Liebe Leser, Leserin und diverse,
in diesem Booklet stelle ich zwei fast fertige Szenen aus meinem ersten Sven Martin Roman zur Diskussion, darüberhinaus die Plots von einigen weiteren. Manchmal bringe ich zwei Szenenvarianten, dann gilt die Frage, welche besser ist. Bitte seid absolut ehrlich, denn nur so kann ich gut arbeiten.
Konstruktive Vorschläge aller Art zur Verbesserung der Szenen oder der Plots sind jederzeit erwünscht.
Beleidigungen aller Art sind zu unterlassen, nur konstruktive Kritik und Verbesserungen der Szenen sind erwünscht. Bitte schreibt an folgende Email: agentur.jonalik@gmail.com
mfg
Peter Jonalik
Vorschlag 1:
Dorsten liegt in der Nähe von Recklinghausen. Die Stadt ist an die 800 Jahre alt und hat noch mittelalterliche Gebäude im Innenstadtbereich, andere Gebäude wurden äußerlich angepasst.
Bürgermeister Holger Scholz von der SPD hatte das Kuvert von Salvatore Borgia im Vorbeigehen eingesteckt. Es hatte sich dick angefühlt. Aber dick genug? Vielleicht sollte er vo der Abstimmung noch mal nachschauen, auf dem Männerklöster, nur zur Sicherheit. Herbert Weiner von der CDU bekam gerade noch mit, das Holger Scholz etwas zugesteckt bekam, aber nicht genau was.
Holger Scholz richtete kurz seine Krawatte, fährt sich durch das noch dichte Haar, strafft den Rücken und betritt das Vorzimmer zu seinem Büro.
"Guten Morgen, Herr Bürgermeister", gibt sich seine Sekretärin beflissen. "Alles Wichtige liegt schon auf ihrem Schreibtisch." Sie lächelte. " Kaffee wie immer?"
Holger Scholz nickte knapp. "Keine Störungen die nächste halbe Stunde!" Zielstrebig begibt er sich an seinenSchreibtisch, denkt wie jeden Tag, der könnte auch ein bisschen mehr hermachen, setzt sich und greift zum Telefon. Ein Investor bietet dem Bürgermeister an, ihm ein Auto zu schenken, wenn dieser in der Gemeindevertetung deb Bau eines Hotelressorts mit Golfplatz durchsetzt. In seinem Büro besprach sich Scholz mit Mitgliedern seiner Fraktion. Er fragte seinen persönlichen Assistenten: "Ist Maier noch auf Linie? Oder muß man nachhelfen?" Der Assistent antwortete: "Weiß ich nicht Chef, ob. Heute steht auch noch die Abstimmung über den neuen Supermarkt auf den Plan, das muß durchgehen oder der Kerl zieht zurück."
In der Debatte, die im Sitzungssaal des Rathaus stattfand, argumentierte der Vertreter der CDU, das der Bau des Hotelressorts, den Charakter der Stadt zerstören würde. Ein Argument, dem nicht nur Mitglieder der CDU folgten, sondern auch einige der SPD schwanken läßt. Heute standen die Abstimmung über das Hotel-Ressort und dem Supermarkt sowie diverser Kleinkram auf der Tagesordnung, das meiste kam durch. Aber ausgerechnet der Weiner von der CDU votierte gegen das Hotel und den Supermarkt. Was für ein Arschloch, dachte sich Scholz und machte sich eine Notiz ins Handy.
Vorschlag 2:
Holger Scholz eilt mit festem Schritt die Treppen im Rathaus hinauf. Seine Hand steckt fest in seiner Sakkotasche, umfasst den Brief. Den Brief, den ihm Salvatore Borgia eben vor dem Rathaus verstohlen zusteckte. Der Umschlag fühlte sich dick an. Hoffentlich dick genug, denkt Scholz mit einem kleinen kaum sichtbaren Lächeln auf den Lippen. Es sind noch 30 Minuten bis zur Abstimmung, er nickt sich zu. Genug Zeit für alles. Auch um den Inhalt des Kuverts zu prüfen.
Scholz richtete seine Krawatte.
Herbert Weiner steht noch immer nachdenklich neben der Rathaustür. Überlegt, ob er richtig gesehen hat oder nicht. Sollte Borgia dem Scholz tatsächlich etwas zugesteckt haben? Und Scholz es wissentlich behalten? Was könnte das sein? Der wird doch nicht so dreist sein, Schmiergeld anzunehmen? Das kann er sich nicht vorstellen, aber heutzutage? Wer weiß das schon und für Scholz würde er niemals seine Hand ins Feuer legen.
Sven Martin parkte seinen orangen Ford Granada auf dem Parkplatz hinter der Volksbank.
Er ging auf das Gebäude Nummer 10 zu. Privatdetektei Martin steht in Schwarzer Schrift auf goldenem Schild an der Tür des Hauses Freiheitsstraße 10 in Dorsten Holsterhausen, dem Gebäude direkt neben der Volksbank. Ein Bus der Line 274 fuhr auf der Straße vor dem Gebäude in Richtung Wennemarstraße vorbei. Sven Martin polierte sein Firmenschild jeden Morgen mit dem Ärmel seiner gut sitzenden Outdoor Jacke.
Sein IPhone klingelte in der Jackentasche. Hastig fummelte er es heraus und sah auf sein Display. Nimmt das Gespräch an. "Hallo, Frau Schreiber, kann ich noch etwas für Sie tun?"
Er blieb vor der Haustür stehen und hört konzentriert zu. Mit jeder Sekunde wird sein Lächeln breiter. Oh ja, da hat Sie Recht, die Frau Schreiber, denkt er zufrieden. Er ist gut. Richtig gut. Sie sind der beste, sagte Sie ihm eben euphorisch. Oh ja, das bin ich. Zuverlässig, hinterher, loyal, gewissenhaft. Vater wäre Stolz auf ihn gewesen. Er nimmt die Post aus seinem Briefkasten. Hatte seine Schwester das vergessen, oder war sie schon länger im Büro? Sein Blick fällt auf einen Werbezettel von Holger Scholz. Sein Lächeln verfliegt. Der Sack. Hastig steigt er die Treppen zu seinem Büro hinauf. Seine Schwester Ilona watete schon auf ihn., um die Fälle des Tages zu besprechen. Es ging mal wieder um eine Serie von Brandstftungen im Raume Dorsten und um mindestens fünf vermisste Kinder. Danach setzten sich die beiden an ihre MacBooks und brachten ihre Akten in Ordnung. Offenbar stimmte es was die Herren am Stammtisch immer unter der Hand behaupten, Politik und Verbrechen gehen wohl gut Hand in Hand, zumindest beim Bürgermeister.
Sven und seine Schwester Ilona fuhren in ihrem Ford Granada von der Freiheitsstraße über die Borkener Straße (B 224) in die Innenstadt von Dorsten. Am Gemeindedreieck, bogen sie nach rechts ab, fuhren über die Lippe und den Kanal in Richtung Innenstadt. Dort kamen sie in den üblichen Stau, der die normalerweise 5 Minuten lange Fahrt auf 15 Minuten verlängerte, obwohl die Straße in beiden Richtungen zweispurig ausgebaut war.
Am Westwall bogen sie wieder rechts ein und fuhren eine Minute später in das Desuma-Parkhaus. Vom gleichnamigen Center her unterquerten sie den Westwall zu Fuß und gingen durch die Lippestraße. Sie besuchten dort verschiedene Geschäfte um sich dann nach einer ausführlichen Beratung zwei Zweithandys der Marke Siemens zu kaufen. Bei den Simkarten entschieden sie sich für D2 von Vodafone. Am Imbissstand der Firma Funke kauften sich beide je 3Hähnchenflügel für 2 DM und aßen die gleich vor Ort. Dann schlenderten sie zur Buchhandlung König. Dort kaufte sich Sven Bücher zum Thema Kriminalistik nachdem er sich dort ausführlich beraten ließ. Kaffe tranken sie im Café Maus und kauften sich in der Eisdiele am Marktplatz ein Eis, welches sie unterwegs verzehrten. Sven sprang noch bei Hussel, an der Ecke Martplatz/Lipestraße gelegen, um Süßigkeiten zu kaufen. Über die Lippestraße ging es zurück zum Desuma-Parkhaus und dann wieder durch den Stau nach Hause.
Morgens 9 Uhr, ein Mann geht mit seinem Hund am Kanalufer spazieren und bekommt einen fürchterlichen Schreck, er findet eine am Baum gefesselte nackte Frauenleiche, die übelst zugerichtet ist. Ein zweiter Passat, der eigentlich nur in der Innenstadt Brötchen und Kaffee kaufen wollte, bekam das mit und rief sowohl Plizei und Krankenwagen. Die Fahrzeuge fuhren 5 Minuten später durch die Straße Ennewällken zum Lippetal. Die Plizei lag damals noch auf der Borkener Straße, vom Gemeindedreieck aus gesehen in Richtung Holsterhausen auf der linken Seite. Kriminalkommissar Ernst Rabe betrat den Tatort und begutachtet die Leiche und den Fundort, vermutlich auch der Tatort und befragte die dort anwesenden Passanten. Insgeheim dachte Ernst Rabe, oje ausgerechnet jetzt so kurz vor meiner Pensionierung. Die Assistentin von Ihm, befragte währenddessen den Gerichtsmediziner. Er gab zögerlich Antwort und meinte man möge die Obduktion abwarten. Daraufhin befragte Vera Müller alle umstehenden Passanten, ob vielleicht irgendjemand etwas mitbekommen hat. Einer der Passanten sagte, er hatte schreckliche Schreie gehört. Er habe aus dem Fenster gesehen, aber aus zwei Gründen nicht das geringste erkennen können, erstmal war es zu dunkel und zum anderen, war der Kanaldamm im Weg. Ein weiterer Zeuge bestätigte die Aussage des ersten. Die Leiche wurde in die Gerichtsmedizin nach Essen gebracht und der geschockte Passant in das Sankt Elisabeth Krankenhaus.
Im Polizeirevier war es zur Zeit relativ hektisch. Einige Polizisten waren mit einer Brandserie in Dorsten beschäftigt und einige weitere mit verschwundenen Kindern. Die restlichen mußten Kommissar Rabe und seiner Assistentin Vera Müller bei einem Todesfall im Lippetal helfen. Der Todesfall im Lippetal war schon ein wenig seltsam und es war nicht der einzige in dieser Vorgehensweise, seit etwa 5 Monaten gab es jeden Monat eine Leiche, die auf diese Art und Weise gefunden wurde. Alles deutete auf einen Serienkiller hin. Das fehlte ihm noch so kurz vor seiner Pensionierung. Auch die Todesart war in allen Fällen die gleiche. Es gab keine Hinweise auf den Täter. Vielleicht ergab der DNA-Abgleich irgendwelche Hinweise. Dafür war das LKA in Düsseldorf zuständig. Sämtliche Proben wurden dorthin geschickt. Etwa drei Wochen später kamen die vorläufigen Ergebnisse, nämlich das man in der Datenbank keine passenden Datensätze vorliegen hatte, aber man ermittelte weiter, diesmal International.
Eine elegant gekleidete Frau betrat das Büro der Detektei Martin Sven und seine Schwester Ilona waren schon drei Stunden anwesend und hielten ihre Fallakten auf den neusten Stand. Die Frau hatte einen Auftrag für die Detektei. Sven sollte ihre Tochter suchen, die schon einen Monat verschwunden war. Die Polizei konnte oder wollte ihr nicht helfen. Sven hörte sich das Problem sehr genau an und stellte seiner Klientin Zwischenfragen, die diese sehr ausführlich und extrem genau beantwortete. Sven fand das Janina Borgia, so hieß die Klientin, die Fragen zu ausführlich beantwortete um glaubhaft zu sein. Borgia, da war doch was , meinte Sven sich zu erinnern. Gab es nich einen Mafiapaten mit dem gleichen Namen? Er hakte nach. Auch darauf verweigerte die Klientin die Antwort. Auch das fand Sven merkwürdig. Vielleicht handelt es sich bei seiner Klientin um die Frau des besagten Mafiapaten. Auch darauf verweigerte sie die Antwort. Die Klientin gab dem Detektiv ein Foto der Vermißten. Sven versprach die Augen offen zu halten.
Dr. Mayer sezierte alle in den letzen Monaten gefundenen Leichen teilweise ein zweites Mal, fand überall die gleiche DNA. Diese schickte er zum LKA nach Düsseldorf um diese mit der DNA-Datei abzugleichen. Bisher gab es keine Treffer. Es wurde ein Reihentest angeordnet, der leider erfolglos blieb. Es war der Größte DNA Masstentest in NRW ever. Also mußten neue Wege beschritten werden., doch das war in Deutschland sehr schwierig, sogar fast unmöglich. Es gab viele rechtliche Hindernisse, die diesen Methoden im Wege standen.
Privatdetektiv Sven Mertin, betrat das Polizeirevier um mit dem Diensthabenden Dienststellenleiter Ernst Rabe, mit dem er auch privat befreundet war über den Fall zu reden. Er zeigte Ernst Rabe das Foto und nannte den Namen dazu. Ernst Rabe dachte nach. Beim Namen Borgia klingelte etwas . Sven hoffte Informationen zu erhalten, die ihm bei seinem Fall helfen könnten. Der Kommissar dachte genau das gleiche und so fand ein reger Informationsaustausch statt. Das Gespräch dauerte eine Stunde und dann halten beide alles zusammen, was beide für seinen Fall benötigten. Daraufhin fuhr Sven zurück zu seinem Büro.
Sven betrat wieder mal sein Büro. Er fand dort seine Schwester und Teilhaberin vor. Beide besprachen den Fall und bestellte seine Klientin nochmals ein, um ihr noch ein paar weitere Fragen zu stellen. Die Klientin kam etwa 15 Minuten später und beantwortete auch diese Fragen absolut vollständig und gewissenhaft. Die Akte Borgia füllte sich gewaltig. Es waren bereits drei Ordner. Zur Detektei Martin gehörte auch ein kleines Chemielabor, Biologielabor und Physiklabor, um einiges selbst austesten zu können. Fremde Labors waren immer so teuer. In den Regalen standen auch alle wichtigen Fachbücher für Chemie, Physik, Biologie und Kriminalistik. Jeden Monat kamen weitere dazu. Die Sammlung war sehr umfangreich und füllte einen eigenen Raum. Einen weiteren Raum, nahm das Archiv mit etwa 200 Ordnern ein. Weitere Ordner wurden nach Hause ausgelagert. Im Archiv gab es auch eine Fingerabdruck Kartei.
Der Mafiapate Salvatore Borgia reiste öfters von dem kleinen Örtchen Corleone, in Sizilien gelegen, nach Deutschland an, um zu überprüfen ob bei seinen Projekten alles nach Plan lief. Darüberhinaus wird auch seine Tochter vermisst. Seine Frau war eigens nach Deutschland gereist, um nach der Tochter zu suchen. Salvatore hatte aber auch noch einiges mit Holger Scholz zu besprechen. Es ging um Millionenbeträge, die im Gewerbegebiet zwischen Marl und Dorsten investiert werden sollten. Holger Scholz spurte meistens.
Holger Scholz von der SPD ist jetzt schon 12 Jahre Bürgermeister von Dorsten. Er hatte dort viele Freunde, aber mindestens genausoviele Gegner. Einer der Gegner war der Privatdetektiv Sven Martin, der immer wieder versuchte Holger Scholz Bestechlichkeit im Amt zu beweisen. Immer wieder war Holger Scholz dem Detektiv und seinen Nachforschungen sehr knapp entkommen.
Sven Martin war ein hartgesottener Privatdetektiv, der wenn er einen Fall hatte, für seine Klienten alles gab. Durch nichts, nicht einmal Bestechungsversuche ließ er sich von einer Spur abbringen, wenn er mal eine hatte. Alle Klienten, für die er arbeitete, buchten seine Dienste öfter, weil er seine Arbeit sehr gewissenhaft machte. Er war auch sehr preisgünstig und hatte gestaffelte Tarife für Privatkunden, Behörden und Firmen. Werbung brauchte er keine mehr zu machen, Mund zu Mund Propaganda reichte vollkommen aus, um ihm neue Klienten zu bescheren. Er fuhr einen alten orangefarbenen Ford Granada aus den späten 70ern, den er von seinem Vater geerbt hatte. Dieser Granada war gewissermaßen sein Markenzeichen. Sein Erzfeind, niemand weiß mehr warum, war Bürgermeister Holger Scholz. Sven vermutete vielleicht sogar zu Recht, das der Bürgermeister Kontakte zur italienischen Mafia hatte. Irgendwie fand Sven, das Politik und Verbrechen gut zueinander passten.
Der ZOB Dorsten hatte 12 Bussteige und 4 Bahnsteige, die sich auf dem Bahnhofsteil wie folgt aufteilten: Gleis 1 und 2 West, dann das Bahnhofsgebäude und dann Gleis 1 und 2 Ost. Einen der Bahnsteige eines der Westgleise teilten sich der Zug nache Coesfeld und der nach Oberhausen. Das andere Westgleis befuhr der Zug nach Essen. Eines der Ostgleise befuhr der Zug Borken und das anderer der nach Dortmund. Zu diesem Zeitpunkt war der Dorstener Bahnhof noch ein Inselbahnhof. Insgesamt hatte der Dorstener Bahnhof 16 Gleise, von denen 12 als Abstellgleise fungierten.
Im Bahnhofsgebäude wurde von einem Passanten eine männliche Leiche auf einer Bank liegend gefunden. Eine Schußverletzung war deutlich zu sehen. Der Passant rief die Polizei an, die auch prompt eintraf. Der Diensthabende Kommissar sah sich die Leiche an und informierte die Gerichtsmedizin und die Spurensicherung, die direkt nach ihrem Eintreffen ihre Arbeit aufnehmen.
Der Diensthabende Kommissar legte eine Akte an und besprach den Fall mit seinem Assistenten. Alles deutete auf einen Mafiamord hin. Aber die Mafia in Dorsten, unwahrscheinlich, dachte der Kommissar. Doch dieser Fall sollte ihn eines besseren belehren. Sven Martin rief mal wieder an, ob es in seinem Vermißtenfall neue Informationen gab. Der Kommissar verneinte und erzählte vom Mord am Bahnhof Keiner von beiden ahnte, daß die beiden Fälle zusammenhingen. In kam einem Fall, gab es weniger Spuren, als in diesen beiden.
Der Gerichtsmediziner stellte fest, das der Tote vom Bahnhof mit einem kurzläufigen Colt Wells Fargo aus dem Jahre 1848 erschossen worden war.
Der Colt Wells Fargo, war der einzige Vorderladerrevolver der Firma Samuel Colt, vom Firmeninhaber 1848 eigens für die Postkutschenfirma Wells Fago entwickelt, weil die Postkutschen der selbigen Firma sehr oft überfallen wurden. Diese Colts waren Heute sehr selten. Die meisten noch exestierenden waren heute nicht mal registriert. Meistens handelte es sich um Erbstücke, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, samt Munition natürlich. Niemand wußte genau, wieviele von diesen Waffen es noch gab.
Sven befürchtete schon, daß die Familie Borgia eine Mafiafamilie ist und das seine Klientin etwas damitzu tun haben könnte. Diese Bedenken konnte oder wollte seine Klientin nicht zerstreuen. Also forschte Sven mal genauer nach und wurde fündig. Seine Klientin war definitiv die Frau des Mafiapaten gleichen Namens. Sven kamen auf einmal ernsthafte Bedenken, seit er den Fall angenommen hatte, andererseits hatte er nie einen Fall abgelehnt. Allein aus diesem Grund mußte er weitermachen. Die Borgias, so stellte sich bei seinen Nachforschungen heraus, waren schon immer eine zwielichtige Familie gewesen, denn sie stellte Päpste und ein Mitglied der Familie war eine berüchtigte Giftmischerin, nämlich Lucretia Borgia. In dieser Tradition stand die Familie. Es hatte sich über Jahrhunderte hinweg nicht das geringste geändert, diese Familie agierte die Jahrhunderte hindurch absolut verbrecherisch und das ohne Ausnahme. Zumindest der Zweig, dem seine Klienten angehörten.
Der Kommissar lud Sven zu einem Informationsaustausch in das Polizeirevier ein. Sven kam dem gerne nach, während seine Schwester das Büro hütete. Sven erzählte dem Kommissar alles, was er über dm Fall wußte und der Kommissar tat das selbige. Sven machte sich eifrig Notizen zu dem Fall und erkundigte sich darüber, ob die Mordwaffe schon gefunden worden war. Der Kommissar verneinte und meinte, man sollte sich auch keine Hoffnungen machen, diese zu finden. Sven erzählte von seinem Verdacht, daß seine Klientin eventuell die Frau eines Mafiapaten sein könnte. Der Kommissar versprach das zu überprüfen und Sven dann zu informieren.
Holger Scholz traf sich in seinem Büro mit dem Mafiapaten Salvatore Borgia. Dieser gab dem Bürgermeister ein Kuvert mit 50000 DM für geleistete Dienste. Der Bürgermeister bedankte sich dafür und versprach weiter die Interessen von Salvatore Borgia zu vertreten. Salvatore nickte und verließ das Büro. Ein Versandzentrum konnte im Gewerbegebiet zwischen Dorsten und Marl gebaut werden, ideal zum Versand von Drogen aller Art fand Salvatore. Endlich neue Arbeitsplätze für Dorsten fand der Bürgermeister, alles andere war ihm egal. Das sowohl die Polizei als auch Detektei Martin gegen den Bürgermeister wegen Bestechlichkeit ermittelte, wußten weder der Bürgermeister noch der Mafiapate und selbst wenn, wäre es dem Mafiapaten egal gewesen.
Er war wieder einmal auf der Pirsch, suchte ein neues Opfer für seine schändlichen Taten. Er strich durch die Gegend, suchte nach Mädchen, die er auf brutalste Art und Weise töten könnte. Seine Opfer waren zumeist zwischen 20 und 25 Jahre alt, blond, groß, blaue Augen. Nur einmal wich er von seinem Schema ab, nämlich als er die Italienerin tötete. Oh je, hätte er das mal nicht getan, denn wie er herausfinden konnte, war sie die Tochter eine Mafiapaten. Nun hatte er also die Mafia auf seine Fersen, bisher konnte er sie abschütteln. Fragte sich nur, wie lange noch.
Er war 40 Jahre alt, groß, etwa 1,95 m, Braunes Haar und braune Augen, sah nicht besonders gut, aber vertauenserweckend aus. Die Mädchen, die er ansprach hatten keine Angst vor ihm und begleiteten ihn zu seiner Wohnung.
Dort änderte sich alles für die Mädchen. Erfesselte die Mädchen, vergewaltigte sie mehrfach und tötete sie des nachts zwischen Lippe und Kanal, zog sie aus und fesselte sie an einen Baum. Danach verschwand er spurlos in der Nacht. Die Kleidung entsorgte er in einem Altkleidercontainer, natürlich nicht in einem Stadtteil sondern über die ganze Stadt verteilt.
Spuren hinterließ er nicht, da er Handschuhe trug. Bloß die DNA konnte problematisch werden, das wußte er, aber er konnte nichts dagegen tun. Er wußte auch daß die Polizei hinter ihm her war, aber sie hatten nichts greifbares. Noch nicht, aber das konnte sich sehr schnell ändern und genau davor fürchtete er sich. Aber er fürchtet sich auch vor der Mafia. Mittlerweile kam er sich wie ein gejagter vor, nun ja, das war er ja auch. Man konnte nur hoffen, das die Polizei ihn noch vor der Mafia erwischte. Er war hedonistisch und planend und noch dazu extrem sadistisch.
.......
Texte: Peter Jonalik
Cover: Peter Jonalik
Lektorat: Peter Jonalik
Satz: Karl Weiner Satz & Druck, Dorsten, Germany
Tag der Veröffentlichung: 07.01.2023
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für alle die gerne Krimis lesen.