Du kennst es.
Jeder kennt es.
Wir haben es alle schon einmal erlebt:
Dir wird heiß, die Welt fängt an, sich zu drehen. Alles wird rot.
Ein unbändiger Strom aus Gefühlen drängt in deine Kehle, dringt in deine Muskeln, in jede Faser deines Körpers.
Ein unmenschlicher Schrei, getrieben von der Kraft in deinem Inneren, sucht sich einen Weg durch deine Kehle.
Er weckt das Tier in dir, noch war es schlaftrunken, doch die tosende Erruption deiner Stimme lässt es hellwach werden.
Wer weiß, wie lange die Gitter noch halten.
Du willst zerstören, der Kraft, die durch deine Muskeln zuckt, freien Lauf lassen.
Und dennoch willst du sie Bündeln; auf ein Ziel richten.
Die Person, die das Tier weckte.
Die so lange Steine gegen das Gitter warf, bis es ein Auge aufschlug.
Die Gitter sind gesprengt, du hast keine Kontrolle mehr über deinen Körper. Rasend schnell flutet er sich mit Energie, wird aufgeladen, immer stärker.
Du siehst dich von oben, in einem schwankenden, roten, blutroten Gesichtsfeld.
Deine Hände ballen sich zu Fäusten, Hämmern aus Stahl.
Adern treten hervor.
Alles macht sich bereit, loszuschlagen. Die Kraft will hinaus, sucht sich einen Ausgang.
Mit einem lauteren, unmenschlicheren, fast schrillen Schrei wirfst du dich nach vorne.
Tag der Veröffentlichung: 11.01.2010
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