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Die Flügel des Todes

„Hey Lesly… Deine Flügel… Sie sind schön.“, stottert meine beste Freundin Mary.
Gestern Abend war die Feenkönigin bei uns zu Besuch und verkündete einen Wettbewerb. Es war ein Flugwettbewerb und es durften nur Kinder von zehn bis siebzehn Jahre mitmachen. Ich nahm auch teil und gewann. Der Gewinnerpreis waren unbeschreiblich schöne Flügel, die kein anderer besaß. Und genau solche hatte ich. Sie sind ganz golden und mit verschiedenen Rankenmuster verziert. Überall wo ich vorbeifliege schauen mir die Feen nach und ein Gemurmel brecht aus. Leider ist es bei uns so, dass es viele Eifersüchtige Feen gibt, man kann daher nie sicher sein, ob das Kompliment ernst gemeint ist oder nicht.
Nur bei Mary bin ich mir immer hunderprozent sicher. Sie ist schon seit ich denken kann meine Freundin und wir haben bisher alles gemeinsam überstanden.
Von unserer ersten Flugstunde, bis hin zumVerlust ihrer Mutter. Es war ein Flugunfall gewesen, bei dem sie ums Leben kam. Tagelang hatte sie geweint, ich tat es jedoch nur heimlich. Ich mochte ihre Mutter sehr, aber wollte für Mary stark sein. Wir hatten uns immer geschworen, dass egal was oder wer kommt, wir immer zusammenhalten werden.
„Danke dir.“, strahle ich sie an. Ich bin so glücklich, dass ich diese Flügel besitze.
Natürlich ist es auch gut verständlich, denn die Flügel der Feen sind recht hässlich. Von normalen Arbeiterfeen, wie uns, sind die Flügel einfach nur grau und trostlos.
Die Königin hat weiße, glanzvolle Flügel auf denen auch außergewöhnliche Ranken zu sehen sind.
Mary und ich fliegen auf die große Wiese, auf der die Feenkinder normal ihre Zeit verbringen.
Doch dort angekommen erwartet uns etwas unheimliches. Die Wiese ist wie ausgestorben. Kein einziges Feenkind ist zusehen. Wir schauen uns überall um, aber sie spielen auch kein Verstecken. Sie sind alle verschwunden. Wir bekommen eine immer weiter steigendere Panik, ob vielleicht etwas passiert sein könnte und fliegen deshalb zurück zur Feenstadt.
Als wir ankommen fällt uns ein Stein vom Herzen, denn die Stadt ist belebt. Die Kinder spielen hier.
Gerade will ich zu einer Fee gehen um zu fragen, warum niemand auf der großen Wiese ist, da fliegt sie schnell mit ihren Kindern in ihr Haus und schließt die Tür vor meiner Nase. Ich denke, dass sie vielleicht etwas zutun hat und will daher zu einer anderen, aber vergeblich.
Plötzlich stehe ich von allen verlassen in der Mitte der Feenstadt. Selbst Mary ist verschwunden. Wo sind die alle hingegangen? Ich schaue mich um, kann aber niemanden sehen.
Ich will gerade nach Hause fliegen, als ich plötzlich eine vertraute Stimme hinter mir höre, die unerbittlich weint: „Warum?…“
Ich drehe mich um und sah Mary auf dem Boden knien. Ich wäre sofort zu ihr gegangen, wenn nicht noch die anderen Stadtbewohner bei ihr wären.
Dann kommt plötzlich die Königin mit ihren strahlenden Flügeln zum Vorschein.
„Lesly. Du hattest gestern den Flugwettbewerb gewonnen, erinnerst du dich?“, fragt sie mich. „Natürlich.“, antworte ich. Ich habe nicht die Absicht mich förmlicher zubenehmen, da mich die Königin aufgezogen hatte. Die ersten paar Jahre war ich in ihrer Ophut gewesen.
„Deine Zeit war ungewöhnlich schnell.“, spricht sie weiter. Ich weiß nicht genau auf was sie hinaus will, jeodch beomme ich langsam ein schlechtes Gefühl, als Mary plötzlich wieder anfängt zu weinen. Ich kann sie nicht traurig sehen, weiß aber nicht was ich tun soll, da ich auch nicht weiß um was es hier gerade geht. Es ist hoffnungslos. Ich stehe wie anewurzwlt vor der Königin, auch meine Stimmer setzt gerade aus. Was würde als nächstes kommen? Warum starren mich alle Dorfbewohner an? Die einen schauen mich mitleidig, und die Anderen ablehnend an. Ich verstehe die ganze Welt nicht mehr.
„Es war so schnell, wie nur eine einzige Person jemals fliegen konnte.“ Ich zittere mitler Weile am ganzen Körper, selbst an meinen goldnen Flügeln kann man es sehen. „Welche Person?“, frage ich verzweifelt.
Als die Königin mich dann auch verzweifelt ansieht, beginnen auch mir die Tränen zu rollen. „Es tut mir leid mein Kind.“, sagt sie traurig.
Die Frau, die mich großzog, die Feenkönigin die immer fröhlich ist und zu jedem freundlich ist beginnt ebenfalls zu weinen. Viele kleine Tränen rollen aus ihren Tiefblauen Augen.
„Ich weiß nun wer deine Eltern sind.“, sagt sie. Ein Moment von Glück durchfüllt meinen Körper, jedoch lässt dieser nach den Worten der Königin gleich wieder nach.
„Du bist das Kind von Jolin und Kalem.“
Ein Stromschlag durchzieht nun meinen Körper. Ich verliere meine ganze Kraft und fall auf die Knie. Wieso? Wie kann das sein?
Jolin, die böse Elfe, welche schonmal versuchte unsere Feenstadt zu zerstören und Kalem, der Gott der Dunkelheit. Ich bin am Boden zerstört. Tausend Gedanken schießen mir durch den Kopf. Warum bloß?
„Es tut mir leid Kind.“, wiederholt die Königin. „Ich muss, so leid wie es mir auch tut, deiner Existenz ein Ende bereiten.“ Mit schockdurchfülltem Gesicht schaue ich sie verzweifelt und verraten an. Wieso? Wie kann sie nur? Geht durch meinen Kopf
„Schon als du den Wettbewerb gewonnen hattest, war mir der Gedanke durch den Kopf geschossen, aber als dann die Flügeln des Todes bei dir wuchsen, war es mir klar gewesen.“, erklärt sie mir. „Das heißt, die Flügel sind garnicht von dir?“, frage ich mit Tränen auf dem gesamten Gesicht. „Nein. Ich wollte dir rosane Flügel schenken, jedoch geht es nicht, wenn man den Gott der Dunkelheit als Vater hat. Das gemeinste und dunkelste Geschöpf der Welt. Mir bleibt keine Wahl, ich muss dich vernichten.“, spricht sie.
Die Königin reißt sich zusammen, vollendet eine Handbewegung und ein unwiderstehlicher Schmerz durchdringt meinen Körper. Ich spüre, wie mir die Luft und die Wärme aus dem Körper gezogen wird. Wie mich solangsam jede Kraft verlässt. Ich sehe noch wie Mary zu mir rennen möchte, aber aufgehalten wird. Ein letztes Mal höre ich iher Stimme: „Nein!!! Lesly! Ich will dich nicht verlieren!“ Es wird dunkel. Meine Augen verschweren sich und letztendlich fallen mir meine schweren Augenlider zu.

Impressum

Texte: Eine Fortsetzug ist noch in der Abstimmung :) Würdet ihr gerne noch etwas mehr haben? Zum Beispiel erfahren, was danach kommt? Dann sagt bitte als Kommentar bescheid :)
Tag der Veröffentlichung: 27.09.2011

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Widmung:
Ich widme dieses Buch Amy, die mich immer so schön unterstützt <333

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