Cover

Vorwort

 Dieses Werk ist rein fiktiv.

Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen oder Ereignissen sind absolut zufällig.

1.Der neue Parteivorsitzende aus der Mittelschicht

Er lag in einer Badewanne voll Champagne und wäre er nicht ein Mann aus der Mittelschicht gewesen, hätte er gedacht er träume, aber dies war kein Fiebertraum, wie der Ausbruch eines Omega-Virus, oder spielte es in einer alternativen Realität?

 

Friedemann Märzen hatte es endlich geschafft, zwar war seine blaue Partei durch die Streitereien, von Erich von Großen und Achim Aanett ordentlich gestutzt worden, Schleym war Finanzminister und Schnarch der neue Kanzler des Landes, aber im dritten Anlauf war es ihm endlich gegönnt die Führung der Partei an sich zu reißen.

 

Es war ein steiniger Weg bis dorthin. Dreimal musste er sich zur Wahl stellen. Jede Nichtwahl war eine weitere Demütigung für ihn. Zuerst hatte er gegen die Marionette der Kanzlerin Annika-Karl-Karma verloren und dann auch noch gegen den unmöglichen Gartenzwerg Achim Aanett.

 

All diese Schmerzen und die Finsternis des tiefsten Tals waren vergessen. Jetzt, also um genauer zu sein in vier Jahren würde er die Kanzlerschaft an sich reißen, dann würde endlich er, wie es seine Bestimmung war zum Kanzler des Landes erhoben werden.

2.Das Virus wütet weiter

Während sich das Leben von Märzen zum Positiven zu verändern schien, galt dies nicht für die Lage des Landes. Das Cortana-Virus wütete nach wie vor und die Politik reagierte meist gar nicht und wenn dann stets überrascht reflexartig mit den Worten: „Wer hätte das denn ahnen können!?“

 

Als wären dies der schlechten Nachrichten noch nicht genug, variierte das allabendliche Fernsehprogramm nur gering. Die Nachrichtensendungen und Brennpunkte waren voll mit Berichten über das Virus. Nach all der Hiobsbotschaften-Tortur, durfte eine weitere Sendung von Lenz mit Dauergast Alexander Leisensee selbstverständlich nicht fehlen.

 

Und auch an diesem Abend versprachen die geladenen Gäste ein interessantes, wenn auch nicht erkenntnisreiches, Gespräch. Mit Lenz, welcher einmal mehr damit beschäftigt war Ordnung in seine Karteikarten zu bringen, war neben Leisensee, Sonja Fürstenscheid, aka die rote Sonja, welche mit ihrem Gatten eine weitere rote Partei betrieb, im Studio.

Diese Partei hatte sie mitverantwortlich zur Mini-Partei heruntergewirtschaftet. Egal, eigentlich war sie sowieso nur da um für ihr neuerschienenes Buch die Werbetrommel zu rühren.

 

„Herr Leisensee, haben sie nicht gesagt, sobald der Impfstoff da ist, ist die Pandemie beendet?“, las Lenz von einer seiner Karteikarten ab.

„Wenn sich genügend impfen lassen“, gab Leisensee in seiner Art, welche Leute die Einschlafprobleme hatten, zu schätzen wussten, als Antwort.

„Und es haben sich nicht genug geimpft?“, gab Lenz einmal mehr seine naiv-dämliche Art zum Besten, während er in seinen Karteikarten nach einer Antwort zu suchen schien.

„Natürlich nicht, sonst ständen wir viel besser da.“

„Und warum lassen sich Menschen nicht impfen?“

„Kein Mensch weiß, was diese Impfstoffe für Nebenwirkungen haben“, schloss sich Sonja Fürstenscheid ungefragt der Diskussion an.

Während Leisensee noch überlegte, was er auf so einen Schwachsinn antworten sollte, legte Lenz noch einen drauf: „Ist das wirklich so, dass über die Nebenwirkungen nichts bekannt ist?“

„Es gibt Leute die bekommen davon Autismus!“, übernahm Fürstenscheid das Antworten für Leisensee, „Sie sind doch das beste Beispiel dafür.“

Es vergingen ein paar Sekunden,, in welchen sich Fürstenscheid für ihren pointierten Einsatz feierte, bis Leisensee bedächtig zu einer Antwort ansetzte.

„Erstens, war ich vor der Impfung schon so. Zweitens, ist das mit dem Autismus durch Impfen, nur für Leute bewiesen, welche gegen Krebs Chlorbleiche saufen. Und drittens haben die Impfstoffe aufwendige klinische Studien durchlaufen.“

„Aber das ist den Leuten doch viel zu hoch! Herr Leisensee, den Leuten geht es um gefühlte Nebenwirkungen, wie ich bereits in meinem Buch geschrieben habe.“

„Zu Ihrem Buch kommen wir noch. Warum denken Sie Herr Leisensee haben diese Leute diesen irrationalen Glauben, das die Impfung ihnen mehr schadet, als nutzt? Glauben Sie, das liegt an der Homöopathie und den Heilpraktikern?“, laß Lenz ab.

„Wir sind das einzige Land in welchem Zuckerkügelchen als Medizin und umgeschulte Fleisch Fachverkäufer als fast Ärzte auftreten dürfen. Dies mag einen Wunderglauben beflügeln, aber sicher nicht ganz unschuldig sind falsche Vorbilder“, warf Leistensee Fürstenscheid einen Blick zu.

„Sie reden von dem Fußballspieler?“, fragte Lenz, welcher nicht über die Fähigkeit zum peripheren Sehen zu verfügen schien.

„Nein, verdammt noch mal! Herr Leisensee meint mich. Ich bin aber nur ungeimpft, weil ich nicht zur Risikogruppe gehöre und kein Mensch die Nebenwirkungen kennen kann.“

„Das sagten sie bereits“, bemerkte Leisensee konsterniert, weil er wusste, dass er im weiteren Verlauf der Sendung nicht mehr allzu oft zu Wort kommen würde. Reden konnte die Frau, das stand fest. Ihr Buch verkaufen ebenfalls. Bezüglich wissenschaftlicher Erkenntnisse schien sie Leisensee allerdings nicht sehr sattelfest.

 

Nach dieser Sendung war man sich lediglich sicher, dass einen eine Stunde weniger vom Tod trennte. Während in den Ländern, welche dieses Land umgaben, die Impfquoten in die Höhe schossen, vergammelte der Impfstoff hierzulande in den Kühlschränken der Arztpraxen. Das Dilemma zeigte sich darin, dass die Zahl der Impfexperten sogar die Zahl der Fußballtrainer überschritt.

 

3.Die Weihnachtsansprache des Neuen

Das Land hatte einen neuen Kanzler, dies hatte leider nicht zur Folge, dass die Weihnachtsansprache an Esprit gewonnen hatte, im Gegenteil, sie wurde noch ermüdender und angesichts der vielen guten Nachrichten, bestand beim psychisch nicht ganz stabilen Zuschauer, die Gefahr in die Suizidalität abzurutschen.

 

„Liebe Bürgerinnen und Bürger wir haben ein schweres Jahr hinter uns, das Cortana-Virus verlangt viel von uns ab! Jetzt ist Weihnachten und nächstes Jahr wird alles besser. Ich weiß zwar auch nicht warum, aber glauben Sie mir, nächstes Jahr geht es wieder bergauf. Jetzt ist die Zeit zusammen zu rücken, aber bitte nicht zu viel zusammen, denken Sie an das schreckliche Virus. Feiern Sie zusammen, aber lassen Sie sich besser dabei nicht erwischen, sonst wird es richtig teuer.

Wir haben es geschafft, dasss seit dem 21. Dezember die Tage wieder länger werden. Freuen sie sich also schon bald auf den Sommer. Auch für Hunde gibt es dieses Jahr eine gute Nachricht, Silvester fällt aus, ein Segen für alle Misanthropen unter uns, welche es an diesem Tag schätzen sich zulaufen zu lassen und das nun alleine zu Hause tun können.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit und hoffe, dass Sie auch nächstes Jahr meine Neujahrs- und Osteransprache wieder einschalten.

Ihr Kanzler Oliver Schnarch.“

 

Hätte man vor den Beiträgen des Kanzlers Werbung schalten können, dann wären es vermutlich Anzeigen für Aufputschmittel oder Beruhigungsmittel gewesen, je nachdem ob man dem Kanzler nacheifern oder seinen Beitrag ohne Schlaf-Attacken überstehen wollte.

 

Und so verging der Jahreswechsel für die meisten der Bürger dank Lockdown und Kontaktverbot wenig ereignisreich. Für den ein oder anderen war das Ausbleiben der verhassten Verwandtschaftsbesuche sicher ein Segen. Durch das Homeschooling und Homeoffice waren die meisten für die besinnliche Jahreszeit abgehärtet und überstanden diese schadlos.

4.Das harmonische grüne Duo

Drei Parteien, welche sich stellenweise spinnefeind waren, mussten sich zu Regierung des Landes zusammenraufen.

Da gab es die von Kanzler Schnarch geführte rote Partei, welche durch ihre Beliebigkeit zu bestechen schien. Die gelbe Ein-Personen Partei, welche ein Herz für Autos, Konzerne und Steuerflüchtlinge hatte. Sowie die grüne Partei, welche die Aufgabe hatte das Gewissen der SUV Fahrer zu erleichtern.

Und gerade bei dieser grünen Partei mit dem sympathischen Führungs-Duo Eva Valdrina Ida Lambock und dem von sich nicht unüberzeugten Randolf Bellevue, welche sich zusammen ein Büro teilen mussten, krachte es an und dann gewaltig.

 

„Warum hast du die Tische umgestellt, während ich im Ausland war?“, giftete Lambock ihren Partner Bellevue an.

„Ich habe die Morgensonne lieber. Immer, wenn ich das Abendrot des Sonnenuntergangs sehe, muss ich mich ganz der Poesie hingeben und dann verlasse ich dieses Büro nie vor 24 Uhr.“

„Aber die Sonne ist doch jetzt im Winter um 17:00 Uhr weg“, fragt Lambock verunsichert, welche als ehemalige Spitzenturnerin, keinen Zugang zu den Gefühlsduseleien ihres Parteifreundes hatte.

„Das Rot, welches manchmal bis in das violette übergeht, dieses unendliche Meer von Farben, es ist erhaben und majestätisch zugleich! Die Mannigfaltigkeit der Farbe Rot ist einzigartig. Rubinrot, Karminrot, Purpurrot, Imperial Rot, Scheunenrot, Kastanie, Himbeere, Persischrot, Hibiskus, Koralle… “

„Aber warum bis 24 Uhr?“, fuhr sie ihrem Kollegen

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 19.09.2022
ISBN: 978-3-7554-2078-1

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /