Holger Reibold
FreeMind 1.1 Quickstart
Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche, schriftliche Genehmigung des Verlags ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus in irgendeiner Form durch Fotokopien oder ein anderes Verfahren zu vervielfältigen oder zu verbreiten. Dasselbe gilt auch für das Recht der öffentlichen Wiedergabe. Der Verlag macht darauf aufmerksam, dass die genannten Firmen- und Markennamen sowie Produktbezeichnungen in der Regel marken-, patent- oder waren-rechtlichem Schutz unterliegen. Verlag und Autor übernehmen keine Gewähr für die Funktionsfähigkeit beschriebener Verfahren und Standards.
© 2016 Brain-Media.de
Herausgeber: Dr. Holger Reibold
Umschlaggestaltung: Brain-Media.de
Coverbild: panthermedia.net / peshkova
ISBN: 978-3-95444-072-6
Der Wurzelknoten hat seinen ersten Unterknoten.Vorwort
Keine Frage: Mindmaps gelten als sehr effiziente Technik zur Steigerung der Kreativität und haben sich längst in vielen Bereichen etabliert. Sie helfen, Gedanken zu sortieren und Überlegungen in andere Zusammenhänge zu bringen. Unser Denken ist kein linearer, sondern ein sehr komplexer Prozess, bei dem sich die verschiedensten Strukturen bilden und wieder verworfen werden. Das menschliche Gehirn kann dabei unterschiedlichste Informationen miteinander verknüpfen, diese neu anordnen und somit in völlig neue Zusammenhänge bringen.
Aus dieser Erkenntnis heraus hat Tony Buzan die Mindmapping-Technik entwickelt. Sie berücksichtigt die Komplexität unseres Gehirns und unseres Denkens. Sie berücksichtigt auch die Tatsache, dass unser Gehirn zwei Hälften mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen besitzt: Während der linken Gehirnhälfe das rationale Denken, Logik, Sprache, Zahlen und analytische Fähigkeiten zugeordnet werden, ist der rechte Teil unseres Gehirns für Kreativität, Phantasie, musikalische und andere kreative Fähigkeiten verantwortlich.
Mit der Mindmapping-Technik versucht nun, eine Brücke zwischen beiden Bereichen zu schlagen. Dazu werden beide Gehinregionen angesprochen. Dadurch ergeben sich Synergieeffekte, die zu einer deutlichen Leistungssteigerung führen.
Und wie lässt sich dieser Leistungsgewinn nun in der Praxis erzielen? Bei den Mindmaps handelt es sich um grafisch gestaltete Skizzen, mit deren Hilfe unstrukturierte Informationen zu einem Problem oder einer Aufgabenstellung erfasst und sortiert werden können.
Dabei wird das Problem selbst in den Mittelpunkt der Zeichnung gerückt und mit grafischen Elementen wie Symbolen oder Skizzen erweitert. Das Ziel dabei: Durch die visuelle Gestaltung, die immer die Aufgabe – und damit die Lösung – im Fokus hat, wird die Kreativität des Bearbeiters angeregt.
Ausgehend von dem zentralen Begriff in der Mitte, werden der Mindmap dann Gedanken, Ideen, Gesichtspunkte und andere Aspekte hinzugefügt, die nach und nach zu einer baumartigen Struktur mit zahlreichen Ästen und Verzweigungen, eben einer Gedankenkarte, wächst. Ein wenig irreführend ist der Begriff der Map, Karte, schon, denn Mindmaps ähneln mehr einem Baum, als mit einer Karte. Das nachfolgende Beispiel zeigt dies anhand des Begriffs „Mindmap“:
Ein Ausschnitt aus einer typischen Mindmap zum Thema.
Mindmaps sind stets individuell und nie fertig. Erstellt ein Anwender A eine Map zu einem bestimmten Themenkomplex, so sieht das Pendant eines Anwenders B vermutlich anderes aus. Ähnlich dürften sich die Mindmaps sein, mehr aber in der Regel nicht.
Sind mehrere Personen mit Mindmaps am gleichen Problem zugange, fallen die Arbeitsergebnisse immer unterschiedlich aus, da jeder andere Farben, Symbole oder Zeichnungen verwendet. Es gibt nicht nur gestalterische Unterschiede, sondern natürlich auch inhaltliche, denn jeder von uns bringt bei bestimmten Aufgabenstellungen oder Problemen andere Aspekte und verschiedene Perspektiven ein.
Und dies ist auch gut so, denn Mindmaps sollen ja gerade dabei helfen, die eigenen Gedankenstrukturen zu visualisieren, zu struktrurieren und neu zu verknüpfen, um die „optimale“ Problemlösung zu entwickeln.
Wie nachstehendes Beispiel zeigt, sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Mit Mindmaps können Sie beliebige Inhalte abbilden, neu strukturieren, sich optimal auf Prüfungen vorbereiten und vieles mehr.
Typischerweise entstehen Mindmaps auf dem Papier. Doch das ist mit verschiedenen Einschränkungen verknüpft. Das Bearbeiten von Mindmaps ist auf Papier gebrachten Gedanken umständlich, bisweilen sogar unmöglich. Schon das Neu-Anordnen von Zweigen ist bei der handwerklichen Methode sehr schwierig: Entweder zeichnet man die Map komplett neu, oder man behilft sich mit Schere und Klebstoff.
Ein Ausschnitt aus einer abgefahrenen Mindmap:
Diese Science Fiction-Map stammt von Ward Shelley
(Quelle: futurismic.com).
Deutlich flexibler sind Sie, wenn Sie Ihre Mindmaps am PC erstellen. Am Computer ist es oft eine Sache von wenigen Mausklicks. Mindmap-Programme wie FreeMind verfügen über jede Menge Funktionen und Hilfsmittel, mit denen das Gestalten eigener Mindmaps leicht von der Hand geht.
Zu den beliebtesten Mindmapping-Programmen gehört schon seit Jahren FreeMind (http://freemind.sourceforge.net). Das Programm wird von einem engagierten Team, das sich rund un Christian Foltin gruppiert hat, kontinuierlich weiterentwickelt.
Drei Jahre sind seit dem Release von FreeMind 1.0 vergangen – eine Ewigkeit im schnelllebigen Computer- und Internet-Zeitalter. Nun liegt Version 1.1 vor. Die bietet eine beeindruckende Funktionalität. Neben den Standardfunktionen für das Erstellen von Mindmaps verfügt das Programm über umfangreiche Exportfunktionen und erlaubt auch die Zusammenarbeit an Mindmaps mit Dritten.
Und das Beste: FreeMind ist Open Source. Sie können das Programm also kostenlos einsetzen. Das Mindmapping-Programm ist Java-basiert und kann auf allen gängigen Betriebssystmeen eingesetzt werden. Daher können Sie auch die mit Freemind erstellten Maps problemlos zwischen Linux-, Windows- und Mac-Systemen austauschen und weiterbearbeiten.
Für den Einsatz von FreeMind sind Ihrer Phantasie kaum Grenzen gesetzt: Egal, ob im privaten oder beruflichen Bereich, für die Schule, das Studium oder die Ausbildung, das Hobby, den Alltag oder besondere Situationen – es gibt nichts, was sich nicht mit Hilfe einer Map strukturieren ließe.
Nach einigem Experimentieren werden Sie sicher schnell Ihre ersten Maps zu Ihren ganz persönlichen Interessengebieten, Situationen und Problemen erstellen. In diesem Buch erfahren Sie, wie Sie FreeMind dazu optimal einsetzen.
Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg!
Holger Reibold
(Februar 2016)
1 FreeMind-Quickstart
FreeMind ist eine der wenigen Mindmap-Anwendungen, die auch für Linux zur Verfügung stehen. Einer ihrer Vorteile besteht darin, dass die Java-Anwendung nicht nur unter Linux, sondern auch unter Windows und auf dem Mac eingesetzt werden kann. Auch die mit FreeMind
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 22.03.2016
ISBN: 978-3-7396-4472-1
Alle Rechte vorbehalten