Prolog
„Nein!“, sagte Susan. „Ich werde meine Tochter nicht hergeben! Ich ziehe sie groß, egal was sie ist!“ Ihre Mutter Helga antwortete: „Aber Susan, Liebes. Du kannst doch nicht so etwas großziehen! Dieses Ding muss vernichtet werden“ Sie wollte ihr das Baby aus der Hand zerren, doch Susan ließ nicht los. „Nein Mutter! Ich werde es groß ziehen! Möge kommen was wolle!“ „Na gut, du willst es ja nicht anders! Aber weine nicht wenn sie sechzehn wird! Du weißt was geschehen wird! Sie werden kommen und deine Tochter mitnehmen. Also warum lässt du sie nicht gleich töten, bevor sie im Leben drinnen ist?“ Susans Stimme wurde trauriger und zugleich wütender: „Sie wird nie getötet werden! Rede nicht so ein dummes Zeug! Ich werde alles in Bewegung setzen, dass sie von keinem aus dem Rat mitgenommen wird!“ „Ach Kind. So leid es mir auch tut, aber du kannst die Bestimmung des Kindes nun einmal nicht ändern.“
Fast sechzehn Jahre später...
Kapitel 1
Die Verwandlung
Ring Ding Ding. Die Schulglocke klingelte und ich erwachte aus meinem Tiefschlaf. „Na, hast du mal wieder geschlafen? Hier ich habe dir die Hausaufgaben aufgeschrieben.“, sagte meine Freundin Lilietta während sie mich wie immer anstrahlte. „Ja, das Schlafen hat wie immer gut getan. Der Unterricht war bestimmt tausend mal langweiliger! Ach danke.“, ich lächelte sie an und wunderte mich wie lange wir schon befreundet waren, da sie anscheinend immer noch nicht wusste, dass ich meine Hausaufgaben eh nie machte. Immerhin kenne ich sie schon seit ich denken konnte. Also eigentlich schon seit ich auf der Welt bin, um genau zu sein schon fünfzehn Jahre, naja übermorgen sechzehn Jahre. Ich weiß noch gar nicht wie ich meinen Geburtstag feiern werde, wahrscheinlich gehe ich einfach mit Lilietta in eine Karaokebar oder so. „Jaja… Für dich wäre Ägypten langweilig gewesen. Bitte Bitte, so wie immer.“ Ich nahm sie an die Hand und zog sie aus dem Schulgebäude. „Bloß raus hier, bevor ich doch noch krank werde.“, sagte ich und Lilietta fing an zu lachen. Auf dem Heimweg fragte sie: „Wie wirst du eigentlich deinen Geburtstag feiern?“ „Hmm… Ich… Naja… Irgendwie habe ich ncoh keine Ahnung.“ Wir lachten. „Wenn dir nichts einfällt, ich kenne da eine super neue Karaokebar, sie hat letztens erst aufgemacht.“ Also doch Karaoke, wusste ich es doch. „Klar, ich gebe dann nur noch meiner Mutter Bescheid.“ Wir waren vor Lilietta´s Haus angekommen, es war etwas klein, da ihr Vater vor längerem gestorben war und ihre Mutter nicht so gut verdiente, daher ging auch Lilietta nebenher arbeiten. „Also rufst du mich wegen Sonntag an? Ich kann dann ja zu dir kommen, und dann können wir ja in die Karaokebar gehen.“, sagte Lilietta als sie schon in der Tür stand. „Ja mach ich. Ciao.“ Ich winkte ihr noch zu und lief dann weiter. Ich wohnte nur eine Straße weiter, also nicht so weit weg. Das ist auch der Grund, warum wir uns oft trafen, um draußen oder drinnen zu spielen, das was das Wetter eben zuließ. Als ich Zuhause abgekommen war stand meine Mutter schon in der Tür. Sie kam zu mir und umarmte mich fest auf offener Straße. „Ja ist gut Mama. Hör auf du drückst mir die Luft ab.“ Schnell ließ sie mich los und ich musste erst einmal Luft holen. „Komm schnell rein.“, sagte sie und schloß hinter mir die Tür ab. „Ich habe schon gekocht. Spaghetti mit Tomatensoße. Ist das in Ordnung?“ „Na klar.“ Wir setzten uns an den Mittagstisch und aßen. „Du Mama, ich weiß übrigens was ich an meinem Geburtstag machen werde.“ Wie erstarrt setzte sie sich auf und starrte mich erschrocken an. „Aha. Und was bitteschön?“ abwartend starrte sie mich an. „Lilietta und ich wir gehen in die Karaokebar.“ Kaum hatte ich es ausgesprochen sagte sie mit deutlich lauterer Stimme: „Auf keinen Fall! Nein! Du gehst nirgendhin und schon gar nicht in eine Karaokebar! Wir werden zu deiner Tante nach Frankreich fahren und dort eine Woche Urlaub machen.“ „Was? Können wir nicht einen Tag später fahren? Ich meine ich feierte bis jetzt jeden Geburtstag mit Lilietta zusammen!“ „Ja genau. Bis jetzt! Nichts da! Morgen fahren wir los, dann sind wir morgen abend dort, und alles ist gut.“ „Gar nichts ist gut! Warum zu meiner Tante? Wir haben sie bis jetzt nr einmal besucht!“ „Siehst du dann wird es mal wieder Zeit.“ „Man! Jetzt weiß ich warum deine Mutter nichts mit uns zu tun haben möchte und warum mein Vater abgehauen ist!“ „Nein, das hatte andere Gründe!“ Ich stand auf, nahm meinen Rucksack und stürmte in mein Zimmer. Ich knallte die Tür hinter mir zu und schmieß mich ins Bett. Bevor ich dann doch meine Koffer packte, rief ich Lilietta an um ihr alles zu erklären. Sie war auch wenig begeistert und hatte gesagt, dass wir ja auch wann anders mal gehen könnten. Ich hatte mich also ergeben und bin mit meiner Mutter zu meiner Tante gefahren. Sie war erfreut über unseren Besuch und hatte uns sofort die Zimmer bereit gemacht. Andererseits ist es ja auch gut hier zu sein, immerhin musste ich für eine Woche nicht in die Schule. Dies ersparte mir viele Nackenschmerzen vom Schlafen auf den harten Schulbänken. Ich ging an dem Abend als wir ankamen früh ins Bett, da ich irgendwie müde war. „Wir kommen! Wir werden dir helfen! Du bist eine von uns, darum werden wir dich retten!“ Ich schreckte hoch und machte das Licht an. Was war das für eine Stimme gewesen? Sie hallte noch immer in meinem Ohr. Sie war zart und doch verführerisch. Ich stand auf, naja, besser gesagt ich wollte aufstehen, aber ich fiel wieder aufs Bett. Meine Füße waren zu schwach um mich tragen zu können. Was war das bloß? War ich etwa in einem schrecklichen Traum gefangen? Plötzlich hob ich in die Luft ab. „Ahhhh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“, ich schrie, doch keiner kam. Keiner kam um mir zu helfen, um mich auf den Boden zurück zuholen. Ich schwebte nun in der Luft und ein türkisenes Licht umhüllte mich. Mein Schlafanzug verandelte sich in ein hübsches Oberteil, es war türkis mit goldenen Mustern und einen ebenso türkisenen Minirock, auch der war mit goldenen Mustern verziert. Meine Haare wurden immer länger, bis sie meine Knie erreichten und dann färbten sie sich auch noch schwarz. Und plötzlich drang ein fürchterlicher Schmerz durch meinen Rücken. So als würde jemand ein Messer von innen nach außen drücken. Der Schmerz war kang und intensiv. Und obwohl ich sehr laut schrie, kam niemand um nachzuschauen was los ist. Als der Schmerz weg war und ich sitztend auf dem Bett ankam, sah ich im spiegel was mit mir geschehen war. Ich bekam Flügel. Hübsche Flügel mit der gleichen Farbe vom Rest der Kleidung. Flügel wie man sie bei Feen und Elfen zu Gesicht bekommt. Ich sah wunderschön aus, aber plötzlich wurde mir bewusst, dass ich zur Fee oder Elfe oder so mutiert war und so stieß ich nochmal einen schrei aus: „Ahhh!!!!!!!!!! Hilfe!!!!“
Endlich kam meine Mutter rein, sie erschreckte nicht und sagte: „Es tut mir alles so leid Kind.“ Ich verstand nichts. Von was redete sie und warum schaute sie mich nicht mit großen Augen an? „Häh?“, das war das Einzige, das ich in diesem Moment rausbekam. „Deine Verwandlung und dies was noch kommen wird. Es wird ein anstrengender Tag werden. Du musst gut auf dich aufpassen.“ „Was? Warum? Und wieso weißt du davon?“ „Es ist eine lange Geschichte und ich kann sie dir jetzt nicht erklären. Leg dich bitte hin und versuch noch etwas zu schlafen. Schau aber, dass du auf dem Bauch schläfst, sonst könnten deine Flügel kaputt gehen. Und vorallem musst du die Kleider anlassen, naja die kannst du sowieso nicht ausziehen. Ach, noch etwas ganz wichtiges: Nicht singen! Du darfst auf keinen Fall singen. Also Gute Nacht.“ „Warte…“, aber es war zu spät, sie war schon auf dem Flur und ich wagte nicht ihr zu folgen. Wie sie sagte legte ich mich auf den Bauch und ließ die Kleidung an. Und tatsächlich schlief ich noch einmal ein.
Kapitel 2
Reichlich Erklärungen
„Sie kommen! Mach dich bereit…“ Ich schrak auf. Schon wieder diese Stimme. Die Stimme von gestern, aber was wollte sie bloß? Und was meint die Stimme mit „Sie kommen“? Ich stand auf und sah, dass ich immer noch wie eine Fee oder Elfe oder was auch immer aussah. Als ich den Vorhang aufzog sah ich, dass es schon Mittag war. Es war ein schöner Tag. Die Sonne strahlte und es war keine Wolke am Himmel zu sehen. Ich ging die Tür raus und wollte nach unten schleichen, als meine Tant und meine Mutter da standen und mir gratulierten: „Happy Birthday to you! Happy Birthday to you…“ Sie sangen das Lied zu Ende und selbst meiner Tante war es egal wie ich aussah, naja nicht ganz. „WOW. Sie ist so hübsch. Ich hatte immer gedacht, dass sie hässlich sein müssten, wenn sie so ein schicksal hatten.“ „Psst!“, schrie meine Mutter. Doch es war zu spät ich hatte es verstanden. „Was für ein Schiksal und warum seid ihr eigentlich nicht verwundert, dass ich so aussehe wie ich aussehe?“ Ich war verwirrt, ein wenig… Naja ein wenig viel traf es wohl eher. Meine Mutter kam her und erkläre mir etwas: „Du bist eine Salve. Eine Salve ist eine sehr sehr sehr mächtige Elfen, von denen es nur noch wenige überlebende gibt.“ Eine Salve? Häh? Eine Mächtige Elfe? Was kam als nächstes, ein sprechender Gummibär? „Ich weiß Kind, es ist noch schwer zu verstehen. Aber dies war der Grund warum wir zu deiner Tante gefahren sind. Nur sie kann uns helfen.“ „Aha. Und wie? Und warum eigentlich?“ Nun meldete sich meine Tante zu Wort: „Naja…Ich bin auch eine Salve.“ Sie grinste mich an. „Du? Aber du siehst doch gar nicht Elfisch oder wie auch immer aus?!“ „Ja ich weiß. Ich habe in Kraut entwickelt, mit dem man sich in einen normalen Menschen verwandeln kann. Allerdings geht dies nur für sechzehn Stunden. Normal ist es so, dass wenn ein Baby geboren wird, und es eine Blume als Muttermal hatte, sofort getötet wird. Salven haben die Fähigkeit Menschen zu zwingen etwas zu tun, indem sie singen.“ Meine Mutter unterbrach sie: „Dies war der Grund, warum ich dich nie singen ließ.“ Oje… Wenn ich jetzt so drüber nachdenke wird mir mulmig. „Warum lebe ich dann eigentlich noch, wenn ich schon tot sein müsste?“, fragte ich. „Nun ja. Deine Mutter hat sich sehr für dich eingesetzt. Deine Oma hätte dich sofort aufgegeben. Nur durch dies haben wir ja keinen Kontakt mit ihr. Sie ist eine der im Rat sitzenden.“ „Im Rat sitzenden?“ „Ja. Der Rat der Moiten. Die Moiten sind auch Elfen, jedoch haben die keine Kräfte. Sie sind also hamlos, und sie verwandeln sich auch nur bei Vollmond. Als unsere Mutter damals erfahren hatte, dass ich eine Salve bin, wollte sie mich dem Rat übergeben, jedoch hat dein Onkel Reinhardt mich versteckt. Er zog mich im Wald groß, bis ich sechzehn war. Dann verwandelte ich mich, so wie du heute Nacht. Pünktlich zum sechzehnten Geburtstag. Danach habe ich so viele Bücher wie nur möglich studiert und habe dann das Kraut entwickelt. Durch dies konnte ich ein normales Leben führen. Meine Mutter hatte ich nie gesehen, aber es macht mir auch nichts, immerhin wollte sie mich töten lassen. Und jetzt besteht dir eine schwere Hürde bevor, aber keine Angst ich bin ja da und die restlichen Salven, ungefähr fünzig Stück, werden auch noch kommen.“ Ich zitterte am ganzen Leibe und fragte ängstlich: „Welche Hürde?“ „Ehm..Nun ja… Wie soll ich dir das jetzt beibringen?…Also…Okay, noch heute wird uns ein schrecklich schwerer Kampf bevorstehen. Der Rat wird kommen, und versuchen dich zu töten. Umso mehr von den anderen Salven getötet werden, umso besser für den Rat. Im Rat gibt es einen Mann vor dem du dich in Acht nehmen musst. Er heißt Klateé. Er ist kein Moit und kein Salver, das ist die männliche Bezeichnung. Er ist ein Hulonder. Hulonder gibt es jede zweihundert Jahre und immer führen sie den Rat. Du musst dich vor seinen Händen in Acht nehmen, denn wenn er die an dir hat, wird er dir jedes Leben rausziehen, und dies in weniger als zehn Sekunden. Und dann bist du… Nun ja… Tot!“ Ach du Gott! Tot? Es ging um Leben und Tod? Hulonder? Moiten und Salven? Es war mir alles zu viel, und so musste ich mich hinsetzen.
Kapitel 3
Der Besuch
Allerdings saß ich nicht lange, denn kaum hatte ich mich hingesetzt, hörte man Scherben auf den Boden fallen und jemand war durch das Fenster gekommen. „Schnell hinter den Tisch“, schrie meine Tante. Wir kippten den Tisch und setzten uns dahinter auf die Knie, so dass wir trotzdem noch sahen wer reinkam. Ich kannte sie nicht, aber meine Tante schien sie zu kennen. „Ach, Na wie geht es dir, Klateé? Hast du in den letzten sechzehn Jahren genug Salven getötet?“, fragte sie. Der Mann im schwarzen Mantel lachte auf. Es war ein unheimlich dunkles Lachen, eines jenes einem den Atem stoppen lässt. „Ach Tina. Du hast dich in den letzten Jahren nicht verändert. Aber um deiner zweiten Frage zu antworten: Ja habe ich, sechzig um genau zu sein.“ Mann war das ein Mörder! Hatte schon sechzig Leben auf dem Gewissen, also eigentlich mehr, wenn er schon ein paar Jahrhzehnte lebte. „Danke, du bist aber leider auch immer noch der Alte. Wen hast du denn dieses Mal mitgebracht?“ Er drehte sich zu seinem Gefolge um und ließ sie vortreten. Alle hatten schwarze Mäntel an und eine goldene Maske, so dass man sie nicht erkennen konnte. Abermals lachte er, holte eine der Unbekannten hervor und sagte: „Diese Person wird euch besonders interessieren!“ Meine Tante und meine Mutter schauten sich fragend an. „Ach ja? Und wer ist er oder sie?“, fragte Tante Tina. Der besser gesagt die Unbekannte zog die Maske aus und eine ältere Frau war zu sehen. Meine Tante wusste immer noch nicht genau wer es war, aber meine Mutter stand auf und schrie: „NEIN! Mama… Was tust du hier?“ Mama? War diese Frau etwa meine Oma? Auch Tina sah verwirrt von Mama zur alten Frau und wieder zurück. „Susan… Ach und Tina.“, das *Ach und Tina*, sagte sie so verachtend wie nur möglich. „Ja Susan, warum werde ich wohl hier sein?“ Sie schaute zu mir und lächelte mich finster an. Keine Chance, so eine alte gemeine Schachtel könnte nie meine Oma sein. „Nein! Mutter, das kannst du nicht tun! Nicht dein einziges Enkelkind!“ Doch meine Oma? Aber wie konnte sie… Aber meine Tante hatte es ja auch schon gesagt, dass sie gemein wäre. „Susan, ich hatte es dir damals vor sechzehn Jahren schon gesagt, dass wenn nicht damals, dann heute! Und für heute wurde ich gelost! Also werde ich dem Rat helfen wo ich nur kann. Familie hin Familie her! So etwas nehme ich nicht auf!“ Dabei schaute sie mich abwegend an. Ich glaub´ ich schien ihr gar nicht zu gefallen, trotz meines schönen Outfits. Meine Mutter griff nach meiner Hand und sagte dann: „Was wenn ihr mich nehmt und sie in Ruhe lasst?“ Klateé lachte und schaute sie an: „Kein Wunder! Ein normaler Mensch hat natürlich leicht zu reden, aber es geht nicht einfach nur ums töten, sondern darum, dass die Salven aussterben! Sie sind eine Gefahr für die ganze Menschheit.“ Er streckte seine Hand nach vorne und kam auf uns zu. Plötzlich schrie meine Tante: „STOP! Ich habe ein Handy und wenn du nicht sofort stehen bleibst, dann rufe ich bei der Polizei an und singe!“ Er blieb stehen und nahm seine Hand runter: „Und genau deshalb hasse ich euch Salven so sehr! Wenn ihr ein Problem habt, dann wird einfach gesungen! Aber so leicht ist das Leben nun mal nicht.“ Seine Augen waren ganz schwarz und sahen so aus wie Löcher in den Augenhöhlen, auch seine Haare waren schwarz. Alles an ihm war bisher schwarz! Plötzlich zog ein Strum auf, der ganze Himmel verdunkelte sich und Klateé schwebte über dem Boden. Seine Augen wurden rot und meine Tante musste schlucken. Klateé wollte auf uns zu fliegen, als er plötzlich mit einem fürchterlich Schrei auf den Boden fiel: „Wer wagt es…? Ach sieh mal einer an, noch mehr Salven! Na dann kann ich euch ja gleich alle vernichten!“ Durch das sowieso schon kaputte Fenster waren ganz viele Salven gekommen. Sie sahen vom Outfit her genau so aus wie ich, nur durch die Farben unterschieden wir uns. Eine viel mir direkt ins Auge, sie sah jünger aus wie ich und war rosa angezogen. „Ich hatte gedacht man wird erst mit sechzehn so?“, fragte ich meine Tante, während Klateé sich wieder aufrappelte. „Ja. Aber ihre Mutter muss auch eine Salve sein, dann werden sie schon mit elf so. Aber das gibt es nur noch sehr sehr selten, so gut wie gar nicht mehr.“, erklärte sie mir. Nun standen wir da. Alle Salven flogen in einem großen Bogen um den Rat zu uns herüber, und verbeugten sich vor uns. Als ich mich auch verbeugen wollte, griff meine Tante nach meinem Arm und schüttelte den Kopf. Klateé hatte sich uns nun zugewendet und zog nun seinen Mantel aus. Mir blieb die Luft weg. Sein Körper war ja noch ganz hübsch, aber seine Hände glichen… nun ja ich konnte es mit nichts vergleichen. Seine Arme waren sehr kurz, aber dafür waren seine Finger lang, bestimmt über dreißig Zentimeter. Aber im Schäzen war ich noch nie gut gewesen. Als er gerade etwas sagen wollte, klingelte mein Handy, jenes neben mir auf dem Boden lag. Ich schnappte es mir und ging schnell dran: „Hey Lilli… Du es ist grade sehr schlecht, aber ich wird dich zurückrufen, sobald es geht. Tschüss!“ Bevor sie antworten konnte hatte ich auch schon aufgelegt. „HAH! Du bist gut… Du wirst sie gar nicht mehr anrufen können! Du wirst noch heute eine Begegnung mit dem Sensenmann machen!“ Plötzlich sprang er in die Luft und wollte auf uns zu, als eine Salve in gelb vor uns trat, ihre Hände zusammenfaltete und wieder öffnete und eine Art Schutzfolie um uns legte.
Kapitel 4
Der Kampf
„Tina! Es geht los verwandle dich.“, sagte sie in glockensanfter Stimme. Tina stand auf, schloss ihre Augen und hob ihre Hände in die Luft. In einem wunderschönen Lila verwandelte sie sich in eine Salve. Angezogen war sie so wie ich und alle andere, doch ihre Farbe war Lila. Durch das Licht wurde Klateé nach hinten gedrückt, da er Salvenlicht nicht austehen konnte. Dann ließen die Geschöpfe hinter Klateé ihre Mäntel fallen, sie waren alle Moiten und scharf darauf uns zu töten. Ich hatte noch nicht einmal ein schlechtes Gefühl, immerhin waren die Salven mehr als die Moiten. Doch ein wenig Bammel hatte ich vor Klateé, wegen seinen Händen. Es ist unfair, dass er einfach nur seine Hände um einen legen muss, um das Leben aus einem zu saugen. Dann ging es los. Klateé setzte sich noch hinten auf einen Stuhl, während die Moiten samt meiner Oma auf uns zu kamen und alle Salven versuchten auszuweichen. Meine Tante kam zu mir und sagte: „Nimm dieses Amulett, mache es in deine Schuhe, es beschützt dich vor Klateé.“ „Und du?“ Doch bevor sie mir antworten konnte, flog sie auch schon wieder in die Menge. Ich sah schon drei, nein sogar vier Salven tot auf dem Boden liegen. Wie konnte das möglich sein? Sie waren doch viel weniger! Wie meine Tante mir befohlen hatte, steckte ich das Amulett in meinen Schuh, so dass es nicht rausfallen konnte. Ich saß in der Ecke mit meiner Mutter und wir schauten zu, wie einer nach dem Anderen auf den Boden viel. Blut, kein gewöhnliches Blut sondern buntes, spritzte durch die Gegend. Und nun fiel die kleine rosane Salve auf den Boden. Meine Oma ging auf sie zu und wollte sie erstechen, doch ich musste die kleine einfach beschützen und sprang deshalb auf. Ich rammte meine Oma weg, so dass die einen Schmerzschrei ausrufen musste, der ensetzlich war. Die kleine Salve hatte sich bei mir bedankt und flüchtete zu meiner Mutter in die ecke, so wie ich es ihr gesagt hatte. Meine Oma schaute mich mit einem finsteren Lächeln an: „Na schau´ mal einer an. Ich würde ja sagen, dass du hübsch geworden bist, aber Salven sind nicht hübsch!“ Mit diesen Worten rannte sie mit dem Samuraimesser in der Hand auf mich los und ich flog in die Luft. Ich vergaß, dass auch Moiten fliegen konnten, aber wusste es gleich wieder, als sie von unten auf mich zu kommte. Außer ausweichen wusste ich nichts. Plötzkich wurde es still und meine Tante schrie: „NEIN!!!!!“ Auch meine Oma drehte sich um und dann sahen wir erst, was Klateé getan hatte. Die kleine Salve lag Blut verspritzt auf dem Boden und er hatte meine Mutter in der Fuchtel. Er legte die Arme um sie und auch ich schrie: „NEIN!!! Lass sie in Ruhe!“ Doch es war zu spät. Innerhalb weniger Minuten war sie tot und er ließ sie auf den Boden fallen. Ich fiel auf den Boden und fing jämmerlich an zu weinen. Warum hatte er das getan? „Warum hast du einen Mensch getötet?“, fragte meine Tante. „Das steht dir überhaupt nicht zu!“ Klateé fing laut an zu lachen und erklärte ihr dann: „Was mir zu steht, entscheide ich immer noch selbst.“ Er kam auf mich zu, doch mir war egal was jetzt passierte, schließlich war meine Mutter tot und auch die kleine Salve, die ich beschützen wollte, weihte nun nicht mehr unter den Lebenden.
Kapitel 5
Das Ende!
Als er auf mich zu kam lächelte er auf mich herab und sagte: „Jämmerlich! Ich wusste, dass wenn ich deine Mutter erledige, dass du dann auch leicht zu haben bist!“ Er war fast bei mir mit seinen Bohnenfingern, er hatte mich fast berührt, als er plötzlich auf den Boden fiel. Er kniete und schaute auf seinen Bauch. Die Messerspitze eines Samurai Schwertes war zu sehen. Und auf meinem Körper war schwarzes Blut zu sehen, das Blut von Klateé. Er konnte sich noch umdrehen und fragte: „Wie konntest du? Du bist ein Moit!“, krächzte er. „Du hast meine Tochter getötet, und sie war ein Mensch! Nichts als ein Mensch. Wie Tina schon gesagt hatte, es steht uns nicht zu einen Menschen zu töten!“ Meine Oma steckte ihm das Samuraischwert in den Rücken. Dann endlich fiel er zu Boden und starb. Sein ganzer Körper verrunzelte schnell und seine Haut verfiel in Asche. Ein Windzug zog die Asche in sich ein, so dass keine Asche mehr zu sehen war. Dann nahm meine Oma das Schwert hoch und sagte: „Dieses Mal hattet ihr Glück, doch wenn das nächste Mal eine Salve sechzehn wird, werde ich wieder versuchen euch zu töten.“ Sie trat zur Tür hinaus und alle anderen Moiten folgten ihr. Sie hinterließen Leid, Verwüstung und Tote. Nichts was sie hinterließen war gut und trotzdem konnten wir einem Moit dankbar sein, dass wir noch am Leben waren. Plötzlich rannte die gelbe Salve zur kleinen rosanen und fing an zu singen: „Ti se lan, Ti se lan. Ko de tat so dete nan. Ti se lan, Ti se lan. Kann O te se mo.“ Es hörte sich wunderschön an, die Melodie klang noch Minuten nach dem Gesang im Ohr. Als sie es viermal gesungen hatte, wurde auch die kleine Salve in Asche zerlegt und vom Wind eingezogen. Meine Tante kam zu mir her und drückte mich: „Es tut mir so leid. Es tut mir alles so leid.“ Wir weinten in unseren Armen und standen einfach nur da. Als die Salven das Haus verlassen hatten, trank meine Tante einen Trank, der sie wieder zu einem Menschen wurden ließ. Dieser gab sie auch mir. Er schmeckte zwar scheußlich, doch es war besser, als als Salve in die Schule zu gehen. Meine Tante zog zu mir, da sie die Einzige war, die für mich sorgen konnte. Ich konnte auch wieder regelmäßig in die Schule, nur singen vermeidete ich, obwohl ich immer noch nicht wusste, was da wirklich passieren würde. Es drang mich als dazu es auszuprobieren, doch meine Tante verfolgte mich in meinen Gedanken und brachte mich immer wieder davon ab. Bei Vollmond blieb ich immer zu Hause, da wir da ja zu Salven wurden und dann am nächsten Tag war alles wieder normal. Wir würden ein fast normales Leben führen können, bis die nächste Salve sechzehn wird und auch ich mein Leben für sie aufs Spiel setzen musste.
Texte: Alle Rechte liegen bei mir^^
Tag der Veröffentlichung: 14.07.2011
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