Cover

ICH

 

 

 

Zu aller erst würde ich mich gerne einmal vorstellen.

Mein Name ist, Chiara Alisha Blue. In genau zwei Wochen werde ich endlich siebzehn. Ich habe lila Haare, bin relativ sportlich aber dafür total tollpatschig, und ich glaube auch das ich nicht schrecklich aussehe. Ich singe ziemlich gerne aber würde niemals jemanden etwas vorsingen dazu war ich zu schüchtern. Mein Selbstvertrauen war seit den Sommerferien auf dem Nullpunkt! Warum? Das würde ich später erzählen. Die einzigen Leute bei denen ich Selbstvertrauen habe sind meine Freunde.  Sie geben mir halt und sind abgesehen von meiner Schwester das wichtigste in meinem Leben. Aber was wäre wenn alle um dich rum die dir halt gegeben haben plötzlich unter Selbstmitleid versinken und sich bei dir ausheulen. Früher war ich ein offenes und freches Mädchen. Ich konnte es nicht Leiden wenn jemand mich oder die Leute die mir wichtig waren beleidigten. Ich habe immer zurückgeschlagen. Ich war jedem Jungen der auch nur ein bisschen gut aussah hinterher. Ich war andauernd verknallt und verliebte mich richtig schnell. Dabei war ich gar damals nicht mal so hübsch. Ich hatte braune langweilige Haare, eine Brille und eine Zahnspange. Aber seit dem was in den Sommerferien war hatte ich mich zurückgezogen. Ich hatte meine Haare in einem hellen lila gefärbt, trug Kontaktlinsen und meine Zahnspange war draußen. Kurz gesagt ich war etwas hübscher und auch viel schüchterner. Wie das Leben einen Manchmal verändern konnte. Jeder einzelne Situation trug dazu bei, dass ich mich veränderte und heute das war was ich bin.

 

Ich hasse es im Mittelpunkt zu stehen und zog mich sehr zurück anders als meine besten Freundinnen Nadine und Kim. Wir sehen alle älter aus als wir eigentlich waren und man könnte auch sagen wir waren überreif. Das lag aber zum größten Teil daran, dass wir nicht schief angeschaut wurden bei dem was wir taten, jeder kannte uns so und für jeden waren wir normal. Okay wieder zurück zum Thema. Ich hatte natürlich noch viel mehr Freunde da wären unter anderem, Mara, Rommy, Tabea, Denise und Tim. Das waren die wichtigsten. Meine kleine Schwester Xenia war elf. Wir stritten zwar oft aber waren dafür unzertrennlich. Also ich war beliebt hatte Freunde und scheiß Sommerferien. Am meisten Halt fand ich bei Nadine und Kim. Sie strahlten so viel Selbstvertrauen aus und halfen mir. Aber im Moment waren beide einfach nur ein Häufchen Elend mit Liebeskummer. Kim und ihr Freund Ben waren für uns immer ein Traumpaar sie erinnerten an Barbie und Ken. Aber seit den Sommerferien kriselte es zwischen ihrer Beziehung und selbst Kim wusste nicht genau wie so, und gestern wollte sie dann mit ihm reden und er hatte einfach Schluss gemacht! Mit den Worten "Ich will das nicht mehr!" War das denn zu fassen? So Herzlos konnte man doch nicht sein. Und bei Nadi ist das alles etwas Komplizierter. Sie stand schon seit einem Jahr auf ein und denselben Jungen. Joris. Seit kurz vor den Sommerferien schreiben die beiden auch zusammen. In den Sommerferien meinte er dann plötzlich, dass er nicht mehr auf sie stehen würde, was komisch war denn Dine wusste nicht das er überhaupt auf sie stand. Ich meine sie waren doch gar nicht zusammen und jetzt das. Nadine war zuerst total sauer aber dann wurde daraus Liebeskummer und beide heulten mir die Ohren voll. 

 

Im Moment saßen wir in der weiten Pause auf der Bank vor der Aula. Dine und Kim an mich gelehnt und weinend. Ich dachte über das Geschehene in den Sommerferien nach und wusste das wir alle uns mehr als geändert hatten. Mara, Rommy und Tim saßen bei uns. Von weitem sahen wir Tabea und Denise kommen. Sie winkten uns fröhlich zu. Tja die beiden waren die Sonnenscheine in unserer kleinen Gruppe. Sie hatte nie schlechte Laune. Demnach waren sie noch nie verliebt. Mittlerweile wusste ich aber, dass auch ich noch nie richtig verliebt gewesen war. Wahre liebe konntest du nicht so einfach empfinden. Sie kam nicht schon nach einer Woche, sobald du den Typen kennenlernst. Nein sie brauchte Zeit aber sobald sie da war, ging sie nicht mehr weg, das hatte ich jetzt verstanden. Ich wusste das man in unserem Alter noch nicht wirklich über die große Liebe reden konnte, aber ich ließ Nadine und Kim in dem glauben. Denn wenn sie dachten, dass sie jetzt schmerzen hatten, dann wollten sie gar nicht wissen, wie es sein würde, wenn sie wirklich ehrlich und aufrichtig liebten. Davor hatte ich unglaubliche Angst.

 

Die Pause ging vorbei und wir hatten zwei Stunden Französisch. Als das auch endlich vorbei war ging ich mit den zwei Heulsusen neben mir zu unserem Bus. Beim runterlaufen erkannte ich Joris neben uns. Er lächelte mich Arrogant an. Nadine blickte auf und sah ihn. Er lächelte sie ziemlich liebevoll an und ich merkte wie sie schwach wurde. Ich schlug ihr in die Seite, daraufhin ein böser Blick von ihr zu Joris und Tränen flossen wieder. Die Busfahrt verlief normal und ich ging nachhause. Ich konnte nicht verstehen warum es Jungs in unserem alter solchen Spaß machte uns zu verletzen? Jungs waren beinahe schlimmer als Mädchen widersprüchlich und anstrengend. Ich könnte auch niemals einen Jungen in meinem Alter lieben, ich wusste nicht wieso, wahrscheinlich weil sie sich noch so kindisch aufführten aber ich hatte im Sommer bemerkt das ich auf ältere stand.

Eskalation

Zuhause schloss ich die Tür auf und ging direkt in mein Zimmer. Ich hatte mich vor meinen Eltern zurückgezogen, weil ich nicht wollte das sie mich mit Fragen, warum ich mich geändert hatte bombardierten. Außerdem war ich ziemlich zickig und respektlos, tja Pubertät halt. In meinem Zimmer schloss ich die Tür ab und machte ziemlich laut Musik an. Ich liebte Musik und sie hatte mir auch ziemlich gut geholfen über den Verlust meines Cousins vor zwei Jahren hinweg zu kommen. Die Musik war laut genug um meine Stimme zu übertönen also konnte ich ohne Gefahr mitsingen.

Ein Klopfen an meiner Tür ließ mich hochschrecken. Ich drehte die Musik leiser und begab mich wieder zu meinem Bett um mich darauf zu schmeißen. Vielleicht würden sie gehen wenn ich nicht aufmachte. Wieder ein Klopfen.

"Was denn" schrie ich genervt. Ja bei meinen Eltern und Freunden war ich nicht schüchtern nur anderen Leuten die ich nicht kannte oder mochte gegenüber. Richtig schüchtern stimmte im Prinzip auch nicht einfach etwas zurück gezogener.

"Komm bitte runter, Hannelore ist da." Hannelore war meine Oma. Früher hatte ich sie Oma Hanna genannt aber das war nun Geschichte. Sie war 70 und nervte einfach nur. Meine Eltern sagten ich solle nett sein aber ich drückte  mich immer vor den Treffen mit ihr. Sie war auch ein abscheuliches Biest. Einmal hatte sie meine Haare bis zu den Schultern abgeschnitten weil sie meinte, so lange Haare gehörten sich nicht für eine anständige Dame, da war ich ungefähr sieben gewesen. Oder einmal hat sie alle meine Hosen und Pants aussortiert und weg geschmissen, weil sie gesagt hatte das feine Damen nur Kleider und Röcke tragen, da war ich gerade 12 geworden. Gott hasste ich sie.

"Geht nicht hab Tanzen" log ich und packte schnell meine Tasche. Ich würde zu Tim gehen oder so.

"Nein Tanzen hast du Mittwochs wir haben Dienstag Fräulein" erwiderte meine Mutter und klang ein wenig sauer.

"Ich hab KB" schrie ich. Klar das war nicht die feine Art aber meine Großmutter war wirklich unausstehlich und wenn man mich heute, mit dieser Laune zu ihr lassen würde. Dann gebe es tote.

"Was heißt denn das schon wieder? Komm jetzt sofort runter sonst bekommst du Handy verbot." jetzt wirkte sie wütend.

"KB heißt Kein Bock und wenn du zu dumm bist sowas nicht zu verstehen dann lass mich auch in Ruhe" Ich wusste selbst nicht warum ich immer so respektlos meinen Eltern gegenüber war, gut, mein Vater hatte es nicht anders verdient, aber meine Mum hielt immer zu mir. Ich war bloß genervt und wollte in Ruhe gelassen werden, einmal von der Welt Abstand nehmen und Zeit für mich haben.

"CHIARA KOMM JETZT! Dein Handy nimmt dir sonst dein Vater weg." Ja von meinem Dad hatte ich da schon mehr Angst. Und der würde das mit dem Handy auch durchziehen. Schnell versteckte ich besagtes Handy unter meinem Bett und schloss mit einem seufzen die Tür auf.

Ich begab mich nach unten. Dort umarmte ich genervt meine Oma und setzte mich zum Kuchen essen an den Tisch. Ich nahm mir meinen I iPod und hörte beim Essen Musik.

,,Chiara" nahm ich gedämpft war. Ich war unhöflich, aber eigentlich machte ich das nur um meine Großmutter zu provozieren, dann hätte sie mal was echtes zu meckern und nicht das war ihr gerade einfiel. Doch wie immer schaffte sie es mich zum ausrasten zu bringen.

,,Hm" fragte ich, stocherte in meinem Kuchen rum und nahm die Kopfhörer aus den Ohren. Hunger hatte ich keinen, vielleicht hatte sie ja Gift oder sowas darin vermischt.

,,Ich habe dich gefragt was du mit deinen Haaren angestellt hast du hässliches Ding" motzte mich meine Oma in einem viel zu hohen Ton an. Ja ich hasste sie und sie mich auch! Deshalb beleidigte sie mich. Bevor ich was sagen konnte funkte mir Xenia dazwischen. Keine gute Idee

 

,,Das sieht doch schön aus. Alle haben irgendwie bunte Haare sogar ihre hübschen Freundinnen Nadine und Kim die haben an den Spitzen Türkis und pink." schwärmte sie.

,,Du bist doch genauso hässlich wie deine Schwester und wenn du Nadine Mc Penople und Kimberlie Haddington meinst kann ich dir sagen das die beiden so hässlich sind wie du auch. Das sagen selbst ihre Großeltern" Xenia fing an zu weinen und ich war gerade dabei auszurasten. Nennt mir bitte eine Oma die so etwas zu ihren Enkelinnen sagte. Gott ich fand so etwas abscheulich und verstand nicht wieso es solche Menschen gab?!

,,Kannst du nicht einfach mal deine bescheuerte Fresse halten? Da kommt doch eh nur Scheiße raus. Du kleines Monster. Guck dich doch mal an fett und mit Pickeln ich glaube wenn du in den Spiegel gucken würdest, wüsstest du was hässlich bedeutet" schrie ich meine Oma an und klatschte ihr meinen Kuchen ins Gesicht. Sauer rannte ich hoch in mein Zimmer. Okay vielleicht übertrieb ich ein bisschen, aber sie hatte es mit ihrer Tyrannei verdient. Sie hatte es einfach auf die Spitze getrieben.

 Meine Eltern schauten mir noch geschockt nach und trösteten Xenia. Wie gesagt wenn jemand meine Freunde oder meine Schwester beleidigte bekam er es mit mir zu tun. Nach ungefähr einer Stunde des langweiligen nichts Tuns, und auf meine Strafe wartend, ging die Tür auf und mein Vater stand wütend darin.

,,Wie kannst du nur so mit deiner Großmutter reden" schrie er mich an. Angst bekam ich aber trotzdem nicht.

,,Wie kannst du deine Mutter nur so mit mir reden lassen du weißt das bei Beleidigungen mit mir nicht zu spaßen ist. Hast du gehört was sie zu Xenia gesagt hat? Das kann sie doch nicht machen! " schrie ich genauso laut zurück.

,,Ja aber das war zu viel das wird ein Nachspiel haben" meinte er und knallte die Tür zu. Ich nahm mein Schuh schmiss die Tür wieder auf und warf ihm den Schuh gegen den Rücken. Schnell schlug ich sie wieder zu und schloss ab. Ich ging zu meiner Gitarre und zu meinem Mikrofon und fing an zu singen. Im Handumdrehen hatte ich einen neuen song.

 

Life is unfair

I have enough problems and must therefore cope

But you want that I try.

You want me that I give more than I can.

I woot I'll do the things I did not like.

But I will not.

 

does not always think of you, but also pays attention to me.

But instead of me I'm going to help me from pushing you around.

I will not let you more like me. Leave me alone and I'll show it all. I will not listen to you but do what I have always wanted. me.

 

Life is unfair

I have enough problems and must therefore cope

But you want that I try.

You want me that I give more than I can.

I woot I'll do the things I did not like.

But I will not.

 

I can do it alone. I do not want so we linden her.

This is my life, my story.

I tell and write it the way I want. I cannot change anything in it.

This does not mean that I will live a fairy tale life abider that is that I create my life alone.

 

Life is unfair

I have enough problems and must therefore cope

But you want that I try.

You want me that I give more than I can.

I woot I'll do the things I did not like.

But I will not.

 

 Als ich ihn fertig aufgenommen hatte hatten wir schon 22:00 Uhr also machte ich mich Bett fertig und ging schlafen. Bevor ich jedoch ganz einschlief, ließ ich die Geschehnisse des Tages in meinem Kopf Revue passieren und kam zu dem Entschluss das ich mein Leben toll fand. Nicht im ironischen Sinne sondern wirklich toll. Ich wusste zwar nicht wieso aber ich mochte es Freunde zu haben die meine Hilfe brauchen und eine Oma der ich mal so richtig meine Meinung sagen konnte. Ich würde mein Leben für nichts und niemanden in der Welt eintauschen. Aber da wusste ich ja noch nicht was mich am nächsten Tag erwarten würde...

Shopping!!

Am Morgen klingelte mein Wecker schon um halb sechs. Wenn ich Schule hatte musste ich so früh auftehen aber nich am Wochenende! Scheiße ich hatte vergessen meinen Wecker auszustellen. Jetzt konnte ich sowieso nicht mehr pennen. Und so konnte ich weggehen und musste meine Eltern erst mal nicht sehen. Also ging ich schnell unter die Dusche. Als ich fertig war ging ich zu meinem Kleiderschrank und suchte mir was raus:

Wir hatten Sommer und es war wirklich warm, also war es echt super mich so anzuziehen. Danach Frühstückte ich gemütlich und setzte mich nochmal ins Wohnzimmer vor den Fernseher, als es dann endlich spät genug war,  schnappte ich mir  30 Euro aus dem Portemonnaie meiner Mutter, meine Busfahrkarte mit der ich Kostenlos in die Stand und deren Umgebung konnte und dann ging ich los zum Bus. Ich schrieb Nadine eine Nachricht, dass wir shoppen gehen würden. Mit wir meinte ich Dine ich und Kim. Die anderen gingen nicht so gerne shoppen aber wir schon. Ich war nach außen hin das Typische Klischee von Mädchen, aber in Wirklichkeit nicht, ich wollte nur dazu gehören.  Sie antwortete mit ja und schon kam mein Bus. Ich stieg ein und zeigte dem Fahrer meine Fahrkarte. Nichtsahnend sag ich mich im Bus um. Geschockt blieb ich vor dem sitz rechts von mir stehen. Dort saß Ben und er hatte Marie gerade geküsst. Schnell machte ich ein Foto. Als Ben mich bemerkte sah auch er mich geschockt an. Natürlich, deswegen die plötzliche Trennung von Kim. Er hatte eine neue! Leicht grinste ich und sagte:

,,Nicht damit gerechnet das ich so früh hier bin" dann drehte ich mich um und setzte mich in die Vorletzte Reihe. Sofort holte ich mein Handy und meine Kopfhörer und hörte Musik. Hatte ich schon erwähnt wie sehr ich Musik liebte?

Es dauerte nicht lange da hielt der Bus auch schon an der der Haltestelle in der Nähe von New Yorker. Ich stieg aus und zwinkerte Ben noch einmal zu. Ich wusste nicht wieso ich mich freute die beiden erwischt zu haben, es würde Kim das Herz brechen, aber wenigstens war sie dann nicht mehr im ungewissen und wusste wieso er Schluss gemacht hatte. Dann lief ich ganz langsam und lässig zu New Yorker und  sah von weitem schon zwei traurige Gesichter. Lächelnd rannte ich auf die beiden zu und sprang ihnen in die Arme. Dabei fielen wir auf den Boden. Wir alle drei Lachten. Es tat so gut die beiden wieder Lachen zu hören. Als wir fertig waren gingen wir sofort in das Geschäft rein.

,,Kim ich muss dir ein Bild von deinem ach so tollen Ex zeigen und ich wette danach hasst du ihn" sagte ich und zeigte ihr das Bild. Sie lief vor Wut rot an und ballte die Hände zu Fäusten.

,,Ich wusste das diese Schlampe was von ihm wollte" zischte sie und riss sich zwei Kleider von einer Stange. Mit denen Verschwand sie in der Umkleide. Auch ich und Nadine suchten und Klamotten und probierten sie an. Ich  musste grinsen, ich wusste eben wie meine Freundinnen tickten. Ich wäre mit der Situation anders umgegangen aber hätte mich zusammen gerissen und genauso reagiert wie Kim, denn es sollte nicht auffallen, dass ich nicht war wie sie.

Als wir aus dem Geschäft draußen waren hatten wir alle drei Tüten. Ich hatte mir das gekauft:

Wir gingen direkt zu H&M. Dort dauerte es auch noch mal eine Stunde und jede von uns hatte midestens eine Tüte. Auch da hatte ich mir etwas gekauft: So langsam wurden die 120 Euro die ich dabei hatte echt knapp. Ich brauchte noch ein paar Oberteile und Schuhe. Also gingen wir als nächtes in Telly Weijl. Ich schnappte mir ein haufen Oberteile und probierte sie an. Am Ende bezahlte ich keine, denn ich hatte leider nichts passendes gefunden, aber glücklicherweise hatte ich dann wenistens noch Geld für Schuhe

 

Dannach hatte ich nur noch 30 Euro also gingen wir zusammen noch zu Deichmann. Die Schuhauswahl war ziemlich schwer aber am Ende hatte ich doch 2 Paar passende Schuhe gefunden:

Ja ich war 16 und trug High-heels wie gesagt wir waren etwas überreif. Kim und Nadine suchten sich beide 3 Paar High heels aus das heißt dann wohl das es etwas dauern würde. Ich ging meine Schuhe bezahlen und siehe da, ich hatte noch genau einen Euro übrig. Also schrieb ich beiden schnell eine Nachricht, das ich beim Eiscafé auf sie warten würde. Wir hatten jetzt 15:00 Uhr. Oh Gott ich war 7 Stunden unterwegs gewesen. Als ich beim Eiscafé war bestellte ich mir eine Kugel Vanille. Ich hatte Glück denn heute kostete eine Kugel gar nichts. Außerdem war Tim, mein bester Freund, der Sohn von dem Besitzer da bekamen wir sowieso Rabatt. Meine Eltern hatten mich schon 10 mal angerufen bemerkte ich als ich auf mein Handy guckte. Ich schrieb Tim eine Nachricht das ich im Café war und ob er runter kommen wollte. Dann rief ich meine Eltern an.

,,Hallo" fragte meine Mum in den Hörer.

,,Ich bins. Bin mit Dine und Kim shoppen sind fast fertig. Bis gleich" sagte ich kurz und legte direkt wieder auf damit sie keine Fragen stellen Konnte. Ich wusste das es Ärger geben würde. Ich war eben keine 18 und konnte nicht durchs Leben spazieren und tun was ich wollte. Ich verstand das, aber es war mir schlicht weg egal.

Genüsslich aß ich mein Eis als ich plötzlich erschreckt wurde. Ich wischte es dabei von Tisch so dass es auf dem Boden landete.

,,TIM" schrie ich und guckte ihn warnend an. Er fing an laut zu lachen.

,,Dad mach mal bitte ein neues Eis" sagte der gutaussehende Tim neben mir.

,,Hey Schatzii" begrüßte ich ihn dann und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Wir waren nicht zusammen. Wir waren nur beste Freunde, ich hatte schon oft überlegt wie es wohl wäre mit Tim zu schlafen. Auch wenn wir überreif waren, hatte ich noch nicht mein erstes Mal gehabt. Ich fühlte mich auch noch nicht so weit, aber ich war die letzte aus meinem Freundeskreis, die noch Jungfrau war. Ich war eigentlich überhaupt nicht prüde, eher das Gegenteil, aber bevor es zu Sex kommen konnte, brach ich ab.

,,Prinzessin was führt dich hier her?" fragte er mich und setzte sich mir gegenüber.

,,Schuhe... Nadine...Kim" sagte ich kurzgebunden. Und stöhnte genervt auf.

,,Achso" winkte er ab. Wir unterhielten uns noch über so ein Paar Sachen und ich zeigte ihm was ich heute gekauft hatte. Mist, meine Eltern brachten mich um wenn sie das sahen.

,,Äh könntest du die Hälfte vielleicht erst mal bei dir behalten meine Eltern köpfen mich sonst" fragte ich ihn zuckersüß.

,,Klar kleines" antwortete er und nahm mir 3 Tüten aus der Hand. Tim war schon 17 das hieß  ein paar Monate älter als ich da ich ja bald 17 wurde.

,,Danke" antwortete ich, mein Handy klingelte.

,,Hey" ging ich ran weil Kimmy auf dem Display stand.

,,Süße wir sitzen schon im Bus haben deine Nachricht zu spät gelesen Sorry." brüllte sie ins Telefon. Gott sei Dank war ich nicht mit im Bus gefahren, der wäre echt zu voll. Aber Scheiße das war der letzte Bus nach Leaves.

,,Scheiße das war der letzte Bus! Naja egal dann penn ich halt bei Tim" sagte ich ins Telefon guckte aber Tim flehend an. Er nickte nur.

,,Jab wir sagen deinen Eltern Bescheid, Bye" sagte Kim und legte auf. Mit dem Wissen das sie nichts meinen Eltern sagen werden steckte ich mein Handy weg und ging mit Tim in die Wohnung. Ich war schon oft hier, hatte meine halbe Kindheit hier verbracht und liebte es hier. Es war anders als bei mir. Hier war es nicht so steril und ordentlich, hier war es bunter un turbulenter.

,,Willst du deinen Eltern nichts sagen" fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf und er Fragte nicht weiter nach. Dafür Liebte ich ihn. Egal was los war er sprach nicht diese dummen Warum fragen an.

,,Was wollen wir machen" fragte er mich und da kam mir die Idee. Sie war zwar ein bisschen fies aber egal. Ihr müsst wissen, ich liebte es Tim zu verarschen, denn ich wusste, dass er nicht ganz abgeneigt von meinem Körper war und öfter versuchte mich rum zu bekommen aber er akzeptierte zum Glück auch ein Nein.

,,Warte ich hab eine Idee" sagte ich und grinste ihn verführerisch an.

,,Wieso finde ich das jetzt nicht gut ?" fragte er mich. Ich lächelte ihn unschuldig an und schubste ihn auf sein Bett so das er saß. Vor ihm zog ich mich bis auf die Unterwäsche aus. Er guckte mich gierig  aber auch fragend an.

,,Nicht das du Dussel" sagte ich lachend. Ich schnappte mir einer meiner neuen Sachen und zog sie an. Dann machte ich an meinem Handy laut Musik an und lief wie ein Model vor ihm hin und her während er meine Kleider mit einem Lachen begutachtete. Als ich fertig war schmiss ich mich mit meinen alten Klamotten auf sein Bett und bekam einen Lachflash. Ich lachte weiter und weiter bis ich kaum noch Luft bekam. Am Anfang lachte Tim mit aber inzwischen hatte er aufgehört. Mein Bauch tat schrecklich weh aber ich konnte nicht aufhören zu Lachen.

,,Alles okay" fragte mich Tim besorgt und ich schüttelte den Kopf.

,,Scheiße Chi hör auf zu lachen" schrie er mich an ,musste aber auch leicht kichern. Er stand auf und holte mir ein Wasser. Gierig nahm ich es und trank. Danach war das Lachen endlich weg.

,,Sorry" sagte ich und merkte wie ich Schluck auf bekam. Ich hickste und hickste und lachte. Dieses Mal zwar nicht so wie eben aber es war lustig. Irgendwann überkam mich die Müdigkeit und ich gähnte.

,,Tim entweder wir gehen Feiern oder schlafen" sagte ich und gähne noch einmal.

,,Süße du bist noch ein bisschen jung zum Feiern." Er stand auf und holte mir eine Boxershorts von sich.

Schnell tapste ich ins Bad und zog sie an. Ich bemerkte das er mir kein Oberteil mitgegeben hatte. Das hat er mich Absicht gemacht. Wieder bekam ich eine Super Idee. Also zog ich die Boxershorts wieder aus und ging nur in Unterwäsche sexy in sein Zimmer.

,,Die war zu groß" sagte ich und strich mit einer Hand über mein Körper.

,,Du...Du..."

,,Was ich" fragte ich und kam langsam auf ihn zu.

,,Du bist 16!" sagte er zu sich selbst. Ich lächelte nur. Er würde niemals was mit mir haben das ich ja erst 16 war. Zwar wäre es rechtlich Erlaubt aber er würde es trotzdem nicht tun.

,,Ja und" fragte ich und krabbelte zu ihm aufs Bett.

,,Man Chi du machst mich Fertig" sagte er un legte einen Arm um mich. Ich gab ihm ein Küsschen auf die Nase und kuschelte mich an ihn bis ich dann auch einschlief.

Elite Internat?

Als ich aufwachte schlief Tim noch. Ich rüttelte ihn aber er wollte nicht aufwachen. Okay dann halt auf die harte Tour. Ich setzte mich auf ihn und wackelte langsam hin und her. Ich spürte das ich ihn erregte und es machte mir Spaß. Ich liebte es Jungs zu quälen. Er stöhnte einmal auf und ich ging wieder runter von ihm.

,,Man Chiara" sagte er und ich lächelte. Er stand dann endlich auf und ging langsam ins Bad. In der Zeit machte ich mich in seinem Zimmer fertig. Als ich fertig war blickte ich auf mein Handy. Fuck 30 verpasste Anrufe. Natürlich von meinen Eltern, von wem denn sonst? Wir hatten schon 14:00 Uhr. Schnell rief ich meine Eltern zurück.

,,Chiara wo bist du?" meine Mutter klang so als ob sie geweint hätte.

,,Beruhig dich. Bin bei Tim hab den Bus verpasst" sagte ich locker. Sie tat mir Lied, natürlich tat sie mir leid, ich liebte meine Mutter. Aber ich wollte und konnte ihr nicht zeigen das es mir Leid tat, denn das war zu weich.

,,Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen. Es reicht uns mit dir du kommst jetzt direkt nachhause verstanden" schrie mich meine Mum durch Telefon an.

,,Chill mal! Ich komm ja schon" sagte ich und legte auf. Nachdenklich sah ich vor mich. Ich wusste ich sollte etwas lieber zu meinen Eltern sein, schließlich hatten sie mich großgezogen und sie liebten mich, aber alles in mir strebte sich dagegen. Es war als ob ich nicht dasselbe fühlte. Meine Familie war mir wichtig, natürlich, aber ich liebte meine Eltern nicht so, wie ein Kind seine Eltern lieben sollte. Es war als ob ich mich ihnen nicht zugehörig fühlte. Ich wusste das das nicht normal war, aber machen konnte ich dagegen nichts.

Tim kam ins Zimmer und sah mich besorgt an. Ich blickte in den Spiel, auf meinem Gesicht lag etwas bedrückendes. Ich versuchte mich zu entspannen und wieder die schwerelose Miene auf zu setzten. Die Chiara die nie in ihrem Leben Probleme hatte.

,,Sorry süßer, muss los. Mum hat mich voll angezickt" sagte ich und rannte aus seinem Zimmer.

,,Ich ruf dich an" rief er noch und dann war ich schon aus der Wohnung. Schnell rannte ich an die Bushaltestelle. Ich musste nicht lange warten da kam der Bus auch schon. Ich dachte weiter darüber nach was mit mir nicht stimmte, umso älter ich wurde, desto merkwürdiger fühlte ich mich. Ich seufzte, wahrscheinlich würde es nichts bringen darüber nach zu denken, eine Lösung würde ich so schnell sowieso nicht finden. Mit den Tüten in den Händen, ich hatte jetzt doch alle mitgenommen, ärger würde ich sowieso bekommen, ging ich in Richtung zuhause.

 

,,Bin zuhause" schrie ich als ich zu Hause angekommen war. Eigentlich wollte ich direkt in mein Zimmer gehen, aber da hatte ich die Rechnung ohne meine Eltern gemacht.

,,Komm bitte in die Küche" sagte mein Dad streng. Ohoh das klang jetzt aber nicht so toll. Langsam begab ich mich in die Küche zu unserem Esstisch. Dort saßen meine Eltern und meine Schwester. Aber Xenia weinte! Wieso denn das. Ich sah sie panisch an und meine Eltern wütend, da ich davon ausging, dass sie meine Schwester zum Weinen gebracht hatten.

,,Was habt ihr mit ihr gemacht?" fragte ich sofort aggressiv und eilte zu Xenia. Ich liebte meine Schwester trotzdem, auch wenn ich keine Gefühle zu meinen Eltern aufbauen konnte, liebte ich meine Schwester dafür umso mehr.

,,Sie ist nur traurig wir haben ihr nichts getan" sagte dann meine Mutter ruhig. Zu RHUIG!

,,Was ist dann Los" fragte ich wütend. Mein Herz pochte bis zum Hals. Ich wusste, es müsste irgendetwas passiert sein, sonst würden wir nicht hier sitzen. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Gott ich musste damit aufhören. Stell alle negativen Gefühle ab.

,,Lass uns nicht lange um den heißen Brei reden, du wirst auf ein Elite Internat in Iowa gehen" meinte mein Dad schlicht. Geschockt starrte ich die beiden an und Xenia fing wieder an zu weinen. Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte. Ich spürte wie die Wut in mir hoch kroch aber da war noch ein Gefühl, das Gefühl von Angst. Ich hatte ein komisches Gefühl bei dem Internat als ob ich dort nicht hingehörte und das schon bevor ich es überhaupt gesehen hatte.

,,Spinnt ihr? Iowa? Euer ernst ? Kako ste vi glupi? Vi nemate pravo. Radije ću umrijeti nego Xenia da ga ostavi na miru. Ili joj je najbolji Odjebi iz mog života u potpunosti. Ja vas mrze!(Übersetzung: Wie bescheuert seid ihr eigentlich? Ihr habt dazu kein Recht. Lieber sterbe ich als Xenia alleine zu lassen. Oder am besten verpisst ihr euch ganz aus meinem Leben. Ich hasse euch !) " Ja meine Muttersprache war eigentlich Kroatisch ich war mit 3 nach New York gezogen also mit meinen Eltern. Als Mum mit Xenia schwanger war. Also war ich demnach auch zwei sprachig aufgewachsen. Mein Vater verstand aber kein Kroatisch nur meine Mutter und ich. Ich konnte mich an das meiste aus meiner Kindheit nicht mehr erinnern aber das konnten die wenigsten.

,,Du weißt genau das du hier kein Kroatisch sprechen sollst" meckerte mich mein Vater an. Aber meine Mutter hatte mich verstanden und übersetzte nun geschockt.

,,Ako idete onda me šalje sada sam prošla cijeli moj život od tebe! I nikad neću shvatiti vratiti? Vi ćete me izgubiti kao svoju kćer ... ti to želiš? (Wenn ihr mich jetzt dahin schickt dann bin ich mein ganzes Leben von euch weg! Und ich werde nie wieder zurückkommen verstanden? Ihr werdet mich als eure Tochter verlieren... wollt ihr das? )" meinte ich nun und Versuchte an den Verstand meiner Familie zu appellieren. Nun weinte meine Mum aber das war mir egal. Ich wollte hier nicht weg. Mum übersetzte alles und Dad riss die Augen auf. Ich blieb sauer vor ihnen stehen. Xenia hatte sich inzwischen in ihr Zimmer verzogen weil sie Stress nicht ausstehen konnte.

,,Du wirst gehen und damit Basta" schrie mein Vater und schnellte in sein Arbeitszimmer. Die Tür wurde geknallt und meine Mutter kam auf mich zu. Tränen bildeten sich in meinen  Augen und ich konnte es nicht fassen. Meine Mutter wollte mich in den Arm nehmen aber ich schlug ihre Hand weg und zischte :,, Ostavi me! (Lass mich!)"

,,Molim Chiara dušo ne uzimajte to loše, ali smo bili više nije trčao za vama.(Bitte Chiara mein Schatz nimm es uns nicht übel aber wir kamen nicht mehr an dich ran.)"

,,Nein Spar dir das. Vi ste me izgubili. Nadam se da je jasno na vas (Ihr habt mich verloren. Ich hoffe das ist euch klar)" schrie ich weinend und rannte in mein Zimmer. Ich verstand nicht wie sie mir das antun konnten. Ich sollte hier weg? Von meinen Freunden und meiner Schwester? Ich sollte alles was mir wichtig war verlassen. Ich dachte noch lange darüber nach. Irgendwann schlief ich dann ein.

 

Abschied

Am nächsten Morgen ging ich schnell duschen und zog mich sofort an. Reisefieber

Als ich damit fertig war ging ich nach unten. Ich hatte Glück das meine Eltern noch nicht wach waren. Also schrieb ich ihnen schnell einen Brief oder eher gesagt meiner Mutter auf Kroatisch um meinen Vater zu ärgern.

Mama, ja ću reći zbogom drugima. Vidimo se poslije. Do tada.

(Mama, ich gehe mich von den anderen verabschieden. Wir sehen uns später. Bis dann.)

Als ich das auch erledigt hatte, aß ich noch etwas und fuhr dann sofort mit dem Bus zu Tim. Ich hatte Zeit gehabt darüber nach zu denken und war zu dem Entschluss gekommen, dass ich sowieso nicht daran ändern konnte. Die Entscheidung meiner Eltern stand fest, und auch wenn sich alles in mir dagegen strebte würde ich auf dieses Internat müssen, ich hoffe nur, dass ich so gut es ging klar kam.

Die Busfahrt verlief relativ normal. Als ich endlich an der New Yorker Bushaltestelle angekommen war, sprang ich förmlich aus dem Bus und lief zur Eisdiele.

,,Hey Johann“ sagte ich zu Tims Vater als ich die Eisdiele betrat. Wiedermal war sie randvoll und ich freute mich immer wieder, dass mein Ersatzdaddy so viel Umsatz machte.

,,Tim ist Duschen, musst mal gucken ob er fertig ist“ meinte sein Vater hinter der Theke. Sofort rannte ich die Treppen hoch und stand im Wohnzimmer. Dort hörte ich schon das Rauschen der Dusche aber in dem Moment war mir alles egal.

,,Tim“ schrie ich den Tränen nahe als ich vor dem Bad stand. Die Dusche wurde ausgeschaltet aber die Tür wurde nicht aufgemacht. Also ging ich davon aus, dass er fertig war. Ich machte dir Tür auf und sah Tim weinend an. Er hatte nur ein Handtuch um die Hüften und sah ziemlich gut aus. Warum waren wir nochmal kein Paar? Ja stimmt, ich liebte ihn nicht, zumindest nicht so.

,,Hey Maus was ist denn?“ fragte er mich liebevoll als er mir in die Augen sah.

,,Ich….Ich werde… umziehen… in ein Internat“ schniefte ich. Er sah mich sehr geschockt an und schloss mich dann in die Arme. Tim war schon immer  mein Anker gewesen. Er half mir bei allem und konnte mich immer aufheitern wenn es mir schlecht ging. Ich wusste überhaupt nicht wie ich es ohne ihn aushalten sollte.

,,Warum?“ flüsterte er und man merkte das er auch schon den Tränen nahe war. Gott es tat weh ihn traurig zu sehen.

,,Ich weiß es nicht. Es tut mir so leid“ heulte ich an seiner Schulter.

,,Hey du musst dich nicht entschuldigen und hör auf zu weinen.“ Sagte er mahnend. Schnell schaute ich zur Seite als er mich losließ und in mein verheultes Gesicht sehen wollte. Ich war immer die Tapfere, weinte selten vor meinen Freunden und fühlte mich schwach wenn ich es tat. Ich wollte meine Mauer aufrecht erhalten aber es funktionierte nicht.

,,Nicht“ sagte ich schnell während ich mich weg drehte.

,,Sieh mich an“ meinte er mich erneut, legte mir einen Finger unter das Kinn und drehte es behutsam zu sich. Ziemlich lange guckten wir uns in die Augen bis er sich plötzlich vorsichtig nach unten beugte. Wollte er mich Küssen? Scheiße? Was tat ich jetzt, okay ich könnte es ausprobieren vielleicht würde ich ja etwas fühlen, etwas richtiges. Vielleicht war Tim ja die ganze Zeit der Mann den ich gesucht hatte. Als sich unsere Lippen berührten fühlte es sich gewöhnlich an. Wie bei Geschwistern. Aber trotzdem schön. Ich rief mir wieder ins Gedächtnis dass ich morgen weg sein werde. Schnell ließ ich von Tim ab weil ich wieder anfing zu weinen.

,,Es Tut…Tut mir Leid a…aber sonst vermiss ich dich noch mehr“ stotterte ich.

,, Chiara, ich denke einfach das, das die einfachste Verabschiedung ist. Außerdem, habe ich Gefühle für dich, schon etwas länger.“ Vielleicht hatte er recht, ich hatte öfter drüber nachgedacht wie es sein würde Tim zu küssen oder mit ihm zu schlafen und es fühlte sich gut an. Aber hatte ich Gefühle für ihn? Wenn dann nur geschwisterliche

,, Tim ich ähm weiß nicht was ich sagen soll.“ Flüsterte ich verlegen und schluckte, es war mir unangenehm und ich wollte unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzten, für etwas das sowieso nicht funktionierte.

,, Dasselbe“ flüsterte er mir zu.

,, Ich weiß es nicht, da ist was ja aber ich würde nicht von liebe sprechen und selbst wenn, das mit uns geht nicht ich werde über 300 km weg sein in Iowa. Sehe ich aus wie ein Landei?“

,,Gut dann verbringen wir wenigstens den Tag heute zusammen und Morgen ist es dann wieder vorbei. Nein du bist mein Großstadt Girl.“ Ich lächelte leicht und versuchte die für mich unangenehme Situation irgendwie zu entschärfen. Tim zuliebe könnte ich auf alle Fälle ein Tag seine große Liebe spielen.

,,Ja vielleicht ist das das Beste. Aber Hallo ich wohne in New York und jetzt soll ich nach Iowa? Haben die sie noch alle? Ach und kommst du mit wir wollten uns Treffen also Mara, Rommy, Denise, Tabea, Kimmy und Nadi?“ sprach ich schnell um weiteren Anmerkungen und Beichten aus dem Weg zu gehen.

,,Schade ich hab gedacht wir hätten ein bisschen Zeit für uns“ sagte er verführerisch und kam wieder näher.

,,Nope“ sagte ich, schubste ihn leicht weg und gab ihm noch schnell einen Kuss auf die Nase.

„Also kommst du“ fragte ich nochmal als ich an der Tür stand.

„Ja ich ziehe mich nur schnell an warte unten.“ Ich ging die Treppe runter und wartete. Als er kam nahm er mich an die Hand *Händchenhalten* und liefen los zu unserem Treffpunkt.

Als wir ankamen warteten schon alle und als sie sahen das wir Händchenhalten, lächelten alle wie der Sonnenschein. Sogar Nadine und Kim.

„Hey“ sagte ich traurig als wir bei ihnen waren.

„War das, das was du uns sagen wolltest? Ist ja geil“ sagte Denise und grinste über beide Ohren.

„Nein. Das was ich zu sagen hab ist nichts Positives“ erwiderte ich bedrückt und sah Tim kurz an. Er lächelte  mir aufmunternd zu.

„Warte ich muss auch was erzählen. Das ist total bescheuert“ warf Nadine ein und wirkte auch unglaublich enttäuscht.

„Ich auch“ sagte Kim.

,,Hä wie was habt ihr denn zu sagen“ fragte ich verwirrt. Ich ließ sie einfach zuerst reden, vielleicht war das von mir dann weniger Traurig.

,,Naja also ich…“ weiter kam Kim nicht.

,,Ich will zuerst. Also ich werde auf ein… Internat gehen. Nach Iowa“ quetschte Nadine traurig  dazwischen traurig. Ich sprang ihr in die Arme und KIM? Auch.

,,Ich auch“ schrien wir beide zusammen. Wir ließen voneinander ab und gucken uns verwirrt an.

,,Wa..Warte, was bedeutet das?“ fragte ich.

,,Ich weiß es nicht“ sagte Kim. Wir alle drei kramten unsere Handys raus und riefen unsere Eltern an.

Drei Mal tuten und dann nahm Xenia ab.

,,Hallo Sweetheart. Ist Mum da?“

,,Ja warte ich gebe sie dir“ sagte meine kleine Schwester mit ihrer Pieps stimme.

,,Schatz wo bist du?“ fragte meine Mum besorgt.

,,Ich bin bei den anderen mich verabschieden, hab doch einen Zettel geschrieben. Kann es sein das Kim und Nadine auch mit nach Iowa kommen?“ fragte ich aufgeregt und fuchtelte wild mit den Händen herum. Das musste für Außenstehende wirklich lustig ausgesehen haben.

,,Ja, nachdem du uns so die Meinung gegeigt hast empfanden wir es für besser.“

,,Danke, Danke, Danke, Danke“ schrie ich in Telefon und legte auf. Ich sprang fröhlich zurück in unsere Truppe und Nadi und Kim kamen auch gerade. Wir vielen uns überglücklich in die Arme. Dann vielen mir Mara, Rommy, Tabea, Denise und Tim ein und meine Laune sank wieder. Sie würden nicht mitkommen. Wir würden uns selten sehen und ich würde sie unglaublich vermissten.

Unsere beiden Sonnenscheine Tabi und Denise weinten, Tim hatte Tränen in den Augen, Mara und Rommy sahen auch nicht gerade fröhlich aus. Wir waren auch manchmal so blöd. Freuten uns hier das wir zusammen nach Iowa gehen und achteten nicht auf unsere Freunde! Schnell befreite ich mich aus den Armen der beiden Heulsusen und rannte zu Tim. Wir küssten uns Leidenschaftlich aber das Feuer war immer noch nicht da. Naja Morgen war alles wieder vorbei.

,,Nehmt euch ein Zimmer“ unterbrach Mara den Kuss und verzog das Gesicht. Ich ging grinsend zu ihr und umarmte sie und schnell waren wir in ein Gruppenkuscheln verfallen.

,,Leute wir werden euch echt vermissen“ nuschelte Nadine in die Umarmung. Und auf einmal fing ich an zu weinen. Ich würde meinen Freund nicht wiedersehen, meine besten Freunde, meine Eltern und meine Schwester.

,,Süße alles wird gut.“ Flüsterte Tim mir in Ohr als wir uns gelöst hatten.

,,Nein eben nicht. Ich werde dich nicht mehr sehen, die anderen und meine Schwester. Was soll da noch gut werden.“ Weinte ich aufgebracht. Tim gab mir einen Kuss aber ich fühlte wieder nichts und ließ deshalb die Augen auf. Gott was war los mit mir? Ich war so falsch.

,,Chi wir müssen reden“ meinte Kim streng. Und mit wir meinte sie: Nadine ich und sie.

,,Okay“ sagte ich schnell um mich von Tim zu befreien. Sie zogen mich ein bisschen Abseits von der Truppe.

,,Liebst du ihn“ frage Nadine auch schon.

,,Ich weiß es nicht“ sagte ich unsicher.

,,Chiara bitte… Verwechsle Freundschaft nie mit Liebe.“ Meinte Kim mahnend und die beiden gingen und ließen mich verwirrt zurück.

 

Verwechsle Freundschaft nicht mit Liebe… Diese 5 Wörter gingen mir jetzt schon seit dem Treffen im Kopf herum. Ich packte meine Sachen. Morgen früh würden ich, Nadine und Kim mit dem Bus zum Flugharfen fahren weil unsere Eltern alle Arbeiten waren. Als ich fertig war, verabschiedete ich mich tränenreich von meiner Schwester und weniger Tränenreich von meinen Eltern, danach aß ich noch eine Kleinigkeit und ging dann auch schlafen. Am nächsten Morgen wurde ich von einem klingeln an der Haustür geweckt. In meiner Schlafboxershorts und einem Bauchfreiem Top schlenderte ich nach unten und machte die Tür auf. Tim, Nadine und Kim standen davor.

 ,,Leute was macht ihr denn so früh hier?“ fragte ich alle drei. Kim und Nadine standen auch noch im Schalfanzug vor der Haustür und froren sich den Arsch ab. Also ließ ich alle zusammen rein.

,,Wir wollten uns zusammen fertig machen. Wir müssen doch bei unserem ersten Tag einen guten Eindruck hinterlassen.“ Sagte Kim und grinste mich schelmisch an.

,,Und ich bin hier um Schluss zu machen“ sagte Tim und versuchte nicht ganz so bedrückt aus zu sehen, aber ich sah ihm an das ihm das ziemlich nahe ging.

„Oh mein Gott du willst Schluss machen?“ fragte ich deshalb übertrieben theatralisch und entlockte ihm damit ein kleines Lächeln.

,,Ja“ sagte er und viel mir in die Arme. ,,Ich werde dich so vermissen“ sagte er weiter.

,,Ich dich auch, aber wir sehen uns in zwei Wochen wieder, du weißt doch mein Geburtstag.“ Lächelte ich und er nickte.

„Pass bitte auf dich auf, das Internat ist nicht das was es scheint.“ Flüsterte er. Verwirrt betrachtete ich ihn aber er tat so als sei nichts gewesen.

,,Okay ihr zwei süßen. Raus Tim wir müssen uns langsam fertig machen.“ Sagten meine Mädels und wir verabschiedeten uns von Tim.  Was meinte er mit, es ist nicht das was es scheint? Ich hasste solche Rätsel. Jedes Fantasy Buch fing mit diesem Satz an.

"So Mädels, mein Kleiderschrank steht euch zur freien Verfügung." sagte ich lachend. Ich hatte nicht wirklich vor auf zu fallen aber so wie ich die beiden kannte suchten sie mir die besten Klamotten zuerst raus.

Ich schlenderte zu meinem Bett und wartete darauf, dass sie mit einem Outfit kamen.

"Chi! Wir haben das perfekte Outfit für dich. Mehr als perfekt!" schrien beide hysterisch und natürlich musste ich direkt schauen was sie rausgesucht hatten. Oh nein, das würde ich garantiert nicht anziehen, man würde mein Bauchnarbelpiercing sehen den ich mir vor den Sommerferien hab stechen lassen und nun mehr als bereute.

Klar er war schon schön aber er erinnerte mich einfach zu sehr an meine alte Zeit.

"Kommt nicht in Frage!" sagte ich streng weil die beiden das von meinem Piercing genau wussten.

"Ach komm schon Chi, den Rock zieht man doch sowieso etwas über das Piercing und die Cappie würde dir echt gut stehen. Du bist der Typ dafür nicht wir!" sagte Kim streng und schubste mich mit den Klamotten in das Badezimmer.

 

 

 

Hot SummerdayAls ich Raus kam, hatten sich die beiden Mädchen auch schon umgezogen. Kim trug ebenfalls ein Bauchfreies Oberteil was aber nicht nur über ihre Brüste ging so wie bei mir, sondern auch über den Bauchnabel. Darunter hatte sie eine Hot pen. Ihr Outfit gefiel mir besser als mein, aber so ein 80´s Look hat mir noch nie gestanden.  Nadine trug ein leichtes Sommerkleid, dass ich wirklich ewig nicht mehr anhatte weil es sich einfach mit meinen Haaren biss.

Als wir alle unsere Klamotten herausgesucht hatten und uns auch fertig geschminkt hatte, gingen wir gemütlich nach unten und machten uns Frühstück. 

Ankunft

Drei Stunden später Standen wir mit unseren Koffern, wobei schon ein Teil in unseren baldigen Zimmern stand, vor der großen Schule oder eher gesagt Schloss! Ich weiß das hört sich scheiße an aber ich schwöre euch dieses Internat war ein Schloss.

 Außerdem war es riesig sodass ich mich jetzt schon fragte wie ich mich bloß darin zurecht finden sollte? Eine Frau mittleren Alters in einem engem Rock und einem Blazer kam zu uns getakelt. Wahrscheinlich die Direktorin. Ich hoffte wirklich, dass man hier keine Schuluniformen trug. Ich hasste Schuluniformen. Dachte ich noch bevor ich ein fake Lächeln aufsetzte und mich etwas hinter Kim und Nadine stellte.

"Guten Tag, sie müssen unsere Neuankömmlinge Nadine, Kimberly und Chiara sein. Ich bin Madame Niox, eure Direktorin. Sie werden mich jetzt zusammen in das Sekretariat begleiten. Schon mal vorne weg, wir haben keine Schuluniform aber eine Kleiderordnung. Für euch gelten nur die Regeln der Mädchen. Ihr werdet Röcke oder Kleider anziehen, die Oberschenkel müssen bedeckt sein. Je nachdem welcher Anlass dürfen sie auch Hosen tragen, beispielsweise im Sportunterricht. Außerdem werdet ihr nichts anziehen wodurch man eure BH´S sieht. Ist das klar?" fragte sie streng. Na super also ich hatte keine Lust auf lange Klamotten bei der Hitze. Wir drei nickten nur. Wenigstens hat sie uns die Bauchfreien Sachen nicht verboten. Als sie fertig mit der predigt war, begleitete sie uns in das Sekretariat und ließ uns dort mit dem Typen darin allein. Er war um die dreißig und lächelte und freundlich an als wir eintraten.

"Also Mädels, ich empfehle euch die Schulordnung durch zu lesen und keine Fehler zu begehen. Ansonsten würde ich an eurer stelle versuchen, so schnell wie möglich hier ab zu hauen, ich sag euch Madam Niox ist eine Tyrannin seitdem ihre Tochter mit Luca dem "Bad Boy" der Schule zusammen ist, wie die Mädels ihn gerne nennen. Ich sage ,er ist ein eingebildeter arroganter Schnösel aber gut.  Leider gibt es keine dreier Zimmer also seit ihr beide-Dabei zeigte er auf Nadine und Kim- in einem Zimmer, und du -da zeigte er auf mich- in einem anderen. Das habe nicht ich entschieden sondern die Niox. Außerdem bist du bei einem Jungen mit im Zimmer, da in dem Mädchen Trakt kein Platz mehr war. Wer das ist weiß ich nicht auswendig" erklärte er uns und ich verlor die Fassung. Das konnte doch nicht wahr sein. Doch so schüchtern wie ich war nickte ich nur brav. Nadine und Kim wussten das ich später ausrasten würde.

"Können wir nicht untereinander irgendwie tauschen?" fragte Nadine hoffnungsvoll doch der Typ hinter dem Computer schüttelte nur den Kopf. In mir staute sich viel Wut an und ich stapfte ohne ein Tschüss nach draußen. Dort schlug ich erstmal in ein Schließfach während die Mädels mit Büchern und Stundenplänen raus kamen.

"Chiara alles okay?" fragte Kim vorsichtig doch sofort blickte ich sie mit meinem Killerblick an.

"Natürlich ist alles okay." sagte ich zuckersüß doch dann rastete ich aus.

"WAS SOLL DENN AUCH NICHT OKAY SEIN WENN UNSERE DIREX EINE HARBSÜCHTIGE SCHLAMPIGE TYRANNIN IST, ICH IN EINEM SCHEIß INTERNAT LEBEN MUSS UND DAS AUCH NOCH MIT IRGEND SO EINEM DAHER GELAUFENDEN SCHNÖSELIGEN JUNGEN NUR WEIL DIESE SCHLAMPE VON DIREKTORIN MICH NICHT AUSSTEHEN KANN OBWOHL SIE MICH KEINEN METER KENNT? NATÜRLICH IST ALLES OKAY!" schrie ich so laut wie ich konnte und wusste genau das die Direktorin mich hören kann. Super gemacht Chiara, die konnte dich jetzt noch weniger leiden. Die beiden legten mir beruhigend den Arm auf die Schultern weil sie wussten das es jetzt nichts bringen würde mit mir zu diskutieren.

 

Sie verabschiedeten sich vor dem Jungen Trakt von mir und drückten mir meine Bücher in die Hand. Nach meinem Ausraster hatte ich mich etwas beruhigen können, trotzdem war ich Momentan genervt und verwirrt. Zum Glück war hier alles perfekt ausgeschildert, so konnte ich genau sehen wo ich lang muss. Mein Zimmer war J 102, J stand wahrscheinlich für Junge aber keine Ahnung. Das Zimmer war am Ende des Ganges, ohne anzuklopfen ging ich hinein um Rückwärts wieder raus zu stolpern. Mein -echt heißer- Zimmermitbewohner vögelte gerade mit irgend einer Wasserstoffblondierten Tussi im Bett. Boa das war so widerlich. Ich musste mich zurückhalten um nicht zu würgen. Konnte dieser Tag noch beschissener werden? Ohne drüber Nach zu denken rief ich Tim an. Nach dem zweiten tuten ging er ran. Ich war gerade völlig überfordert.

"Hey Prinzessin." sagte er und schon fingen an die Tränen zu laufen.

"Hey Prinz. Du glaubst gar nicht was heute alles Passiert ist." sagte ich und musste leise schluchzen.

"Der jetzige Zeitpunkt ist ziemlich schlecht können wir vielleicht später telefonieren?" fragte er plötzlich. Seit wann war er so abweisend.

"Tim, komm jetzt du Hengst" hörte ich plötzlich in der anderen Leitung und mir wurde ganz schlecht. Gleichzeitig kam jemand neben mir die Tür raus und stapfte wütend an mir vorbei doch ich achtete nicht darauf.

"Ach ja, ich hab schon verstanden. Von wegen ich liebe dich, kaum bin ich weg vögelst du eine andere? Ich dachte ich wär dir mehr wert." flüsterte ich, da ich selbst am Telefon schüchtern war und Tim so nicht kannte. Schnell legte ich auf und starrte vor mir auf den Boden. Er hatte mich zwar nicht betrogen aber trotzdem tat das weh. Ich fühlte mich minderwertig. Ich war nicht eifersüchtig, er konnte seinen Spaß haben mit wem er wollte nur fühlte es sich scheiße an, dass er das getan hatte, nachdem ich gerade mal 5 Stunden weg war. Die Tränen flossen stumm und ich bemerkte den Typ nur leicht der die ganze Zeit in der Zimmertür stand und mich beobachtete. Irgendwann wurde mir das zu blöd. Ich wischte mir die Tränen weg, stand auf und rempelte an dem Typ vorbei ins Zimmer. Das würde dann wohl mein Zimmergenosse sein. Er sah schon sehr heiß aus. Er hatte dunkelbraune Haare die strubbelig von seinem Kopf abstanden und grüne Augen in die man zu versinken drohte. Sehr attraktiv musste man schon sagen. Ich setzte mich ihn ignorierend auf das Bett das noch nicht bezogen war und zog die Beine an.

"Ich bin Luca" sagte er plötzlich und ich glaubte mich verhört zu haben. Der Luca von dem der Typ im Sekretariat sprach?! Mein Gott was sollte mir noch alles passieren. Okay, ich hatte keine Vorurteile, vielleicht war er ja ganz anders als jeder sagte, sei einfach freundlich.

"Chiara" sagte ich leise und lächelte ihn kurz falsch an. Er seufzte und setzte sich dann zu mir auf mein Bett. Ich hatte Angst mich zu übergeben da mir die Bilder von eben wieder in den Kopf traten. Ich stand auf und nahm meine Koffer bist mir auffiel das ich noch die Koffer von Nadine und Kim hier hatte. Belustigt betrachtete ich den Kleiderschrank, schon als würden sich die Zimmergenossen einen Schrank teilen. Ich musste daran denken wie die beiden ausrasten würden, wenn ich ihnen ihre zwei extra Koffer gab.

"Ich kann mein Zeug noch etwas quetschen wenn du mehr Platz brauchst?" fragte Luca als er vermeidlich meine Koffer sah. Der hielt mich jetzt bestimmt für eine Tussi aber das halbe Zeug in den Koffern gehörten Kim und Nadine weil jeder nur drei Koffer mitnehmen durfte und sie keinen Platz mehr hatten.

"Nein, das geht schon" sagte ich kurz angebunden, schloss die Koffer wieder, stand auf, nahm zwei der Koffer und ging Richtung Mädchen Trakt. Es war nicht im geringsten so dunkel wie in dem der Jungs, hier war am Ende des Ganges ein riesen Fenster anders als im Flur der Jungs, die einzige Beleuchtung waren schwache Lampen und Fackeln an den Seiten zwischen den Türen. Der Boden war derselbe, dunkelroter Teppichboden und graue Steinwände. Nicht sehr hübsch aber man konnte es aushalten. Vor der Tür meinen Freundinnen blieb ich stehen. Auf der Tür prangte eine Goldene 178, ihre Zimmernummer. Ich klopfte zaghaft bis ein herein ertönte. Mit den Koffern zusammen trat ich ein. Das Zimmer war genauso aufgeteilt wie das von mir und Luca. Der Boden war aus dunkelblauem Teppich und die Wände aus dieses Mal hellerem Stein als draußen. Es war ziemlich dunkel trotz des Fensters an der gegenüberliegenden Wand der Tür. Vor dem Fenster stand ein antiker Schreibtisch, der etwas dunkler als die Wände waren. Auch die Betten jeweils links und rechts waren aus dem selben dunkeln Holz wie der Schreibtisch. Außerdem stand auf der rechten Seite unter einem der Betten, schräg neben der Tür ein Kleiderschrank, der auch aus dem dunklem Holz bestand. Links unter dem Bett war eine dunkle Tür die zum Badezimmer führten. Neben jedem der Betten stand ein Kleiner Nachttisch auch- wie sollte es anders sein- in dunklem Holz. Nadine und Kim saßen geschockt vor dem Kleiderschrank.

"Ach du Scheiße, wie sollen da unsere Sachen rein passen?!" fragte Kim geschockt und schaute verzweifelt auf mich als ich grinsend mit den Koffern zu ihnen kam.

"Hier, ich wollte euch nur schnell die Sachen bringen und dann selbst auspacken. Lasst uns später in der Kantine treffen und da über alles reden." sagte ich schnell und war schon wieder aus dem Zimmer gehuscht, da Nadine jetzt gleich anfangen würde zu kreischen. Schnell tippelte ich weg und achtete dabei nicht auf meine Umwelt und prompt lief ich in jemanden hinein. Aber anstatt ich hinfiel, fiel das Mädchen oder eher die Schlampe vor mir hin. War das nicht dieselbe, die mit Luca gevögelt hatte. Angeekelt verzerrte ich das Gesicht während das Mädchen am Kreischen war.

"Wegen dir ist mein Fingernagel abgebrochen" sagte sie empört und hielt mir ihre hässlichen angeklebten pinken Fingernägel hin.

"´Tschuldigung, kleb dir einfach einen neuen an." nuschelte ich und sie schaute mich mit einem Killer Blick an.

"Die sind echt!" schrie sie schon fast und sprang mit ihrem kurzen Rock und ihren High-heels auf. Hieß es nicht die Oberschenkel sollen bedeckt sein? Ich sah sogar dabei ihren Schlüpfer und war kurz vor dem würgen. Auch Pink!!

"Oh sie sehen aber nicht so aus." sagte ich verwirrt bis mir dann klar wurde was ich da gerade gesagt hatte. Scheiße ich legte mich gerade unbewusst mit der Schulschlampe an. Schnell, bevor sie einen ausrastet bekam, huschte ich hinter ihr weg und verschwand im Jungstrakt. Erleichtert atmete ich auf und lief bis zum Ende des Ganges an dem kein Fenster war in mein Zimmer. Mir gehörte das rechte Bett über der Badezimmertür.

"Wo sind denn deine beiden anderen Koffer?" fragte mich Luca verwirrt. Er kam mir gar nicht so vor wie ein schnöseliges Arschloch. Er war sogar relativ nett.

"Da war das Zeug meiner Freundinnen drinnen." antwortete ich schnell und setzte mich vor meinen eigenen Koffer. Das müsste doch wohl alles passen. Geschockt stellte ich fest, dass meine Mutter meinen Koffer neu gepackt haben musste und ich nur schwarzes weißes oder graues Zeug mithatte. Wenn das bei Kim und Nadine genauso wäre dann würden sie in fünf Sekunden los schreien und das würde man sicher bis hier her hören.

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"AHHHHHHHHHHHHHHH" hörte man plötzlich zwei Mädchen schreien und Luca sprang auf um raus zu rennen doch ich hielt ihn auf.

"Wieso? jemand braucht unsere Hilfe!" sagte er panisch aber ich musste mich krümmen vor Lachen. Wie ich meine Mädels liebte.

"Das hahaa wa-haha-ren meine hahaaha Mädels hahaa" lachte ich und Luca musste sich auch ein Lachen verkneifen. Als er dann merkte das es nichts brachte so mit mir zu reden wartete er bis ich mich abgeregt hatte.

"Wieso?" fragte er.

"warte" antwortete ich nur denn jeden Moment würden sie in mein Zimmer kommen.

"Waru-" wollte er sagen doch da standen schon zwei total verstörte Mädel in meinem Zimmer.

"Ha-ha-hast du auch nur-" fing Nadine an und ich hatte wirklich Probleme sie zu verstehen so verstört wie sie waren.

"graues, weißes und schwarzes zeug dabei?!" schrie Kim dann als Beendung des Satzes weiter. Ich musste wieder ein Lachen unterdrücken und schaute zu Luca der nun nickte und verstand was ich meinte.

"Ja, aber ich denke wir werden noch heraus finden wieso." antwortete ich schnell um sie zu beruhigen und schloss sie in die Arme.

"Der ist aber heiß" sagte Kim plötzlich und ich wurde ein wenig rot. Ich wusste auch nicht wieso. Es war peinlich das einer meiner Freundinnen das in seiner Gegenwart sagte.

"Danke, gebe ich gerne zurück" antwortete Luca und zum ersten Mal verstand ich was der vom Sekretariat mit ,,arrogant, selbstverliebt und Matcho-Arsch" meinte. Eben war er doch ganz anders. Verwirrt sah ich ihn an, der checkte aber gerade mit seinem Blick Kims unglaublichen Körper ab.

"Chiara willst du mir nicht deine zwei wunderhübschen Freundinnen vorstellen? Ich bin mir sicher dass sie gerne meine Wenigkeit kennenlernen wollen" sagte er arrogant. Genervt verdrehte ich die Augen und widmete mich wieder meinen Klamotten zu.

"Nadine, Luca, Luca, Nadine. Kim, Luca, Luca, Kim" sagte ich kurz und achtete dabei nicht auf die anderen drei. Wieso war er plötzlich so? War das seine Masche? Arrogant  zu sein. Darauf würde doch niemand reinfallen.

"Ich bin Kim, nett dich kennen zu lernen." schwärmte sie und lächelte ihn mit ihrem wunderschönen Lachen an, bei dem jeder Junge sterben würde. Die beiden waren einfach wunderschön. Okay, Kim schien anscheint doch drauf rein zu fallen. Ich verdrehte die Augen.

"Nadine, ebenfalls nett." sagte sie etwas kürzer. Sie hing eben noch an Joris und hatte ihn schätze ich mal auch durchschaut. Doch als nächstes gab Luca beiden einen Handkuss und beide seufzten. Also doch nicht durchschaut.

"Luca. Die Freude ist ganz meinerseits" antwortete er schnöselig. Aber wirklich er sprach als ob er der Prinz wäre. Nachdem ich meine Klamotten fertig eingeräumt hatte, saßen alle drei auf MEINEM Bett und unterhielten sich. Wobei die Unterhaltung darin bestand, dass die beiden Mädchen Luca links und rechts am Arm klebten und er ihnen über seine Villa, sein Geld und noch mehr Angerberzeugs erzählte. Ich konnte solche Jungs ja gar nicht ausstehen, eben war er so anders. Ich war einfach nur genervt und gelangweilt von Luca, ich hoffte er würde nicht jeden Tag irgendwelchen Weibern dasselbe erzählen.

 Ohne drüber nach zu denken und ohne die "Turteltäubchen" zu stören, ging ich nach draußen hinter das Internat. Dort war ein kleiner See und dahinter ein Wald. Ich zog meine Sneakers aus um das grüne Gras zwischen meinen Zähen und unter meinen Füßen zu spüren. Ich schloss die Augen und steckte mein Gesicht in Richtung Sonne. Es war angenehm warm und doch blies ein wenig Wind den ich mit doppelt so doller Empfindung über meine Haut spürte als er da war. Mir gefiel das Gefühl, ich fühlte mich stärker. Ich lauschte in den Wald um das Internat herum. Ein Stimmengewirr von innen, mehr nahm ich nicht wahr. Ich hatte schon immer ein sehr gutes Gehör, meine Mutter sagte oft das das unmöglich sei aber ich hörte es einfach. Genauso was das sehen, fühlen und schmecken anging. Plötzlich hörte ich zwei Mädchen relativ nahe reden wahrscheinlich am See.

"Miss Niox meine, dass die neuen nicht wissen was hier vor sich geht und was sie sind. Sie sind mehr Mensch als Wesen. Sie wollte es ausprobieren um zu schauen ob auch unwissende auf die Schule gehen könnten. Es sei sogar ein halber dabei habe ich gehört" flüsterte die eine der anderen zu.

"Ja ich weiß, deshalb sollen wir uns ja normal Verhalten. Sie will auch alles daran legen, dass sie nicht hinter das Geheimnis kommen, sie würde sogar dafür töten, was ich wirklich nicht verstehe. Das mit dem Halb glaube ich nicht ich meine Schau doch mal die letzte war Victoria und die weißt was passiert ist." sagte die andere etwas lauter.

„Ja aber was ist mit Victorias Schwester? Vielleicht hat man sie hier her geschickt?“ erwiderte die andere.

„Nein du weißt, dass Lucia das niemals zulassen würde.“

Mehrere Fragezeichen bildeten sich in meinem Kopf und ich wollte schon gerne weiterhören aber hinter mir hörte ich das Gras rascheln und spürte wie sich der Wind und die Luft um etwas herum schob und auseinander gedrückt wurde. Ruckartig drehte ich mich um und vor mir standen zwei hübsche Mädchen, sodass ich mich gleich echt hässlich fand. Sie trugen beide Sonnenbrillen und so konnte ich ihre Augen nicht erkennen aber vom Gesicht sahen sie sich sehr ähnlich.

"Hey, ähm ich wollte dich fragen ob du weißt wo Zimmer 177 ist?" fragte die braunhaarige. Erst jetzt vielen mir die beiden Koffer auf. Also waren sie auch neu.

"Ich bin zwar auch heute Morgen erst angekommen aber ich glaube ich weiß wo" sagte ich und war erstaunt das ich nicht schüchtern war. Irgendwas hatten diese Mädchen das ich mich sofort wohl fühlte bei ihnen. Ich schlüpfte wieder in meine Schuhe und begleitete die beiden in Richtung Mädchentrakt. Sie wohnten genau neben Nadine und Kim.

"Wie heißt du?" fragte mich wieder die braunhaarige und ich schloss daraus das die blonde noch schüchterner war als ich.

"Ich bin Chiara und ihr?" lächelte ich zum erstem mal ehrlich.

"Ich bin Joelle und das ist meine Zwillingsschwester Jeannine. Sie ist ziemlich schüchtern." erklärte mir Joelle und kassierte einen leichten schlag von ihrer Schwester. Ich war erstaunt das sie Zwillinge waren, denn sie sahen bis auf das Gesicht ziemlich verschieden aus.

"Echt? Ist ja krass. Ja normalerweise bin ich auch schüchtern außer bei meinen Freunden" lachte ich und führte die beiden den Flur im Mädchentrakt entlang.

"Merkt man gar nicht. Wo ist denn dein Zimmer?" fragte mich dann endlich mal Jeannine und ihre Stimme klang total süß.

"Ihr beiden wohnt neben meinen besten Freundinnen aber ich wohne bei den Jungs im Trakt weil alle Mädchen Zimmer besetzt waren. Zimmer 223, falls ihr mich mal besuchen kommen wollt. Ach und nehmt euch vor meinem Zimmergenossen Luca in acht, er ist zwar mega heiß aber ein totales Arschloch was den Charakter angeht." warnte ich die beiden noch als wir vor deren Zimmer standen.

"Soso, du findest mich also heiß." hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. Sofort war mein Mut und meine Offenherzigkeit verschwunden und mein Herz rutschte mir in die Hose: Er hatte alles mitbekommen und jetzt würde er mich hassen. Super gemacht Chiara, erst die Direktorin und dann Luca obwohl er wieder eingebildet war und nur über sein Aussehen sprach. Ich wurde rot und schaute verlegen auf den Boden.

"Na dann, viel Glück dir noch und bye." flüsterte Joelle mir zu und sofort wurde mir klar dass sie ein kleiner Teufel war, sie würde mich doch jetzt nicht hier mit Luca alleine lassen?!

"Ähm- Ich..." stotterte ich. Ja was Ich? Mist Chiara.

"Süße, ich weiß das ich heiß bin. Das brauchst du mir nicht zu sagen." sagte er arrogant und legte mir einen Arm um die Schulter. Er ignorierte es einfach das ich ihn Arschloch genannt hatte. So ein Pisser. Wir drehten uns um und vor mir stand eine Gruppe Mädchen die kicherten und Luca anschmachteten. *Würg* Schnell nutzte ich die Ablenkung und befreite mich aus Lucas arm während ich zurück in unser Zimmer stapfte. Okay ich regte mich jetzt nicht auf! Beruhigte ich mich selbst aber musste in meinem Zimmer *grrrr* machen.

Wo kam Luca eigentlich her? Aus Dines und Kims Zimmer? Ich schaute auf die Uhr. Fünf vor sieben, in fünf Minuten würde es Essen geben, Nadine und Kim wollten mich doch abholen. Und als ob ich den Gedanken laut ausgesprochen habe, klopfte es an der Tür. Dine und Kim standen aufgeregt davor.

"Ist Luca da ?" fragte Kim schnell aber ich verdrehte nur die Augen und schüttelte den Kopf.

"ich verstehe gar nicht was du hast, er ist PERFEKT!" schwärmte dann auch noch Nadine.

"Mädels! Augen auf und rosa rote Brille ab! Er ist ein schnöseliges, arroganten Matcho Arschloch, so wie es der Typ im Sekretariat gesagt hat. Lass euch doch nicht so von seinem Aussehen blenden. Außerdem wisst ihr genau das ich solche Typen seit den Sommerferien verabscheute. Glaubt mir er ist das Gegenteil von Perfekt!" ließ ich meinen ganzen Frust heraus.

"Aber er ist heiß, das musst du zugeben" zwinkerte Kim mir zu und ich musste schmunzeln. Heiß war er, das auf alle Fälle.

"Es ist ja nicht so das wir verknallt sind Chiara. Wir schwärmen nur für ihn ich könnte mir niemals eine Beziehung mit ihm vorstellen.." fing Nadine an. Beziehung mit Luca? Sein Sixpack berühren dürfen, seine Lippen auf meinen Spüren, er nennt mich sein... Nein, Stopp! Auf gar keinen Fall.

"Erde an Chiara?" fragte Kim plötzlich und winkte vor meinen Gesicht herum. Wie vom Blitz getroffen schaute ich nach oben und wurde schnurstracks rot. Roter als rot.

"Okay, an wen hast du Gedacht!" fragte Nadine mich auch direkt aus. Würde es was bringen ihnen es zu verheimlichen? Sie würden es eh rausbekommen.

"Luca" nuschelte ich nur. Was war denn bloß in mich gefahren ich verabscheute diesen Typen!

"Ich mache mir ernsthaft Sorgen." stellten Nadine und Kim gleichzeitig fest. Fragend schaute ich sie an bis Kim dann erklärte.

"Naja um ehrlich zu sein, wissen wir wohl alle dass du eine Schwäche für solche Macker Typen hast. Deswegen wussten wir auch das du Tim nicht liebst. Aber diese Typen verletzen dich immer. Wir haben nur angst das du dich in Luca verliebst und er dich..." sagte Kim aber ich fiel in schallendes Gelächter.

"Ich würde mich NIE! Und ich schwöre euch NIEMALS in Luca verlieben. Eher fresse ich meine Cappie" sagte ich belustigt und zeigte auf meinen Kopf mit der Cappie.

"Das sagst du jetzt" nuschelte Nadine und erntete dafür von mir einen Killerblick. Doch bevor ich auch nur was darauf erwidern konnte, blieben wir in der Tür stehen und blickten und in der Kantine um. Sie war riesig. Der Boden war ausnahmsweise mal kein Teppich sondern dunkle fast schwarze fliesen. Die Tische bestanden aus dunkelbraunem Holz. Fünf lange Tische standen waagrecht im Raum. Das erinnerte mich etwas an Harry Potter. Der erste und damit der ganz hinten war schon voll besetzt. Links von uns waren die Theken wo wir uns selbst bedienen sollten. Der zweite Tisch hatte etwas Platz aber der würde höchstens für zwei Personen reichen. Der dritte hatte relativ viel Platz. Der vierte war voll besetzt und der letzte komplett leer.

"Lasst uns an den Tisch gehen..." sagte Nadine doch ich zog sie am Arm zu Tisch drei. Dort saßen nämlich Joelle und Jeannine. Ich begrüßte beide mit einer Umarmung und setzte mich dann mit meinen beiden Freundinnen gegenüber den Zwillingen.

Anfang der Suche

 "Na ihr drei.'' begrüßte Joelle uns. Jeannine lächelte uns nur ein wenig unbeholfen an.

''Chi, woher kennst du die beiden Zwillinge?'' Fragte Kim mich perplex als ich die beiden umarmt hatte. Wir setzten uns gegenüber den zwei und aßen unser essen.

''Sie haben mich heute Vormittag nach ihrem Zimmer gefragt, ja und dann hab ich ihnen den Weg gezeigt.'' Antwortete ich ihr und biss in mein Brot. Die anderen redeten etwas aber ich hielt mich da raus. Hatten Nadine und Kim recht? Ich war anfällig für Arschlöcher ja, aber ich würde jetzt wissen worauf ich mich einließ und würde mich nicht mehr verlieben oder?

 Von weitem sah ich schon einen hübschen Jungen mit blonden Haaren und Haselnussbraunen Augen. Daneben noch zwei braunhaarige. Der eine blaue Augen und der Andere grüne und zwar die von Luca. Und noch ein schwarzhaariger mit grauen Augen der mir neben Luca am besten gefiel. Die vier steuerten direkt auf uns zu.

''Darf ich euch vorstellen, mein Freund Max. Wegen ihm sind ich und Jeannine hier.'' Stellte Joelle den blonden vor und Küsste ihn liebevoll. Er streckte uns seine Hand entgegen. Ich tötete Luca förmlich mit meinen Blicken. Kim und Nadine nahmen seine Hand begeistert an und stellten sich überschwänglich freundlich vor. Auch bei den anderen Jungs waren sie extrem freundlich und begeistert sodass ich Angst hatte mich zu übergeben. Als ich an der Reihe war, schenkte ich den Jungs ein schüchternes Lächeln.

''Hey, ich bin Max.'' Stellte der blonde sich vor. Ne echt? Ich hatte dich schon beim ersten Mal verstanden. Natürlich sagte ich das nicht, dass würde nicht zu mir passen.

''Chiara'' antwortete ich und blickte kurz hoch während ich zögernd seine Hand nahm. In manchen Situationen wäre ich gerne weniger schüchtern.

''Ganz ruhig ich beiße nicht'' lachte er und ich wurde ein bisschen wütend. Man machte darüber keine Scherze, ich war ebenso un damit sollte man klar kommen.

''Haha sehr lustig, weißt du ich dachte du wärst giftig'' fauchte ich ihn wütend an. Huch wo hatte ich denn plötzlich diesen Mut her? Der braunhaarige (Nicht Luca) fing an zu lachen was mich noch etwas mehr antrieb.

"Und wer bist du bitteschön?" fragte ich überheblich achtete aber darauf das keiner der anderen Schüler außer meinen Freundinnen und den Jungs etwas mitbekam. Kim und Dine hingen inzwischen wieder an Luca was mich die Augen verdrehen ließ.

"Darf ich mich vorstellen, John Marks, der Sohn des Millionärs Jeffry Marks." antwortete er und verbeugte sich überschwänglich vor mir. Och ne, nicht noch so ein Schnösel.

"Warum sind hier alle Kerle so arrogant und reich?!" fragte ich mich eher selbst.

"Ein wunder die Kleine hat ihre Stimme wieder gefunden." warf Luca dann ein bisschen zu spät ein. Ich stöhnte auf, drehte mich um und ging aus dem Raum. Vielleicht reagierte ich etwas über, aber ich hatte nicht vor noch eine Minute länger mit diesen Vollpfosten zu verkehren.

Dummerweise hatte ich keine Ahnung wo ich hinsollte und hatte auch den Weg zurück vergessen. Also entschloss ich mich dazu, ein wenig in den Wald zu gehen. Es war auch abends noch Recht warm. Als ich nach 10 Minuten endlich ankam wehte ein frischer Wind im Wald. Ich hatte mitbekommen, dass mir jemand hinterher gelaufen war aber das war mir egal gewesen. Schon von weitem spürte ich wie die Luft um mich herum gedrückt wurde, und das nicht nur einmal sondern mehrmals. Es mussten also ziemlich viele Menschen in der Nähe sein. Vorsichtig schlich ich weiter und was ich dann sah, verschlug mir die Sprache und mir wurde mehr als übel. fünf Jungs, älter als wir also ungefähr Oberstufe, 18-19 jährige, stand in einer Lichtung mit Pistolen und schossen sich ab. Aber nicht deswegen ging es mir schlecht, nein ich hatte schon genug schlechte Filme gesehen, mir war schlecht weil sie nicht starben! Sie schossen sich in den Kopf in die Brust überall hin aber sie starben nicht. Sie gingen kurz zu Boden bluteten standen dann aber wieder auf und die Wunde schloss sich. Alles um mich herum wurde verschwommen. Hinter mir tauchte der schwarzhaarige auf und hielt mir die Augen zu, sodass ich einen erstickten schrei losließ. Danach wurde alles schwarz und ich war erleichtert nicht mehr so viele Fragen in meinem Kopf zu haben.

 

"Sie ist anders als wir, sie ist es nur zur Hälfte deshalb müssen wir verhindern das sie alles herausfindet! Sie ist zu neugierig und deshalb eine Gefahr für uns. Luca ich weiß das wir wegen Dana einen schlechten Start hatten, aber ich möchte das du sie unter deine Fittiche nimmst und sie rund um die Uhr bewachst! Haben wir uns verstanden?" fragte plötzlich die Stimme meine Direktorin. Mein Kopf brummte aber ich konnte mich dennoch an alles erinnern. Was war denn nur mit diesem Internat los?!  Und was hatte Luca damit zu tun?

"Ja ich werde alles nötige tun um sie zu gehorsam zu bringen. Sie und ihre Freundinnen." antwortete er und von der Kälte seine Stimme bekam ich einen Schauer über dem Rücken. Mein Herz fing an zu pulsieren und ich hatte Angst, wirkliche Angst. Aber so leicht ließ ich mich nicht unter kriegen.

"Sie ist wach" hörte ich die Stimme des schwarzhaarigen freudig sagen. Wenigstens einer der sich freute mich zu sehen. Vorsichtig schlug ich die Augen auf und sah direkt in die grauen von ihm, was mich erschrecken ließ und ich die Luft kurz hart einzog. Dabei verschluckte ich mich und fing an zu husten. Luca reichte mir sofort etwas Wasser, das ich hastig austrank.

"Kannst du dich noch an irgendetwas Erinnern?" fragte er mich kalt und schaute genau in meine Augen. Ich entschied mich dazu zu lügen, was ich immerhin ziemlich gut konnte. Verlegen schaute ich nach unten und schüttelte vorsichtig den Kopf.

"Ich weiß noch das in der Kantine, dann wollte ich in den Wald als mir plötzlich schwindelig wurde und ich umgefallen bin. Warum weiß ich selbst nicht genau, vielleicht wegen meinem Kreislauf." flüsterte ich so dass es gerade so Luca verstand.

"Gute Sache." antwortete er mir und sah plötzlich ziemlich fröhlich aus.

"Ich will alleine sein" nörgelte ich dann, stieg aus der Matratze auf der ich im Krankenzimmer lag und stellte mich hin, was ein Fehler war, denn sofort wurde mir wieder schwindelig und ich verlor das Gleichgewicht. Doch Luca fing mich auf.

"Pass auf Dornrösschen" flüsterte er in mein Ohr und ich erschrak ein weinig weshalb ich mich von ihm befreite ihn aber noch kurz festhielt damit ich sicher stand. Ohne mich nochmal umzudrehen, stürmte ich aus dem Raum. Mit meinem Handy im Schlepptau schaute ich auf die Uhr. 23 Uhr, die Mädels werden bestimmt schon schlafen. In meinem Zimmer angekommen, suchte ich mir Schlafsachen aus die wenigstens ein bisschen Farbe hatten:

sleeping

Ein bauchfreies Top, da mir sehr schnell warm wurde aber noch eine Jacke da ich nicht vorhatte schon schlafen zu gehen. Das Badezimmer schloss ich ab und duschte mich erstmal ausgiebig. Dann föhnte ich meine Haare, sodass sie in leichten lilanen Wellen bis zu meinem Bauchnabel fielen und zog mich an. Zum ersten Mal trug ich meine langen Haare offen. Als ich mich auch abgeschminkt hatte, trat ich wieder in das Zimmer ein, indem Luca und der schwarzhaarige saßen. Meine Klamotten steckte ich in eine Tüte für Wäsche die gewaschen werden musste.

"Gehst du schlafen?" fragte mich der schwarzhaarige erstaunt.

"Ja" antwortete ich kurz und sah ihn an. Der Tag steckte mir in den Knochen und ich war unheimlich müde, natürlich werden sich meine Mädels sorgen machen aber ich könnte auch noch morgen zu ihnen, denn die Schule würde erst Montag für uns anfangen und wir hatten Samstag.

„Soll ich gehen?“ fragte er und ich nickte verlegen.

„Ja ich bin wirklich müde, das war heute alles ziemlich viel.“ Erwiderte ich und ging schlafen.

 

Am nächsten Tag passierte nicht viel. Luca ließ mich den ganzen Tag über nicht zu meinen Freundinnen und ich kam um vor Langeweile. Er redete auch kaum mit mir weshalb ich mir ein Buch geschnappt hatte und las. Das essen brachte Luca mir aufs Zimmer. Ich hatte Kim angerufen und ihr Bescheid gegeben, dass ich nicht raus durfte, sei angeblich eine Anordnung der Niox gewesen.

Abends wurde es mir dann endgültig zu viel. Luca starrte mich die ganze Zeit an uns ließ mich nicht aus den Augen weshalb ich entschied einfach zu gehen. Er konnte mir nicht befehlen hier zu bleiben. Gerade als ich reis aus nehmen wollte, kam der schwarzhaarige ins Zimmer und setzte sich mit einer Begrüßung zu Luca. Egal, ich würde trotzdem gehen.

"Du bleibst hier!" meinte er Korb und drückte meinen Arm. Schüchtern schaute ich auf den Boden und versuchte die Schmerzen zu unterdrücken.

"Ich will doch nur zu Nadine und Kim, sie machen sich sorgen, sie haben mich den ganzen Tag nicht gesehen, das letzte was sie von mir wissen, ist das ich in Ohnmacht gefallen bin." flüsterte ich. Man warum gabt es Situationen in denen ich mich so hilflos fühle und in anderen kam das Adrenalin nur so herbeigeflogen. Aber der druck an meinem Arm weckte Erinnerungen an früher. Er fasste genau auf die Narbe Gott sei Dank konnte man diese durch den Stoff nicht sehen.

"Du bleibst!" sagte er bestimmend und drückte noch fester zu. Uhh das gab abdrücke. Komm schon Adrenalin! Wo bist du?

"Bitte Luca, du tust mir weh." flüsterte ich und merkte wie meine Augen feucht wurden. Boa ich Heulsuse! Aber plötzlich tauchten vergrabene Bilder wieder auf, wie ich gemobbt, geschlagen und fast vergewaltigt wurde, das war endgültig zu viel!

"Ich sagte du bleibst!" wie fest konnte dieser Typ eigentlich noch drücken.

"Nein! Das werde ich nicht." schrie ich und riss mich los. Hallo Adrenalin. Beide Jungs sahen mich geschockt an währen ich wütend wurde.

"Ich schwöre dir, fasst du mich noch einmal so feste an! Wird dir das leidtun!" zischte ich und stürmte aus dem Zimmer. Draußen nahm ich erst richtig das ziepen wahr. Ich schaffte es noch bis vor das Zimmer meiner Freundinnen und viel dort dann auf den Boden. Die eisblauen Tränen liefen mir über die Wangen. Vorsichtig löste ich die Jacke von meinem Arm und sah mir an was Luca getan hatte. Rote Druckstellen bildeten sich auf ,meiner Haut, die sich schon bald in blaue Flecken verwandeln würden. Die Tür neben mir wurde geöffnet und ich hörte nur dumpf die Aufregung meiner Mädels und wie sie mich vorsichtig in ihr Zimmer schafften. Ich bemerkte das Joelle und Jeannine wohl auch dabei waren.

"Oh Gott, Chi was ist passiert?" flüsterte Dine geschockt und sah meinen Arm an.

"Ich, ich kann nicht mehr! Noch nicht mal ein paar Tage bin ich hier und dieses Arschloch weckt die schlimmsten Erinnerungen meines Lebens wieder! Mit dieser Schule stimmt was nicht!" sagte ich aufgebracht als ich mich beruhigt hatte. Aber ich hatte das Gefühl belauscht zu werden.

"Ich weiß, das haben wir auch schon gemerkt. Vorhin als wir unten..." doch ich hielt ihr den Mund zu. Ich hörte selbst Geflüster irgendwo in der Nähe und spürte das die Luft sich verändert hatte. Ich schnappte mir einen Block und schrieb meinen Verdacht auf.

Ich bin mir ziemlich sicher dass wir belauscht werden. schrieb ich und reichte den Block den Mädels.

Hast Recht. Also was ich sagen wollte, war, dass ich vorhin unten ein Gespräch zwischen Max und Luca belauscht habe, sie meinten wir dürften nicht hinter das Geheimnis kommen, sonst wären wir so gut wie tot aber bevor ich mehr hören konnte, wurde ich von Kim nach hinten gezogen, da die Direktorin in den Gang hinein kam und mich sonst gesehen hätte.  schrieb Nadine.

Ja, gestern Mittag bevor ich Joy und Jeannine kennengelernt habe, konnte ich von 50 Metern Entfernung zwei Mädchen miteinander flüstern hören. Sie sagten das die Direktorin alles machen würde, damit die Neuankömmlinge nichts erfahren und das auch ein halber dabei wäre. Ich weiß zwar nicht was das ist aber nachdem ich wieder aufgewacht bin, haben sich Luca und die Direktorin im Krankenzimmer unterhalten, Sie meinte irgendwie das Luca alles tun soll um unsere Neugier in Zaum zu halten und das ich anders wäre, das ich ES nur zu hälfte wäre. Was auch immer ES ist. Aber es kommt noch besser, bevor ich in Ohnmacht gefallen bin, also nachdem ich abgerauscht bin, bin ich in den Wald gegangen, um mich abzuregen. Ich habe dann irgendwie gespürt das sich die Luft verändert und bin dem Gefühl dann gefolgt bis ich zu 5 Oberstufenschüler kam, die sich gegenseitig mit Kanonen abgeschossen haben. schrieb ich und die Augen der beiden wurden groß.

Keine Sorge, es ist nichts passiert aber genau das wundert mich ja. ES IST NICHTS PASSIERT! Sie haben sich in die Brust und überall hin geschossen aber nachdem sie zu Boden gegangen sind, sind sie einfach wieder aufgestanden, so als sei nichts passiert! schrieb ich und die beiden Mädchen sahen mich geschockt aber auch Neugierig an.

Ich will wissen was da los ist! schrieb Nadine dann noch, bevor die Tür auf ging und Luca, John und der schwarzhaarige  wütend darin standen. Schnell zerriss ich den Zettel und steckte ihn unter mein Oberteil, bevor sie ihn sehen konnten.

"Was ist los?" fragte Kim zuckersüß und schmiegte sich direkt an Luca. Aber das war nur gespielt, das erkannte ich ohne groß zu überlegen.

"Wir wollen Chiara rüber holen!" sagte John kalt und zog mich an dem Arm an dem mich Luca gedrückt hatte mit. Ich stöhnte kurz vor Schmerz auf und John ließ mich sofort los. Dann zog er die Jacke runter und seine Augen wurde groß. Ob wegen der Narbe oder den Druckstellen, die mittlerweile blau/ rot gefärbt waren.

"Alter, bist du blöd?!" fragte der schwarzhaarige wütend zu Luca. Der Kim losmachte und besorgt zu mir rüber eilte. Vorsichtig strich er darüber doch auch das löste schmerzen aus und ich zog den Arm zurück. Kim und Nadine stellten sich schützend vor mich und blitzten die Jungs wütend an.

"Ist schon gut, ich bin sowieso müde. Lass uns morgen weiterreden." sagte ich zu den beiden, schenkte ihnen ein Küsschen und ging dann ohne mich umzudrehen an den Jungs vorbei in mein Zimmer. Luca und der schwarzhaarige folgte mir während sich John auf den Weg in sein Zimmer machte. Bevor ich das Zimmer der Mädchen verließ. Ließ ich hinter den beiden, die Zettelstücker fallen, die sie entsorgen sollten. In meinem Zimmer legte ich mich sofort in mein Bett und drehte mich zur Wand. Die Luft veränderte sich mal wieder und ich hörte das knarren der Tür. Vorsichtig schielte ich über meine Schulter und sah den schwarzhaarigen an der Tür stehen und mich beobachten. Wie hieß er eigentlich?

"Wo ist Luca?" fragte ich kalt.

"Wenn er schon mal im Mädchentrakt ist, kann er doch seine Freundin besuchen gehen oder?" ich wurde wieder rot, setzte mich dann aber auf und blickte ihn an.

"Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, ich bin Simon Stewart Jackson. (Englisch ausgesprochen).Freut mich dich kennen zu lernen" stellte er sich mir vor und setzte sich mit ein bisschen Abstand zu mir auf Bett.

"Chiara Alisha Blue. Die Freude ist ganz meinerseits." antwortete ich lachend und ahm seine Hand an.

"Alisha?" fragte er.

"Ja, bin nach meiner Tante benannt, bevor sie an Krebs gestorben ist. Ich mag den Namen eigentlich lieber, und meine Freunde hatte mich auch früher immer Lisha genannt aber als meine Mutter davon erfuhr wurde sie sauer und hatte alle die mich so nannten angemotzt. Ich mag den Namen Chiara nicht, weil es der Zweitname meine Oma ist und wir uns nicht leiden konnten." Erklärte ich ihm ausführlich und wusste nicht wieso ich plötzlich so gelöst war.

"Stewart?" fragte ich dann auch und er lachte

"Wenn du lieber Alisha heißen willst, dann nenn ich dich auch so. Ja mein Vater heißt so und bei uns in der Familie wird das so weitergegeben. Mein Vater heißt mit Zweit Namen Rudolf so wie mein Opa hieß." erklärte er mir und ich nickte.

"Danke." sagte ich und lächelte ihn -mal wieder- schüchtern an.

"Für was?" fragte er verwirrt und war furchtbar süß so. Wie ein kleiner Welpe.

"Naja, dass du mich aufgefangen hast sonst hätte ich eine unschöne Begegnung mit dem Boden gemacht." sagte ich als er plötzlich ernst wurde sich ein Blatt schnappte und etwas darauf schrieb, so wie wir Mädchen es eben getan hatten. Okay, pass auf. Du wirst beobachtet und belauscht, genau wie deine vier Freundinnen. Ihr müsst aufpassen, was ihr sagt oder tut. Ich weiß das du dich an alles von dem Wald erinnern kannst, aber das bleibt unter uns. Ich verstehe, dass du Neugierig bist und das du alles herausfinden willst aber manche Sachen bleiben besser ungelöst. Aber wenn du trotzdem nach der Lösung suchen willst, dann achte auf die Umgebung dass du nicht beobachtet wirst und noch wichtiger auf deine Träume. Lass dich nicht verwirren durch diese aber glaub mir, manche davon sind wichtig du musst nur die richtigen erkennen. Ich sage den anderen dass du Alisha heißt. schrieb er darauf und verbrannte es als ich fertig gelesen hatte. Dann verschwand Simon ohne ein weiteres Wort. Trotzdem entlockte mir der letzte Satz ein Lächeln bevor die Tür aufgerissen wurde und Luca mit Dana darin stand. Als sie mich sah, wurde sie wütend. Ups sie hatte unsere kleine Begegnung wohl noch nicht vergessen.

"Was, du wohnst mit dieser Schlampe in einem Zimmer? Das kannst du vergessen ich schlafe heute nicht hier!" motzte sie rum und ich bekam einen Lachanfall. Da sie ihre Lippen neu gebotoxt hatte und sich ihre Stimme wie Micky Mouse auf Helium Droge anhörte.

"Wieso lachst du so blöd?!" fragte sie mich dann noch mit Absicht höher sodass ich nur noch mehr Lachen musste, sie sich umdrehte und ging. Auch Luca musste kurz Lachen wurde dann aber wieder ernst.

"Du hast meine Nacht versaut!" motzte er wie ein kleiner Junge dem gerade sein Lolli oder in diesem Fall seine Bälle weggenommen wurden. Er setzte sich beleidigt neben mich und sah mich trotzig an.

"Sicher?" fragte ich verführerisch und knabberte an seinem Ohr. Dummerweise konnte ich nicht ernst bleiben nach meinem geilen vergleich und musste wieder laut loslachen.

"Dein Lachen ist süß" sagte Luca plötzlich und ich wurde knallrot. Ich schluckte und ging dann schnell in mein Bett. Dabei schnappte ich mir den Stundenplan und sah mir an was ich morgen hatte. Nur komische Fächer. Die ersten beiden Stunden hatte ich Kampf die dritte hatte ich Nahrungssuche dann ganz normale Mittagspause, die vierte und fünfte hatte ich Naturwissenschaften und die sechste und siebte Überlebensfähigkeiten. Was war das denn für ein Stundenplan. Ich zog die Stirn in Falten.

"Hast du auch so einen komischen Stundenplan?" fragte ich Luca aber anscheinend schlief er schon. Also legte ich mich ebenfalls zur Seite und versuchte ein zu schlafen. Nach einer Stunde konnte ich immer noch nicht schlafen. Ich versicherte mich das Luca schlief und schlich mich dann in den Mädchentrakt. Ich hatte Glück das die Lynche unsere Aufsicht nicht da war. Bei meinen Mädels trat ich ein, die beiden schliefen ebenfalls noch nicht und schrieben sich mit Joelle und Jeannine Nachrichten. Stimmt wir wurden ja beobachtet. Ob mir jemand gefolgt war?

"Hey" flüsterte ich und lehnte mich gegen das Bücherregel was in Joelles und Jeannines Zimmer stand. Plötzlich krachte es und das Regal schob sich zur Seite. Alle starrten mich mit weit aufgerissenen Augen an. War ich das?

Ihr Seit auserwählt das Geheimnis zu lüften. Ihr habt das starke Band der Freundinnen. Geht hinein, in diesem Seit ihr in Sicherheit und werdet nicht belauscht. Passt auf es lauern viele Gefahren in dieser Schule. Alisha du bist ausgewählt um das Geheimnis nahe zu bringen und die Welten zu verbinden. Zusammen seit ihr der Kreis der fünf.

Sagte eine Stimme in meinem Kopf aber so wie die anderen aussahen, hatten sie es genauso gehört. Ich nickte unsicher und ging dann zuerst hinein. Ich merkte nicht wie die Luft dort unten gedrückt wurde, das hieß wir waren wohl wirklich alleine. Die anderen kamen mir hinterher und hielten sich an den Händen. Es ging eine Ziemlich lange enge Treppe aus Stein hinunter. Warum hatte die weibliche Stimme mich Alisha genannt?

"Alisha?" fragte dann auch Joelle. Plötzlich wieder ein krachen und das Bücherregal fuhr zurück. Ich erschrak und zuckte zusammen. Es war stockdunkel doch kleine blaue Glühwürmchen zeigten uns den weg. Sie schwebten einzeln an der Wand und beleuchteten sie nur spärlich.

"Mein Zweitname, so würde ich viel lieber heißen." erwiderte ich und wir gingen weiter. Nach gut fünf Minuten kamen wir an eine Abzweigung. Die Glühwürmchen waren verschwunden und es war stockdunkel.

"Was machen wir jetzt?" fragte Kim panisch aber plötzlich sah ich vor mir alles wieder klar. Ich konnte im dunklen sehen?

"Ich äh kann alles sehen." erwiderte ich verwirrt. 

"Traue deinem Instinkt Dijete Neba i Pakla. Wenn du nicht weiter weißt, gehe immer geradeaus." zitierte sie genau die Worte meiner Erinnerungen die ich noch von früher hatte. Ich erinnerte mich an eine unglaublich schöne Frau, sie trug ein weißes Kleid und hatte blonde Haare, oder waren sie golden? Außerdem sprach sie Kroatisch. Dijete Neba i Pakla hieß so viel wie Kind des Himmels und der Hölle. Ich verstand nicht aber die Stimme hallte im ganzen Tunnel wieder.

"Was hieß das und was meinte sie mit Ditedne neba i paka?" fragte Nadine und ich musste lachen.

"Das ist kroatisch und heiß so viel wie Kind des Himmels und der Hölle. Keine Ahnung was sie meint. Und geradeaus ist eine Wand." erklärte ich.

"Du sprichst Kroatisch?" fragte Jeannine.

"Ja fließend das ist so cool" sagte Kim. Naja manchmal war das schon Cool. Joelle rannte nach vorne und tastete blind die Wand ab.

"Ha wusste ichs doch." lachte sie triumphierend und dann krachte es wieder und die Steinwund fuhr zurück. Wir traten ein und es waren wieder viele Treppenstufen. Dieses Mal war der Weg mit Fackeln beleuchtet. Nadine wollte vorgehen doch ich hielt sie auf denn dort unten bewegte sich etwas. Ich merkte es an der Luft.

"Wir sollten dort nicht unbewaffnet runter." erwiderte ich schnell und zog das kleine Taschenmesser heraus, das ich immer dabei hatten. Unten kamen wir in ein riesiges Wohnzimmer. Es waren roten Sofas mit Goldumrandeten Kissen. Eine dunkelbraune Vitrine mit Besteck und Porzellan darin und sogar eine kleine altmodische Küche. Auf dem Tisch lag ein Spiegel mit Goldenen Umrandungen.

"Wow, wusstet ihr davon?" fragte Jeannine und wir schüttelten den Kopf. Nein sonst wäre ich schon längst hier gewesen. Gegenüber von uns stand ein riesiges Bücherregal und ich konnte es Kaum erwarten darin zu lesen.

"Und vor was hattest du Angst?" fragte Nadine und zeigte auf das Messer.

"Ich nehme die Luft irgendwie anders wahr als ihr und ich hab hier unten gespürt wie sie auseinander gedrückt wurde, so als ob hier jemand wäre. Ich weiß es ist schwer zu glauben.“ Erklärte ich und sah in unverständliche Gesichter.

"Das wäre dann wohl ich." erwiderte eine Frauenstimme hinter uns. Ich drehte mich schnell um. Die Frau war etwas älter um die 60, hatte einen leichten grauen Ansatz sah aber noch hübsch und fit aus. Sie trug ein weißes Engelskleid um ihre schmale Figur. Es war bodenlang und stand ihr gut. Ihr früheren schwarzen Haare waren in Löckchen gedreht und umrandeten ihr markantes Gesicht.

"Wer sind sie? und warum haben sie gerade uns hier her Geschickt?" fragte Kim. Ich drängte mich schnell in den Hintergrund damit sie mich nicht ansprach.

"Ich bin Marie. Ich kommen von dem Kreis der letzten fünf. Ich beobachte die Schule und habe euch ausgewählt weil ihr anders seid als die dort oben." erwiderte sie.

"Alisha, kommst du bitte nach vorne?" fragte mich Marie. Vorsichtig ging ich zu ihr.

"Vor allem du bist etwas Besonderes. Es ist schwer zu erklären und wir haben nicht viel Zeit, wichtig ist, dass sie aufhören müssen euch zu beobachten.." sagte sie dann an uns alle gebannt. Sie streckte ihre Hand aus und daraus fuhr ein weißer Schimmer, ein Buch flog vorsichtig in meine Arme.

"Das ist das Buch der Schule und dem Kreis der fünf Wächterinnen dort steht alles drinnen was ihr Wissen müsst. Hier könnt ihr euch immer treffen und wenn ihr mich braucht dann ruft nach mir." sagte sie und verschwand dann komplett. Immer noch fassungslos schaute ich auf das Buch und zu der Stelle an der Marie gestanden hatte.

"Ich Träume oder?" fragte ich doch alle schüttelten den Kopf.

"Sieht so aus als hätte Marie dich als Oberwächterin ernannt." lachte Kim stolz Ich nickte ungläubig.

"Ich lasse das Buch besser hier, am besten schauen wir nur zusammen hinein." erklärte ich schnell und schüttelte dann den Kopf.  Die anderen stimmten zu.

 

Als ich zurück oben war, wartete Gott sei Dank kein wütender Luca drinnen. Er schlief immer noch tief und fest, weshalb ich mich ebenfalls erschöpft ins Bett sinken ließ.

 Als ich dort lag, durchzuckte plötzlich einen Schmerz durch meinen Arm und ich musste den Aufschrei unterdrücken. Schnell rannte ich in das Badezimmer und zog mein Oberteil aus. Dort wo Luca mich grob angefasst hatte, prangte nun ein blauer Fleck der deutlicher nicht hätte sein können. Schon die leiseste Berührung tat unglaublich weh. Wie konnte er nur so viel Kraft haben? Das war ja beinahe unmenschlich.

"Chiara?" fragte eine müde Stimme und ich verseckte den arm hinter meinem Rücken.

"Tut mir leid ich wollte dich nicht wecken." entschuldigte ich mich bei dem braunhaarigen Jungen vor mir. Er trat vorsichtig auf mich zu. Das spärliche Licht das von unserem Zimmer aus in das Badezimmer schien, ließ ihn zu einem Engel erstrahlen. Die Präsens um ihn herum war plötzlich unheimlich stark und ich wurde von ihm angezogen.

"Zeig mal." wies er mich an aber ich schüttelte den Kopf. Er wollte sich meinen Arm schnappen aber ich zuckte zurück weil ich Angst hatte, dass er mich wieder zu feste packte. Sofort trat er ein paar Schritte zurück, damit ich keine Angst vor ihm hatte. Schuldbewusst sah er mich an während ich schwach lächelte und ihm den Arm hinhielt. Geschockt sah er darauf und auf seine Hände immer abwechselnd. Er suchte nach Worten, die das was er getan hatte entschuldigte doch die fand er nicht. Er nahm meine Hände, fuhr sie an seinen Mund und küsste die verletzte Stelle. Ich stand so perplex da, das ich den Vorgang der sich direkt abspielte nicht mitbekam, doch als ich als nächstes hinsah, war die Druckstelle verschwunden. Geschockt sah ich meinen Arm an. Wie hatte er das gemacht?!

"Wie hast du...?!" fragte ich fassungslos und drehte meinen Arm. Wo war sie hin?!

"Shit!" fluchte er und rannte völlig aufgedreht aus dem Raum. Ich schüttelte verwirrt den Kopf. Die plötzliche Müdigkeit die mich überrannte verwirrte mich noch mehr, im Handumdrehen war ich fertig gemacht und legte mich in mein Bett. Viel Zeit hatte ich nicht mehr zu schlafen.

 

 

Luca

 Als ich am Morgen aufwachte, lag Luca noch immer nicht in seinem Bett. Er kam wohl zwischendrin kurz rein und hatte anscheinend sein Bett zusammengelegt, seine Sachen geholt und sich fertig gemacht. Davon hatte ich nichts mitbekommen, so feste hatte ich geschlafen. Der leicht herbe Duft seines Parfums lag in der Luft und ich konnte mir wirklich vorstellen immer so auf zu wachen. Alisha, was denkst du da?! Was ist mit Simon, er ist wenigstens nett, oder mit Tim, ein Arschloch aber immerhin dein bester Freund. Ich schüttelte leicht meinen Kopf. Gestern war der verrückteste Tag den ich je in meinem Leben gehabt hatte. Wieso musste das ausgerechnet jetzt passieren? Ich brauchte dringend eine Auszeit. Die letzten zwei Tage waren einfach zu krass. Ich hoffte wirklich heute würde nicht viel passieren. Ich seufzte und richtete mich auf. Langsam schlenderte ich zu meinem Kleiderschrank. Ich wollte keinen Rock anziehen, ich war ein Mädchen mit einem Recht auf Hosen! Würde es die Niox von unseren Schnüffeleien ablenken wenn wir die Regeln verstoßen würden? Ein Versuch war es wert. Ich simste Joelle und den anderen mein Vorhaben und schrieb das sie sich fernab der Schulordnung kleiden sollten. Ich zog mich zwar komplett schwarz an aber dafür eine Hose und keinen Rock oder Kleid so wie es vorgeschrieben stand. Ich hatte mitbekommen das wir am Wochenende anziehen durften was wir wollten aber nicht an Schultagen und heute war Montag.

chiara

Als ich fertig war, packte ich noch Sportsachen, da ich mir gut vorstellen konnte das wir in so etwas wie "Kampf" nicht in engen Lederhosen und High-Heels trainieren durften. Als ich fertig gepackt hatte, entschied ich mich dazu, meine Schwester kurz anzurufen, bevor ich in den Speisesaal ging.

"Hallo?" fragte ihre süße Stimme in den Hörer. Gott ich vermisste sie jetzt schon unglaublich.

"Hey, Schatz. Alles okay bei euch? Wie geht‘s dir?" fragte ich sie und musste kurz lächeln.

"Chiaraaaaa!" schrie sie begeistert und ich konnte mir vorstellen wie sie ihre Augen aufriss.

"Mir geht‘s naja, du bist nicht mehr hier und Mama und Papa streiten sich die ganze Zeit weil Mama will das du zurück kommst. Aber Papa sagt du bist dort besser aufgehoben als bei uns. Ich habe jetzt auch noch dein Zimmer bekommen, das ist das einzig Positive. Bist du gut angekommen? Wie ist es da so?" fragte sie interessiert.

"Okay, ich finde gut das die beiden sich streiten sie können ruhig ein Paar Schuldgefühle haben, aber wenn das in drei Tagen auch noch so ist, dann komme ich mal am Wochenende vorbei und rede mit ihnen. Das Gelände ist wunderschön, es ist viel Natur und gefällt mir sehr, manchmal ist es hier komisch aber in welchem High-School Internat ist das nicht? Ich muss bei einem Jungen im Zimmer wohnen, weil die restlichen Zimmer besetzt waren. Ich habe auch schon Freunde gefunden und neue Leute kennengelernt." erklärte ich ihr.

"Das freut mich. Ich muss jetzt auflegen, es hat geklingelt. Ich wünschte du wärst noch hier, aber komm uns bald besuchen ja? Hab dich lieb." sagte sie und ich könnte schwören das ihre Stimme fast brach.

"Ich dich auch süße und mach Hannelore fertig! Wegen ihr bin ich hier. Tschüss."

"Tschüss"

Dann legte ich auch und begab mich alleine in Richtung Essensaal. Ich musste dringen mit Marie reden, sie musste mir erklären was hier vor sich ging. An unserem Platz saß dieses Mal schon jeder der Jungtruppe und meine vier Wächterinnen. Auf dem Weg dorthin wurde ich von jemand großen zur Seite gezogen. Ich gab keinen Mucks von mir denn ich erkannte den Geruch. Es war nicht der von Luca aber der süßliche Geruch von Tim… Ungläubig befreite ich mich und starrte in seine blauen Augen. Sie sahen denen von John nicht ganz unähnlich.

"Was zum Teufel machst du hier?!" fragte ich wütend und funkelte ihn an. Ich war immer noch ein wenig verletzt, dass er so schnell Ersatz für mich gefunden hatte, aber ich freute mich eigentlich unglaublich das er hier war. Er war schließlich wie ein Bruder.

"Ich gehe jetzt auch hier zu Schule. Chiara! Du bist in Gefahr!" redete er eindringlich auf mich ein.

"Alisha!" schnitt ich ihm scharf das Wort ab und seine Miene wurde weicher.

"Du nennst dich wieder so!" sagte er erfreut und wollte mich umarmen doch ich drückte ihn weg.

"Bitte Lisha, versteh doch du musst hier weg. Du wirst das nicht verstehen aber ich tue das!" erwiderte er weicher un streichelte mir über die Wange. Scheiß auf schüchtern sein!

"Nein! Nicht Lisha, Alisha! Ich verstehe wahrscheinlich mehr als du denkst und bin auch stärker als du denkst. Jetzt lass mich ein für alle Mal in Ruhe du "Hengst"!" Das letzte Wort war sarkastisch gemeint, da ich mich an das Telefonat mit ihm erinnern musste. Ich drehte mich abrupt weg und lief mit meinen klackernden High-Heels schnell aus dem Raum. Das war endgültig zu viel was ging hier Bloß vor sich? Ich wusste auch nicht warum ich gerade jetzt so fertig war, weil mein bester Freund wieder hier war aber er erinnerte mich an mein altes Leben und daran das ich vor zwei Tagen noch ein ganz normales Mädchen war. Zwei Tage und es war so unglaublich viel passiert. Ich hatte keinen Halt, niemanden der mir jetzt noch helfen konnte außer der Rat. Ich rannte schon beinahe in den Mädchen Trakt und verschloss Joelles und Jeannine Zimmer hinter mir. Dann drückte ich das Buch nach vorne und das Bücherregal schwang auf. Schnell war ich unten angekommen.

"Marie!" forderte ich verzweifelt auf und merkte wie die ersten Tränen flossen. "Marie bitte!" flüsterte ich und sank auf den Boden. Ich war keine sonderlich starke Person, das wusste ich und deshalb machte es mir rein gar nichts aus jetzt zu weinen.

"Alisha." sagte sie leise und berührte meine Schulter. Ich schaute verschwommen zu ihr hoch und viel ihr in die Arme.

"Ich bin zu schwach für das alles. Bitte!" flehte ich warum auch immer.

"Du bist die Oberwächterin, die Bedürfnisse deiner anderen Wächterinnen gehen vor deine Eigenen. Du bist eine Starke Person, das habe ich schon mitbekommen als du Nadine und Kimberly getröstet hattest als sie Todtraurig waren, obwohl es dir selbst nach dem Sommer schlecht ging." munterte sie mich auf. Ich fühlte wieder wie sich die Luft veränderte. Circa vier leichte Personen waren fast hier. Das konnte ich daraus entnehmen.

"Lisha!" hörte ich Kims besorgte stimme kreischen und spürte wie sie mir um den Hals vielen. Schnell verfielen wir in Gruppenumarmung und mir ging es schlagartig besser.

"Das sind die Amulette die euch verbinden. Sie leuchten wenn einer von euch eure Hilfe braucht auch wenn er sie eigentlich gar nicht will. Sie zeigen euch auch den genausten Platz an wo ihr seid. Bitte nehmt ihn niemals ab und zeigt ihm keinen!" erklärte Marie als wir uns beruhigt hatten und hielt und fünf fast identische Ketten hin.

"Jeannine, du bekommst einen grünen Diamant. Er steht für die Stille und Schönheit der Welt." erklärte Marie und hielt ihr die Goldenen Kette mit dem grünen Edelstein Anhänger der mit Gold eingerahmt war hin.

"Joelle, du bekommst einen roten Diamanten. Er steht für die Hinterhältigkeit und Klugheit. Das sind keine Negativen Eigenschaften, sie helfen am besten dabei einen Plan heraus zu tüfteln." sagte sie und gab ihr dieselbe Kette wie Jeannines nur mit einem Roten Robin Edelstein.

"Kim, du erhältst einen rosanen Edelstein. Er steht für Liebe und Mitgefühl. Selbst die bösesten Eigenschaften werde dadurch gelindert." Ihr reichte sie ebenfalls dieselbe Kette nur mit einem rosanen Diamanten.

"Nadine, du erhältst einen blauen Edelstein für dein Misstrauen gegenüber feinden und dein Vertrauen gegenüber Freunden." sagte sie und reichte ihr eine blaue Edelstein Kette. Sie reichte mir die letzte Kette und ich war perplex. Mein Edelstein hatte keine Farbe. Er war durchsichtig.

"Du hast zu viel Leid erfahren und deine Gabe ist noch nicht bestimmt. Deine Seele ist zu kalt, erst wenn etwas wärme in sie Gelang, wirst du deine volle stärke erlangen und deine Aufgabe erfüllen" sagte sie hing mir den leeren Edelstein um und verschwand. Ich hörte die Klingel und wusste das die Schule begann.

"Niemand darf den Edelstein sehen, sie könnten uns sonst sofort identifizieren. Joelle du darfst selbst Max in diesem Fall nicht vertrauen! Wir treffen uns zur Mittagspause wieder hier. Schnell hoch." sagte ich und nahm die Farbenfrohe Mannschaft mir nach oben. Sie hatten das mit der Kleiderordnung gut gemeistert und super bunt gekleidet. Ich hatte alleine zuerst Kampf. Der Rest der Bande hatte normal Latein. Sie hatten nur zweimal die Woche Kampf während ich fast jeden Tag in die mufflige Sporthalle musste. Als ich angekommen war, war ich zu spät. Alle saßen noch mit ihren normalen Klamotten in der Mitte der durch drei Geteilten Hallen während unser Lehrer etwas erklärte. Neben ihm stand Luca und Tim. Etwas geschockt drüber machte ich drei Schritte rückwärts und knalle ziemlich laut an die Hallenwand. Ich lief knallrot an während sich alle nach mir umdrehten. Schnell versteckte ich mein Gesicht hinter meinen Haaren und murmelte eine "Entschuldigung".

"Gibt es einen Grund für ihr zu spät kommen?" fragte unser Lehrer uns. Es war ein großer Mann mit schwarzen Harren die leicht ins graue übergingen. Er hatte eine Statur wie Hulk und ich hatte jetzt schon leichte Panik vor ihm.  Ich konnte nicht sagen, das ich den Raum nicht gefunden hatte, denn das war absurd wir saßen in einer riesigen Sporthalle die in der Mitte der Schule stand. Naja Sporthalle konnte man das hier nicht nennen, eher Millitärhalle. Alles war aus silbernem Metall, alle Wände. An manchen Stellen waren sie schwarz an gekokelt. Die Matten die hier standen waren auch nicht gewöhnlich. Außerdem hingen an einer Wand, Waffen wie zum Beispiel Messer, Feuerzeuge, Pistolen und so weiter. Ich schluckte schüttelte dann aber schuldbewusst den Kopf. Sollte ich ihm sagen das ich eine Wächterin war?! Bestimmt nicht.

"Nun gut, wenn das so ist musst du als Strafe den ersten Kampf vollziehen, und zwar mit einem der drei besten. Tim, Dana oder Luca." diese Strafe traf mich wie ein Blitz. Die Klasse zog scharf die Luft ein, aber nicht aus demselben Grund wie ich, sondern weil sie wussten das ich keine Chance hatte. Ich schluckte. Dana hasste mich, ich hatte ihr eine Nacht versaut und ihr Fingernagel ist wegen mir abgebrochen. Gegen Luca konnte ich nicht kämpfen er war verrückt und hatte mich mit einem bloßen Kuss auf die Hand geheilt. Und wenn ich gegen Tim kämpfen würde, würde ich vermutlich heulen oder..?

„Mister…?“ fing ich an mir viel aber ein das ich seinen Namen überhaupt nicht kannte.

„Burnigham“ erwiderte er und sah mich ernst an.

„Mister Burnigham, ich verstehe nicht, wieso Luca und Tim in meiner Klasse sind, ich meine die beiden sind älter als ich. Luca sogar ganze drei Jahre.“ Ich sah ihn verwirrt an um von meiner jetzigen scheiß Situation abzulenken.

„Okay, du hast sicher gemerkt, dass unsere Fächer hier nicht unbedingt die normalsten Fächer sind. Es ist egal wie alt die Schüler sind, weshalb es ausgelost wird wer in eine Klasse kommt. Dabei spielt der Wissensstand und die Macht eine Rolle aber das verstehst du jetzt nicht. Bitte suche dir jemanden aus.“ Erklärte er und zeigte auf die drei besten Kämpfer. Warum bitte konnte Tim gut kämpfen, wenn er doch erst seit heute auf diese Schule ging. Vielleicht bluffte Mister Burnigham auch nur und Tim konnte überhaupt nicht kämpfen.

"Tim." antwortete ich tonlos. Er sah mich perplex an und blieb ungerührt stehen. So wie ich als ich die drei Namen gehört hatte.

"Mister Burnigham, das klingt etwas unfair. Alisha ist viel schlechter als Tim außerdem ist sie ein Mädchen. Ich denke es wäre fairer wenn sie gegen mich Kämpft." warf Dana schnell ein und lächelte mich zuckersüß an.

"Da hast du wahrscheinlich recht. Also rauf in den Ring. Der Kampf ist vorbei wenn einer aufgibt oder ich ihn beende." sagte er und wir wurden Richtung Kampfring gebracht. Im Prinzip sah er aus wie ein Boxring. Ich suchte Hilfe bei den anderen Schülern fand aber keine. Dana hatte pinke High-heels uns ein kurzes schwarzes enges Kleid an. Zu kurz für die Schulordnung und ich fragte mich wie sie damit Kämpfen sollte oder ich mit meinen Klamotten?

"Der Rest geht sich schnell umziehen." wies er an und dann ertönte der Angriffston. Ohne das ich noch nachdenken konnte, landete eine Faust in meinem Gesicht. Ich ging zu Bode aber sie hörte nicht auf, trat gegen meinen Bauch während ich aufstöhnte und sogar würgen musste. Ich schlug ihr die Beine unter dem Boden weg und zog mich an dem Ring hoch. Ich spürte die warme Flüssigkeit die  von meiner Stirn hinunter lief. Ich hatte überhaupt keine Möglichkeit auch nur einmal zurück zu schlagen. Mir wurde leicht schwindelig und ich merkte erst zu spät wie wieder eine Faust in meinem Gesicht eher gesagt auf meinem Auge traf.

"Mister Burnigham, unterbinden sie das sofort!" warf Tim panisch ein.

"Er hat recht, ich finde auch das es reicht." fügte Luca hinzu und ernte einen todesblick von Dana.

"Okay das Reicht jetzt!" schrie der Lehrer doch Dana schlug noch einmal so feste zu wie sie konnte und ich sank auf den Boden, sodass mir mal wieder schwarz vor Augen wurde. Super Sache. Schon wieder.

 

Ich wachte wieder auf der Krankenstation auf. Simon saß neben mir, Luca und Tim sowie Dana befanden sich ebenfalls in dem Raum.

"Scheint so als ob du eine richtige Draufgängerin bist." lächelte Simon schief und heiterte mich damit sofort auf. Ich wollte Lachen doch mein Bauch tat unglaublich weh. Eins musste ich zugeben, sie schlug definitiv nicht so wie sie aussah.

"Ich glaube eher das ich es gut finde von dir gerettet zu werden." flirtete ich und lächelte ihn an. Sein Blick wurde ernst und huschte zu Luca der den Blick abwendete. Warum sah er Luca an wenn ich mit ihm flirten wollte? Etwas menschliches hätte ich schon gerne in meinem Leben wenn das hier alles so … komisch war.

"Nicht ich habe dich her gebracht." sagte er leise, zwinkerte mir zu und ging aus dem Raum. Sollte ich Angst haben da jetzt die besten Kämpfer in einem Raum versammelt waren? Ich setzte mich vorsichtig auf doch dann setzten die Kopfschmerzen ein und ich stöhnte gequält auf. Verdammt, die hatte einen Schlag drauf.

"Tja leg dich besser nicht mit mir an Bitch!" zickte sie und verschwand genauso wie Simon aus der Tür. Ne Entschuldigung hätte es auch getan.

"Nehms ihr nicht zu übel, sie ist ein bisschen impulsiv." erwiderte Luca und hielt mir ein Glas Wasser hin. Dankend nahm ich es an und trank gierig davon. Wie konnte er sie nur schützen. Gott ich hasste dieses Mädchen. Ich hatte ihr nicht mal was getan zumindest nicht absichtlich.

"Sie ist eine eingebildete Zicke Kumpel. Ich versteh bis heute nicht was du außer ihren Körper an ihr findest. Und selbst davon gibt es bessere." warf Tim ein und sah mich auffällig an. Ich schaute schnell weg, da das gerade ein Kompliment bezüglich meines Körpers war und Tim ihn oft genug gesehen hatte. Wieso Kumpel?! 

"Glaub mir ich weiß das" nuschelte Luca und beäugte mich gierig. Ich schluckte da ich mich unter seinem Blick begehrt fühlte. Es fühlte sich gut an wenn er mich so ansah, dann war da nicht mehr das Minderwertigkeitsgefühl. Dann fühlte ich mich beinahe wie das hübscheste Mädchen der Welt, bloß würde ich das niemals zugeben.

"Ich gehe mal die Krankenschwester holen." meldete sich Tim schnell zu Wort weil das gesagte ihm wohl auch peinlich erschien. Als er verschwand nahm ich den Mut zusammen uns sprach Luca auf die Kumpel Sache an.

"Was meinte er mit Kumpel? Woher kennt ihr euch? Und warum ist er der beste Kämpfer obwohl er noch nie hier war?" fragte ich und wollte endlich antworten haben. Er seufzte und setzte sich zu mir auf das Krankenbett.

"Jeden Sommer wurde er von seinen Eltern für ein spezielles Training hier her geschickt. Dadurch lernten wir uns kennen." erklärte er wiederwillig und enthielt mir einige Informationen, das wusste ich. Mal sehen wie weit ich nachfragen konnte.

"Welches spezielle Training?" fragte ich vorsichtig. Doch er stand abrupt auf.

"Das geht dich nichts an." sagte er wütend. Warum war er so schnell auf 180.

"Ist ja okay ich habe nur nachgefragt. Kein Grund wütend-" fing ich an doch ein nächster Schmerz durchzuckte mich und ich unterdrückte ein Schmerzschrei. Ich fing an zu fluchen und jaulte auf. Scheiße tat das weh, Gott mein Bauch! Ich achtete dabei nicht auf Luca der mich besorgt musterte. Die schmerzen wurden schlimmer und ich spürte wie ich anfing zu weinen. Und das auch noch vor Luca. Was war bloß los? Warum tat das plötzlich so scheiße weh. Gott ich konnte nicht mehr. Ich zog kräftig an meinen Haaren um den anderen schmerz zu übertünchen doch es klappte nicht.

"Alisha?!" fragte er geschockt und sprang auf. Mit ein paar schritten war er bei mir. Es fühlte sich an als ob mein Gesicht brennen würde und dann kam mir eine Idee die ich später bitter bereuen würde.

"Küss mich!" wies ich ihn an und zog ihn näher. Er sträubte sich dagegen aber es waren unerträgliche Schmerzen. Was hatte Dana da bloß getan?

"Bitte Luca!" flehte ich. Ich hoffte das es etwas brachte wenn er mich auf den Mund küssen würde. Ich hatte so viele Verletzungen die er niemals alle küssen könnte. Gequält sah er mich an. Doch dann wurde sein Blick weicher und er beugte sich vor. Ich zitterte wegen den schmerzen. In dem Moment als er seine Lippen auf meine Drücken wollte, wurde die Tür aufgerissen und wir fuhren schnell auseinander. Dabei berührte er ausversehen stark meine Wunde am Bauch und ich schrie auf. Die Krankenschwester eilte zu mir und ich nahm nichts mehr war. Ich viel zwar nicht in Ohnmacht aber ich befand mich in einem Tranche artigem zustand.

 

Das Wächterkomitee

Der Tag war hart, ich durfte den restlichen Tag nicht mehr am Unterricht teilnehmen und verbrachte ihn so auf meinem Zimmer. Natürlich leuchteten die Ketten meiner Wächterinnen jedes Mal wenn ich schmerzen spürte und sie ließen alles stehen und liegen um zu mir zu kommen. Ich hatte auch inzwischen verstanden wie die Ketten funktionierten. Der Stein leuchtet dann in der Farbe auf, wie derjenige Hilfe brauche. Sprich Jeannines grüne Kette leuchtete dann durchsichtig wenn ich Hilfe bräuchte. Genauso bei den anderen. Je näher man der Wächterin ist, desto stärker leuchtete der Stein und zeigte einem den Weg.

 

Ich langweilte mich ziemlich in meinem Zimmer und der Hass auf Dana wurde jede Minuten größer. Doch die Schmerzen wurden nicht weniger, im Gegenteil, sie wurden eher stärker. Gerade wollte ich aufstehen um mir etwas zu trinken von unserem Schreibtisch zu holen, da knickte ich um und viel mit voller Wucht auf den harten Boden. Ich schrie leise vor Schmerz, während Tränen flossen, bleib ich einfach auf dem Boden liegen. Ich war zu schwach. Ich hörte wie die Tür auf ging und erwartete schon meine Mädels, doch vor mir stand Simon.

"Lisha!" rief er geschockt aus. Ich wimmerte nur als Antwort. Mein Bauch tat unglaublich weh und mein Gesicht brannte. Ich wollte gar nicht wissen wie ich aussah, naja eigentlich wusste ich es schon denn ich hatte zusammen mit den vier Mädels in den Spiegel geschaut. Mein Auge war blau, meine Lippe aufgeplatzt und ich hatte eine Platzwunde am Kopf, unzählige Blaue flecken am Körper, genauso wie ich am Bauch eine blutende riesige Wunde hatte. Mein Bein war geprellt und blauer als die blauen Flecken.

"Gleich ist es vorbei." flüsterte er und strich mir über den Kopf. Er hob mich hoch, ich musste stöhnen vor Schmerzen. Er legte mich auf das Bett und sah mich an.

"Versprich mich das du nicht erschreckst okay? Danach wird es dir besser gehen." er senkte seinen Kopf zu mir. In meinem Hirn ratterte es. Was hatte er vor? Ich meinte er wollte mich doch nicht küssen oder? Zumindest sah es gewaltig danach aus. Also war meine Idee im Krankenzimmer richtig gewesen. Sie konnten mit ihren Lippen heilen…Und dann trafen seine Lippen auf meine. Ich bekam ein Hochgefühl und hätte beinahe gekrischen. Mein Magen hüpfte erfreut und ich erwiderte den Kuss mit einem Lächeln.

Ich vergaß die Schmerzen und setzte mich etwas hin damit ich besser an ihn ran kam. Meine Hände platzierte ich in seinem Nacken. Seine Lagen auf meinen Hüften.

Plötzlich ertönte ein lauter Knall. Wir schreckten auseinander. Luca stand vor uns und sah nicht sehr begeistert aus. Ich schluckte, als mir plötzlich etwas auffiel. Meine Schmerzen waren... verschwunden. Mir wurde schlecht. Was hatte er mit mir gemacht?

"Was soll das?!" schrie Luca. Panisch sah ich mich um. Ich hatte Angst, ich wusste nicht wie ich mit der Situation umgehen sollte, das war unmöglich einfach verrückt. Simon schien bemerkt zu haben das etwas nicht stimmte und wollte mir an die Schulter fassen, doch ich wich zurück.

"Lass mich!" fauchte ich. "Was habt ihr mit mir gemacht?! Gestern Luca und heute du? Ihr seid doch verrück!" Krisch ich. Wo blieben denn die Mädels, der Stein hätte doch schon längst leuchten sollen!

"Bitte Alisha, lass mich dir alles erklären." bat Simon mich.

"Nein du wirst ihr gar nichts erklären! Lass sie in dem Glauben die ganze Welt wäre normal. So ein kleines naives Dummerchen! Mir ist egal was mit ihr passiert aber wenn du ihr alles erzählst dann nimmt das kein gutes Ende" er war eiskalt und gleichgültig. Er sah mich noch nicht einmal an es kam mir vor als würde er mich hassen. (Die Liebe lässt mich nicht - Silbermond)

„Habt ihr sie noch alle?! Seitdem ich hier bin, weiß ich das nichts normal ist und das ist alles eure schuld!“ schrie ich laut und sah die beiden aufgebracht an.

"Luca? Was soll das. Sie hat ein Recht darauf alles zu erfahren!" Ich verstand nur Bahnhof und spürte wie Tränen aus meinem Auge gelangen wollten. Ich war verwirrt und verletzt. In diesem Momenten spürte ich noch das kleine Mädchen von früher. Das kleine neugierige und wie Luca sagte naive Mädchen das nach nichts mehr als liebe strebte. Das verstanden werden wollte, dass indem man etwas Besonderes sah. Noch einmal wird mir bewusst das ich das alles nicht wahr. Ich war nicht mehr das kleine süße Mädchen aber ich wurde immer noch nicht geliebt. Ich war immer noch niemand besonderes. Ich war allein in mitten von Menschen. Klar ich hatte meine Freundinnen aber sie fühlten das nicht. Sie fühlten nicht den Schmerz und damit meinte ich nicht den körperlichen.

"Was das soll? Sag du es mir! Sie ist nichts Besonderes. Sieh sie dir an. Ein normales Mädchen. Ein schwaches kleines naives Mädchen und nur weil sie wie Vitoria aussieht heißt das nicht das sie sie ist! Niemand kann ihr das Wasser reichen und erst recht nicht so eine wie Alisha!" er spuckte es voller Verachtung und ekel heraus. Natürlich war ich neugierig und wollte wissen wer "Vitoria" war aber in diesem Moment kam ich nicht auf die Idee mir gingen nur die Worte von Luca durch den Kopf. Ich fühlte mich minderwertig und für niemanden gut genug. Ich fühlte mich schwach, ausgelaugt und unendlich erschöpft. In mir brachen alle Dämme, aber ich wollte Luca nicht bestätigen das ich schwach war. Ich wollte ihm nicht zeigen das er Recht hatte. Stattdessen sprang ich auf und rannte. Ich hörte Simons rufe doch ich konnte nicht ich musste hier weg. Vor meiner Vergangenheit vor meinen Eltern vor meinen Freundinnen vor Simon und vor allem vor Luca. So weit weg wie möglich alles vergessen. Das Leid nicht mehr ertragen. Ich wollte in die Wärme. Ich wollte in die Arme von jemanden der mich Liebte ich brauchte ihn. Jetzt ich brauchte ihn so unbedingt. Tim.

Ich rannte in warme Arme und wünschte mir es sei Tim. Ich roch seinen Geruch und spürte seinen Herzschlag an meiner Brust. Ich sah in sein Gesicht und es war wirklich Tim.

"Alles wird gut kleines." flüsterte er an mein Ohr und drückte mich so fest er konnte. Ich zog alles aus ihm was er mir gab. Seine wärme. Sein Vertrauen. Es fühlte sich so gut an einmal etwas Vertrautes zu spüren. Ihn in meinen Armen war genau das was ich brauchte. Mir war nicht mehr so kalt und ich spürte das er mein Strohhalm war, derjenige an den ich mich genau jetzt Klammern würde um nicht unter zu gehen. In dem eiskalten Wasser.

"Es tut mir so leid." flüsterte ich und merkte das ich nicht mehr weinte. Ich spürte das es mir etwas besser ging und das nur wegen meinem besten Freund.

"Hey wenn dann muss ich mich entschuldigen. Ich habe scheiße gebaut ich war nur so am Boden das du gegangen bist. Ich dachte.... ich dachte ich müsste das im Alkohol ertränken und mit Frauen zu schlafen die mir nichts bedeuten nur um dich zu vergessen. Ich habe gemerkt das das der falsche weg war, dass ich dich verletzt habe und bin direkt hier her gekommen. Es tut mir so leid Lisha, ich wusste nur das du mich nicht so Liebst wie ich dich und dachte mir würde es besser gehen. Aber ich brauche dich wenn ich dich nicht ganz für mich haben kann dann wenigstens als meine beste Freundin." Ich versuchte ein Lächeln zu Stande zu bringen doch es war nicht gerade einfach also gab ich ihm schlicht einfach einen Kuss auf die Wange.

"Ich wäre gerne wieder deine beste Freundin. Ich brauche dich mehr als du dir vorstellen kannst." Er schaffte es zu lächeln. Es war umwerfend.

War standen an dem kleinen See auf dem der Mond und unsere Gesichter sich spiegelten. Ich würde ihm so gerne alles erzählen aber ich wusste nicht ob ich das durfte.

"Ich zeig dir was." sagte er und nahm mir die Entscheidung ab. Ich würde ihm vorerst nichts erzählen. Wir gingen ein wenig um das Campus herum und in den Wald hinein aber wir waren noch hinter dem Zaun denn nach draußen durften wir nicht. Wir kamen an einer kleinen Stelle an, an der der Zaun kaputt war. Direkt danach ging es einen Hügel nach unten und ich konnte in den Horizont blicken. Es war so wunderschön.

"Wow das ist wunderschön." hauchte ich und fühlte mich frei. Ich musste sogar aus herzen Kichern.

"Luca hat das gefunden. Er hat nur mir und Simon davon erzählt. Wir sind seine besten Freunde. Ich bin hier selten aber er ist jeden Tag hier. Klar es ist schön aber ich finde es wenn man zu lange hier ist zu langweilig." Ich nickte aber ich verstand ihn nicht. Ich könnte stundenlang hier sitzen, besonders Nachts ist er hier wahrscheinlich wunderschön. Ich wollte fliegen können.

"Gehen wir zu den anderen?" fragte er mich nach ein paar Minuten. Das war eben Tim, er hatte für so etwas wunderschönes keinen richtigen Blick, er sah nicht das ganze und er sah nicht wie viel es mir bedeutete das er mich hier her Gebracht hatte.

"Ich bleibe noch ein paar Minuten okay? Ich muss mir über ein Paar Sachen klar werden. Geh schon einmal vor." sagte ich lächelnd. Er nickte und umarmte mich noch einmal.

"Erzähl hiervon bitte keinem etwas ja? Es bedeutet Luca viel und ich glaube er mag dich nicht besonders. Obwohl du aussiehst wie sie oder weil du es tust." ich verstand es nicht doch er war verschwunden bevor ich ihn danach fragen konnte.

 

Ich musste mir wirklich über einiges klar werden. Meine Gedanken flogen wirr in meinem Kopf herum einige Wörter waren nur noch Buchstarbensalat. Ich wollte wissen wo meine Prioritäten lagen und was ich ganz schnell vergessen sollte.

Ich hatte mich verändert aber das wollte ich nicht. Meine Freunde und meine Schwester waren nach wie vor wichtiger als alles andere. Die Sache mit den Wächterinnen und dieser Komischen Schule, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen kam als zweites und irgendwann auch die Sache mit Simon und Luca, wer "Sie" war und was ich mit ihr zu tun hatte. Ich hoffte mich darin nicht komplett zu verlieren. Denn ich selbst, was mit meinen Gefühlen war, war mir am unwichtigsten. Ich durfte nicht mehr so weich und naiv sein. Ich sollte mein Ziel vor Augen haben und mein Vorhaben in die Tat umsetzen. Weiter die Rebellin spielen und mich nach außen hin Glücklich geben. Eine Träne lief mir über die Wangen. Ich war alleine. Wütend wischte ich sie mir weg. Ich hasste Luca, wegen ihm ging es mir so. Ich wurde wütend auf alles und auf jeden. Auf diese scheiß Schule, auf meine Eltern, Gott wie gern würde ich Misses Niox gerade umbringen dachte ich, als ich ein kitzeln an meinem Hals spürte. Ich sah nach unten, der Stein an meiner Halskette hatte eine Farbe bekommen. Wenn man das als Farbe bestimmen konnte.

Sie war schwarz.

Schwarz, für Trauer, für Wut, für Rebellion, schwarz wie meine Seele, meine Gefühle. Mir wurde wieder eiskalt aber auf eine andere Weise als vorher. Ich fühlte mich durch die Kälte plötzlich etwas stärker.

"Du siehst wirklich aus wie sie. Du bist nur so ganz anders." hörte ich seine Stimme hinter mir.

Ich stand auf und lächelte ihn spitz an. Luca stand dort und sah mich verloren und traurig an. Ich würde ihn sowas von fertig machen.

"Weißt du was? Mir ist egal wer sie war. Du bist mir egal, das hier alles ist ein Spiel für mich und ich bin mir sicher dass ich es gewinnen werde. Egal wen ich verletzen werde." sagte ich zwinkernd obwohl ich in mir wusste, dass ich mir gerade eben ganz andere Prioritäten gesetzt habe. Ich drehte mich um und ging. Was war bloß los mit mir, ich wollte mir Sorgen um meine Freundinnen machen, doch daran konnte ich nicht denken, ich dachte nur an mich und ich würde jetzt Simon küssen.

Was?! Ich hatte das Gefühl, als seien das nicht meine Gedanken die ich da gerade dachte, als wäre das jemand anderes.

Victoria

Ich wusste nicht wo er sein Zimmer hatte, doch ich platzte in jedes Zimmer bis ich ihn gefunden hatte. Er lag auf seinem Bett und starrte an die Wand. Er hatte sein Hemd ausgezogen warum auch immer. Er grübelte über was war mir egal. Normalerweise hätte ich jetzt gefragt was los wäre, doch ich ging einfach mit schnellen Schritten auf ihn zu und Küsste ihn. Nicht mit liebe, nur mit verlangen hart und fordernd, er erwiderte ihn ohne große Umschweife. Wir wurden leidenschaftlicher und benutzen unsere Zungen. Während er mein Oberteil auszog, küsste er meinen Hals. Mir gefiel es das er grober war und nicht so vorsichtig mit mir umging.

 "Simon, irgendwas ist mit Alisha, ich fürchte sie verwandelt sich in Victoria...." das war Lucas Stimme. Doch ich wusste das er stockte und regungslos dort stehen blieb als er uns sah. Simon fuhr zurück und ich grinste. Shit was war denn los mit mir? Und wer war Victoria.

"Was ist denn in dich gefahren Simon?!" fragte Luca scharf.

"Tja Luca, ich bin eben unwiderstehlich, wie damals." das war verdammt noch mal nicht ich der da sprach! Ich hatte keine Kontrolle mehr über mich.

"Victoria?" fragte nun auch Simon und mein Grinsen wurde nur größer.

"Jungs, ich verdrehe euch ja immer noch so den Kopf. Ich bin zurück." hauchte sie oder ich oder wer auch immer. Ich gab Simon einen gehauchten Kuss auf die Wange doch er schob mich zurück.

"Victoria" flüsterte Luca und kam auf mich zu. Er nahm mich hoch und küsste mich verlangen auf den Mund. Mir schien es zu gefallen und jetzt war ich mich zu hundert Prozent sicher, dass ich nicht ich war!

"Luca hör auf! Was hast du mit Alisha gemacht??" fragte Simon sauer und schubste mich weg. Ich bin hier! Ich bin doch hier Simon! Schrie alles in mir doch meinen Mund verließ keinen Ton. Ich versuchte endlich dagegen an zu kämpfen. Ich versuchte Simon zu berühren, ich versuchte etwas zu sagen und zappelte.

"Oh scheiße! Eure kleine Freundin wehrt sich, wie nervend!" Sagte diese Victoria gelangweilt und verpasste mir mental einen Schlag oder so etwas. Zumindest bekam ich schmerzen ab. Lass mich in Ruhe Victoria! Krisch ich und kämpfte weiter. Ich würde nicht aufhören nicht jetzt! Ich brauchte Hilfe.

"Arg! Eure kleine Halbprinzessin ist stark. Ich habe sie unterschätzt aber jetzt braucht ihr euch nicht mehr um sie zu schären. Sie wird verschwinden wenn ich ihr genug Schmerzhafte Bilder schicke das sie an mentaler Folter elend verreckt" lachte Victoria dreckig.

"Du wirst sie nicht anrühren! Das wird Tim dir auch sagen" erwiderte Simon doch Luca schien ganz neben der Spur. Er sah Victoria einfach nur an und schien wie in Trance.

"Glaub mir Simon du wirst deine Meinung ändern und zu mir zurück kommen wollen so wie Luca." zischte sie und küsste Luca wieder. Mit meinem Mund!

Plötzlich wurde sie gepackt und feste fest gehalten.

"Awww wie süß. Das hätte ich an deiner Stelle nicht getan!" zischte Victoria zu Simon und schleuderte ihn mit unmenschlicher Macht gegen die Wand. Oh Gott! Tut mir Leid Simon. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf meinen Körper. Ich achtete auf meine Atmung, auf meine Muskeln, ich hörte auf mein Herz und auf meine Knochen, bis ich endlich wieder mehr spürte und endlich meinen eigenen Willen zurück bekam.

Ich atmete geschockt ein, als ob ich lange keine Luft mehr bekommen hätte und öffnete die Augen ruckartig.

"Victoria?" fragte Luca beunruhigt doch ich schüttelte den Kopf. Unfähig zu sprechen.

"Zum Glück!" rief Simon aus und nahm mich in seine Arme. Es fühlte sich schön an und ich konnte mich endlich wieder selbst spüren. Luca schüttelte ununterbrochen den Kopf und sah verzweifelt in die Ferne.

"Was ist los mit ihm" fragte ich an Simon gerichtet. Luca tat mir plötzlich unglaublich Leid. Egal wie sehr er mich beleidigt hatte, man sah das ihn das mit Victoria traf. Simon seufzte und klopfte neben sich, sodass ich mich hinsetzen sollte.

"Du darfst ihm nicht sagen das ich dir das erzählt habe. Victoria war seine ganz große Liebe. Glaube mir wenn ich dir sage, dass ich noch nie jemanden gesehen habe, der so verrückt nach einer anderen Person ist, wie Luca nach Victoria. Er hatte alles für sie getan, sie war ihm wichtiger als sein eigenes Leben. Victoria gefiel das und sie machte sich einen Spaß daraus und spielte mit mir und ihm. Sie zerstörte sein komplettes Leben und trotzdem liebt er sie immer noch." murmelte er und schaute auf Luca. Das war krass, ich hätte niemals gedacht, dass so jemand wie Luca wirklich lieben konnte. Er flüsterte die ganze Zeit ihren Namen und es tat weh ihn so zu sehen weshalb ich aufstand und langsam auf ihn zu ging.

"Luca" fragte ich leise und ging näher.

"Vicky?" fragte er und sah mich überglücklich an.

"Nein Luca, ich bins Alisha." Erwiderte ich. Er legte seine Hände hoffnungsvoll an meine Wangen und sah mich mit Tränen in den Augen an. "Ich liebe dich Victoria" wisperte er. Ich legte meine Hände auf seine und starrte ihm tief in die Augen.

"Ich bin nicht sie, ich bins Alisha. Ich wohne mit dir in einem Zimmer. Deine Freundin hasst mich weil ich, als ich angekommen bin, in unser Zimmer geplatzt kam, als ihr beschäftigt ward" lächelte ich und ich bemerkte das er immer klarer wurde. "Du warst wirklich nett als wir uns kennengelernt haben aber ein richtiges Arschloch als du meine Freundinnen kennengelernt hat‘s. Du hast mich am Arm verletzt und die Wunde mit einem Kuss geheilt. In der Krankenstation hätten wir uns fast geküsst weil ich solche schmerzen hatte und dich gebeten habe mir zu helfen. Du fängst mich immer auf wenn ich stolpere und kurz davor bin auf den Boden zu fallen. Du magst mich nicht weil ich dir die Nacht mit Dana versaut habe. Ich bins, die naive kleine Alisha mit den lila Haaren." Ich hätte noch weiter reden können, doch plötzlich zog er mich fest in die Arme, als sei ich sein Anker.

"Ich dachte du wärst sie. Du hattest sogar ihre schwarzen Haare." keuchte er und man hörte wie seine Stimme brach. Ich streichelte beruhigend über seinen Rücken.

"Ich bin nicht sie." erwiderte ich in sein Ohr und schloss die Augen. "Ich weiß" murmelte er. Wir standen noch eine halbe Ewigkeit so zusammen, aber ich ließ ihm die Zeit die er brauchte. Ich konnte ihn zwar nicht ausstehen, aber ich wollte auch nicht das er litt. Ich war nicht wie Victoria, sie war eine Hexe, eine verlogene kleine Schlampe. Plötzlich löste er sich nicht von mir und räusperte sich. Mit einem schnellen Danke verschwand er aus dem Zimmer. Ich sah verwirrt zu Simon und seufzte, dann setzte ich mich zu ihm und legte meinen Kopf gegen seine Schulter. Genauso wie ich hing er seinen Gedanken nach. Ich wollte nicht das Victoria wieder kam, ich hatte um ehrlich zu sein Angst vor ihr aber ich wusste das ich mich gegen sie wehren konnte.

„Simon? Wann erklärt ihr mir die Wahrheit. Ich weiß, die Niox will das nicht, ich versteh‘s auch, aber ich bin doch sowieso mitten drinnen und denkst du dann nicht es wäre sicherer für mich die Wahrheit zu kennen, und zu wissen wie ich mich schützen kann?“ Fragte ich ihn und sah ihn ernst an. Er schien zu überlegen und darüber nachzudenken was das Beste für mich wäre.

„Ich bin der gleichen Meinung wie zu, nur darf ich dir nichts sagen. Es gibt auch einen Grund wieso ich dir das nicht verraten kann, tut mir Leid.“ Er sah mich enttäuscht an, aber es würde nichts bringen ihn noch weiter zu fragen. Ich verstand, dass er mir gerne die Wahrheit sagen würde, es aber nicht durfte.

„Schon okay, lass uns runter essen gehen, war ein langer Tag.“ Murmelte ich und stand vom Bett auf. Er nickte und wir gingen zusammen in die Kantine um Abend zu Essen. Endlich konnte ich auch meine Mädels sehen und sie fielen mir stürmisch um den Hals. Sie fragten wie es mir ginge und ob alles okay wäre aber ich winkte nur ab. Ich entschied mich dazu, ihnen erst von der Victoria Sache zu erzählen, wenn ich selbst wusste was mit mir vorging. Außerdem hatte Luca mich mit seinem Blick fixiert und ich wusste, dass ich nichts sagen durfte. Ich ging zur Essens Ausgabe und nahm mir etwas, ich musste dabei die dummen Sprüche und fiesen Kommentare von Dana und ihren Freundinnen ignorieren.

„Mädels, wisst ihr eigentlich das Tim hier ist?“ fragte ich die vier, dabei vergaß ich, dass Joelle und Jeannine ihn eigentlich gar nicht kannten doch ich täuschte mich.

„Ja wir haben ihn gestern gesehen, und er hat sich den beiden vorgestellt. Ich hab mich so gefreut.“ Quiekte Nadine, genau dann, als Tim zum Tisch kam. Er gab mir einen Kuss auf die Wange und setzte sich neben mich. „Wie geht’s deinen Schmerzen?“ fragte er und sah mich lächelnd an. Ich schluckte, was sollte ich sagen? Das Simon mich geheilt hatte?

„Gut“ erwiderte ich nur mit einem kleinen unechten lächeln bevor ich mich wieder meinem Essen zuwandte und meinen Gedanken nachhing. Es war so viel passiert und ich hatte das Gefühl als sei ich seit einem Jahr hier und nicht seit drei Tagen. Ich musste unbedingt mit Marie reden, aber das würde ich dann wohl morgen machen.

 Die Tage vergingen im Flug, wir waren jeden Tag bei Marie, doch sie tauchte nicht auf, wir hatten uns noch nicht getraut in das Wächterbuch zu schauen, weil wir Angst hatten. Wir wussten das darin die Wahrheit stand, die Wahrheit über uns alle und ich fühlte mich noch nicht bereit dazu. Ich hatte den Mädels von Victoria erzählt. Sie waren geschockt, versprachen aber mir zu helfen. Meine Kette war nun auf der einen Seite schwarz und auf der anderen weiß. Ich wusste nicht was das zu bedeuten hatte, denn Marie war nicht da um uns das zu erklären aber ich hoffte einfach es war nichts schlimmes. Luca ging mir jeden Tag mehr aus dem weg, ich sah ihn kaum, eigentlich nur kurz morgens oder Abends und beim Essen. Dafür verstand ich mich umso besser mit Simon. Wenn ich mich nicht täuschte war ich auch etwas verknallt, aber ich wusste schon jetzt, dass es nichts auf Dauer sein würde. Es war so ähnlich wie mit Tim. Mit John und Max unternahm ich auch einiges, die beiden waren wirklich nett und John überhaupt nicht so ein Arsch wie ich zuerst dachte, anders als Luca. Er ging mir zwar aus dem weg aber wir stritten uns trotzdem und das ging nie besonders schön aus. Mit der Schule lief es ganz gut, ich war ein Naturtalent in Kräuterkunde. Normalerweise hatte ich völlig wirre Fächer, wie Kraft und Heilung aber bei den meisten durfte ich nicht mitmachen und sollte in den Unterricht in den auch Nadine und Kim gehen.

 

Montag

Dienstag

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Kräuterkunde

Deutsch

Kraft

Kampf

Englisch

Kräuterkunde

Englisch

Heilung

Kampf

Englisch

Kampf

Überlebenstechnik

Heilung

Kräuterkunde

Geschichte

Kampf

Überlebenstechnik

Englisch

Kräuterkunde

Geschichte

Mittagspause

 

 

 

 

Kraft

Mathe

Geschichte

Kraft

Deutsch

Kraft

Mathe

Geschichte

Kraft

Überlebenstechnik

 

Das war normalerweise mein Stundenplan doch statt Kraft hatte ich entweder Sport oder Naturwissenschaften und anstatt die Doppelstunde Heilung hatte ich nochmal Deutsch. In Kampf bekämpften wir uns und mich wunderte es wirklich das das an Schulen erlaubt war. Kräuterkunde hatte große Ähnlichkeit zur Überlebenstechnik und deshalb waren die beiden Fächer meine Lieblingsfächer. Wir mussten nach Kräutern suchen die wir vorgegeben bekamen, meist wurden sie uns anhand eines Bildes gezeigt, wir mussten sie finden, Namen nennen und sagen was für eine Wirkung sie hatten und wo sie meistens wuchsen. Überlebenstechnik war so ähnlich wie ein Campingausflug. Wir lernten wie wir am besten in der Wildnis überlebeben konnten, wo wir trinken und essen her bekamen und welche wilden Tiere die gefährlichsten waren. Kim und Nadine hatten viele Fächer mit mir. Ihr Stundenplan sah so ähnlich aus nur sie hatten keinen Kampf und auf ihrem Stundenplan stand im Vorhinein so etwas wie Heilung und Kampf nicht drauf.

 

Wir hatten Wochenende und in einer Woche würde ich Geburtstag haben. Ich hatte überlegt heute, übers Wochenende nachhause zu fahren aber entschied mich dagegen, da ich das  an meinem Geburtstag zusammen mit Nadine, Kim und Tim machen würde. Da die meisten Schüler des Internats an den Wochenenden heim fuhren, waren circa nur noch 30 Schüler hier, also entschieden die Jungs, eine Party zu veranstalten um die Neuankömmlinge zu feiern. Misses Niox war natürlich nicht einverstanden, tja nur sie fuhr mit Dana ebenfalls nachhause. Der einzige Lehrer der noch da war, war Mister Burnigham und der war ziemlich cool drauf hatte ich in den letzten Tagen bemerkt. Die Jungs waren unterwegs um Alkohol und andere Getränke zu besorgen, sie hatten Mister Burnigham mitgenommen, da Alkohol in den USA erst ab 21 war. Meine Mädels und ich fingen schon mal an die Tische auf zu bauen und einer meiner Mitschüler, ich glaubte sein Name war Noah, baute mit uns die Boxen auf. Ich freute mich tierisch auf die Party, hatte aber dennoch ein schlechtes Gefühl. Sobald wir fertig waren, trafen wir uns in meinem Zimmer und entschieden uns für ein Outfit. Ich würde eine Hose anziehen, denn wenn wir schon unter der Woche Röcke und Kleider tragen müssten, wollte ich das nicht auch noch am Wochenende.

 

Nochdem ich mich fertig angezogen hatte, drehte ich meine Haare in leichte Wellen und schminkte mich etwas stärker als sonst. Meine Lippen betonte ich dunkelrot. Das Amulett ließ ich offen auf meinen Hals fallen. Es ar mir egal ob es jemand sah, Miss Niox war nicht hier weshalb es kein großes Drama. Die Mädels waren schon vor mir runter gegangen um den rest vor zu bereiten. Ich wusste selbst nicht warum ich so aufgeregt war, aber fakt war, das ich ein mumliges Gefühl in der Bauchgegend hatte. Ich setzte mich auf mein Bett und starrte aus dem Fenster. Komm schon Alisha, du hast dich aufgestylt und sogar geschminkt, jetzt geh da runter! Plötzlich ging die Tür auf und Luca stand darin, sein Blick richtete sich sofort auf mich und ich spürte wieder dieses komische Gefühl, dass da war, seitdem er meinen Arm geheilt hatte. Diese komische Spannung zwischen uns, die nicht verschwinden wollte egal was ich tat. Genau deswegen zickte ich ihn auch immer an, ich mochte das Gefühl nicht aber ich wusste was es bedeutete. Ich war geil auf ihn. Ich hatte es schon oft genug in Büchern gelesen und in Filmen gesehen. Ich.wollte.mit.Luca.schlafen. und es war schrecklich das zu fühlen. Ich fragte mich öfter ob es ihm genauso ging aber ich wollte nicht fragen. Luca stand stocksteif in der Tür und sah mich an, er sagte überhaupt nichts und das schon seit bestimmt zwei Minuten.

„Was machst du hier oben?“ fragte ich schüchtern und schluckte. Gott mir wurde heiß.  Er sagte immer noch nichts sondern kam weiter auf mich zu. Und mir wurde heißer. Ich spürte mein Herz pochen und das feuern in mir Lodern. Warum musste er auch so verdammt gut aussehen?! Ich fragte mich wie und wann es soweit gekommen war. Ich konnte ihn nicht Leiden das war nach wie vor so, aber wenn ich mit ihm in einem Raum war, war die Spannung zum nicht aushalten, deshalb war es auch so schwer mit ihm in einem verdammten Zimmer zu schlafen. Alkohol! Alkohol könnte mir jetzt helfen. Ich sprang auf und wollte an ihm vorbei rennen doch er hielt mich am Arm und zog mich zurück. Scheiße! Die Haut an der er mich berüherte begann zu brennen und mein Atem ging schneller. Seine Augen waren verändert, in ihnen lag Lust und verlangen. Allein sein Blick brachte meine Mitte dazu zu pochen. Ich hielt die Luft an. Verdammt, warum musste ich auf ihn so reagieren.

„Luca, lass mich hier  raus, dass geht sonst nicht gut aus.“ Hauchte ich und meine Stimme klang ganz anders, viel tiefer. Das schien auch er zu bemerken und seine Augen wurden noch dunkler. Er kam meinem Gesicht näher und ich war hypnotisiert. Ich hatte es versucht, ich hatte versucht ihn zu stoppen doch er wollte nicht. Für alles das was jetzt passierte, war nicht mehr ich verantwortlich sondern er. Ich spürte das bekannte gefühl in meiner Unterleib gegend. Doese aufregung wenn er in der Nähe war und mich mit diesem Blick ansah. Sein atem traf auf mein Gesicht und ich zog scharf die Luft ein. Gänsehaut bildete sich auf meinem ganzen Körper und er grinste als er merkte wie ich auf ihn reagierte. Ich kam noch Näher, und ich dachte schon er wollte mich Küssen, doch sein Mund wanderte zu meinem Hals und als seine Lippen ihn trafen keuchte ich auf. Ich krallte mich in seinem Rücken fest und warf meine Hals nach hinten. Gott fühlte sich das gut an. Als er an eine Stelle an meinem Hals kam, andem es sich besonders intensiv anfühlte, konnte ich ein stöhnen nicht unterdrucken und er begann zu saugen und zu lecken. Was tat er mit mir? Soetwas hatte ich noch nie zuvor gefühlt.  

„Gott.“ Stöhnte ich und drückte mich noch näher an ihn. Ich spürte das ich feucht wurde. Das dufte nicht passieren verdammt! Ich dufte nicht abhänig von ihm werden und erst recht nicht im sexuellen Sinne. Ich könnte ihn normalerwise nicht Leiden. Aber das was er mit meinem Körper anstellte war einfach unglaublich. Okay, komm wieder klar! Unten ist eine Party, alle deine Freunde warten auf dich und du stehst hier und verknügst dich mit Luca der dazu auch noch eine Freundin hat! Und wenn du so weiter machst, wirst du gleich sowas von Sex mit ihm haben. Verdammt!

 

In lichtgeschwindigketi löste ich mich von ihm uns rannte nach draußen. Als ich um die Ecke war, ließ ich mich an die Wand fallen und stütze mein Kopf auf meine Hände um meinen Herzschlag und mein Unterleib zu berhuigen. Ich atmete tief durch und versuchte an das eben nicht zu denknen.

Nach ein paar Minuten konnte ich wieder klar denken und ging endlich zur Party. Jetzt bräuchte ich definitiv Alkohol. Es fühlte sich immernoch so unwirklich an, dass was eben passiert war.

Party

In der Kantine, in der die Party stattfand, angekommen, holte ich mir sofort etwas zu trinken. Ich kramte eine Wodkafalsche heraus und füllte ihn bis zur Hälfte in meinen Becher, die andere Hälfte wurde mit Energy gefüllt und ich probierte die harte Mischung. Man schmeckte den Wodka eindeutig heraus aber das war mir egal. Nebenbei füllte ich ein Shot Glas mit Jägermeister und trag es in einem Zug leer.

„Warum wusste ich das ich dich an der Bar finden würde.“ Fragte Simon grinsend und legte seine Arme um meine Hüften. Ich nahm ein Schluck aus meinem Becher und lachte.

„Ich weiß nicht.“ Kicherte ich. Er zog mich mit sich und wir landeten auf einem Sofa, auf dem auch die anderen Saßen. Ich begrüßte Tim mit einem Kuss auf die Wange, Max und John mit einer Umarmung und die Mädels auch jeweils mit Küssen auf die Wange. Als wir uns unterhielten kam Luca irgendwann dazu und das Kribbeln in meinem Unterleib begann wieder. Sofort trank ich meinen Becher auf Ex leer. Ich spürte seinen Blick wieder auf mir und mir wurde wieder warm. Sollte das jetzt immer so sein wenn wir uns begegneten? Joelle schien zu bemerken das etwas nicht okay war und sah mich an. Bis mir etwas auffiel.

„Was ist eigentlich Jeannine?“ fragte ich in die Runde aber alle zuckten mit den Schultern. Mein mulmiges Gefühl setzte ein und ich sah mich um.

„Mach dir keine Gedanken, süße, sie tanzt bestimmt.“ Schnurrte Simon in mein Ohr. Oh der hatte schon ziemlich viel getrunken. Ich nickte, machte mir trotzdem Sorgen. Luca beobachtete und mit zusammengekniffenen Augen und angespanntem Kiefer, Joelle sah zu Luca und schien langsam zu kapieren was hier los war. Kim unterhielt sich Lebhaft mich John, während Nadine die tanzende Menge betrachtete um aufstand um ebenfalls zu tanzen. Max und Tim redeten über irgendwelche männliche Themen und Simon verteilte Küsse auf meiner Wange. Verdammt was war los mit ihm?

„Was hast du da?“ fragte er plötzlich und drückte auf eine Stelle an meinem Hals. Es schmerzte leicht und ich sah ihn verwirrt an. „Ist das ein Knutschfleck?!“ fragte er erschrocken und sah mich an. Mein Blick huschte zu Luca der triumphal grinste und dann zu Joelle die jetzt alles verstanden hat.

„Ich muss ins Bad.“ Murmelte ich und stand schnell auf. Ich stieß die Tür zum Gemeinschaft Badezimmer auf und erschrak, dass knutschende Paar scheuchte ich nach draußen und schloss die Tür hinter mir. Im Spiegel sah ich mir Lucas Meisterwerk an und staunte nicht schlecht. Er war dunkelrot und ziemlich groß. Ach du scheiße! Jeder würde ihn sehen können. Ich schluckte, als die Tür aufging und Luca zusammen mit Tim darin stand. Ich spürte sofort das ziehen in meinem Unterleib.

„Ich hab Simon und den andern gesagt er ist von mir. Du wolltest wissen wie es sich anfühlt.“ Grinste Tim und zwinkerte mir zu. Ich viel ihm dankend um den Hals.

„Woher wusstest du das er von Luca ist?“ murmelte ich verlegen und sah auf den Boden. Luca beobachtete mich bei jedem Schritt den ich tat.

„Ein Blinder merkt die Spannung zwischen euch wenn ihr in einem Raum seid, vor allem wenn ihr euch streitet.“ Grinste er und sah zwischen mir und Luca hin und her.

„Ja ich weiß sowieso nicht was die einfällt! Ich hab gesagt ich will gehen und was machst du?!“ schrie ich ihn an und zeigte auf den dunkelroten Fleck.

„Ach komm schon, es hat dir gefallen!“ zwinkerte er mir zu und blickte stolz auf meinen Hals.

„Wovon träumst du Nachts?“ empörte ich mich. Ich würde niemals zugeben, dass es mir gefallen hat. Es dürfte auf niemals jemand wissen das ich so auf ihn reagierte und das ich ihm am liebsten die Klamotten vom Leib reißen würde vor allem, da ich wusste das es ihm genauso ging. Er zog mich alleine mit seinen Augen aus.

„Da hat sein stöhnen was anderes gesagt“ knurrte er und trat einen Schritt auf mich zu. Er klang so unglaublich heiß wenn er knurrte. „Ich kann faken“ grinste ich überlegen und stemmte die Arme in die Hüften, als ich plötzlich das brennen an meiner Kette spürte. Sie leuchtete grün au. Jeannine! Ich wusste das irgendwas passiert war. Durch den Schmerz zuckte ich zusammen und unterdrückte einen Laut.

„Was ist los?“ fragte Tim besorgt, ich schüttelte kurz den Kopf und rannte ins Wohnzimmer, wo die anderen sich gerade besorgt umsahen und ihre Ketten in der Hand hielten.

„Ich sag doch es ist was passiert“ fluchte ich als ich auf die Mädels zutrat. „Nadine du guckst im Jungstrakt, Kim du im Mädchentrakt, Joelle im Keller und ich draußen, wenn jemand was findet oder der Stein anfängt heller zu leuchten, Handy benutzen und mich anrufen ich informiere die anderen. Bevor ich raus gehe, geh ich zu Marie, vielleicht ist sie wieder da und sie weiß was.“ Wies ich an und wir rannten los, es war mir egal ob die Jungs das mitbekamen ich musste sie einfach nur finden. Ich hatte ein ganz blödes Gefühl.

„Was ist hier los?!“ fragte Luca der neben mir her lief. Ich hatte jetzt keinen nerv dazu auf mein Unterleib zu hören und mich angezogen zu fühlen.

„Das geht dich nichts an!“ erwiderte ich zickig und rannte die Treppe hoch Richtung Mädchentrakt. „Jetzt verpiss dich bitte Luca“ erwiderte ich als ich den Mädchentrakt erreichte. Ich konnte ihm nicht vertrauen und er konnte nicht mit zu Marie, dann gefährdete ich alles.

 „Bitte sag mir was los ist. Ich hatte den ganzen Tag schon so ein Gefühl.“ Murmelte er leise. „Bitte du kannst mir vertrauen.“ Flüsterte er und berührte meinen Arm. Die Haut begann wieder zu glühen. Ich musste aufhören mit ihm zu diskutieren. Die Kette leuchtete immer noch.

„Wehe du hältst nicht deine Klappe, dann erzähle ich jedem von Victoria und Dana von deinem kleinen Geschenk an mich.“ Zischte ich und zeigte auf meinen Knutschfleck. Er nickte und ich stürmte in Joelles Zimmer. Zog an dem Bock und die Wand fuhr zurück. „was zum?!“ fragte er und sah mich erschrocken an. „Tja nicht nur du hast Geheimnisse.“ Erwiderte ich grinsend und sprintete die Treppe nach unten. Ich tastete nach dem Stein und die nächste Wand fuhr auf. Im Raum knipste ich das Licht an und rief nach Marie. Doch es brachte nichts absolut gar nicht.

„Ihr seid die Wächterinnen.“ Murmelte plötzlich Luca als er sich umgesehen hatte. Aber er redete eher mit sich selbst als mit mir. Ich hielt es nicht für nötig ihm zu antworten, weshalb ich nach dem Wächterbuch suchte. Luca ließ sich auf das Sofa sinken und versuchte das zu verarbeiten.

Ich hatte Marie nicht gesehen, seitdem Victoria hier gewesen war, vielleicht gab es eine Verbindung und ich konnte Marie irgendwie zurückholen. Wir hatten zwar gesagt, dass wir das Buch nur öffneten, wenn wir zusammen waren, aber das hier war ein Notfall. Als ich es gefunden hatte, schmiss ich es auf den Tisch und versuchte es zu öffnen doch es ging nicht auf. „Scheiße!“ fluchte ich laut und sah mich nach einem Schlüssel um, warum hatte Marie uns nicht gesagt, dass man einen Schlüssel benötigte? Auf dem Buch war ein Metallteil, in Form eines Ovals, in das mein einen Oval förmigen Gegenstand reindrücken musste. Was könnte das sein?

„Was ist los?“ fragte Luca und schien sich erholt zu haben. Er stand auf und sah sich das Buch an.

„Das ist das Wächterbuch, wir haben es noch nicht geöffnet weil wir uns nicht getraut haben, aber ich denke das steht etwas drinnen, wie wir Marie zurück bekommen könnten, sie kann und helfen. Das Buch hat einen Schlüssel und wissen nicht welcher.“ erklärte ich schnell und sah auf mein Handy. Noch keiner hatte sie gefunden. Gott in den fünf Minuten konnte so viel passieren. Plötzlich lächelte Luca leicht und sah mich an. „Was ist verdammt? Ich hab jetzt keine Zeit für sowas.“ Knurrte ich zickig als er seine Hand an meinen Hals legte. Er schüttelte einfach nur den Kopf und zog meine Halskette aus, nur um sie dann in die Oval Form des Buches zu drücken. Und tatsächlich es begann zu leuchten und ging auf. „Du bist ein Genie!“ rief ich aus und öffnete es. Ich fühlte mich plötzlich als hätte ich den größten Schatz der Welt in der Hand. Ehrfürchtig blätterte ich eine Seite weiter. Die Seiten waren leicht vergilbt aber das Papier glitzerte. Ich hatte Angst was kaputt zu machen weshalb ich ganz vorsichtig war. In meiner Hand hielt ich die Wahrheit, das was ich war und der Grund warum ich hier war. Ich hatte die Grenze überschritten, indem ich das Buch aufgemacht hatte, ab jetzt, müsste ich mich mit dem auseinandersetzen was hier falsch lief, aber oberste Priorität war Jeannine. Fragte sich nur wie ich in dem dicken Buch einen Hinweis auf Maries verbleib finden würde. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich. Meine Hände bewegten sich plötzlich wie von selbst und blätterten die Seiten um. Als sie stehen blieben, machte ich die Augen auf und sah in das Buch „Wächterkomitee“ stand in goldenen Buchstarben als Überschrift darauf. Ich überflog die Zeilen schnell bis ich ein Hinweis über Mair finden würde. Dort stand etwas über die Zusammensetzung. Warum wir gewählt wurden und vieles mehr bis ich plötzlich etwas über die Gehilfin fand, in Bezug auf die aller ersten Komitee Mitglieder.

Die Gehilfin, sprich die erste Oberwächterin, ist dafür da um den Neuwächterinnen zu Helfen und sie zu Leiten. Jedoch gibt es ein Problem, durch den Fluch den Lucifer auf seine beiden Töchter gelegt hatte. Sollte einer der beiden Töchter ein Verbindungszauber zu einem der Wächtermitglieder versuchen, so wird die Gehilfin verschwinden, es sei denn, eine der Töchter spricht den Gegenfluch.

Stand dort geschrieben und darunter stand ein Fluch in einer Sprache die ich nicht konnte. Scheiße, woher sollte ich denn jetzt eine der Töchter von Lucifer, dem Teufel bekommen?! Ich hatte mich schon längst damit abgefunden, dass hier nichts normal war und fand es deshalb nicht sehr erschreckend. „Wir werden Maire nie wieder sehen.“ Rief ich verzweifelt und schlug hart auf den Tisch. Luca las die Zeilen mehrmals und als er endlich kapiert hatte worum es ging stöhnte er frustriert auf.

„Ich werden das sowas von bereuen.“ Knurrte er und sah dann zu mir. Fragend blickte ich ihn an. „Sprich mir nach und schließ seine Augen“ sagte er und blickte wieder auf das Buch. „Omnia nuentiga aluertis strikta. Kalatirus avantus park. Jumnia lontis luminus. Wenn Engel und Teufel sich verbinden, fluchen die Götter und verbannen die Verräter.“

Las er vor und ich sprach ihm nach, hatte die Augen geschlossen als plötzlich eine unglaubliche Energie durch meinen Körper floss. Ich fühlte mich so unglaublich stark und spürte wie mein Herz schneller Klopfte. Als ich die Augen öffnete sah ich wie mein Körper in goldenem Licht aufleuchtete. Ich war ein wenig erschrocken, aber es sah wunderschön aus, auch Luca konnte seine Augen nicht von mir lassen und starrte mich an. Nach ein paar Sekunden hörte es auch wieder auf und ich sah meinen Körper erschrocken an.

„Was war das?!“ fragte ich Luca alarmiert, doch seine Aufmerksamkeit lag woanders, er hatte sich umgedreht und sah jemanden an. Als ich mich umdrehte viel eine unglaubliche Last von meinen Schultern. „Maire!“ rief ich begeistert und viel ihr in die Arme. „Ich dachte du wärst für immer weg.“ Flüsterte ich und sah sie an.

 

„Das dachte ich auch, hätte nicht gedacht das du den Spruch aussprichst.“ Antwortete sie mir und sah stolz aus. „Ich hatte Hilfe.“ Murmelte ich und zeigte auf Luca. „Tut mir Leid das ich ihn mit her gebracht habe.“ Entschuldigte ich mich, da der raum ja eigentlich ihr gehörte und wir ihr versprochen haben das Geheimnis zu behalten.

„Es ist eine Ehre euch kennen zu lernen, ich bin Luca.“ Hörte ich Luca sagen und er verbeugte sich von Marie, die ihn angrinste, ich musste ein Lachen unterdrücken.

„Nicht so förmlich. Mein Name ist Maire aber ich bin sicher das weißt du. Bist du Azraels Sohn?“ fragte sie beeindruckt. Er nickte unsicher und etwas veränderte sich in ihrem Blick als sie mich und ihn gleichzeitig ansah.

„Okay, es reicht jetzt mit dem Vorstellen, Luca, warum konnte ich den Spruch ausführen wenn das nur eine Tochter von Lucifer machen kann?!“ fragte ich verwirrt und sah ihn auffordernd an.

„Du wiest es immer noch nicht?“ fragte Marie. „Nein, wir konnten das Buch nicht lesen, wir wussten nicht was auf uns zukommen würde wenn du nicht da bist.“ Erwiderte ich als sich plötzlich alle Rädchen in meinem Kopf anfügen zu drehen. Ach.du.Scheiße. „Moment, nur eine Tochter von Lucifer kann den Spruch anwenden. Ist das so richtig oder gibt es da ein Schlupfloch?“ fragte ich die beiden aber sie schüttelten nur den Kopf. „Heißt das, ich, ich bin d-die Tochter vom Teufel.“ Fragte ich und schluckte. Ich hatte Angst vor der Antwort, eigentlich wusste ich sie schon aber ich hatte Angst es ausgesprochen zu hören. Beide nickten vorsichtig und Luca wollte auf mich zu kommen doch ich ging einen Schritt zurück. „Nein!“ schnitt ich ihm das Wort ab und sah wieder an meinem Körper herunter. Ich sollte die Tochter von Lucifer sein?!

„Du kennst nicht die ganze Wahrheit, bitte ich muss dir den Rest erklären“ rief Luca als plötzlich ein markerschütternder Schrei durch die Gänge hallte. Jeannine!

Viel es mir wieder ein. Ich hatte sie beinahe vergessen. Sofort schob ich meine Verwirrtheit zur Seite und rannte los.

„Alisha, hier unten gibt es mehrere Tunnelgänge. Sie wurden  im Krieg als Versteck gebaut, sie führen durchs ganze Gelände, Jeannine ist mit Victoria in der Ruine im Wald. Der schnellste weg ist durch die Katakomben aber ihr müsst aufpassen wegen den Fallen und den Geheimen Wänden.“ Rief Marie und man hörte einen erneuten schrei, ohne zu zögern lief ich durch einen weiteren Gang. Okay, denk  nach! Wo kommst du zum Wald. „Mir nach, ich kenn mich besser in der Schule auch.“ Murmelte er und zog mich an der Hand. Wir durften keine Zeit verlieren, denn wenn Victoria bei Jeannine war, könnte jede Sekunde ihr Leben retten. Gott ich hatte solche Angst. Ihr dürfte nichts passieren, nicht wegen mir. Mir viel plötzlich etwas ein, nur eine Tochter Lucifers konnte den Verbindungsfluch sprechen und ihn auflösen. Ich hatte ihn aufgelöst und Victoria ihn gesprochen, bedeutete das… Meine Luft wurde enger ich konnte nicht mehr Atmen. Trotzdem rannte ich weiter meine Gedanken fuhren Achterbahn ich spürte mein Herz pochen. Die Tränen stiegen in meine Augen und die Lugen schmerzen. Victoria war meine Schwester. Hallte es mir immer wieder durch den Kopf. Ich spürte wie meine Fuß auf einen Draht tritt, ich sah die Sperre an der Seite auf mich zu donnern und sah dem Tod ins Gesicht.

„Pass auf.“ Hauchte Luca und hatte mich zur Seite in seine Arme gezogen. Ich schluchzte auf meine Beine klappten ein, ich hatte keine Kraft mehr. Luca hielt mich feste beschützte mich und schaukelte mich hin und her. Ich weinte laut und hatte starke Schmerzen im Inneren. „Wir müssen weiter, wir müssen weiter, wir müssen weiter.“ Heulte ich und versuchte mich ab zu drücken, doch ich hatte immer noch keine Kraft mehr.

„Das bringt nichts, versuch dich zu beruhigen bitte. Ich weiß es ist schwer, ich kann dich verstehen, aber du bist so stark, du bist so unglaublich und ich bin bei dir okay? Ich helfe dir.“ Flüsterte er in mein Ohr und beruhigte mich mit seinen Worten. Sein Atem auf meiner Haut ließ meine Tränen versiegeln und ich spürte wie mein Herz mich beruhigte. „Sie ist meine Schwester.“ Hauchte ich und sah ihn an. Er nickte vorsichtig und wischte über meine Tränen.

„Verstehst du jetzt warum ich dir nicht die Wahrheit sagen wollte? Sie hätte dir den Boden unter den Füßen weggerissen, und du weißt nur die Hälfte von dem was es noch zu sagen gibt.“ Flüsterte er und sah mich zart an. Ich nickte nur und schloss kurz die Augen, plötzlich spürte ich seine Lippen ganz zart und kurz an meinen und musste leicht lächeln. Diese kurze Berührung hatte unglaublich viel in mir ausgelöst und am liebsten würde ich ihn nehmen und seine Lippen wieder gehen meine drücken aber es ging nicht.

„Lass uns weiter“ hauchte er und half mir hoch.

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Tag der Veröffentlichung: 23.08.2013

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