Cover

Einstieg

Oxodus ist mein erstes Buch und ich habe noch nicht viel Erfahrung mit dem Schreiben. Trotzdem hoffe ich das ihr es lest und kommentiert. Rechtschreibfehler sind natürlich nicht ausgeschlossen, da ich noch selbst korrekturlese. Die Personen in diesem Buch sind ausgedacht.

Viel Spaß beim lesen. :D

Prolog

 

Es ist Montagmorgen. Wie immer stehe ich auf, mache mich fertig und auf den Weg zur Schule. Bis jetzt habe ich eigentlich 16 Jahre lang ein ziemlich normales Leben geführt. Mein Vater ist derzeit in Afrika, da er Kindern in Not hilft. Meine Mutter ist Schauspielerin und deswegen fast nie zu Hause. Aus diesem Grund lebe ich mit meinem Bruder in einem kleinen Ort in der Nähe von Frankfurt.

Nun dies jedenfalls erstmal zu mir, Victoria Lorén Adams, einem ziemlich normalen Mädchen, der die Ehre zusteht in diesem Buch die Hauptrolle zu verkörpern. 

Kommen wir also zu meiner Geschichte und meiner ersten Frage.

Also seit ehrlich, jeder fragt sich mindestens einmal im Leben, ob man wirklich das Kind seiner Eltern ist, oder? Natürlich kam auch mir, das ein oder andere Mal die Frage, warum ich so ungewöhnlich grüne Augen habe und wie ich zu schwarzen Haaren gekommen bin. Mittlerweile habe ich sie zwar braun gefärbt, aber trotzdem, keiner in unserer Familie hat sonst diese Haar- und Augenfarbe. Naja, ich glaube, dass es an einem Gendefekt liegt, (falls es so etwas überhaupt gibt), aber man muss ja nicht alles in Frage stellen. Ok, langsam reicht es aber mit dieser ganzen Grübelei, die führt doch zu nichts! Zurück zur eigentlichen Geschichte. Wo war ich gleich nochmal? Achja!...

Da es heute nicht so aussieht als ob es regnen wird, hole ich mein Fahrrad aus dem Schuppen und mache mich auf den Weg. Meine Freundin Liz wartet in der Eingangshalle zusammen mit Jonny (die Beiden sind schrecklich ineinander verliebt, bekommen es jedoch nicht auf die Reihe es sich gegenseitig zu zeigen) und Rob, mit dem ich zurzeit zusammen bin, ungeduldig auf mich. Als Liz mich sieht kommt sie freudestrahlend auf mich zu gestürmt und umarmt mich. ,,Hallo, ich hab dich vermisst!" ruft sie, während sie das o des Hallos gaaanz lang zieht. ,,Hey das war doch nur ein Wochenende." antworte ich ihr mit einem verschmitzten Lächeln.

Als ich mit ihr zu den Jungs gehe, bemerke ich, dass mich Rob komisch ansieht. ,,Ich würde gerne in der Pause mit dir reden, kommst du hoch aufs Dach?" fragt er leise als ich an ihm vorbei gehe. Verwundert sehe ich ihn an. ,,Ja, kann ich machen." antworte ich ein bisschen verwirrt.

In der ersten Pause mache ich mich also auf den Weg aufs Dach. Es wissen nicht viele, dass man über einen Trick ganz einfach nach dort oben gelangen kann. Als ich ankomme, wartet Rob bereits am Geländer. ,,Hi." er schaut mir nicht in die Augen. Langsam bekomme ich ein ungutes Gefühl. ,,Hi" antworte ich vorsichtig. ,,Ich möchte nicht lange drum herum reden." er schaut mich noch immer nicht an. ,,Ich denke... wir sollten unsere Beziehung beenden." endlich guckt er mich an. ,,Es tut mir Leid." ich brauche einen Moment um zu verstehen, was er mir gerade sagen möchte. Als es zu mir durchdringt, erwidere ich langsam ,,Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Wir sind seit fünf Monaten zusammen und du warst derjenige der mich gefragt hat!" rufe ich nun wütend. ,,Es tut mir Leid." flüstert Rob.

Aus meiner Wut wird Verzweiflung. Ich drehe mich um und renne weg, wie immer wenn ich nicht weiter weiß. Tränen bahnen sich einen Weg von meinen Augen zum Kinn. Keine Menschenseele ist zurzeit auf der Treppe unterwegs, als mir plötzlich schwindelig wird. Ich falle hin und kurz darauf wird alles in ein weißes, helles Licht getaucht, dann werde ich ohnmächtig.

Ankunft

 

Langsam komme ich wieder zu mir und hebe meinen schmerzenden Kopf. Erschrocken realisiere ich, dassich mitten auf einer Straße liege. Sie ist jedoch nicht betoniert, wie man normal von einer Straße im 21. Jahrhundert erwartet, sondern aus Holz, das auch noch der Rinde eines Baumes ähnelt! Verwirrt setze ich mich vorsichtig auf und schaue mich um.

Die Häuser die am Straßenrand stehe, sind zierlich, aber nicht zu klein um darin zu wohnen, mit bunten Dächern und in einer Pilzähnlichen Form. Die Türen und Fenster sind verschnörkelt und sehen aus, als seien es die Ranken eines riesigen Baumes. Erst da fällt mir auf, dass die Dächer nicht mit Ziegeln gedeckt sind, sondern aus großen Blättern bestehen. Mir wird klar, dass ich nicht mehr in der Nähe meiner geliebten Heimat bin. Panik steigt in mir auf.

Ich habe keine Ahnung wo ich bin und wie ich auf diese Märchenhafte Umgebung reagieren soll. Mein Körper fühlt sich steif an und ich kann nur langsam meine Beine wieder bewegen. Plötzlich fängt die Straße an zu beben. Erschrocken blicke ich mich um und entdecke, nicht weit entfernt, ein eigenartiges Tier mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf mich zukommen. Trotz der Schmerzen die ich verspüre, nehme ich meine ganze Kraft zusammen und rolle mich zur Seite. Ohne mich auch nur zu realisieren, prescht das Tier an mir vorbei.

Es hat die Größe eines Pferdes, doch die Augen sind leuchtend orange und die Iris ähnelt der einer Katze im hellen. Es hat einen gelben Körper mit braunen Streifen, ähnlich wie das Fell eines Tigers. Der Schweif ist leuchtend Rot und weht wie eine dünne Feuerzunge hinter ihm her. Doch auch seine Reiterin ist nicht weniger faszinierend.

Sie hat lange pechschwarze Haare, die zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden sind. Ihre Augen sind eisblau und stehen in starkem Kontrast zu ihrer hellen Haut. Ihre Haltung strahlt Selbstbewusstsein und Anmut aus. Sie trägt eine schwarze Reithose und Schwarze hohe Stiefel. In der Hose steckt eine schneeweiße Bluse und an dem Gürtel hängt eine Scheide, in der ich ein Schwert vermute. Im nächsten Moment, sind die beiden schon wieder außer Sichtweite.

Völlig verwirrt stehe ich auf. Gerade überlege ich noch, ob ich zu dem Haus am Straßenrand gehen sollte und fragen soll wo ich mich denn genau befinde, da fängt die Straße wieder an zu beben.

Im nächsten Augenblick rauschen erneut einige dieser Fabelwesen auf mich zu. Darauf vorbereitet nochmal fast umgeritten zu werden, springe ich an den Straßenrand. Doch leider reiten sie nicht einfach an mir vorbei, sondern bremsen direkt vor mir ab. Und es sind auch nicht wie zuvor nur ein Pferd, wie ich entschlossen habe sie zu nennen, und ein Reiter, nein es sind erschreckende fünf von ihnen. Alle genauso anmutig wie die erste Reiterin und auch die Tiere sind nicht weniger beeindruckend. Die Pferde unterscheiden sich nur in der Farbe voneinander und auch die Reiter tragen ähnliche Kleider und sind mit Waffen ausgerüstet.

Eine der Frauen schaut mich mitleidig, ja fast schon liebenswürdig an. Die beiden Männer werfen mir kalte, ausdruckslose Blicke zu und von den anderen Frauen werde ich einfach ignoriert. Sehr freundlich!

 

 

Die Reiterin mit den grünen Augen und dem mitleidigen Blick steigt von ihrem Fabelwesen und geht auf mich zu. Aus Angst, bleibe ich wie angewurzelt stehen. Als sie anfängt zu reden ist ihre Stimme klar und erinnert mich an das Rauschen von Wasser.

 „Es tut uns leid wenn wir dich verschreckt haben, mein Name ist Felice. Das dort sind Xsenia und Lucia, und die beiden Jungen sind Louis und Finn. Du musst Victoria sein, habe ich recht?“ Erstaunt sehe ich sie an ,,Ja, woher wisst ihr das?“ ,,Jeder hier in Oxodus kennt deinen richtigen Namen, wir haben deine Ankunft erwartet. Du wirst viele Fragen haben, doch gedulde dich bitte noch bis wir im Schloss angekommen sind.“ Warm lächelt sie mich an.

Da ich wirklich viele Fragen habe und mir nur die Möglichkeit bleibt, alleine in diesem Land, oder wie man es auch nennt, herum zu wandern, entscheide ich mich dazu, Felice zu folgen. ,,Wir haben dir ein Phundo mitgebracht, du musst dir auch keine Gedanken darum machen, wie du es lenkst, sie weiß wo wir hin müssen. Ihr Name ist Lethla." Da mir nicht ganz geheuer dabei ist, frage ich: ,,Wird sie mich denn nicht sofort abwerfen? Ich bin noch nie geritten und Tiere allgemein scheinen mich oft nicht zu mögen!“ ,,Phundo sind nicht einfach nur Tiere. Sie vertrauen uns und so müssen wir auch ihnen vertrauen. Hab keine Angst sie wird dir nichts tun.“ Beruhigt mich Felice. ,,Bitte beeile dich ein bisschen, wir stehen unter enormem Zeitdruck!“ Schaltet sich da Louis ein. ,,Sei nicht so kalt zu ihr, sie ist eben erst hier angekommen und hat mit Sicherheit Angst." Erwiderte Finn auf den Einwurf von Louis. ,,Es reicht ihr beiden! Lasst ihr ein bisschen Zeit." Geht Felice zwischen sie.

Mittlerweile habe ich es auch auf Lethla geschafft und halte mich an der Mähne fest. Lethla ist ein zierliches, hellblaues Phundo mit grünen Augen, die mich gütig anblicken. Da sie nicht sofort auffällt, hatte ich sie zuerst nicht bemerkt, doch jetzt wo ich sie genauer betrachte kann ich mir das nicht mehr erklären. Während ich noch Lethla bewundere und mich freue, dass ich endlich aufgesessen bin, geht plötzlich ein Ruck durch die Pferde. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit reiten wir los. An mir vorbei rasen die kleinen Häuser und verschiedene Abzweigungen. Mit der Zeit fällt mir auf, dass man an vereinzelten Stellen braunes Holz in die Luft wachsen sieht, doch nicht nur das ist verwirrend. Als ich nach oben schaue sehe ich riesige Blätter anstelle eines Himmels. Nur vereinzelt blinzelt ein bisschen Blau hindurch.

In diesem Moment wird mir klar, dass ich mich auf einem riesigen Baum befinde. Mit dieser Erkenntnis bemerke ich auch, dass mir das alles hier bekannt vorkommt. Erneut verliere ich das Bewusstsein.

 

 

10 Jahre zuvor

,,Du hast versprochen mit mir zu spielen!" rufe ich meinem Vater zu. ,,Ich weiß, aber es ist wichtig! Ich habe jetzt keine Zeit! Geh doch bitte solang mit Lethla spielen, ja?" ohne ihn noch einmal anzusehen renne ich davon, meine schwarzen langen Haare wehen hinter mir her. Erst im Stall halte ich an. Lethla sieht mich mit ihren treuen Augen erwartungsvoll an. Sie ist noch jung, fast ein Fohlen, doch sie ist schon jetzt erstaunlich schlau. Mein Vater hat sie mir zu meinem vierten Geburtstag geschenkt. Lethla bemerkt immer, wenn es mir nicht gut geht. Auch heute kommt sie wieder auf mich zu getrottet und legt ihren Kopf in meinen Schoß. ,,Na süße, mein Vater hat, mal wieder, keine Zeit für mich." sage ich und sehe sie traurig an. Wie immer wenn ich im Stall bin und mein Vater wieder keine Zeit hat fange ich an zu weinen. Plötzlich wird mir schwindelig und alles wird hell. Als ich aufwache ist der Stall und Lethla verschwunden. Und mit ihnen meine Erinnerungen.

 

Wahrheit (Gegenwart)

 

Langsam komme ich wieder zu mir. Ich sehe mich um und bemerke, dass ich in einem großen Bett liege. Verwirrt stehe ich auf. Neben dem Bett stehen einige komisch aussehende Früchte und Wasser. Doch da ich immer noch nicht weiß, wo ich mich befinde, gehe ich zu der großen Tür und öffne sie. Zum Vorschein kommt ein riesiger Korridor, dessen Fenster genau wie bei den kleinen Häusern, scheinbar aus Ranken bestehen. Vorsichtig laufe ich den Gang hinunter. Auf der rechten Seite, gegenüber der Fensterreihe, sind vereinzelt einige Türen.

Ich versuche sie zu öffnen, doch keine der Türklinken gibt nach. Nach einer gefühlten Ewigkeit komme ich an eine große Doppeltür. Ich will auch sie versuchen zu öffnen, doch im letzten Moment entscheide ich mich dagegen und klopfe. Das Geräusch, das verursacht wird, hallt in dem Korridor wieder. Als sie sich öffnet, bleibe ich wie angewurzelt stehen. An einem überdimensionalen Tisch, sitzen mindestens fünfzig dieser anmutigen Elfen, wie ich sie kurzerhand getauft habe. Doch das ist nicht das Einzige, was mich zum Stehenbleiben bringt. Es ist auch der Junge, der am Tischende neben einem älteren Mann sitz, von dem ich vermute, dass er der König des Schlosses ist. Der Junge hat silberschwarzes Haar, seine Augen haben ein intensives hellblau und seine Haut, ist wie bei den anderen Elfen die ich heute gesehen habe, fast weiß. Ich vermute, dass er ungefähr in meinem Alter ist, vielleicht sogar etwas älter.

Er strahlt Arroganz und Selbstbewusstsein aus und trotz dessen finde ich ihn faszinierend.

 

Erst jetzt blicke ich an mir herunter und bemerke, dass ich ein langes weißes Kleid trage, das in meinem Nacken zusammengeknotet ist. Auch meine Haare sind nicht mehr Braun, wie ich sie eigentlich einmal gefärbt hatte, sondern haben wieder ihre pechschwarze Farbe angenommenund fallen mir wallend bis zur Hüfte. Langsam bemerke ich, dass mich alle Anwesenden anschauen.

Verlegen senke ich den Kopf und möchte mich gerade umdrehen und gehen, als der König anfängt zu reden. ,,Herzlich willkommen Victoria. Du wirst viele Fragen haben. Ich würde mich gerne unter vier Augen mit ihr unterhalten." Er macht ein Pause, ,,Deswegen bitte ich um Entschuldigung, denn ich werde die Versammlung für heute beenden. Victoria, folge mir bitte." Und damit verlässt er, ohne zu überprüfen, ob ich ihm wirklich folge, den Raum.

Als ich mich noch ein letztes Mal zu dem Jungen umdrehe, bemerke ich, dass er mich mit einem abschätzenden Blick mustert. Verwirrt und etwas wütend, folge ich dem König. Er führt mich in einen kleineren Raum in dem sich einige Regale, ein Kamin und verschiedene Sitzmöglichkeiten befinden. Erwartungsvoll schaue ich den König an. ,,Nimm doch bitte erst einmal Platz." sagt er.

Ich folge seiner Bitte und setzte mich in einen der Sessel. ,,Was hat es mit dem Ganzen auf sich?" frage ich ihn. Einen Moment ist es still, dann fängt er an zu erzählen. ,,Du bist hier in Oxodus, dem Reich der Elben von Sloch. Wir leben hier schon seit tausenden von Jahren. Der riesige Baum, den du mit Sicherheit schon bemerkt hast, gibt uns die Kraft zu leben. Alles was wir essen, bauen oder anders verwenden, kommt von ihm. Ich denke, du hast schon das Gefühl gehabt, bereits einmal hier gewesen zu sein, habe ich recht?" nach einer kurzen Pause erwiedere ich,

 

,,Ja, auf dem Weg hier her, hatte ich plötzlich den Gedanken,

dass mir das alles bekannt vorkommt.“ ,,Das hat auch einen Grund. Ich vermute du hast keine Erinnerungen an deine ersten sechs Lebensjahre. Das liegt daran, dass du im Alter von sechs, plötzlich von hier verschwunden bist.“ Auch er machte eine kurze Pause „Ich möchte dich weder verängstigen noch belügen. Alles was ich dir erzählen werde ist wahr. Also bleib bitte ruhig bis ich geendet habe, einverstanden?“ Langsam dringt die Wichtigkeit dieser Worte zu mir durch. Teils wiederstrebend, jedoch auch etwas neugierig nicke ich vorsichtig.

,,In Ordnung. Dann beginne ich von vorne. Du hast in diesem Schloss sechs Jahre lang als Prinzessin von Oxodus gelebt.

Deine Mutter starb als du vier Jahre alt warst. Mein Name ist Lutoth. Ich bin dein leiblicher Vater und habe seit du mit sechs Jahren verschwunden bist auf deine Rückkehr gewartet." er macht eine Pause und lässt seine Worte wirken. Dann fährt er fort. „Uns, also deiner Mutter und mir, wurde von einer Schamanin an deiner Geburt vorhergesagt, dass du die Gabe besitzt, zwischen den Welten zu reisen, also eine sogenannte Weltenspringerin bist. Doch sie sagte auch, dass du deine Kraft nicht kontrollieren kannst, weswegen es passieren kann, dass du für eine Zeit in eine andere Welt springen wirst und erst nach einigen Jahren wieder genügend Kraft aufbringen wirst, zu uns zurück zu kehren. Genau dies ist wie schon erwähnt auch eingetreten. Doch wegen dieser Gabe, hast du eine wichtige Verpflichtung gegenüber den Elben von Sloch."

Erneut wartet er ein paar Sekunden, bevor er weiter redet. ,,Leider kommt es noch schlimmer. Ich hoff es ist nicht zu viel auf einmal für dich.

Also. Der große Baum stirbt und mit ihm gehen auch wir, langsam zu Grunde.

 

Deine Aufgabe ist es, zusammen mit Prinz Cloen aus Rondom, auf die Suche nach der Ursache für das Sterben des Baumes zu gehen. Rondom ist das benachbarte Königreich der Elben von Dolch. Wir leben seit vielen Jahren friedlich miteinander und helfen uns gegenseitig. Doch nun ist der König von Rondom krank geworden und hat kaum noch Kraft sein Reich zu schützen. Wir vermuten, dass auch seine Krankheit nicht von natürlichem Ursprung ist. Deswegen bitten wir dich, auf die Such zu gehen und deinem Folk zu helfen, Victoria."

Endet mein, wie ich eben erfahren habe, Vater. Ich bin zu geschockt um irgendetwas zu erwidern.

Ich habe gerade erfahren dass mein bisheriges Leben eine Lüge war und dass ich die Prinzessin eines Königreiches bin, dessen ganze Existenz vor dem Abgrund steht, was mich dann folglich ebenfalls betrifft.

Und jetzt möchte mein „Vater“, dass ich mit irgendeinem Prinzen, auf die Such nach dem Grund für den Verfall des Königreiches gehe!?

,,Kannst du mir bitte sagen, dass das ein schlechter Scherz ist?“ frage ich wütend.

,,Es tut mir leid Victoria aber das ist die Wahrheit“ ,,Das kann einfach nicht stimmen, ihr habt mit Sicherheit die Falsche und außerdem wartet mein Bruder zu Hause. Meine Eltern werden sich Sorgen machen! Ich kann doch nicht einfach verschwinden!'' rufe ich verzweifelt, aber im gleichen Moment wird mir klar, dass das so nicht ganz stimmt. Meine Eltern werden wahrscheinlich nicht einmal bemerken, dass ich verschwunden bin, es sei denn mein Bruder erzählt es ihnen.

,,Doch Victoria, dies ist deine Bestimmung, du musst dich damit abfinden. Du kannst dich noch einige Tage hier ausruhen, dann werdet ihr euch auf den Weg machen.“

 

„Soll das heißen ich muss mit einem wildfremden Jungen, einfach so auf die Suche nach etwas gehe, von dem ich nicht einmal weiß was es ist und dann auch noch für eine unbestimmte Zeit?" frage ich aufgebracht. ,,Ja. Wir werden morgen mit dem Training beginnen. Du wirst lernen müssen, auf einem Tritoth zu reiten und außerdem wirst du lernen, wie man sich im Notfall verteidigt. Nach dem du das beherrschst, werden wir dir zeigen, wie du mit dem Körper einer Elbe umgehen musst." Erwiderte mein Vater ruhig. ,,Das kann einfach nicht dein ernst sein! Was ist, wenn ich mich weigere? Was ist, wenn ich es einfach nicht mache?" ,,Dann wird dir genau das gleiche passieren, was mit uns allen passieren wird. Du wirst sterben. Auch du lebst von der Kraft des großen Baumes und ohne ihn, kannst du nicht in der Menschenwelt überleben." erklärt er mir ruhig.

,,NEIN! Das kann nicht sein! Das darf einfach nicht stimmen!" verzweifelt vergrabe ich meinen Kopf in den Händen und beginne zu weinen. Mein Leben wurde innerhalb weniger Stunden einfach zerstört. Bis vor Kurzem war ich noch eine ganz normal Schülerin an einem Gymnasium, mit einer Familie und Verwandten. Nun ist davon nur noch ein Haufen Trümmer übrig. Immer noch weinend nehme ich wahr, dass jemand meine Hand nimmt. Als ich aufblicke, sehe ich durch den Tränenschleier Felice, wie sie mich zu sich hoch zieht und mit mir den Korridor hinab läuft. ,,Beruhige dich, alles wird gut. Du musst dich nur erst mal ein wenig ausruhe, morgen sehen wir weiter, in Ordnung?"

 

Ich kann nur nicken, mein Hals ist ganz trocken und ich möchte nur noch in ein Bett und mich unter der Bettdecke verkriechen. Felice bringt mich in mein Zimmer und hilft mir mich ins Bett zu legen. Dann setzt sie sich zu mir und fängt leise an, ein Lied zu summen. Kurze Zeit später bin ich eigeschlafen.

 

 

,,Was ist mit Mama? Warum wacht sie nicht auf!?" schreie ich mit Tränen in den Augen. Neben mir stehen Felice und mein Vater. ,,Deiner Mutter ging es nicht gut, sie war krank. Jetzt schläft sie und kann wieder über dich wachen!" sagt Felice mit ihrer ruhigen Stimme. ,,Aber warum verblasst sie denn dann immer mehr?'' rufe ich. Nun kann ich die Tränen nicht mehr halten. Sie laufen und laufen als wollen sie nie mehr aufhören. Da sagt mein Vater plötzlich: ,,Victoria Lorén du bist eine Prinzessin, lasse niemals irgendjemanden deine Tränen sehen. Deine Aufgabe ist es, dem Folk Mut zu machen und nun hör auf zu weinen." Erschrocken sehe ich ihn an. ,,Was soll das Lutoth sie ist noch ein Kind und hat gerade ihre Mutter verloren! Wie kannst du nur so herzlos sein?" fragt Felice aufgebracht. Das war das erste Mal, dass ich gesehen habe wie sie ihre Ruhe verliert. Ich stehe auf und renne. Hinter mir höre ich wie Felice meinen Namen ruft doch ich halte nicht an. Ich will einfach nur weg. 

 

 

 

 

Treffen

Langsam dringt Licht durch meine geschlossenen Augenlieder. Ich öffne meine vom Weinen geschwollenen Augen und sehe mich um. Ich liege in dem Bett, in dem ich schon gestern geschlafen habe. Auch die Erinnerungen, an das was mein Vater mir kurz vor meinem Zusammenbruch erzählt hatte, bahnen sich ihren Weg zurück in meine Gedanken.

Mir ist wieder nach weinen zumute, doch ich unterdrücke das Bedürfnis meiner Traurigkeit nachzugeben und verlasse den Raum. Als ich an mir herunterschaue bemerke ich, dass heute ein cremefarbenes Trägerkleid meine Beine umschmeichelt. Verwundert frage ich mich, wie das sein kann.

 Doch ich habe Wichtigeres zu klären.

Wie auch gestern folge ich dem Korridor zu dem kleinen Raum, in dem die Zerstörung meines gewohnten Lebens begonnen hat. Ohne zu klopfen betrete ich den Raum. An einem Schreibtisch, der mir unter dem ganzen Stress nicht aufgefallen war, thront mein Vater. Vor dem Kamin, in einem der Sessel, sitzt der Junge von gestern.

Verwirrt blicke ich von einem zum anderen. ,,Was macht der denn hier?'' frage ich misstrauisch. ,,Was er hier macht? Das kann er dir mit Sicherheit selbst beantworten." antwortet der König tadelnd. ,,Mein Name ist Cloen. Ich bin der Prinz von Rondom dem Königreich der Elben von Dolch. Es ist mir eine Ehre euch kennen zu lernen." Seine Worte scheinen im ersten Moment freundlich zu klingen, doch der Blick mit dem er mich bei seiner Begrüßung mustert, beweist das Gegenteil.

 

Ich befürchte, wir hätten beide auf ein Aufeinandertreffen verzichten können. Doch um nicht noch dümmer dazustehen, als ich es sowieso schon tue, erwidere ich: ,,Die Ehre ist ganz meinerseits, ich nehme an ihr kennt meinen Namen bereits." Nun zahlt es sich doch aus, in Geschichte aufgepasst zu haben.

,,Nun da wir das geklärt haben, würde ich gerne mit euch über die Vorbereitungen der Reise sprechen." schaltet sich da mein Vater ein. Wiederwillig lasse ich mich auf den freien Platz gegenüber des Prinzen fallen. Ich möchte gerade erwähnen, dass ich immer noch nicht bereit bin, die Reise anzutreten, als mir einfällt, dass ich ja keine andere Chance habe, als daran teilzunehmen.

Doch genau in dem Moment, kommt mir ein Gedanke. ,,Warum kann sich denn nicht einfach Prinz Cloen allein auf die Suche nach der Ursache machen?" werfe ich ein. ,,Dieser Meinung bin ich ebenfalls. Sie wird mich mit Sicherheit nur behindern. Alleine kann ich diese Aufgabe wahrscheinlich viel schneller zu einem Ende bringen." schaltet sich nun auch der Prinz ein. ,,Nein! Erstens ist diese Reise viel zu gefährlich um sie alleine zu meistern, selbst für einen Überlebenskünstler wie euch Cloen und zum Zweiten, werdet ihr mit Sicherheit die Gabe meiner Tochter benötigen, um zwischen den Welten zu springen." erwidert der König.

Mit diesem Satz macht er unser beider Einwürfe und damit auch meine Hoffnungen zunichte. Geschlagen halten wir den Mund und versuchen nicht noch einmal meinen Vater umzustimmen. In den nächsten Stunden besprechen wir, wann wir aufbrechen, was wir an Essensvorräten mitnehmen, wann und mit wem ich trainieren werde, welche Tiere wir zur Fortbewegung nehmen.

 

Mein Vater holt eine große Landkarte unter seinem Schreibtisch hervor. In der Mitte sind die Himmelsrichtungen eingezeichnet.

 In Richtung Westen befinden sich die Korillen, eine gigantische Gebirgskette deren höchster Berg über 9000 Meter hoch ist. Nach Osten erstreckt sich das Kosumanische Meer der einzige und somit auch größte Ozean den es in Oktus gibt. Oktus ist der Name für das gesamte Land, wie mir der König erklärt. Im Süden liegen nebeneinander die beiden Königreiche Oxodus und Rondom. Nach Norden breiten sich die weiten Steppen aus. Diese sind große Felder verschiedenster Gesteinsarten und Pflanzen, sowie einige großen und kleinere Regenwäldern. Es stellt sich heraus, dass der große Baum die Hauptstadt von Oxodus ist. Rund um den großen Baum gibt es viele kleinere Bäume, die ebenfalls bewohnt sind. ,,In Rondom leben wir in und auf riesigen Felsen. Sie sind wie die Bäume in Oxodus um einen großen Felsen angeordnet. Wir bauen auf den Rasenflächen um sie herum alles an, was wir benötigen." erklärt mir Cloen.

,,Da wir nicht wissen wo sich die Ursache für das Sterben des Baumes befindet, müsst ihr nach ihr suchen. Ich schlage vor, wir beginnen mit dem großen Gebirge, da auch die weiten Steppen von dem Verfall betroffen sind. Ich habe von meinen Kundschaftern mitgeteilt bekommen, dass es ihnen sogar noch schlechter geht als uns." murmelt mein Vater. ,,Dem stimme ich zu, die Ursache wird sich mit Sicherheit nicht im Kosumanischen Meer befinden.“ beteiligt sich der Prinz an den Überlegungen.

,,Da ihr wahrscheinlich große Strecken nicht mit den Phundo am Boden zurücklegen könnt, würde ich euch die Tritoth empfehlen.

 

Sie können fliegen und sind wendiger als die Trontos." schlägt der König vor. Ängstlich frage ich: ,,Was ist das denn nun schon wieder?" ,,Tritoth ähneln kleine Drachen. Sie sind ungefähr doppelt so groß wie die Phundo. Trontos sind vielleicht…, drei Mal so groß wie Phundo und können weitere Strecken zurücklegen. Doch wegen ihrer Größe sind sie schwer zu kontrollieren und viel zu langsam wenn es darum geht, jemanden abzuhängen.“ beschreibt Cloen die beiden Fabelwesen.

Nun steht mein Vater auf und sagt: ,,In Ordnung, das reicht für heute. Ihr habt jetzt eine Stunde Zeit für euch, dann gibt es Essen. Victoria wenn du Fragen hast wende dich an Cloen oder Felice.“ Mit diesem Satz lässt er den Prinzen und mich allein. Ich drehe mich um, um mich auf den Weg zu meinem Zimmer zu machen, da greift er nach meinem Handgelenk. Erschrocken drehe ich mich wieder zu ihm. ,,Was soll das? Lass mich los!"

,,Nein, ich möchte erst klar stellen, dass ich überhaupt keine Lust darauf habe, den Aufpasser für eine dumme Prinzessin zu spielen, die 10 Jahre verschollen war, haben wir uns verstanden?" sagt er bedrohlich leise, er hatte seine höfliche Sprache fallen gelassen. ,,Ich habe gesagt du sollst mich loslassen!" erwidere ich genauso leise. „Und zu dem, für das was du mir da gerade vorwirfst, kann ich ja wohl am wenigsten! Glaubst du ich finde es toll, nach 10 Jahren gesagt zu bekommen, dass mein Leben eine Lüge war?" ich werde immer lauter und auch die Wut die sich in meinem Bauch angesammelt hat, bekam er jetzt deutlich zu spüren. ,, Wie glaubst du, fühlt es sich an, plötzlich in einem wildfremden Land mit einem wildfremden Jungen auf die Suche nach etwas gehen zu müssen, von dem niemand weiß wie es aussieht, geschwiege denn was es ist? Und dann auch noch zu erfahren, dass mein verdammtes Leben davon abhängt, es zu finden und zu vernichten? Hast du einen Plan wie beschissen das ist? Wenn nicht, dann halt jetzt deinen Mund und lass mich los, ich will in mein Zimmer!" mit diesen Worten reiße ich mich los, drehe mich um und lasse ihn stehen. Leise vor mich her grinsend laufe ich den langen, mir mittlerweile bekannten, Korridor zu meinem Zimmer entlang. Dort angekommen, lasse ich mich auf mein Bett fallen und schlafe (mal wieder) ein.

 

Ich spüre den Wind, der mir ins Gesicht bläst und fange an zu lachen. Auf Lethla zu reiten gibt mir das Gefühl von Freiheit. Zusammen preschen wir die Straße hinunter, die zum Boden führt. Nur noch wenige Meter und wir haben ihn erreicht. Das Grün des Rasens und das Rascheln der fallenden Blätter lässt mich meine Gabe vergessen. Ich bin erst fünf Jahre alt und trotzdem, sagt Felice immer, dass ich schon viel zu schlau bin. Ich weiß nie was sie damit meint. Ich hatte nie viel mit anderen Kindern zu tun, weswegen ich nicht sagen kann was sie in meinem Alter normalerweise tun. Aber das ist mir jetzt egal. Für die Stunde, die ich mit Lethla verbringen kann, vergesse ich alles. Lachend springe ich von ihrem Rücken und lande im Gras. Schnaubend schmeißt sie sich neben mich und wirbelt so einen ganzen Haufen Blätter auf. Nun muss ich noch mehr lachen. Ich liebe den Herbst und seine Geräusche.

Wahl

Nach dem Mittagessen, bringt mein Vater uns in eine große Halle. Sie ähnelt einer Turnhalle, nur dass es keine Körbe und Tore gibt. An der Wand hängen alle nur erdenklichen Waffen. Geschockt sehe ich sie an: ,,Was ist DAS?" ,,Du musst lernen, dich zu verteidigen, wenn es zu einem Kampf kommt. Dazu müssen wir eine Waffe finden mit der du gut zurechtkommst. Da die Waffen in unsere Welt sich ihren Träger aussuchen, wirst du nicht nach ihr suchen müssen, sie wird dich finden." erwidert Lutoth geduldig.

Erstaunt sehe ich ihn an, ,,Meinst du das ernst? Wenn ja, wie kann mich eine Waffe finden? Es sind nur Dinge!?" ,,In der Menschenwelt sind es vielleicht nur Dinge, hier jedoch haben sie einen Geist. Die Waffen werden aus den Metallen der weiten Steppen gefertigt und nur die besten Schmiede ihres Faches dürfen es bearbeiten." antwortet mein Vater ernst. Mittlerweile müsste mein Unterkiefer auf dem Boden liegen, doch der König fährt fort. ,,Damit wir beginnen können musst du dich von deiner Waffe finden lassen. Da du eine rein blutige Elbe bist, wird diese Aufgabe nicht sehr schwer werden. Schließe deine Augen, konzentriere dich und versuche das Schild, das sich um deinen Geist gebildet hat, fallen zu lassen."

Da ich mir nicht sicher bin, ob ich das glauben soll, schaue ich ihn einfach nur an. ,,Nun mach schon!" schaltet sich da Cloen ein. Ich habe ihn vorher überhaupt nicht bemerkt (man lernt also doch nervige Elben zu ignorieren). Doch weil ich ja scheinbar keine andere Möglichkeit habe, mache ich was mir gehießen und schließe die Augen. Nach kurzer Zeit wird aus dem alles verschlingenden Schwarz, ein Tunnel. Am Ende wird es immer heller und dann sehe ich etwas rot glühen. Erstaunt reiße ich die Augen auf. Was war das? Plötzlich spüre ich etwas Schweres in meiner Hand. Ich sehe nach unten und blinzle um sicher zu gehen, dass ich mir das nicht einbilde. In meiner eben noch leeren Hand, liegt nun ein schwarz glänzendes Schwert mit einer dünnen Scheide, die in einem ebenfalls schwarzen Griff endet. Dieser hat einen, sich um das Ende windenden Tiger eingearbeitet, dessen Auge aus zwei zierlichen Rubinen besteht. Fasziniert betrachte ich das Schwert. ,,Wie erwartet, hat sich die Prinzessin für die gefährlichste Waffe entschieden." holt mich Cloen aus meinen Gedanken. ,,Ja, da muss ich euch recht gebe." stimmt mein Vater zu, der den ironischen Unterton scheinbar nicht bemerkt hat.

,,Nun denn, lasst uns mit dem Training beginnen. Victoria, du wirst erst abwechselnd mit Louis und Finn üben, bis du gut genug bist gegen Cloen anzutreten. Du erinnerst dich doch sicher an die Beiden, oder?" ,,Ja sie waren bei meinem Begrüßungskomitee dabei, habe ich recht?" ich hätte zwar auf ein zweites Aufeinandertreffen verzichten können, aber scheinbar hat mein Vater anderes geplant. ,,Genau. Sie werden gleich hier sein also empfehle ich dir, andere Klamotten zu wählen. Du hast sicher gemerkt, dass sich die Kleidung je nach Vorstellung ändert. Das bedeutet, dass du dir einfach vorstellen musst, was du tragen möchtest." Erklärt der König, und zeigt mir einen Raum in dem ich mich ,,umziehen" kann.

Da ich keine Erfahrungen mit Kampf, Kampfübungen, geschweige denn mit Kampfkleidung habe, ist mein erster Gedanke, die Kleidung der Frau die mir als erstes begegnet war. Kaum habe ich es gedacht, wirbeln Blütenblätter um meinen Körper -wie in diesen kitschigen Kinderfilmen- und zum Vorschein kommt eine weiße Bluse, die in einer schwarzen Hose steckt. Meine Füße werden von ähnlich schwarzen Stiefeln bedeckt und meine Haare sind in einem hohen Pferdeschwanz zusammen gebunden.

In der Halle warten bereits alle auf mich und auch die beiden Jungen sind schon eingetroffen. Mein Vater mustert mich von oben bis unten, wirft mir dann einen anerkennenden Blick zu.

,,In Ordnung. Da wir nun alle versammelt sind, schlage ich vor ihr beginnt mit dem Training. Ich habe noch Einiges zu tun und ich befürchte, dass auch Prinz Cloen noch etwas geplant hat, weswegen wir euch nun verlassen werden." teilt uns Lutoth mit. Bevor ich sie davon abhalten kann mich mit Finn und Louis allein zu lassen, sind die Beiden Verräter auch schon verschwunden. Als ich zu meinen neuen Kampfpartnern sehe, ernte ich genervte Blicke und zu allem Überfluss, atmet einer von ihnen auch noch extra laut aus. Damit meine Würde demnächst keine Bekanntschaft mit dem Boden macht, hebe ich Stolz das Kinn und schaue sie, so arrogant und herablassend ich kann, an. Wenn ich in den Jahren, in denen ich mit meinem Bruder gelebt hatte, eine Sache gelernt habe, dann ist es, vor dem männlichen Geschlecht, niemals eine Schwäche zu zeigen. Und mit einem neuen Schwert und zwei unglaublich genervten Trainern beginnt meine erste Unterrichtsstunde.

Finn erklärt mir, dass meine Kampfübungen mit den Grundlagen beginnen. Dazu gehören die Grundstellung und Übungen zur Gewichtverlagerung, wobei ich denke, dass das nicht nötig sein wird, da ich schon früher ziemlich sportlich war. Doch weil ich den Beiden nicht ins Erklären pfuschen möchte, halte ich einfach den Mund.

In der ersten Stunde trainieren wir alle möglichen Kampfstellungen und Abwehrmanöver, in denen ich mich komischer Weise sehr schnell schon ziemlich gut anstelle. Plötzlich fällt mir etwas auf. ,,Warum winden sich um eure Schwertgriffe ebenfalls Tiere?" frage ich neugierig. Die Beiden sehen sich unsicher an. ,,Wir wissen nicht, ob du schon bereit bist, ihre Bedeutung zu erfahren. Selbst wenn du bereit bist, werden wir sicherlich nicht diejenigen sein, die die ihre Bedeutung erläutert werden." antworten sie ausweichend vorsichtig und es sieht so aus, als sei es den Beiden eher unangenehm darüber zu reden, weswegen ich nicht weiter Frage. Irgendwann wir es mir bestimmt jemand erklären.

Nachdem wir weitere zwei ein halb Stunden intensives Training hinter uns haben, gehe ich erschöpft zu Boden. Verwirrt sehe ich Finn und Louis an. ,,Seit ihr denn überhaupt nicht erschöpft?". ,,Nein wir haben eine bessere Ausdauer als untrainierte Elben." erwidert Louis spitz. ,,Was soll das bitte heißen?" frage ich in aggressiven Tonfall. ,,Er meint nur, dass du, da du dich schon lang nicht mehr auf deine Elbenkraft verlassen hast, nicht besonders trainiert bist. Das kommt aber bald wieder. Ich schlage vor, wir beenden das Training für heute und du ruhst dich etwas aus." erwidert Finn. Als er an mir vorbei geht, höre ich ihn noch: ,,Louis meint es nicht so." flüstern.

Im nächsten Moment bin ich allein in der Halle. Langsam stehe ich auf und überlege ob ich noch etwas weiter üben soll, da meine Müdigkeit plötzlich wie weggeblasen ist. Ich ziehe das Schwert und gehe die Schritte durch, die mir die Beiden in den letzten Stunden beigebracht haben. Plötzlich fängt mein Schwert an, rot zu glühen. Erschrocken will ich es fallen lassen, doch ich kann nicht. Die Klinge wird immer heller und es sieht aus als würde sie aus flüssiger Lava bestehen. Wie gebannt starre ich sie an. Langsam löst sich aus der Klinge etwas heraus. Ich bekomme Panik, versuche meine Hand vom Griff zu lösen, doch es funktioniert nicht. Ich möchte schreien, aber aus meiner Kehle dringt kein Wort hervor. Dann vernehme ich ein lautes Brüllen. Immer feinere Konturen lassen sich auf Klinge ausmachen und ein paar leuchtend roter Kreise kommt zum Vorschein.

Im nächsten Moment, stehe ich Auge in Auge mit einem schneeweißen Tiger.

 

Es ist wieder einer dieser regnerischen Tage im April, als ich meinen Fuß in die Trainingshalle setzte. Mein Vater ist der Meinung, dass ich, da ich eine Prinzessin bin, lernen muss, wie man kämpft. Er findet, dass man nie früh genug mit dem Training anfangen kann, was wahrscheinlich auch der Grund dafür ist, dass ich mit vier Jahren, zum ersten Mal ein Schwert in der Hand gehalten habe. Der König persönlich hat sich bereiterklärt mich zu unterrichten, weswegen ich mir immer besonders viel Mühe gebe. Ich liebe es wenn er mich Lobt. Heute jedoch, habe ich mich entschieden alleine zu üben. Trotz meines Alters von vier ein halb, liebe ich es, mit meinem, aus schwarzem Metall gefertigten Schwert zu kämpfen. Vorsichtig ziehe ich es aus der Scheide und beginne, mit einem unsichtbaren Gegner zu trainieren. Wie immer, Seite an Seite mit ihr, der ,,Schneeweißen", wie sie von meinem Vater genannt wird.

Thalia

Die blutroten Augen des Tigers blicken mich durchdringend an. Dann vernehme ich eine Stimme. ,,Es ist lang her, dass du mich gerufen hast." verwirrt sehe ich mich um. Erst da realisiere ich, dass die Stimme zu der Tigerdame gehört. Mit weit aufgerissenen Augen höre ich ihr zu. ,,Wie ist dein Aufenthalt in der Menschenwelt gewesen? Hast du etwas gelernt?"

Langsam finde ich meine Stimme wieder. ,,Es war… nein ist meine Heimat und nicht irgendein Aufenthalt! Wer bist du überhaupt?" frage ich. ,,Du erinnerst dich tatsächlich an nichts mehr... nun ja da mir wohl nichts anderes übrig bleibt werde ich mich dir erst einmal vorstellen." Brummt gelangweilt sie.

,,Ich bin Thalia. Wir haben, als du noch hier gelebt hast oft zusammen trainiert. Jeder hier hat, wie dir mit Sicherheit schon aufgefallen ist, ein Tier um den Griff seiner Waffe. Das sind Begleiter, ich bin einer von ihnen. Obwohl jeder eine Begleiter besitzt können nur die die ein reines Herz und einen starken Willen haben, uns herauf beschwören. Als du mich mit vier Jahren gewählt hast, waren wir ein unbesiegbares Team, wir haben Tag und Nacht trainiert und du wurdest mit jeder Einheit besser. Doch dann bist du spurlos verschwunden und ich wurde wieder in dem Schwert eingeschlossen." Sie macht eine Pause um die Vorwürfe auf mich wirken zu lassen. Dann fährt sie fort. ,,Ein Begleiter hat die Aufgabe, seinen Meister zu unterstützen aber auch zu beschützen. Ohne ihn sind wir zu nichts zu gebrauchen, was, meiner Meinung nach, ziemlich traurig ist. Ich habe jahrelang auf deine Rückkehr gewartet und als du mich heute wieder zur Hand genommen hast, wurde mein Fluch erneut gelöst." Ungläubig schaue ich Thalia an ,,Soll das heißen, ich habe schon früher einmal gekämpft? …Und du warst mein Begleiter?" ,,Ja." antwortet sie schlicht und einfach. Meine Beine geben nach und ich lasse mich auf den Boden fallen. Das kann doch alles nicht wahr sein, oder? Was kommt als nächstes? Ich bekomme gesagt, dass ich eine Schwester habe? Naja ich befürchte, das mich das auch nicht mehr wirklich überraschen würde. Verzweifelt sehe ich Thalia an.

,,Warum kann ich mich an nichts erinnern?" ,,Ich denke, du willst dich einfach an nichts erinnern. Manche Menschen und Elben, verdrängen die Wahrheit, wenn sie zu schlimm oder auch einfach zu traurig ist. Es kann sein, dass dies bei dir der Fall ist." verwundert blicke ich auf. ,,So etwas kann passieren?" ,,Ja natürlich." antwortet sie ernst. Langsam richte ich mich wieder auf. ,,Und was machen wir jetzt?" frage ich. ,,Ich empfehel dir, dass wir zuerst mit deinem Vater reden." ,,In Ordnung." stimme ich nach kurzem Überlegen zu. Zusammen machen wir uns auf den Weg zu Lutoth. Aus dem Augenwinkel betrachte ich Thalia, sie bewegt sich so anmutig. Man könnte meinen, sie sei die Herrscherin in Person.

Auf dem kurzen Stück zu meinem Vater begegnen wir keiner Menschenseele. Kann man das überhaupt so sagen oder sollte ich sie Elbenseele nennen? Oh Gott, jetzt mache ich mir schon über so etwas Gedanken, ich werde hier mit Sicherheit noch verrückt!

Kurz vor der Tür zum Büro des Königs halte ich an und drehe mich zu Thalia um. ,,Aber mein Vater kann dich doch sehen, oder?" ,,Natürlich kann er mich sehen er hat doch selbst auch einen Begleiter!" entgegnet sie entrüstet. ,,Ja, ist ja gut! Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen." antworte ich entnervt. Schwungvoll gehe ich auf die Tür zu und stoße sie ohne zu Klopfen auf. Am Schreibtisch thront majestätisch mein Vater. Vor ihm liegt ausgebreitet die Landkarte von Oxodus. Als wäre er die Ruhe in Person, sieht er langsam auf. ,,Was führt dich..." Doch weiter kommt er nicht, denn sein Blick fällt auf Thalia. Für einen kurzen Moment entgleiten ihm seine Gesichtszüge und er wirkt verblüfft, nein schon fast erschrocken, doch schon hat er sich wieder gefangen.

,,Ah, ich sehe schon, es wird wieder ein nervenaufreibendes Gespräch geben." stellt mein Vater fest. ,,Wie geht es dir Thalia?" ,,Ich kann nicht sagen, dass es mir nach meiner Befreiung nicht gut geht." erwidert diese nicht besonders freundlich. Scheinbar sind die beiden nicht die besten Freunde. ,,Setzt euch doch." schlägt der König vor. Ich lasse mich in meinem üblichen Sessel, nieder, während Thalia es sich auf dem Teppich gemütlich macht. ,,Dann fang mal an Lutoth." sage ich schnippisch. ,,Nicht in diesem Ton Fräulein." erwidert er streng. ,,Nunja... Wie ich sehe hast du ja bereits Bekanntschaft mit Thalia gemacht. Sie ist eine der jüngsten Begleiter und ist deswegen noch nicht so erfahren wie andere. Auch ich habe einen Begleiter. Sein Name ist Jashar er kämpft schon seit vielen Jahren an meiner Seite, wenn du möchtest rufe ich ihn." schlägt mein Vater vor. ,,Ich bitte darum." erwidere ich neugierig. Plötzlich beginnt die Luft neben meinem Vater an zu flimmern und kurz darauf steht ein majestätischer goldfarbener Tiger neben ihm. Ehrfürchtig senkt Thalia den Kopf. Da ich nicht sicher bin was ich machen soll, senke auch ich für ein länger andauerndes Nicken den Kopf. Als ich ihn wieder hebe fährt Lutoth fort. ,,Jashar ist einer der ältesten Begleiter die es in Oxodus gibt. Wie du mit Sicherheit bemerkt hast, bist du nicht die einzige mit einem Tiger als Begleiter. Die Königsfamilie hat schon seit des ersten Krieges diese Art von Tieren als Schutz und Unterstützer an ihrer Seite. Du wirst bei manch anderen Elben Begleiter finden, aber wie dir Thalia mit Sicherheit schon gesagt hat, können sie nicht von allen herauf beschworen werden. Wir werden dir bald zeigen, wie du sie rufen kannst. Ich möchte, dass du von nun an regelmäßig mit Thalia trainierst, sie wird dir helfen dich wieder in der Kampfkunst zurecht zu finden." endet mein Vater. ,,Wenn du noch Fragen hast dann wende dich an sie." damit scheucht er uns aus seinem Büro hinaus.

Thalia begleitet mich zu meinem Zimmer und rollt sich neben mir auf dem Bett zusammen. Kurze Zeit später sind wir beide erschöpft eingeschlafen.

 

Verschlafen wache ich auf, schaue aus dem Fenster und sofort bin hellwach. Ich springe aus dem Bett, reiße die Tür meines Zimmers auf und stürme zu den Gemächern meiner Eltern. ,,Mama! Es schneit!" rufe ich lauthals. Sofort sitzt meine Mutter kerzengrade im Bett und auch mein Vater rührt sich langsam. ,,Was?" fragt sie verwundert. ,,Es schneit, es schneit! Sieh nur!" aufgeregt zeige ich aus dem Fenster. Es ist das erste Mal in meinem drei Jährigen Leben, dass ich Schnee sehe. Nun lachen meine Eltern laut auf. ,,Ja du hast recht, es ist schon so lange her, dass es hier geschneit hat." stellt mein Vater immer noch schmunzelnd fest. ,,Auf geh nach draußen und spiel ein wenig mit Thalia." rät mir meine Mutter. ,,In Ordnung." antworte ich fröhlich.

 

Verseucht

Die Zeit die ich in Oxodus verbringe vergeht unglaublich schnell. Mein Vater hat mir gestern erzählt, dass ich heute eine Schamanin besuchen werde da ich meine Fähigkeit, zwischen den Welten zu springen, verbessern muss. Im Kampf zusammen mit Thalia bin ich mittlerweile fast unbesiegbar und auch das Reiten fällt mir immer leichter. Cloen kann mich nach wie vor nicht ausstehen und verpasst auch keine Gelegenheit mir das deutlich zu machen, mich soll es aber nicht stören.

Ich spüre einen Ruck der durch meinen Körper geht und bemerke, dass ich mich erneut in meinen Gedanken verloren habe. Dies passiert mir in letzter Zeit immer häufiger und ich fange an zu glauben, dass etwas mit mir nicht stimmt. Ok das war jetzt wahrscheinlich ein wenig falsch ausgedrückt, da ich mich ja schon seit einiger Zeit für vollkommen verrückt halte. Ah ich hab es schon wieder getan! Ein wenig wütend schüttle ich den Kopf und sehe mich um. Mir entrutscht ein spitzer Schrei als ich erschrocken auf den, mittlerweile über 100 Meter entfernten Boden, starre. Lachend dreht sich Finn zu mir um. ,,Hast du mal wieder verpeilt, dass wir schon in der Luft sind?‘‘ fragt er schmunzelnd. ,,Das ist nicht lustig!‘‘ rufe ich empört, ,,Und wo wollen wir überhaupt hin?‘‘. ,,Du bist in letzter Zeit wirklich nicht bei der Sache, oder?‘‘ fragt er. Als hätte ich das nicht auch schon bemerkt. ,,Wir sind immer noch auf dem Weg zu der Schamanin, Victoria.‘‘ stellt er klar. Ach stimmt ja, da war ja auch noch eine Schamanin, was um Himmels Willen stimmt mit meinem Kopf nicht?! ,,Hast du Angst?‘‘ fragt mich Finn neugierig. ,,Nicht wirklich, ich denke nicht, dass sie gefährlich ist und außerdem habe ich hier schon so viel erlebt, da wird mich das Aufeinandertreffen mit irgendeiner Schamanin ganz sicher nicht mehr einschüchtern.‘‘ erwidere ich und lache trocken auf. Finn betrachtet mich mit einem nachdenklichen Blick, antwortet darauf jedoch nicht.

Das Tritoth auf dem wir sitzen schnaubt laut und windet sich unruhig unter uns, als wir über ein größeres Waldgebiet fliegen. Verwundert schaue ich nach unten und erstarre. Das wahrscheinlich einstmals grüne Gebiet, wird von großen braunen und grauen Flächen durchzogen. Die Bäume an diesen Stellen sind kahl und vertrocknet, auch scheint es dort kaum noch Leben zu geben, denn knapp über dem Boden hängen gelblich, braune Nebelschwaden. Entsetzt wende ich mich an Finn ,,Was hat es damit auf sich?‘‘ frage ich kaum hörbar. Finn sieht mich an, antwortet aber nicht sofort. ,,Was du da siehst, ist hier nicht selten anzufinden. Auch die größeren Wiesen sind betroffen. Wir wissen nicht, was das für Nebelschwaden sind, da keiner unserer Wissenschaftler die sich bis jetzt in die Nähe begeben haben, wieder zurück kam. Der König hat die Betroffenen Gebiete abgesichert, doch die Wachen die dies getan haben, erzählten von eigenartigen Geräuschen, weswegen sich sowieso Niemand mehr den Wäldern und verseuchten Bereichen nähert.‘‘ erklärt er mir kurze Zeit später. ,,Das ist ja schrecklich.‘‘ flüstere ich verzweifelt.

Nachdem wir den Wald hinter uns gelassen haben, werde ich müde und schlafe ein. Als ich von Finn geweckt werden bemerke ich, dass wir schon im Landeanflug auf eine riesige von Blumen bewucherte Ebene sind. Bewundernd betrachte ich das Meer aus Blumen, dass sich unter uns erstreckt. ,,Möchtest du nicht absteigen?‘‘ erinnert mich Finn. Ich lache auf ,,Ja, eigentlich wollte ich das tun:‘‘ antworte ich grinsend. Er reicht mir die Hand und hilft mir vom Tritoth herunter. Vor uns befindet sich eine kleine, vom Wind schiefe, Hütte aus Holz und Blättern. ,,Oh die sieht aber niedlich aus!‘‘ entrutscht es mir etwas zu laut. Cloen wirft mir einen bösen Blick zu, während Finn anfängt zu lachen. ,,Sag das besser nicht der Schamanin, sie ist nicht die Person für solche Kommentare.‘‘ warnt er mich immer noch grinsend.

Finn geht an mir vorbei auf die Tür des Hauses zu und klopft einige Male laut dagegen, bevor er sie öffnet. Sie quietscht ein wenig, schwingt dann jedoch leicht auf. ,,Solltest du nicht warten, bis sie antwortet?‘‘ ,,Nein, nein, das wäre unnötig. So wie ich sie kenne ist sie sowieso noch nicht da.‘‘ erwidert er.

Die Hütte ist von innen genau so hübsch wie von außen. Obwohl es nur aus zwei Zimmern besteht, werden diese voll ausgenutzt. Das Sofa ist aus einem hellen Holz und gepolstert mit Kissen. An den Wänden befinden sich drei riesige Regale von denen Zwei bis oben mit alten Büchern und Kräutern gefüllt sind. Als ich mich zum Dritten drehe, stutze ich für einen Moment. Es ist über und über mit Dingen aus meiner Welt gefüllt, Handys, Büchern, Kinderspielzeug und Süßigkeiten in großen Gläsern. Irritiert schaue ich zu Finn. Dieser will gerade den Mund aufmachen um mir zu erklären was hier los ist, als mit einem lauten Knall die Tür aufgestoßen wird und ein schwer atmendes Mädchen vor mir steht.

 

Lachend beobachte ich sie, wie sie Saltos und Purzelbäume macht. Erschrocken dreht sie sich um. ,,Wer bist du?‘‘ fragt sie schüchtern. ,,Mein Name ist Victoria.‘‘ sage ich fröhlich. ,,Und wer bist du?‘‘ verlegen schaut sie mich an und antwortet ,,Ich heiße Cerell. Warum hast du dich nicht schon früher bemerkbar gemacht?‘‘ ,,Ich wollte dich nicht stören.‘‘ erwidere ich ernst. Cerell war meine erste Freundin, wir haben alles gemeinsam gemacht, obwohl wir wussten, was passieren würde. Sie war die Tochter der Schamanin die mein Schicksal vorhergesehen hatte.

Impressum

Texte: Meine Texte, meine Gedanken ;P
Bildmaterialien: Google, jaja
Tag der Veröffentlichung: 03.05.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine Familie, die immer für mich da ist.

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