-Vorwort-
Es hieß immer, Vampire würden die Öffentlichkeit meiden und sich in heruntergekommene Häuser in verlassenen Wäldern von kleinen Dörfern zurück ziehen. In unzähligen Büchern las man von Wesen, die sich in die Dunkelheit der Nacht flüchteten und vor denen man sich hüten sollte. Meine Frage: Wie kann man sich vor etwas hüten, das viel… größer ist als man selbst? Man kann sich auch schwer vor einem Tsunami verstecken. Naja man könnte es schon, aber es macht wenig Sinn. Viel klüger wäre es da, einfach wegzurennen – aber das ist auch nicht sehr intelligent. Denn wenn man von einem wie uns verfolgt wurde, dann konnte man ihm nicht entkommen. Er jagte einen einmal um die Welt, bis ans Ende der Zeit und noch weiter, wenn es sein musste – getrieben vom unstillbaren Hunger.
Irgendwann erwischte es einen dann doch. Das Einzige, was man selbst davon hatte war, dass man noch ein paar Tage, Wochen, Monate,… in Freiheit hatte, aber das Wissen, sowieso irgendwann aufgeben zu müssen und dann im A**** zu sein ist es nicht wert.
Ich weiß auch nicht, was in diesem Moment am klügsten wäre… Vielleicht war es am klügsten einfach stehen zu bleiben und alles über sich ergehen zu lassen. Egal, wie schmerzhaft und schlimm es wurde, es würde bald vorbei sein.
Naja, vielleicht sollte man gar nicht erst Aufmerksam erregen, sozusagen versuchen, nicht „ungut aufzufallen“. Aber das fiel einigen scheinbar furchtbar schwer. Natürlich fiel es einigen Männern schwer, sich in der Hierarchie unter Frauen zu stellen, aber die Zeiten hatten sich geändert... Es war einfach so. Weibliche Vampire waren in der Regel einfach stärker, als Männliche. Früher in erster Linie, um sich zu verteidigen und dem anderen Geschlecht Einheit zu gebieten. Heute war das im Grunde immer noch so. Kraft bedeutet Macht. Der stärkste stand in der Hierarchie ganz oben. Ich verstand nicht, wieso sie so ein Theater daraus machten… die Herrscherfamilie bestand heute noch Großteils aus Männlichen Exemplaren. Im siebenköpfigen Kreis des hohen Rates befanden sich nur zwei Frauen. Eine von ihnen war Estefania. Sie war kaltblütig und hatte ein kleines Aggressionsproblem. Es war nicht schwer, sie zu reizen. Sie lebte allein, weil jeder, mit dem sie bisher eine Nacht verbracht hatte, das Morgengrauen nicht mehr erlebte. Ich war ihr bereits zweimal begegnet. Das erste Mal im Wald, auf der Jagd. Sie hatte mich nicht bemerkt. Zum Glück! Denn im Wald, wo sie in ihrem Element war, wollte man sie nicht unbedingt wütend auftreffen. Sobald ich erkannt hatte, dass sie das war hatte ich die Flucht
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 13.03.2014
ISBN: 978-3-7309-9170-1
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