Danke aus und ab ans Meer
von Sabine Landgraeber
Erstausgabe 2015 unter dem Titel: Ohne Drehbuch ins Glück
Coverdesign: Chris Gilcher
Korrektorat: Kerstin Thieme
Inhalt
Wenn der Rausschmiss zum Glücksfall wird.
Lana Vandenberg, eine gefeierte Schauspielerin, verliert von heute auf morgen ihre Arbeit bei der beliebten Serie "Die See-Adler". Doch ein Unglück kommt bekanntlich niemals allein. Sie muss aus ihrer Wohnung ausziehen, ihr Freund schläft mit ihrer Konkurrentin, ihre verschollene Schwester erscheint plötzlich wieder auf der Bildfläche und ihre Mutter zeigt erste Anzeichen von Demenz. Und dann trifft sie auch noch eine alte Schauspielerin, deren großen Wunsch sie einfach nicht ausschlagen kann … Von nun an muss sie ihr Leben ganz ohne Drehbuch meistern.
Die Autorin
Sabine Landgraeber lebt in Berlin. Sie arbeitet als Regisseurin für alle großen deutschen Fernsehsender. Neben einigen Fernsehfilmen, ist sie hauptsächlich im Serienbereich tätig. Verliebt in Berlin, Schloss Einstein, Der Landarzt, Der letzte Zeuge, Im Visier der Zielfahnder und Sturm der Liebe sind nur einige Beispiele.
Vor einiger Zeit hat sie auch angefangen als Autorin zu arbeiten, wobei ein Großteil ihrer Romane auf Hawaii spielt.
Bisher erschienene Bücher:
Zufällig Hawaii (1)
Immer Hawaii (2)
Wieder Hawaii (3)
Picture Bride - Die Geschichte einer Fotobraut
Hochzeit nicht ausgeschlossen
Verliebt in Hawaii
Von einem Wimpernschlag zum anderen ist alles anders. Plötzlich steht mein Leben auf dem Kopf.
Montagmorgen, kurz vor sieben. Ich sitze gähnend in meinem Schminkstuhl und blinzele in das grelle Licht des Spiegels. Unzählige Birnen leuchten mir in mein müdes Gesicht. Ich schließe die Augen, weil Susie, die Chefmaskenbildnerin, mir eine Feuchtigkeitscreme aufträgt.
Entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten bin ich gestern Abend ausgegangen. Normalerweise mache ich so etwas nicht vor einem Drehtag. Eigentlich gehe ich nie aus. Aber gestern hat der bekannte Schauspieler Tony Schuhmann einige Leute unseres Ensembles auf einen Drink eingeladen, und da mir mein Agent immer predigt, dass ich viel mehr netzwerken sollte, bin ich mitgegangen. Das rächt sich jetzt. Nicht nur, dass ich todmüde bin, ich sehe leider auch so aus. Das ist für eine Schauspielerin nicht so gut. Gesichtsvermieter werden wir manchmal genannt. Ich muss grinsen bei dem Gedanken, dass meine Miete heute nicht so hoch ausfallen sollte. Mein Telefon brummt auf dem Tisch vor mir. Sicher will mich meine Mailbox ein weiteres Mal daran erinnern, dass Paul, mein Agent, eine Nachricht hinterlassen hat. Ich hatte noch keine Lust sie abzuhören.
Die Tür geht auf und Marie Montag steckt ihren Kopf herein. Ihr brauner Bob sieht wie frisch geschnitten aus und ihre Wangen glänzen rosig. Moment mal, wieso darf sie sich schon wieder ihre Haare schneiden lassen? Oder ist sie einfach nur vorteilhaft frisiert? Sie sieht jedenfalls sehr viel besser aus, als ich mich fühle.
„Guten Morgen“, kreischt sie mit ihrer schrillen Stimme in den Raum. „Roland ist noch nicht da und da dachte ich, dass du vielleicht Zeit für mich hast.“
Susie schüttelt den Kopf und Marie will sich schon zurückziehen, da scheint ihr etwas einzufallen.
„Sag mal, Lana, wollen wir die zweite Szene mal durchgehen?“
Sie entert den neben mir stehenden Stuhl, wühlt in ihrer großen Umhängetasche und zaubert ein paar Textblätter hervor.
„Ich habe gestern mit Beate geredet.“
Beate ist unsere derzeitige Regisseurin im Studiodreh, eine dumpfbackige Planschkuh, die absolut keine Ahnung von ihrem Job hat.
„Sie möchte, dass wir den Text auch auf einer zweiten Ebene anlegen.“
Aha, so ein Wischiwaschi. Das hörte man immer wieder von diesen ambitionierten Regisseuren. Hey, wir machen hier eine Soap. Wir sagen brav unsere Texte auf, stoßen nicht an die Möbel und gehen abends um sieben nach Hause.
„Ich sehe da keine zweite Ebene.“ Ich halte die Augen geschlossen, da Susie gerade zwei Pads, getränkt in Tee, über meine Augen gelegt hat. Die sollen die Schwellungen darunter lindern.
„Komm, lass es uns einfach versuchen. Achim war auch ganz begeistert, als ich ihm von Beates Vorschlag erzählt habe.“
Achim ist unser Coach, ein erfolgloser Schauspieler, der sich jetzt damit über Wasser hält, uns Stars die Texte einzubläuen. Eigentlich verstehe ich mich ganz gut mit ihm, wenn ich es mir recht überlege, ist er manchmal sogar ein klitzekleines bisschen hilfreich.
Marie beginnt, die erste Textzeile zu zitieren. Ich bin irritiert, das habe ich alles noch nie gehört. Ich setze mich auf, zupfe die Teepads von meinen Augen und reiße ihr den Text aus der Hand. Kurz überfliege ich die Szene.
„Das ist doch nicht heute dran?“
„Doch, hast du nicht das Memo bekommen? Die haben mal wieder umgestellt. Keine Ahnung, was das Problem war.“
„Dispo!“, kreische ich und schaue Susie an. Die geht in aller Seelenruhe zu ihrem Schreibtisch und reicht mir das Verlangte.
Ich lese mich panisch durch die seitenlange Disposition, in der minutiös vermerkt ist, wann und was wir heute drehen. Es ist ein Desaster. Ich bin in fast jedem Bild disponiert und es sind lauter Szenen, auf die ich mich überhaupt nicht vorbereitet habe. Meine Kopfschmerzen vom gestrigen Abend verstärken sich. Ich hätte doch nie so lange im Borchardt gesessen, wenn ich gewusst hätte, dass ich heute so viele Szenen habe.
„Was meinst du, sollen wir das wirklich so sagen? Ich habe das Gefühl, der Autor versteht meine Figur nicht so ganz.“
Marie schaut mich mit ihrem gekünstelten Lächeln an. Ich kann ihre gebleachten Zähne bestaunen.
„Einen wunderschönen guten Morgen, in dreißig Minuten ist Probenbeginn im Studio A, Vorwarnung für Marie, Frank und Thomas“, kommt es aus einem der Lautsprecher, die überall verteilt im Gebäude hängen.
„Lana, mach jetzt die Augen zu und halte still“, sagt Susie und drückt mich mit sanfter Gewalt in den Stuhl. Panik steigt in mir auf. Wie soll ich den heutigen Tag überleben? Sicher haben die aus der Disposition mir die Änderungen absichtlich nicht zukommen lassen. Ich rechne rasch nach. Wenn Susie sich beeilt, habe ich noch eine halbe Stunde, bevor ich dran bin. Da kann ich zumindest die Szenen bis zur Mittagspause durchackern.
„Was meinst du jetzt, sollen wir das so sagen, wie es hier steht? Es fühlt sich so falsch an“, jammert Marie neben mir.
Die hatte ich glatt vergessen. Ich bin kurz davor, sie anzuschreien, dass mir ihre Befindlichkeiten hinsichtlich ein paar Textzeilen im Moment total am Arsch vorbeigehen. Aber das würde sie sowieso nicht begreifen. Die Tür wird aufgerissen und Roland steht außer Atem davor.
„Hier bist du, Marie. Es tut mir leid, ich habe meine Bahn verpasst. Kommst du rüber?“
Marie nickt ihm zu. Sie schaut mich noch mal prüfend an, dann dreht sie sich wortlos um und verlässt türknallend den Raum. Ich schließe die Augen und überlasse mich Susies warmen, zarten Händen.
„Fertig!“
Ich betrachte mich im Spiegel. So schlecht sehe ich für mein Alter doch gar nicht aus. Eigentlich sogar ganz passabel. Die Ansätze meiner Strähnen müssten mal wieder gefärbt werden.
„Wann bin ich wieder zum Friseur eingeteilt?“
„Ich schau mal nach, aber warst du nicht erst vor zwei Wochen bei Paolo?“
Paolo ist der angesagte Friseur in Berlin. Unsere Produktionsfirma schickt uns Frauen alle vier bis sechs Wochen zu ihm, um unsere Frisuren in Form zu halten. Langweiligerweise bedeutet das leider auch, dass Paolo dazu angehalten ist, nichts zu verändern, sondern unsere Frisuren immer gleich aussehen zu lassen. Das ist eines der Dinge, die mich an einer täglichen Serie nerven. Seit acht Jahren habe ich blonde, schulterlange Haare mit zweifarbigen Strähnchen.
Ich danke Susie für das schöne Make-up, schnappe mir meine große Umhängetasche und gehe in den Postraum. Alle Schauspieler, Regisseure und Regieassistenten haben ein eigenes Postfach. Ganz altmodisch ist das ein riesiges Regal mit lauter kleinen Fächern. Es steht in einem fensterlosen Raum, in dem auch ein Computer für uns alle bereitgestellt wird. Jedes Fach ist mit dem jeweiligen Namen beschriftet. Lana Vandenberg steht über meinem. Über diesen Weg kommen wir an neue Drehbücher, unsere Wochen-Dispositionen und alle anderen Nachrichten der Produktion. Ich nehme mir meine rosafarbene Disposition und die Drehbücher, die ich noch nicht abgeholt habe. Mein Fach quillt permanent über, da ich nicht so häufig nachschaue, ob es was Neues gibt, wie ich sollte. Mein Blick streift Maries Fach. Es ist wie immer leer. Dann laufe ich schnell in meine Garderobe. Ich habe eine eigene, die ich mit niemandem teilen muss. Die meisten anderen Schauspieler haben zu zweit eine Garderobe, aber da ich den Starstatus genieße, bin ich in der glücklichen Lage, mich ab und zu zurückziehen zu können. Der Raum ist nicht sehr groß, nur ein kleines rotes Sofa von Ikea und die übliche Garderobenstange, auf der alle Outfits für den heutigen Tag hängen. Alles ist akribisch beschriftet und wir müssen uns selbst darum kümmern, dass wir auch das richtige Kostüm zur jeweiligen Szene anziehen. Dafür habe ich jetzt aber überhaupt keine Zeit, ich muss Texte lernen.
Ich sitze inmitten von bunten Blättern, als es an der Tür klopft.
„Ja?“
Peter Meinert steckt seinen Kopf durch die Tür. Er ist unser Producer. Ein smarter, ewig braun gebrannter Mann. Sein lockiges blondes Haar trägt er in einer großen Welle, immer im engen Anzug, meist mit einem taubenblauen Hemd.
„Morgen Lana, du hast hoffentlich die Änderungen bekommen, kannst du heute Abend mal kurz bei mir vorbeischauen?“
Ich will ihm eigentlich von meiner Irritation über die nicht bekommene, geänderte Dispo erzählen, aber er schneidet mir einfach das Wort ab.
„Super, ich freu mich.“
Ich hasse ihn. Ende zwanzig, ein Großkotz, keine Ahnung vom Filmemachen. Aber ich freue mich auch auf das Gespräch. Er wird mir sicher von den Verhandlungen mit meinem Agenten erzählen. Ich bin noch sechs Wochen offiziell angestellt. Paul wollte diesmal so lange wie möglich warten, um dann richtig gut für mich nachzuverhandeln bei meiner Staffelverlängerung.
„Wir beginnen jetzt mit Bild 5638, Vorwarnung für Lana und Gregor, Marie hat nach dem Bild einen Kostümwechsel“, kommt es aus dem Lautsprecher. Ich konzentriere mich wieder auf meine Texte.
Beate begrüßt mich sehr herzlich, als ich am Set erscheine. In Studio A sind alle Büros der Reederei. Unsere Serie spielt irritierenderweise in Hamburg, obwohl wir in Berlin drehen. Vor unseren Fenstern fahren Frachtschiffe durch den Hafen. Natürlich können wir das nicht sehen, wir spielen vor grünen Wänden. In den Anfangszeiten unserer Serie hatten wir noch große Fotos, die den Zuschauern den Ausblick aus unseren riesigen Fenstern suggerierten. Seit einem Jahr ist alles grün. Erst im Nachhinein wird der Hamburger Hafen in unsere Filmbilder eingesetzt.
„Du siehst großartig aus, meine Liebe. Wie geht es dir mit den Änderungen?“
Beate umarmt und drückt mich an ihren großen, mütterlichen Busen. Sie sieht schrecklich aus. Sie hat einen ungewaschenen Kurzhaarschnitt. Ich glaube, sie hat sich noch nie ihre Haare gefärbt, ihre Farbe changiert zwischen grau, blond und braun. Es sieht sehr ungepflegt aus. Außerdem legt sie anscheinend auch keinerlei Wert auf Stil in ihrer Kleidungsauswahl. Sie ist etwas rundlich und trägt, wahrscheinlich aus diesem Grund, immer viel zu große, langweilige graue oder schwarze T-Shirts.
„Ich habe große Probleme mit den ganzen Umstellungen.“
Beate sieht mich überrascht an.
„Aber das ist doch für dich sonst auch kein Problem. Du weißt ja, Torben ist in den Entzug gekommen und so mussten wir uns einfach ein anderes Programm zusammenstellen.“
Moment, warum hatte mir das niemand gesagt? Torben im Entzug? Ein grandioser Schauspieler mit einem starken Hang zum Alkohol. Ich hatte nicht bemerkt, dass es Probleme bei der Arbeit gegeben hatte. Hatte ihn die Produktion in eine Entzugsklinik einweisen lassen? Oder war es sein Entschluss gewesen?
Gut, er hatte immer getrunken. Einmal hatte ich aus Versehen sein Getränk, das ihm jemand während des Drehens gebracht hatte, probiert. Nur mit Mühe konnte ich mich zurückhalten, nicht sofort alles im hohen Bogen wieder auszuspucken. Es war ein Gemisch aus Cola und Wodka gewesen, bei dem der Alkohol eindeutig gewonnen hatte. Er trank eigentlich immer, aber er bekam das hin. Und jetzt war er in einer Klinik?
„Weißt du, wie es ihm geht?“
„Nein, ich weiß nichts, aber Peter sagte, dass es sehr ernst wäre.“
„Was ist denn passiert?“
„Ich weiß es nicht, Lana, wir müssen jetzt arbeiten.“ Ihre Stimme ist ein bisschen schärfer geworden. Viele unserer Regisseure geben den Druck, den sie verspüren, nur zu gerne an uns Schauspieler weiter. „Also ich habe mir für die Szene vorgestellt, dass du das ein bisschen drüber spielst. Du weißt, Miriam befindet sich gerade in einer prekären Lage und hat immer noch große Sehnsucht nach Sex mit dem alten Adler.“
Ich muss andauernd ein bisschen drüber spielen. Ich sehe Beate an und versuche mir vorzustellen, wie sie Sex mit ihrem Mann hat. Ob sie überhaupt noch Sex hat? Paul und ich haben vor einem Jahr das letzte Mal miteinander geschlafen.
Gregor und Marie stehen vor mir.
„Wollen wir mal den Text durchgehen?“
„Wusstet ihr das von Torben?“
Beide schweigen und schauen mich nicht an. Ich blicke durch die großen Fenster auf die nicht vorhandene Aussicht. Früher, mit den Fotos, hat es mir besser gefallen. Ich fühlte mich nicht so eingeschlossen. Man konnte den Hamburger Hafen betrachten und nicht nur diese grüne Hölle.
Wir gruppieren uns vor dem Schreibtisch und lesen unsere Texte von den bunten geänderten Blättern ab, die wir in der Hand halten. Beate schaut uns zu, lächelt und nickt mit dem Kopf.
„Sehr gut, dann können wir ja gleich eine Kameraprobe machen.“
Sie flitzt zu ihren Monitoren und setzt sich die Kopfhörer auf.
„Probe ab und bitte.“
Wir holpern durch unser Streitgespräch, aber Achim, unser Coach, muss nur an einer Stelle Marie mit dem Text aushelfen.
„Sehr gut, wir machen drehfertig“, kommt es von den Monitoren. Beate springt auf und läuft noch mal ins Set. Während die Maskenbildner und Garderobenmädels an uns herumzupfen, wendet sie sich an Gregor.
„Kannst du bitte mit Satz vier bedrohlich auf Lana zugehen?“
Gregor nickt und Beate verschwindet wieder hinter den Monitoren.
„Alles auf Anfang, bitte Ruhe im Studio, wir drehen!“, ruft der Aufnahmeleiter.
„Ton und Kameras ab“, sagt die Regieassistentin mit ihrer lauten und etwas zu hohen Stimme. „Und bitte.“
Als Gregor mit Satz vier bedrohlich auf mich zukommt, kann ich wieder sehen, was für ein guter Schauspieler er ist. Sein Talent blitzt nur noch ab und an auf, aber jetzt ist einer der Momente, in denen ich den einstmals gefeierten Theaterschauspieler wiedersehe. Das hat mich so aus dem Konzept gebracht, dass ich einfach nur stumm mit offenem Mund vor ihm stehe und meinen Text vergessen habe.
„Danke aus und alles auf Anfang. Lana, was ist los?“
„Entschuldigung Beate, ich war nicht darauf vorbereitet, wie bedrohlich Gregor wirken kann.“
Gekichere von den Tonassistenten.
„Also gut, wir drehen wieder und Achtung.“
Um nicht erneut in die Gregor-Falle zu tappen, schaue ich nach Satz drei Marie an. Deren Augen weiten sich plötzlich entsetzt. Ich sehe aus den Augenwinkeln, wie Gregor nach hinten umkippt, reiße meinen Blick von Marie und bekomme gerade noch das Ende seines Falls mit. Sein Kopf knallt an die Metallkante des Schreibtischs und schlägt dann dumpf auf den Studioboden auf. Die Geräusche sind so schrecklich, dass ich mir die Hand vor den Mund halte, um nicht laut aufzuschreien. Und dann liegt er einfach da. Einen Augenblick ist es totenstill im Studio, dann bricht Hektik aus. Beate stürzt sich auf den leblos am Boden liegenden Gregor. Sie will ihn beatmen, hat aber anscheinend keine Ahnung, wie man das macht. Sie wird von unserem Aufnahmeleiter zur Seite geschubst. Er hat extra eine Ausbildung in Erster Hilfe und versucht nun, mit Schlägen auf den Brustkorb Gregor wiederzubeleben. Um dessen Kopf breitet sich eine Blutlache aus.
„Ruft einen Notarzt!“, schreit er uns an und beugt sich wieder über Gregor.
Alle reden durcheinander, haben ihre Handys gezückt und fangen an zu telefonieren. Einer der Kameramänner kommt hinter seiner Pumpe hervor, kniet sich neben den Aufnahmeleiter und hilft ihm. Während der eine weiter wie wahnsinnig auf Gregors Brust schlägt, pustet der andere ihm Luft in die Nase. Ich stehe einfach nur da und kann mich nicht rühren. Die anderen Mitarbeiter kommen langsam näher und bilden einen Kreis um den leblosen Mann am Boden. Ich höre nur das laute Zählen des Aufnahmeleiters. O mein Gott.
„Eins, Zwei, Drei, Vier.“
Die Tür des Studios wird aufgerissen. Sanitärer rennen mit einer Trage zu Gregor und stürzen sich auf ihn. Sie reißen sein Hemd auf und kleben ihm runde Metallplättchen auf die Brust. Sie jagen Strom durch seinen Körper, immer wieder und wieder. Nur ihr Schnaufen ist zu hören und die metallisch hohen Geräusche des Defibrillators beim Wiederaufladen.
„Leute, kommt, geht mal alle aus dem Studio, lasst die Sanis ihren Job machen.“ Mit so sanfter Stimme habe ich den Aufnahmeleiter noch nie reden hören.
Die Menschen schleichen aus dem Studio. Ich stehe noch da, unfähig mich zu bewegen. Und immer wieder: „Eins, Zwei, Drei, Vier.“ Plötzlich steigt das irritierende Gefühl in mir hoch, dass es sich hier nur um eine weitere Szene unserer Soap handelt. Nur kenne ich nicht die Worte, die ich jetzt sagen sollte. Ich habe meinen Text vergessen.
„Komm, du auch, Lana“, sagt jemand und zieht mich Richtung Studiotür. Ich drehe mich um und nehme wahr, wie einer der Sanitäter mit dem Kopf schüttelt und die Metallplättchen von Gregors Brust entfernt.
Zappelnd befreie ich mich aus den Armen, die mich umfangen, und stürze wieder zu Gregor.
„Das können Sie nicht machen, Sie können nicht einfach aufgeben.“
„Es tut mir leid, er ist tot“, sagt einer der Sanitäter und erhebt sich.
Das kann nicht sein, ich bin in einem Albtraum gefangen. Warum ruft niemand: „Danke aus und alles auf Anfang!“?
Ich blicke auf den vor mir liegenden Gregor. Seine Augen sind geschlossen, die Gesichtszüge entspannt. Die Blutlache um seinen Kopf hat sich nicht weiter vergrößert. Es sieht so aus, als ob er schläft. Ich sinke vor ihm auf den Boden und streichele über seine grauen Brusthaare, ich schüttele ihn leicht, aber er reagiert nicht. Ich spüre die Arme des Aufnahmeleiters, die mich umklammern und von Gregor wegziehen.
Ich sitze in meinem Mini Cooper auf dem Studioparkplatz und rauche eine Zigarette. Eigentlich rauche ich seit zwei Jahren nicht mehr, aber es ist noch genauso schön wie früher. Ich öffne das Seitenfenster und puste den Rauch in den strömenden Regen. Die Tropfen trommeln auf das Dach.
Gregor ist tot.
Ich fange an zu weinen, ich schluchze, ich heule, ich schniefe und schreie, bis ich keine Kraft mehr habe und keine Träne mehr kommt.
Nachdem mich der Aufnahmeleiter in unseren Aufenthaltsraum geführt hatte, wartete ich zusammen mit dem Rest des geschockten Teams auf gute Nachrichten. Ich erzählte niemanden, dass Gregor tot ist, ich wollte es nicht laut sagen, weil ich damit die Realität zugegeben hätte.
Rudolf und Peter betraten den Raum. Schon an ihrer Miene konnten wir ablesen, dass sie keine guten Nachrichten hatten. Rudolf ist unser Produzent, der oberste Chef und der Erfinder der Serie. Er ist einer dieser inzwischen seltenen Produzenten, die auch an die Sachen glauben, die sie produzieren.
„Ich muss euch leider die erschütternde Mitteilung machen, dass Gregor Malcho vor einer Stunde verstorben ist.“
Ein Raunen ging durch die Menge. Viele fingen an zu weinen und nahmen sich gegenseitig in den Arm. Ich starrte vor mich hin auf den grau-weiß gesprenkelten PVC-Boden.
„Ich weiß zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, wie es weitergeht. Daher möchte ich euch bitten, nach Hause zu gehen. Wir werden uns morgen mit euch in Verbindung setzen und euch über alles Weitere informieren.“
Mir schoss, völlig unpassend, die Frage durch den Kopf, wie wir den Tod von Gregor in die Serie integrieren würden. Rudolf und Peter drehten sich um und verließen den Raum. Alle redeten durcheinander, die meisten gaben ihrer Erschütterung Ausdruck, es gab aber auch einzelne Stimmen, die sich Sorgen um die Zukunft machten.
Ich putze mir die Nase mit einem schon etwas schmutzigen Tempo, was ich in der Ablage meines Autos gefunden habe. Verzweifelt versuche ich, Paul anzurufen, lande aber nur auf seiner Mailbox.
„Paul, ich bin es, bitte ruf mich sobald wie möglich an.“
Ich lege auf, ziehe noch ein letztes Mal an der geschnorrten Zigarette und schnippe sie aus dem Fenster. Mein Telefon klingelt. Ich gehe sofort dran, in der Annahme, dass Paul endlich zurückruft.
„Hallo Lana, hier ist Jonny von der Bild. Ich hoffe, du erinnerst dich noch an mich. Ich wollte mir von dir bestätigen lassen, dass Gregor Malcho tot ist. Wie geht es dir damit?“
Ich lege angewidert auf. Natürlich erinnere ich mich an Jonny. Er hatte vor zwei Jahren eine große Home-Story mit mir gemacht. Paul hatte das vermittelt, er meinte, ich müsste mal wieder etwas für meinen Marktwert tun. Wie konnte er sich erdreisten, mir solche Fragen zu stellen? Mein Handy klingelt schon wieder. Diesmal sehe ich zuerst auf das Display. Es ist nicht Pauls Nummer und so lasse ich es einfach weiterklingeln. Ich überlege, was ich jetzt machen soll.
Normalerweise sind alle meine Tage durchstrukturiert. Montag bis Freitag drehe ich, meist von morgens bis in den frühen Nachmittag, manchmal auch bis in den Abend. Danach fahre ich nach Hause und bereite mich auf den nächsten Drehtag vor, versuche die Unmengen an Texten in meinen Kopf zu bekommen. Und am Wochenende kaufe ich für die ganze Woche ein und lese die kommenden Drehbücher ein erstes Mal durch. Am Sonntag besuche ich ab und an meine Mutter oder ich liege auf meinem Sofa und schaue fern. Okay, meine Mutter habe ich das letzte Mal vor drei Monaten besucht, aber wir telefonieren ja regelmäßig miteinander.
Ein weiteres Mal versuche ich es bei Paul, wieder nur die Mailbox. Was macht er nur? Wo ist er? Was beschäftigt ihn so sehr, dass er sich nicht ein paar Minuten Zeit für mich nehmen kann? Außer mir managt Paul nur noch zwei junge Sänger. Unsere On-Off-Beziehung hat zurzeit eher den Status off. Kurz vor Weihnachten hat er das letzte Mal bei mir übernachtet und ich vermute auch das nur, weil er zu betrunken war, um noch nach Hause zu fahren. Wir treffen uns einmal in der Woche zu einem Essen, aber auch das haben wir in den letzten Monaten oft ausfallen lassen. Es hat mir auch nicht gefehlt. Doch jetzt vermisse ich ihn. Ich würde mich gerne in seine Arme fallen lassen, seine Hand auf meinem Rücken spüren, die mich beruhigend streichelt.
Ich werde meine Mutter besuchen. Ich stecke mir die zweite geschnorrte Zigarette mit dem Anzünder des Autos an, Gott sei Dank habe ich mir vor drei Jahren das Raucherpaket bei meinem Wagen geleistet. Aber damals habe ich ja auch noch geraucht. Ich starte den Mini und verlasse das Studiogelände.
Meine Mutter wohnt am Stadtrand von Berlin, in einem alten, etwas heruntergekommenen Haus, das sie sich gekauft hat, nachdem Vater uns verlassen hat. Er hatte einfach seine kleine Familie gegen ein junges Model eingetauscht. Ich stand zu der Zeit gerade kurz vor meinem Abitur und es machte mich fertig, dass mein Vater mit einer fast gleichaltrigen Frau, sie war damals zwanzig, zusammenzog und ein Baby bekam. So fertig, dass ich glatt durchs Abitur fiel. Betty, meine kleine Schwester, kam viel besser mit dem Umstand zurecht, dass die vormals heile Familie in einen reinen Mädels-Haushalt mutierte.
Auch meine Mutter ertrug diese Zeit mit einer unerschütterlichen Gelassenheit, für die ich sie noch heute bewundere.
Ich halte an einer Tankstelle und kaufe mir ein Päckchen meiner geliebten filterlosen Zigaretten und ein Feuerzeug.
Es regnet noch immer, als ich vor dem Haus meiner Mutter einparke. Ich renne durch den warmen Frühlingsregen zur bunt bemalten Eingangstür. Während ich klingele, streiche ich mit der anderen Hand über die roten und blauen Holzwaben. Ich kann mich noch sehr genau erinnern, wie wir sie zusammen gestrichen haben. Wir waren nicht sehr professionell zu Werke gegangen. Im Baumarkt hatten Betty und ich einen Mix aus verschiedenfarbigen Holzfarben auf den Wagen geladen. Als wir wieder zu Hause ankamen, fiel uns auf, dass wir die Pinsel vergessen hatten. Es war ein Tag voller Lachen und Spaß gewesen und am Ende war es uns sogar gelungen, der Tür und den Fenstern eine Villa Kunterbunt-Anmutung zu geben.
Ich klingele noch mal und schaue mich um. Wo kann sie sein? Warum ist sie nicht da? Ist sie vielleicht einkaufen gefahren? Ich sehe ihren Smart auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Eine Bewegung im Inneren des Autos lässt mich stutzen. Meine Mutter sitzt im Wagen und schaut starr geradeaus. Vielleicht will sie ja den Regen abwarten? Ich versuche, mich durch Winken bemerkbar zu machen, aber sie sieht nicht in meine Richtung. Ich renne durch den Regen, klopfe an die Scheibe der Beifahrertür und schlüpfe auf den Sitz.
„Mum, was machst du hier in deinem Auto?“
„Ich weiß nicht, wie ich ihn anmachen soll“, flüstert sie. Sie hält den Schlüssel vor sich hin und runzelt die Stirn. „Ich weiß nicht, was ich machen soll.“
Um die unheimliche Situation zu überspielen, fange ich an zu lachen.
„Das ist auch wirklich kompliziert bei einem Smart, das kann man schon mal vergessen.“
Ich nehme ihr den Schlüssel aus der Hand und drücke ihr einen Kuss auf ihre weiche Wange. Dann steige ich aus und helfe auch ihr aus dem Auto. Wir laufen Hand in Hand zur Eingangstür, und als sie die Tür aufschließt, ist sie wieder ganz die Alte.
„Ich freue mich so, dass du mich besuchst, ich mach uns erst mal einen Kaffee und dann reden wir.“
Ich bleibe in der Diele stehen und streife mir die Schuhe von den Füßen. Dann ziehe ich meine Jacke aus und hänge sie an die Garderobe. Ich habe Angst, die Küche zu betreten und so bleibe ich unschlüssig im Flur stehen. Was war da eben passiert?
„Möchtest du ein Stück Kuchen?“ Sie steht im Durchgang zur Küche und lächelt mich an. „Ich weiß, du musst deine Diät halten, aber willst du heute, zur Feier des Tages, nicht mal eine Ausnahme machen?“
Da ich nicht antworte, setzt sie noch nach: „Es ist so lange her, dass du das letzte Mal hier warst.“
„Ja gerne“, bringe ich krächzend hervor und folge ihr in die Küche.
Während ich den Tisch decke, erzähle ich ihr vorsichtig von den schrecklichen Vorkommnissen des Tages. Natürlich ohne zu erwähnen, wie entsetzlich das Ganze für mich gewesen ist.
„Oh, ist das furchtbar und dass du auch noch dabei sein musstest.“
Sie nimmt meine Hände und drückt sie sanft.
„Elsa, ist wirklich alles in Ordnung?“
Ich nicke und sie schenkt mir ein fürsorgliches Lächeln.
Ich heiße Elsa Berg. Lana Vandenberg ist eine Erfindung von Paul. Lange vor all den anderen Lanas, die wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, hatte er sich diesen Namen für mich ausgedacht. Elsa klinge so altbacken, erklärte er mir. Er sehe mich wesentlich glamouröser.
Meine Mutter steht starr vor dem Spülbecken. Sie hat den alten Wasserkessel mit dem roten Emaillelack in der Hand, aber sie füllt kein Wasser hinein. Sie steht einfach nur vor dem Spülbecken. Ich springe auf und nehme ihr den Kessel aus der Hand.
„Lass mich das machen, setz dich doch hin.“
Sie lässt sich den Kessel aus der Hand nehmen und setzt sich auf ihren Stuhl. Ich fülle Wasser ein und stelle ihn auf den Herd.
„Wie lange geht das schon so?“
„Ich will nicht darüber sprechen.“
„Bitte, sag mir, was mit dir los ist.“
„Es ist nichts, so ist das nun mal, wenn man älter wird, da vergisst man auch mal was. Ist dir das noch nie passiert?“ Sie schaut mich kampflustig an.
Mechanisch fülle ich Kaffeepulver in den Papierfilter. Ich stelle den Filter auf die Kaffeekanne. Die gewohnten Handgriffe geben mir die Möglichkeit nachzudenken. In meinem Kopf rattert es. Warum habe ich das nicht schon vorher gesehen? Ich blöde Kuh war so lange nicht mehr hier. Warum habe ich mich nicht schon früher um sie gekümmert? Sie ist meine Mutter, das kann mir doch nicht egal sein. O mein Gott, was mache ich jetzt nur? Ich schütte Wasser auf das Kaffeepulver und warte, bis es versickert ist. Das Pulver wirft Blasen und ich gieße einen weiteren Schwall Wasser darauf.
„Mum, warum hast du mir nichts erzählt?“
„Mach jetzt bitte keine Staatsaffäre daraus, dass ich ab und zu etwas vergesse.“
Sie klingt richtig böse und ich bin froh, dass sie mir dadurch die Möglichkeit gibt, das Problem beiseiteschieben zu können. Ich setze mich mit der Kanne an den kleinen Holztisch. Nachdenklich streiche ich mit den Fingern über die glatte Holzplatte. Hier habe ich schon so viel Zeit verbracht. Wir haben nie einen größeren Tisch gebraucht, wir waren ja nur noch zu dritt. Hier habe ich mein Abi vergeigt, habe versucht, Betty bei den Hausaufgaben zu helfen, meistens erfolglos, sie ist so viel schlauer als ich, hier habe ich meine Bewerbungen für die Schauspielschulen geschrieben.
„Schenkst du mir endlich eine Tasse ein?“
„Ja natürlich“, ich schaue auf die Kanne in meiner Hand und gieße ihr wortlos ihren Kaffee ein.
„Es ist alles in Ordnung, das ist normal. Erzähl mir, wie es bei den ‚Adlers‘ weitergeht.“
Meine Mutter ist eine glühende Verehrerin unserer Serie. Die Familie, der die Reederei, um die sich alles dreht, gehört, das ist die Familie Adler. Zu Beginn der Serie hat meine Figur den Chef der Reederei, gespielt von Gregor, geheiratet. Es war nicht seine erste Ehe, es existieren eine Reihe von Kindern und Exehefrauen. Halt die üblichen Dramen und Wendungen in einer Fernsehserie.
Ich erzähle meiner Mutter von den neusten Verwicklungen, ohne den schrecklichen Vorfall von heute Morgen noch einmal zu erwähnen und sie hört mir begeistert zu. Anscheinend hat sie den Tod im Studio besser aufgenommen als ich. Oder hat sie das schon wieder vergessen?
Ich spüre, dass es mir guttut, ihr von den teilweise abstrusen Geschichten der Serie zu erzählen. Wir tauchen ein in diese andere Welt, lachen über die vielen Wendungen, die die Drehbücher machen, ich genieße es, meiner Mutter von meiner Arbeit zu erzählen. Fast vergesse ich, wie furchtbar der Tag begonnen hat.
Als ich nach Hause komme, stürze ich sofort zum Anrufbeantworter. Es sind unzählige Nachrichten auf dem Band, aber keine von Paul. Die meisten Anrufer möchten mit mir über den Tod von Gregor sprechen. Unser Disponent verschiebt den morgigen Telefontermin auf übermorgen. Man bräuchte mehr Zeit. Peter entschuldigt sich, dass unser heutiger Termin nicht stattgefunden hat. Warum entschuldigt er sich? Wir hatten ja einen wirklich triftigen Grund ihn nicht wahrzunehmen.
Ich kicke die Schuhe in die Ecke und öffne meinen großen amerikanischen Kühlschrank. Ich bin unheimlich stolz auf das metallen glänzende Monster, obwohl ich dieses riesige Ungetüm eigentlich gar nicht brauche und er mir eigentlich auch gar nicht gehört. Eine Tüte Salat liegt im Zonenfach, es stehen fünf Wasserflaschen und fünf Weißweinflaschen im unteren Fach, darüber liegt ein Eierkarton und ein Joghurt, der schon seit Längerem abgelaufen ist.
Ich lebe seit acht Jahren auf einer permanenten Diät und ich hasse es. Ich habe schon alles ausprobiert, von Low Carb über Slow Carb, South Beach, Atkins, Brigitte-Diät. Nichts davon macht einen langfristig glücklich, aber wenn ich so esse, wie ich es will, passe ich nach einem Monat nicht mehr in meine Kostüme. Außerdem habe ich eine Klausel in meinem Vertrag, die mir verbietet, mehr als drei Kilo zu- oder abzunehmen. Vor dem Abnehmen bin ich jedenfalls sicher, das betrifft eher die vielen Magersüchtigen in unserer Branche.
Ich nehme mir die schon offene Weißweinflasche und gieße mir ein großes Glas ein. Was für ein Tag!
Das Telefon klingelt. Ich reiße es aus der Ladeschale und schaue, wer es ist. Paul.
„Ja?“
„Warum ist dein Handy ausgeschaltet?“
Mist, das hatte ich ganz vergessen, ich hatte es in der Küche meiner Mutter ausgeschaltet.
„Paul, es war
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Sabine Landgraeber
Bildmaterialien: Bilder: Yeko Photo Studio de.fotolia.com/id/83178258,Vintage Tape corund, de.fotolia.com/id/86885589, Filmstrip refresh (PIX) de.fotolia.com/id/39333949, Ostsee Düne Onlyyouq, Freepik.com,Cloudy Sky Gestaltung: Chris Gilcher design.chrisgilcher.com
Lektorat: Korrektorat: Kerstin Thieme
Tag der Veröffentlichung: 05.08.2016
ISBN: 978-3-7396-6762-1
Alle Rechte vorbehalten