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Traum.

Es ist bald Wochenende. Meine Freundin feiert am Samstag ihren 20. Geburtstag. Natürlich wollte ich da nicht alleine hin und fragte meinen Freund, ob er mit kommen mag. Nach ein paar Überlegungen beschloß er schließlich mit zu kommen, da ich ihn überzeugen konnte, dass es kein spießiger Mädchenabend wird. Einen Tag vor dem Geburtstag waren wir gemeinsam in der Stadt und suchten nach einem passenden Geschenk, sind aber nicht fündig geworden.

 

„Warum so kompliziert?", fragte ich ihn. Er zuckte nur mit den Schultern. Als wir schließlich endlich zu Hause waren und wir beide gerne Tee trinken, kam ich auf die Idee, das Geschenk wirken zu lassen, als wollen wir ihr bloß öden schwarzen Tee andrehen. Die Schachtel diente einfach super gut dafür, sie erstens ein wenig hinter das Licht zu führen und zweitens, ihr einfach paar Geldscheine zu schenken, die sie nach belieben selbst ausgeben kann. Zwar ist es ein wenig unpersönlich, aber besser als ihr etwas zu schenken, was sie nicht gebrauchen kann. Also, gesagt getan.

 

Ab diesem Abend, nachdem wir wieder aus der Stadt kamen, tranken wir um die Wette Tee. Ist ja nicht so, dass man die Teebeutel wo anders hätte verstauen können, aber unsere Idee war einfach viel witziger.

 

Der Geburtstag rückte näher, ich konnte es kaum erwarten. Mein Freund war davon nicht sehr angetan. „Ist ja nur ein Geburstag...", sagte er nicht sehr beeindruckend. „Ach komm, dass wird ein Spaß, du lernst neue Leute kennen. Es sind vielleicht nicht gerade die, mit denen du über deine Musik reden kannst, aber ersteinmal kennen lernen ist doch eine gute Sache". Seit dem ich von dem Geburtstag weiß und auch weiß, welche Leute meine Freundin einlädt, war ich überrascht, dass ich doch welche kennen werde. Sie hatte letztes Jahr mich spontan angerufen und ich bin dann einfach mal dort aufgetaucht. Ich kannte niemanden, aber noch bevor der Geburtstag anfing, sprach mich am Hauptbahnhof bereits einer ihrer Freunde an. Da ihr letzter Geburtstag schon sau geil war, wird dieser es ebenfalls! Deswegen freute ich mich immer mehr.

 

Endlich, der Geburtstag stand vor der Tür, Geschenk war eingepackt und nun musste es nur noch Abend werden. Ich rätselte den ganzen Tag was wir wohl machen werden, ob es genauso wie letztes Jahr wird. Wir trafen uns alle wieder am Hauptbahnhof, direkt vor dem Burger King. Mein Freund und ich waren die Ersten. Es kamen zwar nicht so viele, aber es hat für einen super Abend gereicht.

 

Als erstes steuerten wir Kaufland an und kauften dort gemeinsam einen kleinen Plastikeimer mit verschiedenen Kurzen ein. Tranken diese auf dem Weg zur Billiardbar aus und gingen anschließen auch in die Billiardbar. Super Location, super essen und vor allem noch mehr Alkohol. Sehr lange waren wir da nicht, die Zeit reichte für 2 Partien Billiard, in denen ich mich mega zum Affen machte, für ne Runde Kurze und natürlich zum Essen.

 

Wir machten uns danach auf den Weg in die 2 € Bar. Ich unterhielt mich viel mit einem guten Freund meiner Freundin, den ich noch vom letzten Jahr kannte. Wir haben zuvor auch eine Menge über Facebook miteinander geschrieben. Ich habe dennoch meinen Freund versucht gut in die Gruppe zu intergrieren, was  auch sehr gut funktionierte. Die 2 € Bar war zwar jetzt nicht so der Hit, da wir da auch schnell wieder raus gingen, aber erstens waren wir die Einzigen, die Partyhüte trugen und ein Kerl zu meiner Freundin und mir meinte, dass er ganz sicher keine Kinder anmacht. Was für ein Dummkopf. Das wollten wir uns nicht weiter anhören.

 

Plötzlich hieß es dann, alle ab in die Karaokebar. Normalerweise mach ich sowas nicht, aber weil meine Freundin Geburtstag hatte und ein Kumpel sich zum Geburtstagständchen bei dem DJ angemeldet hatte, standen wir alle samt auf der Bühne und sagen ein Geburtstagslied. Man konnte in ihren Augen sehen, dass die Überraschung mit dem Ständchen sichtlich klappte. Da wir mega erschöpft waren und die Karaokebar auch schloß liefen wir noch einige Stunden in der Stadt rum, bis wir alle bei meiner Freundin pennten. Wir lagen alle auf dem Boden rund herum um das große Bett von ihr, redeten von dem Tag, von den Eindrücken und Erlebnissen.

 

Plötzlich wie aus dem nichts, sagte der Typ, mit dem ich zuvor viel über Facebook schrieb, dass er mich wirklich total toll finde und er sich in mich verliebt habe. Ich tat erst so, als würde ich schlafen, um ihn zu ignorieren. Das war leider kaum noch möglich, weil er sich einfach zu mir legte. Mir gingen 1000 Dinge durch den Kopf, ich dachte aber dann nur an meinen Freund, der auf der anderen Seite von mir lag. Ich reagierte nicht. Er flüsterte mir leise ins Ohr "Ich liebe Dich!". Ich traute mich nichts zu sagen. Als er es schließlich so laut durch den Raum brüllte das er mich lieben würde, schreckten alle auf, nur ich blieb still da liegen. Er wollte es von mir hören, hören das ich ihn auch liebe. Er meinte, dass ein Schweigen Zustimmung hieße. Ich konnte ihn erstens nicht vor den anderen so bloßstellen und vor allem wollte ich ihn nicht verletzen, weil meine Antwort ihm hätte klar sein sollen. Ich lag nun da, zwischen zwei Typen und wusste nicht was ich tun sollte. Ich entschloss mich dann, mich ins Bad zu verkriechen, als alle endlich wieder eingeschlafen waren. Ich dachte lange nach, war verwirrt und wusste nicht was los war. Vor allem qäulte mich eins, der Gedanke an meinen Freund. Was wird er jetzt nur von mir denken? Ist es aus? Ich verbrachte die ganze Nacht auf dem Klo ohne wirklich mir die Fragen beantworten zu können. Am nächsten Morgen wurden alle komischerweise gleichzeitig wach und ich traute mich nicht aus dem Bad herauszukommen. Ich stellte mir das aufeinander Treffen mit meinem Freund mega scheiße vor und auf den anderen Typen hatte ich keine Lust, aber irgendwann musste ich da doch raus. Alle standen an der Tür, wollten das ich herauskomme, aber ich kam nicht raus. Nicht mal die Worte von meinem Freund konnten anderes bewirken. Ich atmete tief ein, hoffte das alle aus dem Schlafzimmer raus sind, riss die Tür auf, schnappte meinen Freund und zog ihn in das Schlafzimmer und schloß hinter uns ab.

 

Wir schauten uns in die Augen, eher ich mich versuchte zu rechtfertigen, nahm er mich, schmiss mich aufs Bett und küsste mich. Ich war einfach nur glücklich. Er erzählte mir leise sprechend, dass er anfangs sehr interessiert gewesen war, worüber der "komische Kautz" und ich schrieben, dass sich das so entwickelt habe. "Pssst!", machte er und legte seinen Zeigefinger auf meine Lippen. Ihn hat es also nicht mehr interessiert. Er betonte immerwider, wie sehr er mir vertraut, er sich sicher ist, dass ich neben ihm keine anderen Typen brauche oder habe. Ich schaute ihn an, küsste ihn und schloß ihn in meine Arme und flüsterte leise: "Du bist mein Mann, ich liebe Dich!"

 

Impressum

Texte: Magdalena
Tag der Veröffentlichung: 05.05.2015

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