Cover

Es war einer dieser heißen Sommertag und mein erster Schultag auf der Akademie für technische Raumschiffinformatik. Ich war in fast jeder Zeitung, denn es war nicht alltäglich, dass ein Mädchen drei Jahre früher als der Durchschnitt auf diese Schule kam. Ich hasste diesen ganzen Trubel um mich und schmiss gerade eine Zeitschrift in den Müll, wo groß auf der ersten Seite stand: „Sechszehnjährige kommt auf die berühmteste Akademie für technische Raumschiffinformatik.“ Ich seufzte und versuchte mich auf die Hologrammekarte zu konzentrieren um rauszubekommen wo meine erste Stunde statt finden würde aber ich fand den Raum nicht. „Kann ich dir Helfen?“ Ich drehte mich überrascht um und sah einen schmächtigen Jungen vor mir stehen. Ich war ein wenig erschrocken, denn dieser Junge war mehr als bleich und seine schwarzen Augen schienen mich zu durchdringen. Dieses Gefühl jagte mir einen Schauder über den Rücken. „Kann ich dir Helfen? Fragte er nochmals freundlich.
-Ja, ich suche den Raum für Info-Theorie.
-Da musst...“ er wurde von einem Hustenanfall Anfall unterbrochen. Ich sah ihn besorgt an. Er lächelte jedoch beruhigend als der Husten vorbei war. „Mir geht's gut. Also du musst da hin.“ Er zeigte mir den Raum auf dem Plan. Ich wollte mich gerade bedanken, als er grob zu Seite gestoßen wurde. Er verschwand und vor mir baute sich einer aus der Endstufe auf (Ich sollte später noch erfahren, dass sein Name Eric und das er nicht besonders beliebt war). „Hey! Bist du nicht die Kleine aus der Zeitung?“ Wie war das? Ich spürte Wut in mir aufsteigen, drehte mich um und ging. „Hey! Mich hat noch keine abgewiesen!
-Dann werde ich die erste sein!“ rief ich bissig. „Ich kann Typen wie dich nicht ausstehen!“ Ich hörte diesen Macho noch eine Weile fluchen, dachte mir jedoch nichts dabei. Ich ging zu meiner Theoriestunde, wo ich neben einer Telirama platz nahm. Diese waren fast wie Menschen, nur hatten sie katzenartige gelbe Augen, ihre Haut wurde von einer feinem schwarzem Fell überzogen und ihre Hände waren Pfoten sehr ähnlich, jedoch hinderte sie es nicht dadran sehr geschickt zu sein.
Ich versuchte mich auf das zu konzentrieren was der Lehrer über die Mistotheorie erzählte, jedoch gelang es mir nicht, denn in meinem Kopf waren mir Komplet fremde Gedanken. Woher kamen sie?
Ich war mehr als verwirrt als ich den Saal verließ.

Drei Monate waren jetzt vergangen und ich hatte eine inne Freundschaft mit dem Jungen, der mir geholfen hatte. Sein Name lautete Lex und obwohl er mir immer von seinen Sorgen erzählte, hatte ich das Gefühl, dass er mir was verschwieg aber ich sprach ihn nie drauf an. Ich war auch immer in Sorge um ihn, denn es stand nicht gut um seine Gesundheit...
Unsere Freundschaft war etwas ganz besonders auch wenn ich deswegen von den anderen verstoßen wurde. Jedoch gab es etwas das mich bei Lex störte. Wenn er mich nämlich ansah, hatte ich das Gefühl als ob er mich entblößen würde und jedes mal wenn ich ihn dadrauf hin fragend anschaute, verschwand dieses Gefühl wieder.
In den Pausen war ich meistens damit beschäftigt ihn gegen die anderen zu verteidigen, jedoch hatte ich in solchen Moment den Eindruck als ob er sich zurückhalten würde. Auch das war eine Sache, die ich nicht verstand aber ich sprach ihn auch dadrauf nicht an. Er merkte jedoch, dass ich immer stiller und verschlossener wurde. Er sprach mich drauf an und ich hörte deutlich, dass er in Sorge um mich war. Ich hielt es in diesem Moment nicht aus und listete ihm alles auf, dass mich an ihm störte. Lex hatte mich geschockt angesehen und hatte mich angefleht ihm zu verzeihen. Ich war kalt geblieben und wollte gehen aber er hielt mich am Arm fest. „Bitte, geh nicht.“ hatte er mich gebeten. Als ich jedoch nicht antwortete, schloss er mich in die Arme und drückte mich zögerlich an sich. „Bitte Atala! Ich weiß, dass mein Verhalten dich verletzt hat aber...
-Was?! Ich war selbst überrascht wie kalt ich war.
-Atala, bitte, gib mir eine Chance! Flehte er.
-Wieso sollte ich?
-Weil du meine Einziege Freundin bist und...“ er schwieg kurz.“ weil ich dich liebe.“
Überrascht über seine ehrlichen Worte, machte ich einen Schritt zurück. Er sah mich sanft und bittend an. Mir wurde auf einmal klar warum er immer dieses Gefühl von Angst ausgestrahlt hatte. Er hatte Angst mir seine wahren Gefühle zu gestehen. Ich ging wieder auf ihn zu und küsste ihn mit einem Lächeln, denn ich liebte ihn ebenfalls.
Genau in diesem Moment wurde ich von Eric von Lex weggezerrt und grob festgehalten. Ich sah ängstlich zu Lex, denn ich befürchtete, dass dieser Typ und seine Bande sich auf ihn stürzen würden aber das geschah nicht. Der Macho riss mir zum Teil mein T-Shirt vom Leib, was meine Oberweite zum Teil entblößte. Ich wollte schreien, jedoch konnte ich dies nicht, weil Eric mir eine Hand auf den Mund presste. Er hatte fürchterliche Angst, denn ich wusste was er vor hatte. Ich hatte mich vor drei Monaten ihm verweigert und nun wollte er sich mir gefallt nehmen was er nicht bekommen hatte. Verzweifelt sah ich wieder zu Lex und glaubte im ersten Moment, dass er davon laufen würde um Hilfe zu holen, jedoch schauderte ich als ich seinen Blick kreuzte. Dieser war schwarz vor Wut. Nein! Es war keine Wut es war Hass! Der blanke Hass war auf seinem Gesicht zu lesen. Mir entging nicht wie sich sein ganzer Körper anspannte und wie er seine Hände zu Fäusten Balte.
Auf einmal spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem Kopf und der Mach und seine Jungs fielen zu Boden und krümmten sich vor Schmerzen, dabei hielten sie sich die Köpfe. Ich fing an zu wanken und mir wurde schwindelig. Dieser Druck auf meinen Gedanken verschwand schlagartig, jedoch war mir extrem übel und mir wurde schwarz vor Augen, jedoch spürte ich noch wie mich jemand auffing.

Als ich wieder zu mir kam, war ich in einem fremdem Zimmer. Ich bemerkte auch, dass ich auf dem Bett lag. Der Raum war nicht besonders groß und er war sehr schlicht. Es hingen keine Posters oder Bilder an der Wand. Ich setzte mich auf und fragte mich wo ich war, dabei sah ich mich weiter hin um. In einer Ecke stand ein Schreibtisch und neben der Tür ein Kleiderschrank, sonst war das Zimmer leer. Es erschreckte mich ein wenig. Ich erblickte Lex, der am Fenster stand und nach draußen sah. Er war angespannt und im ersten Moment überlegte ich wieso, dann fiel mir ein was nach der Schule passiert war. Ein Schaudern durchlief mich, denn mir wurde auf einmal klar was er wirklich war. Ein Telepathe.
Ich sah neben mir ein neues T-Shirt liegen. Es war eins von seinen, jedoch zog ich das meine aus und zog das neue an. Dann stand ich auf und wäre fast eingeknickt, jedoch fing ich mich an der Bettkante auf. Lex drehte sich immer noch nicht nach mir um, obwohl ich sehr wohl wusste, dass er mein erwachen bemerkte hatte. Als ich dann auf etwas unsicheren Beinen stand, merkte ich, das sein T-Shirt mir etwas zu groß war, jedoch störte mich das nicht. Mit langsamen Schritten ging ich zu ihm und legte vorsichtig meine linke Hand auf seinen Rücken. Ich spürte wie er sich zwang sich nicht umzudrehen. „Wovor hast du Angst?“ Keine Antwort. Ich fühlte mich niedergeschlagen und irgendwas war mit meinem Bewusstsein passiert. Ich legte meine Arme um ihn und plötzlich hörte ich ein leises Wimmern. Lex weinte. „Warum diese Trauer? Dachte ich.
-Weil ich dich unabsichtlich zu einer von uns gemacht habe.“ hörte ich die Antwort in meinem Kopf. Was meinte er damit? War ich jetzt etwa auch...?
Das blanke Entsetzten packte mich, denn Telepathen hatten keine Rechte. Sie durften nicht mal in die Akademie! Mir wurde auf einmal klar warum Lex immer so schweigsam und verschlossen und immer etwas kränklich war. Er litt dadrunter, für ihn war es eine Qual nicht zeigen zu dürfen was er wirklich war. Mein Herz machte einen schmerzhaften Sprung, denn obwohl ich wütend auf ihn war wegen dem was er mir angetan hatte, war meine Liebe stärker. „Lex... auch wenn ich es kaum glauben kann, dass ich jetzt eine Telepathin sein soll... Ich liebe dich weiter hin und dadran wird sich auch nichts ändern.“ Lex löste sich aus meiner Umarmung und entfernte sich um drei Schritte von mir. „Wie kannst du mich noch lieben? Wie kannst du nur? Jetzt wo ich deine Träume zerstört habe?!“ hörte ich ihn in meinem Kopf schreien. Kopfschmerzen hämmerten in meinem Kopf und ich lehnte mich an die Wand um nicht zu stürzen. „Lex... bitte... hör auf! Du tust mir weh!“ flehte ich keuchend. Er drehte sich erschrocken zu mir um und die Schmerzen verschwand so plötzlich wie sie gekommen waren. Er ging auf mich zu und zu meinem Entsetzten sank er vor mir auf die Knie und senkte den Kopf. „Verzeih mir...“ seine Stimme war rau, jedoch war die Verzweiflung, die mitschwang nicht zu überhören. „Ich wollte dir nicht wehtun, aber ich habe mich nur schwer unter Kontrolle, wenn ich wütend war oder bin... Verzeih mir...“ Mir wurde das Herz schwer und kniete vor ihm, um auf der selben höhe wie er zu sein. Ich schloss ihn in die Arme um ihn zu trösten. Er vergrub sein Gesicht in meinen Nacken und ich spürte heiße Tränen. Sein Körper zitterte so heftig, dass ich das Gefühl hatte ein Kleinkind in den Armen zu halten. Schlagartig beruhigte er sich und ich spürte seine trockenen Lippen auf meinem Hals. Er küsste mich zärtlich. Ich schloss die Augen und ließ mich nach hinten fallen. Lex ließ mich vorsichtig auf den Boden sinken und küsste mich weiter hin. Mein Herz raste und meine Hände glitten sein T-Shirt. Seine Haut war warm und ich streichelte ihn liebevoll. Als er mich auf den Mund küsste, trafen sich unsere Blicke und Angst übermannte mich, denn mir wurde klar was wir dabei waren zu tun. „Lex... bitte nicht... du hast mir schon genug genommen...“ flehte ich telepathisch. Er hielt inne und legte sich neben mich. Ich spürte sein Verständnis aber auch eine gewisse Enttäuschung. Ich drehte mich auf die Seite und sah ihm ins Gesicht. Sein Blick glänzte und ich sah aus den Augenwinkeln wie sich seine Brust schnell und hob und senkte. Er hob eine seiner Hände und streichelte mir über die Wange. „Ich wollte dich nicht erschrecken und ich werde dich auch nicht dazu zwingen. Es tut mir leid.“ hörte ich in meinem Kopf. Ich wusste nicht ganz wieso aber ich fühlte mich schuldig. „Das brauchst du nicht. Ich sollte lernen meine Gefühle zu zügeln.“ sagte er bitter und stand auf. Ich war ein wenig verwirrt aber diese Empfindung legte sich wieder. Ich strakte meine Hände nach ihm aus und Lex half mir auf die Beine. Ich kam etwas verloren vor. „Ich werde morgen nicht mehr zur Akademie gehen. Sagte er plötzlich.
-Wieso?
-Mit dem Vorfall von heute werden sie mir nicht mehr gestatten mein Studium zu beenden.
-Und was ist mit... mir? Fragte ich zögerlich.
-Du kannst sie beenden. Du hast nur noch zwei Jahre vor dir.
-Aber Lex! Ich bin eine Telepathin!
-Mag sein! Aber du wurdest nicht als das geboren.
-Und was wird aus dir?
-Ich weiß es nicht...
-Ich will dich nicht verlieren.“ meinte ich und Lex sah mich verblüfft an, dann nach ein paar Sekunden war seine Überraschung verschwunden und er schloss mich in die Arme. Ich versuchte mich zu beherrschen, jedoch fing ich an zu weinen. Er drückte mich tröstend an sich und legte seinen Kopf auf meine Schulter. „Weine nicht! Auch wenn wir getrennt werden, werden wir immer zusammen sein. Durch Telepathie werden wir immer zusammen sein, egal wo ich sein sollte...“ Ich weinte noch heftiger, denn ich wusste, dass er dabei war sich zu verabschieden.

Am nächsten Morgen betrat ich die Akademie wie eine Schlafwandlerin, denn die Gedanken und Gefühle der anderen strömten auf mich ein. Ich versuchte eine Blockade zu errichten, so wie Lex es mir Gestern Abend beigebracht hatte, jedoch gelang es mir nicht auf anhieb, denn hier waren viel mehr Menschen als in seinem Zimmer. Mein Geist war im ersten Moment vernebelt, dann war ich wieder die alte oder fast, denn ich spürte die Blicke der anderen und die verhießen nichts gutes. Ich sollte auch schnell erfahren was los war. Eric und seine Jungs waren nun im Krankenhaus. Einer aus meiner Klasse kam auf mich zu. „Atala! Kann man das glauben!“ rief er aufgeregt mir zu und hielt mir das heutige Titelblatt unter die Nase. „Ein Telepathe greift ohne Grund eine Gruppe Jugendlicher an.“ Unter dem Titel war ein Foto von Lex zu sehen. Als ich das lass und sah, wurde mir bewusst in was für einer Welt Lex leben musste und was für eine Welt ich verlassen hatte.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 15.12.2008

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Die Gesellschaft ist nur so viel wehrt, wie sie Unterschiede zulässt...

Nächste Seite
Seite 1 /