme nur ein Flüstern.

»In deine Wohnung darfst du nicht. Die Gefahr ist zu groß. Ich will, dass du hierbleibst. Ich meine falls du möchtest.« Daran habe ich gar nicht gedacht. Ich will nicht, dass sie Geht. Auf jeden Fall soll sie hierbleiben, ich darf nicht zulassen, dass sie geht.

»Aber...«

»Nein. Bleib hier, bitte.«

»Ich verstehe nicht. Warum ermittelt auf einmal Kriminal-Polizei?«

»Weil etwas Schlimmes passiert ist«, sage ich vorsichtig und sehe wie sich ihre wunderschönen Augen weiten.» Mr. Williams und mein Sicherheitsman sind erschossen worden.«

»Nein.« Ihre Stimme ist nur ein Flüstern, und Rest der Farbe weicht aus ihrem Gesicht.









LUNA



Ich kann nicht mehr und habe keine Ahnung wie viele Fragen ich schon beantwortet habe. Ich bin müde und will nur noch schlafen. Es ist gerade erst 16:00 Uhr und ich bin Hundemüde. Psychisch ausgelaugt. Ich sitze seit drei Stunden im Wohnzimmer und beantworte die Fragen der Polizistin vor mir. Sie ist einfühlsam und drängt mich nicht, wartet geduldig auf jede meine Antwort. Die Zeit zieht sich wie Kaugummi.

Es ist fast 17:00 Uhr als Raven und Detektiv Rees zu uns stoßen.

»Miss. Stevens, sind sie einverstanden hier zu bleiben bis die Ermittlungen zu Ende sind oder wir für sie eine andere Bleibe finden falls es doch länger dauern würde?« Fragt Detektiv Rees und schaut mir eindringlich in die Augen. Ich nicke, da ich für mehr keine Kraft habe. Er nickt der Polizistin zu und sie verabschiedet sich von uns und verlässt den Raum.

Raven und Detektiv Rees wechselt noch ein paar Worte und dann ist auch er nach einem distanziertem Kopfnicken weg. Raven und ich bleiben alleine im Wohnzimmer, gehüllt in Schweigen. Ich fühle mich leer, unendlich traurig und verzweifelt. Ich kann meine Gedanken einfach nicht sortieren, alles ist durcheinander. Ich lehne mich zurück und schließe die Augen. Paar Sekunden später spüre ich wie er sich neben mir setzt und sich stöhnend ebenfalls nach hinten sinken lässt. Ich drehe mein Kopf zu ihm und schaue ihm an. Er hat die Augen geschlossen und massiert sich mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken.

»Ich bin die nächste, nicht wahr?« Wage ich die Frage zu stellen die mir die ganze Zeit durch den Kopf geistert.

Raven runzelt die Stirn und scheint etwas verwirrt über meine Frage zu sein.

»Was meinst du?« Fragt er, richtet sich auf und schaut mich fragend an.

»Es geht nicht mehr um diese Diamanten, hier geht es um Rache. Sie will mir Angst einjagen, mich in den Wahnsinn treiben bevor sie mich tötet nicht wahr?« Meine Stimme klingt gleichgültig, obwohl ich fürchterliche Angst habe. Es ist eher eine Feststellung, eine Vorhersage, dieses schlechte Gefühl das man hat bevor etwas Schlimmes passiert.

»Nein!« Sagt er mit fester Stimme und dreht sich zu mir, packt mein Gesicht mit beiden Händen und schaut mir in die Augen. »Das wird nicht geschehen, du bist hier in Sicherheit und wer auch immer dir was antun will muss erst über zehn Wachleuten und dann über mich«, er macht eine Pause und presst Lippen zur einer Linie.» Und zwar über meine Leiche!« Beendet er knurrend den Satz.

In meinem inneren tobt ein emotionales Gewitter. Kein Gedanke hat mit dem anderen was zu tun. Die Geschehnisse der letzten Zeit und die ganzen Informationen wollen mich zerreißen, zu viel von allem hat sich angestaut, dass ich das Gefühl habe gleich zu platzen. Dazu noch kribbelt mein ganzer Körper von seiner Berührung, dem eindringlichen dunklen Blick und seinem Atem auf meinem Gesicht. Ich kann mich schwer auf seine Worte konzentrieren. Was hat er gerade gesagt? Hat er was gesagt? Ich fühle mich wie gelähmt oder hypnotisiert, keine Ahnung. Langsam lösen sich meine Gedanken ins nichts, alles was ich noch wahrnehme sind seine Hände die ich auf meinem ganzen Körper spüren will, und seine Lippen, überall.


Aus Impuls lege ich meine Hände auf seine Schulter. Ich spüre wie er sich verspannt, und er schaut mich verwundert an. Langsam lasse ich meine Hände zu seinem Nacken wandern, und beobachte erstaunt wie sich seine Pupillen weiten.

Ich höre wie sich sein Atem beschleunigt, sein Blick glüht während seine Daumen auf meinem Gesicht zu leben erwachen. Zögerlich streicheln seine Daumen über meine Wangen, und ich schließe die Augen, unfähig dem glühenden Blick Stand zu halten.

»Luna.« Höre ich ihn flüstern, und mache die Augen auf. Seine rechte Hand ist plötzlich weg, und schon spüre ich sie in meinem Nacken. Er presst die Lippen fest aufeinander und schaut mich ernst an. Für einen Augenblick denke ich er würde mich wegstoßen doch das tut er nicht. Der Griff in meinem Nacken verstärkt sich ein wenig als er sich zu mir beugt und sanft meine Lippen in Beschlag nimmt. Mein inneres jubelt, und ich stöhne zufrieden in den Kuss. Meine Reaktion scheint bei ihm einen Klick zu machen und schon liege ich auf dem Sofa und er auf mir ohne den Kuss zu unterbrechen. Ich schlinge meine Arme um seine Nacken und lasse meine Finger durch seine Haare wandern. Hungrig drücke ich ihm mein Becken entgegen und höre ihn zufrieden knurren während er den druck erwidert. Seine Erektion groß und hart drückt auf meine Mitte und ich stehe schon in Flammen. Mein inneres zieht sich lustvoll zusammen.

Plötzlich ist seine Zunge in meinem Mund und ich schmecke noch mehr von ihm. Ich bin wie Wachs und schmelze mit jede seine Berührung immer mehr. Doch das alles reicht mir nicht ich will mehr von ihm. So als hätte er meine Gedanken gehört packt er mein Shirt, schiebt ihn hoch und zieht mein BH nach unten so dass meine Brüste frei liegen. Mit geschickten Fingern fängt er quälend langsam eine Brust zu kneten. Ich stöhne laut in seinen Mund und wölbe mich ihm entgegen. Seine andere Hand rutscht zielsicher auf meine Mitte und fängt an sie durch die Jeans zu massieren. Strom schießt durch meinen Körper und ich werfe mein Kopf nach hinten und stöhne schamlos. Seine Lippen liegen schon auf meiner anderen Brust und fangen die süße Qual, als er die Brustwarze in den Mund nimmt und fest daran zieht. Ich schreie auf und vergrabe meine Finger in seinem Haar.


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Texte: Danna Green
Tag der Veröffentlichung: 31.01.2015

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