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Die Beziehung zwischen Mensch und Pferd

Inhalt...

 

  1. Das Überlebensprinzip
  2. Vertrauen
  3. Die vielen Sinne der Pferde
  4. Körpersprache und Kommunikation (Pferde unter sich)
  5. Angst oder Aggression

 

 

 

 

 

 

Laura Roß

Das Überlebensprinzip

Das Überlebensprinzip ist einfach zu erklären. Man sollte immer darauf bedacht sein, dass Reaktion und Instinkt zu 100 Prozent zusammenhängen. Pferde sind niemals böse und sind nicht nachtragend. Es ist ein wichtiger Punkt, dass sie ganz und gar nicht so denken wie wir. Sie üben keine Rache aus. Die einzigen Ziele in ihrem Leben sind folgende:

1) Überleben

2) Fortpflanzen

 

Daher muss man die eigenen Reaktionen auf die des Pferdes abstimmen und verändern. Zum Beispiel ist die pure Angst, egal in welcher Situation, ein Todesurteil für das Pferd. In einer normalen Beziehung zwischen Pferd und Mensch ist der Mensch die Leitstute und der Boss. Hat der Boss ein Warnsignal gesendet in Form von Flucht oder Ohren anlegen, weswegen auch immer, könnte das Überleben bedroht werden, durch ein Raubtier oder sonstige Gefahren. Und die Reaktion auf diesen Instinkt heißt: Fliehen. Jetzt geht es nicht mehr darum, wer der Chef ist, sondern wer von beiden überlebt und wen sich das Raubtier als ersten schnappt. Wer ist also schneller oder liegt zurück. Und daher sind Pferde von Natur aus flinke Tiere, Fluchttiere, die ihre Stärke nicht zu schätzen wissen und unglaublich schnelle Reflexe haben. Denn jede falsche Bewegung, jede Ablenkung könnte dem Pferd das Leben kosten. Dieser Urinstinkt bleibt leider bei den Pferden verankert und kann nicht so leicht herausgenommen werden. Es sei denn die Verbindung zwischen Mensch und Pferd ist stärker, als die Angst. Wenn die Leitstute ruhig bleibt, sich durchsetzen kann und dem Pferd klarmacht, dass sein Leben von ihm abhängt, dann wird das Pferd irgendwann Ihnen vertrauen können. Wie lange dies dauert, kann nur das Pferd entscheiden. Es gibt Pferde die brauchen dafür 5 Jahre und manche nur ein paar Tage, wenn mit ihnen intensiv gearbeitet wurde. Oder aber auch gar nicht. Es kommt immer darauf an wie Sie mit dem Pferd umgehen und welche Erlebnisse das Pferd hatte, sowie den Charakterzug des Pferdes. Bei jungen Pferden ist das wiederum etwas anders. Sie sind sehr spielerisch und dominant. Sie wollen ausprobieren und testen wie stark die Leitstute ist und ob sie vielleicht nicht stärker sind. Pferde sind keine Tiere die leicht vergessen. Sie haben einen guten Orientierungssinn, merken sich Wege und Misshandlungen, aber auch gute Erfolge und Erfahrungen, die zu dem Training beitragen. Daher wird das Pferd nicht vergessen, wie sie in manchen Situationen reagieren und wie es sie herausfordern kann. Deshalb kann es bei einem Jungtier mehrere Monate dauern, bis es Sie als Leittier akzeptiert. Dafür werden Sie sich wohl öfters mit ihm in brenzlige Situationen begeben, wie zum Beispiel eine Plane aufschlagen lassen, um ihm zu zeigen, dass dort nichts ist, das Leittier keine Angst hat und es in der Lage ist die Herde zu beschützen. Wenn Sie dies jedoch erfolgreich durchgesetzt haben, dann steht einer tollen Partnerschaft nichts mehr im Wege. Die Grundsteine sind gelegt.

 

 

Nun möchte ich aber noch ein bisschen auf den Überlebenskampf eingehen. Pferde regeln ihr Überleben durch Fressen, Fressen und Fliehen. Pferde fressen in der freien Natur circa 18 Stunden am Tag Gras. Während sie in der Herde zusammen fressen und ihr gemütliches Leben auf der Durchreise genießen, könnte sich jederzeit ein Feind anschleichen. Daher haben Pferde gute, schnelle Instinkte und Reflexe. Pferde sind immer übervorsichtig, als nachsichtig, eher schreckhaft als ruhig und entspannt. Auch beim Reiten muss zuerst eine Routine erstellt werden, die für das Pferd normal wird, damit es sich an die Situation anpassen kann, diese als Normal empfindet und sich locker machen kann. Pferde sind Gewohnheitstiere. Der Tagesablauf von Ihnen sollte fast immer gleich verlaufen. Natürlich in Abhängigkeit mit den Wettervorhersagen. Was jedoch nie gleich verlaufen soll, ist das Training. Wie bereits erwähnt sind Pferde intelligent. Sie lernen und behalten schnell. Wenn Sie mit Ihnen immer wieder dasselbe Training machen wird Ihnen schnell langweilig und stellen Sie als Leitstute infrage. Da Sie dann schnell sich einen Unsinn ausdenken, um das Training aufregender zu gestalten, Sie als Leitstute testen und wenn Sie eine Stute oder einen Hengst haben, der in der Herde hoch ist oder sogar der Ranghöchste, dann wird er Sie damit herausfordern. Wenn er Sie als dominantes Pferd nicht sogar noch viel öfter

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Laura Roß
Tag der Veröffentlichung: 07.09.2019
ISBN: 978-3-7487-1481-1

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