Inhaltsverzeichnis
Ein Wochenende in der Provinz
Sonntagsausflug
Ein Vergleich der Systeme
Ein Wochenende in der Provinz (2.Version)
Oktoberfest in der Provinz
Das Vermächtnis von Jesus...
Der Tiefe Fall des Trumps
Die Herrschaft der Ringe
Fernsehduell zwischen Harris und Trump
Die Hashtags und die...
Onlinebeichten
Der coole Pfarre
Das Kirchen-Startup
Die zehn Gebote - Ein Rechtsfall
Der verlorene Sohn
sixtinisches Chaos in Rom
....
Titel: Ein Wochenende in der Provinz
Ein satirischer Roman
In einem nicht näher bezeichneten kleinen Ort, irgendwo mitten in der Lüneburger Heide, war die Zeit stehengeblieben. Die pittoreske Stadt mit ihren Fachwerkhäusern und rotgeziegelten Dächern war ein Bild von ländlicher Idylle – so idyllisch, dass der Fortschritt in großem Bogen um sie herumging. Die Einwohner hatten sich daran gewöhnt, dass nichts Außergewöhnliches geschah. Außergewöhnlich war hier schon, wenn der Wind die Geranien von einem Fensterbrett wehte oder der Postbote einen Brief für das falsche Haus zustellte.
Doch an diesem einen Wochenende sollte die ruhige Gemütlichkeit der Provinz auf den Kopf gestellt werden. Es begann mit einer absurden, aber in der Gegend als "verständlich" geltenden Entscheidung des Gemeinderats: Von Donnerstagabend um 23 Uhr bis Montagmorgen um 5 Uhr sollten alle Geschäfte geschlossen bleiben. Die Begründung? Rücksichtnahme auf die religiösen Empfindlichkeiten der Bürger.
Freitags schlossen die Läden aus Rücksichtnahme auf Muslime, die sich auf den Freitag als ihren heiligen Tag vorbereiteten. Samstags blieben die Geschäfte wegen des Schabbats zu, um den jüdischen Einwohnern ihre Ruhe zu gönnen. Sonntags, so war es in Deutschland ohnehin bekannt, wurde aus Rücksicht auf die Christen alles lahmgelegt.
Donnerstagabend, 22:55 Uhr
In der Küche von Irmgard Petersen sah die Welt allerdings weniger idyllisch aus. Die kräftige Frau mit dem kessen, blonden Kurzhaarschnitt wuchtete eine mächtige Rührschüssel auf die Arbeitsfläche. Der Duft von frisch gebackenem Kuchen hing noch in der Luft, als sie, erschöpft vom hektischen Vormittag, in den Kühlschrank griff. Und dann – der Schock! Die Butter war leer. Kein Klacks war mehr übrig, nur das Papier, das noch ein paar Reste erahnen ließ.
"Na großartig!", brummte Irmgard und schlug die Kühlschranktür zu, als hätte sie dem Gerät einen Denkzettel verpassen wollen.
Ihr Mann Heinrich, der die meiste Zeit schweigend am Küchentisch saß, schaute nur über die Zeitung hinweg. "Hast du wieder nicht daran gedacht?"
Irmgard ignorierte den Kommentar, riss die Schublade auf, in der sie ihre Notvorräte von Kaffee lagerte. Doch auch hier – gähnende Leere.
"Und der Kaffee ist auch noch alle! Das darf doch nicht wahr sein!" Sie blickte auf die Uhr: 22:56 Uhr. Noch vier Minuten, dann würde der Lebensmittelladen im Ort schließen und bis Montagmorgen wäre nichts mehr zu bekommen.
"Herrgott Heinrich, steh auf! Wir müssen los!" Sie griff hektisch nach ihrem Mantel und zog Heinrich halb aus dem Stuhl.
"Was ist denn los? Ich dachte, du hast alles vorbereitet für das Wochenende," murmelte Heinrich, während er mürrisch aufstand. Heinrich war ein einfacher Mann mit einem Gesicht, das seit Jahrzehnten die gleiche Ausdrücke trug: müde, leicht genervt und immer ein wenig verwundert über die Welt.
"Das dachte ich auch", schnappte Irmgard, "aber ich hab’s übersehen, verdammt nochmal! Wenn wir nicht sofort losgehen, kann ich unseren Gästen morgen Wasser und trockenes Brot anbieten."
Freitagmorgen, 9:00 Uhr
Die Straße war leer, bis auf den einen oder anderen Vogel, der in einem Anflug von Lebensfreude sang. Irmgard stand mit verschränkten Armen vor dem geschlossenen Laden. Sie hatte gehofft, dass vielleicht ein Wunder geschah und der Besitzer aus Versehen vergessen hatte, abzuschließen. Doch die Hoffnung wurde bald begraben, als sie das frisch polierte Schild mit den Öffnungszeiten sah: "Freitags geschlossen aus Rücksichtnahme auf die muslimischen Mitbürger."
"Heinrich, das kann doch nicht sein", flüsterte sie, als ihr Mann langsam herangeschlurft kam, noch im Schlafanzug und mit Pantoffeln an den Füßen.
"Heute ist Freitag, was hast du erwartet?", gähnte Heinrich, als hätte das ganze Dorf die irrationale Regelung schon lange akzeptiert.
Irmgard ließ sich davon nicht beirren. "Das kann doch nicht euer Ernst sein! Wovon leben die Leute hier? Glaubt der Bürgermeister wirklich, dass wir hier alle unsere Speisekammern bis an die Decke voll haben?"
Heinrich zuckte mit den Schultern. "Tja, Irmchen, so läuft das halt. Wenn du Gäste erwartest, hättest du am Mittwoch einkaufen sollen. Oder Dienstag. Oder… naja, irgendwann, wo es eben noch ging."
Die Situation war surreal, doch für Irmgard war sie Realität. Sie überlegte fieberhaft. „Vielleicht hat der Bäcker doch auf?“, flüsterte sie hoffnungsvoll und lief fast schon panisch die Straße entlang.
Freitagmorgen, 9:10 Uhr
Vor der Bäckerei erwartete sie das gleiche traurige Schicksal: „Freitags geschlossen aus Rücksichtnahme auf muslimische Mitbürger.“ Das Schild war mit goldener Schrift auf eine Schiefertafel gekritzelt, fast schon feierlich in seiner Unbarmherzigkeit.
„Und jetzt?“, fragte Heinrich, der endlich zu ihr aufgeschlossen hatte und, ohne große Erwartungen, eine seiner Pfeifen hervorzog. „Kannst ja zur Tankstelle fahren. Die haben bestimmt noch was.“
Irmgard stemmte die Hände in die Hüften und schaute ihn an, als hätte er den Verstand verloren. „Heinrich, die nächste Tankstelle ist 20 Kilometer entfernt, und die haben dort auch nur Chips und Bier! Unsere Gäste erwarten mehr als das!“
Freitag, 15:00 Uhr
Zurück in der Küche starrte Irmgard in die leere Schüssel. Der Teig für die Brötchen, die sie notgedrungen selbst backen musste, war ein fader Kloß, der nicht aufgehen wollte. Heinrich lag derweil schnarchend auf dem Sofa.
Während sie den Teig bearbeitete, stellte sie sich vor, wie die Gäste am morgigen Tag an der Tür klingeln würden: Die Müllers aus dem Nachbarort, die Pastorenfamilie und… ach ja, dieser alte Herr aus dem Schützenverein, der immer so viel zu erzählen hatte. Es würde ein Desaster werden.
Plötzlich schellte es an der Tür. Irmgard wischte sich die Hände an der Schürze ab und eilte zur Tür. Vor ihr stand, kaum zu glauben, der Dorfbürgermeister persönlich, ein hagerer, bürokratisch aussehender Mann mit akkuratem Seitenscheitel und zu großem Anzug.
„Frau Petersen, ich wollte nur kurz daran erinnern, dass am Samstag alles geschlossen bleibt wegen des Schabbats. Sollten Sie noch irgendwas brauchen, tja… dann sollten Sie sich ranhalten. Heute bleibt Ihnen noch der Rest des Tages, bevor das Wochenende naht.“
Irmgard schluckte. „Heute? Heute bleibt mir noch was? Aber Sie haben doch gesagt, freitags…“
„Ach ja, stimmt“, unterbrach der Bürgermeister grinsend. „Da habe ich wohl etwas durcheinandergebracht. Natürlich bleibt alles auch heute zu. Aber ich wollte Ihnen diese frohe Botschaft dennoch persönlich überbringen.“
Samstagmorgen, 11:00 Uhr
Es war Samstag, und Irmgard saß in der Küche und starrte auf ihre leeren Vorratsschränke. Der alte Toaster summte leise, und Heinrich las gemütlich die Zeitung, als wäre nichts Ungewöhnliches geschehen. Plötzlich klingelte es erneut an der Tür.
"Es ist bestimmt wieder dieser Bürgermeister", murmelte Irmgard, als sie zur Tür ging. Doch diesmal war es ihre Nachbarin, Gertrude Maier, die mit verschränkten Armen und einem ernsten Gesichtsausdruck dastand. "Irmgard, hast du auch gehört, dass ab jetzt sonntags die Kirchbesuche vorgeschrieben werden? Ansonsten dürfen wir nicht mal mehr das Haus verlassen!"
Irmgard starrte sie fassungslos an. "Das... das ist doch nicht wahr!"
Gertrude nickte heftig. "Doch! Sie wollen alle in die Kirche zwingen, und wenn nicht, bleibt man halt drinnen. Für alle, die keinen Gottesdienst besuchen, ist das Café am Sonntag geschlossen."
"Was kommt als Nächstes? Beten wir jeden Tag zu einem anderen Gott?", fragte Irmgard sarkastisch. "Heinrich, wir müssen hier raus!"
Sonntagmorgen, 9:00 Uhr
Der Tag brach mit Stille herein. Selbst der Hahn krähte nicht, als Irmgard und Heinrich im Dorf spazieren gingen. Die Straßen waren wie ausgestorben. Das Cafe, das immer sonntags geöffnet hatte, war – wie zu erwarten – geschlossen. Auch der Bäcker und der Metzger waren zu. Irmgard zog den Schal enger um ihre Schultern und seufzte.
„Es fühlt sich an wie ein Weltuntergang“, murmelte Heinrich, der müde neben ihr her schlurfte. „Vielleicht ist das Gottes Weg, uns alle auf die Probe zu stellen.“
Irmgard blieb stehen und sah ihn entgeistert an. „Sag mir bitte, dass du nicht wirklich so denkst.“
Heinrich zuckte nur
mit den Schultern und pfiff leise ein Kirchenlied, das Irmgard in den Wahnsinn trieb.
Sonntagnachmittag, 14:00 Uhr
Die Gäste kamen schließlich trotzdem. Irmgard hatte improvisiert: Anstelle von Brötchen gab es Toastbrot, das sie noch im letzten Winkel des Kellers gefunden hatte, und statt Butter reichte sie Margarine aus einer fast abgelaufenen Packung. Zum Glück waren die Müllers nicht anspruchsvoll. Und der alte Herr vom Schützenverein hatte sowieso nur Interesse an Heinrichs Erzählungen über die neuesten Angelnachrichten.
Als die Sonne unterging und das Wochenende sich dem Ende näherte, stand Irmgard am Fenster und sah hinüber zum Rathaus. Sie schüttelte den Kopf und lachte.
„Nächstes Mal fahren wir einfach in die Stadt. Hier kann man doch nicht leben!“
Heinrich, der die letzten Reste des Kaffees trank, nickte zufrieden. „Ein Wochenende in der Provinz reicht vollkommen.“
Titel: Sonntagsausflug
Prolog:
Es war ein sonniger Sonntagmorgen in Berlin, der Hauptstadt des organisierten Chaos. Die Tauben pickten unermüdlich nach den Überresten eines Croissants auf dem Alexanderplatz, während Touristen versuchten, den Fernsehturm im Selfie zu fangen, ohne sich die Köpfe zu stoßen. Doch inmitten der harmonischen Alltäglichkeit bahnte sich etwas Großes an. Und es war nichts Geringeres als ein politischer Skandal, der das diplomatische Parkett erzittern ließ – allerdings nicht ohne eine Prise abgründigen Humors.
An diesem besagten Sonntag beschloss Präsident Recep Tayyip Erdoğan, wieder einmal seine Wahlkampfshow in Deutschland abzuziehen. „Türkei wählen, aber in Deutschland“, schien sein Motto zu sein. Das Publikum war überschaubar, aber glühend – was an den gratis ausgeteilten Kebabspießen liegen konnte. Unterdessen hatten zwei Agenten des Bundesnachrichtendienstes (BND), die einfach nur ein entspanntes Wochenende genießen wollten, die unangenehme Aufgabe, Erdogan höchstpersönlich vom Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) abzuholen – allerdings nicht als freundliche Taxifahrer. Ihre Mission: den Präsidenten so schnell wie möglich außer Landes zu schaffen.
Kapitel 1: „Der Anführer, der keiner ist.
Agentin Verena „V“ Bergmann und ihr Partner, der stoisch-nüchterne Hans „H“ Fischer, waren alles andere als begeistert. V und H hatten die undankbare Aufgabe bekommen, Erdogan höflich, aber bestimmt zum Flughafen zu eskortieren. Erdogan war in Deutschland, um „den deutschen Freunden“ zu erklären, warum seine sechste Amtszeit als Präsident der Türkei das Beste sei, was dem Planeten je widerfahren konnte. Die Wahlveranstaltung hatte in einem unscheinbaren Hinterhof in Berlin-Kreuzberg stattgefunden. Die Zuschauer, die gekommen waren, hatten weniger an Politik als an den gratis Kebabständen Interesse.
Verena seufzte, als sie die schwarze Limousine in den Hinterhof lenkte. „Wenn er jetzt mit seinem Palast-Geschwafel anfängt, reiße ich mir die Ohren ab“, sagte sie und parkte den Wagen.
Hans nickte. „Hauptsache, er steigt freiwillig ein. Ich habe keine Lust, mich mit einem Staatsoberhaupt in einem Kickbox-Duell wiederzufinden.“
Sie stiegen aus, klopften höflich an die Tür der Halle, die so heruntergekommen war, dass sie vermutlich in jedem „Lost Places“-YouTube-Video einen Ehrenplatz bekommen hätte. Drinnen saß Erdogan auf einem mit Goldspray überzogenen Stuhl, den jemand wohl aus einem griechischen Restaurant entwendet hatte. Seine glitzernde Präsidentenschärpe war kaum zu übersehen, und er genoss sichtlich die Bewunderung seiner Anhänger, die enthusiastisch applaudierten – oder vielleicht auch nur höflich den Mund hielten.
„Herr Präsident“, begann Verena kühl, „Ihre Zeit in Deutschland ist abgelaufen. Wir müssen Sie zum Flughafen bringen.“
Erdogan lächelte breit. „Ah, meine loyalen Untertanen! Ihr seid gekommen, um mich zu ehren und meine Macht zu bestätigen, nicht wahr?“
Hans verdrehte die Augen. „Herr Präsident, das hier ist Deutschland, nicht Istanbul.“
Erdogan ignorierte ihn geflissentlich und wandte sich an seine jubelnde Menge. „Ich danke euch, meine lieben Brüder und Schwestern. Aber der Ruhm der Türkei ruft mich!“
Er stand auf, reckte seine Brust heraus und marschierte mit erhobenem Haupt zum Ausgang, wobei er seine Robe hinter sich her zog, als wäre er eine Mischung aus Julius Caesar und einem Soap-Opera-Star.
Verena murmelte: „Was für eine Show...“
Kapitel 2: „Flughafen des Grauens“
Am Flughafen BER, der wie immer halb leer und fast still war, bereitete sich Erdogan auf seinen Abflug vor. Allerdings nicht ganz so, wie er es sich vorgestellt hatte. Während die beiden BND-Agenten ungeduldig auf seine Ankunft warteten, rollte sich Erdogan langsam durch die Eingangshalle, gefolgt von einer Handvoll engster Berater, die ihm völlig unnötig zuwinkten, als sei er auf einer Parade. Er hielt an einem der Duty-Free-Shops, inspizierte die Whiskyflaschen und fragte seinen Berater: „Warum haben wir sowas nicht in der Türkei?“
Verena und Hans folgten ihm mit einem Ausdruck völliger Erschöpfung. „Sollen wir ihn jetzt wirklich eskortieren oder soll er sich hier einfach selbst verlieren?“, fragte Verena.
„Wäre auch eine Option“, murmelte Hans. „Dieser Flughafen ist groß genug, dass er sich für Wochen verlaufen könnte.“
Doch es war nicht der BER, der Erdogan aufhalten sollte, sondern ein viel größerer Plan, den er in seinem Kopf zu schmieden begann. „Ich verlasse Deutschland nicht ohne eine letzte Ansprache an mein Volk!“, verkündete er und drehte sich zu einem unschuldigen Flughafenmitarbeiter um, der gerade versuchte, die Abflugsanzeigetafel zu reparieren.
„Bringt mir ein Mikrofon!“, rief Erdogan theatralisch.
Der Mitarbeiter zuckte zusammen. „Äh, wir haben keins.“
„Dann mach was draus! Du hast sicher irgendwas da!“, erwiderte Erdogan.
Verena stöhnte. „Das geht ja gut los.“
In diesem Moment erschien ein zwielichtiger Mann in einem schlecht sitzenden Anzug, der sich als „Jogi“ vorstellte, angeblich der Flughafen-DJ. Er winkte fröhlich und stellte eine Lautsprecherbox auf. „Kein Problem, ich habe alles, was ihr braucht!“
„Was für ein Flughafen ist das hier?“, murmelte Hans.
Kapitel 3: „Abflug oder nicht?“
Während Erdogan versuchte, den Flughafen mit einer improvisierten Rede in einen Schauplatz der politischen Erneuerung zu verwandeln, sahen Verena und Hans einander an. Es war Zeit für drastische Maßnahmen.
„Herr Präsident“, sagte Hans endlich, „wir müssen Sie jetzt wirklich zu Ihrem Flug bringen. Sie haben bereits zehn Minuten Verspätung.“
Doch Erdogan ließ sich nicht beirren. „Deutschland braucht mich! Und ich bin bereit, zu opfern, um zu bleiben! Ihr könnt mich nicht zwingen!“
Verena warf einen verzweifelten Blick auf ihren Kollegen, bevor sie in ihre Tasche griff und einen unscheinbaren, unschuldigen Kugelschreiber zückte. „Sehen Sie, Herr Präsident, wir sind doch hier in Deutschland, da läuft alles ordnungsgemäß ab. Wenn Sie nicht einsteigen, dann... werden wir Sie.“
Erdogan zögerte. „Was… was soll das heißen?“
„Dieser Kugelschreiber ist kein gewöhnlicher Stift“, sagte Verena und zwinkerte Hans zu. „Er könnte Ihnen etwas, sagen wir mal, unangenehmes bescheren, wenn Sie nicht tun, was wir sagen.“
Erdogan schien kurzzeitig verunsichert, aber dann schüttelte er den Kopf. „Ihr blufft.“
Hans nickte Verena zu, die den Stift ruhig in die Luft hob und so tat, als würde sie auf einen unsichtbaren Knopf drücken. „Eins... zwei...“
Erdogan sprang auf. „Gut, gut! Ich gehe ja schon! Aber ihr werdet es bereuen!“
Sie führten Erdogan durch den VIP-Bereich zum Gate, wo er schnurstracks in sein Flugzeug marschierte, während er sich weiter empörte. „Dieser Tag wird in die Geschichte eingehen!“, rief er, bevor er endlich die Gangway betrat und hinter ihm die Tür des Flugzeugs geschlossen wurde.
Kapitel 4: „Ein Happy End mit Kebab“
Hans und Verena sahen sich schweigend an, als das Flugzeug langsam Richtung Rollbahn rollte. „Das war vielleicht der absurdeste Einsatz meines Lebens“, sagte Hans.
„Definitiv“, stimmte Verena zu und streckte sich. „Lust auf Kebab? Ich habe gehört, in Kreuzberg gibt's den besten.“
Sie verließen den Flughafen, während die Sonne langsam über Berlin unterging und die Stadt wieder in ihren gewohnten, friedlichen Sonntagsmodus zurückkehrte.
Als sie durch die Straßen von Kreuzberg schlenderten, in Richtung des besten Kebab-Ladens der Stadt, wurde ihnen klar, dass der Alltag – auch wenn er so wahnsinnig wie dieser Sonntagsausflug war – niemals langweilig werden würde.
„Und weißt du was, Verena?“, sagte Hans schließlich, als sie in den kleinen Imbiss traten. „Wenn die BND-Agenten mehr solche Einsätze hätten, würden wir alle ein bisschen mehr Humor entwickeln.“
Verena lachte. „Vielleicht schreiben wir eines Tages ein Buch darüber. 'Der Tag, an dem wir Erdogan abschoben'. Klingt nach einem Bestseller.“
Und so saßen sie in dem kleinen Kebab-Laden, aßen ihre wohlverdiente Mahlzeit und dachten daran, dass selbst in der Welt der Geheimdienste und internationalen Politik eines immer sicher war: Ein guter Kebab konnte alle Probleme zumindest für einen Moment vergessen lassen.
Epilog:
Während das Flugzeug mit Erdogan an Bord nach Istanbul flog, lehnte sich der Präsident zurück und grinste. „Ich werde zurückkommen“, murmelte er. „Und dann werden sie sehen, was es bedeutet, einen Staatsmann wie mich zu unterschätzen.“
Zur gleichen Zeit, in einem kleinen Büro in Berlin, lehnte sich Verena ebenfalls zurück. „Mal sehen, was die nächste Woche bringt“, sagte sie. „Vielleicht etwas weniger Drama?“
„Wäre mal eine schöne Abwechslung“, erwiderte Hans. „Aber ehrlich gesagt, ich bezweifle es.“
Ende.
Titel: Ein Vergleich der Systeme
(Eine sehr spannende, sehr dramatische und sehr humorvolle Satire)
Prolog:
Es war ein warmer Dienstagmorgen in Deutschland, als alles seinen Anfang nahm. Die Vögel zwitscherten, die Bäckereien öffneten mit deutscher Pünktlichkeit, und irgendwo in einem Wohnzimmer, wo zwei Katzen lethargisch auf der Fensterbank lagen, begann ein hitziger Streit.
Szene 1: Der Anfang
Ort: Wohnzimmer einer durchschnittlichen deutschen Wohnung, Dorsten, NRW.
Figuren: Jens, der pragmatische Deutsche; Tom, sein Cousin aus Minnesota, USA.
Smokey und Luna, die beiden Katzen, die während des gesamten Dramas eine wichtige Rolle spielen, wenn auch nur als Zuschauer.
Jens, ein Mann mittleren Alters mit Brille und dem obligatorischen Henkelmann neben sich, starrte auf seinen Laptop, während Tom mit einem Donut in der Hand und einem sehr amerikanischen „Hey bro, what’s up?“ die Tür zum Wohnzimmer aufstieß.
„Hey, du musst mal was sehen!“, begann Jens, und sein Blick fiel auf die Uhr. „In einer Stunde ist Ladenschluss!“
„Ladenschluss?“ Tom spuckte fast seinen Donut aus. „Ihr habt noch sowas wie Ladenschlusszeiten? Was ist das hier, 1955? In den USA haben die Läden 24 Stunden geöffnet!“
Smokey hob seinen Kopf und blinzelte zu Jens hinüber. „Mau?“ schien er zu sagen, was in Katerdeutsch so viel bedeutete wie: "Ladenschlusszeiten, das gibt's wirklich noch?"
„Ja, Ladenschlusszeiten. Bei uns kann man nicht mitten in der Nacht shoppen gehen wie in einem schlechten amerikanischen Film,“ erwiderte Jens, sichtlich genervt. „Wir haben Regeln, und die machen unser Leben… geordnet.“
Tom zog die Augenbrauen hoch und nickte, als ob er es ironisch meinte. „Geordnet? Weißt du, was geordnet ist? Amazon Prime! Das ist geordnet! Bei uns kann man um drei Uhr morgens eine Packung Cheerios bestellen und sie kommt noch am selben Tag an! Und hier?“ Er blickte bedeutungsvoll auf seine leere Kaffeetasse. „Ich kann noch nicht mal um 19:30 Uhr irgendwo Kaffee kaufen!“
Luna hob den Kopf von der Fensterbank und schnurrte zustimmend, als ob sie sagen wollte: "Tom hat recht, Kaffee ist essentiell!"
**Dialog:**
- **Jens** (erhebt sich energisch): „Wir mögen es vielleicht nicht so hektisch, aber bei uns hat man dafür mehr Struktur. Du willst nicht wissen, wie chaotisch es ist, wenn bei euch alles ständig offen hat. Menschen brauchen Pausen! Sonst endet man wie du: müde und koffeinabhängig.“
- **Tom** (lachend): „Ha! Ihr braucht einfach mal mehr Freiheit. Ihr seid so reglementiert, dass ihr nicht mal eure Adresse wechseln könnt, ohne sie beim Meldeamt anzumelden. Was ist das überhaupt? 'Meldepflicht' klingt, als wäre es aus einem dystopischen Film.“
---
Szene 2: Das große Meldeamt-Drama
Ort: Meldeamt Dorsten
Figuren: Jens, Tom, und Herr Wurst, der Beamte des Amtes.
Jens und Tom betreten das Dorstener Meldeamt, einen kargen, linoleumgefluteten Raum, der von Neonröhren ausgeleuchtet wird. Herr Wurst, ein Beamter in den besten Jahren, sitzt hinter einem Schreibtisch, der seine besten Jahre hinter sich hat. In der Luft hängt der Geruch von Druckertoner und abgehefteten Formularen.
„Wie kann ich Ihnen helfen?“ fragt Herr Wurst und blättert gelangweilt durch einen Stapel Formulare.
„Mein Cousin ist zu Besuch aus den USA“, beginnt Jens, während Tom sich umschaut, als wäre er in einem Museum für absurde Bürokratie gelandet. „Er versteht nicht, warum wir uns immer noch bei der Stadt anmelden müssen, wenn wir umziehen.“
Tom lacht auf. „Ja, wirklich, was ist das? Muss ich auch noch angeben, wie oft ich den Müll rausbringe oder wann ich meine Katze füttere?“
Herr Wurst wirft ihm einen frostigen Blick zu. „Es ist wichtig, dass die Stadt immer weiß, wo sich ihre Bürger aufhalten.“
„Wieso?“ fragt Tom mit gespieltem Interesse. „Angst, dass jemand verloren
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: ©️ 2024 by Peter Jonalik
Bildmaterialien: ©️ 2024 by Peter Jonalik
Cover: ©️ 2024 by Peter Jonalik
Satz: Karl Weiner Sr. Satz & Druck, Pliesterbeckerstr 152, 46284 Dorsten, Germany, Terra
Tag der Veröffentlichung: 28.09.2024
ISBN: 978-3-7554-8012-9
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für alle die Satire mögen
Dorsten, im Oktober 2024