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Kurzfassung

Seit den 1980er-Jahren kommen in Unternehmen sogenannte Entscheidungsunterstützungssysteme (EUS) bzw. Decision Support Systems (DSS) zum Einsatz. Da die Abläufe in Unternehmen immer komplexer wurden, wuchs der Wunsch nach Lösungen, die Fach- und Führungskräfte in ihrem Planungs- und Entscheidungsprozess unterstützen – idealerweise mit Modellen, praktischen Methoden und problembezogenen Daten. Man bezeichnet diese Systeme in der Literatur auch häufig abgekürzt als Planungssysteme.

Entscheidungsunterstützungssysteme sind in der Regel in komplexe Umgebungen eingebettet und somit oft ein Bestandteil eines Managementunterstützungssystems (MUS). Kennzeichnend für EUS ist die „ausgeprägte Modell- und Methodenorientierung, durch die eine situationsspezifische Unterstützung des Managers gewährleistet wird”. EUS sind auf strukturierte und semistrukturierte betriebliche Probleme im operativen Management spezialisiert. Doch die Anforderungen haben sich in der Vergangenheit drastisch verändert. EUS dienen heute dazu, die Entscheidungsvorbereitung auf den Führungsebenen zu unterstützen. Dazu werden die entscheidungsrelevanten Informationen verdichtet und für die Entscheider in einer geeigneten Form aufbereitet.

Typische Anwendungsbereiche sind heute die Aufbereitungen von schlecht zu strukturierenden Problemen eines betrieblichen Funktionskreises, man denke beispielsweise an die Planung von Werbebudgets oder die Cashflow-Planung. Da die Zielgruppe keine Techniker, sondern überwiegend Manager und Entscheider sind, sind die Werkzeuge entsprechend leicht handhabbar und erlauben die einfache Durchführung von Alternativrechnungen und Simulationen. Dabei können in der Regel auch verschiedene Modellvarianten und -änderungen berücksichtigt werden. Unternehmen kommt dabei zugute, dass bereits Werkzeuge wie MS Excel einfache Entscheidungsunterstützungsfunktionen bieten.

In den letzten Jahren wurde das Design von Decision Support Systems (DSS) um Web-Funktionalitäten erweitert. Damit folgt man zwar einem Trend hin zu mehr Web-Unterstützung, doch erzielen diese und die automatisierte Verarbeitung von Daten bislang nicht die optimalen Ergebnisse. Aktuelle Systeme weisen eine konzeptionelle Schwachstelle auf: Sie berücksichtigen das Zusammenspiel zwischen Entscheidungsträgern und organisatorische Prozessen zu wenig.

Das Design aktueller DSS-Lösungen krankt an einem weiteren Punkt: Ihnen mangelt es an der Fähigkeit, sich an geänderte Anforderungen und Rahmenbedingungen anzupassen. Dieses Problem verschärft sich, wenn Ressourcen über unterschiedliche Standorte verteilt sind. In solchen, in der Wirtschaft eher üblichen als unüblichen Szenarien, müssen die Entscheidungsprozesse integriert und das Zusammenspiel von Entscheidungsträgern optimiert werden.

Dong und Srinivasan haben die Unzulänglichkeiten bisheriger Designansätze als erstes dokumentiert und haben bisherige Ansätze um die serviceorientierte Sicht auf Organisationen erweitert. Eine solche Erweiterung berücksichtigt auch den Umstand organisatorischer Dynamik in modernen Unternehmen.

In Unternehmen besteht die Notwendigkeit der kollaborativen Entscheidungsfindung. Aus dieser Notwendigkeit heraus müssen

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 02.11.2017
ISBN: 978-3-7438-3921-2

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