Willkommen in meinem Jetzt.
Draußen tobt ein bunter Herbststurm, glitzernde Regentropfen kugeln an die Fensterscheiben unseres Bauernhauses mit Namen SEELENRAUM 33 96 815. Der alte Küchenofen knistert, auf dem großen Bambustisch flackert das Kerzenlicht, ich ziehe mir meinen überlangen cremefarbenen Kuschel-Woll-Pullover über die Hände und über meinen Po und setze mich auf die Couch, welche direkt unter dem lilafarben lasierten Holzfenster steht. Aus lila farbigen Samt und mit hellroten und dunkelroten Rosen ist dieses altehrwürdige Sitzmöbel bestickt. Kräftige und dennoch elegante schneckenförmige Rosenholzverzierungen, halten die dicken Armlehnen empor. Ebenso in Spiralform gedrechselte Füße, anmutig und massiv zugleich, stützen das Polstermöbel einige Zentimeter über dem frisch polierten Dielenboden. Dieses fast schon magisch wirkende Sofa ist ein Erbstück meiner Großmutter. Viele, viele Jahre hatte sie schon auf dem Buckel, die Couch ebenso wie meine Großmama. Meine Uroma ist stolze 111 Jahre und hat sich vor drei Monaten für ein jüngeres Modell entschieden. Meine Mama wollte dieses Prunkstück nicht, es passte wohl nicht in ihre Wohnung, als Kind hätte sie alles dafür gegeben, diese Polsterung ihr eigen zu nennen, aber die Geschmäcker, wie so vieles andere, ändern sich im Laufe der Zeit. Und ich war dankbar dafür, denn nun habe ich dieses Schmuckstück in meinen vier Wänden stehen und wenn ich mir dieses betrachte, überkommt mich das Gefühl, dass ich dieser lila-roten geSCHNECKselten Couch meinen Namen zu verdanken habe:
LILA SCHNECKE ROSENHOLZ.
Ein ulkiger Name, aber so heiße ich nun mal. Unser Familienname Rosenholz hatte viele Abzweige, wir waren sehr stolz auf unseren stattlich alten Familienbaum. Auf meinem Zweig jedoch blieben die Früchte viele Jahre aus und irgendwie konnte ich mir keine eigenen Kinder vorstellen, vor einigen Jahren schien mir die Welt noch nicht schön genug und jetzt war die Zeit wohl herum. Außerdem fehlte der passende Mann und allen voran hatte ich mit mir selbst und mit den kleinen und großen Bewohnern unseres Hofes viel zu viel zu tun. Während ich durch die Glasscheibe nach draußen sah, und über mein bisheriges irdisches Abenteuer sinnierte, vergaß ich kühlende Atemluft über den Rand meiner roten und wie ein Herz geformten Keramiktasse zu pusten und ich verbrannte mir am dampfenden Kakao die Oberlippe. Schmerzhaft verzog ich das Gesicht, welches im Spiegel der Glasfenster äußerst albern aussah und ich musste über mich schmunzeln. Nach einigen Sekunden versuchte ich es erneut und pustete, und zwar sehr kräftig. Dieses Mal gelang es mir, ohne Verbrennungen, von der selbstgemachten Kakaobohnen-Tonka-Hafermilch einige Schlucke zu trinken. Lecker! Wieder blickte ich nach draußen, nasse Ahorn-Blätter klatschten an die kleinen Fensterscheiben und verdeckten mir die Sicht. Ja, überlegte ich, ich hatte schon viel erlebt! Und vor allem habe ich all das überlebt! Von jeder Menge Ballast hatte ich mich befreit, von manipulativen Freunden genauso wie von tyrannischen Chefs. Ich ging auf Abstand zu toxischen Geschäftspartnern und Familienangehörigen. Wenn man es einmal durchschaut hatte und die sogenannten RED FLAGS erkannte, dann hatte man den Schlüssel, um sein Aura-Feld zu schützen und allen voran hatte man jede Menge Energien frei, um sich auf sich selbst und seine Wünsche zu konzentrieren. Geht man diesen Weg, erhält man jede Menge Antworten in Form von Begegnungen, Bildern, Worten und Zahlen, erkennt diese als solche, nimmt sie an und alles ist möglich! Zufrieden lächelte ich, genoss die hitzige Wärme der Tasse in meinen vom Wollpullover geschützten Händen. Die emotionalsten Ereignisse liefen vor meinem geistigen Auge ab, wie ein Film, welcher sich in maximaler Vorspul-Geschwindigkeit abspielt. Schon lange fühlte ich mich nicht mehr so frei, so glücklich, so erfüllt, wie in diesem stillen Augenblick. Man sollte vergeben, allen voran sich selbst, besser noch verstehen. Wie hieß es doch in einem Buch von Neale D.Walsch:
„Verstehen ersetzt Vergeben im Kopf des Meisters.“
Ein langer Weg, bestehend aus vielen Etappen von Enttäuschungen, Rückschlägen und Rückschritten, aber auch aus vielen lustigen Momenten und beflügelnden Erlebnissen, war es, bis auch ich zu dieser Ansicht kam. Dennoch möchte ich mich nicht auf Vergangenes en détail konzentrieren, sondern das Hauptaugenmerk in dieser Erzählung auf ein ganz besonderes Geschehnis werfen, mit dem mein souveränes oder auch »sou L verän DERN es« Leben begann. Ich als freie und souveräne Seele kann alles erschaffen und verändern, wenn ich will! Es ist mein Wille, mein Fokus, und da wären wir wieder bei der Energie: „Where focus goes, energy flows!“
Alles geschah an einem Tag und alles geschah auf ein Mal.
So oft schon wollte ich einfach aufgeben, so überdrüssig war mir alles. Aber irgendwie bekam ich immer wieder Zeichen, die mich hoffen ließen, dass am Ende doch noch alles gut sein würde. Aufgeben war letztendlich keine Option, nur müde war ich, sehr müde, lebensmüde. So viel war in den letzten Jahren geschehen, von meiner einst so leichten und fröhlichen Seele war nur ein blasses Abbild übrig geblieben. So jedenfalls sah ich es, wenn ich mich im Spiegel sah. Meine Seelenaugen hatten den Glanz verloren, aber meine Seele war noch da! Also, weiteratmen! Den Kopf vorn über gebeugt schlurfte ich ihn grauen Filzpantoffeln über den kalten Steinboden. Eine Fußbodenheizung wäre schön gewesen, aber leider war kein Geld dafür da. Alles eine große Scheiße! Dachte ich bei mir und meine Mundwinkel zog es weiter und immer weiter nach unten, als hingen daran zwei kleine, aber sehr schwere Gewichte. Nichts wollte so recht klappen! Aber hey! Ich lebte noch! Und hey! Ich habe auch so einiges in Heilung gebracht! Sei es die Krankheiten meiner Lieben, die jetzt wieder heil sind, sei es Wehwehchen von Unbekannten auf zwei, vier oder mehr Beinen oder sei es meine eigene Heilung. Es waren immer wieder diese kleinen Funken, die ich mir selber schickte, um mir den Blick nicht gänzlich zu vertrüben. Zeit meines Lebens hörte ich immer wieder: „Engelchen, Du musst Grenzen setzen! Lass die anderen machen! Kümmere Dich um Dich!“ Und wenn ich so überlegte, waren die zwei Worte »Engel und Andere« wie ein roter Begleitfaden, der sich durch mein Leben schlängelte. Egal, wo ich aufschlug, war meist Chaos vor Ort und ich brachte es wieder ins Lot, in Balance. Sei es in einer Firma, in einer Beziehung zwischen Mensch und Mensch oder Mensch und Tier oder Mensch und Pflanze. Ich konnte nicht anders. Manche verstanden es und manche verstanden mich beziehungsweise meinen Lebensweg nicht. Anfangs ich auch nicht, doch nach und nach erkannte ich es, ich mich, und zwar von Schritt zu Schritt immer besser. Auf der Suche war ich und traf dabei auf Wegbegleiter auch in Form von Büchern mit Texten über Numerologie. Schon zu Schulzeiten jonglierten wir Kinder spielerisch mit Zahlen. Ich erinnere mich an ein Spiel, da schrieb man den eigenen Namen und den Namen desjenigen auf, den man toll fand, um zu errechnen, zu wie viel Prozent man zusammen passte. Ich lächelte. Letztendlich lag alles in mir, in meinen Gedanken. Das Wissen darüber hatte ich, aber es fiel mir schwer, dies rund um die Uhr auch so einzusetzen. Auch kannte ich meine Lebenszahl 11/2 und »wusste« um meine Mission hier auf Erden, die wohl darin bestand, meine Kreativität,
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: GAB, Leila Woods, Romy van Mader, andere Text-Quellen wie benannt
Bildmaterialien: GAB, Romy van Mader, Danke Pexels und Pixabay, Gabrielle Iazzetta
Cover: GAB, Romy van Mader
Lektorat: Susann Lichtvoll
Tag der Veröffentlichung: 30.10.2023
ISBN: 978-3-7554-5924-8
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich glaube an mich! Ich glaube an Dich! Ich glaube an das Gute! Ich bin ein Teil der Quelle und die Quelle ist ein Teil von mir. Ich bin souverän. Ich bin frei. Ich bin