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Kapitel 1

Allgemeines

Die Frage, ob sich einmachen noch lohnt, möchte ich hier mit einem klaren: „Kommt ganz drauf an!“ beantworten.

Wer einen Gemüsegarten bewirtschaftet, für den lohnt es sich in jedem Fall, zumal Gemüse heutzutage nicht mehr in Gläsern eingemacht, sondern meist eingefroren wird. Das Gemüse allerdings frisch zu kaufen, um es dann einzufrieren ist meiner Meinung nach überflüssig. Es gibt so viele, zum Teil wirklich günstige und trotzdem absolut hochwertige Tiefkühlgemüsesorten, die Arbeit lohnt sich wirklich nur dann, wenn Saisongemüse zu einem Spottpreis angeboten wird.

Bei Marmelade ist das anders. Da schmeckt die selbst gemachte einfach um Welten besser (es sei denn, man kauft die überteuerten Edelprodukte). Außerdem ist es mit Hilfe der Gelierzuckersorten möglich, auch mal kleine Mengen zu Marmelade zu verarbeiten, z.B. wenn man mal ein paar Pfund günstiges Saisonobst erwischt oder von einem netten Nachbarn einen Eimer Pflaumen oder Äpfel geschenkt bekommt.

 

Einmachen kostet Geld.

 

Man benötigt schon entsprechende Utensilien, da sind die Gläser, Gummiringe (oder Schraubgläser), Folien und ein Folienschweißgerät, Gewürze, Essig, Zucker – und auch der vermehrte Stromverbrauch ist nicht zu vergessen.

Meine Omi hatte eine schöne Möglichkeit gefunden, wie man die Kosten, die zur Einmachzeit zusätzlich anfallen, prima bewältigen kann.

Für alles, was im Vorratskeller gelagert war, entstanden ja keine Kosten mehr. Immer dann, wenn ein Einmachglas leer gegessen und gespült war, hat sie in jedes Glas zwei Groschen (später war es dann ein Fünfzigpfennigstück) gelegt, bevor es wieder in den Keller wanderte. So belastete der Kauf von Zucker und anderen Utensilien die Haushaltskasse nicht übermäßig, wenn wieder mal ganz plötzlich die Einmachzeit über uns hereinbrach.

 

Einmachen macht Arbeit.

 

Gemüse muss geputzt, gewaschen und blanchiert werden.

Obst wird gewaschen, entkernt, geschnippelt oder mit der Küchenmaschine püriert, zu Marmelade verkocht, in Gläser eingekocht oder zu Saft verarbeitet. Verfärbte Finger und massakrierte Fingernägel bleiben nicht aus. Der Arm tut weh vom vielen Rühren und die Beine schmerzen vom Stehen am Herd. Aber es macht einen Riesenspaß (vor allen Dingen, wenn man das nicht alleine machen muss). Es klönt sich niemals besser als beim Pflaumenentkernen......................

 

Einmachzeit ist nicht planbar.

 

Obst und Gemüse müssen dann verarbeitet werden, wenn sie reif sind. Mit schöner Regelmäßigkeit wirft ein Wäschekorb voll Äpfel, von einem netten Menschen zur freien Verfügung gestellt, selbst den bestens organisierten Haushalt komplett über den Haufen. Wenn man nicht will, dass das Obst innerhalb kürzester Zeit verdirbt, sollte man alle zur Verfügung stehenden Kräfte mobilisieren, Zentrifuge, Dampfentsafter, Gläser usw. aus dem Keller holen und loslegen. Das Kaffeetrinken mit Frau Nachbarin oder der geplante Schwimmbadbesuch rücken ein paar Tage nach hinten – Einmachen geht immer vor.

 

Einmachen macht Dreck.

 

Sollte man zufällig grade einen Hausputz geplant haben, wenn einen die Einmachzeit überfällt - das ist günstig, denn der ist nach der Orgie sowieso fällig.

Wenn ich einmache, klebt bei mir die ganze Küche. Man braucht einen Aufwand an Geschirr, das ist abenteuerlich. So schnell, wie man die Plastikschüsseln schmutzig macht, kommt die Spülmaschine mit dem Spülen gar nicht nach. Und da beim Einmachen Sauberkeit oberstes Gebot ist, spült man sich bei so einer Aktion

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 06.07.2015
ISBN: 978-3-7396-0380-3

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