Cover

Ewige Studentin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Roman

 

 

 

 

Laura Roß

 

 

 

 

 

Vorwort



Als ich klein war, wusste ich ganz genau, was ich mal werden wollte. Dieser Berufswunsch ist bei mir immer geblieben, bis ich erwachsen wurde. Ich habe mir den Beruf mehrfach angesehen und mit allen Berufsrisiken, sowie auch den unschönen Seiten des Berufes gehadert. Schließlich waren mir diese Kompromisse, die ich für den Beruf eingehen werde, nichts im Vergleich zu dem was ich erleben werde. Mit diesem Beruf kann ich meine Welt ändern und das Schicksal einiger Lebewesen verändern. Dies war mir wichtig. Ich fühlte mich schon immer zu Tieren hingezogen und wurde in dieser Hinsicht von meiner Familie unterstützt. Es gibt einige Teenager und junge Erwachsene, die nicht auf ihrem Lebensweg unterstützt werden. Sei es von der Familie, Freunden oder dem Staat. Die Ausbildung sollte für die Familie keine Rolle spielen, sollte Diese den Sohn oder die Tochter glücklich machen.

Dieses Buch widme ich daher der ganzen Jugend und jungen Erwachsenen, die sich ihrer Familien durchgesetzt haben und das machen, was sie wirklich wollen.

Ich danke Ihnen, dass Sie sich für dieses Buch entschieden haben.

Mit freundlichen Grüßen

Laura Roß 

Kapitel 1

 

 

Unsere Tochter tobte quer durch unseren großen Garten. Wir hatten schon viel von der Welt gesehen und ihr gezeigt. Wir wunderten uns sehr, warum Sie sich für so viele verschiedene Gebiete, Sprachen und Kulturen begeistern lässt. Allerdings wären wir niemals davon ausgegangen, wie weit es kommen würde. Sie war gerade einmal zehn Jahre alt, da hatte sie schon die halbe Welt gesehen. Vielleicht konnte sie nicht alles wahrnehmen, doch das war uns, Helmut und mir einerlei. Wir wollten mit unserer Tochter an die schönen Orte auf dieser Welt und mit ihr dort die Zeit genießen. Wir sind auch sehr viel aus unterschiedlichen Gründen gereist. Mal war es die Neugier, mal das Pflichtbewusstsein für berufliche Zwecke und mal das einfache Verlangen nach Urlaub und Wohlbefinden. Wir hatten uns gerade überlegt eine Auszeit einzulegen, damit unsere Tochter sich bei uns zu Hause mehr Freunde suchen kann, die in ihrer Klasse waren. Wir wollten, dass sie sich in den Ferien mit Klassenkameraden trifft, wie ein normales Kind, dass das Verlangen zum Spielen hat. Doch niemals hätten wir gedacht, dass dies der Anfang war, der unsere Tochter auf einen Lebensweg führte, den wir nur erahnen konnten. Uns diesen Weg aber nicht für unsere Tochter wünschten.

 

Es war ein rauer, regnerischer Tag, als wir im Mai in Schottland angekommen waren. Dieser Urlaub sollte eine Erlebnistour werden. Unsere Tochter hatte sich schon den ganzen Flug auf Schottland gefreut. Wir versicherten ihr, dass es sehr selten gutes Wetter in Schottland geben würde. Daraufhin antwortete sie: „Mir egal. Ich möchte nur gerne die Highlands sehen. Das Wetter spielt für mich keine Rolle.“ Sie war gerade 8 Jahre alt geworden. Wir wussten, dass wir ein starrköpfiges Kind in die Welt gesetzt haben. Wir waren glücklich darüber, denn diese Eigenschaft passte wunderbar zu unserer Familie und wir waren sehr stolz auf sie. Mein Ehemann war gerade befördert worden. Er war Außendienstler für bestimmte Autoersatzteile, die er in verschiedenen Ländern günstig einkaufte, sich oft persönlich anschaute und sie in Deutschland wieder verscherbelte. Ich hatte einen kleinen Floristik Laden und immer auf der Suche nach einer seltenen Pflanze und Blume, die mich begeisterte und die ich gut für meine Kreationen verwenden konnte. In Schottland wollten wir nichts Berufliches erledigen, sondern unseren Abenteuerdrang mit dem unserer Tochter einfach nur genießen. Lia war unser Ein und Alles. Wir bewunderten ihren Tatendrang, der unserem so glich. Bereits am nächsten Morgen in der Früh, weckte sie uns um schnell auf den nächsten Berg zu gehen. Sie hatte sich vor dem Urlaub ein Buch ausgeliehen und einiges über die schottische Landschaft in Erfahrung gebracht. Nun arbeitete sie ihren langen Plan an Taten ab, den wir mit ihr befolgen mussten. Wir hatten nichts dagegen und wir waren uns bezüglich der Urlaubsattraktionen und Plänen immer einig. Jeder durfte mindestens einen Urlaub im Jahr planen. Das Land jedoch bestimmte ein anderer aus der Familie. Durchsetzungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein waren uns in dieser Hinsicht wahnsinnig wichtig. Es bestimmte unser Leben, genau wie die Neugierde die in uns jedes Mal aufkommt, wenn wir ein neues Land unter die Lupe nehmen wollen. Wir freuten uns riesig, dass unsere Tochter diese Leidenschaft mit uns teilte.

 

Doch nun hatten wir so gedacht, dass unsere Tochter auch mal lieber mit gleichaltrigen Kindern spielen möchte. Doch niemand kam in diesen Ferien zu uns. Geschweige denn, dass sie uns fragt, ob sie eine Freundin mit nach Hause nehmen durfte. Wir wunderten uns sehr und hakten einige Tage nach Ferienbeginn nach. Mein Ehemann Helmut begann das Gespräch: „Süße, wieso hast du noch keine Freunde mitgenommen? Deine Mutter und ich, sind diese Ferien extra nicht in Urlaub gefahren, damit du Freunde einladen kannst. Wir möchten, dass du auch Zeit mit deinen Freunden verbringst.“ Daraufhin antwortete sie: „Ach Papa, weißt du, ich habe mich schon gefragt, ob ihr eine Ehekrise durch habt oder wieso wir nicht in Urlaub fahren. Aber jetzt weiß ich es. Ich fahre viel lieber in andere Länder auf Entdeckungsreise, als mich mit meiner Freundin Lisa zu treffen. Sie möchte nur über Schminkkram reden und wenn ich ihr etwas über unsere Reisen erzähle, hört sie meistens nicht hin. Ich habe das Gefühl, sie ist keine gute Freundin.“ „Aber das kannst du doch nicht so sagen, Schatz. Lisa hat nur andere Interessen als du. Aber du unterhältst dich doch auch gerne über das Schminken und Mädchenkram.“ antwortete der Vater. „Ja sicher Papa. Aber doch nicht bei jedem Treffen. Ich würde gerne mal was anderes machen. Und Sachen die mich noch mehr interessieren.“ „Nun, das ist bei dir sehr schwer, Schatz. Du interessierst dich schließlich für alles.“ „Du verstehst mich nicht Dad. Ja, ich interessiere mich für vieles. Daher möchte ich nicht jedes Mal über dasselbe reden.“ Helmut nahm ihre Hand, um ihr zu versichern, dass er sie jetzt verstand.

 

Als sie 15 Jahre wurde, war sie in der 10. Klasse. Bisher haben wir sie immer auf die Realschule geschickt, da diese Schule bei uns in der Nähe war. Lia hatte nie Probleme in der Schule, dennoch haben wir uns einige Sorgen gemacht, als sie uns anflehte, dass sie auf eine weiterführende Schule darf, um dort ihr Abitur zu machen. Wir wussten, dass sie eines Tages unbedingt studieren wollte. Wir machten uns jedoch Sorgen wegen dem ganzen Stress, den sie dann auf sich lud. Den Druck, den sie aushalten musste. Denn wir malten uns schon aus, wie sie mit dem Stoff nicht klar kam und das ihr alles zu schnell ging, da sie ein anderes Tempo gewöhnt war. Deshalb überredete ich sie, dass sie erst einmal Wirtschaftsabitur machen solle. Dort hatte sie eine Fachrichtung und machte erst einmal das Fachabitur. Ich tröstete sie damit, dass sie nachher ihr allgemeines Abitur noch immer machen könnte und sie stimmte ohne Widerstand zu. Wie auch sonst erwartet, konnte sie sich sehr gut für Wirtschaft entscheiden und begeistern. Kurz nachdem sie 16 Jahre alt war, begann das neue Schuljahr. Sie fand die neue Schule einfach nur wunderbar und sehr schön im Gegensatz zu ihrer alten Schule. Die Lehrer waren ihr etwas unheimlich, das konnte man ihr aus dem Gesicht ablesen. Sie meinte noch letztens zu mir: „Hey Mama, hast du gewusst, dass man immer kommuniziert, selbst wenn man nicht redet? Dann kommuniziert man mit der Körpersprache. Dabei ist ganz wichtig welchen Beziehungsaspekt die beiden kommunizierenden Personen haben. Wenn du und ich gemeint sind, dann bin ich inferior und du superior.“. Ich wunderte mich, dass sie so schnell so komplizierte Wörter lernte. Deren Bedeutung und was diese Wörter bewirkten. Ich hatte sie nicht wirklich verstanden und antwortete daher: „Nein Süße. Erklär es mir doch bitte. Es ist wirklich sehr neu für mich ohne zu reden zu kommunizieren.“ „Tja, siehst du Mama. Die Schule ist doch nicht zu anstrengend für mich. Inferior bedeutet unterlegen und Superior bedeutet überlegen. Da ich deine Tochter bin und du meine Mama, bist du mir überlegen. Wenn du mich also etwas fragst und ich dir nur mit Achseln zucken antworte, bedeutete dies, dass es mir egal ist. Und das heißt, dass du mich verstanden hast, ohne dass ich geredet habe. Was zur Folge trägt, dass wir kommuniziert haben.“ „Wow, das hast du mir wirklich toll erklärt. Ab jetzt bist du dran, mir und deinem Vater immer neue Sachen zu erklären.“ Ich grinste meine Tochter an und sah in ihren Augen das Leuchten. Ihre Augen leuchteten so sehr vor Glück und Zufriedenheit, dass ich auch nur glücklich sein konnte.

 

Als ich Helmut erzählte, dass unsere Tochter sehr glücklich ist und sie nur vor Funken sprüht, sagte er zu mir: „Wir sollten ihr erlauben das allgemeine Abitur zu machen. Sie hat sich jetzt am Anfang so gut gemacht und sich bewährt. Wir sollten sie jetzt belohnen und ihren Traum wahr werden. Wenn sie das Fachabitur mit einer guten Note abschließt.“ Einige Tage später erklärte Helmut es unserer Tochter. Er beschrieb mir ganz genau, wie sie sich gefreut hatte und versprach ihm, dass sie alles dafür tun würde, um diesen Durchschnitt zu schaffen. Ein Jahr später bekam sie das zweite Zeugnis. Ihre Noten sind etwas schlechter geworden, als bei ihrem letzten Zeugnis und Helmut fragte sie, wie das passieren konnte, wo sie doch so begeistert war. Sie erklärte ihm kurz und knapp, dass sie nun genug von dem Thema wusste und andere Sachen interessanter fand. Sie konnte sich nicht mehr richtig motivieren zu lernen und schließlich hatte sie auch ein paar Klausuren verhauen. Helmut machte ihr klar, dass sie an den Schnitt denken soll.

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 30.12.2018
ISBN: 978-3-7438-9201-9

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