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Fluch der Dämonen
Kapitel 1



„Uaaaaaaaa, bin ich müde.“ „War ja klar. Du hast auch wieder die ganze Stunde gepennt!“, neckte mich Leon. „Tzz. Ich muss immer so viel lernen und dann schlaf ich als leider ein.“, gab ich ihm als Ausrede. „Na klar. Und ich bin die Zahnfee.“ „Echt? Warum hast du mir dann nie Geld gebracht?“, sagte ich, um ihn zu nerven. Leon war mein Freund seit ich denken konnte. Wir gingen in den gleichen Kindergarten und wohnten in der selben Straße. Leon war sowas wie ein Bruder für mich. Ich kenne niemanden, dem ich mehr vertrauen würde, als ihm.
Er grinste mich an und schüttelte den Kopf. „Na los, komm. Am Schluss verpassen wir noch den Bus.“ Ich lächelte und packte meine Sachen. Dann verließen wir den Raum.
Draußen im Gang stand ein Junge, so etwa zwei Jahre älter als ich mit schwarzen Haaren und einer verdammt coolen schwarzen Lederjacke. Aber was mich dann erschrecken ließ war, dass er rote Augen hatte. Das waren wohl Kontaktlinsen gewesen, dachte ich. Plötzlich kam der Junge auf mich zu und fragte. „Du bist Seung-Mi, richtig?“ Ich starrte ihn an und nickte: „Mhh…“ „Was „Mhh“?“, fragte Leon. „Na der Junge hat mich was gefragt.“, antwortete ich lächelnd und zeigte auf den Fremden vor mir. „Welcher Junge? Spinnst du?“, fragte er und es sah nicht so aus, als würde er Witze reißen. Ich schaute zu dem Jungen und sagte entschlossen: „Hier! Dieser Junge.“ Leon schüttelte den Kopf und meinte: „Komm jetzt. Am besten gehst du heute Mittag zum Arzt.“ Ich verstand gar nicht was er jetzt wollte und verabschiedete mich von dem Jungen: „Tut mir leid, aber ich muss jetzt gehen.“ „Wir werden uns wieder sehen, Seung-Mi.“, laberte er. Ich nickte verwirrt und rannte Leon hinterher. Plötzlich blieb ich stehen, da mir aufgefallen war, dass ich ihn gar nicht nach seinem Namen gefragt hatte. Ich drehte mich nochmal um, da war er verschwunden. War ich vielleicht wirklich verrückt geworden? Ich meine, er konnte doch nicht so schnell und leise verschwunden sein, oder? Ich beschloss mir keine Gedanken mehr um diesen Vorfall zu machen und rannte aus der Schule.
„Jetzt beeil dich!“, schrie Leon. Wie eine Irre rannte ich zum Bus.
„Hallo.“, keuchte ich zum Busfahrer, doch dieser schüttelte nur verständnislos den Kopf.
Ich setzte mich neben Leon und versuchte mich zu beruhigen.
„Seung-Mi?“, fragte Leon nach einer Weile. „Hm?“ „Das vorhin in der Schule… Du meintest das nicht ernst, oder?“ „Was meinte ich nicht ernst?“, fragte ich ahnungslos. „Na das mit dem Jungen. Du hast nicht wirklich einen Jungen gesehen, richtig?“ Ich wollte dieses Ereignis aus meinem Kopf streichen und log daher: „Quatsch. Ich wollte dich nur auf den Arm nehmen.“ Ich grinste ihn an, doch im Inneren war mir gar nicht zu lachen gewesen. „Gott sei Dank. Ich dachte schon du würdest verrückt werden.“ Ich grinste ihn an und schüttelte den Kopf. „Keine Angst, ich bin doch keine Irre.“ Wir lachten. Doch war ich wirklich keine Irre? Ich meine, ich sah wirklich einen Jungen und er hatte ja mit mir gesprochen. Allerdings als ich mich umdrehte war er auf einmal verschwunden. Das konnte doch auch nicht wahr sein, oder doch?

Kapitel 2



„Ich bin Zuhause.“, rief ich die Treppen hoch, als ich in meine Hausschuhe schlüpfte. „Hallo Mäuschen.“, sagte meine Mutter, als ich die Küche betrat. „Hallo.“ „Na wie war die Schule?“, fragte sie wie jeden Tag. „Ganz okay.“, antwortete ich kurz. Vom Unterricht hab ich sowieso nichts mitbekommen, also was sollte ich schon groß sagen?
„Ich muss heute wieder in die Nachtschicht. Um sechzehn Uhr muss ich schon gehen.“ „Was schon wieder? Habt ihr nicht noch andere dort?“, entgegnete ich ihr genervt.
Meine Mutter arbeitete im Städtischen Krankenhaus und in letzter Zeit sind so viele Leute eingeliefert worden, dass das Personal knapp wurde. Jetzt musste sie andauernd in die Nachtschicht gehen. Man sah ihr an, dass es ihr nicht gut tat. Sie versuchte zwar ihre Augenringe mit Make-Up zu vertuschen, allerdings konnte es trotzdem jeder Blinde sehen. Sie tat mir leid, aber ich konnte daran auch nichts ändern. Wir brauchten das Geld. Mein Vater war vor vier Jahren verschwunden, niemand wusste wo er war oder ob er überhaupt noch lebte. Meine Mutter sagte zwar andauernd, dass er noch lebe, aber woher sollte sie es wissen?
„Es tut mir leid Mäuschen. Ich kann dir leider auch nicht sagen wann ich morgen wieder zurück seine werde.“ „Hm…“, stöhnte ich. „Nimm es nicht zu ernst. Frag doch Leon, ob er heute etwas kommen will, dann wird es dir nicht so langweilig.“ Ich nickte und lächelte, doch ich wusste, dass sie es mir nicht glaubte. Anstatt sie noch mehr zu verletzen wollte ich immer stark für sie sein, aber ich glaube so richtig hatte es nie geklappt. Sie bemerkte meine Traurigkeit immer, ich war wohl eine sehr miserable Schauspielerin.
„Oh, es ist schon halber. Tut mir leid. Im Kühlschrank steht Nudelauflauf, den kannst du dir dann warm machen. Oder du bestellst dir eine Pizza. Geld ist in der Haushaltskasse und…“ „Keine Sorge, ich schaukle das schon.“, unterbrach ich ihre Auflistung. Obwohl sie wusste, dass ich immer überlebte wenn sie nicht da war, musste sie mir immer alles dreimal sagen.
Ich ging mit ihr runter zur Haustür und als ich sie öffnete traf mich der Schlag. Der Junge aus der Schule stand vor der Tür. „Was machst du denn hier?“, fragte ich geschockt. Woher wusste er überhaupt wo ich wohnte? „Was? Ist alles in Ordnung Seung-Mi?“ „Ja Mama, ich habe nur den Jungen gefragt was er hier macht, da er mich anscheinend verfolgt.“ Ich zeigte auf den schwarzhaarigen Unbekannten. „Hä? Geht es dir wirklich gut? Hast du Fieber? Soll ich vielleicht doch besser hier bleiben?“ „Was? Mir geht es gut. Wie gesagt, ich habe nur mit dem Jungen geredet und jetzt geh schon.“ „Mach mir bitte keine Angst. Du weißt das da keiner ist, richtig?“, entgegnete sie mir. Geschockt starrte ich sie an, dann zu dem Jungen und wieder zurück. War ich nun völlig bekloppt geworden? Ich wollte ihr nicht noch mehr Sorgen bereiten und lachte: „Reingefallen!“ Meine Mutter atmete aus, lächelte sanft und meinte: „Mach das ja nie wieder Mäuschen.“ Ich nickte. Sie gab mir noch einen Kuss auf die Wange und verschwand dann.
Ich versuchte den Jungen zu ignorieren und wollte gerade die Tür zumachen, als er sprach: „Kann ich rein kommen?“ Ich starrte ihn an: „Was bist du? Warum kann dich niemand sehen? Und was willst du von mir?“ „Bitte, ich erklär dir alles, jedoch ist es hier an der Tür sehr ungünstig. Die Nachbarn würden dich in ein Irrenhaus einweißen lassen, wenn du mit Luft redest.“ Hä? Was wollte dieser Typi von mir? Jetzt wollte ich es genauer wissen. Ich ließ mich auf das Abenteuer ein, welches ich schon bald bereuen würde.
Er trat in meine Stube ein und setzte sich an den Esstisch. „So, und jetzt erzähl. Wer bist du? Besser gesagt was bist du? Und was willst du von mir? Ach, und woher weißt du in welche Schule ich gehe und wo ich wohne?“ Verwirrt sah ich ihn an und die Fragen purzelten nur so in meinem Kopf. „Also ich bin Baek-Hyun und bin ein Geist. Ich bin der Geist der Zeit- und Weltenreise und…“ „Warte! Du bist ein Geist? Willst du mich auf den Arm nehmen?“, unterbrach ich sein ungläubiges Geschwätz. „Du glaubst mir nicht? Langt es dir nicht als Beweiß, dass mich niemand außer dir sehen kann?“ Ich schaute ihn an und war jetzt nur noch mehr verwirrt. Mir fehlten die Worte. Redete ich etwa wirklich gerade mit einem Geist? „Naja auf jeden Fall schickt mich dein Vater.“, unterbrach er meine Gedanken. „Mein Vater?“, fragte ich. Das wurde ja immer toller. Erst laberte er, dass er ein Geist sei und jetzt behauptete er auch noch, dass er meinen Vater kenne. Ich glaubte der war völlig irre. Ich hätte ihn am besten gar nicht erst reingelassen. „Ja dein Vater, unser König.“ „Ich glaub du bist bei der falschen Adresse.“, sagte ich und stand auf, um ihn zur Tür zu bitten. „Nein. Du bist Kim Seung-Mi, dein Vater ist Kim Doo-Chon und ist vor vier Jahren verschwunden.“ Jetzt stand ich da und musste zusehen, dass ich mich auf den Beinen hielt. Woher wusste er das alles? Kannte er vielleicht doch meinen Vater? Aber woher?

Kapitel 3



„Wie kann das sein?“, fragte ich verwirrt. „Dein Vater ist kein normaler Mensch und er ist nicht auf eine normale Weise verschwunden.“, setzte Baek-Hyun fort. „Bitte? Könntest du vielleicht wenn du schon solch einen Stuss erzählst, es etwas genauer erklären?“ „Dein Vater ist ein Dämon und…“ „Stop! Ein Dämon? Das wird ja immer besser. Und ich bin ein Einhorn, stimmts?“, scherzte ich, obwohl ich eher nicht zum Scherzen aufgelegt war in diesem Moment. Er schaute mich ohne Ausdruck an und sagte: „Du darfst das alles nicht auf die leichte Schulter nehmen. Du bist die Tochter eines Dämonenkönigs, jedoch ist dieser nicht einer der bösen. Dein Vater wurde von Taeho dem Dämonenkönig der bösen entführt. Du bist die, die das Reich der Untoten vor dem Bösen retten soll.“ Ich saß völlig überfordert auf dem Stuhl und wusste nicht wo ich sein ganzes Geschwätz hinstecken sollte. Vielleicht hätte ich ihn auch zum Arzt schicken sollen, allerdings konnte ihn niemand sehen, also würde ich wahrscheinlich selbst in ein Irrenhaus gesteckt werden. Daher ließ ich diese Idee gleich wieder platzen. Würde er mich in Ruhe lassen, wenn ich einfach immer schön nicken und ja sagen würde? Ich versuchte mein Glück. „Alles klar. Dann werde ich euch helfen. Aber jetzt geh bitte, denn ich muss mich etwas ausruhen.“ Er schaute mich an und wie immer konnte ich keinen Ausdruck erkennen. „Gut. Dann hole ich dich morgen früh um zehn Uhr ab und wir gehen in das Reich der Untoten.“ Ich nickte brav und brachte ihn zur Tür. „Ach und ich würde dir vielleicht für deinen ersten Aufenthalt Parfüm und ein Küchentuch vorschlagen, denn viele Untote riechen nicht sonderlich angenehm.“ Ich nickte erneut und öffnete die Tür. „Dann bis morgen Seung-Mi.“ „Jaja.“, murmelte ich und schloss die Tür nachdem er draußen war. „Ach du hättest die Tür nicht aufmachen müssen.“, sagte sein Kopf der durch die Haustür steckte. „Ahhhhh!“, schrie ich und wich nach hinten. „Wie?…. Was?…“, stotterte ich. „Schon vergessen? Geist, untot? Klingelts?“ Ich riss die Augen auf und starrte ihn einfach nur an. „Na dann bis morgen.“, sagte er und zog seinen Kopf aus der Tür.
Boah, war das gruselig gewesen, vielleicht sollte ich doch mal zum Arzt gehen, oder vielleicht Fieber messen.
Ich ging die Treppen rauf und legte mich in mein Bett, um erstmal alles zu vergessen und mich auszuruhen.

Impressum

Bildmaterialien: Sobald ich ein besseres Cover habe, werde ich es ändern...
Tag der Veröffentlichung: 12.03.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch meiner allerbesten Amy, die mir immer zur Seite steht und mich immer wieder aufpusht... Danke :***

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