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Kapitel 1

Sommerurlaub 2006

 

Die Fahrt

 

Sonntagmorgen in der Frühe
gebe ich mir alle Mühe,
zeitig aus dem Bett zu kommen,
hatte mir doch vorgenommen
Stress und Hitze auszuweichen
und mein Ziel früh zu erreichen.
Schon am Vortag war gepackt
und fast alles eingesackt.
Hatte ich auch nichts vergessen?
Hundefutter – Menschenessen?
Eine Stulle in der Tasche?
Was zu trinken? Eine Flasche?
Reicht! Mehr wird nicht nötig sein!
Jetzt nur noch die Hunde rein!
Lisa ist ganz ruhig geblieben,
Sandy musst´ ich wieder schieben.
Gleich quetscht sie, auf ihrer Decke,
ängstlich sich in eine Ecke,
Sandys große Welt ist klein,
Auto fahr´n passt da nicht rein.
Die drei Stunden, armer Hund,
überstehst auch du gesund.

 

Los geht´s! Hindernis gibt´s keins,
Richtung Dortmund zur A1.
Was zu Haus vergessen war,
wird mir dann bei Schwerte klar.
Meine Blase, unter Fluchen,
lässt mich einen Parkplatz suchen.
Weiter geht´s in einem Stück
grad´ bis Lotte/Osnabrück.
Können die uns nicht verschonen
mit den Ferien-Bauaktionen?
Viele Kilometer zählend,
durch die Baustelle mich quälend,
merk´ ich mit einigem Verdruss,
dass ich verflixt schon wieder muss.
Zum Teufel mit der Flüssigkeit,
und wenn der Doktor noch so schreit,
dass ich doch viel mehr trinken soll.
Die Rennerei ist auch nicht toll.
Der Pferdehänger auf der Bahn,
Mensch, kann der nicht Landstrasse fahr´n?
Es ist doch wirklich unerhört,
dass der so grade 60 fährt.
Na klar, die linke Spur ist dicht!
Dann überhol ich eben nicht!
Doch dann – Erlösung – denn ich seh´
die Ausfahrt: Parkplatz mit WC!
Die Reisegruppe vor dem Haus,
die halt´ ich grad´ noch mühsam aus!

 

Dann geht es ohne Störung weiter
und meine Stimmung wird recht heiter.
Ich seh´ das Schild: „Alhorner Heide“
und läch´le vor mich hin vor Freude.
Ich liebe dieses flache Land!
Windräder steh´n am Wegesrand.
Wie jedes Mal bin ich ganz platt,
dass jeder Baum Schlagseite hat,
und wenn sie sich auch noch so biegen,
sie lassen sich nicht unterkriegen!
Ich glaub, ich rieche schon das Meer,
den Sand, das Salz, ich mag das sehr!
Strohballen auf den Feldern liegen,
die erste Möwe seh´ ich fliegen.
„Lachmöwe“, denk ich und muss kichern!
Den Hunden kann ich jetzt versichern:
„Gleich sind wir da, macht euch bereit,
wir machen uns ´ne tolle Zeit.“
Ich läch´le fröhlich vor mich hin
und merke, dass ich glücklich bin.

 

Ankunft

 

Was mich erwartet, war mir klar!
Schließlich war ich ein Jahr nicht da.
Darum gehört die erste Zeit
der Herstellung der Reinlichkeit.
Die Hunde sind heilfroh und haben
sich erst einmal ein Loch gegraben,
um sich dann darin auszuruh´n.
Für mich gibt´s Besseres zu tun!
Vom Pavillon das Dach muss drauf!
Wie kriege ich das bloß da ´rauf?
Ja, oben ist das Ding ganz fix!
Und jetzt? Hat jemand ein paar Tricks?
Ein Riesenknubbel ganz verzuselt,
verdreht, verwickelt und verwuselt
liegt oben auf dem Stahlgestell!?!
Doch irgendwie geht´s dann ganz schnell,
ich zupfe hier und zerre dort,
dann ist das Biest am rechten Ort.
Ich höre, wie´s von Ferne grummelt,
noch die Verschlüsse dran gefummelt,
dann ist mir grad noch Zeit geblieben,
die Hunde schnell ins Zelt zu schieben,
da prasselt mit gehörig Krach
der Regen auf´s Wohnwagendach.
Na prima, muss das jetzt gewittern?
Die Hunde fangen an zu zittern!
Erst Auto fahren und dann das,
für Hunde ist das gar kein Spaß.

 

Doch abends ist dann wieder Ruh`.
Vier Hundeaugen fallen zu,
jetzt sind sie nicht mehr wach zu kriegen,
doch ich beginne wach zu liegen
und schlafe schlecht in dieser Nacht,
bin immer wieder aufgewacht!
Bis ich dann denke: „Gut, dann nicht!“
und schreib´ vergnüglich ein Gedicht!!!!

 

Der erste Tag

 

Endlich Urlaub – Sonnenschein,
könnte etwas wärmer sein,
doch die heißen Wochen jetzt
hatten mir auch zugesetzt.
So genieß´ ich morgens schon
Frühstück unterm Pavillon.
Hundespiele, Rätsel lösen,
ab und zu ein bisschen dösen!
Ich erlebe mit Genuss,
dass ich nicht zur Arbeit muss.
Wochenlange Müdigkeit
macht sich jetzt erst richtig breit.

 

Dass ich ganz alleine bin,
nehm´ ich mit Bedauern hin.
Steffi muss zum Zahnarzt heut,
Michael hat keine Zeit.
In der nächsten Woche, dann
fängt die Schule wieder an.
So werd´ ich alleine bleiben
und mir halt die Zeit vertreiben!

 

Hab´ mich, nach der schlechten Nacht,
auch beizeiten lang gemacht.
Meine beiden Hausgenossen
hatten heute auch beschlossen
nur den Napf noch leer zu trinken
und in Tiefschlaf zu versinken.
Auch ich gönnte mir die Ruh´,
machte meine Augen zu,
bis ich draußen Stimmen hörte,
was mich eigentlich nicht störte,
doch, was ich befremdlich fand,
war´n die Stimmen mir bekannt!!??!!
Autotüren hört´ ich schlagen
und begann mich doch zu fragen:
„Wer besucht dich denn jetzt hier?“
Da klopft es an meine Tür!
Eilig aus dem Bette hüpfend,
in die Jogginghose schlüpfend,
hört´ ich´s „Überraschung“ schrei´n
und die Lena bricht herein:

 

„Hallo, Omi, wir sind da!“
(Jo, das ist mir jetzt auch klar!)
„Ich geh´ schnell auf´s Klo bei dir!“
„Hast du was zu trinken hier?“
„Mama kommt jetzt auch hier hin!“
„Ist im Kühlschrank Joghurt drin?“
„Ich hab´ heute vorn gesessen!“
„Darf ich etwas Süßes essen?“
„Machst du mir ein Käsebrot?“
Steffi hat jetzt ihre Not,
die zwei völlig durchgeknallten
Hunde leidlich ruhig zu halten.
Jo, jetzt bin ich wieder wach,
sitzt auf meinem Bett und lach´.

 

Steffi macht mir ein paar Sorgen,
durch die Zahn-OP am Morgen
wirkt sie reichlich angeschlagen,
doch das wird in ein paar Tagen
wieder besser hoffentlich!
Ja, und ich? Ich freue mich!!!


Backe Backe Kuchen......

 

Heute war es etwas frisch,
trotzdem wurd´ der Frühstückstisch
unterm Pavillon gedeckt,
weil es dort viel besser schmeckt.
Irgendwie mit Vorbedacht
hatt´ ich Kuchen mitgebracht!
Während wir dort draußen waren,
konnte der in Ruhe garen.
Doch beim Klönen und beim Essen
hatte ich den glatt vergessen.
Später merkte ich dann doch,
dass es etwas „knusprig“ roch!
Ganz erschrocken mit 2 Sätzen
sah man mich zum Ofen hetzen
und ich holte aus dem Rohr
etwas „Schwärzliches“ hervor.
Tja, das war ja wohl vorbei
mit der Kuchenesserei!
Achtlos stellte ich ihn dann
weg, damit er kühlen kann.

 

Später, grad´ zur Kaffeezeit
setzte Lena sich bereit.
Irgendwas schien sie zu suchen:
„Omi, hast du keinen Kuchen?“
Als ich ihr das Ding dann zeigte
und sie ihn entsetzt beäugte
fragte sie mich kindlich keck:
„Machst du jetzt die Schale weg?“
Was blieb sonst noch zu versuchen?
Also schälte ich den Kuchen,
und wir haben unverdrossen,
das, was übrig blieb, genossen!


Badefreuden

 

Überall versank das Land
hinter einer Regenwand.
Aber hier bei uns im Norden
ist es richtig warm geworden,
denn der Wind schob vor sich her
alle Wolken ´raus auf´s Meer.
Ab und zu gab´s Regenschauer,
doch die waren nicht von Dauer,
und so durften, das war schön,
auch die Hunde schwimmen geh´n!

 

Kaum am Wasser losgelassen
waren sie nicht mehr zu fassen.
Während Lisa mit Geplatsche,
Grunzen, Paddeln und Gematsche
ihren Stock dann doch verpasst,
hat sich Sandy ohne Hast,
seehundgleich und elegant
ihren Wasserweg gebahnt.
Doch man merkt, sehr wenig kennt
sie das nasse Element!
Nach ein paar geschwomm´nen Runden
hat sie irgendwas gefunden,
was dort auf dem Teichgrund liegt,
und sie fragt sich, wie sie´s kriegt.
Setzt sich hin und bückt sich runter-
schwupp – der ganze Kopf taucht unter!
„Na, ganz richtig war das nicht,
hab´ ja Wasser im Gesicht!“
schien uns dieser Blick zu sagen.
Doch sie will es noch mal wagen
und probiert´s noch einmal gleich –
schwupp – schon wieder Kopf im Teich!
„Irgendwas kann hier nicht stimmen!“
denkt sie - und geht lieber schwimmen.
Wenn das Fell so richtig nass,
macht das Schütteln doppelt Spaß,
was natürlich gar nicht geht,
wenn man noch im Wasser steht.
Nee, das hat sie nicht kapiert,
wo es sonst doch funktioniert!!!
„Nee, auch hier kann was nicht stimmen!“
denkt sie - und geht weiterschwimmen.

 

Irgendwann ist´s dann vorbei
mit der Wasserplantscherei.
Müde traben sie nach Haus,
ruh´n sich erst mal richtig aus.
Schlückchen trinken, Häppchen essen,
Fell ausbürsten – nicht vergessen.
Frisch gewaschen, seidig weich
sind sie doch viel hübscher gleich.
Werfen sich dann müd´ ins Eck`,
mitten in den dicksten Dreck.
Schön mit Gras und Laub garniert,
rundherum mit Sand paniert,
trocknet doch die Sonne schnell
das noch reichlich nasse Fell.
Dann fällt auch der Schmutz heraus
und die zwei seh´n super aus.


...und noch ein paar Überraschungen!

 

Der Michael fand gar nicht toll,
dass er zu Hause bleiben soll.
Am Freitag hatte er sodann
die Arbeit fertig und begann
´ne Fahrgelegenheit zu suchen,
doch kein Erfolg war zu verbuchen.
Er überlegte hin und her:
„Wie komme ich bloß hoch ans Meer?“
So borgte er ein Auto aus,
denn jetzt hielt ihn nichts mehr zu Haus´!
Die Dinge, die ihm wichtig schienen:
2 T-Shirts, Quark mit Mandarinen?!?,
die wurden schnell noch mitgenommen!
Und als er dann hier angekommen,
war Steffis Freude riesengroß.
Für sie ging jetzt der Urlaub los.
Auch ist ja eigentlich zu viert,
der Camping-Clan erst komplettiert.
Wir waren in den letzten Jahren
mit uns´rem Rhythmus gut gefahren.
In Wechselschicht die Kocherei,
so hat dann jeder auch mal frei.
Zum Grillen brauchen wir den Mann!
(der kriegt das Feuer besser an!)
Zu zweit geht´s mit den beiden Hunden
zum Schwimmen und auf Hunderunden.
Wie schon vom letzten Jahr bekannt,
sind die hier außer Rand und Band.
Selbst Lena geht, mit viel Geplänkel
uns schön im Wechsel auf den Senkel.
Zum Glück hält auch das Wetter aus,
da tobt sie sich im Schwimmbad aus.

 

Eines Abends nach dem Essen
feilschte sie noch ganz versessen
um ein paar Minuten Zeit.
Carolin stand schon bereit,
wartend in der Vorzelttür,
da hielt Lena gar nichts hier.
„Also gut, dann mach´ dich weg!“
Ssssst, verschwand sie schon ums Eck´!
Doch viel schneller als gewonnen,
war die Zeit für sie verronnen,
denn man konnte sie von fern
herzzerreißend weinen hör´n.
Mit ´ner Fahrt ins Krankenhaus
klang dann dieser Abend aus,
und um die gebroch´ne Hand
prangt ein dicker Gipsverband.


Urlaubsspäße

 

Viele kleine Widrigkeiten,
die zu Hause Stress bereiten,
geben in der Urlaubszeit
Anlass uns zur Heiterkeit.

 

Wie haben wir uns krankgelacht,
als ich den Milchschaum mitgebracht.
Weil ich nun mal auf Kaffee steh,
die Steffi schwärmt für Eiskaffee,
und so im Urlaub, ja da können
wir uns auch einmal etwas gönnen.
Stolz habe ich ihn präsentiert,
erklärte, wie es funktioniert,
doch statt Schaum der Extraklasse
schwamm die Düse in der Tasse!
Während ich noch leicht verdutzt
Milchschaumspritzer weggeputzt,
wollten alle sich vor Lachen
beinah in die Hose machen.
Während uns´rer ganzen Zeit
hat das Ding uns hocherfreut.
Oft kam es in hohem Bogen
über uns´ren Tisch geflogen.
Nutzte man es unbedacht,
hat es sich davongemacht
und wir konnten es dann suchen,
mal im Käse, mal im Kuchen.
Diese Düse blieb halt ab,
und wir lachten uns fast schlapp.

 

Über schrecklich viele Sachen
konnten wir von Herzen lachen.
Ein Versprecher, Kindermund,
Hundeblödsinn, ohne Grund,
falsches Wort zur rechten Zeit,
eine kleine Peinlichkeit,
über nichts wurd´ sich pikiert,
alles lachend kommentiert.

 

Der wahre Wert der Urlaubszeit,
den misst man an der Fröhlichkeit.


Resturlaub

 

Als alle dann zu Hause war´n,
die mussten ja am Dienstag fahr´n,
hab ich den Urlaubsrest genutzt,
hab aufgeräumt und hab geputzt,
in meinem Gärtchen rumgewerkelt,
mit meinen Kerzen rumgeferkelt,
war viel mit meinen Hunden laufen,
war in der „Stadt“, um einzukaufen,
nur Handarbeiten war nicht drin,
da ich ganz schön allergisch bin.
Ich hatte wohl etwas berührt,
was bei mir zu Ekzemen führt.
Anstatt mein Häkelzeug zu nehmen,
war ich tagtäglich nur am cremen.
Bei allem, wo man´s machen kann,
zog ich halt Gummihandschuh an.
Doch damit auch noch Handarbeiten?
Dazu ließ ich mich nicht verleiten.

 

Das Wetter wurde wechselhaft,
ein paar Mal hab ich´s nicht geschafft,
mit meinen Hunden heimzukommen,
wir sind dann eher heimgeschwommen
und waren ohne Badespaß
bis auf die Knochen pitschenass.
Doch machten wir uns ohne Frage,
noch ein paar richtig schöne Tage.


Panik

 

Wovor sich meine Hunde hüten,
sind Folien und Plastiktüten.
Die Lisa weicht, wenn möglich, aus,
doch Sandy bricht in Panik aus.

 

Unter dem Wohnwagen versteckt,
mit einer Folie abgedeckt,
dort lag noch manch´ verborg´ner Schatz,
für den im Wohnwagen kein Platz.

 

Jetzt hatte ich mich aufgerafft
und einmal Ordnung dort geschafft.
Die Folie hatt´ ich abgefegt
und auf die Wiese sie gelegt,
um sie dort gründlich abzuspritzen.
Da sah man meine Sandy flitzen.
Sie sprang und rannte hin und her,
vor Angst wusste sie gar nicht mehr,
wohin sie so schnell flüchten sollte,
und bei dieser Aktion, da rollte
sie sich in ihre Leine ein,
um Bauch, Hinter- und Vorderbein.
Dann sah ich sie so grade noch,
wie sie unter den Wagen kroch.
Na gut, dann springt sie nicht dazwischen,
ich kann in Ruh´ die Folie wischen.
Nach Einsatz von viel Seifenschaum,
hängte ich sie an einen Baum,
weit hinten außer Sandys Sicht,
sonst krieg´ ich die ganz sicher nicht
wieder aus ihrem Loch gelockt.
Dann hab´ ich mich davor gehockt.
Ich hörte sie auch kräftig grabbeln,
als sie versuchte ´rauszukrabbeln.
Was allerdings jetzt nicht mehr ging,
in ihrer Flexi-Leine hing
sie festgezurrt dort in dem Dreck.
O Mann, wie krieg´ ich die da weg?
Doch Sandy ist nicht zimperlich,
drum packte ich sie vorsichtig
an ihrem Schwanz und zog sie raus.
Du lieber Gott, wie sah die aus?
Jetzt kam zu allem Überfluss
auch noch ein dicker Regenguss.
Als ich den Hund nach einer Zeit
aus seiner Fesselei befreit,
war ich durchweicht bis auf die Haut,
die Sandy jetzt mit Matsch versaut.
Der Regen war zum Glück vorbei,
so schnappte ich mir meine zwei
und ging mit ihnen dann sogleich,
zwecks Reinigung zum Badeteich.
Was ich dabei doch nicht bedacht:
Inzwischen war es fast halb acht.
Ich konnte doch die beiden nassen
Hunde nicht einfach draußen lassen.
Die fangen sich ´nen Schnupfen ein,
so nahm ich sie dann mit herein
und hatte drin für ein paar Stunden,
den edlen Duft von nassen Hunden.

 

Doch noch Handarbeiten

 

An einem Tag goss es in Strömen,
da ließ ich es mir doch nicht nehmen,
ich räumte meine Schränke aus,
suchte die Handarbeiten raus.
Dank guter Pflege war´n die Wunden
an meinen Händen fast verschwunden.
Nur eine Stelle, ganz geschickt,
wo, wenn man häkelt oder strickt,
die Wolle durch die Finger läuft.
Doch schon war mein Entschluss gereift.
Ich lege mal mein Stickzeug hin,
dabei kommt da kein Faden hin,
beim Knüpfen auch, auf alle Fälle,
berührt kein Faden diese Stelle.
Voll Freude hab´ ich losgestickt,
doch irgendwie ist nichts geglückt.
Ich merkte, und das war nicht schön,
ich konnte nicht mehr richtig seh´n.
Hab´ ich denn, als ich hergekommen,
die falsche Brille mitgenommen?
Denn irgendwie, so wie es schien,
fehlten mir ein paar Dioptrien.
Jedoch, die Brille war okay,
und wenn ich trotzdem nichts mehr seh´,
da ist wohl nichts dran zu verbiegen,
dann muss das wohl am Alter liegen.
So kaufte ich tags drauf mir schnell,
ein neues Nasenfahrgestell.
Und was mich ganz besonders freut,
jetzt klappt´s auch mit der Handarbeit.


Lisas Freiheit

 

Dann reifte bei mir der Entschluss,
dass ich die Wiese kürzen muss.
Recht zügig war das Werk vollbracht,
noch schnell die Löcher zugemacht,
weil meine beiden Spaß dran haben,
ständig die Wiese umzugraben.

 

Recht nah, ein Meter oder zwei,
geht hier ein Wanderweg vorbei.
Dort drehten heute ihre Runden
´ne Frau mit ihren beiden Hunden.
Sehr schön, die beiden anzuschau´n,
schwupp, war die Lisa über´n Zaun.
Ich rief sie, doch sie hörte nicht,
sie machte nur so ein Gesicht,
als wäre ihr selbst gar nicht klar,
wie sie dorthin gekommen war.

 

Doch jetzt sah sie, mit viel Vergnügen,
die große Freiheit vor sich liegen.
Dass sie aufs Heimkommen versessen,
das konnte ich getrost vergessen.
Ihr würde es jetzt so behagen,
mich quer über den Platz zu jagen.
So gut kenn´ ich doch meinen Hund.
„Nee, nicht mit mir“, beschloss ich und
griff ihre Leine auf die Schnelle,
ging dann ganz ruhig aus der Parzelle.
Ich schlug die Richtung ein sogleich,
zum heißgeliebten Badeteich
und wechselte zum Wanderschritt.
Ich rief: „He, Lisa, kommst du mit?“
Und eh ich mich so recht besann,
war sie schon da und ließ

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 28.11.2015
ISBN: 978-3-7396-2540-9

Alle Rechte vorbehalten

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