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Der Rat…
Nachdem ich Klateé vor einem Jahr getötet hatte, haben sie mich als Ratsführerin erwählt. So lange, bis der nächste Hulonder geboren wird. Ich hatte lange überlegt zur Beerdigung meiner Tochter zu gehen, jedoch war sie auch selbst Schuld gewesen. Ich hatte ihr vor siebzehn Jahren gesagt, dass der Tag kommen würde, aber sie hatte ja nicht auf mich gehört. Als ich die Salvenregister studierte kam Paolo, unser Spion, ins Büro gestürmt. Er verbeugte sich kurz vor mir und sprach dann aufgeregt: „Sehr geehrte Frau Vorsitzende es ist so weit. In der nähe von Köln wird eine Salve geboren. Die Mutter liegt schon im Krankenhaus. Was gedenkt ihr zu tun?“ Ich stand auf und schaute aus dem Fenster, es war Frühling und es machte mir sichtlich Freude der Natur beim Blühen zu zuschauen. Ich drehte mich wieder zu Paolo um und sprach: „Geh und organisiere für heute Abend eine Ratsitzung! Schau, dass du alle Ratsmitglieder herbestellst. Ich werde mir etwas überlegen.“ „Jawohl Frau Vorsitzende. Ich tu mir wie geheißen!“ Er verbeugte sich noch einmal und verschwand dann. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und begann einen Plan auszuarbeiten.


Yuki…
Ah…. Ein schönes Bad zu nehmen tut wirklich gut. Seit dem letzten Jahr ist nicht viel passiert. Außer an Vollmondtagen, war es ein recht langweiliges Jahr. Es sind Sommerferien und ich bin zu Hause. Das ist etwas was mich stört. Mit meiner Mutter war ich immer in Urlaub gefahren, aber bei meiner Tante fehlt das nötige Geld. Übermorgen wird ein toller Tag. Ich werde mit Lilietta ins Krankenhaus gehen, denn sie bekommt ein Geschwisterchen. Das ist so toll. Es soll ein Mädchen werden und sie wollen es Mardina nennen. Komische Namen in der Familie, aber okay. Und da Lilietta nicht alleine ins Krankenhaus wollte, hatte sie mich gebeten mit zugehen. Als ich vor einem Jahr nach Hause kam und Lilietta nach meiner Mutter fragte, hatte ich ihr erzählt, dass wir einen Autounfall hatten und sie dabei gestorben sei. Ich hasse es meine beste Freundin anzulügen, jedoch konnte ich auch schlecht sagen, dass es ein Kampf zwischen Salven, Moiten und einem Hulonder gab und der Hulonder meiner Mutter in weniger als einer Minute das Leben ausgesaugt hatte. Das hätte ich wohl wirklich nicht sagen können. Auf jeden Fall bin ich sehr aufgeregt, denn Babys sind ja immer so süß. Ich hatte mir auch schon immer ein Geschwisterchen gewünscht, jedoch fehlte bei meiner Mutter der Mann dazu. Meinen Vater hatte ich nie kennengelernt, jedoch macht mir das auch nichts mehr aus, denn meine Tante hatte mir erzählt, dass er mich damals sofort dem Rat überlassen hätte und auf so einen Vater konnte ich nun wirklich verzichten! Nach dem Bad ging ich in mein Zimmer und fing an im Computer etwas über Hulonder herauszufinden.


Der Rat…
Ich ging in den Ratssaal und alle verbeugten sich kurz. Ich ging an meinen Platz ganz vorne an der Tafel. Ich gab Paolo ein Zeichen. Er sah es stand auf und fing an zu reden: „Ich habe eine neue Salve gefunden.“ Ein lautes murmeln ging durch die Runde. „Ruhe!“, befiehl ich und es war sofort still. Paolo fuhr fort: „Ja…Also in der nähe von Köln. Sie ist noch nicht geboren, aber soweit ich mitbekommen habe soll es übermorgen auf die Welt kommen. Jedoch ist es eine Salve, also wird sie schon morgen geboren werden.“ Ich nickte und er setzte sich hin. „Nun ja. Ihr habt es gehört. Hat irgendwer eine Idee?“, fragte ich. Als sich niemand meldete stand ich auf und ging um den Tisch. „Ich habe eine! Wir werden das Kind sofort nach der Geburt entsorgen.“ „Aber wie soll das gehen?“, unterbrach mich Hendile, die älteste im Rat. „Ganz einfach. Ich werde mich als Hebamme ausgeben. Nachdem das Kind dann da ist, werde ich es mit nach draußen nehemen und der Mutter ein paar Stunden später sagen, dass es ein plötzlicher Kindtot war. Niemand wird etwas merken.“ Sie fingen an zu klatschen und so wusste ich, dass sie meiner Idee zustimmten. „Gut, dann machen wir es wie besprochen. Ich werde zwei Leute benötigen.“ Ich ging durch die Reihe und suchte mir zwei aus. „Paolo du musst Wache halten. Und dann nehme ich noch… Nun ja, wen am Besten?“ Ich überlegte noch ein wenig, doch dann kam mir die Idee. „Hendile! Du wirst auch mitgehen. Du musst danach die ganzen Krankenschwestern ablenken. Lass dir etwas einfallen.“ Mit diesen Worten verließ ich den Raum und bereitete alles für morgen vor.


Yuki…
Das Internet ist echt nutzlos. Man findet gar nichts, noch nicht einmal eine Legende über Salven oder so. Plötzlich klingelte das Telefon. „Hallo?“, fragte ich. „Hallo Yuki. Ich bin´s Lilietta. Das Baby kommt schon morgen. Mein Vater kam gerade aus dem Krankenhaus und hat es mir erzählt.“ „Was schon morgen? Wie toll! Wann treffen wir uns?“ „Es soll ein mittagskind werden. Also so um zwölf Uhr vor dem Krankenhaus? Besser zu früh als zu spät“ Sie lachte, aber man konnte spüren, dass sie sehr aufgeregt war. Aber das konnte ich verstehen. Ich verabschiedete mich und legte mich dann schlafen.
Am Morgen stand ich früh auf. Ich ging ins Bad mich fertig machen. Als ich frühstücken wollte, kam meine Tante aufgeregt zu mir und sagte: „Es tut mir leid Yuki, aber das Geschwisterchen deiner Freundin… Es wird eine Salve.“ Ich war wie eingefroren. Ich zitterte am ganzen Leib und mit ebenfalls zittender Stimme fragte ich: „Aber…Dann… Dann wird der Rat kommen, oder?“ Sie nickte und ich fiel auf die Knie. Vor lauter Schock kam noch nicht einmal eine Träne raus. Meine Tante hielf mir hoch und sagte dann: „Geh mit Lilietta ins Krankenhaus und pass auf jeden Mensch auf. Ich werde auch kommen, jedoch ein wenig versteckt.“ Ich nickte und machte mich auf den Weg. Kurz bevor ich das Krankenhaus betrat, atmete ich noch einmal tief ein. Ich hatte Angst, dass dem Baby etwas geschehen könnte, nur weil ich nicht aufpasste. Ich ging rein und Lilietta fiel mir um den Hals: „Endlich. Komm schnell die Hebamme müsste auch schon da sein.“Sie wollte in den Aufzug, doch ich sagte. „Sollen wir schauen wer schneller oben ist? Ich werde die Treppe benutzen und du den Aufzug.“ Sie lachte und sagte: „Alles klar. Das schaffst du eh nie.“ Mit einem Lachen ging der Fahrstuhl zu und ich ging die Treppen. Ich schaute in jeder Ecke nach, ob jemand da ist. Doch außer einem jungen Mann mit wuschligen Haaren, der mich nervös betrachtete sah ich niemanden der verdächtig war. Oben angekommen wartete meine Freundin schon, war aber kein Wunder ich lief ja Schneckentempo. Jedoch tat ich so, als wäre ich außer Atem, dass sie nichts merkt. Sie sah mich an und lachte sich kaputt: „Du wirst ja immer langsamer.“ Ich nickte nur und wir gingen in das Zimmer ihrerer Mutter. Ich begrüßte sie und dann sah ich eine Frau neben dem Bett stehen. Ich kannte diese alte Frau. „Das ist meine Hebamme.“, sagte Kamolin, Liliettas Mutter. Ich nickte und begrüßte sie, so als würde ich sie gar nicht kennen. Sie grinste und begrüßte mich ebenfalls. Ihr geschocktes Gesicht war schon wieder verschwunden. Plötzlich fing ihre Mutter an sich vor Schmerzen zu krümmen. Sie fing an zu bluten und wir holten schnell eine Krankenschwester. Es war so weit, dass Baby kommt jetzt auf die Welt. Die Hebamme, naja eher meine Oma, war mit drinnen und ich hatte nur eine Sache im Kopf >>Hoffentlich passiert nichts. Hoffentlich kommt das Baby auf die Welt und hoffentlich kann ich den Rat aufhalten.<< Nach einer Weile konnten wir das Baby sehen. Es war wunderschön und es war wirklich ein Mädchen. Lilietta war so glücklich, dass ich dachte, dass sie sterben würde wenn der kleinen etwas passiert. Plötzlich meldete sich meine Oma: „Soll ich die kleine in den Babyraum bringen? Ich werde es waschen und danach in ein Bettchen legen.“ Dann kam eine Krankenschwester in das Zimmer gestürmt und sagte: „Nein danke. Das ist mein Job, ich werde es erledigen.“ Puh… Ich war so froh gewesen. Lilietts Mutter wurde müde und schlief ein. Meine Oma sagte: „Da meine Arbeit als Hebamme nun beendet ist, werde ich gehen. Ich wünsche euch viel Glück mit dem Baby.“ Die konnte sehr gut lügen, naja eher schauspielen. Lilietta und ich wünschten ihr noch einen schönen Tag, was von meiner Seite nicht so gemeint war, und dann ging sie. Ich wollte hinterher, deshalb sagte ich: „Ich gehe einmal auf die Toilette.“ Lilietta nickte und ich verließ den Raum. Ich sah meine Oma in den Raum der Babys gehen und dann hörte ich sie fluchen. Schnell ging ich in den Raum. „Was soll das? Wo ist das verdammte Baby?“, schrie sie. „Tzja. Du kanst es nicht lassen, oder?“ Sie drehte sich um und grinste: „Nein. Und du kannst mich alleine nicht aufhalten!“ Sie rannte auf mich zu und ich muss schon sagen, für ihr alter ist sie noch gut in Form. Sie rannte erneut auf mich zu. Ich hob meine Hände in die Luft und verwandelte mich. „Lass die Kleine in Ruhe! Sonst…“ Sie lachte und fragte: „Sonst was?“ Auch ich musste grinsen und antwortete dann: „Sonst werde ich singen.“ Ihr Lächeln verschwand und erneut griff sie mich an. Ich begann zu singen. Ich sang so lange, bis viele Krankenschwestern in der Tür standen und alle wie im Chor sagten: „Was sollen wir tun, Meisterin?“ WOW… Ich hatte dies noch nie ausprobiert, aber es gefiel mir. „Sichert das Krankenhaus! Sperrt alle Zimmer zu und ebenfalls die Ausgänge.“ „Jawohl Meisterin.“, sagten sie und gingen dann. Nachdem ich Oma auf den Flur gelockt hatte sagte sie: „Ihr seid so widerlich. Dass ihr einfach Menschen mit reinziehen könnt.“ „Was? Wir sind widerlich.“ Ich brach in Tränen aus und schrie sie an: „Ihr seid widerlich! Wenn ihr uns nicht verfolgen würdet, hätte ein Mensch nicht sterben müssen. Falls du dich noch an meine Mutter erinnerst!“ Sie schaute kurz auf den Boden und sagte dann: „Klateé hatte seine Strafe bekommen. Und jetzt bin ich die Ratsanführerin, da Hulonder ja nur alle zweihundert Jahre geboren werden.“ Ich schaute sie geschockt an, doch dann dachte ich, dass dies in leichtes Spiel werden würde. So ganz ohne einen Hulonder. Plötzlich bekam ich einen Schlag von hinten und alles wurde schwarz.

Als ich wieder aufwachte, befand ich mich an einer Säule des Krankenhauses und mein Mund war zugeklebt, so konnte ich nicht singen. Erst dann sah ich, was um mich herum geschehen war. Ungefähr zehn Salven lagen tot auf dem Boden. Ihr farbenes Blut fließte über den Boden. Es war schrecklich. Erst dann sah ich, wer nun tot auf den Boden fiel. Ich wollte schreien, doch es ging ja nicht. Meine Tante war tot. Erst meine Mutter dann meine Tante und was jetzt. Die einzige die noch lebte, war ich. Ich konnte sie nicht alleine aufhalten. In der Zeit in der ich bewusstlos war, waren noch ganz viele andere Moiten gekommen. Es war zwecklos, wir hatten verloren. Ich hatte mich vorhin sehr geirrt. Dann schrie jemand vertrautes von hinten: „Was soll das? Lasst die Salven endlich in Ruhe!“ Ich schaute mich um und sah Lilietta. Wie? Sie wusste von Salven und das alles? Dann sprach sie weiter: „Wie könnt ihr nur so grausam sein?“ Sie entdeckte mich und kam zu mir: „Ist alles in Ordnung“ Ich nickte. „Fass sie nicht an, oder wir werden euch auf der Stelle töten!“, schrie meine Oma. Lilietta drehte sich um und lachte. Dann schaute der ganze Rat zu ihr: „Du bist keine Salve, aber auch kein Moit. Was bist du?“ Sie antwortete mit einem Grinsen: „Ich bin ein Kodoln.“ Sie erschraken und schließlich sagte ein junger Mann: „Ich dachte die wären ausgestorben“ „Ja das sind sie auch. Alle außer ich.“ Ich war verblüfft. Sie wusste die ganze Zeit, dass ich eine Salve bin und hatte nie etwas gesagt. Sie fing an zu kämpfen und bemerkte nicht, dass meine Oma mit einem Messer auf mich zu kam. Ich wollte schreien und ich verfiel in Panik. Was sollte ich tun, ich konnte mich nicht währen und nichts. Dann spürte ich den Schmerz in meiner Brust. Ich spürte wie mein Herz auseinander bricht und ich sah wie mein türkisfarbenes Blut aus mir herauslief. Dann wurde es schwarz.


Der Rat…
„Wir haben unsere Arbeit erledigt! Wir haben alle Salven die in der Nähe waren getötet. Verschwinden wir. Da dreht sich plötzlich diese kleine Göre um und sah mich wütend an. „Das hätten sie besser nicht tun sollen!“, sagte sie. Ich lachte, doch dies verging mir schnell, als ich einen Holzpfahl in meinem Herz spürte und auch ich nur noch schwarz sah und dann auf den Boden fiel.


Lilietta…
Ich war wütend und ich habe sie beseitigt. Es war nur noch ein einziger Moit am Leben. Der saß geduckt in der Ecke und weinte: „Bitte verschone mich. Ich werde nie wieder eine Salve oder etwas ähnliches töten oder verraten.“ Ich befiel ihm zu verschwinden und das tat er dann auch. Ich stand im reinsten Blutbad. Es war ein buntes Blutbad, jedoch wurde es dadurch nicht gerade schöner. Ich ging zu Yuki und nahm sie in den Arm. Ich weinte noch ein wenig und dann tat ich es. Ich wusste, dass ich meine aller beste Freundin nie wieder sehen werde, jedoch musste ich es tun.
Ich machte eine sehr komplizierte Handbewegung und dann war alles und jeder verschwunden. Sie wurden aufgelöst und es waren keine Anzeichen eines Kampfes oder ähnliches zu sehen. Traurig ging ich zurück zu meiner Mutter und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Es war ein eher langweiliges Schulleben, nachdem ich Yuki nicht mehr hatte. Ich schrieb immer alles in der Stunde mit, um es Yuki zu geben, jedoch merkte ich dann danach, dass der Platz neben mir frei ist. Ich würde nie über ihren Tod hinweg kommen. Es war alles meine Schuld gewesen. Ich hätte vorsichtiger sein müssen. Aber nun konnte ich auch nichts mehr ändern.


Impressum

Texte: Das Cover hat "drachenelfe" für mich hergestellt... Vielen Dank an sie...
Tag der Veröffentlichung: 31.07.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme es manatou (Amy), die sich einen zweiten Teil gewünscht hatte.

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