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Prolog

Es ist falsch. Ich sollte das wirklich nicht tun. Überhaupt nicht. Was mache ich nur, wenn das alles rauskommt. Ich bin Tod, wenn. Wir sind Tod, wir tun wirklich etwas sehr, sehr unmoralisches und falsches. Aber es fühlt sich viel zu gut an. Viel zu gut, als das ich einfach damit aufhören könnte. Nein, das kann ich wirklich nicht. Was denkt er dann von mir? Wahrscheinlich wenig, sehr wenig, wenn ich jetzt hier abbreche. Soll ich? Ja? Nein? Was soll ich nur tun?
Anna hat mir oft genug gesagt, dass ich mich von ihm fernhalten soll, aber man muss ihn sich nur ansehen und man weiß, dass das dann einfach nicht geht. Hannah und Lilly die auf keinen Fall den gleichen Geschmack haben wie ich, würden nicht nein sagen. Wie soll ich das dann tun? Kann ich das dann überhaupt, oder will ich das dann? Ich will auf keinen Fall nein sagen, aber ich weiß, was passiert, wenn das herauskommt.
Es sollte nicht nochmal passieren. Ich beende das hier und jetzt und sage ihm, dass das nicht geht, aber seine Küsse auf meiner Haut fühlen sich einfach viel zu gut an. Er scheint genau zu wissen, was er hier tut und wo er mich wie berühren muss. Denn immer, wenn ich den Gedanken fasse ihn abzuweisen, berührt er mich und ich erzittere vor Erregung. Ich erzittere wirklich und kann dann nicht verhindern, dass er in mich eindringt. Als er es tut, fühle ich mich zum ersten Mal richtig frei und ungebunden. Ich stöhne laut auf vor Erregung, was ihn dazu bringt, noch tiefer in mich zu stoßen. Ich spüre Stifte, oder etwas dergleichen an meinem Hintern, aber es macht mir einfach nichts aus, denn meine Erregung übertönt alles. Es ist unglaublich. Ich sitze hier auf dem Schreibtisch meines Englischlehrers und habe Sex. Mit ihm. Mit meinem Englischlehrer! Den besten Sex meines Lebens. Ich hatte vorher zwar nur ein paar Mal Sex mit meinem Exfreund Luca, aber im Vergleich zu jetzt, war das gar nichts.
Ich blende alles um mich herum aus und merke kaum, dass es schon längst zur nächsten Stunde geklingelt hat. Doch als sich Finn aus mir zurückzieht befinde ich mich schlagartig wieder in der Realität. Wie vom Blitz getroffen, springe ich vom Schreibtisch, ziehe meinen Rock hoch und richte meine Haare. Den Rock habe ich extra angezogen, um ihn ein bisschen zu Ärgern. Hat funktioniert, wie man sieht. Zuletzt suche ich noch mein Höschen, aber es scheint nirgends zu finden zu sein. Als ich dann nach oben schaue, sehe ich wie Finn es in der Hand hält.
"Suchst du das hier?", fragt er mich und grinst mich spöttisch an.
"Ja das suche ich Finn, würdest du es mir bitte geben?", frage ich ihn und versuche danach zu greifen. Aber da er mindestens einen Kopf größer ist als ich, habe ich keine Chance. Ich springe immer wieder hoch und versuche danach zu greifen, aber er grinst nur und schüttelt den Kopf.
"Nein, den bekommst du nicht. Ich behalte es als Andenken.", als Antwort schüttle ich nur den Kopf.
"Okay. Aber da dies das erste und letzte Mal ist, dass so etwas passiert ist. Verstanden?"
"Ja, Babe, war es.", antwortet er und grinst. Ich kann nichts machen, als zurück zu grinsen.
Dann nehme ich meine Sachen, schaue ihn an und Küsse ihn kurz zum Abschied. Kurz darauf verlasse ich etwas zerzaust den Saal und erfreue mich an dem, was gerade eben passiert ist. Auch wenn ich weiß, dass eine Beziehung mit meinem Lehrer nicht erlaubt ist.

Kapitel 1

Seit einer halben Stunde stehe ich nun vor dem Spiegel und kann mich nicht entscheiden, was ich anziehen soll. Ein Kleid, ein Rock, oder doch Jeans und T-Shirt? Normalerweise brauche ich nicht so lang, aber heute ist der erste Schultage der 13. Klasse und es ist wirklich wichtig heute gut aufzupassen und einen guten Eindruck zu machen. Denn ich bekomme einen neuen Lehrer, oder Lehrerin in meinem Englisch-LK. Jede einzelne Note zählt, und wenn mich mein Lehrer nicht leiden kann, dann habe ich ein Problem.
Schlussendlich entscheide ich mich dann für Jeans, die an ein paar stellen Löcher haben, ein Crop Top, das meinen Körper zur Geltung bringt, und einen Over Size Cardigan. Dazu ein paar weiße Chucks. Zum Schluss, lege ich noch etwas Make-up auf, nehme meinen Rucksack und gehe aus dem Haus.
An der Schule angekommen, parke ich und laufen zu meinen drei besten Freundinnen. Zur Begrüßung umarmen wir uns. Wenn ich mir alle einzeln anschaue, dann sind wir alle ziemlich unterschiedlich.
Da ist als erstes Hannah. Sie ist so 1,60 m groß, hat rote, kurze, gelockte Haare, dazu braune Augen und trägt gerne Kleider. So wie heute. Dieses ist mit Blümchen und macht sie sehr, sehr niedlich. Auch wenn sie Temperament hat.
Lilly ist das komplette Gegenteil dazu. Sie hat lange, schwarze, glatte Haare und ist gute 15 cm größer als Hannah. Lilly trägt, wie heute skinny Jeans, was sie mit ihrer atemberaubenden Figur auch wirklich machen kann.
Anna ist die Blondine unserer Gruppe. Auch wenn sie nicht dieser typischen Blondine entspricht. Sie trägt eher schlichte Klamotten, aber dennoch zieht sie alle Blicke der Männerwelt auf sich. Aber sie interessiert das nicht wirklich. Für sie steht die Schule an Nummer 1. Sie kann einfach nicht verstehen, dass wir manchmal lieber shoppen gehen, als zu lernen. Aber genau das macht ihren Charme aus.
Ich bin die kleinste in der Gruppe, zwar nur minimal, aber so, dass man es sehen kann. Ich denke ich befinde mich so im Durchschnitt. Mit meinen halblangen, gelockten Haaren sehe ich manchmal aus wie ein Pudel, besonders, wenn die Luftfeuchtigkeit so hoch ist wie heute.
Nun sitzen wir alle zusammen in der Aula.
"Und Hannah wie war dein Urlaub so?", frage ich.
"Ich habe gehört, dass es dort einige hübsche Jungs gab.", fügt Lilly hinzu. Hannah wir rot und antwortet zaghaft:" Ja es gab ein paar, die wirklich gut ausgesehen haben, aber die waren alle Machos. Einer schlimmer als der andere. Wirklich ekelhaft, wie sie jeden Abend einem anderen Mädchen die Zunge in den Hals steckt."
"Ja das glaub ich dir, alleine schon die Vorstellung Nummer 150 zu sein ist wirklich total eklig.", entgegne ich. Im Augenwinkel erkenne ich wie Anna beschämt zu Boden schaut.
"Moment mal Anna. Wieso schaust du so? Hast du etwas zu verschweigen?", frage ich sie. Anna zögert doch dann erzählt sie.
"Ihr wisst ja, dass ich mit meinem Bruder in Urlaub war. Es war wirklich schön. Sehr schön, denn ich habe einiges erlebt."
"Was heißt einiges erlebt?", hakt Lilly nach.
"Okay, okay. Ich hatte in den zwei Wochen einige Dates. Manche sind besser gelaufen. Andere nicht so. Auf jeden Fall, konnten die meisten davon gut Küssen. Wirklich gut Küssen. Die Spanier scheinen wirklich zu wissen, was sie zu tun haben.", antwortet sie.
"Du kleines Flittchen.", entgegnet Lilly gespielt empört.
"Wenigstens kommst du so ein wenig aus dir heraus.", füge ich hinzu.
"Es wird Zeit, dass du dir mal einen Kerl suchst. Wir wissen doch alle, dass du Probleme hast zu Vertrauen nach der Sache mit Tim. Aber es ist mittlerweile schon 1 Jahr und wenn er sich eine neue suchen kann, dann kannst du
das auf jeden Fall auch.", sagt Anna.
"Ihr habt ja recht Mädels, aber woher weiß ich, dass der Typ mich dann wieder verarscht."
"Schätzchen, damit musst du dann eben leben, okay? Niemand kann das wissen, aber wenn man sich der Sache wirklich ernst ist, dann weiß man das sofort.", entgegnet Lilly.
Kurz darauf Klingelt es zum Schulanfang. Unser Schulleiter erklärt uns wie wichtig die nächsten Monate für uns werden, da diese entscheidend sind. Aber wir hören alle kaum zu, denn diese Rede kennen wir alle schon Auswendig.
Kurz darauf bekommen wir unsere Stundenpläne und laufen dann zum jeweiligen Saal, in dem wir dann Unterricht haben. Lilly und ich haben jetzt gleich zusammen Englisch. Während Hannah und Anna Deutsch-LK haben.
Ich war schon ein bisschen aufgeregt, denn gleich würde ich den neuen Englischlehrer kennen lernen.
Im Saal angekommen setzen Lilly und ich uns in die zweite Reihe.
Kurz darauf kommt ein Mann herein. Im ersten Moment schaue ich nicht wirklich hin, aber dann komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Kapitel 2

 

 Vor mir steht der wohl attraktivste Mann, den ich je gesehen habe. Er ist groß, so 1,85 m, hat braune Haare, strahlend braune Augen, ein markantes Gesicht, einen Drei-Tage-Bart und bringt mich mit seinem Lächeln um den Verstand. Wie gespannt schaue ich nach vorne und kann meinen Blick einfach nicht von ihm abwenden. Als ich es dann doch tue, sehe ich, dass jedes Mädchen im Saal den gleichen verträumten Blick draufhat. Er hingegen scheint das gar nicht zu merken. Entweder er weiß, wie gut er aussieht, oder er weiß es wirklich nicht und ist Blind in Bezug auf das.
"Hallo ihr, mein Name ist Finn Taylor. Ich bin 28 Jahre alt, habe gerade mein Studium beendet und beginne jetzt mein Referendariat. Ich habe Englisch und Sport auf Lehramt Studiert. Da Eure vorherige Lehrerin in Schwangerschaftsurlaub ist, übernehme ich euch jetzt. Auch wenn das irritierend sein mag. Ich bin ein ganz normaler Mensch, der sich hoffentlich gut mit euch versteht.", beendet er seinen Monolog.
Keiner aus der Klasse traut sich etwas zu sagen. Schlussendlich meldet sich Lilly.
"Also Herr Taylor, wieso dürfen Sie als Referendar einen LK übernehmen?"
"Das ist eine Ausnahme. Es gibt sonst keinen Lehrer, der einspringen könnte und da ich mich hier beworben habe, hat es scheinbar gepasst. Ich würde sagen das war Glück."
"Aber dann haben sie ja gar keine Erfahrung, oder?"
"Ein bisschen. Ich hatte ein paar Praktika und durfte da schon unterrichten und da sie alle bestimmt schon volljährig sind, denke ich werden wir auf freundlicher Basis zurechtkommen, oder", fragt er in die Klasse. Alle nicken nur stumm, genauso wie ich, denn ich bekomme immer noch keinen Ton heraus. Es ist einfach atemberaubend ihm zuzuhören.
"So ich denke wir lernen uns jetzt alle kennen. Naja eigentlich tue ich das. Ihr erzählt und ich versuche es mir zu merken. Ihr sagt mir einfach wie ihr heißt, was ihr gerne macht und wieso ihr den Englisch-LK ausgesucht habt."
Die ersten Schüler beginnen zu Reden und ich versuche Krampfhaft nicht umzufallen. Nun bin dann doch ich dran.
"Also ich heiße Emilia Russo, bin halb Italienerin, ich liebe es Zeit mit meinen Freundinnen zu verbringen und Englisch habe ich gewählt, weil ich unbedingt mal nach Amerika möchte."
"Also wenn du wirklich mal nach Amerika möchtest dann kann ich da etwas Organisieren. Äh also ich meine für uns alle. Wäre bestimmt eine schöne Kursfahrt.", verhaspelt sich Herr Taylor und grinst mich dabei verschmitzt an. Ich kann nicht anders und grinse zurück. Kurz setzt mein Herzschlag einen Moment aus und ich weiß, dass es das nicht sollte. Den Rest der Stunde bekam ich gar nicht mit. Ich war so beschäftigt damit über das Gesagte nachzudenken.
Immer noch fasziniert verlasse ich mit Lilly den Saal.
"Leute ihr müsst raten wer von uns verliebt ist!", platzt es aus Lilly heraus, als wir Hannah und Anna treffen.
"Wer?", fragt Hannah entgeistert.
"Unsere hübsche und kluge Emilia Russo.", antwortet sie.
"Ach was, Emilia verliebt sich doch nicht einfach so. Dazu ist sie doch gar nicht fähig.", entgegnet Hannah.
"Oh doch das ist wahr. Unser neuer Englischlehrer. Er ist unglaublich heiß, wirklich unglaublich heiß.", betont Lilly.
"Ich habe mich doch nicht verliebt Lilly. Du selbst sagst doch, dass er unglaublich heiß ist, oder? Also was ist falsch daran meinen Lehrer als attraktiv anzusehen?", erwidere ich.
"Du findest ihn nicht nur attraktiv Emilia. Du magst ihn und er mag dich das habe ich ganz, ganz genau gesehen. Das konnte jeder sehen und wenn es jemand erfährt, dann habt ihr beide ein riesiges Problem.", entgegnet Lilly.
"Aber Lil wer sagt denn, dass ich was mit ihm anfangen werde, oder? Das sagt niemand. Nur du. Außerdem habe ich nicht vor etwas mit ihm anzufangen.", versuche ich mich zu Verteidigen.
"Doch das tust du, du willst es dir nur nicht eingestehen.", sagt Lilly
"Bevor ich hier nur weiter versuche mich hier zu verteidigen, zeig ich ihn euch einfach."
"Gut mach das Emilia.", erwidert Hannah.
Kurz darauf machen wir uns auf den Weg Richtung Schulhof, denn die meisten Lehrer sind bei gutem Wetter draußen und chillen genauso wie wir. Auf dem Schulhof angekommen, sind wir vier komplett in ein Gespräch verwickelt, so dass ich gar nicht merke, dass vor mir jemand steht. Und dann ist es auch schon passiert, ich laufe komplett in die Person ein und bringe uns beide fast zum Fallen. Zum Glück konnte mich bzw. uns noch halten. Als wir dann wieder auf beiden Beinen standen, sah ich hoch und mir wurde heiß. Das habe ich ja mal wieder gut gemacht. Ich, die tollpatschige Emilia rennt nicht nur einfach in eine Person rein, nein, sie rennt in ihren unglaublich heißen Englischlehrer. Ein wirklich heißer Zufall.
"Oh, äh, ehm, das tut mir wirklich leid, Herr..."
"Herr Taylor.", beendet er meinen Satz und grinst mich an. Seine Hände liegen immer noch an meinen Hüften und von weitem sieht es bestimmt aus, as wären wir ein Paar. Dieser Situation bewusst versuche ich mich von ihm zu lösen, doch er lässt mich nicht los.
"Warte, warte Emilia. Ich lass dich erst los, wenn ich weiß, dass du nicht nochmal in eine Person rennst.", sagt er.
"Äh, klar versuche ich, aber ich bin nun mal tollpatschig, da wird das schwierig.", antworte ich und frage mich, wieso ich so etwas meinem Lehrer sage.
"Tollpatschigkeit ist wirklich süß, besonders bei dir Em.", antwortet er. Ich kann meinen Ohren kaum trauen. Will er mir damit etwa sagen, dass er mich süß findet? Oder nur meine Tollpatschigkeit? Beides oder. Völlig verwirrt über diese Situation frage ich dann: "Wieso nennen Sie mich eigentlich Em? Und wieso können Sie sich meinen Namen so gut merken.", aber nur um mich abzulenken.
"Du scheinst irgendwie Eindruck bei mir hinterlassen zu haben und Em sage ich, weil ich es süß finde dich so zu nennen. Aber keine Sorge, dass mache ich nur, wenn kein Mensch in Reichweite ist. Eben hätte ich es wohl lassen sollen, denn deine Freundinnen scheinen sehr interessiert an unserem Gespräch zu sein.", antwortet er. Sichtlich unwohl befreie ich mich dann aus seinem Griff und antworte nur noch: "Nennen Sie mich Emilia, denn so heiße ich."
Mit diesem Satz beende ich die Situation und rette mich zu meinen Freundinnen.
Kurz darauf sitzen wir vier unter einem Baum.
"Oh mein Gott Em. Er steht wirklich total auf dich. Aber sowas von.", platz es aus Hannah heraus.
"Ach was ihr übertreibt doch. Er steht doch kein bisschen auf mich.“, verteidige ich mich.
"Doch das tut er. Emilia wir alle meinen das wirklich ernst. Dein Lehrer steht total auf dich und er versucht es noch nicht einmal vor dir zu Verstecken. Das ist wirklich heiß.", erwidert Lilly.
"Ja wirklich Em.", mischt sich Anna ein. Normalerweise hält sich Anna da komplett heraus. Für sie sind Jungs ziemlich egal, denn für sie zählt ja die Schule.
"Wenn Anna das sagt, dann muss das wirklich stimmen Emilia. Du musst jetzt wohl damit umgehen, dass dein Lehrer auf dich steht.", sagt Lilly.
"Muss ich wohl, auch, wenn ihr völlig unrecht habt.", beende ich das Gespräch.
Doch tief im inneren muss ich mir wirklich eingestehen, dass er mich zu mögen scheint. Ja wirklich, er scheint mich zu mögen und zeigt mir das auch. Aber wieso versteckt er es nicht? Schließlich weiß er doch, dass er das nicht sollte. Aber was mache ich jetzt. Irgendwie muss ich damit umgehen und auch damit, dass ich ihn mag. Auch das sollte ich nicht. In den Lehrer verliebt sein, steht ganz unten auf der Liste, die einem sagt, was auf keinen Fall passieren soll. Auf gar keinen Fall. Niemals, nada, niente, nie. Aber ich tue es und ich muss es so gut es geht verstecken. Denn es sollte niemals herauskommen.
Wenn eine der Schulzicken es wissen würde, dann wäre ich für immer abgeschrieben, an dieser Schule. Jeder hat doch so eine Schul-, oder Klassenzicke. Sie fühlen sich cool, nur, weil ihre Eltern Geld haben und sie alles in den *rsch geschoben bekommen. Nur weil man die neueste Technik oder Klamotten besitzt, heißt das nicht, dass man sich alles erlauben darf, oder kann. Niemals heißt es das. Am besten ist es eigentlich, wenn man sie in Ruhe lässt. So hat man selbst keinen Stress und kann in Ruhe zur Schule gehen.

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 3

Laut dröhnend werde ich aus meinem wunderschönen Schlaf gezogen. Dieser blöde Wecker. Ich habe ihn extra laut gestellt, aber im Nachhinein denke ich, dass es doch besser gewesen wäre ihn leiser zu stellen. Langsam bewege ich mich in Richtung Wecker und drücke auf Snooze. Danach setzte ich mich gequält auf, laufe ins Bad und dusche erst einmal ausgiebig. Heute will ich gepflegt aussehen, denn es ist mein erster Tag an der Schule und ich bin fast so aufgeregt, wie die Teenager dort. Es ist schon komisch zu wissen, dass ich jetzt ein richtiger Lehrer bin und wie ich gehört habe bekomme ich einen Englisch-Lk. Mal sehen, ob ich mich mit den Schülern dort zurechtkomme. Aber ich denke schon, denn die meisten sind ja schon Volljährig.
Nach dem Duschen ziehe ich mich an, Frühstücke und mache mich auf den Weg zur Schule. Dort angekommen suche ich das Sekretariat und frage kurzerhand nach.
"Entschuldige. Könntest du mir sagen, wo das Sekretariat ist?", frage ich einen Jungen.
"Das ist den Haupteingang rein und dann gleich Rechts.", antwortet er. Ich nicke zum Dank und laufe zum Sekretariat.
Kurz nach dem Klingen betrete ich dann den Saal, in dem meine neue Englischklasse sitzt. Alle scheinen ziemlich gespannt zu sein, wer ich bin, also fange ich einfach an zu reden.
"Hallo ihr, mein Name ist Finn Taylor. Ich bin 28 Jahre alt, habe gerade mein Studium beendet und beginne jetzt mein Referendariat. Ich habe Englisch und Sport auf Lehramt Studiert. Da Eure vorherige Lehrerin in Schwangerschaftsurlaub ist, übernehme ich euch jetzt. Auch wenn das irritierend sein mag. Ich bin ein ganz normaler Mensch, der sich hoffentlich gut mit euch versteht.", sage ich.
Kurz danach meldet sich ein Mädchen mit langen, schwarzen Haaren.
"Also Herr Taylor, wieso dürfen Sie als Referendar einen LK übernehmen?", fragt sie mich interessiert.
"Das ist eine Ausnahme. Es gibt sonst keinen Lehrer, der einspringen könnte und da ich mich hier beworben habe, hat es scheinbar gepasst. Ich würde sagen das war Glück.", antworte ich ihr.
"Aber dann haben sie ja gar keine Erfahrung, oder?"
"Ein bisschen. Ich hatte ein paar Praktika und durfte da schon unterrichten und da Sie alle bestimmt schon volljährig sind, denke ich werden wir auf freundlicher Basis zurechtkommen, oder", frage ich in die Klasse und versuch dem unangenehmen Gespräch aus dem Weg zu gehen.
"So ich denke wir lernen uns jz alle kennen. Naja eigentlich tue ich das. Ihr erzählt und ich versuche es mir zu merken. Ihr sagt mir einfach wie ihr heißt, was ihr gerne macht und wieso ihr den Englisch-LK ausgesucht habt."
Dann hat ein Schüler angefangen, es war wirklich nicht wirklich etwas Interessantes dabei, aber kam ein Mädchen.
Ein wunderhübsches Mädchen und genau wie ihr Aussehen, passt auch ihre Stimme zu ihr.
"Also ich heiße Emilia Russo, bin halb Italienerin, ich liebe es Zeit mit meinen Freundinnen zu verbringen und Englisch habe ich gewählt, weil ich unbedingt mal nach Amerika möchte.", sagt sie und ich bin wirklich verzaubert, deshalb kann ich es auch nicht lassen und mische mich ein, auch wenn es wirklich sehr unpassend ist.
"Also wenn du wirklich mal nach Amerika möchtest dann kann ich da etwas organisieren. Äh also ich meine für uns alle. Wäre bestimmt eine schöne Kursfahrt.", verhasple ich mich und grinse sie an. Sie scheint schüchtern zu sein, grinst aber dennoch zurück. Den Rest der Stunde bekomme ich nicht wirklich mit, weil mir Emilia wirklich nicht aus dem Kopf geht. Emilia, ein wirklich schöner Name, der perfekt zu ihr passt. Sie ist klein und zierlich und ihre Haare wirken wirklich süß, auch wenn sie das bestimmt nicht denkt. Sie ist einfach perfekt, aber als ich merke, was für Gedanken ich habe, schiebe ich sie ganz schnell zur Seite, denn solche Gedanken, sollte ich wirklich nicht haben.
Nach den zwei Stunden Unterricht, laufe ich mit ein paar Lehrern auf den Schulhof. Durch das Gespräch habe ich keine Zeit, um an Emilia zu denken, doch dann werde ich komplett angerempelt. Ich kann uns beide kaum halten und fasse an Hüften, an weiblich Hüften. Ich traue mich kaum aufzusehen, denn ich weiß, dass es sich hier um Emilia handelt.
"Oh, äh, ehm, das tut mir wirklich leid, Herr..."
"Herr Taylor.", beende ich ihren Satz und werde mir bewusst, dass ich sie immer noch an den Hüften halte. Aber auch wenn ich das nicht sollte, finde ich das Gefühl wirklich schön. Sehr schön, so schön das es schon verboten ist.
"Warte, warte Emilia. Ich lass dich erst los, wenn ich weiß, dass du nicht nochmal in eine Person rennst.", sage ich.
"Äh, klar versuche ich, aber ich bin nun mal tollpatschig, da wird das schwierig.", antwortet sie mir und wird unverbindlich rot. Es ist schon süß, dass sie mir so etwas sagt, auch wenn sie das bestimmt nicht vorhatte.
"Tollpatschigkeit ist wirklich süß, besonders bei dir Em.", antworte ich und im nächsten Moment frage ich mich, wieso ich das getan habe. Denn man könnte schon sagen das dies in Richtung sexuelle Belästigung geht. Sichtlich verwirrt schaut sie mich an und frag dann: "Wieso nennen Sie mich eigentlich Em? Und wieso können Sie sich meinen Namen so gut merken."
"Du scheinst irgendwie Eindruck bei mir hinterlassen zu haben und Em sage ich, weil ich es süß finde dich so zu nennen. Aber keine Sorge, dass mache ich nur, wenn kein Mensch in Reichweite ist. Eben hätte ich es wohl lassen sollen, denn deine Freundinnen scheinen sehr interessiert an unserem Gespräch zu sein.", antworte ich und versuche meine Unsicherheit irgendwie zu verstecken. Dann löst sie sich von mir und sagt nur noch: "Nennen Sie mich Emilia, denn so heiße ich."
Dann war sie weg und ich war wirklich sehr verwirrt über das, was ich gerade gefühlt habe.
"Herr Taylor? Sind Sie noch bei uns?", fragt mich eine der Lehrerinnen, deren Namen ich schon wieder vergessen habe.
"Ja klar.", antworte und schüttle alle Gedanken an Emilia ab.
Nach einem wirklich langen, ersten Schultag komme ich nach Hause und bin völlig fertig. Nicht nur körperlich, da Unterrichten wirklich anstrengend ist, sondern auch seelisch. Die Begegnung mit Emilia geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Sie hat wirklich Eindruck hinterlassen. Großen Eindruck.
Nun liege ich im Bett und denke über die Geschehnisse von heute nach. Ich denke als Lehrer habe ich es heute wirklich gut gemacht. Ich habe Autorität gezeigt, aber nicht zu sehr, so dass mich meine Schüler hassen. Ich hatte früher genug Lehrer, die so waren und wir haben sie alle gehasst. Immer und überall haben wir über sie geredet und uns gefragt, wie wir sie am besten Ärger können. Das war manchmal wirklich witzig, zu sehen wie der Lehrer vor Wut schäumt, wenn er gerade einen Eimer Wasser über den Kopf bekommt.
Genau deshalb möchte ich eher ein Kumpel Lehrer, der auch mal durchgreifen kann, wenn es sein muss. Aber die meiste Zeit, versuche ich mich mit den Schüler anzufreunden. Aber auf keinen Fall darf ich mich so mit meinen Schülern anfreunden, wie ich es am liebsten mit Emilia tun würde. Sie hat wirklich Eindruck bei mir hinterlassen, wirklich großen Eindruck. Und das darf auf keinen Fall sein.
Sie ist meine Schülerin. Ich unterrichte sie nur. Sie ist in meinem einzigen Englisch-LK, den ich dreimal die Woche habe. Ich werde sie nicht anders behandeln, als alle andern. Ich bin gespannt, ob sie etwas draufhat. Aber ich denke schon, nach ihren Noten zu urteilen, dann kann sie wirklich etwas. Sie bemüht sich, da sie einige Extraaufsätze gemacht hat, die alle wirklich gut sind. Wirklich sehr gut. Ich werde mich wirklich bemühen, sie nur als Schülerin zu sehen. Sonst als nichts.
Wenn ihre Arbeiten schlecht sind, dann werde ich sie auch so benoten. Wenn sie gut sind, dann wird sie auch eine gute Note bekommen. Mehr wird da nicht sein. Eine rein platonische Beziehung. So wie man es mit seinen Schülern hat.
Meine Gedanken kreisen nur noch um sie, das ist mir klar. Aber es ist wirklich sehr schwer nicht an sie zu denken.
Deshalb raffe ich mich auf. Ziehe mir meine Sportklamotten an und laufe in die Nacht hinein. Als ich zwei Stunden später völlig ausgelaugt nach Hause komme, gehe ich sofort duschen, danach habe ich etwas gegessen und bin dann innerhalb von kürzester Zeit eingeschlafen. Ohne einen einzigen Gedanken an Emilia. Meine Beschäftigungstherapie hat wohl funktioniert.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 4

Mittlerweile sind ein paar Wochen vergangen und ich habe meine Gefühle einigermaßen im Griff. Ich konzentriere mich nur auf den Unterricht und versuche nicht an ihn zu denken. Auch wenn er mir immer wieder komische Blicke zuwirft. Aber ich finde mich langsam damit ab. Schließlich ist er mein Lehrer. Ein ziemlich gutaussehender Lehrer. Aber das tut nichts zur Sache. Er unterrichtet mich und meine Mitschüler und das ist alles.
"Und Em hast du dich damit abgefunden, dass dein Lehrer in dich verliebt ist?“,fragt mich Lilly flüsternd. Ich schaue sie entsetzt an und erwidere: " Als ob er in mich verliebt ist. Unser Englisch-LK-Lehrer ist nicht in mich verliebt. Auf gar keinen Fall."
"Ach komm schon Emilia. Du weißt es, ich weiß, wir alle wissen es.", mischt sich Hannah ein.
"Ja wir alle wissen es Em. Und wir wissen auch, dass du ebenfalls auf ihn stehst.", bort Anna weiter.
"Leute, ich bin nicht in ihn verliebt und er auch nicht in mich. Wie kommt ihr darauf? Nur weil er ein bisschen mit mir geflirtet hat am ersten Schultag?“, frage ich in die Runde, dabei Versuche ich aber so leise zu sein, wie es nur geht. Leider vergeblich.
"Emilia. Was gibt es denn da zu reden. Wenn du so mitteilungsbedürftig bist, kannst du es uns doch auch erzählen.", mischt sich Herr Tyler ein.
"Äh ist nicht wichtig. Ich werde jetzt ruhig sein.", antworte ich und versuche dabei gelassen zu klingen. Als er anfängt zu lächeln, schaue ich beschämt auf meinen Tisch und hoffe das er micht nicht noch einmal anspricht.
Als die Stunde vorbei war, wollte ich mit meinen Mädels aus dem Raum, doch da wurde ich zurückgehalten.
"Emilia? Könntest du noch einen Moment da bleiben?", fragt mich Herr Tyler und erwidert dann: "Ich muss mit dir über deine Noten sprechen.
Völlig überrascht bleibe ich stehen und schicke die Mädels schon einmal raus. Als sie gehen werfen sie mir schmachtende Blicke zu.
"Was gibt es denn?", frage ich und setze mich an den vordersten Tisch.
"Naja eigentlich wollte ich mit dir gar nicht über deine Noten sprechen. Das war nur ein Vorwand.", sagt er dann und schaut mit hochrotem Kopf zu Boden.
"Was wollen Sie dann?", frage ich.
Kaum habe ich das gesagt, steht er von seinem Pult auf und kommt zum Tisch. Er scheint nicht genau zu wissen ob er das was er tun will auch tun soll, denke ich.
"Was ist denn nun?", sage ich ungeduldig.
Dann ganz plötzlich nimmt er meine Hand vom Tisch zieht mich hoch und im gleichen Moment an sich. Ich bin völlig überrumpelt und weiß im ersten Moment nicht was ich tun soll.
Da ich wie ich bemerke, einiges kleiner bin als er muss ich nach oben schauen. Normalerweise sollte sich solch eine Situation nicht gut anfühlen, aber das tut es trotzdem. So nah wie ich ihm bin, kann ich kaum einen klaren Gedanken fassen. Doch dann tut er etwas, was ich niemals erwartet hätte.
Er beugt sich zu mir runter, zieht mich noch näher an sich, schließt seine Augen und küsst mich.
Kaum liegen seine Lippen auf meinen, explodiert etwas in mir. Wie vom Blitz getroffen, schmiege ich mich an ihn und erwidere seinen Kuss. Anfangs ist er leicht, zögernd und zurückhalten, doch als er seine Zunge dazu nimmt, ist es um mich geschehen.
Ich weiß nicht, wie lange wir so dastanden. Aber allmählich meldet sich mein Hirn wieder. Deshalb schiebe ich ihn von mir und versuche einen klaren Gedanken zu fassen.
"Es tut mir leid. Oh Gott Emilia es tut mir so leid, das wollte ich wirklich nicht.", meldet er sich als erstes zu Wort.
"Wieso haben Sie das getan?", frage ich, immer noch etwas neben der Spur.
"Ich weiß es nicht. Du saßt da, hast mich angesehen und da ist es einfach über mich gekommen. Das wollte ich wirklich nicht. Denn eigentlich wollte ich etwas mit dir besprechen.", antwortet er mir.
"Ich weiß einfach nicht, was ich von der Situation halten soll.", gebe ich ehrlich zu.
"Können wir das passierte kurz vergessen und ich erkläre dir was ich mit dir besprechen wollte?", fragt er und ich nicke als Antwort.
"Ich weiß noch, dass du Anfang des Jahres erklärt hast, dass du gerne nach New York gehen würdest. Daraufhin dachte ich mir, dass es eine gute Idee als Abschlussfahrt wäre. Also habe ich ein wenig rumtelefoniert und meine Kontakte ausgenutzt und konnte somit eine Abschlussfahrt ermöglichen.", endet er.
Ich schaue ihn mit großen Augen an und frage: "Das haben Sie sich gemerkt? Aber da waren doch viele die realistische Reiseziele hatten. Wieso ausgerechnet meins."
"Du hast Eindruck bei mir hinterlassen. Ich kann dir nicht sagen wieso, aber es ist einfach so. Ich wollte einfach, dass du die gute Nachricht als erstes erfährst. Das einzige was ihr bezahlen müsst ist die Unterkunft. Den Rest zahlt ein Freund oder eher Bekannter von mir, der gerne in solche Sachen investiert."
"Das ist wirklich cool. Aber Sie verstehen doch hoffentlich, dass ich noch etwas verwirrt bin wegen dem geschehen eben und dass ich das eigentlich melden müsste.", antworte ich.
"Aber ich will Sie nicht vergraulen, denn Sie sind ein wirklich guter Lehrer und ein noch besserer Küsser.", füge ich leise hinzu. Leider nicht leise genug.
"Ich bin also ein guter Küsser?", fragt er.
"Ja das sind Sie. Aber das tut nichts zur Sache. Sie sind mein Lehrer und ich Ihre Schülerin, deshalb dürfen und sollten wir das nicht tun.", antworte ich.
"Da hast du recht Emilia. Wir sollten das nicht mehr tun."
"Ich werde dann jetzt gehen.", sage ich und stehe auf.
"Warte.", ruft er mir hinterher, zieht mich erneut an sich und küsst mich innig. Dabei liegen seine Hände an meinen Wangen. So schön wie der Kuss auch ist, löse ich mich von ihm und verlasse hochrot den Raum.

Kurze Zeit darauf treffe ich die Mädels in der Cafeteria an. Ich bin immer noch völlig ver-wirrt über die Geschehnisse. Ich setze mich zu ihnen und versuche mir nichts anmerken zu lassen. Mir ist heiß, mir ist kalt und fühle mich als ob mein Herz gleich herausspringt. Was hat er nur mit mir gemacht?
"Emilia, was ist denn los mit dir?", fragt mich Lilly.
"Nichts. Was soll denn sein?", frage ich und fühle mich ertappt.
"Doch du bist unruhig, atmest schnell und versuchst uns nicht anzusehen. Also so was ist los?"
"Das erklär ich euch heute Abend okay? Es ist Wochenende und ich habe spontan entschie-den einen Mädels Abend zu machen. Ich bereite heute Mittag alles vor und ihr kommt um sieben zu mir, okay?", frage ich in die Runde und hoffe das ich mir bis dahin überlegen kann, wie ich die Geschehnisse erklären soll.
"Klingt gut. Dann sehen wir uns heute Abend. Ich gehe jetzt in die Bibliothek, um mich auf die nächsten Tests vorzubereiten.", antwortet Anna und verabschiedet sich von uns.
"Gut, dann mach ich mich jetzt mal auf den Weg, um alles zu besorgen.", erwidere ich und flüchte aus der Cafeteria.
Mir fällt es schwer mich zu konzentrieren. Ich komme überhaupt nicht dazu darüber nachzu-denken, was ich kaufen soll. Immer wieder denke ich an den Kuss und sobald ich ihn erfolg-reich verdrängt habe, sehe ich etwas, das mich daran erinnert. In Gedanken versunken laufe ich durch den Supermarkt, nehme einfach irgendwas mit, das ich gerade sehe und achte da-bei nicht auf meine Umgebung. Doch auch, wenn ich in Gedanken bin, merke ich nicht rechtzeitig, dass Herr Taylor im nächsten Gang steht.
Wie vom Blitz getroffen bleibe ich stehen und verstecke mich hinter einem Regal. Immer wieder schaue ich um die Ecke, um zu sehen ob er noch da ist. Während ich versuche nicht erkannt zu werden, entdecke ich, dass er ziemlich lange etwas anstarrt. Bei näherem Be-trachten, sehe ich das es Pralinen sind. Wieso kauft er denn Pralinen. Für seine Mutter, Schwester, Frau? Es gibt viele Gründe um Pralinen zu kaufen.
Ich lehne mich noch weiter vor, um ihn genauer zu betrachten und wie es das Schicksal will, stoße ich dabei die Dosen aus dem Regal um und ziehe alle Aufmerksamkeit auf mich. Da-bei bleibt mir nicht vergönnt, dass auch Herr Taylor herschaut. Beschämt schaue ich zu Bo-den und versuche ihn nicht anzusehen.
Kurz darauf haben sich alle Mitarbeiter und Kunden um mich versammelt, um mir zu hel-fen.
"Vielen Dank.", sage ich als mir eine Dose gereicht wurde, ich greife danach und lasse sie sofort wieder fallen, als ich merke das er sie mir gegeben hat.
"Gern geschehen Emilia. Ich hoffe dir ist nichts passiert.", sagt er und grinst mich süffisant an.
"Nein, nein mir ist nichts passiert. Aber ich sollte schleunigst versuchen die ganzen Dosen aufzuheben.", gesagt getan. Dabei wich er mir nicht von der Seite. Kurz darauf ist alles auf-geräumt, ich bedanke mich und versuche zu gehen.
"Warte, Emilia.", ruft er mir hinterher. Abrupt bleibe ich stehen und hoffe das nicht wieder so eine peinliche Situation wie in der Schule entsteht.
"Ich weiß, das klingt komisch, aber hast du mich vorhin beobachtet?", fragt er mich.
"Ehrlich gesagt ja. Aber ich habe auch allen Grund dazu, da Sie mich heute in der Schule geküsst haben.", flüstere ich.
"Ich gebe zu, dass ich dich geküsst habe, aber wieso beobachtest du mich?", hakt er nach.
"Ich wollte einfach solch einer Situation wie in der Schule entgehen, aber das hat nicht ge-klappt.", gebe ich ehrlich zu. "Stimmt. Hat nicht geklappt, deshalb werde auch das tun,", sagt er und zieht mich wie in der Schule an sich heran und drückt seine Lippen auf meine. Wie-der hat er es geschafft mich zu überraschen, aber dennoch erwidere ich den Kuss leiden-schaftlich.
Es fühlt sich an, als ob unsere Lippen füreinander gemacht wären. Als hätte Gott geplant uns zusammenzubringen. Leidenschaftlich erwidere ich seinen Kuss und kann dabei gar nicht sagen, wie lange wir schon dastehen. Es scheint als ob die Zeit plötzlich schneller vergeht. Ich fühle mich wie in Trance und komme erst daraus, als ich merke, dass die Menschen um uns herum klatschen. Ruckartig löse ich mich von ihm, und schaue mich um.
"Ich sollte dann gehen. Denn die Situation ist ziemlich komisch.", sage ich, schaue ihn kurz an und verschwinde.

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Tag der Veröffentlichung: 01.09.2015

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