Prolog

Ich glaube an die Kontrolle, die einzige Kraft, die Ordnung in das Chaos meines Lebens zu bringen vermag.

Ich glaube, dass ich die schlechteste, wertloseste und nutzloseste Person bin, die je auf unserem Planeten gelebt hat, und dass ich es absolut nicht wert bin, die Zeit und Achtung von irgendjemandem zu beanspruchen.


Ich hockte vor dem Schrank und kramte alles Essbare hervor das ich fand. Butterkekse, Schockolade, Chips. Nachher wuerde ich es bereuen doch ich kann nicht aufhoeren. Wie in Trance, fast schon mechanisch, stopfte ich alles in mich hinein bis ich nichts mehr greifen konnte. Mein Bauch sah aufgebleht aus, so unnatuerlich. Alles wofuer ich die letzten Wochen gearbeitet habe zunichte gemacht, in weniger als einer halben stunde. Und nun ist es da: das Bereuen. Muehsam rappelte ich mich auf und schlurfte ins Badezimmer. Dort beugte ich mich ueber die Kloschuessel und steckte mir den finger in den Hals. Alles kam wieder raus, alles, bis letztendlich Blut aus meinem Hals kam. Mein Bauch war wieder leer und ich krabbelte in mein Bett. Schlafen wuerde ich heute nacht wohl nicht mehr, aber dafuer konnte ich planen was ich morgen machen wuerde um diese FA* zu vergelten.
*Fress Atacke

Kapitel 1

Mein Name ist Bailey und ich bin 16 Jahre alt. Im Moment wiege ich 56kg bei 174cm groesse, aber ich will in naechster Zeit noch mindestens 6 kilos abnehmen, weil mich mein BMI von 18.5 einfach nicht passt. Ich waere gerne zart wie eine Elfe und wunderschoen wie ein Engel, damit wenigstens eine Sache in meinem Leben richtig laeuft. Versteht mich nicht falsch, ich habe gute Noten in der Schule, bin auf dem Gymnasium und hab einen ansehlichen Freundeskreis. Doch was bringen einem Freunde wenn man nichts mit ihnen macht, sich nicht auf sie verlassen kann und sich mehr anzickt als irgendetwas anderes zu machen. Sie sind genauso wie meine Eltern, eitel, egozentrisch und nie da wenn ich sie brauche. Deshalb brauche ich sie auch nicht. Nicht mehr zumindest, es bringt ja doch nichts. Sie haben auch nicht gemerkt das ich mich nur noch Vegetarisch ernaehre und das der Kuehlschrank laenger vollbleibt als sonst. Ist bestimmt deshalb so weil sie immer Unterwegs sind, ausser um meine Arbeiten zu unterschreiben oder auf Elternabenden die Liben und Fuersorglichen raushaengen lassen.
Niemand sieht wie einsam ich bin. Nur Corinn, mein Twin, weiss das alles, aber die wohnt Stunden von mir weg und wir schreiben nur miteinander via ICQ oder MSN. Nur sie weiss das ich manchmal nach der schule mich auf meinem Bett zusammenrolle und anfangen muss zu weinen weil ich wiedermal nicht weiss ob ueberhaupt noch etwas Sinn macht. An manchen Tagen kann ich einfach nicht mehr, dafuer geht es mir an anderen umso besser. Fuer die anderen bin ich die, die alles bekommt was sie will, aber tief im inneren muss ich mir das was ich will noch hart erarbeiten. Denn ich will nud 2 Dinge:

Ich will perfekt sein und ich will absoloute Selbstbeherrschung und Selbstkontrolle.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 09.09.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
An alle Maedchen mit Essstoerung.