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Kapitel 1

„Puh, endlich zu Hause. Jetzt ein Bier!“ Mit diesem Satz lasse ich einen weiteren stressigen Arbeitstag hinter mir. Es ist schon wieder 20 Uhr, schon wieder ein Tag der vor die Hunde gegangen ist und schon wieder musste ich die Drecksarbeit für meinen Chef übernehmen. In der Wohnung angekommen, ziehe ich zu aller erst die Schuhe aus, die schwere Aktentasche landet gleich daneben. Auf dem Weg zum heiß ersehnten Bier, schlendere ich den langen Flur hinunter und lasse meine Gedanken schweifen.

„Ich habe gedacht wenn ich am frühen Morgen, um 6 Uhr, mit der Arbeit beginne, komme ich früher nach Hause. Da habe ich mich Mal wieder geirrt. Ich muss mit dem Boss ein ernstes Wörtchen reden. Ich gehe noch kaputt. Meine Kur, wegen Burnout, ist noch nicht lange her. Es ist gerade mal drei Monate her, seitdem ich wieder angefangen habe zu arbeiten. Hat er wahrscheinlich ignoriert, oder nicht einmal gemerkt. Wie immer. So ein Sklaventreiber.“

 

In der Küche angekommen, gehe ich geradewegs auf den Kühlschrank zu. „Zum Glück sind immer ein paar Flaschen Bier im Haus. Genau das Richtige nach so einem anstrengenden Tag.“ Die Küche sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. „Ich muss echt aufräumen, aber morgen ist auch noch ein Tag. Heute habe ich echt nicht mehr die Kraft dafür.“ Ich öffne die Tür und nehme mir ein kühles Blondes heraus. Mit dem „Plopp“ der Flasche beginnt hoffentlich ein entspannender Abend. Ich genehmige mir auch gleich einen großen Schluck, um meinen Feierabend einzuläuten. Eine zweite Flasche nehme ich mir gleich dazu, ich will ja nicht in 5 Minuten nochmal laufen müssen, und ab zur Couch.

Am Sofa angekommen, schalte ich den Fernseher ein und zappe durch die Kanäle.

 

Mein Handy klingelt. „Mal sehen, wer das ist. Hoffentlich nicht mein Chef, von dem hab ich heute genug.“ Bei dem Gedanken mein Chef könnte mir nun meinen Feierabend versauen kocht es in mir hoch. Zu meiner Freude ist es Hannah.

Ich habe sie im Urlaub kennengelernt. Meine Freundin hatte mich zuvor verlassen und ich war eigentlich auch nicht auf der Suche nach einer Neuen. Ich habe den Urlaub auf Mallorca verbracht, um auf andere Gedanken zu kommen. Vielleicht auch ein wenig um mir meinen Frust wegzutrinken bzw. im Alkohol zu ertränken. Auf eine Beziehung hatte ich damals wirklich keine Lust. Wir haben uns trotz allem gut verstanden und waren sofort auf einer Wellenlänge. Der Sex war der Hammer. Ihre Aussage: „Das war echt schön mit dir aber ich will nur meinen Spaß haben. Nichts Langfristiges. Ich hoffe du verstehst mich“, war die Krönung.

Danach versicherte sie mir noch, dass wir uns öfter für solche Abende treffen werden, zumal sie nicht gebunden war und sie es auch nicht sein möchte. Innerlich habe ich vor Freude gejubelt. Ich weiß das sind zu viele Zufälle, dass es wahr sein könnte, aber wir waren betrunken und ein Adonis bin ich jetzt auch nicht. Ich werde jetzt nicht anfangen mich zu beschweren. Frauen fliegen mir nicht gerade zu, sie laufen eher an mir vorbei ohne mich wirklich zu bemerken.

Dass sie jetzt anruft ist echt gutes Timing, ein wenig „Aufmunterung“ täte mir echt gut.

 

„Hi Hannah, wie geht's dir so?“ - „Hi Barry. Gut. Gut. Und dir so? Du hast heute Abend bestimmt noch nichts vor, so wie ich dich kenne.“ Sie betont diesen Satz jedes Mal so sinnlich, wenn sie mich anruft. Ich bekomme da immer wieder leichtes Herzrasen. „Ja, du weißt ja wie es ist, es muss irgendwie gehen. Nein, eigentlich nicht. Wollte mir gerade einen schlechten Film im TV anschauen.“ – „Oh? Schlechten Tag gehabt?“ - „Wenn du wüsstest.“ - „Da ist ein wenig ’Aufheiterung’ bestimmt nicht schlecht.“ - „Oh ja!“.

Allein bei dem Gedanken wie sie mich reitet und ihre langen schwarzen Locken über ihre prallen Brüste wippen, sanft zum Takt ihre zarten Knospen streichelnd, spüre ich wie meine Hose immer enger wird und mir das Blut aus dem Kopf in südlichere Regionen schießt. „Also dann komm ich in einer Stunde vorbei.“ Dieser Satz reist mich aus meinen Träumereien. „Äh, ja in Ordnung. In einer Stunde“, stammle ich ins Mikro. „Bis später Süßer.“ - „Bis später.“ Ich höre noch ihr Kichern und das einer zweiten Frau im Hintergrund, dann legt sie auf.

Ob sie sie mitnehmen wird? Wenn ja, wird sie bei unseren Schandtaten mitmachen, oder nicht? Wie sieht sie aus? Tausende von Fragen kommen auf. Kurz darauf schaltet mein Kopf auf Kino um. Der Film, den mir meine Fantasie abspielt ist so atemberaubend und erregend, dass ich meine Hose ausziehen muss, weil die Enge um meine Lenden schon schmerzt. „So Barry krieg dich mal wieder ein. Du musst jetzt erstmal die Wohnung auf Vordermann bringen“, befehle ich mir. Mein Arbeitswahn hat die Wohnung in keinem guten Zustand zurückgelassen. Dabei wollte ich doch heute nicht aufräumen.

Kopfschüttelnd und fluchend beginne ich meine Wohnung zu putzen. Die Küche ist vollgestellt mit Schachteln vom Lieferservice und Tassen vom morgendlichen Kaffee, den ich zu aller Verwunderung, noch nie fertig trinken konnte. Tja, so ist das wohl, wenn man von früh bis spät arbeitet und einen schlechten Schlaf hat. Seitdem ich diesen Job habe, bin ich immer in Eile, immer gestresst und kann kaum abschalten, geschweige denn ruhig und erholsam Schlafen. Und ständig diese komischen Albträume, von einem Unfall und zwei Menschen die kein Gesicht haben. Aber jetzt wieder zu den eigentlichen Dingen. Diesmal brauch ich meine Erfahrung mit Stress und Zeitdruck, um hier Ordnung zu machen.

 

Nach einer halben Stunde ist die Küche wieder ansehnlich, der Rest meines Appartements ist nicht ganz so wüst und braucht zum Glück nur 10 Minuten. Nur noch schnell duschen und ein wenig rausputzen. Ich weiß ich stell mich an wie ein pubertärer Jugendlicher beim ersten Date. Es geht ja hier nur um Sex aber ich habe da einfach mein Ritual.

Da ich auf der Arbeit sowieso immer im Anzug herumlaufen muss, habe ich mich für die „lässige Jeans mit gutem Shirt“- Variante entschieden. Die Haare noch ein wenig richten, ein Spritzer Parfum drauf. Fertig.

Und schon klingelt es. Ich bin ein verdammter Glückspilz, dass ich das noch geschafft habe. Ich gehe zur Tür. Mein Herz rast und meine Gedanken rotieren. Ist sie jetzt alleine oder mit der zweiten Frau da? Ich bekomme mit jedem Schritt mehr und mehr schwitzende Hände. Wieder kommt mir der Film von vorhin in den Kopf und schon geht es wieder los. „Beherrsche dich Barry!“, murmele ich vor mir her, um irgendwie wieder Herr meines Körpers zu werden. Ich greife zur Klinke und höre Kichern von zwei Personen. „Oh Gott! Sie hat sie mitgenommen“, denke ich mir sofort.

Ich bin jetzt definitiv nervös, denn ich hatte bis dato noch nie einen Dreier. Wir wollen jetzt mal nicht zu optimistisch sein, bis jetzt ist ja noch gar nichts passiert. Durchatmen und los. Ich öffne den Damen die Tür. „Hi Barry“, begrüßt mich Hannah.

Sie sieht wieder verdammt heiß aus. Das rosafarbene Oberteil, kombiniert mit den weißen Hotpants, sieht an ihr richtig gut aus. Dazu trägt sie noch weiße High Heels. „Das ist Stella, eine gute Freundin von mir. Sie saß gerade bei mir, als ich dich angerufen habe. Ich hoffe es stört dich nicht, dass ich sie mitgenommen habe? Sie braucht auch ein wenig ‚Aufmunterung‘.“ - „Oh, ok. Nein ist schon in Ordnung. Sag mir aber das nächste Mal vorher Bescheid, damit ich checken kann, ob ich genug zu Trinken da habe.“

Ich versuchte einen Blick auf ihre Freundin zu erhaschen, doch Hannah steht mir im Weg. „Keine Angst.“ – Zwinkert sie, „Dafür haben wir gesorgt“. Endlich gibt sie den Blick auf ihre Begleitung frei. Stella ist eine junge Rothaarige mit langen, glatten Haaren und vollen roten Lippen. Ich würde sie auf Mitte bis Ende zwanzig schätzen, aber vielleicht bekomme ich ihr Alter ja noch raus.

Sie hat schöne weibliche Rundungen, d. h. einen prallen Vorbau und eine schmale Taille. Ihre Silhouette ergießt sich weiter in einer breiten Hüfte und Beine, die nach unten schmal zulaufen und schier endlos wirken durch ihre hohen Schuhe. Ihr enges grünes Top und das weit ausgeschnittene Dekolleté lassen tief blicken. Sie trägt einen neongelben Spitzen-BH, der nur spärlich das bedecken kann, was anscheinend kaum zu bändigen ist. Dazu noch einen knappen Jeans-Mini-Rock.

In den Händen trägt sie zwei Sixpacks von meinem Lieblingsbier. „Hi, ich bin Stella. Freut mich dich kennenzulernen. Ich hoffe es macht dir nichts aus, dass ich jetzt unangekündigt mitgekommen bin“, stellt sich der heiße Feger vor. „Hi. Freut mich. Ich bin Barry. Nein, ist schon in Ordnung. Cool, ihr habt sogar mein Lieblingsbier mitgenommen! Komm ich nehme dir das mal ab“, antworte ich ihr, ohne allzu überwältigt zu wirken oder zu stammeln. Es fällt mir echt schwer meinen Kopf auf das Wesentliche zu konzentrieren und nicht in Fantasien abzudriften. Ich gehe auf sie zu und nehme ihr das Bier aus den Händen, gleichzeitig bitte ich beide hereinzukommen. Während ich das Bier im Kühlschrank deponiere, schauen sich die Mädels in meiner Wohnung um.

 

„Du hast umgeräumt, seitdem ich das letzte Mal hier war“, ruft Hannah aus dem Wohnzimmer. „Ja das hab ich. Nach meiner Kur hab ich einen Feng-Shui-Berater kommen lassen. Der hat mir dann ein paar Tipps gegeben, wie ich meinen Geist besser zur Ruhe kommen lassen kann. Hat mich eine Stange Geld gekostet aber viel hat es nicht gebracht. Die ersten Wochen war es zwar deutlich zu spüren, aber nach und nach hast du dich daran gewöhnt und es ist wie vorher auch. Kann aber auch daran liegen, das ich hier eigentlich nur noch zum Schlafen her komme.“ Während ich ihr das zurufe, öffne ich drei Bier und nehme diese mit zu ihnen. „Bitte“ - „Oh, danke“ - „Danke. Schön hast du es hier“, bringt Stella hervor. Ihre Stimme ist weich und klar und füllt den Raum mit einer Art Aura, die einem den Atem raubt. Ging mir so. Ich stelle mir so die Stimme eines Engels vor. Kopfschüttelnd ermahne ich mich, was das für Schwärmereien sind. Stella verwirrt mich anscheinend.

 

Hannah lässt der Klang ihrer Stimme total kalt. Entweder hat sie die schon zu oft gehört, dass sie total resistent dagegen ist oder es hat nur auf mich so eine Wirkung. Ja ok, man muss ja auch bedenken, dass sie befreundet und Frauen sind. Die reden bekanntlich immer eine Menge. Ist ja jetzt egal. „Setzt euch“, sage ich und deute mit meiner Hand in Richtung Couch. Hannah sitzt mir gegenüber daneben Stella. Zwischen uns mein kleiner Couchtisch. Hannah erzählt von den Städten, die sie besucht hat seit ihrem letzten Besuch. München, Paris, Madrid, Moskau, Prag und viele mehr. Sie muss das machen, gehört zu ihrem Job. Seit neuestem arbeitet sie als Reiseleiterin und kommt auch viel rum. Die perfekte Besetzung für diesen Job ist sie alle mal. Klug, witzig, atemberaubend schön und schon immer sehr interessiert an der Geschichte und großen Städten. Sie hat mal als Model gejobbt, sich aber entschieden aufzuhören, weil ihr gesagt worden ist sie sei zu dick und müsse noch mehr abnehmen. Ich habe diese Leute nicht verstanden. In meinen Augen muss eine Frau aussehen wie eine Frau, mit ordentlichen Kurven und einem schönen Lächeln im Gesicht. Natürlich schlank aber nicht so, dass man die Knochen sieht. Nur Hunde spielen bekanntlich mit Knochen. Sollten aber knackige Kurven sein, damit es noch ästhetischer aussieht aber das ist dann wieder Geschmackssache. Ich schweife ab und merke gar nicht, dass Hannah mir eine Frage gestellt hat. „Hallo Barry, noch da?“ - „Ja, sorry. War in Gedanken“ - „Erzähl mal, was war denn heute bei dir los, dass du jetzt so abwesend bist, obwohl wir zwei Süßen vor dir sitzen? Spielt dein Kopf gerade ein paar erotische Filmchen ab?“ Sofort fangen die beiden das Kichern an. Und ich lauf knallrot an. „Wenn die wüssten“, denke ich mir in diesem Moment.

 

„Wir haben heute einen unserer Konkurrenten aufgekauft und ich musste viele Leute entlassen, als ob das nicht gereicht hat, schmeißt mir mein Boss seinen Papierkram auf den Tisch und meint ich muss das heute noch abarbeiten, weil er mit einem Geschäftspartner zum Golfen muss- als ob ich seine Sekretärin bin. Ich bin sein Stellvertreter, verdammt nochmal! Als ob ich in dieser Firma nichts zu tun hätte. Ich kümmere mich ja hauptsächlich darum, dass der Laden läuft“, brülle ich. Ich habe mich total in Rage geredet. Hannah steht auf und setzt sich neben mich, zieht meinen Kopf auf ihre Brüste und streichelt mir über den Kopf. „Beruhige dich Barry. Das Universum kümmert sich darum.“ - „Was meinst du damit?“, frage ich sie neugierig. „Ich meine damit Karma. Schon mal was davon gehört?“ - „Das ist doch das mit dem, wenn man was Schlechtes macht, dass einem auch etwas Schlechtes widerfährt oder?“, klinkt sich Stella in das Gespräch ein. „Ja genau“, antwortet Hannah. „Also mach dir keine Sorgen, irgendwann bekommt er das zurück was er anderen angetan hat.“ Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht was passieren würde. „Aber jetzt kümmern wir uns nicht um deinen Chef, sondern um dich“, sagt sie mit einer betörenden Stimme und zwinkert ihrer Freundin zu. Diese steht auf, trinkt einen großen Schluck und kommt auch zu uns herüber. Nun sitzen wir zu dritt auf der Couch, mein Kopf auf Hannahs Brüsten und Stella neben mir. Sie legt ihre Hand auf meinem Oberschenkel und streicht einige Male darüber. Danach bewegt sie sich in Richtung von meinem Schritt. Auch Hannah fängt nun an mich zu bezirzen, streicht mir durch die Haare und drückt mich enger an sich. Dann dreht sie meinen Kopf zu ihrem und küsst mich. Ihre Lippen fühlen sich weich und zart auf meinen an.

 

Ich bin erstmal total baff von der „Fürsorge“ der Damen, genieße es jedoch mit jeder Sekunde mehr und mehr. „Hast du Musik da? Ich hab was vor“, fragt mich Stella mit einem verführerischen Unterton. „Ja, da drüben steht die Hi-Fi-Anlage und daneben ein paar CDs. Darf ich fragen was?“ - „Das siehst du gleich. Lass dich überraschen“, mit einem kecken Lächeln geht sie in Richtung der CDs. Das waren die einzigen paar Sekunden, die Hannah mir gelassen hat um zu antworten danach ging die süße Folter weiter. Sie strich mir über die Wangen und über die Brust. Ihre Berührungen waren wie Balsam für meinen geschundenen Körper. Stella fand schnell was sie suchte. Ich war angenehm überrascht als sie von Joe Cocker „You can leave your hat on“ abspielt und beginnt sich rhythmisch zu bewegen. Hannah kann sich nach ein paar Sekunden auch nicht mehr halten und steht ebenfalls auf. Sie fangen an miteinander zu tanzen und sich gegenseitig auszuziehen. Ich kann es nicht glauben, wie so ein mieser Tag doch noch so gut ausklingen kann. Ich lasse die Beiden machen und genieße die Show.

Zuerst fällt das enge Top von Hannah und legt ihre prallen Brüste frei. Sie ist eine von denen die „Nein“ zum „Tittenknast“, wie sie es immer nennt. Mir persönlich ist das ja egal. Stella nimmt die entblößten Zwillinge in die Hände und massiert sie. Nach einer kurzen Massage, beginnt sie damit ihre Brustwarzen zu verwöhnen und

zu zwirbeln. Diese werden schnell steif.

 

Als nächstes landet das Oberteil von Stella auf dem Boden und ihre wohlgeformten Brüste quellen förmlich zum BH heraus Hannah dreht sie mit dem Rücken zu ihr, beide mir nun zugewandt, und greift ihr von hinten an den Busen. Sie zögerte keine Sekunde und befreit diese. Entweder hatte sie Glück, das Stellas Büstenhalter vorne aufging, oder sie wusste es schon. Kaum war er am Boden gelegen, fing sie schon an zu massieren und zu kneten. Ich kann mich kaum auf der Couch halten aber anscheinend sehen die Beiden wie gerne ich mitmachen würde und kommen auf mich zu. Hannah schiebt den Tisch vor mir ein wenig auf die Seite, Stella nimmt die Chance wahr. Sie setzt sich auf mich, mit dem Rücken zu mir gewandt. Sie bewegt sich weiter auf meinem Schritt und nimmt meine Hände, legt diese auf ihre Prachttitten. Die Haut ihrer Brüste fühlt sich an wie die eines zarten Pfirsichs. Ihre Brustwarzen waren noch nicht steif, das änderte ich sogleich.

Durch zartes Kneifen in die Knospen wurden diese schnell hart. Dann steht Stella auf um jetzt Hannah an mich heran zulassen. Sie macht es sich bequem auf meinen Schritt und küsst mich. Ihre Hände suchen den unteren Rand meines Shirts und gleiten langsam unter dieses. Sie streicht mir über den Bauch hinauf zu meiner Brust, da packt sie ihre Krallen aus und kratz sanft darüber. Ich schließe die Augen um das Gefühl intensiver zu spüren. Dieser leichte Schmerz erregt mich und entfacht die Lust darauf die Kontrolle über sie und ihre Freundin zu übernehmen. Als ich die Augen öffne und in ihre schaue, in ihre tiefbraunen Augen, begann sie sich schneller zu bewegen.

 

Sie wusste was in meinen Augen liegt und sie will es haben. Sie zieht mich aus. Alles, nicht mal die Socken lässt sie mir. Jetzt sitze ich nackt auf meiner Couch, mit zwei halbnackten Frauen vor mir, die für mich strippen. Nun ist der Mini-Rock von Stella dran, aber Hannah legt dabei keine Hand an. „Stella komm her“, befehle ich ihr. Sie macht zwar einen verblüfften Eindruck, doch macht was ich will, ohne zu fragen oder Anstalten zu machen darüber nachzudenken. Sie tritt vor mich. Sieht zu mir herunter und wartet darauf was als nächstes passiert. Ich blicke zu ihr hoch. Eine Mischung aus Angst und Lust ist ihr ins Gesicht geschrieben. Ich packe sie an den Hüften, drehe sie um und gebe ihr erstmal einen Klaps auf den Hintern. „Beuge dich vor.“ Als sie vorne über gebeugt war und ich mich endlich von dem Anblick ihres wunderschön runden und knackigen Hintern losreißen konnte, öffne ich ihren Mini und ziehe ihn samt Tanga langsam an ihren langen Beinen herunter. Als Stella aus ihren Sachen steigt, kann ich nicht anders als ihren Hintern zu packen und sie zu lecken. Es hat mich überwältigt.

Nach einigen Augenblicken reißt uns Hannah auseinander und sagt, mit einem leicht eifersüchtigen Unterton: „Was ist mit mir, ich hab noch was an!“ – „Darum kümmere ich mich jetzt!“, und schon hab ich meine Hand an ihrer Hose. Ich zerre sie ruckartig zu mir. Sie schreit kurz auf. Dann kichern die Freundinnen wieder. Ich öffne den Knopf. Gehe nah an ihren Bauchnabel, sodass sie meinen Atem spüren kann. Während ich sie nun von den restlichen Sachen befreie, hauche ich ihr meinen Atem entgegen. An ihrer Scham mache ich halt mit meinem Kopf, doch ihre Wäsche ziehe ich ihr trotzdem aus. Als sie ebenfalls ausgestiegen ist, packte ich sie wie Stella. Ich spreizte ein wenig ihre Beine um besser hinzukommen, doch sie hat eine bessere Idee. Mit aller Gewalt stößt sie mich in die Couch und besteigt mich, sodass mein Kopf unter ihr ist. Langsam schiebt sie ihr Becken immer näher an mein Gesicht. Das war perfekt. Warum bin ich nicht auf diese Idee gekommen. Ich kann ihre Muschi so perfekt verwöhnen. Doch was ist das?

 

Stella hat sich an mein bestes Stück gemacht und massiert es. Der leichte Druck, der umschließenden Hand und der Blick auf Hannahs Lustgrotte bereitete mir das allerschönste Vergnügen. Nach einigen Momenten beginnt sie ihn mit der Zunge zu umspielen. Als Reaktion darauf wollte ich gerne herunterschauen, aber ich habe noch jemanden um den ich mich kümmern musste. Sie merkt, dass ich mir gerne anschauen würde, was ihre Freundin da unten treibt und presste mir ihr Becken ins Gesicht. So eine süße Qual, der ich hier ausgesetzt bin. Ich stecke meine Zunge in Hannah hinein und lasse sie kreisen. Dabei bekomme ich zärtlich einen geblasen. Ich hoffe nur, dass es nicht allzu schnell enden wird.

Die Schwarzhaarige macht nun Platz für den Rotschopf. Sie setzt sich ebenfalls auf mein Gesicht und schon beginnt es von vorne. Massieren. Umspielen. Lecken. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl.

Nachdem wir jetzt keine Lust mehr auf Vorspiel haben, werde ich von der Couch geschoben. „Die brauchen wir jetzt. Du kannst gleich wieder mitmachen“, bekomme ich zu hören. OK. Barry nicht aufregen, du kommst schon zum Zug. Setz dich jetzt und genieße es einfach. Denk daran du weißt nicht wann du sowas nochmal bekommen wirst. Stella legt sich auf die Couch und spreizt ihre Beine so, dass Hannah ohne Probleme an ihre empfindlichste Stelle kommt. Sie beginnt sie zu lecken und zu fingern. Stellas Körper bäumt sich immer stärker und höher auf, je schneller und tiefer Hannah ihren Finger in sie stößt. Jetzt gibt sie alles. Sie lässt den Rotschopf kommen. Mit aller Kraft und mit einer Geschwindigkeit macht sie es ihr nun. Stella stöhnt immer lauter und immer heftiger bis sie endlich … „AHHHHHHH!“ … kommt. Sie spritzt die ganze Couch voll. Hannah zieht ganz langsam ihre Finger aus ihrer Scheide und leckt genüsslich dran. „Hm. Lecker. Zeig mir was du kannst Süße“, sagt Hannah zu Stella und küsst sie leidenschaftlich. Dabei tauschen sie auch schon ihre Positionen, nun liegt Hannah unten und der Rotschopf führt langsam ihre Finger in sie ein.

Stella hat nicht vergessen, dass ich da bin und gibt mir ein Zeichen damit ich dazu stoßen soll. Ich lass mich da doch nicht zweimal bitten. Schnell Kondom übergezogen und rein ins Getümmel. Ich stell mich hinter Stella, die gerade Hannah mit ihren Fingern befriedigt und lasse meinen Schwanz langsam in Stella gleiten. Sie ist so schön eng und feucht, so dass ich trotz der Enge, keine Probleme habe gleich komplett in sie einzudringen. Langsam fang ich an sie zu ficken, erst mit leichten, aber langen, Stößen. Hannah ist auch schon kurz vor ihrem Höhepunkt, so wie sie sich unter uns windet. „JAAAAAA!“, schreit sie heraus. Sie atmet schwer, doch ich sehe ihren Orgasmus als Zeichen für mich. „Wir sind bereit für dich. Komm und nimm uns“, als würden sie mir das sagen wollen. Ich beginne wilder zu werden und ihn stärker in Stella zu rammen. Dann ziehe ich ihn raus und lasse ihn in Hannah gleiten. Sie stöhnt gleich auf, als ich in sie dringe. Auch hier lieber Mal langsam anfangen. Nach kurzer Zeit fang ich an sie im Wechsel zu ficken. Erst Stella, dann Hannah, dann wieder Stella und zwischendurch ein zärtlich harter Schlag auf Stellas Allerwertesten. „Uh“, stöhnt sie. Ich merke wie ich mich langsam meinem Höhepunkt nähere. Ich ziehe ihn heraus und mache das Kondom ab. Als ich aufstehe, wissen die Damen sofort was ich von ihnen erwarte. Sie knien vor mir und saugen beide abwechselnd an meinem Schwanz. Als ich komme, spritze ich mein ganzes Sperma über ihre Brüste und in ihre weit aufgerissenen Mäuler. Ich falle regelrecht vor Erschöpfung wieder auf die Couch.

 

„Also das, war das Geilste was ich bis jetzt erlebt habe“, lobe ich die zwei, völlig außer Atem. „Finden wir auch“, sagt Stella. Hannah nickt zustimmend zu. „Wo ist bei dir die Dusche? So können wir ja nicht vor die Tür“, fragt Hannah anschließend. „Da vorne links und dann durch die Glastür. Aber das weißt du doch. Ihr wollt doch nicht schon gehen, oder?“, frage ich erschöpft. „Sorry, Barry, aber ich muss für morgen Koffer packen. Für mich geht es nach Sydney, Australien. Da bin ich dann ca. drei Monate“, erklärt mir die BH-Hasserin. „Also ich muss morgen nirgends hin. Ich bleibe gerne noch ein Weilchen, wenn du möchtest. Vielleicht kümmere ich mich dann nochmal um dich“, antwortet Stella mit einem Zwinkern. Mit diesem Satz und ihrer Stimme hat sie mir den KO-Schlag verpasst. Ich bin so überwältigt von ihrer Antwort dass, als ich etwas sagen wollte, beginne zu stammeln. „ Hi, hi“, kichert sie, „da ist einer wohl überrascht.“ - „ Et … t… was“ Sie geht auf mich zu und streicht mir durchs Haar. „Ist er nicht süß. Entspann dich. Ich werde dich jetzt nicht umbringen“ - „Das hoffe ich doch“, antworte ich und entspanne mich sichtlich, ob es jetzt an meiner kecken Antwort liegt oder an ihrer Streicheleinheit. Keine Ahnung.

Hannah geht ins Bad. Stella ist noch bei mir im Wohnzimmer. „Was arbeitest du eigentlich Stella? Du siehst jetzt nicht aus als würdest du viel arbeiten müssen.“ - „Tja, ich bin die Tochter eines Firmenchefs und arbeite nicht viel. Mein Vater hat gerade einen Konkurrenten aufgekauft und ist zurzeit sehr beschäftigt. Er ist alles was ich noch habe. Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben, trotz des hohen medizinischen Standards in unserer Zeit. Er versucht immer für mich da zu sein aber vergisst viel zu oft seine guten Manieren.“ - „Ja so jemanden kenne ich auch. Komisch ist nur das unsere Firma auch einen Konkurrenten aufgekauft hat. Darf ich fragen wie dein Vater heißt?“ - „Bruno Jacksonsen“ - „So ein Zufall. Mein Chef auch.“ - „Er ist Chef von Jacksonsen Communication Inc.“ - „WAS? Du bist die Tochter von Bruno Jacksonsen! MEINEM CHEF! Oh, mein Gott, wenn er rausfindet, dass ich mit seiner Tochter geschlafen habe. Er erschlägt mich und wenn ich noch lebe, schmeißt er mich auch noch hochkant raus.“ - „Keine Angst, ich sage ihm nichts, wenn du ihm nichts sagst“, sie zwinkert schon wieder. Anscheinend hab ich echt eine gute Leistung abgeliefert. Sie scheint mich zu mögen. Ich muss das Thema wechseln, sonst wird das hier nichts. Trotz der Tatsache, dass sie die Tochter meines Chefs ist, merke ich dass ich eventuell eine Chance auf eine Beziehung habe und ich kann mich so schneller an die Spitze des Unternehmens „arbeiten“. Ich würde eher sagen schlafen, aber dafür darf ich jetzt keinen Fehler machen.

 

„Wie alt bist du eigentlich?“, führe ich das Gespräch fort. „Ich bin 24. Wieso fragst du?“ - „Ich habe mich halt gefragt wie alt du bist, als ich dich gesehen habe.“ - „Und du? Wie alt bist du? Seit wann arbeitest du für meinen Vater?“ - „Ich bin 27 und arbeite seit fünf Jahren für deinen Vater, seit zwei hab ich den Posten seines Stellvertreters.“ - „Dann hast du ja eine steile Karriere hinter dir.“ – „Naja, aber irgendwie sieht dein Vater nicht was ich leiste.“ - „Das kann ich dir nicht beantworten, ob er das sieht oder nicht. Das ist nicht meine Sache, sondern die von meinem Vater und seiner Firma.“ - „Ja ich weiß, tut mir leid dass ich dich jetzt so bedrängt hab. Aber ich war halt nicht gerade gespannt darauf, mit der Tochter von meinem Chef zu schlafen.“ - „Willst du jetzt sagen das es schlecht war, oder das ich dir nicht gefalle? Vorhin war das noch ein ganz anderer Ton von dir!“, sagt sie erregt. Jetzt habe ich es versaut. Barry wie kommst du jetzt aus der Scheiße wieder raus. „Nein das meine ich nicht. Ich wusste ja nicht, dass er so eine wunderschöne Tochter hat und diese noch auf mich stehen würde“ - „Vielleicht tue ich das ja. Vielleicht aber auch nicht. Du solltest dir auf deine Leistung nicht zu viel einbilden“, sie sagt es mit einem Ton, bei dem man sofort merkt, dass sie doch mehr will als nur diesen einen Abend. Oh Barry, pass bloß auf, dass du nichts Falsches machst, wenn du das vermasselst dann ist deine Karriere gelaufen. „Also deine Stimme sagt mir, dass da doch mehr ist als du zugeben willst.“ - „Hm.“ Sie sieht ertappt aus. Ich hab es anscheinend richtig gedeutet.

 

Hannah brüllt aus dem Bad: „Stella ich bin fertig. Du kannst rein.“ „Wir reden gleich weiter. Beruhig dich ein wenig. Vielleicht nimmst du noch ein Bier oder so?“, mit einem Kuss auf die Stirn lässt sie mich im Wohnzimmer sitzen. Stella verschwindet im Bad.

Ich hole mir noch ein Bier. Da steht Hannah in der Tür. „Hast du auch größere Badetücher, als das hier?“, fragt mich Hannah. Tja, ist halt ein Männerhaushalt und da hat man(n) halt nur die Größe, die um die Lenden geht und nicht weiter. Dementsprechend steht sie jetzt da, die Brüste knapp bedeckt und das Ende des Tuchs bedeckt gerade noch so ihre Scham. „Tut mir Leid, Hannah. Ich als Mann brauche die nicht so groß“, muss ich zu Ihrer Enttäuschung sagen. Mir hingegen, gefällt der Anblick. „Ich kauf dir das nächste Mal ein paar von den Großen. Was anderes. Worüber habt ihr zwei Hübschen eigentlich geredet?“. Mist was sage ich ihr jetzt. Ich kann ihr schlecht sagen, dass ich mir noch nicht sicher bin, ob ich Stella dazu benutzen werde die Firma zu übernehmen oder es mit ihr probieren werde, um mal wieder eine normale Beziehung zu haben.

„Nur ein normales Gespräch um uns ein wenig kennenzulernen. Nichts Weltbewegendes“, lüge ich ihr ins Gesicht. Hoffentlich merkt sie nicht, dass das eine Lüge ist.

 

„Hat sich in der Dusche nicht so angehört. Du warst zwischenzeitlich ziemlich laut. Hab dich sogar durch das Geräusch des Wassers gehört.“ - „Du hättest ja erwähnen können, dass sie die Tochter meines Chefs ist.“ - „Ist sie das?“ Sie macht einen ähnlich verblüfften Eindruck wie ich, als Stella mir das gesagt hat. „Hast du das nicht gewusst?“ - „Ich muss dich enttäuschen, nein. Ich wusste zwar, dass ihr Vater ein reicher Mann ist, aber sie redet kaum über ihn und will auch nichts mit ihm zu tun haben. Ich weiß nur noch, dass sie ihn nicht leiden kann. Und noch was, er soll angeblich mit ein paar zwielichtigen Gestalten Beziehungen pflegen und davor hat sie auch ein wenig Angst. Sie weiß aber nicht wer die Kerle sind oder für wen sie arbeiten. Das ist wahrscheinlich auch der Grund warum sie ihm, so gut wie es nur irgendwie möglich ist, aus dem Weg geht. Ok, das muss ziemlich schwer sein damit das nicht auffällt. Es ist ja trotz allem ihr Vater und sie wohnt noch Daheim.“ - „Was? Davon hab ich ja noch gar nichts gehört, und weißt du, ob da was dran ist?“ - „Die einen sagen es wäre wahr, denn sie könnten sich den Ruhm und den schnellen Aufstieg zu einem der besten Unternehmen in Sachen Telekommunikation dann so erklären. Andere sagen, dass diese Gerüchte von der Konkurrenz geschürt werden um dem Ruf und dem Wert der Firma zu schaden, um eine feindliche Übernahme zu begünstigen.“ - „Dafür, dass du nur Reiseleiterin bist, kennst du dich ja in der Sache ziemlich gut aus. Erklär mir das.“ - „Ich kriege das halt mit“, versucht sie sich heraus zu reden, „meine Reisegruppen sind in den letzten Jahren immer exklusiver geworden und dann schnappt man doch ab und an mal was auf. Vor allem bei so prekären Sachen wie Übernahmen und Geschichten mit Leuten denen illegale Machenschaften nachgesagt werden, haben mich schon immer interessiert.“ – „Ach. Seit wann denn das?“ – „Tja, Barry, du weißt vieles nicht von mir, trotz der vielen heißen Abenteuer die wir zusammen haben“, mit einem Zwinkern beendet sie den Satz.

 

„Hey Barry, wo sind die Handtücher bei dir?“, ruft Stella aus der Dusche. „Im Hochschrank im obersten Fach sollte noch eins sein“, antworte ich. „Hannah, ich glaube wir müssen das Gespräch auf ein anderes Mal verschieben, dann können wir uns noch ein wenig näher kennenlernen, wenn du möchtest.“ – „Lieber nicht. Das ist nicht das, was wir damals auf Mallorca ausgemacht haben. Da waren wir uns doch einig, dass wir es beim Sex und den notwendigsten Infos, in Sache Vorlieben und so belassen. Hast du das schon vergessen?“ Nein ich habe es nicht vergessen, aber ich frage mich schon seit geraumer Zeit ob sie wirklich eine Reiseleiterin ist, oder nicht doch irgendwas anderes arbeitet. „Nein ich habe es nicht vergessen. War nur ein Vorschlag, weil ich jetzt zu Stella so einen guten Draht aufbaue.“ – „Ist zwar schön für euch aber belass es bei unserer Vereinbarung.“ – „Wie du möchtest.“ Stella steht jetzt hinter Hannah und beschwert sich ebenfalls, es sei doch kein Verbrechen, wenn man als Mann auch mal ein großes Badetuch hat. Frauen wieder. Man kann nicht mit ihnen, man kann aber auch nicht ohne sie.

Hannah hebt ihre Sachen vom Boden auf und beginnt sich wieder anzuziehen, wo hingegen Stella nach einer Tasse für einen Kaffee sucht.

„Barry du auch einen?“, fragt sie mich liebevoll. „Ja, den brauch ich jetzt auch“, ich lächele sie an. Während Stella zwei Kaffee aus der Maschine lässt, fragt Hannah nach unseren Plänen für die weitere Nacht. „Ich schätze wir werden uns weiter kennenlernen und nur reden“ – „Ich glaube es wird nicht nur beim Reden bleiben“, bringt sich Stella mit ein. „Alles klar. Also dann, habt noch viel Spaß ihr zwei. Ich muss jetzt leider los. Hat Spaß gemacht Barry. Es würde mich freuen, wenn wir das wiederholen können.“ – „Mich würde es auch sehr freuen. Komm gut an und schreib mir, wenn du da bist OK?“ – „Ja, mach ich.“ Mit diesem Satz verabschiedet sich Hannah von uns, und geht durch die Tür in die nun regnerische Nacht.

„Jetzt sind wir alleine und können über alles reden. Wie bist du eigentlich zu dem Job, bei meinem Vater, gekommen Barry?“ – „Tja, wo soll ich da anfangen. Ich habe mich kurz nach meiner Ausbildung bei deinem Vater beworben, zu diesem Zeitpunkt war das Unternehmen noch eher unbekannt aber auch sehr vielversprechend für den Markt. Ich hatte Glück, das gerade jemand mit meinen Fähigkeiten gesucht wurde.“ – „Meinst du Frauen zu befriedigen?“, meint sie scherzhaft. Wir verfallen in schallendes Gelächter. „Das ist auch eine meiner Fähigkeiten aber nein, das mein ich nicht. Ich kann sehr gut mit Zahlen und bin ein Mensch, der schnell andere von seiner Sache überzeugen kann. Das hat vielleicht auch dazu beigetragen, das ich jetzt Stellvertreter bin.“ – „Ja, bestimmt. Sowas sollte man am besten schon im Blut haben.“ – „Dann hab ich wirklich Glück gehabt, dass mir sowas schon in die Wiege gelegt worden ist. So genug von mir, jetzt erzähl du mal was von dir? Warum bist du den heute mitgekommen? Zu einem völlig Fremden für dich? Ich glaube nicht, dass Hannah so gute Überzeugungsarbeit geleistet hat, damit du ohne Bedenken mitgekommen bist. Vor allem nicht, da du ja die Tochter eines sehr reichen Mannes bist. Ich könnte auch ein Mitarbeiter eines Konkurrenten sein oder für diese Leute arbeiten mit denen sich dein Vater umgibt.“ Scheiße Barry, denke doch das nächste Mal nach. „Was meinst du?“, sie schaut mich verwundert an. „Also ich hab gehört er soll mit zwielichtigen Leuten Geschäfte machen. Ist aber nur ein Gerücht und ich weiß nicht, ob da was dran ist. Ich glaube es aber nicht. Er ist zwar, tut mir Leid wenn ich das sage, ein Arsch, trotz dieser Tatsache ist er ein Genie.“ – „Ja ich weiß. Darüber haben wir ja vorhin erst geredet. Gute Manieren und solche Sachen. Ich glaub das aber auch nicht.“ Sie geht auf die große Fensterfront zu, von der man den Fluss sehen kann. Eine wunderschöne verregnete Sommernacht. Die Stimmung hier im Raum wird aber langsam ganz anders. Anstatt heiter und fröhlich wird es langsam düster, kalt und leicht depressiv. Der Regen läuft langsam die Fenster herunter und lässt den Blick auf die Stadt, die sich hinter dem Fluss erstreckt, verschwimmen. Ein trauriger und doch sehr interessanter Anblick, das war einer der Gründe warum ich mich damals für dieses Appartement entschieden habe.

 

„Ich hab ähnliche Gerüchte gehört, schon vor Monaten“, in Stellas Stimme liegt ein Hauch von Angst. „Deshalb hab ich mich da selber ein wenig informiert und ein paar Nachforschungen machen lassen. Der Detektiv, den ich engagiert habe hat Erstaunliches herausgefunden. Mein Vater hat wirklich mit der russischen und chinesischen Mafia Geschäfte gemacht. Ob er zurzeit noch mit denen geschäftlich was zu tun hat weiß ich nicht.“ – „Wow hätte ich ihm nicht zugetraut, dass er solche Wege beschreiten würde.“ – „Ich auch nicht, das ist auch der Grund warum mich die Sache so verunsichert und ich meinem Vater aus dem Weg gehen möchte.“ – „Verständlich“ Ich hätte nie gedacht das mein Chef mit der Mafia und den Triaden Geschäfte gemacht hat. „Lass uns bitte das Thema wechseln. Ich hab dir eigentlich auch schon zu viel gesagt aber, da du ja der Vize der Firma bist, hättest du es sowieso herausgefunden“, entgegnet Stella. „Möglich. Worüber willst du reden?“ – „Weißt du was. Genug geredet. Lass uns eine zweite Runde starten.“ Sofort meldet sich mein persönliches Kino im Kopf und spielt die Szenen von vorhin mit den beiden ab. Aber ich stell mich jetzt mal blöd, nicht dass sie nur den Kaffee meint. „Ich hab gedacht du willst weiter reden. Aber ok. Was meinst du mit zweite Runde?“ – „Tust du jetzt nur so oder stehst du gerade echt auf dem Schlauch.“ Schön weiter dumm stellen, es könnte eine Falle sein. „Ich kann damit jetzt echt nichts anfangen.“ Mein Kopfkino lässt wieder die besten Blockbuster veröffentlichen. „Willst du noch einen Kaffee?“ Oh mein Gott, echt jetzt, eine zweite Runde Kaffee und ich denk mir dabei sonst was. „Ja noch ein Kaffee wäre nicht schlecht.“ – „Diesmal holst du.“ Ihre Laune hat sich ein wenig gebessert. Ich werde aus der Frau nicht schlau. Erst war sie schon fast depressiv und jetzt sowas.

Ich reiche ihr den Becher mit ihrem Kaffee und stelle mich neben ihr ans Fenster. „Danke“ – „Bitteschön. Ich weiß immer noch nicht was du arbeitest. Du bist da der Frage geschickt ausgewichen mit der Tatsache, dass du die Tochter von meinem Chef bist.“ – „Hab ich nicht gesagt ich will nicht mehr reden.“ – „Warum dann der Kaffee, wenn du nicht mehr reden willst?“ – „Um wach zu werden und wieder Energie zu bekommen, für das was ich gleich mit dir anstellen werde.“ – „ Ach so und womit kann ich da jetzt rechnen?“ – „Ich merke du bist eine sehr neugierige Person. Lass dich doch mal überraschen.“ – „Schon wieder“, sage ich leicht genervt. Ja ich bin ein sehr neugieriger Mensch und möchte immer gern alles wissen, da hat sie mich gut durchschaut. Naja jetzt muss ich da durch. Aber ich bin nach den heutigen Ereignissen zuversichtlich, dass sich einiges in meinem Leben ändern wird. Dafür muss ich mich jetzt aber reinhängen und ein wenig riskieren sonst komm ich nicht weiter. So wie jetzt, dass ich mich überraschen lassen soll. Ok Barry, fang an deinem Leben eine neue Richtung zu geben. „Ok, dann lasse ich mich mal überraschen. Ich trinke meinen Kaffee und warte dann im Schlafzimmer auf dich.“ – „Das wollte ich auch gerade vorschlagen“, erwidert sie mir leicht überrascht. Ich trinke genüsslich meinen Kaffee und schaue in die verregnete Nacht. Ein wirklich komischer Anblick auf die Stadt. Auf der einen Seite sieht sie so ruhig und friedlich aus, mit dem Mondschein und dem Fluss der mitten hindurch fließt. Auf der anderen Seite auch traurig und melancholisch, durch den Regen und den vielen Blaulichtern heute Nacht. Und das mitten auf der Brücke, auf der sich der komplette Verkehr der Stadt kanalisiert. „Was da wohl passiert ist?“, fragt sie. „Wir werden das morgen in der Zeitung lesen. Wahrscheinlich war einer wieder mal zu schnell und einem anderen hinten rein gefahren“, antworte ich. „Dann muss das schon ziemlich heftig gewesen sein, wenn es so viele Einsatzfahrzeuge sind. Ich hoffe es ist keiner zu Schaden gekommen.“ – „Hoffe ich auch. Aber ist ja alles in Ordnung, solange es uns nicht betrifft.“ – „Da hast du vermutlich Recht, solange es uns nicht betrifft ist alles OK.“ Ich trinke einen großen Schluck von meinem Kaffee. „Ah. So mein Kaffee ist leer. Ich warte dann im Schlafzimmer auf dich. Das ist da hinten“, sage ich und zeige in die Richtung in der mein Bett steht. „OK. Ich bin auch gleich fertig. Dann mach ich mich nochmal frisch für dich und komme auch“, sagt sie mit einem zwinkern.

Ich liege auf der Seite den Blick in Richtung Tür und mache eine erotische Pose, um uns den Einstieg in das was kommt zu erleichtern. Ich warte. Eine Minute. Eine zweite Minute. Nach gefühlt einer Stunde und real zehn Minuten stehe ich doch auf um nach Stella zu sehen. Ich sehe nur noch wie sie mit dem Rücken zu mir steht, panisch ihre Kleidung anzieht und die Schuhe packt. Sie hat mich bemerkt. Dreht sich zu mir und schaut mich an. Sie weint, und man kann deutlich die Angst sehen. Sie hat Angst, aber warum? Sie hat trotz Makeup, keine Farbe mehr im Gesicht. Als hätte sie einen Geist gesehen. Sie dreht sich wieder um und sprintet zur Tür hinaus.

„Was ist das jetzt für eine Action? Vielleicht hat es ja mit den vielen Einsatzkräften zu tun? Ich glaube nicht, dass sie jetzt etwas Verstörendes bei mir gefunden hat. Ich muss Hannah morgen erreichen bevor sie fliegt. Vielleicht kann sie mir sagen was mit Stella los ist und warum sie jetzt weggerannt ist. Oh Mann, so ein Mist aber auch.“, sage ich mir. Ich schaue mich im Wohnzimmer um. „Sie hat ihr Handy vergessen. Vielleicht bekomme ich raus was los ist.“ Ich greife nach ihrem Smartphone und hoffe, dass keine Sperre eingestellt ist. Und ich habe Glück. Keine Sperre. Eine SMS ist geöffnet.

>> Miss Jacksonsen kommen sie schnell nach Hause Ihrem Vater ist etwas Schreckliches zugestoßen. Kommen sie schnell wir wissen nicht ob er überleben wird. Beeilen sie sich. <<

Als Absender steht der Name: Stuart Leibwache. „Scheiße. Ihr Vater, dass erklärt natürlich ihr Verhalten von gerade eben.“ Ich gehe wieder auf das Fenster zu und schaue auf die blauen Lichter auf der Brücke. „Wir haben gehofft es betrifft uns nicht.“ Mir wird ganz anders. Das arme Ding. Ich hoffe mal sie begibt sich nicht in Gefahr, in dem Zustand in dem sie jetzt ist. Noch ein Bier wäre nicht schlecht. Zum Glück ist noch was übrig.

Nachdem ich mir noch eins geholt habe, sehe ich wieder raus in die verregnete Nacht und die Lichter. Ich kann irgendwie nicht an mir halten und muss laut lachen. Jetzt macht mir selbst das Schicksal einen Strich durch die Rechnung. Wie ironisch.

Kapitel 2

 „Nein Papa ich bin nicht schuld. Du hast die Kontrolle verloren.“ – „Sei doch endlich still!“ Ich wälze mich im Bett. „Mama bitte wach doch auf. Mein Arm tut weh. Mama bitte hilf mir. Sag doch was.“ Mir liefen Tränen übers Gesicht. Im nächsten Moment war alles ruhig. Sie hingen da. Das Blut tropfte und der Mond schien ins Auto. Da schreckte ich schweißgebadet und mit Tränen im Gesicht auf.

Es ist fünf Uhr morgens. Die Stadt schläft noch. Nach dieser kurzen, schrecklichen Nacht stehe ich in der Dusche und konzentriere mich auf den gestrigen Abend und die Aufgaben für heute. Was für ein Abend. Erst einen Dreier, dann ein sehr interessantes Gespräch mit der Tochter vom Chef über seine vermeintlichen kriminellen Kontakte und dann sein Unfall. Da bin ich mal gespannt was mich heute in der Firma erwartet. Wahrscheinlich soll ich eine kleine Erklärung vor der Presse halten und zu den Ereignissen was sagen. Ich muss mich mit Stella irgendwie in Verbindung setzen, damit ich ihr das Smartphone zurückgeben kann und fragen kann wie es weiter gehen soll. Außerdem muss ich in Erfahrung bringen was mit Bruno los ist, das bringt meine Stellung im Unternehmen halt mit sich. Darüber bin ich nicht gerade erfreut, dass ich das machen muss aber es gehört halt zu meinem Job. Egal.

Nachdem ich fertig, bin mache ich das Wasser aus und steige aus der Dusche. Ich schnappe mir ein Handtuch und trockne mich ab. Da ich ja alleine bin brauch ich kein Handtuch um die Hüften, um mir aus dem Kleiderschrank meinen Anzug und alles zu holen. Heute mal den schwarzen Anzug. Nachdem ich mir eine Unterhose angezogen habe, schmeiße ich mir mein weißes Hemd drüber. Die Hose gleitet beim Anziehen weich über meine Beine und hinterlässt das Gefühl eines zarten Windhauchs. Da hab ich mal Glück gehabt so einen guten erwischt zu haben. Schnell noch der schwarze Ledergürtel durch und dann das Jackett. Es liegt sofort super auf den Schultern und das schmale Revers lässt mich gleich jugendlicher aussehen. Was ich nicht schon so tue. Bei der Krawattenwahl sagt mir mein Gefühl, dass die smaragdgrüne heute eine gute Entscheidung ist. Grün ist ja bekanntlich die Farbe der Hoffnung und es passt zur aktuellen Situation. In der Nachricht von Stuart stand drin, dass sie nicht wissen ob er überleben wird. So kann ich wenigstens für die Öffentlichkeit den Mitleidenden spielen. Muss ja keiner wissen, dass ich mich da auf eine makabre Art und Weise darüber freue was ihm da zugestoßen ist. Er ist und bleibt ein Mensch, dem ich diesen Unfall gönne.

Am Bürogebäude angekommen sind schon Heerscharen von Reportern vor dem Eingang und drängen hinein. Selbst die Zufahrt zur Tiefgarage haben sie belagert. Ich muss fast einen dieser Paparazzi überfahren um endlich nach unten zu kommen. Nachdem ich meinen BMW M3 auf den Parkplatz gestellt habe, nehme ich den Aufzug in den 15. Stock, in welchem sich mein Büro befindet. Auf dem Weg hoch steigt unser Presseexperte auf Höhe des Erdgeschosses in den Lift ein. Karl ist ein sehr kompetenter Mann und er hat seinen Posten auch nur durch mich bekommen. Er hatte bei seinem Vorstellungsgespräch immer die passenden Antworten parat. Ich habe mich damals stark gemacht für ihn. Er wird mich bei der Meute da draußen bestimmt gut beraten und mir schon etwas zusammen geschrieben haben. Außerdem ist er mein Assistent, da ich aber viele meiner Aufgaben lieber selber erledige, hat er noch diesen Job. Ich muss mich jetzt eine Weile auf dumm stellen um nicht verdächtigt zu werden, dass ich eventuell etwas mit der Sache zu tun habe.

„Morgen Karl. Auch schon so früh da. Was ist denn da draußen los? Was machen die ganzen Reporter hier? Und ist der Chef schon da? Ich muss mit ihm reden, es geht um etwas Dringendes.“ – „Morgen Barry. Nein, der Chef ist noch nicht da, er wird aber auch nicht kommen. Hast du etwa die Mail nicht bekommen?“ – „Was heißt das? Er wird nicht kommen. Was für eine Mail meinst du? Ich hab nichts bekommen. Nein.“ Ich prüfe schnell mit meinem Handy meine Mails. Nichts. Und schon sieben Uhr. „Der Chef hat gestern einen schweren Unfall auf der Brücke gehabt und die Ärzte können noch nicht sagen ob er es schaffen wird. Seine Tochter ist bei ihm. Ich hab nicht mal gewusst, dass er Familie hat. Du?“ Ich versuche einen verblüfften Eindruck zu machen. „Das geht nicht nur dir so, die anderen sind bestimmt genauso verblüfft wie ich gerade.“ Er scheint es geschluckt zu haben. Karl drückt mir einen Stapel Papier in die Hand und fährt fort: „Solange Bruno nicht aus dem Krankenhaus kommt, bist du jetzt der Chef. Ich habe es schon allen gesagt, die da sind. Der Sicherheitsdienst hat auch schon alles für dich umgestellt. Frau Tierlob hat veranlasst deine persönlichen Sachen ins Büro im 16. Stock zu bringen.“ – „Veronika ist auch da?“, frage ich erstaunt.

Frau Tierlob ist die persönliche Sekretärin von Herrn Jacksonsen und kümmert sich um all seine Belange. Natürlich bis auf den Papierkram mit den Mitarbeitern und das mit der Übernahme, dafür sind Unterschriften des Firmenleiters oder dessen Stellvertreter nötig.

„Das heißt also für mich, ich muss rauf in den 16. Stock. Da hat man bestimmt einen besseren Blick über die Stadt.“ – „Und ein größeres Büro ist es auch noch. Zum Glück geht es bei uns mit dem „Umziehen“ immer recht schnell. Aber trotz allem erwarten wir aufgrund der Meldung aus dem Krankenhaus nicht, dass er bald zurückkommt.“ – „Hm. Ja, er muss jetzt erstmal über den Berg kommen. In welchem Krankenhaus liegt er den?“ Die Tür des Lifts geht auf. Der 15. Stock. Frau Tierlob steht wartend vor dem Lift. Veronika schaut mich verblüfft an und betritt den Lift. „Guten Morgen Herr Whyte, mit Ihnen habe ich so früh noch nicht gerechnet. Guten Morgen Herr Freesinger. Sie haben die aktuellen Meldungen schon bekommen, ist das richtig?“ Die nette Blondine mit dem üppigen Vorbau macht uns immer wieder sehr zu schaffen. Karl, als auch ich, sehen sie nicht sehr oft in der Firma und kennen sie hauptsächlich nur von Firmenfeiern oder großen Meetings, bei denen holt sie aber auch nur den Kaffee und kümmert sich um das leibliche Wohl der Beteiligten. Mich wundert es aber nicht, dass Bruno sich damals für sie entschieden hat. Sie macht trotz ihres sehr aufreizenden Auftritts, einen souveränen Eindruck.

„Nein, er hat die Mail nicht bekommen. Ich kläre ihn gerade darüber auf und gebe ihm die neusten Informationen“, antwortet Karl. Man sieht ihm an wie er das Schwitzen, ihn Veronikas Nähe, beginnt. Das sieht recht amüsant aus. Erst das lange Reiben seiner Handflächen jedes Mal, wenn sie zu mir sieht, dann das Auftreten von Schweißperlen auf seiner hohen Stirn. „OK. Ich muss unsere IT-Spezialisten nochmal drauf ansetzten, warum sie die Mail nicht bekommen haben. Ich habe denen noch gesagt, die sollen die E-Mail-Adresse zweimal überprüfen bevor sie die abschicken. Wir können uns nicht erlauben das solche brisanten Informationen an die Öffentlichkeit gelangen.“ – „Wieso? Solch brisante Sachen standen doch gar nicht drin, oder etwa doch?“

Als hätte Karl es gerochen, dass ihm etwas verheimlicht worden ist. Er hätte damals lieber zur Polizei gehen sollen als sich hier als Assistent zu bewerben. Bestimmt wäre dann so manches Verbrechen schneller aufgeklärt gewesen. „Das ist die gekürzte Version, die sie bekommen haben Herr Freesinger. Herr Whyte muss jetzt über sämtliche Belange im Haus Bescheid wissen, deshalb der Aufwand mit der IT-Abteilung. Wir haben die Mail nämlich zusätzlich verschlüsseln müssen um sicherzugehen, dass sie keiner abfangen und verwenden kann.“ – „Wie hätte ich sie dann lesen können?“, frage ich. In der Zwischenzeit hat sich die Tür geschlossen und der Lift sich wieder in Bewegung gesetzt. „Auf ihrem Firmenhandy ist ein Programm installiert, welches nur für uns entwickelt wurde und dass die Verschlüsselung decodiert.“ – „ Ah. Gut zu wissen.“ Die Tür des Fahrstuhls geht wieder auf und wir betreten die Lobby des 16. Stocks. „Hier ist mein Arbeitsplatz.“ Sie zeigt auf den großen aus Zebramarmor gefertigten Tresen. „Und ihrer ist nun hinter den schwarzen Holztüren. Leider muss ich Sie, Herr Freesinger, bitten nicht hineinzugehen.“ Karl schaut sie ganz verdutzt an. „Wieso das? Ich bin doch sein persönlicher Assistent.“ – „Das weiß ich. Trotz allem hat Herr Whyte nun einen Termin, der äußerst dringlich ist und höchste Diskretion erfordert.“ – „Wie, ich habe schon einen Termin? Ich bin doch gerade mal 10 Minuten da, ich muss mich jetzt erstmal im neuen Büro zurechtfinden, da können sie doch keinen Termin vergeben und wer wartet da eigentlich? Ich hab keine Unterlagen“, sage ich aufgebracht. „Also der Termin ist ein gewisser Herr Chang und er koordiniert die Geschäfte in China. Außerdem hat er von Herrn Jacksonsen Privilegien zugesprochen bekommen, die es ihm erlauben jederzeit einen Termin zu bekommen.“

Bei mir klingeln die Alarmglocken. Kaum ist Bruno in einen schweren Unfall verwickelt, will ein Chinese etwas von mir. Ich hoffe, er ist nicht bei den Triaden. Nein, nicht den Gerüchten glauben, bist du nicht etwas Handfestes hast. Doch ist das so abwegig? Bleib cool Barry. Gib dich professionell und hör dir erstmal an was er zu sagen hat. Denk daran du bist jetzt der Chef und musst herausfinden wer der Kerl ist, bevor du etwas Unüberlegtes machst. „Was möchte Herr Chang?“, frage ich um mehr zu erfahren. „Das hat er nicht gesagt. Er meinte nur es sei äußerst dringend und er werde nur mit dem Chef darüber reden. Ich denke er meinte Bruno, aber der ist ja im Moment verhindert. Also müssen sie für ihn einspringen.“ – „Na toll. Jetzt muss ich schon wieder seine Arbeit machen. Selbst wenn er nicht da ist.“ – „Tut mir Leid, aber das bringt der Job als Vize nun mal mit sich.“ Veronika geht zu dem Tresen und nimmt vor ihrem Computer Platz. Kaum hat sie sich hingesetzt sieht man nur noch ihre Schultern und den Kopf über die steinerne Ablage. Ich lege ihr den Stapel Papiere, die mir Karl gegeben hat hin. Ich schnaufe durch und beginne Befehle zu erteilen: „Gut. Dann fangen wir mal an. Frau Tierlob, sie finden heraus was mit Bruno ist. Ich will wissen wie es ihm geht und in welchem Krankenhaus er liegt. Arbeiten Sie diese Papiere auch gleich durch. Karl, du kümmerst dich um ein paar Nachforschungen. Ich will wissen wer dieser Kerl ist, der in meinem neuen Büro wartet. Außerdem wer noch solche Privilegien besitzt. Frau Tierlob soll dir helfen, nachdem sie fertig ist. Des Weiteren will ich heute keine Termine mehr, verlegen Sie alles auf die nächste Woche. Wir müssen ein Statement abgeben zu dem was passiert ist, damit wir die Paparazzi vor der Tür loswerden. Bei dem Trubel kann keiner arbeiten. Habt ihr alles verstanden?“ – „Ähm, ja“ – „Ja Chef“. Beide sind sprachlos nach so einer Menge an Kommandos. Also gut. Los geht’s.

Ich gehe auf die Doppeltür zu, richte meine Krawatte und mache mich darauf gefasst was mich da erwartet. Die großen Türen machen einen schwereren Eindruck als sie es sind und gehen leicht auf. Das Büro ist riesig und hat eine umlaufende Fensterfront. Von diesem Stock kann man bis zu den Enden der Stadt sehen. Der Sonnenaufgang durchflutet, das in weiß und schwarz gehaltene Zimmer, mit einer angenehmen Wärme. Direkt vor mir ein dunkler Schreibtisch mit zwei Designerstühlen davor, auf einem der beiden sitzt Herr Chang. Rechts von mir, hinter der Tür, ist sowas wie eine Bar und eine großzügige Sitzgruppe mit einem gläsernen Couchtisch in der Mitte. Direkt gegenüber, also links hinter der anderen Tür, steht zu meiner Verwunderung ein Billardtisch.

„Guten Morgen Herr Chang. Entschuldigen Sie, dass Herr Jacksonsen sie nicht empfängt. Er ist im Moment nicht zu sprechen. Ich bin Herr Whyte sein Stellvertreter.“ – „Guten Morgen Herr Whyte.“

Er steht auf und reicht mir die Hand. Sein Auftreten ist sehr ernst und er macht einen kühlen Eindruck. Kann aber auch daran liegen, dass sein weißer Anzug und das schwarze Hemd ihn blass erscheinen lassen. Nach einem kurzen Händeschütteln begebe ich mich hinter den Schreibtisch.

„Ich bin über die aktuellen Umstände, die Herrn Jacksonsen betreffen, schon informiert.“

Wie kann das sein, das er schon weiß was mit Bruno ist. Hat er vielleicht diese Mail bekommen, von der Veronika gesprochen hat, die mit den vertraulichen Details.

„Ah gut. Dann kann ich mir das mit den Erklärungen zu dessen Verbleib ersparen. Sie wollten dann also mich direkt sprechen?“ – „Ja, Herr Whyte.“ – „Ok. Dann fangen sie doch bitte an. Frau Tierlob sagte mir nur, es ginge um etwas Dringendes was höchster Diskretion bedarf.“ Ich mache einen interessierten Eindruck und rücke den Bürostuhl näher zum Tisch. „Das was ich Ihnen jetzt sagen werde, müssen Sie streng vertraulich behandeln. Ich bin von einem Kunden von Herrn Jacksonsen beauftragt worden ihn zu beschatten und ihn vor eventuellen Übergriffen zu schützen.“ – „Wieso das? Hat er nicht einen Bodyguard für solche Sachen.“ – „Das schon, aber dieser besagte Kunde meinte man könne seiner Leibwache nicht trauen. Deshalb solle ich ihn im Geheimen schützen.“ – „Was für ein Kunde?“ – „Das tut hier nichts zur Sache“, blockt Herr Chang sofort ab.

„Es geht hier darum, dass jemand den Unfall von Ihrem Chef geplant hat.“ – „Sie meinen es war gar kein Unfall?“ – „Richtig. Wir gehen davon aus, das jemand ihn gezielt töten will um die Firma zu übernehmen.“ – „Was heißt jetzt wir? Und warum so einen Aufwand für eine Übernahme?“ – ‚„‘Wir“ heißt der Kunde und mein Team. Wir wissen es nicht und können es uns auch nicht erklären.“ – „Für wen arbeiten Sie?“, möchte ich wissen. Doch Chang schüttelt nur mit dem Kopf und meint er würde es mir schon früh genug sagen.

„Sagen Sie Herr Whyte, kennen Sie Stella Jacksonsen?“ – „Wer soll das sein?“ – „Sie wird auch von meinem Team beschattet. Wir haben sie gestern bis vor ihr Apartment verfolgt, bis es zu dem Unfall kam und ich meine Leute abziehen musste.“ – „Ja ok. Ich habe sie gestern kennengelernt. Ich kannte sie aber bis zu diesem Zeitpunkt nicht und wusste auch nicht, dass Bruno eine Tochter hat.“ – „Verstehe. Er hat also doch die Familie nicht eingeweiht.“ – „Was meinen Sie damit?“ – „Das war nur ein Rat von meinem Auftraggeber. Auf jeden Fall werden wir noch darüber reden was bei Ihnen passiert ist. Das ist wichtig für die Aufklärung dieses Anschlags.“ – „Wieso? Was hat das jetzt mit mir zu tun?“ – „Das sagen wir Ihnen noch früh genug.“ – „Gut. Ich hab da auch ein, zwei Sachen die ich Sie noch gerne fragen würde. Wie geht es Bruno und wo ist Stella? Und arbeiten Sie nicht eigentlich für diese Firma?“ – „Herr Jacksonsen ist immer noch nicht über den Berg, die Ärzte befürchten, dass er es nicht schaffen wird, aktuell ist er an lebenserhaltenden Maschinen angeschlossen. Seine Tochter ist jetzt auf dem Weg hierher, um sich von der Lage ein Bild zu machen. Sagen wir es so. Ich wurde auf Drängen eines Kunden eingestellt, damit das Geschäft der Beiden zustande kommt.“ – „Aha, OK. Stella kommt hierher?“ – „Wie gesagt. Sie sollten sich jetzt um die vielen Reporter vor dem Eingang kümmern. Ich danke Ihnen, dass Sie mich so früh und kurzfristig empfangen haben. Auf Wiedersehen.“ – „Auf Wiedersehen. Und lassen Sie mir neue Erkenntnisse zukommen, wenn Sie welche haben.“ – „Ich werde mein Bestes tun.“ Überzeugen tut mich dieser Satz nicht. Ich bekomme das Gefühl nicht los, dass dieser Kerl mir nicht die Wahrheit gesagt hat.

Er reicht mir die Hand zum Abschied und dreht sich zur Tür. In seinem Nacken sind chinesische Schriftzeichen eintätowiert, so viel ich gehört habe üblich für Anhänger der Triaden. Aber was mache ich mir da vor, das kann auch keine Bedeutung haben. Nichtsdestotrotz ist es komisch, dass er genau jetzt auftaucht und so viel über Bruno weiß, da wir noch keine Informationen, bis auf dessen Unfall haben. Pardon, Anschlag. Chang geht durch die Doppeltür hinaus und in den Aufzug. Nachdem der mysteriöse Typ hinter den Türen des Lifts verschwunden ist, kommt Veronika mit dem Stapel Papieren, den ich bei ihr liegen gelassen habe, und beginnt damit mir tausende Unterschriften aus dem Arm zu leiern. Danach geht sie wieder.

Karl ruft an: „Ich habe eine Pressekonferenz in 30 Minuten einberufen, um die Reporter zu beruhigen. Die Rede habe ich Frau Tierlob hoch gemailt.“ – „OK. Wie geht es mit den Nachforschungen voran.“ – „Damit hab ich mich noch nicht beschäftigt. Mache ich sofort.“ – „Gut. Mach schnell.“ Ich lege auf und drücke auf den Knopf der Gegensprechanlage. „Veronika schicken Sie mir Boris hoch“ – „ Ja.“

Boris Stegner ist der Leiter der Sicherheitsabteilung hier im Haus. Er ist ein richtiger Schrank. Man könnte glauben, dass seine Muskeln, Muskeln haben. Aber trotz allem ist er ein kluger Kopf und nicht so wie die Allgemeinheit denkt: Viel Muskel, wenig Hirn. Er ist dafür bekannt rigoros und hart gegen Eindringlinge vorzugehen und musste sich dafür schon öfter vor Gericht verantworten. Da man ihm aber nichts nachweisen konnte, hat er bis jetzt jede Gerichtsverhandlung als freier Mann wieder verlassen. Er kennt sich auch super im Haus aus, muss er ja. Er wird sich gut um Stella kümmern, ihr soll nichts passieren

„Herr Whyte. Boris ist da“, ertönt es nach wenigen Minuten aus der Sprechanlage. „Schicken Sie ihn rein.“ Er betritt das Büro. „Sie wollten mich sprechen, Herr Whyte.“ – „Ja, wie Sie vielleicht wissen ist Stella Jacksonsen auf dem Weg hierher. Ich möchte Sie bitten, sie von dem Trubel da vorne fernzuhalten. Bringen Sie sie möglichst unauffällig ins Gebäude und auf dem schnellsten Weg zu mir hier ins Büro.“ – „Wird gemacht.“ Er macht auf dem Absatz kehrt und geht in Richtung Tür. „Da wäre noch was.“ – „Was denn?“, fragt er und dreht sich wieder zu mir. „Machen die Presseleute da unten viel Ärger?“ – „Das ist nichts womit wir nicht fertig werden, Sir.“ – „Sie haben also alles im Griff, das ist gut zu wissen.“ – „Alles im Griff. Machen Sie sich keine Sorgen. Sonst noch was, Sir?“ – „Nennen Sie mich nicht Sir, dann fühle ich mich so alt.“ Mit einem leichten Lächeln, auf dem sonst so ernsten Gesicht, sagt er nur kurz: „Ja, Herr Whyte.“ Als Boris den Raum verlassen hat, kommt Frau Tierlob rein und bringt mir die vorgefertigte Rede. „Es sind noch 10 Minuten. Schauen Sie schon mal rein“, sagt sie mir kurz und verlässt den Raum. Nach kurzem Lesen kommt sie auch schon wieder rein und fragt, ob ich für die Pressekonferenz bereit bin. Nach einem Kopfnicken und dem Richten der Krawatte geht’s auch los. Karl wartet im Aufzug auf mich. Mit dem Lift runter ins Erdgeschoss, währenddessen immer wieder die Rede durchlesen. „Ping.“ „Also Barry, wie wir es besprochen haben. Du gehst auf keine Fragen ein und nachdem die Rede vorbei ist, kannst du dich endlich in den Job von Bruno einarbeiten. Sag denen wir haben eine Trauerwoche oder sowas geplant, dann haben wir wenigstens die nächsten Tage unsere Ruhe. Außerdem zeigt es den Medien, dass es uns Ernst ist mit der Trauer um unseren Chef. Die werden dann nämlich denken, dass sowieso keiner da ist.“ Die Türen gehen auf und zirka 40 Reporter und vier Dutzend Fotografen sitzen in der Lobby. Streng bewacht von unserem Sicherheitsdienst, die in allen Ecken mindestens einen Mann stehen haben. Die große Halle mit dem dunkelgrünem Boden und dem einfallenden Sonnenlicht hinter der Menge blendet mich so stark, dass ich beim Betreten des Podiums an einer Stufe hängen bleibe. Zum Glück bleibt mir die Demütigung erspart, jetzt vor den vielen Leuten zu stolpern und hinzufallen. Ich richte meine Notizen bzw. die angefertigte Rede und checke kurz das Mikrofon. „Test, Test. Kann mich jeder hören. Ja? Auch Sie da hinten?“ Ich schaue kurz zu einem Mann mit Glatze und mittleren Alters, der sein Notizbuch in der Hand hat und mir zunickt. „Ich bitte Sie während meiner Rede keine Fotos zu machen. Vielen Dank. Ok dann fangen wir an. Herzlich willkommen meine Damen und Herren. Wir veranstalten diese Konferenz um Sie kurz über den Gesundheitszustand und den von uns getroffenen Vorkehrungen in Kenntnis zu setzten. Ich bitte Sie keine Fragen zu stellen, die Informationen die ich Ihnen mitteilen werde, sind vorerst die Ersten und Einzigen, die Sie bekommen werden. Bis wir etwas anderes beschließen.“

Ein kleiner Schluck Wasser für die Stimmbänder und dann weiter im Text.

„Herr Bruno Jacksonsen ist in der gestrigen Nacht um ca. 01:15 Uhr in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt worden. Soviel wir wissen ist ein entgegenkommendes Fahrzeug frontal in das von Herrn Jacksonsen geprallt. Die Ursache, wie es dazu gekommen ist, ist noch unklar. Bei diesem Unfall sind vier Personen tödlich verunglückt, Herr Jacksonsen schwebt in Lebensgefahr, von seinem Bodyguard fehlt jede Spur. Sein Zustand ist kritisch. Nähere Informationen zu seinen Verletzungen oder seinem Verbleib werden wir nicht preisgeben. An seine Stelle wird auf unbestimmte Zeit meine Wenigkeit, Barry Whyte, treten. Ich werde von nun an, bis Besserung bei Herrn Jacksonsen eintritt, das Unternehmen leiten.

Herr Jacksonsen ist ein guter Mann. Mit vielen Visionen wie er unsere Welt und unser Leben verbessern kann.“ – eher ein Arsch von Mensch, der den armen Bürgern das Geld aus der Tasche ziehen will. „Die Belegschaft und ich, beten für ihn und eine schnelle Genesung. Ich habe veranlasst, dass das Unternehmen diese Woche nicht arbeiten wird. Alle Mitarbeiter haben bis zum Ende dieser Woche eine Beurlaubung bekommen. Sehen Sie das als Trauerzeit. Wir stehen nach diesem Unfall alle unter Schock und werden diese Tage zur Realisierung des Ganzen brauchen. Wir werden ebenso einen kleinen Altar für ihn, hier in der Lobby errichten, um den Ort nicht preiszugeben und ihn in seiner Genesung nicht zu stören. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und lasst uns alle für einen großen Visionär beten.“ Oh mein Gott. Wenn ich nicht so professionell wäre, würde ich direkt ins Mikrofon kotzen. Wie kann man sowas schreiben, für so einen Menschen. Karl hat gute Arbeit geleistet, die haben mir das alles abgekauft. Ich steige vom Podium und höre nur noch rufe von Fragen und das Knipsen der Kameras.

„Was ist mit seiner Tochter?“, kommt es aus der Menge. Ich bleibe kurz stehen. Wer weiß von seiner Tochter bzw. dass er eine hat. Ich werde bleich im Gesicht. Was ist hier los? Danach nichts mehr, wieder wilder Lärm und knipsende Fotoapparate. Ich laufe weiter und versuche mir nicht anmerken zu lassen das Gefühl zu haben, dass hier irgendetwas faul ist.

Im Lift angekommen, gratuliert mir Karl zur guten Rede. „Einer dieser Reporter wusste von Brunos Tochter. Kann das schon an die Presse durchgedrungen sein?“ – „Nein. Unmöglich, wenn selbst du nichts von ihr wusstest und ich auch nicht. Dann ist es so gut wie unmöglich, dass es jemand von der Presse erfahren hätte.“ – „Ja aber nur ‚so gut wie‘. Und wenn doch einer davon weiß.“ – „Dann sollten wir ihr jemanden von unseren Sicherheitsleuten mitschicken, der sie rund um die Uhr vor diesen Haien bewacht.“ – „Ob sie darauf eingehen wird? Ich weiß ja nicht.“ Skepsis kommt in mir auf. Wenn sie nur ein wenig so ist wie ihr Vater, wird es ziemlich schwer sie davon zu überzeugen, dass sie eine Leibwache braucht. Die Türen gehen auf. Elfter Stock. „Warum halten wir jetzt im elften?“ – „Keine Ahnung. Mein Büro ist im 15. geblieben“, antwortet Herr Freesinger sich schützend. Es ist Boris der den Lift in den elften bestellt hat.

„Herr Whyte ihr Gast wartet bereits in Ihrem Büro auf sie. Doch wir haben da noch ein anderes Problem, dass möchte ich mit Ihnen persönlich bereden. Bitte kommen Sie mit in mein Büro, da sind wir alleine.“ – „Ja, gehen sie voraus. Karl wir treffen uns später.“

Wir gehen den langen Korridor entlang und durch mehrere Sicherheitsschleusen. Schlimmer als bei der Kontrolle am Flughafen. Als wir endlich in seinem Büro sind, fallen mir erst die vielen Bildschirme an der Wand hinter seinem Schreibtisch auf. Das Bild auf jedem Einzelnen schaltet alle 20 Sekunden durch. Möglich, dass das alle Kameras im Haus sind, von denen die Bilder kommen. Sein weißer kleiner Schreibtisch wirkt noch kleiner als er sich dahinter setzt. Der Computer und seine Arme brauchen den gesamten Platz des Tisches. „Also, Herr Stegner, erzählen Sie mal. Was ist das für ein Problem das Sie angesprochen haben.“ – „Ein nicht identifizierbarer Wagen hat Frau Jacksonsen bis kurz vor dem Punkt verfolgt, wo wir sie erwartet haben um sie sicher hineinzubringen.“ – „Wie bitte? Geht es ihr gut?“ – „Ich hab schon einen unserer Männer losgeschickt den Wagen zu verfolgen. Bis jetzt ist er noch an ihm dran. Frau Jacksonsen ist verängstigt, sonst geht es ihr körperlich, also das was ich sehen konnte, gut. Wir müssen für sie eine andere Unterbringung finden. Wenn sie schon verfolgt wird, dann wissen die auch schon wo sie wohnt und, das ist noch schlimmer, wo Herr Jacksonsen ist.“ Jetzt wird das hier echt zu bunt. Erst die Gerüchte, dann der Unfall, danach der Chinese im Büro und jetzt wird Stella verfolgt. Ich muss rausfinden was hier läuft sonst gerate ich auch noch ins Fadenkreuz von diesen Typen. „Herr Whyte hören Sie mir noch zu?“ – „Oh tut mir leid, Boris. Ich war gerade in Gedanken was wir tun können um wieder Herr der Lage zu werden. Was schlagen Sie vor?“ – „Mein Vorschlag wäre, Sie nehmen Miss Jacksonsen und suchen sich eine neue Unterkunft. Einen persönlichen Bodyguard für Sie und die Tochter. Neue Smartphones.“ – „Wieso das?“ – „Wir müssen davon ausgehen das diese Leute sich mit Technik auskennen, vor allem in unserer Branche, und vielleicht die Handys abhören.“ Hm, da hat Boris leider Recht, vor allem bei uns in der Firma ist viel zu holen. Wir sind einer der Marktführenden, das wäre für jeden unserer Konkurrenten ein gefundenes Fressen, da die Handy ständig mit den Servern im 7. Stock kommunizieren, damit sie immer die neusten Sicherheitsupdates bekommen. „Noch was Boris?“, frage ich ihn. „Wir müssen Ihnen neue Autos besorgen, die besser gepanzert sind. Aber das ist reine Vorsichtsmaßnahme. Ich denke nicht, dass es soweit kommen wird.“ – „Ok. Hört sich vernünftig an. Besorgen Sie das Auto und eine geeignete Unterkunft. Als Bodyguard möchte ich einen von Ihren Leuten, die kennen sich im Gebäude aus und wissen wo und welchen Fluchtweg wir im Ernstfall nehmen müssen.“ – „Ja, Sir. Wird gemacht.“ – „Wäre das jetzt alles Boris?“ – „Ja, wenn ich Neuigkeiten habe komme ich zu Ihnen.“ – „Gut, ich sehe jetzt mal nach Miss Jacksonsen.“

Wieder durch die vielen Schleusen und wieder in den Fahrstuhl.

Veronika steht ganz aufgebracht auf und sagt: „Herr Whyte. Herr Stegner hat eine junge Dame zu ihnen ins Büro gebracht. Ich sagte ihm zwar, dass Sie nicht da sind, doch er wollte anscheinend nicht zuhören. Ich habe ihr was zu trinken gegeben, ich wusste nicht was ich tun sollte und er hat ihren Autoschlüssel aus dem Büro mitgenommen. Ich sagte ihm noch, dass er das nicht darf, doch er warf mir nur einen bösen Blick zu und ging.“ So ein Mistkerl, der wollte von mir einfach nur die Bestätigung dafür den Wagen zu nehmen. „Ist schon in Ordnung Frau Tierlob. Herr Stegner hat mich darüber auf dem Weg hierher in Kenntnis gesetzt. Wir werden ein paar Vorsichtsmaßnahmen treffen für die nächste Zeit. Wir wollen ja nicht, dass mir das Gleiche passiert wie unserem Chef.“ – „Ja. Soll ich noch was für Sie erledigen?“ – „Ja. Wenn Herr Stegner anruft und etwas von einer neuen Unterkunft sagt, rufen Sie doch gleich daraufhin einen Umzugsservice an, der meine Sachen an diese Adresse liefert.“ – „Ja.“ Chef zu sein hat auch seine Vorzüge.

Im Büro angekommen schließe ich die Türen hinter mir und sehe Stella auf der Sitzgruppe sitzen, mit einem Glas Wasser in der einen Hand sich mit der anderen Hand den Kopf haltend. Ich gehe auf sie zu und schaue ihr ins Gesicht. Sie hat geweint. Ihr Make-up ist total verlaufen. Ich hole aus meinem Jackett ein Taschentuch. „Hier bitte.“ Sie schreckt zuerst auf, hat mich nicht bemerkt als ich rein gekommen bin, dann greift sie nach dem Tuch. Ich setzte mich zu ihr, um ihr Trost zu spenden. „Wie geht es dir?“ – „Wie soll es mir schon gehen? *Schnief* ich habe Angst und mein Vater liegt auf dem Totenbett. *Schnief*“ – „Wie meinst du das ‚auf dem Totenbett‘?“ – „Er hätte es nicht überlebt. Die Ärzte …“ Sie schluckt. Das was sie sagen wird tut ihr sehr weh, so viel steht fest. „… Haben mir keine Hoffnungen gemacht. Ich musste entscheiden ob die Maschinen an denen mein Vater angeschlossen ist abgeschaltet werden oder nicht. *Schnief* weißt du wie es ist zu entscheiden ob ein Mensch leben darf oder stirbt.“ Sie starrt auf ihre Hände. Kurz darauf sackt sie zusammen. Ich fange sie auf. „Hey, Stella, bleib bei mir. Trink noch was, dann wird es dir besser gehen.“ Sie kommt nach ein paar leichten Schlägen auf die Wangen wieder zu sich. Ich helfe ihr beim Trinken und hebe ihr das Glas zum Mund. Sie macht ein paar kleine Schlucke. Danach richte ich sie auf und ziehe sie an mich. Scheiß jetzt mal auf den Anzug. „Ah“ – „Besser?“, frage ich fürsorglich. Sie nickt. „Barry, ich habe die Maschinen abschalten lassen. Ich habe meinem Vater das Todesurteil gegeben. Ich habe ihn umgebracht. Ich habe meinen Vater umgebracht. Meine Familie. Ich habe jetzt niemanden. Ich bin alleine.“ – „Sei nicht so hart zu dir. Die Ärzte wissen was sie sagen und soviel ich weiß, wussten sie doch nicht einmal wie lange sie ihn am Leben halten konnten. Du hast das Richtige gemacht und ihn von seinem Leiden erlöst. Es ist doch auch kein Leben wenn man nur noch mit Maschinen überleben kann.“ – „Für dich vielleicht. Das Problem ist er hat noch gelebt und ich hab ihm das genommen, was er zum Leben gebraucht hat.“ – „Ich denke es reicht mit dem diskutieren. Wir werden uns da nie einig werden. In tausend Jahren nicht, denn das ist ein Thema, das jeder für sich selbst beantworten muss. Ob es töten oder erlösen ist.“ Sie schluchzt und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. „Barry, was soll ich jetzt nur machen?“ – „Wir machen Folgendes: Boris, der Leiter der Security, sucht für uns ein neues Domizil, indem wir sicher sind. Die Autos werden verkauft und er besorgt einen neuen Wagen für uns.“ – „Was meinst du mit uns?“ Ihre Augen fangen langsam an wieder zu strahlen. „Du und ich werden in dieselbe Unterkunft kommen. Boris geht davon aus, dass es bei dir Zuhause nicht mehr sicher ist. Und bei mir auch nicht. Da fällt mir ein ich muss später nochmal zu ihm runter. Auf jeden Fall werde ich bei dir bleiben, um für dich da zu sein und auch damit du nicht alleine bist.“ – „Und wer kümmert sich um deine Sicherheit, wenn du dich um mich kümmerst?“ – „Das macht einer von Boris´ Jungs und ein Weiterer bleibt bei dir. Du wirst nicht mehr alleine sein. Es ist immer einer da.“ Ich stehe auf und helfe ihr hoch um sie nach irgendwelchen Schrammen und Verletzungen abzusuchen. „Schluchz. Was suchst du?“ – „ Nach Verletzungen.“ – „Mir geht es soweit gut. *Schnief* bis auf, dass das ich meinen Vater getötet habe.“ – „Hör bitte auf damit.“ Nach reichlichem Absuchen, habe ich nichts gefunden. „In Ordnung, dir fehlt soweit nichts. Bleib erstmal hier und ruhe dich aus. Ich muss nochmal schnell runter zu Boris, dann bin ich wieder da.“ – „Ich glaube ein wenig Ruhe wäre nicht schlecht. Vielleicht ist das alles nur ein böser Albtraum und ich wache gleich wieder auf.“ Wie gern würde ich ihr das sagen, doch leider ist das nicht so. Ich lege sie hin und schenke ihr nochmal nach, damit sie was zu trinken hat wenn sie aufwacht. Sie schläft schnell ein. Verständlich nach dieser Nacht und dem noch turbulenteren Morgen, den schweren Entscheidungen und den vielen neuen Sachen die auf sie zukommen.

Nachdem ich die Türen leise hinter mir zugemacht habe, sage ich Veronika noch, dass niemand außer mir das Büro betreten darf, bevor ich in den Aufzug steige. „Und Stella darf dieses Stockwerk unter keine Umstände verlassen.“ Sie nickt und verschwindet hinter den stählernen Türen.

Endlich bei Boris angekommen, erzähle ich ihm über den einen Reporter, der was zu Stella wissen wollte. „Komisch. Selbst wir haben erst in den letzten Stunden vor dem Unfall von ihr erfahren.“ – „Meinen Sie wir finden den Kerl auf den Videoaufnahmen?“ – „Eher unwahrscheinlich. Es waren zu viele Reporter. Und einige mit Kopfbedeckung.“ – „Mist. Der hat bestimmt was mit der Sache zu tun.“ – „Das denke ich auch. Leider werden wir ihn auf den Aufnahmen nicht finden.“

Verärgert und enttäuscht mache ich mich auf den Weg in den sechsten Stock. Mein neues Handy ist abholbereit. Eine kurze Erklärung was es alles kann, warum es nicht geortet werden kann und andere sicherheitsrelevante Sachen. Nach einigen Minuten ist es vorbei. Wieder in den Fahrstuhl und wieder in den obersten Stock.

„War in meiner Abwesenheit irgendwas?“ – „ Nein“, antwortet Veronika prompt. Wieder im Büro angekommen, schenke ich mir etwas aus der Bar ein. Ein bisschen Alkohol wird mich ein wenig locker machen nach diesem anstrengenden Morgen. Ich schaue auf die Uhr. Mich trifft fast der Schlag. Es ist schon 18 Uhr. Wo ist die ganze Zeit hin? Naja jetzt trinken wir erstmal einen darauf, dass ich jetzt der Chef hier im Laden bin. Hm. Aber keiner der mit mir feiert. Schon ein wenig deprimierend.

Ich hab mir ein Whiskyglas genommen, drei Eiswürfel und einen Schluck Wodka hinein geschüttet. Nachdem ich die Flasche wieder in der Bar verstaut habe, gehe ich zum Fenster und schaue hinaus. Niemand hätte gedacht, dass es sowas in unserer Stadt geben würde. Es passiert ja sonst nichts hier. Vielleicht ab und an einmal, ein Kleinkrimineller, der einer alten Dame die Handtasche klaut. Hier und da mal ein Autounfall, zwar mit Verletzten aber nicht mit Toten. Ich mache einen Schluck und genieße den weichen Abgang vom Klaren. „Eins muss man den Russen aber lassen. Sie wissen wie man guten Wodka macht“, lobe ich den Tropfen und dessen Hersteller. „Hm. Wo bin ich?“, höre ich von rechts hinten. Ich drehe mich um und gehe auf Stella zu. Sie ist noch orientierungslos und erschöpft. Mein Glas stelle ich neben ihres. „Wie geht es dir?“ – „ Nicht so toll. Ich habe einen fürchterlichen Traum gehabt. Ich musste meinen Vater im Krankenhaus sehen. Er hatte einen Unfall und ich musste über sein Leben entscheiden.“ Oh Gott. Wie wird sie wohl reagieren wenn ich ihr sage, dass es kein Traum war. „Du Stella hör mal“, ich versuche es so einfühlsam wie irgendwie möglich zu machen, „dein Vater hatte wirklich einen Unfall und du warst wirklich bei ihm im Krankenhaus und hast seine Maschinen abgeschaltet. Das hast du mir von zirka zwei Stunden erzählt. Du hast leider nicht geträumt, so leid es mir tut.“ Sie schaut mich entsetzt an. „Nein. Du lügst“ Sie kommt mir gerade vor wie eine Zwölfjährige. „Das kann nicht wahr sein.“ Jetzt beginnt sie wieder jämmerlich zu weinen. Ich drücke sie in meine Arme, obwohl sie sich dagegen wehrt. Doch sie wehrt sich nicht gegen mich in diesem Moment, sondern gegen die Tatsache, dass sie einen geliebten Menschen verloren hat und nun alleine ist. Ich halte sie fest in meinen Armen bis sie endlich aufhört sich zu wehren und ihren Gefühlen freie Bahn gibt. Sie weint mehrere Minuten bis sie vor Erschöpfung wieder einschläft. Ich streiche ihr durchs Haar. Es riecht nach Rosen. „Was mach ich jetzt nur mit dir? Wie soll das weiter gehen?“ Ein leichtes Stöhnen ist von ihr im Schlaf zu hören. „Du hast Recht. Das klären wir, wenn du wieder wach bist. In der Hoffnung, dass du es ein wenig besser verarbeiten kannst.“ Ich lasse meinen Blick durch das Büro schweifen und kann es auch noch kaum glauben. Ich bin jetzt Chef eines Topunternehmens. „An den Ausblick kann man sich gewöhnen“, mit diesem Satz sehe ich mir die Stadt von der Ecke aus an. Stella im Arm und im Ungewissen was noch auf mich oder uns zukommt.

Kapitel 3

 „Herr Whyte? Herr Whyte? “- „Huh. Ja? Was ist los Veronika?“ – „Boris hat Ihnen einen neuen Wagen besorgt. Ihre Sachen sind in ihrem neuen Heim und ich habe alle Termine auf nächste Woche verschieben können. Frau Jacksonsen ist auf der Toilette, sie wird gleich wieder bei Ihnen sein. Ich mache dann mal Feierabend.“ Ich muss wohl eingeschlafen sein. Ich richte mich auf. Oh ja, ich bin eingeschlafen. Mein Rücken und der Nacken, alles verspannt. „Ja ist in Ordnung, Frau Tierlob. Könnten Sie mir, bevor Sie gehen, noch einen Kaffee machen.“ Sie lacht und sagt nur: „Gerne.“ Dann verschwindet sie schnell hinter der Doppeltür. Wann ist Stella aufs Klo? Ich habe nicht gemerkt, dass sie aufgestanden ist. Sie ist doch in meinem Arm eingeschlafen. Veronika betritt wieder das Büro. Sie stellt sich gegenüber von mir, weit über gebeugt über den gläsernen kleinen Tisch und reicht mir den Kaffee. Sodass ich ihr bis in die Hose sehen kann, durch ihren großen Ausschnitt. „Bitte sehr, Herr Whyte. Sie haben heute gute Arbeit geleistet für den ersten Tag. Bruno hätte es kaum besser gemacht, wäre er an ihrer Stelle gewesen.“ Sie richtet sich wieder auf und verschränkt die Arme unter ihrer Brust. Wahnsinn, jetzt sieht es aus als hätte sie noch größere Brüste. „Danke für das Kompliment. Ich hoffe ich hab Ihnen gegenüber einen nicht zu ruppigen Ton angeschlagen“, sage ich und bemühe mich mir nicht anmerken zu lassen, dass sie mich hier ein wenig irritiert mit ihren Reizen. Sie schüttelt den Kopf. Ihr langes blondes Haar fliegt durch die Luft wie goldene Seide. Der Geruch ihres Shampoos verteilt sich im ganzen Raum. Ein süßlicher Geruch nach Kokosnüssen und Zitrusfrüchten, wirklich sehr lecker und anregend. „Nein und wenn hab ich ihn mal gebraucht. Ich mag es wenn mir gesagt wird was ich machen soll und wenn Sie mal etwas ruppiger waren, dann hab ich wahrscheinlich etwas falsch gemacht und es gebraucht, um wieder klar im Kopf zu werden. Wissen Sie, so kann ich mich dann wieder aufs Wesentliche konzentrieren. Eine Art „Hallo aufwachen“ zu sagen. Finde ich.“ Flirtet Sie gerade mit mir? Es hat irgendwie den Anschein. Ich schüttle den Kopf und sehe sie wieder an. „Ab und an, ist es nicht verkehrt. Aber ich mach mich jetzt wirklich auf den Weg. Wir haben schon 20 Uhr. Bis morgen, Chef.“ Ein Zwinkern. Jetzt bin ich mir definitiv sicher. Sie flirtet mit mir. Das Zwinkern am Schluss hat sie verraten.

Nachdem sie zur Tür hinaus ist, genehmige ich mir einen großen Schluck Kaffee. Langsam realisiere ich, dass ich nun meinen Traum erfüllt bekommen habe. Ich bin jetzt der Chef. Eigentlich müsste ich demjenigen danken, aber mein Problem an der Sache ist, ich muss mich jetzt um Stellas und meine Sicherheit kümmern.

Stella kommt ins Büro. Wenn man vom Teufel spricht, heißt es doch so schön. „Hi. Ich habe gerade an dich gedacht. Wie geht es dir?“, frage ich. „Naja, nicht so besonders. Ich will dir dafür danken, dass du für mich da bist. Ich will dir aber nicht zur Last fallen.“ – „Tust du nicht. Außerdem muss ich mich um deine Sicherheit kümmern. Wir wissen nicht, ob es ein Unfall oder ein Anschlag war. Ebenfalls wissen wir nicht, ob sie es nur auf deinen Vater oder auch auf dich abgesehen haben.“ – „Was?“, sagt sie ganz entsetzt. Sie wird wieder bleich im Gesicht. „Setz dich erstmal, dann erzähl ich dir was ich weiß. Boris und ich haben Vorkehrungen getroffen, um deine Sicherheit zu gewährleisten.“ Sie setzt sich, trinkt einen Schluck von meinem Kaffee um wieder ein wenig fit zu werden. Ich erzähle ihr alles was ich bis zu diesem Zeitpunkt weiß und auch, dass ein Reporter von ihr weiß. „Deshalb diese Vorsichtsmaßnahmen“, erzähle ich weiter. „OK. Hört sich ziemlich kompliziert und nicht gerade gut an.“ – „Du sagst es. Deshalb ziehen wir beide nun zusammen und kriegen jeweils einen persönlichen Bodyguard. Boris hat für uns einen neuen Wagen besorgt, die gepanzert sind und die allgemeinen Sicherheitsvorkehrungen verschärft.“ Sie kuschelt sich an meinen Arm. „Wer hat das veranlasst? War das Boris´ Idee oder deine?“, möchte sie von mir wissen. Ich werde leicht rot im Gesicht. Ich schätze mal sie weiß wer das veranlasst hat, will es aber trotzdem von mir hören. „Meine“, sage ich ihr und schaue sie an. Sie sieht mir in die Augen. Das tiefe Blau ihrer Augen verschluckt mich regelrecht. Es ist als würde man in zwei makellose Saphire schauen. Atemberaubend. „Du hast wunderschöne blaue Augen. Sie sehen aus wie Edelsteine“, kommt es aus mir raus. Ehe ich mir bewusst werde, dass ich das laut gesagt habe, hat sie schon ihre Lippen auf meine gepresst. Ich drücke sie langsam und notgedrungen weg. „Stella nicht hier. Irgendwo anders aber nicht hier in der Firma bitte“, murmele ich ihr zu. „Wenn du meinst. Aber ich möchte dir trotzdem zeigen wie sehr es mir bedeutet, dass du hier bist und dich so für meine Sicherheit einsetzt. Also, ich meine für mich da bist“, erklärt sie mir leicht enttäuscht. „Ich kann dich doch jetzt nicht im Stich lassen. Ich bin doch kein Unmensch. Jetzt wo du alleine bist, brauchst du mich.“ – „Ja“, sie schaut schüchtern und bedrückt auf den Boden. Mit einem zarten Druck an ihr Kinn richte ich ihren Kopf auf und schaue ihr wieder tief in die Augen. „Und ich brauche dich auch.“ Sie schmiegt sich an mich. „Ich möchte mich bedanken. So sehr. Lass mich bitte“, sie schaut schüchtern auf mein Hemd und spielt mit meiner Krawatte herum. „Ok. Was hast du dir jetzt vorgestellt? Weil wenn du einfach Danke hättest sagen wollen, würdest du nicht so lange warten und auch nicht so reagieren“, frage ich. „Stell dich doch bitte vor deinen Schreibtisch“ – „Geht’s dir eigentlich schon wieder besser? Ich meine deine Nerven?“ – „Frag doch bitte nicht so viel und mach doch einfach mal was ich dir sage. Ich will mich jetzt bedanken.“ Sie klingt wie eine nörgelnde Ehefrau. So auf die Art: „Bring den Müll raus“, oder „Hast du schon den und den angerufen?“, „Vergiss nicht der und der hat morgen Geburtstag“. Nur so zum Verständnis. Sie richtet sich auf und ich gehe zum Schreibtisch, stelle mich davor und frage was ich jetzt tun soll. „Mach die Augen zu.“ – „OK. Aber denk daran wir sind noch in der Firma, also keine Liebkosungen oder sowas.“ – „Ja ich habe verstanden. Machst du jetzt die Augen zu?“, antwortet sie mir, mit genervter Stimme.

Nachdem ich meine Augen geschlossen habe, höre ich wie sich das Schloss der großen Türen bewegt. Ich spitze schnell durch die geschlossenen Lider. Sie hat abgeschlossen und macht sich jetzt auf den Weg zu mir. Schnell die Augen wieder zu machen. Ich bekomme langsam schwitzende Hände. Was wird wohl jetzt passieren? Nervosität machte sich in mir breit und ein wenig Vorfreude auf das was kommt. Ich weiß ich habe eine sehr blühende Fantasie und bilde mir schnell was ein.

Ich spüre wie sie vor mir steht. Ihre Arme liegen auf meinen Schultern, dann stellt sie den Kragen auf. Sie öffnet meine Krawatte und streicht mir danach durchs Haar. Ihr Kopf ist nun dicht an meinem Ohr. „Nicht, dass du nochmal die Augen aufmachst“, flüstert sie mir zart hinein. Also dafür, dass sie vorhin auf der Couch zusammengebrochen ist, wirkt sie ziemlich aufmerksam und recht fit. Ich habe gehofft sie merkt es nicht. Aber naja, jetzt habe ich Pech gehabt und muss es wohl über mich ergehen lassen.

Nun verbindet sie mir meine Augen und knotet mir die Krawatte hinter dem Kopf zusammen. Ich spüre wie sie mit den Händen vor meinem Gesicht herumfuchtelt, um zu testen ob ich auch wirklich nichts mehr sehen kann. „Pass auf, dass du meine Nase nicht triffst.“ – „Da passe ich schon auf. Keine Angst“, kichert sie. Jetzt öffnet sie mir die obersten Knöpfe meines Hemdes. „Ich hab doch gesagt keine Liebkosungen und sowas.“ Den Finger auf meine Lippen legend, hält sie mich vom weiteren Reden ab. „Nicht mehr reden“, flüstert Stella mit sinnlicher Stimme. Mit ihrem Finger fährt sie die Konturen meiner Lippen nach. Als hätte sie mich verhext, bewege ich meinen Kopf ihrem Finger hinterher. Nachdem sie einmal meine Lippen umrundet hat widmet sie sich wieder den Knöpfen. Wie in Trance stehe ich nun vor ihr und rege mich keinen Millimeter. Ich lasse es über mich ergehen und genieße ihre zarten Berührungen. Das Ende meines Hemdes will mir diese reizende Folter verwehren. Hat sich das blöde Ding wirklich in der Hose verklemmt. In diesem Moment könnte ich am liebsten schreien. Sowas peinliches. Warum tut sich da nicht einfach ein Loch auf und verschluckt mich. „Na da will dir einer den Spaß vermiesen“, bemerkt meine Foltermeisterin im selben Moment, indem ich meinen Monolog im Kopf durchgehe. „Das haben wir gleich.“ Ohne zu zögern oder die Berührungen von vorhin zu ergänzen, öffnet sie auch schon die Hose und die letzten Knöpfe des Hemdes. Die Hose gleitet langsam mit ihren sinnlichen Händen meine Beine entlang in Richtung Boden. Sie müsste sich jetzt kniend vor mir befinden.

Im nächsten Moment scheint sie unachtsam zu werden. Sie kratzt mich als sie den Bund meiner Unterhose packt. „Dass du mich jetzt gekratzt hast weißt du?“ – „Ja. Du sagtest doch keine Liebkosungen.“ – „Touché. Jetzt sind wir auch noch Vorlaut. In Ordnung. Dann mach weiter. Du wirst schon sehen was du davon hast.“ – „Ich hoffe etwas Ähnliches wie du gleich hast.“ – „Lass dich doch einfach mal überraschen“, kontere ich.

Diese Anspielungen jedes Mal zwischen uns beiden. Als wären wir uns schon seit Jahren vertraut. Es hat etwas Unheimliches und doch beruhigt es mich in jeder einzelnen Sekunde in der ich in ihrer Nähe verbringe. Ist es vielleicht wahre Liebe? Und das noch auf den ersten Blick? Kann nicht sein. Sowas gibt es nur in Hollywood. Das hat im Leben eines normalen Mannes, der seiner Arbeit nachgeht, nichts zu suchen. Oder etwa doch?

Die Unterhose fällt zu Boden. Ihre Hände gleiten langsam und sinnlich wieder empor. Entlang meiner Beine bis zu meinem Schritt. Ihr weicher, warmer Atem dicht hinterher. Es grenzt wahrlich an Folter. Dieser besondere Moment, bei dem sie meinen Penis mit ihrem Mund passiert. Dieser Moment in dem einem als Mann der Gedanke kommt, der Frau vor einem sein bestes Stück in den Mund zu stecken. Nur um kurz dieses sanft warme und feuchte Gefühl zu haben. Dieses Gefühl, welches einem vorgaukelt am Ziel zu sein, obwohl wir wissen, dass es nicht so ist. Trotzdem ist dieser Moment besonders aufregend für mich und manch anderen Mann bestimmt auch. Er lässt mein Blut für ein paar Sekunden schneller kochen als man es sich vorstellen kann. Mein Herz klopft mir bis zum Hals und ich höre nichts mehr als meinen Herzschlag. Bei so vielen Gedanken und Szenarien, die mein persönliches Kino abspielt, muss es sich wohl um Stunden gehandelt haben. Schon macht sich eine Erektion bemerkbar.

Wieder in der Realität angekommen und zwei Sekunden später liegen ihre Hände auf meinem Bauch, unter dem Hemd. Stella fährt mit ihren sanften Berührungen fort, bis sie an meiner Brust ankommt. Sie streift mir mein Oberteil über die Schultern, doch zieht es mir nicht völlig aus. Es bleibt auf meinen Händen liegen. Noch ein leidenschaftlicher Kuss, bis sie sich weiter ihrer Schandtat hingibt. Ihre Hände gleiten wieder denselben Weg hinunter. An meiner Brust vorbei, über meinen Bauchnabel, zu meinem Glied. Sie nimmt den Schaft zärtlich in die Hand und übt leichten Druck aus. Die andere Hand an meinem Po, womöglich will sie nicht, dass ich eine falsche Bewegung mache. Ich spüre ihre Zungenspitzen an meiner Eichel. Sie streift zärtlich entlang. Erst außen herum, danach direkt an der Spitze. Stella beginnt ihre Hand langsam in rhythmische Bewegungen zu versetzen. Weiterhin spielend an meiner empfindlichsten Stelle, massiert sie meinen Penis. Mal schnell und impulsiv. Dann langsam und genüsslich. Ihre Hand lässt ab von mir und greift nun ebenfalls in meinen Hintern. Zärtlich suchen ihre Lippen den Kontakt zu meinem Glied, als brauche sie diese Berührung wie die Luft zum Atmen. Der leichte Druck an meinem Gesäß, der sich beschleunigende Atem auf meiner Haut, geben mir Anlass zu diesem Gedanken. Ihre umschließenden Lippen fühlen sich zart und seidig an. Die leichte Enge lassen mich einen tiefen Atemzug machen. Nach und nach dringe ich weiter in sie ein. Als es nicht mehr weiter geht und sie somit an ihrem Limit war. Begann der Rotschopf seine Zunge mitzubenutzen. Sie tat fast so als sei mein Penis ein genüsslicher Lutscher, den sie saugen und lecken musste. Sie steigerte die Intensität des lustvollen Spiels von Minute zu Minute.

Dementsprechend wild wurde es mit der Zeit. Mein Lutscher. Tut mir leid. Mein Penis. Begann zu pochen. Ich bin kurz vor dem Höhepunkt.

„Herr Whyte. Ihr Wagen steht bereit. Können wir? Ich habe Ihnen noch einige Dinge zu sagen“, ertönt es aus der Gegensprechanlage. Es ist Boris.

Muss er sich unbedingt jetzt melden. Stella lässt ab von mir und sagt: „Schade, dass wir hier schon unterbrechen müssen. Wir sollten ihn nicht warten lassen, wir wollen ja nicht, dass er was mitbekommt.“ Aus mir ertönt nur ein zustimmender Laut, was ich mit einem Nicken bekräftige. Wenn der Kerl nicht so riesig wäre und nicht Chef der Sicherheitsabteilung, würde ich ihn glatt herausschmeißen lassen. Der hat mir jetzt den ganzen Abend verdorben.

„Wir können später weitermachen, dann musst aber du den aktiven Part übernehmen“, sagt die Rothaarige gehässig. Von mir kommt wieder nur ein kurzes Nicken. Ich habe noch zu kämpfen mit meiner Erektion und bin gerade der festen Überzeugung, dass eine kleine Berührung ihrer Brüste mit meinem Schwanz, mich zum Explodieren bringen würde. Damit dies nicht passiert nehme ich mir selbst die Augenbinde ab und beginne mich anzuziehen. Sie leckt sich über die Lippen als ich mir mein Hemd wieder überwerfe und mich nach der Hose bücke. „Ich mach mich mal schnell wieder frisch. Du bist ganz schön groß. Das habe ich nicht so in Erinnerung. Mir tun die Wangen weh“, jammert sie. Sie greift sich ans Kinn und lässt den Unterkiefer zu den Seiten bewegen. Danach streicht sie über die Wangen, um die Muskulatur wieder mit Blut anzureichern. Kaum habe ich meine Hose oben und mache den Knopf zu, macht sie schon die Tür auf und geht sich frisch machen.

„Boris hat sich wirklich im denkbar schlechtesten Moment gemeldet. Fünf Minuten später, dann … dann … dann wäre es bestimmt auf dem Schreibtisch geendet“, gestehe ich mir. Ich weiß nicht was es ist, doch Stella hat eine magische Anziehungskraft auf mich. Wie ein Magnet auf einen Kompass.

 

Ich drücke den Knopf der Anlage um Boris zu sagen, dass wir in zehn Minuten unten sind. Nachdem ich wieder ansehnlich Aussehen und meine Männlichkeit langsam erschlafft, kommt meine hübsche rothaarige Foltermeisterin wieder. „Ich glaube wir müssen los, oder?“, entgegnet Stella, als sie den Raum betritt. „Je schneller wir in unserem neuen Heim sind, desto schneller kommen wir zu dem, wobei wir unterbrochen worden sind“, ergänzt sie. Ich nicke und schnappe mir mein Jackett.

„Was für einen Wagen Boris uns wohl besorgt hat?“, erkundigt sie sich bei mir. „Hat er nicht gesagt“, bekommt sie von mir als Antwort zu hören. Wir stehen im Aufzug in Richtung Tiefgarage. In diesem Moment trauere ich um meinen alten Wagen. Ich hab schwer geschuftet um mir diesen BMW leisten zu können. Er war zwar nicht der neuste, aber er war meiner. „Naja so gut wie mein Alter wird er bestimmt nicht. Bin mal gespannt ob ich mich schnell mit dem Auto vertraut machen kann, oder ich eine halbe Ewigkeit brauche um ihn sicher Fahren zu können.“ – „Ja, das ist vor allem in unserer jetzigen Situation wichtig“, befürwortet sie mich. Die Türen des Fahrstuhls öffnen sich. Niedergeschlagen sehe ich zu meinem leeren Parkplatz rüber. Mein Herz bricht in diesem Moment ein wenig. Es ist schwer zu wissen nicht mehr mit dem Wagen fahren zu können, mit dem man schon so viel erlebt hat. Der einem immer treu gedient hat, wenn man sich gekümmert hat. Ja ich muss sagen mein Herz blutet ein wenig. „Barry was ist los? Du siehst so niedergeschlagen aus“, erkundigt sich Stella. „Ja bin ich auch. Das war mein Wagen. Er war für mich wie ein treuer Freund.“ –„Du hast viel mit ihm erlebt, was?“ – „Ja. Es tut schon ein wenig weh bei dem Gedanken, dass er jetzt weg ist.“ Dann meldet sich mein Gewissen wie aus heiterem Himmel. Barry du Egoist. Stella musste heute ihrem Vater das Todesurteil geben und du trauerst einem PKW hinterher. Einem Auto! Einem Gegenstand! „Aber das ist nicht so wild. Ich muss mich dann mit der neuen Situation arrangieren“, sage ich zu ihr und versuche mir ein Lächeln mir ins Gesicht zu quälen.

Im gleichen Augenblick hören wir einen Motor durch die Tiefgarage brummen. Ein tiefer maskuliner Sound und betörender Klang der durch die Halle hallt. Ein dunkelroter Maserati fährt vor und hält vor uns. Ich kenne den Fahrer nicht. Bei mir läuten die Alarmglocken. Blitzschnell drücke ich Stella hinter mich um sie zu schützen. Wir sind beide auf Hochspannung und hoffen nur heil aus der Tiefgarage zu entkommen. Kurz bevor ich den Knopf drücken kann, um die Türen des Aufzugs zu schließen steigt Boris auf der Beifahrerseite aus. Ich entspanne mich wieder. „Es ist alles in Ordnung“, sagt Boris mit lauter Stimme, um das Motorengeräusch zu übertönen. „Herr Whyte ihr neuer Wagen und der Fahrer ist ihr neuer Assistent und Bodyguard. Ich erkläre Ihnen das Weitere in Ihrem neuen Zuhause. Ihre Habseligkeiten sind schon dort.“ – „Erschrecken Sie uns das nächste Mal nicht so“, brülle ich zu ihm hinüber. Er zuckt kurz zusammen. Mit dieser Reaktion hat er wohl nicht gerechnet. „Tut mir Leid, Sir. Wird nicht wieder vorkommen“, erwidert er reumütig. „Sie hätten wenigstens sagen können mit welchem Wagen wir rechnen können“, brülle ich weiter. Er versucht nicht allzu angespannt zu wirken. Ich glaube er macht sich ein paar Gedanken wie er es in Zukunft besser machen kann.

Er geht um den Wagen und hält uns die Tür auf. Das künstliche Licht in der Garage erhellt das Innere des Wagens. Braune Ledersitze sind erkennbar, mit großzügigem Raum für die Beine. „Bitte steigen Sie ein. Wir haben wie gesagt noch einiges zu bereden“, bittet uns Boris, mit Nachdruck in der Stimme. Wir steigen ein und begrüßen unseren neuen Bodyguard. „Guten Abend, mein Name ist James Müller. Ich bin Ihr neuer Bodyguard, Fahrer und alles was sie sonst noch brauchen. Boris wird ihnen meine Referenzen zur Einsicht geben, damit Sie wissen, dass Sie sich auf mich und meine Fähigkeiten verlassen können.“ Das Leder fühlt sich geschmeidig an und es riecht nach Neuwagen. Nachdem Boris eingestiegen ist und mir die Unterlagen gegeben hat, fahren wir zu unserem neuen Domizil.

„Boris haben Sie den Wagen gefunden, der Frau Jacksonsen verfolgt hat?“ – „Ja haben wir. Erst ist er uns entwischt. Kurz darauf fanden wir den Wagen auf einem verlassenen Fabrikgelände. Vom Fahrer fehlte jedoch jede Spur.“ – „Hm. Und was ist mit dem Bodyguard von Herrn Jacksonsen? Wie hieß er doch gleich?“ – „Auch nichts leider. Florian Heppling ist sein Name, wenn er jetzt mit denen unter einer Decke steckt, bekommen wir Probleme. Er kennt sich in der Firma gut aus. Aber erstmal müssen wir sie beide in Sicherheit bringen.“ Stella schaut zum Fenster hinaus und macht ein trauriges Gesicht. Durch den immer wieder kehrenden Wechsel von Schein und Dunkelheit hat ihr Anblick etwas Niederschlagendes. Ich wende mich wieder Boris zu und lasse Stella in ihren Gedanken. „Boris sagen Sie mal. Wo liegt die Unterkunft?“ – „Sie liegt etwas abgelegen, zirka eine viertel Stunde Autofahrt außerhalb der Stadt“, antwortet er.

Ich blättere durch die Unterlagen, die mir Boris gegeben hat. Klingt alles nicht schlecht was darin steht. Anscheinend hat er den richtigen Mann für den Job gefunden.

Nach einigen Minuten kommen wir an einer großen Anlage an. Meterhohe Mauern schützen das Gebäude dahinter und Kameras an allen möglichen Stellen, um alles im Blick zu haben. Wir halten an einem großen eisernen Portal, welches prunkvoll verziert ist, jedoch keinen Einblick lässt. An den Enden der Torflügel, auf den Pfosten, sind jeweils weitere Videokameras angebracht. Der Anblick der vielen Überwachungstechnik macht zwar einen vertrauenerweckenden Eindruck, geben unserem neuen Zuhause eher etwas von einem Gefängnis als von einem Heim. Es fehlt nur noch der Stacheldraht dann wäre das Bild perfekt. Bei weiterem Betrachten fällt mir auf, nicht ein einziger Baum ragt über die Mauern. Auch sind keine weiteren Anzeichen zu sehen, dass das Anwesen dahinter begrünt sei. James öffnet das Fenster und lehnt sich ein wenig zur Gegensprechanlage hinaus. „James Müller hier. Wir bringen Frau Jacksonsen und Herrn Whyte. Macht das Tor auf.“ Kurz darauf öffnet sich das eiserne Portal.

Die Auffahrt des Anwesens ist beleuchtet und mit weißem Kies ausgelegt. „Boris wie sind Sie so schnell auf diese Unterkunft gekommen?“ – „Sind wir nicht.“ – „Wie meinen sie das?“ – „Herr Jacksonsen hat diese Immobilie zur Sicherheit gekauft und umbauen lassen.“ – „Denken Sie er wusste das ihm eines Tages etwas zustoßen wird?“ – „Es ist gut möglich. Bei der Firmengeschichte und dem rasanten Erfolg wird man schnell zur Zielscheibe für so manchen Kriminellen.“ – „Erzählen Sie mir etwas zu dem Anwesen.“ Stella schaut immer noch zum Fenster hinaus und macht einen desinteressierten Eindruck. Derweil chauffiert uns James an großen, beleuchteten Springbrunnen und kunstvoll geschnittenen Hecken vorbei. Das große Wohnhaus ist von hier sehr gut zu sehen. Es wird ebenfalls von Strahlern erleuchtet. Die Fassade ist in Weiß gehalten. Alles im allem hat es einen sehr mediterranen Flair.

„Herr Jacksonsen ließ das Anwesen vor zwei Jahren kernsanieren. Es besitzt die beste Überwachungstechnik die es zurzeit auf dem Markt gibt. Drei großzügig ausgestattete Geschosse mit vielen Zimmern. Wir haben die gesamte Technik und das Sicherheitspersonal im Nebengebäude untergebracht. Die Angestellten im Haus wurden alle durchleuchtet und geprüft ob irgendwelche Straftaten vorliegen. Bei denen brauchen sie keine Angst zu haben, sie haben alle eine weiße Weste. Im Haus dürfen sie sich frei bewegen, auch auf der Anlage, bis zu zehn Metern an die Mauern des Grundstücks heran.“ – „Wieso denn das?“ – „Das sind Sicherheitsvorkehrungen. Bitte halten sie sich daran. Wir können das entschärfen, wenn wir sicher gehen können, dass so etwas nicht nochmal passiert.“ – „Bei den Vorkehrungen wird sich sowas nicht nochmal wiederholen.“ – „Das ist unser Ziel. Des Weiteren haben wir ein Poolhaus und im Keller ein Fitnessstudio eingerichtet. Sowie Sauna und weitere Einrichtungen zur Entspannung.“ – „Wenn das Areal nicht umzäunt wäre und unsere Situation eine andere wäre, könnte man hier Urlaub machen, wenn man Ihnen so zuhört.“ James lacht kurz und fährt bis vor die Tür des großen Hauses. Boris steigt aus und hält Stella die Wagentür auf. Sie verlässt missmutig das Auto und scheint nicht begeistert zu sein, von den vielen Vorkehrungen oder von ihrem neuen Zuhause. Schwer zu sagen. Sie hat die ganze Fahrt nichts gesagt und auch sonst keinen Ton von sich gegeben.

Von außen ist der alte Charme des Hauses gut in Szene gesetzt, das hat man aus dem Auto nicht gut sehen können. Viele Details in Ecken die man bei der Fahrt gar nicht wahrgenommen hat. Wir gehen auf die Eingangstür zu und eine junge Dame im Hausmädchenoutfit öffnet uns die Tür. Nachdem wir eingetreten sind und sie die Tür zugemacht hat, stellt sich das junge Ding zu den anderen Bediensteten des Hauses. Einer nach dem Anderen stellt sich vor und erklärt seine Aufgaben im Haus. Da wären zum einen Jacques, ein Franzose und unser Koch. Er hat für ein drei Sterne Hotel gearbeitet bis er dieses Angebot bekommen hat. Er entschied sich für Herrn Jacksonsen zu arbeiten, weil er hier nicht so schlechte Arbeitszeiten hat und sich viel mehr in seinem Beruf ausleben kann. Daneben steht Dominik der Gärtner des Hauses, er macht einen sehr mürrischen Eindruck und ist anscheinend sehr müde, weil er ständig gähnen muss. Daneben stehen die Dienstmädchen Chantal, Sabrina und Cynthia. Chantal war auch diejenige die uns die Tür geöffnet hat. Sie sind für das Putzen des Hauses und Servieren der Speisen verantwortlich. Zu guter Letzt steht da Waldemar unser Hausmeister. Er kümmert sich darum das alles funktioniert und, dass es uns an nichts mangelt. Alles in allem machen sie einen sehr guten Eindruck auf mich. Alle dem Arbeitsbereich entsprechend gekleidet und aufgeweckt. Alle bis auf Dominik. Der Kerl ist mir in einer mir noch nicht erklärbaren Form unsympathisch, aber wenn Boris sagt sie seien in Ordnung und man brauche sich keine Sorgen zu machen, dann muss ich ihm erst einmal Glauben schenken. Im Nachhinein besteht ja immer noch die Möglichkeit ihn rauszuwerfen. Er arbeitet jetzt für mich. Langsam gewöhne ich mich an diese Position. Chantal erklärt uns noch kurz, dass bis auf Sie, alle Angestellten im Nebengebäude wohnen. Sie wohnt in einem kleinen Raum, nicht weit von Stellas Schlafzimmer, um für uns da zu sein falls wir etwas brauchen.

 

„Vielen Dank. Wir möchten jetzt gerne auf die Zimmer“, sage ich zu ihnen. „Möchten sie heute Abend noch etwas essen?“, fragt uns der Franzose. Ich sehe kurz zu Stella doch sie schüttelt mit dem Kopf. „Nein, danke Jacques. Sehr aufmerksam“, antworte ich ihm. „Wie Sie wünschen, dann gehe ich nun in die Küche, räume auf und mache dann Feierabend wenn das erlaubt ist.“ – „Natürlich“, entgegne ich. „Ich komme mit und helfe dir“, sagt Sabrina mit ihrer hellen, schrillen Stimme.

 

Chantal führt uns auf unsere Zimmer im zweiten Stock. Als ich mein Gemach, anders kann man das hier nicht nennen, betrete, staune ich nicht schlecht. Es ist so groß wie mein einstiges Wohnzimmer und sehr prunkvoll gestaltet, fast schon königlich. Ein riesiges Bett steht gegenüber der großen Fensterfront, ähnlich der im Büro, und meine Bilder hängen an allen Wänden in diesem Raum. Beim Betreten meines neuen Badezimmers geht es weiter mit der luxuriösen Ausstattung. Eine Regendusche und eine freistehende Badewanne habe ich hier auch. Allein in der Dusche könnten ohne Probleme drei Personen gleichzeitig duschen. Die Badewanne wurde ähnlich platziert wie das Bett, sodass man die Natur und die Außenmauer sehen kann. Das macht jetzt den ganzen Ausblick kaputt. Diese blöde Mauer, aber vielleicht finden wir einen Weg sie zu entfernen oder wenigstens zu verschönern. Ein wenig deprimiert leitet mich Chantal weiter in meinen Kleiderschrank. Oder wie sie es nennt Ankleidezimmer. Es ist groß und bietet viel Platz. Die Schränke aus lackiertem dunklem Echtholz sehen sehr edel aus. Auch ein Fenster ist hier, damit das Licht der Sonne hinein strahlen kann. Mehrere Spiegel sind um ein Podest aufgebaut wie in einer Boutique. Ich öffne eine der Schubladen und sehe meine Unterhosen darin. Im ersten Moment geschockt frage ich: „Wer hat denn alles eingeräumt?“ Es sind nämlich einige „spezielle“ Teile unter den Alltagssachen vorhanden. „Das war meine Wenigkeit. Herr Stegner wies uns an alles vorzubereiten, damit Sie sich hier schnell einleben. Keine Angst wir werden keinem sagen was sich unter Ihren Sachen befindet.“ - „Verstehe“, gebe ich ihr zur Antwort. „Ich besitze auch das ein oder andere anzügliche Teil. Wenn ihnen das hilft über die Peinlichkeit hinwegzukommen“, gesteht sie mir. „Ach ja? Vielleicht könnten sie mir diese Sachen einmal vorführen? Meine, kennen sie ja bereits“, frage ich sie ungeniert. Sie wird rot und nickt nur. Anscheinend habe ich in letzter Zeit ein gutes Händchen was Frauen betrifft und dem was sie hören wollen. „Trotzdem muss ich Sie bitten mich alleine zu lassen. Ich melde mich bei Ihnen, wenn ich etwas benötige.“ – „Ja, Sir.“ Chantal möchte gerade gehen und dreht sich von mir weg. „Chantal eins noch.“ – „Ja, Sir“, antwortet sie mir und dreht sich wieder um. „Nennen sie mich Barry oder Herr Whyte. Sir hört sich immer so alt an.“ Sie lacht und geht mit einem „Gute Nacht, Barry“.

Es ist alles sehr neu für mich mit so einem riesigen Badezimmer und alleine das Schlafzimmer ist der Wahnsinn. Nachdem Chantal mich alleine gelassen hat, kommt mir der Gedanke, ich sollte Hannah von den Geschehnissen berichten. Nicht, dass sie wieder kommt, ein wenig „Fürsorge“ braucht und in meiner alten Wohnung ist keiner da. Doch ich denke das hat bis morgen auch Zeit. Es war ein langer Tag mit vielen Neuerungen. Neue Wohnsituation. Neuer Job. Viele Gründe Angst zu haben. Vor allem dadurch das Florian Heppling noch nicht aufgetaucht ist. Das macht mir immer noch ein wenig Sorgen.

 

In dieser Nacht kann ich noch weniger schlafen wie sonst. Ein schneller Blick auf mein Handy überrascht mich keineswegs. Ich habe nur zwei Stunden geschlafen. Ich schmeiße mir den Morgenmantel über, darunter natürlich nackt. An meine neue Situation werde ich mich schon gewöhnen. Doch nackt schlafen werde ich nicht ablegen. Ich gehe zur Tür hinaus und runter in die Küche. Ein Glas Wasser oder ein Tee werden mich schon wieder müde machen.

 

In der Küche angekommen suche ich zu aller erst den Lichtschalter und kann ihn nicht finden. Mit einem ohrenbetäubenden Lärm taste ich mich durch die Küche und suche nach den verflixten Schaltern. Plötzlich kriege ich einen dumpfen Schlag auf den Kopf. Mit schweren Kopfschmerzen lande ich auf dem Boden. Danach geht das Licht an. „Oh, Herr Whyte, das tut mir aber wirklich sehr Leid. Ich habe nur den Lärm gehört und sie für einen Einbrecher gehalten.“ Es ist Chantal, die von dem vielen Krach, den ich gemacht habe, aufgewacht ist und sich bewaffnet hat. Sie hat nur ihren Pyjama an. Ich versuche aufzustehen, doch der Schlag war nicht von schlechten Eltern. „Oh, mein Kopf. Es kommt hier doch keiner rein. Außer dem Personal, Stella und mir“, jammere ich schmerzerfüllt. „Warten sie ich helfe Ihnen hoch“, antwortet sie mir.

 

Sie half mir hoch und ich nahm auf einem Barhocker Platz. Danach schaute sie nach der Stelle, an der sie mich erwischt hatte. „Gott sei Dank. Es blutet nicht, es wird höchstens eine große Beule. Ich muss mich nochmals bei Ihnen entschuldigen.“ – „Ja ist schon gut.“ – „Was suchen Sie hier unten eigentlich?“ – „Ich konnte nicht mehr weiter schlafen und suche eine Tasse für etwas Tee.“ – „Ich helfe Ihnen, dass ist das Mindeste was ich jetzt für Sie tun kann und einen Beutel Eis bringe ich Ihnen auch gleich.“ – „Vielen Dank.“

 

Nachdem ich mit Eis und einer Tasse Tee versorgt war, fragte ich sie über das Haus und Bruno aus. Ich wollte wissen wie er war außerhalb der Arbeit. Doch da konnte sie mir nicht viel dazu erzählen. Schade eigentlich. Es sind nur sehr große Fußstapfen die er hinterlassen hat, und um diese so gut wie möglich zu füllen muss ich wissen wie er war. Dieser Mann erweckte in mir eine Art Sucht die befriedigt werden wollte. Warum hat er das alles getan? Was war der Sinn hinter all dem? Und was hat das alles mit den Triaden und den Russen zu tun? Wer war dieser Chang und wer ist der Kunde für den er noch arbeitet? Fragen über Fragen und ein brummender Schädel. Man tut das weh. „Wird’s wieder?“, fragt mich Chantal fürsorglich. Sie macht sich ernsthaft Sorgen um mich. „Nein tut nur noch weh. Sonst ist alles OK. Mir ist nicht schwindelig oder schlecht. Mir geht es den Umständen entsprechend“, versuche ich sie zu beruhigen. Sie macht einen nervösen Eindruck. Um einen wild Fremden eine überzuziehen sollte man eigentlich nicht so nervös sein. Jetzt fällt mir ein warum sie so nervös ist. Ich bin ja sozusagen jetzt ihr Chef. Ja ok. Dann verstehe ich ihre Sorge. Wer hätte keine Angst um seinen Job, wenn er seinem Chef eine auf die Zwölf haut.

 

Ich erklärte ihr, dass ich sie nicht feuern werden nach diesem Vorfall, sie hätte richtig reagiert. Danach wurde sie gleich ruhiger. Wir redeten über so manche Banalitäten. Wie ich zu der Stelle gekommen bin und ob es mir im Haus gefiele. Nachdem ich ihr wohl zum hundertsten Mal sagte, dass ich noch nicht alles gesehen habe und sie mir immer noch nicht glauben kann, machte ich mit ihr aus, dass sie mir eine private Führung durch das Anwesen gibt und alles zeigt. Beim weiteren Gespräch erzählte sie mir von ihrem Vater. Was er alles für sie getan und sie beschützt hat wie einen Edelstein. Als die Frage nach meiner Familie kam, stockte mir der Atem und ich musste gehen. „Darüber möchte ich nicht reden. Gute Nacht“, sagte ich hastig und ging so schnell ich konnte in mein Zimmer. Ich glaube mich erinnern zu können, dass sie mich sehr überrascht angeschaut hat. Ob es die Antwort war oder mein plötzliches gehen. Keine Ahnung. Mir ist es auch egal. Ich möchte einfach nicht über meine Eltern reden. Es ist nicht einfach. Ich erinnere mich kaum. Ich muss Dr. Rewokto anrufen und einen Termin machen. Eine erneute Therapie wird mir helfen. Es wird wieder schlimmer. Seitdem ich Stella getroffen habe, werden die Albträume schlimmer und es kommen wieder unschöne Erinnerungen hoch.

Kapitel 4

 „Mama. Bitte wach auf. Mein Arm tut weh. Sag doch was. Mama bitte!“, doch sie hing nur da. Ich weinte. Mein Arm tat so weh. Ich ziehe an ihrem Arm so fest ich kann. Die Schmerzen kaum auszuhalten. Doch nichts. Sie sagte nichts. Dann schien der Mond auf ihr Gesicht. Es war so schön. Das Gesicht eines Engels, so weich und makellos. So perfekt im Mondschein. Und doch so schrecklich langsam begreife ich. Langsam wird mein Herz schwer. Es fühlt sich an wie mit Blei ummantelt. Sie wird mich nie wieder anlächeln können.

 

Ich schrecke auf. Schwer atmend sitze ich im Bett. Am ganzen Körper zitternd und die Tränen laufen mir am Gesicht runter. Zum Glück ist dieser Albtraum vorbei. Ich will daran nicht mehr denken. Es tut so weh und ich kann nichts dagegen machen. Nie wieder. Ich habe es schon einmal versucht und dann wurde ich nur ausgenutzt und war nicht gut genug.

Nach einer ausgedehnten Dusche und der Suche nach meinen Sachen – es war nicht mein System in den Schränken - ging ich hinunter.

 

Jacques war schon in der Küche und legte sich gerade die Schürze um. „Bon jour, Sir. Darf ich fragen, warum Sie schon wach sind? Habe ich Sie geweckt? Wenn das so ist, dann tut mir dies Leid“, begrüßt mich der Franzose noch ein wenig verschlafen. „Guten Morgen, Jacques. Nein Sie haben mich nicht geweckt. Ich konnte einfach nicht mehr schlafen. Machen Sie mir bitte einen Kaffee.“ – „Sofort, Sir.“ – „Barry oder Herr Whyte bitte“ – „Oui, Herr Whyte.“ Ich verlasse die Küche wieder und suche das Esszimmer.

Der Tisch ist noch nicht gedeckt. Kurz nachdem ich mich auf einen der Stühle gesetzt habe, die um die große Tafel stehen, kommt auch schon Chantal mit meinem Kaffee, ein paar Keksen und der Morgenzeitung. „Guten Morgen, Herr Whyte. Wie geht es ihrem Kopf?“, begrüßt mich diese bestialische Frau, die mir heute Nacht eine übergezogen hat. Sie hat ein ansteckendes breites Grinsen im Gesicht. „Guten Morgen. Tut noch ein wenig weh aber sonst alle in Ordnung. Danke für den Kaffee und die Kekse“, antworte ich ihr und grinse sie an. „Wann möchten Sie den meine persönliche Führung machen?“, frage ich. „Heute Abend, wenn wir alleine sind und die Arbeiten des Tages erledigt sind“, antwortet sie mir. „In Ordnung aber diesmal möchte ich keine Beule davon tragen.“ Wir lachen kurz über das was gestern passiert ist, danach stellt sie alles vor mir auf den Tisch. „Chantal könnten sie dem restlichen Personal ausrichten, dass wenn sie mich mit Sir ansprechen ich mich alt fühle und sie mich Barry oder Herr Whyte nennen sollen.“ – „Ja mache ich, Herr Whyte.“ – „Vielen Dank. Das wäre dann alles. Sie können sich weiter ihren Aufgaben widmen.“ Sie nickt kurz und geht aus dem Raum. Endlich mal in Ruhe Kaffee trinken. Ich genieße diese Position immer mehr. Hoffentlich steigt sie mir nicht zu Kopf und ich vergesse mein Ziel nicht. Ich muss rausfinden was Bruno als Chef gemacht hat, dass wir jetzt mit Anschlägen und Verfolgungen zu tun haben. Aber zu aller erst muss ich zu Dr. Rewokto. Ich muss mit jemanden reden dem ich vertrauen kann. Sie ist vielleicht die einzige Person die mich wirklich kennt. Frau Dr. Astrid Rewokto ist eine der besten Psychiaterinnen, die es im Umkreis von 300 km gibt und sie nimmt nicht jeden. Nur die härtesten Fälle. Sie arbeitet immer mit vollem Engagement und vollem Einsatz. Eine, die es nicht nur als Beruf, sondern als Berufung sieht.

Ich genieße meinen Kaffee und die Kekse die mir Chantal gebracht hat. Nach einigen Minuten kommt auch Stella zu mir an den Tisch. Sie scheint eine ähnliche Nacht gehabt zu haben wie ich. „Guten Morgen, Stella. Scheint du hast auch schlecht geschlafen.“ – „Guten Morgen, Barry. Ja wahrscheinlich. Bekomme ich auch was zum Frühstücken?“, fragt sie mich. Da kommt auch schon Chantal rein und fragt was sie essen möchte. Nachdem sie die Bestellung aufgenommen hat und wir gegessen haben, besprachen wir den Plan für heute. Ich sagte ihr, dass ich heute mal weg muss für ein paar Stunden und in der alten Wohnung nachsehen werde, ob etwas übersehen wurde. Sie war damit einverstanden, also machte ich mich erstmal mit James auf zu meiner alten Wohnung. Auf dem Weg dorthin machte ich einen Termin für heute bei Dr. Rewokto.

Am Gebäude angekommen in der mein Appartement ist, sehe ich das Auto meiner Ex-Freundin Nadine. Das ist die blöde Kuh, die mich verlassen hat und wegen der ich nach Mallorca gegangen bin, um mich zu besaufen. Was will sie hier?

Dann dämmerst es mir. Sie hat bestimmt die Presseerklärung gesehen und nun will sie mit dem Chef einer großen Firma zusammen sein. Vorher war ich anscheinend nicht gut genug. James parkt den Wagen neben ihrem und ich steige aus. „Warten sie hier. Ich komme da oben alleine klar“, weise ich ihn an. „Mir wäre es lieber, wenn ich zu ihrer Sicherheit mitkommen würde, aber wenn sie das so wünschen. Ich warte hier auf Sie, falls Sie Hilfe brauchen“, antwortet mir mein pflichtbewusste Assistent.

Ich gehe ins Gebäude und sehe, dass der Lift außer Betrieb ist. „Auch das noch. Der Tag scheint nicht mein Bester zu werden“, sage ich mir. Also auf in den 12. Stock per Treppenhaus.

Oben angekommen brauche ich erstmal eine kurze Pause von den vielen Stufen und freue mich in die Wohnung zu kommen und ein Glas Wasser in meinen trockenen Hals zu schütten. Vor meiner Tür sitzt sie nun. Nadine.

Sie hat mich schon erwartet. „Hi Schatzi. Wie geht es dir? Ich wollte gerade zu dir. Ich hätte ja angerufen, doch du bist nicht hingegangen“, mäkelt sie wieder. „Hallo Nadine. Wir sind nicht mehr zusammen, also lass diese Kosenamen. Was willst du?“, brumme ich sie an. „Ich wollte nur sehen wie es dir geht?“ – „Mir geht es gut und jetzt geh.“ – „Warum bist du so aggressiv? Hast du wieder Stress mit deinem Chef?“ – „Nein habe ich nicht. Ich bin jetzt mein Chef“, sage ich ihr gehässig. Ich öffne die Tür und gehe in meine Wohnung. „Darf ich rein kommen?“, fragt sie ganz schüchtern. „Wenn es sein muss“, antworte ich ihr patzig. „Ich schau nur noch nach ein paar Sachen dann bin ich auch schon wieder weg.“ – „Ja ok. Ich brauche nicht zu lange. Darf ich mir schnell was zu essen machen? Ich hab einen Bärenhunger.“ Warum hab ich mir das damals mit ihr angetan. Sie ist wie ein Parasit, der einen aussaugt und langsam umbringt. „Tu was du nicht lassen kannst. Ich bin im Schlafzimmer.“

Im Schlafzimmer angekommen schließe ich hinter mir die Tür, um diese dumme Nuss nicht mehr sehen zu müssen. Wo hab ich nur mein Tagebuch hingelegt. Das brauche ich, wenn ich zu Astrid fahre. Das war eine ihrer Ideen, dass ich ein Albtraumtagebuch führe, um den Grund meiner Albträume besser zu analysieren. Es soll mir helfen, wenn ich wieder glaube, dass die ganze Welt gegen mich ist. Nadine poltert richtig in der Küche. Man hört die Töpfe knalle und den Kühlschrank. Nachdem ich das Tagebuch gefunden habe. Zwischen den Matratzen versteckt, wende ich mich wieder der Tür zu, die mich von dieser schlimmen Person trennt. Gerade möchte ich die Tür aufmachen und schon ist es passiert. Eine riesige Explosion. Ich fliege, samt Tür, auf mein Bett zurück. Die Fenster zerspringen und mir klingen die Ohren.

Ich weiß nicht wie lange ich auf dem Bett unter der Tür lag, aber es war bestimmt nicht lange bis James zu mir kam und mir die Tür von der Brust nahm. Er hob mich über die Schulter und wir verschwanden auf schnellstem Weg ins Treppenhaus. Er sagte irgendwas zu mir, doch ich hab nichts verstanden. Es pfiff nur in meinen Ohren und der ganze Qualm verteilte sich nun in der Etage. Er zeigte nun mit seinen Händen was er sagte. Er machte einen Daumen hoch und einen runter. Bestimmt wollte er wissen ob ich halbwegs in Ordnung bin. Ich gab ihm ein Daumen hoch. Danach deutete er nach unten. Wieder ein Daumen hoch. James hob mich hoch und wir mühten uns ab nach unten zu kommen. Der Rauch wurde oben immer dichter und die Hitze der Brände, die durch die Explosion entstanden sind, breitete sich aus. Nachdem wir es in den achten Stock geschafft hatten schaute er sich um. Es schien mir, er sucht etwas oder jemanden. Diese paar Augenblicke in denen ich mich ausruhen konnte und den Qualm aus meiner Lunge husten konnte, taten gut. Kurz darauf machten wir uns wieder auf den Weg nach unten. Sonst schien mir, keiner hier zu sein. Auf jeden Fall waren keine weiteren Personen im Treppenhaus. Wie konnte das sein? Hier lebten so viele Menschen. Irgendjemand musste doch noch hier sein.

Wir haben es endlich hinaus geschafft. Am Auto angekommen atmete ich erstmal so gut durch wie ich konnte. Doch es tat weh. James begutachtete mich so gründlich wie es geht. „Wie konnten Sie diese Explosion so unbeschadet überstehen. Bis auf den Husten und die Platzwunde am Kopf haben Sie nur kleinere Blessuren, die schnell verheilen werden“, sagte James verwundert. Ich kam langsam wieder zu Atem. Wie gut doch frische Luft tut. Ich streckte mich durch und schaute nach oben. Mein Appartement total zerstört. Es stiegen dicke Rauchschwaden aus der Wohnung. Von der großen Fensterfront, von der man den Ausblick genießen konnte, war nichts mehr übrig. Auf dem gesamten Parkplatz sind die Splitter der Scheiben verteilt. Der Maserati hat einiger dieser Splitter auf dem Dach. Als ich zum Auto von Nadine sehe, stockt mir kurz der Atem. Mein Couchtisch steckt in der Windschutzscheibe. Wir hatten Glück sehr viel Glück. Mein Blick wandert weiter zur Ausfahrt vom Parkplatz. Dann musste ich mich übergeben. Ein schauriges Bild bot sich mir. Nadine, die bei der Explosion anscheinend herausgeschleudert wurde, hängt gepfählt auf der Stange des Parkplatzschildes. Die Stange bohrte sich vom Rücken aus durch ihren Brustkorb und legte ihr Herz, wie auf einem Silbertablett, frei.

 

Ich habe ihr Herz sowieso nie besessen.

 

„James hauen wir hier ab.“ – „Ja. Wir fahren ins Krankenhaus und Sie lassen sich schnell untersuchen“, riet er mir. Ich nickte. Ich wollte einfach weg hier. Mein Tagebuch wird wahrscheinlich oben in den Flammen verbrennen. Muss ich wohl ein neues erstellen. Kurz bevor wir den Ort des Geschehens verlassen, kommen uns schon Polizei und Feuerwehr, sowie Rettungswagen entgegen. Die Beamten halten uns kurz an und fragen wo wir denn hin möchten. James erklärte ihnen kurz alles und ließ eine Visitenkarte da. Danach machte er deutlich, dass er so schnell wie möglich ins Krankenhaus möchte. Er sagte ihnen noch welches und die Polizisten stimmten widerwillig zu.

 

Im Krankenhaus sagte mir der Arzt auch nichts Weiteres als James, ich hätte riesiges Glück gehabt. Nachdem ich von einer Schwester verarztet worden bin sind auch schon zwei Polizisten da. Ich erzählte ihnen was ich dort oben gemacht habe und wie alles abgelaufen ist. Sie schrieben alles auf und würden sich melden, wenn es etwas Neues gäbe oder sie noch irgendwelche Fragen hätten.

„Gott sei Dank sind wir die jetzt los. Diese Beamten stellen immer solche komischen Fragen.“ – „Das ist bei denen Vorschrift, Herr Whyte. Ich habe Herr Stegner informiert. Er erwartet uns im Haus“, sagt James.

Im Haus angekommen begrüßt mich zu aller erst Chantal, danach Boris. Der Rest des Personals erkundigt sich ebenfalls nach meinem Gesundheitszustand. „Mir geht es gut. Wo ist Stella?“, frage ich in die Runde. Chantal antwortet: „Sie hat sich in ihrem Zimmer verbarrikadiert. Sie möchte mit keinem Reden. Sie ist sehr aufgebracht und hatte bestimmt Angst um sie. Wie wir alle.“ – „So schnell werden sie mich nicht los“, spotte ich. „Boris. Ich möchte Einblick in den Bericht haben, sobald die Polizei fertig ist.“ – „Wird gemacht.“ – „Entschuldigt mich bitte, ich will nach Stella sehen. Vielleicht kann ich sie beruhigen.“ – „Ja machen Sie das, Herr Whyte.“

An der Tür von Stella angekommen, klopfe ich an. „Stella ich bin es, Barry. Mach bitte auf.“ Im ersten Moment war nichts zu hören. Keinen einzigen Laut gab sie von sich. Kurz darauf höre ich wie das Schloss öffnet. Sie reißt die Tür auf und springt mir um den Hals. Noch geschockt von dem was passiert ist, laufen ihr Tränen über die Wangen. Oder sind es Freudentränen mich zu sehen? „Ich habe schon gedacht du hast mich jetzt auch verlassen“, jammert sie mir ins Ohr. „Nein, ich habe dir gesagt, dass ich dich nicht alleine lassen werde. Und ich meine das auch so“, versuche ich sie zu beruhigen. „Dann mach nicht solche Sachen. Hast du mich verstanden?“ – „Ja, ich habe verstanden.“ Wieder dieser nörgelnde Unterton. „Ich konnte aber nicht ahnen, dass mein Appartement in die Luft fliegt. Zum Glück war ich alleine oben. Ok, mit Nadine.“ – „Wer ist Nadine?“, fragt sie mich schockiert. Sie schaut mich an als wäre ich ihr gerade fremdgegangen, dabei sind wir noch nicht einmal zusammen. Ist sie etwa eifersüchtig? „Warum war James nicht bei dir?“, fragt sie mich weiter und beginnt sich langsam zu beruhigen. „Als ich das Auto von meiner Ex-Freundin auf dem Parkplatz gesehen habe, hab ich ihn angewiesen unten zu warten. Mit meiner Ex werde ich schon fertig.“ – „Hm. Wäre es schlimm gewesen wenn er mitgekommen wäre?“ – „Wenn ich jetzt, im Nachhinein darüber nachdenke. Ja! Sonst wäre er vielleicht auch von der Explosion erfasst worden und hätte mir nicht so schnell helfen können.“ – „OK. Dann hat sich dein Retter heute eine Belohnung verdient.“ – „Meinst du? Es ist doch sein Job mich zu beschützen und mich aus Gefahrensituationen zu retten.“ Sie schaut mich grimmig an. „Ja, ok. Ich überlege mir was. Zufrieden?“ – „Ja“, sagt sie stolz und verschwinden hoch erhobenen Hauptes wieder in ihrem Zimmer. „Willst du nicht mit runter kommen?“, frage ich sie bevor sie die Tür wieder schließt. „Mit meinem verlaufenen Make-up? Kannst du vergessen. Ich muss mich erstmal wieder kultivieren“, antwortet sie mir trotzig. Frauen. Man muss sie nicht verstehen. Mit dem Gedanken schüttele ich meinen Kopf und steige die Treppe wieder hinunter.

Nachdem Chantal und Jacques mich gefragt haben was passiert ist und auch Einzelheiten wissen wollten, bat ich alle die es hören wollten, ins Esszimmer zu kommen. Jacques sollte vorher aber noch für alle Tee oder Kaffee machen, je nachdem wer was trinken möchte. Unsere Dienstmädchen halfen ihm dabei.

Nach ein paar Minuten war das gesamte Personal im Esszimmer versammelt und ich erzählte ihnen was geschehen war. Wie alles aussah und wie mich James hinuntergeholfen hat, doch was ich in meinem Appartement gesucht habe konnte ich geschickt umgehen. Ich blickte kurz auf die Uhr und hatte noch eine halbe Stunde bis ich bei Dr. Rewokto sein musste. Ich kam zum Abschluss und gab James ein Zeichen das es Zeit war wieder aufzubrechen. Nachdem ich mich entschuldigt hatte, dass ich wieder los muss, kam auch Stella endlich hinunter. Sie blieb stehen als sie merkte, dass ich schon wieder weg wollte. „So einfach kommst du mir diesmal nicht davon“, sagte sie mit einem verstohlenen Blick. Sie griff nach meiner Hand und zerrte daran bis ich endlich hinter ihr her lief. Wir gingen wieder die Treppe hinauf. Diesmal in mein Schlafzimmer. Als ich auch im Raum stand, machte sie hinter uns die Tür zu. „Was willst du jetzt machen?“, fragte ich leicht genervt. Sie weiß nicht, dass ich ein wenig Zeitdruck habe. Dann springt sie mir wieder um den Hals und küsst mich mit viel Leidenschaft. Sie greift mir in die Haare und zieht mich sehr eng an sich. Ich bemerke wie sich eine Erektion anbahnt, doch das ist mir egal. Sie hat sich wirklich Sorgen um mich gemacht. Ob sie sich in mich verliebt hat? Nach einigen Sekunden löst sie ihre innige Umarmung. „Ich hab noch einen Termin Stella“, hauche ich außer Atem, ihr entgegen. „Jetzt kannst du gehen. Aber mach nicht wieder so einen Mist und kommt heil wieder, ja?“, sagt sie, mit sehr leiser Stimme. Ihr Blick in meine Augen sagt mir mehr als ihre zwei Sätze, die sie mir zu geflüstert hat. „Ich werde wiederkommen. Ich lasse dich nicht alleine. Versprochen“, schwöre ich ihr und besiegele es mit einem weiteren Kuss meinerseits.

Danach gehe ich wieder hinaus zu James, der schon auf mich wartet.

 

An der Praxis angekommen, sage ich zu James: „Sie müssen nicht auf mich warten. Ich bin in ein eineinhalb Stunden fertig. Gehen Sie einen Kaffee trinken und besorgen Sie mir bitte etwas zu essen.“ – „Ja, mache ich. Nach meinen Erledigungen für Sie werde ich wieder vor der Praxis warten.“ – „In Ordnung.“

Ich steige aus dem Wagen mit dem Dreizack und mache mich auf den Weg zum Sofa der Psychiaterin. Die junge Dame am Tresen empfängt mich sehr freundlich und führt mich auch gleich ins Behandlungszimmer. Ein sehr bekannter Raum für mich. Es ist zwar schon einige Zeit her, dass ich hier zu Letzt war, doch es ist immer noch alles so vertraut.

Die eine Wand ist mit Regalen zugestellt, die vor Fachlektüre überquellen. Die Sonne scheint ins Zimmer und leuchtet die Bilder gegenüber an. Viele Bilder regionaler Künstler, die ich schon kenne. Bis auf das Eine, welches ein komisches Gefühl in mir hinterlässt. Das Motiv des Künstlers kann ich nur als halbtote Frau beschreiben. Knochig, platt und ein lebloser Blick im Gesicht. Eine reine Kohlezeichnung so wie es mir scheint, auf jeden Fall nur in Schwarz - Weiß und mit Schattierungen. Sehr dunkel und eher düster. Was der Künstler damit wohl sagen will? Im Rahmen ist der Titel des Bildes eingraviert. „Mode tötet langsam“. Ein wirklich treffender Titel.

„Ein wundervolles Stück, nicht wahr?“ Die Frau Doktorin ist ins Zimmer gekommen ohne, dass ich sie bemerkt habe. „Ja, eine tolle Arbeit und ein sehr gutes Motiv um nachzudenken.“ – „Finde ich auch. Also Herr Whyte. Wie ist es Ihnen ergangen? Sie haben sich, nachdem Sie auf Kur gegangen sind, nicht mehr gemeldet. Das sind jetzt fast vier Monate“, fragt sie mich und zeigt auf das Sofa.

Ich erzähle ihr was passiert ist und sie staunt nicht schlecht wie sich mein Leben in dieser kurzen Zeit drastisch veränderte. „Das was mit Stella läuft oder nicht läuft. Ich bin noch sehr unentschlossen. Ich weiß ja aktuell selber nicht was ich mit dieser Situation anfangen soll. Nur mein Beschützerinstinkt meldet sich immer. Es ist ein tiefer Drang in mir sie in Sicherheit zu wissen aber ich weiß nicht woher dieser Trieb kommt.“ – „Möglicherweise von Ihren Eltern.“ Schon wieder dieses Thema. „Wie meinen Sie das, Frau Doktor?“ – „Wie waren ihre Eltern so? Erzählen Sie mir etwas von Ihnen. Vielleicht ist dieser Drang ja in Ihrer Erziehung fest verankert gewesen. Im Allgemeinen ist ein ausgeprägter Beschützerinstinkt nichts Schlimmes.“ – „Ich muss sagen, ich kann mich kaum an meine Eltern erinnern. Ich habe aber erst seitdem ich Stella getroffen habe, immer wieder diese Erinnerungen an einen Unfall, von dem ich nichts mehr weiß. Es ist für mich immer sehr schwer daran zu denken. Ständig kommen Tränen in mir hoch und ich kann kaum atmen.“ – „Das ist gut. Dann haben diese Erinnerungen einen bedeutenden Wert für Sie.“ – „Wenn Sie das sagen. Auf jeden Fall bin ich in einem Auto, das Auto liegt auf dem Dach.“ Es beginnt: das Atmen fällt mir schwerer und mich umfasst ein beklemmendes Gefühl. „Ich bin sehr jung. Vielleicht sechs oder sieben Jahre alt. Mein Arm tut mir sehr weh. Ich glaube er war gebrochen und meine Mutter. Also ich denke es war meine Mutter, weil ich sie in der Erinnerung so nenne. Diese Frau hängt in ihrem Sitz kopfüber und rührt sich nicht mehr und sagt auch nichts mehr. Sie hängt nur da und sieht … sieht …“ es fällt mir sehr schwer hier weiter zu machen. Tränen machen sich bemerkbar. Ich streiche mir mit meiner Hand durch die Haare und atme schwer durch. „Es ist in Ordnung“, sagt Dr. Rewokto, „ wir können hier auch aufhören. Ihre Zeit ist nämlich auch gleich vorbei.“ „Was wirklich?“, sage ich erschrocken. Habe ich ihr wirklich jetzt ein eineinhalb Stunden, das erzählt was in vier Monaten passiert ist. Nein, das kann doch nicht sein. Ich bin doch erst bei heute Morgen angekommen. „Bitte kommen Sie nächste Woche wieder und beginnen Sie ein neues Tagebuch. Es wird uns helfen zu erklären warum Stella so wichtig für Sie ist. Und Vielleicht finden Sie ja heraus wer Ihre Eltern waren? Wenn Sie sagen, sie können sich nicht an diese erinnern.“ - „Ja das mache ich. Vielen Dank.“

Ich reiche ihr nochmals die Hand und bedanke mich für ihre Zeit.

Endlich aus der Praxis draußen. „Alles in Ordnung Herr Whyte?“, fragt mich James. Anscheinend sieht man mir das schwere Gespräch sichtlich an. „Ja alles OK. Kommen Sie, wir müssen Ihnen und mir einen neuen Anzug kaufen. In den kaputten Dingern können wir nirgends hin. Ich spendiere Ihnen einen, weil Sie mein Leben gerettet haben. Und weil Miss Jacksonsen darauf besteht, das ich mich bei Ihnen erkenntlich zeige.“ Mit leicht überraschten Blick schaut er mich an und sagt: „Ich habe nur meinen Job gemacht.“ – „Das habe ich ihr auch gesagt, doch sie besteht darauf. Also machen wir uns auf den Weg.“ – „Ja, Sir.“ – „James!“ Ich blicke ihn finster an. „Entschuldigen sie, Herr Whyte. Alte Gewohnheit. Ich werde mich bessern.“ Frustriert schüttele ich den Kopf und meine, dass ich mich wohl damit arrangieren muss. Diese Aussage zieht uns beiden ein leichtes Grinsen ins Gesicht, danach steigen wir ein und gehen shoppen.

 

Nach der kleinen Shoppingtour führte mich Chantal durch das Anwesen und zeigte mir sämtliche Zimmer. Darunter befanden sich eine große Bibliothek, ein Herrenzimmer mit Billardtisch – anscheinend Brunos Lieblingsspiel – und ein großer leerer Saal. Als ich sie darauf anspreche was daraus werden sollte bekam ich als Antwort nur ein Achselzucken. Dieser Saal lag abgelegen und da ich jetzt mit Stella für nicht absehbare Zeit hier wohnen werde, glaube ich, dass ich mir diesen riesigen Raum einrichten darf als Rückzugsort.

Wir gehen weiter Richtung Poolhaus. „Sie müssen nun durch diesen gläsernen Gang. Ich werde Sie nun alleine lassen, damit Sie in Ruhe eventuell ein paar Bahnen schwimmen können oder sich erholen können. Ich wünsche Ihnen viel Spaß.“ – „Vielen Dank. Ein paar Bahnen würden bestimmt gut tun nach dem heutigen Tag. Danke Chantal.“ – „Wenn Sie doch noch etwas Entspannung bräuchten, können sie gerne bei mir ins Zimmer kommen. Ich habe dort eine Massageliege, wenn Sie also möchten, werde ich Sie auch noch massieren“, fügt Chantal verlegen hinzu, dabei betont sie das Wort „Entspannung“ recht ausgiebig. Warum sind die Frauen nun so vernarrt in mich? „Ich überlege es mir. Vielen Dank Chantal. Ich gehe jetzt ein paar Bahnen schwimmen, aber ich hab keine Badehose dabei.“ – „Sie sind alleine Herr Whyte. Es wird Sie niemand sehen und Handtücher liegen immer bereit.“ – „Das ist ja alles sehr schön, aber ich möchte doch eine Badehose tragen. Bitte holen Sie mir eine aus meinem Zimmer. Solange werde ich mich bei diesem schönen Abend im Poolhaus umsehen.“ Ein kurzes „Ja“ und schon ist sie unterwegs.

 

Ich schlendere den gläsernen Gang zum Pool entlang. Durch die Fenster sieht man den schönen Garten mit vielen Rosen und kunstvoll geschnittenen Hecken, das leicht rötliche Abendlicht gibt dem ganzen noch einen wundervollen Schimmer. Die Fenster des Ganges sind leicht geöffnet und der Duft der Pflanzen durchzieht den gesamten Gang.

Dominik steht im Abendlicht und gießt die Pflanzen. Ihm scheint das sehr am Herzen zu liegen, denn jeden einzelnen Strauch prüft er hinterher nochmals mit viel Hingabe auf Parasiten oder ähnliches. Ich schüttele den Kopf und lass mich nicht mehr von ihm aufhalten, das Poolhaus zu inspizieren.

Dort angekommen sehe ich Stella ihre Bahnen ziehen. Sie hat ein irres Tempo drauf und scheint mich nicht bemerkt zu haben. Wie ein Delphin schwimmt sie durch das Wasser und sieht dabei so wunderschön aus in ihrem schwarzen Badeanzug. „Hier Herr Whyte, ihre Badehose.“ Chantal reicht mir meine Hose und verabschiedet sich wieder. In diesem Moment, indem sie mir die Hose reicht, kommt Stella auf uns zu und wendet mit vielen Wasserspritzern zu ihrer nächsten Bahn. Ein Anflug von Eifersucht? Wie kann sie so verliebt in mich sein? Sie kennt mich doch nicht wirklich? Und auch nicht meine dunkle Seite. „Ich gehe mich schnell umziehen. Meine Sachen sind jetzt nass“, sagt Chantal genervt. Ich nicke und unbewusst blicke ich in ihren Ausschnitt. Die weiße Bluse, getränkt vom Wasser, ist nun leicht transparent und lässt mich ihre kleinen Brüste betrachten. Sie sehen so zart und unschuldig aus. Schnell sehe ich wieder zu Stella und tue so als würde ich sie beobachten. Doch mein Blick blieb nicht unbeobachtet. „Herr Whyte sie sollten sich beherrschen“, raunte sie. Trotz der Tatsache, dass sich so ein Benehmen meinerseits nicht gehört, ist sie nicht aufbrausend oder ähnliches. Nein im Gegenteil. Sie scheint eher erfreut zu sein über meinen Fauxpas. Ich entschuldige mich bei ihr und sie lässt mich mit der rothaarigen Nixe alleine.

Ich gehe hinter den Wandschirm, der zwischen den Duschen und dem Becken steht und möchte mir die Badehose anziehen. Doch meine Gedanken kreisen nur um die kleinen Brüste von Chantal und die Frage wie sie sich wohl anfühlen. Wie fühlen sich wohl ihre kleinen Nippel an, oder ihr Hintern? Mein Kopf spielt sämtliche Empfindungen durch. Ich werde unkonzentriert und beim Ausziehen der Hose geschieht es. Ich verliere das Gleichgewicht und stürze mit dem Wandschirm in den Pool.

 

Als ich wieder auftauche, sehe ich zuerst zu Stella, die krümmend vor Lachen am Beckenrand steht. Meine Güte ist mir das peinlich. Ich schwimme zum Wandschirm und schleppe ihn mit mir und meiner restlichen, durchnässten, Kleidung aus dem Schwimmbecken. „Das war es dann wohl mit schwimmen“, sage ich verärgert zu mir. Mir ist nun egal, dass mich jeder durch die großen Fenster um den Pool sehen kann und ziehe mich um. Meine nassen Klamotten schmeiße ich in die Ecke, die klatschend am Boden auftreffen.

Ich erblicke zwei Liegen in meiner Nähe, zwischen denen ein kleiner Tisch steht, auf dem zwei Champagnergläser platziert wurden. „Erwartest du jemanden?“, frage ich Stella, nachdem sie sich beruhigt hat und sich auf den Weg zu mir macht. „Um ehrlich zu sein ist dieser ´Jemand´ schon hier und hat auch schon ein wenig Sport gemacht“, antwortet sie mir kichernd. „Ach und was gibt es zu feiern?“ - „Du bist doch jetzt der neue Chef der Firma und soviel ich weiß, beziehungsweise mitbekommen habe, hat mit dir noch keiner darauf angestoßen.“ – „Da hast du recht. Bis jetzt hatte ich auch noch keine Zeit dafür.“ – „Also habe ich mir die Freiheit erlaubt, während du weg warst, dass hier für dich vorbereiten zu lassen.“ Sie deutete auf den Tisch. „Vielen Dank“, sagte ich gerührt. Ich greife zur Champagnerflasche im Eiskübel und öffne diese mit einem lauten Knall. Wir stoßen auf meinen neuen Job an und reden über die Ereignisse der letzten Tage und unsere Pläne für die Zukunft.

„Mich wundert es sehr, dass du so wenig trauerst, Stella. Ich merke zwar, dass du dich sehr stark ablenkst, mit allem möglichen, aber so richtig getrauert hast du nicht.“ – „Das mache ich dann wenn wir die Trauerfeier für ihn abgehalten haben. Und ja, ich lenke mich sehr ab, weil ich nicht ständig daran erinnert werden will“, antwortet sie mir energisch. „Aha. OK. Und wann soll die Beisetzung sein.“ – „Ich würde sagen nächste Woche. Wir laden nur die engsten Freunde und Verwandte ein.“ Ich unterbreche sie mit: „Und Firmenpartner.“ Ich bekomme einen verwunderten Blick zugeworfen. „Wieso? Die kennen ihn doch nicht. Warum sollten sie dabei sein?“ – „Du musst es so sehen. Sie haben jahrelang mit ihm Geschäfte gemacht und möchten ihm vielleicht die letzte Ehre erweisen. Außerdem macht es ein gutes Bild nach außen und generiert möglicherweise auch neue Kunden, beziehungsweise Aufträge. Wir müssen jetzt auch an die Firma denken. Sie darf jetzt, nach diesem Schlag, nicht die Richtung verlieren oder gar daran zerbrechen.“ – „Ganz der Unternehmer. Ich merke schon, warum mein Vater dich als Stellvertreter ausgesucht hat.“ Ich werde ganz rot. „Vielen Dank für das Kompliment aber wir haben genug über die Arbeit geredet. Ich denke wir sind hier um auf mich zu trinken.“ Sie lächelt mich an und nickt zustimmend mit dem Kopf. Danach reden wir und trinken den wunderbaren Champagner. Wir machen es uns auf den Liegen bequem und genießen den Duft der Rosen, der sich im Poolhaus verbreitet. „Dein Vater hat doch bestimmt ein Testament hinterlassen. Wann musst du zum Notar um zu erfahren was du alles geerbt hast?“, frage ich sie. „Der Notar kommt morgen. Jetzt wo du das mit dem Testament erwähnst. Er hat auch nach dir gefragt aber wahrscheinlich ist es nur wegen Formalitäten bezüglich der Firma“, antwortet sie mir. „Er hat nach mir gefragt? Komisch. Aber es werden bestimmt nur um den Papierkram gehen.“

 

Nachdem die Sonne untergegangen ist, machen wir uns auf den Weg in unsere Zimmer. Der heutige Tag war wirklich alles andere als langweilig, doch ich muss langsam beginnen alles aufzuklären. Auf die hiesige Polizei kann man sich kaum verlassen. Wer weiß, wer zu den Typen vom Anschlag gehört? Und wo ist sein Bodyguard? Viele Fragen bleiben heute ungelöst, oder gar nicht wahrgenommen. Es muss sich aber jetzt etwas tun in Sachen Aufklärung, denn nun bin ich wohl im Visier dieser Leute.

 

Mit einem flauen Magen liege ich im Bett. Was wohl Bruno getan hätte?

Kapitel 5

Wieder war die Nacht kurz und unruhig für mich. Ich ziehe meinen Morgenmantel über und mache mich auf den Weg zur Küche, als ich von unten leises Stöhnen hörte. 

Neugierig versuche ich unbemerkt nach unten zu gelangen. Plötzlich ein Poltern, wie von heruntergefallenen Topfdeckeln. Das Stöhnen hat abrupt aufgehört und nur noch das Klirren der Deckel war zu hören. "Hoffentlich hat und keiner gehört." Höre ich eine Frauenstimme flüstern. Ich konnte sie aber nicht einordnen, sie kam mir aber bekannt vor. "No No Cherie. Keine Angst. Mein morgendliches Gepolter hört auch niemand. Mach dir keine Sorgen." Das ist eindeutig Jacques, der sich nicht einmal bemüht leise zu sein. Sein Akzent und seine markante Stimme haben ihn verraten. Doch wo kamen ihre Laute her. "Also Cherie wo waren wir stehen geblieben." Ein Hauch von Verspieltheit lag in der Art, mit der er diesen Satz aussprach. Kurz drauf ging hörbar ihr verruchtes Spiel weiter. Jacques´ Gestöhne ging weiter und nun wusste ich auch woher es kam. Aus der Küche.

Auf dem Weg dorthin wurde es hell. Die Tür stand einen Spalt offen und lies einen kurzen Blick auf ihr Liebesspiel zu.

Ich sah Jaques der sich von Sabrina genüsslich einen blasen ließ. Von der Tür aus, habe ich einen guten Blick auf die beiden. Der Franzose stand da und hielt sich an der Arbeitsfläche fest, während Sabrina seinen Penis bearbeitet.

Nach einigen Augenblicken griff er in ihre Haare und sie ließ ihre Hände von ihm. Es schien als würde er ihren Kopf führen und sie in den Mund ficken. Unbewusst glitt eine Hand zu meinem halb erigierten Schwanz und begann ihn zu massieren. Jacque stöhnte genussvoll auf als er seine Männlichkeit tief in ihr verschwinden ließ. Sie würgte und er ließ sie durchatmen.

Er griff sie an den Oberarmen und zog sie hoch zu sich. Ein tiefer und leidenschaftlicher Kuss folgte. Danach hebt er sie auf die Theke und streift ihren Rock hoch. Nun kniet er sich hin und sieht, so wie ich, ihre junge rasierte Vagina. Er beginnt sie zu lecken und scheint seinen Job gut zu machen. Sie legt den Kopf nach hinten und vergräbt ihre Hand in seinem Haar und stöhnt leise auf. Sie scheint ihn zwischen ihre Schenkel zu zerren. So vertieft in ihr Liebesspiel merken die beiden nicht, dass ich die Tür ein wenig weiter geöffnet habe um mehr zu erkennen. Ein wirklich geiler Anblick, die beiden vertieft in ihre Lust zu einander. Ich spüre wie sich meine Lust langsam aber sicher in mir sammelt und immer größer und begehrender wird. Ich streiche mir über die Brust. Nein. Warte. Das ist nicht meine Hand. Ich erschrecke leicht, verbiete mir aber einen Laut zu geben. Ich drehe mich um, um den Besitzer dieser fremden Hand an meinem Körper zu erkennen. Es ist Chantal, die sich an mich geschlichen hat und sich anscheinend mit mir ihre Kollegin und den Koch beobachtete. Nur mit T-Shirt und Tanga bekleidet. Sie drückt mir einen Finger auf den Mund und schaut mir tief in die Augen. Sie schien zu sagen: "Es ist alles in Ordnung. Sag nichts. Ich kümmere mich um dich." Langsam nahm sie ihren Finger von meinen Lippen und öffnete meinen Mantel. Zart streicht sie mir über den Körper und ging in die Knie. Sie nimmt meinen Phallus in den Mund und saugt an ihm, als würde sie noch nie so etwas geschmeckt haben. Sie beginnt langsam zu Stöhnen und ich gebe mich diesem Gefühl hin. Meine Hand greift instinktiv in ihre Haare und beginnt den Rhythmus vorzugeben. Aus der Küche höre ich ein Klatschen. Ich blicke kurz hinein. Die beiden haben nun eine andere Stellung angenommen. Sie liegt nun auf der Arbeitsfläche der Küche den Hintern dem lüsternen Franzosen zugesteckt, der einen erneuten Hieb mit der flachen Hand auf ihren knackigen Hintern platziert. Sie stöhnt leise auf und ein leuchtend roter Abdruck seiner Hand hat sich auf ihrer Pobacke verewigt. Derweil saugt Chantal weiter und beginnt ihre Zähne zum Einsatz zu bringen, um meine Aufmerksamkeit wieder auf sie zu richten. Nachdem ich mich ihr wieder zugewandt habe, hört sie auch auf, und steht auf. Packt mich an der Hand und zerrt mich ins Esszimmer, wo sie sich auf den Küchentisch legt und sich mir in voller Pracht präsentiert. Sie zieht ihr T-Shirt und den Tanga aus. Danach öffnet sie sich und lädt mich dazu ein sie zu ficken. In meinem Morgenmantel habe ich immer ein Kondom dabei. Schnell streife ich den Pariser über und positioniere mich vor ihrem Schambereich. Ein prüfender Blick in ihr Gesicht, dass sie das auch wirklich möchte. Ein kurzes Nicken und schon dringe ich in ihre feuchte Muschi ein. Sie scheint nicht oft Sex zu haben, denn sie ist sehr eng und scheint mit meiner Größe zu Beginn ein wenig Schwierigkeiten zu haben. Ich ziehe mich kurz darauf nochmal zurück und versuche ein weiteres Mal in sie einzudringen. Diesmal nimmt sie mich komplett auf und stöhnt leise auf. Ich gebe ihr kurz Zeit sich daran zu gewöhnen bis ich beginne sie zu ficken. Sie fühlt sich so gut an. Mit jedem ihrer Atemzüge merke ich wie sich ihre Muskeln im Unterleib zusammenziehen und wieder entspannen. Ein atemberaubendes Gefühl. Aus der Küche hören wir das Klatschen und Stöhnen der beiden Liebenden, was uns antörnt und uns geiler werden lässt. Ich beginne mein Becken zu bewegen und sie schließt die Augen um sich dem Gefühl hinzugeben. Wahnsinn. Sie fühlt sich so gut an. Ich streiche mit meinen Fingern an ihrem Körper entlang und genieße ihre zarte Haut. Ihre Brüste wippen im Takt mit und ihre Brustwarzen sind extrem hart, als ich sie anfasse und beginne sie zu zwirbeln und zu kneifen. Sie wird lauter und bäumt ihren Unterleib auf. Ich lehne mich weiter vor um der Entdeckungstour meiner Finger mehr Spielraum zu geben und um tiefer in sie stoßen zu können. Meine Finger wandern weiter zu ihrem zarten Hals und umgreifen diesen. Ein erneutes Stöhnen entfährt ihrer Kehle. Sie scheint auf diese harte raue Tour zu stehen. Instinktiv werden meine Stöße härter der Rhythmus schneller. Nebenan wird das Stöhnen immer lauter, und man kann ihren keuchenden Atem hören. Ich gleite mit meinem Daumen über ihre Lippen. Wie hypnotisiert öffnet sie ihren Mund leicht und genießt die Berührung sichtlich. Ich schiebe ihn langsam zwischen ihre lustvollen Lippen und sie beginnt an ihm zu saugen. Ich spüre wie mein Orgasmus sich aufbaut. Ich gebe ihr nun alles und habe vergessen wo wir sind. Mit aller Kraft stoße ich meinen Penis in sie und lasse mich in einen befreienden Orgasmus fallen. Und gleich drauf auf Chantal, die mit mir gekommen ist und meine Lenden in ihrem Saft getaucht hat. Ebenso haben es Jacques und Sabrina getan, die sich, während wir uns vom Orgasmus erholen, an uns vorbeigeschlichen haben. Nicht nur ich hatte heute einen schlechten Schlaf.

 

Am Morgen hatten Jaques und Sabrina sich bei mir für die Vorkommnisse in der Küche entschuldigt. Ich beschwichtigte die Beiden das alles in Ordnung sei, ich jedoch darauf bestehe das solche Tätigkeiten nicht mehr in der Küche stattfinden. Sie wurden scharlachrot und versicherten mir, dass es nicht mehr vorkommen wird. Damit war für mich die Sache erledigt und ich könnte mich auf den Besuch des Notars von Bruno vorbereiten. Ich bin gespannt, welchen Grund er hat, dass ich bei der Testamentsverlesung dabei seien soll. Noch habe ich Zeit und weiter nichts vor. James ist im Haus mit der ganzen Technik und bespricht sich gerade mit Boris, er meinte, als ich meinen Kaffee getrunken habe, sie müssen heute besonders vorsichtig sein. Warum sagte er aber nicht. Weiter sagte er, er wolle uns nicht beunruhigen. Das ist die schlechteste Aussage, die man machen kann, um jemanden nicht zu beunruhigen. James geht wohl davon aus, dass mir diese Informationen verunsichern werden.

Ich gehe über den Vorplatz in Richtung des Gebäudes des Securitypersonals. Es ist heute ein richtig heißer Tag und die Sonne brennt herunter. Dominik steht an einer der Hecken und scheint über etwas zu grübeln. Er hat seine Stirn in Falten gelegt und seine Hand am Kinn. Der ist sicher nur wegen der Hitze und den Pflanzen so in Gedanken, den er bemerkt nicht wie ich ihm einen guten Morgen wünsche. Eines der Fenster in das Büro von Bruno ist offen und man kann sie von draußen lautstark diskutieren hören.

Was da wohl los ist? Ich bin neugierig und habe noch ungefähr 100 Meter Weg vor mir bis ich bei denen ankomme. Eine kleine Hecke wächst entlang des Weges den zur Eingangstür führt, wo ich bestimmt gesehen werde und nichts mehr mitbekommen werde. Ich entschließe mich in der Deckung der Hecke an das Fenster heranzukommen um in Erfahrung zu bringen was es so Aufbrausendes gibt. Ich gehe in die Knie und schleiche mich vorsichtig an. Ihre Stimmen werden deutlicher und noch hat mich keiner bemerkt. „Ich habe das gesamte Personal geprüft wie konnte ich das nicht erkennen“, schimpft Boris mit sich. Was er wohl meint. „Sei doch leise. Wenn Herr Whyte etwas mitbekommt wird es ungemütlich und das nicht nur für Dominik und Waldemar.“ Jetzt werde ich langsam misstrauisch. Was ist mit den Zweien. Hat Boris nicht gesagt er hat das gesamte Personal geprüft? Ich habe noch einen Katzensprung vor mir und langsam kann ich ihre Gesichtsausdrücke auch erkennen. Boris sieht aus als wäre er rasend vor Wut. Mit glühend roten Kopf läuft er hin und her, fuchtelt mit irgendwelchen Akten und wendet sich James zu, der versucht ihn zu beruhigen. „Wie konnten wir nicht erkennen, dass deren Dokumente gefälscht sind. Es ist das Leichteste auf der Welt sowas nachzuprüfen. Warum ist uns da so ein schlimmer Fehler unterlaufen?“, versucht Stegner ruhig zu sagen, so dass es Dominik, der im Garten steht, nicht mitbekommt. Doch ich, der nun unter dem offenem Fenster lauscht, werde immer nervöser bei dem Gedanken, dass das Personal doch nicht so harmlos ist wie es den Anschein hatte. „Und was machen wir jetzt?“, fragt James seinen Vorgesetzten. Einen Blick riskierend, sehe ich Boris der sprachlos vor meinem Bodyguard steht und keine Antwort weiß.

Er überlegt und dass ziemlich lange. „Wir verschweigen es einfach“, ist Boris´ Lösung. James schaut ihn ungläubig an und selbst mir verschlägt es die Sprache. Wie kann er nur auf so eine Idee kommen und mir sowas verschweigen wollen. „Und Waldemar und Dominik schmeißen wir raus. Wir sagen Herrn Whyte sie haben familiäre Notfälle und können in nächster Zeit nicht zur Arbeit kommen. Er wird nicht merken das wir in anlügen. Es ist ja auch kein Fall, der so nicht vorkommen kann. Außerdem kann es sein das Herr Whyte ab heute nicht mehr unser Chef ist. Kommt drauf an was im Testament steht.“ – „Nicht mit mir. Ich will damit nichts zu tun haben“, sagt James entsetzt. „Dann verlieren sie Ihren Job“, antwortet ihm sein Chef kalt. Ich hätte nie gedacht, dass Boris zu solchen Mitteln greift. Er erpresst James regelrecht. Verärgert nickt James und geht. Boris ruft ihm nur zu: „Machen Sie keine Dummheiten.“

Ich höre wie sich die Tür öffnet und schnell gehe ich in Deckung, damit James mich nicht sieht.

Nachdem er nicht mehr zu sehen ist, wende ich mich wieder Boris und seinen Verheimlichungen zu. Er nimmt den Telefonhörer und wählt eine Nummer. Nach kurzem Warten beginnt er zu reden, doch ich kann ihn nicht verstehen. Er spricht in einer Sprache. Doch einige Brocken sind auch für mich verständlich. Es geht anscheinend um Stella und den Notar. Es wird wohl um das Testament gehen. In seinem Gespräch geht es weiter über eine Bank und viel Geld. Stellas Name fällt des Öfteren. Was er wohl vor hat?

Ich muss sie warnen, aber Boris darf keinen Verdacht schöpfen.

 

Ich entferne mich langsam vom Fenster und steige schnell über das Gebüsch. Ich versuche ihn zu überraschen vielleicht kommt er von seinem Plan ab, wenn ich ihn in der Planung überrumpele. Ich richte schnell meine Sachen und blicke schnell um mich, damit mich auch wirklich niemand entdeckt hat. Nein niemand in der Nähe. Ich gehe auf die Tür zu und bereite mich mental auf alle möglichen Szenarien vor. Doch was soll ich diesem Hünen entgegenstellen, ich bin im Vergleich zu ihm, nur ein Knochen. Ich schüttele den Kopf und sag mir, dass ich schon irgendwie durch diese Sache durch komme.

Ich öffne langsam die Tür und Boris beendet auch schnell sein Telefonat in Deutsch. Ich würde gerne mal wissen, was das für eine Sprache war. „OK. Der Taxifahrer soll vorher nochmal anrufen und sich vorne am Tor anmelden. Ich lasse ihn sonst nicht durch. Auf Wiederhören“, spricht er hastig in das Telefon und legt auf. „Guten Tag, Herr Whyte. Sie sind sicher gespannt wie es weitergehen wird und was im Testament steht.“ – „Guten Tag, Boris. Ja, das bin ich. Darf ich fragen, für wen sie das Taxi bestellt haben?“ – „Es ist für Frau Jacksonsen. Sie möchte nach der Testamentsverlesung in die Stadt fahren und noch einige Erledigungen machen.“ – „Und was ist mit dem Maserati?“ – „Der steht Ihnen zur Verfügung. Wir haben zwar schon einen zweiten Wagen bestellt doch er wird erst in zwei Tagen geliefert.“ – „Das ist jetzt nicht Ihr Ernst?“, frage ich ihn entsetzt. „Wir müssen uns hier verstecken, um unser Leben fürchten und Sie haben es nicht hinbekommen ein zweites sicheres Fahrzeug zu organisieren.“ – „Tut mir Leid, Herr Whyte. Auch für mich ist das eine neue Situation und auch ich habe mich beim Hersteller beschwert, doch er schob die Schuld auf einen Zulieferer, der seine Lieferung nicht pünktlich liefern konnte. Doch das Auto bekommt einige, von uns bestellte Extras, gratis. Um“ – „Stopp“, unterbreche ich ihn. „Sehen sie zu dass der Wagen auch am Montag auf dem Hof steht. Ich möchte sowas nicht nochmal erleben. Ihre Unfähigkeit ist zum Kotzen. Beim nächsten Mal muss ich mir wirklich überlegen, ob Sie wirklich der Richtige sind für diesen Job.“ Seine Gesichtszüge wandeln sich von bedrückt zu verängstigt. Wie kann dieser Berg von Mensch so Angst haben seinen Job zu verlieren. „Ja. Ich habe verstanden“, sagt er wortkarg.

Ich sehe mich schnell in seinem Büro um. Doch ich entdecke nichts, dass irgendeinen Anhaltspunkt geben könnte was er geplant hat. Im Augenwinkel sehe ich wie Boris seine Fäuste ballt und kurz vor der Explosion steht. Es wird höchste Zeit aus seinem Büro zu verschwinden, sonst war die Explosion das Harmloseste was ich heute erlebt habe. „Ich gehe wieder. Der Notar sollte auch gleich da sein.“, damit verlasse ich sein Büro und mache mich wieder auf den Weg ins Haus. Leider konnte ich nicht erfahren was er geplant hat. Trotz allem muss ich Stella warnen, sie muss jetzt noch mehr auf sich achten. Doch was ist mit Dominik und Waldemar? Warum mussten sie gehen? Hätten sie ihm vielleicht im Weg gestanden? Wenn ihre Papiere gefälscht sind, wer sind die Zwei wirklich?

 

Kapitel 6

 „Chantal, sagen Sie James ich warte auf ihn im Arbeitszimmer und passen Sie auf das Boris nichts mitbekommt“, flüstere ich ihr im Foyer ins Ohr. Leicht verwirrt geht sie einen Schritt von mir weg und sieht mich fragend an. Auch ich werfe ihr einen fragenden Blick zu, ob sie mich verstanden habe. Sie nickt und macht sich auf die Suche nach James.

 

Auf dem Weg ins Arbeitszimmer, gehe ich nochmals meinen Plan durch heraus zu finden auf welcher Seite James steht und ob ich ihm vertrauen kann. Eine sehr heikle Situation. Wenn er auf meiner Seite steht, wovon ich ausgehe, habe ich sozusagen einen Informanten im System von Boris, der mir sagen kann wenn er mir etwas verschweigen will. Wie die Sache mit Waldemar und Dominik, zum Beispiel. Um den Gärtner ist es mir nicht schade. Ich konnte sowieso nichts mit ihm anfangen und schlechte Arbeit hat er auch abgeliefert. Die Büsche die er sich die letzten Tage so intensiv angeschaut hat, sind alle befallen mit Parasiten und wir mussten sie austauschen lassen. Somit hat sein ganzes Blätteranstarren nichts bewirkt.

Doch Waldemar würde ich ungern austauschen müssen, er kennt die Technik in diesem Gebäude und allen anderen, sowie sämtliche Fenster, Türen und Sicherheitseinrichtungen im Haus. Mit diesem Wissen ist es auf jeden Fall nicht ratsam ihn gehen zu lassen, vor allem weil ich nun niemanden mehr trauen kann. Allein dieser Sicherheitsaspekt macht ihn so wichtig.

Ich muss wissen ob ich meinem Bodyguard trauen kann, bevor der Notar hier ist. Die Zeit drängt.

Im üppig eingerichteten Zimmer ist auch ein Fernsehgerät vorhanden. Mal schauen was so in den Medien los ist. Ein großer Nachrichtensender berichtet gerade von der Explosion in meiner Wohnung. „Am gestrigen Vormittag ist es zu einer Explosion in der Wohnung von Barry Whyte gekommen. Die Ursache wird immer noch untersucht. Nach Informationen eines Polizeisprechers befanden sich Herr Whyte und eine Frau Nadine Baier in der Wohnung als es zur Explosion kam. Frau Baier ist aufgrund der Schwere des explodierenden Gases aus der Wohnung geschleudert worden und tödlich verunglückt. Der Eigentümer der Wohnung wurde nur leicht verletzt. Informationen der Polizei zufolge, befand sich Herr Whyte vor der Explosion in einem anderen Teil des Appartements und ist durch seinen Bodyguard in Sicherheit gebracht worden. Zurzeit befindet er sich in seinem neuen Anwesen am Rande der Stadt.“ Woher haben sie diese Informationen? Hat Boris etwa nicht darauf geachtet dass unser Aufenthaltsort geheim bleibt? Oder hat James den Beamten nicht gesagt dass sie die Adresse nicht weitergeben dürfen? Die Tür öffnet sich und James kommt herein.

„Sie wollten mich sprechen Herr Whyte?“, kommt er fragend in den Raum getreten und schließt die Tür hinter sich. „Ja. Sehen Sie unser kleines Abenteuer gestern ist in den Medien“, antworte ich und zeige auf den Flatscreen.

Im Bericht geht es weiter: „Es befanden sich keine anderen Personen im Gebäude und auch sonst wurde nichts beschädigt. Die Polizei geht von einem gezielten Anschlag aus und schließt nicht aus, dass dieses Ereignis mit dem tragischen Unfall von Bruno Jacksonsen, dem Gründer von Jacksonsen Communication Inc. und früheren Chef von Herrn Whyte, zusammen hängt. Hier Archivbilder. Er gründete die Firma vor 15 Jahren und machte schnell große Erfolge mit seinen Produkten und Produktionen. Das neueste Projekt des Unternehmens ist ein Fernsehgerät das ohne Träger, d.h. ohne Plasma oder LCD bzw. LED, funktionieren soll. Die Firma spricht von einem holografischen Fernsehen. Es soll das Leben von Grund auf verändern. Genauere Informationen gab das Unternehmen nicht Preis. Pressesprecher Karl Freesinger sagte nur: ““Mit unserer Technologie preschen wir weit voraus und einige werden uns für verrückt und total verzweifelt halten, doch Mark Twain hat mal gesagt „Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.“ Dies war schon sehr häufig der Fall in der jüngsten Geschichte und wir möchten unser Augenmerk nicht auf die Kritiker richten müssen, weil es von allen Seiten Kritik hageln wird. Das wissen wir jetzt schon. Wir wollen versuchen mit so wenig Trubel wie möglich an unserem neuen Projekt arbeiten zu können, um das bestmöglichste Produkt dem Kunden präsentieren zu können.““ Wir werden noch viel von diesem Unternehmen hören und uns auch noch sehr intensiv mit ihm beschäftigen. Das waren die Nachrichten des heutigen Tages. Wir melden uns wieder um 18 Uhr.“

Ich sehe in James´ Gesicht und es ist deutlich zu sehen, wie der Ärger und die Angst sich auch an ihm abzeichnen.

„Können sie mir verraten woher die Medien wissen wo wir sind?“, frage ich ihn und mache das Gerät aus. „Ich habe den Beamten noch deutlich zu verstehen gegeben, dass die Adresse und ähnliches streng vertraulich zu behandeln sind, da wir von einem Anschlag auf Herrn Jacksonsen ausgehen. Das war nicht mein Fehler und ich kann mir das auch nicht erklären“, entgegnet er mir und versucht mich zu beruhigen.

„Wie Sie meinen“, gebe ich ihm als Antwort und fahre weiter fort, „James was haben sie mit Boris bezüglich heute besprochen?“ James atmet tief durch und beginnt: „Boris ist ein schwerwiegender Fehler unterlaufen, denn ich Ihnen verschweigen soll, weil ich sonst um meinen Job fürchten muss.“ – „Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Sie sind über die Firma eingestellt worden. Boris war nur eine beauftragte Person. Außerdem ist es ihre Pflicht mich über solche brisanten Informationen in Kenntnis zu setzen“, beruhige ich nun Ihn. Er ist anscheinend sehr pflichtbewusst. Eine für diese Aufgabe wichtige Charaktereigenschaft.

 

„Wir haben herausgefunden, dass der Gärtner und der Hausmeister falsche Angaben zu Ihren Personalien gemacht haben.“ – „Und was möchte Boris jetzt unternehmen?“ – „Er möchte die Beiden rausschmeißen und es aussehen lassen, als wären es familiäre Notfälle.“ – „Und was halten Sie von dieser Idee?“ Nun entscheidet sich in wie weit ich ihm trauen kann, zwar hat er mir schon viel von dem gesagt was Boris eigentlich geheim halten wollte. Doch seine jetzige Antwort spricht nun für oder gegen ihn. „Ich halte es für eine schlechte Idee Ihnen es zu verheimlichen und sie darüber nicht zu informieren. Es gehört zu unserem Job und wir machen auch Fehler oder übersehen etwas. Doch je schneller wir den Fehler beheben, desto schneller können auftretende Schäden oder Gefahren vermieden werden.“ – „Gute Antwort. Sie werden nicht gefeuert. Und jetzt müssen wir den Besuch des Notars organisieren und einen Weg finden Boris los zu werden.“

 

Er sieht mich verwirrt an und fragt aus welchem Grund. Daraufhin erzähle ich ihm, dass ich sie belauscht haben und Boris am Telefon in einer undeutlichen Sprache geredet hat. Ich sage ihm einige Worte die mir einfallen und er erklärt mir, dass es sich dabei um russische Worte handelt. Auch habe ich anscheinend richtig gedeutet, dass es sich bei dem Gespräch um viel Geld und Stella gegangen ist. Doch was er jetzt genau vor hat wissen wir nicht.

Wir stellen einen Notfallplan auf und kümmern uns um den russisch sprechenden Securitychef, nachdem alle Formalitäten erledigt sind. Des Weiteren wird er sich intensiver um Stellas Sicherheit kümmern. So haben wir es vorläufig geplant. 

Impressum

Texte: Alex Koloskow
Bildmaterialien: T. K. Alice
Tag der Veröffentlichung: 24.06.2016

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich meiner Frau und den vielen Helfern, die bei der Entstehung mitgewirkt haben. Vor allem denen die sich für das Cover und das Korrekturlesen viel Zeit genommen haben. Vielen Dank an euch.

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