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Beginn

Die Autobahn war vollkommen überfüllt, der gewaltigen Menge an flüchtenden einfach nicht gewachsen. Seit nun fast 3 Stunden waren sie nicht einen Meter mehr vorangekommen. Jan hatte inzwischen eine Karte auf der Motorhaube ausgebreitet und während ihr Bruder diese konzentriert studierte, versuchte Nadine erfolglos ihre kleine Tochter, welche in ihren Armen weinte, zu beruhigen.

 

Der hektische Aufbruch, die Schüsse und Schreie an jeder Ecke der Stadt, welche sie zügig verlassen mussten und nun die brennende Mittagssonne hatten sehr am zarten Gemüt der 2-Jährigen gezerrt. Jan fuhr sich fluchend durch die viel zu langen Haare während er seinen Blick über die Dächer der Autos schweifen ließ als würde dort irgendwo die Lösung geschrieben stehen.

 

Die Stadt aus der sie noch vor wenigen Stunden geflohen waren konnte noch von ihrem Standpunkt gesehen werden. Sie waren also nicht mal annähernd so weit gekommen wie er es gern gehabt hätte. Die Nachrichten hatten in Dauerschleife mitgeteilt dass, das Militär dabei sei in allen größeren Städten 'sichere Zonen' zu errichten und alle Bürger gebeten sich zu diesen zu begeben. Der Ältere hatte dem Radio nur einen bösen Blick zu geworfen und es dann mit dem Kommentar "Bullshit" ausgeschaltet.

 

Eine Dame fortgeschritteneren Alters hatte Nadine angesprochen, freundlich nach dem Namen des kleinen Mädchens gefragt und dann beruhigend auf Natascha eingeredet und etwas mit ihr herumgealbert. Tatsächlich hatte die kleine aufgehört zu weinen.

 

Plötzlich wurde es in einiger Entfernung unruhig. Jan drückte ihr auf einmal eine Tasche in die Hand, schnappte sich selbst noch zwei der in eile, notdürftig zusammen gepackten Rucksäcke und knurrte ihr als Vorwarnung nur ein "Lauf" entgegen ehe er sie hinter sich herzog. Da ertönte auch schon der erste Schrei, dann viele und schon sah sie eines dieser Dinger blutverschmiert zwischen den Autos hervor taumeln.
Das alles passierte innerhalb von Sekunden, doch Nadine kam es vor als würde es in Zeitlupe ablaufen. Die fliehenden Menschen, die sich beeilten aus ihren Wagen zu kommen, um dem sicheren Tod zu entrinnen. Wie sie alle auf das Feld stolperten ... Wie der netten alten Dame ein riesiges Stück Fleisch aus dem Hals gerissen wurde.

 

Ihr Bruder zog sie einfach immer weiter, in Richtung eines Waldstückes. Es war ihr recht, bloß weg so schnell es ging. Sie hielt Natascha die ganze Zeit fest an sich gedrückt aus Angst sie könnte ihr entrissen werden. Wendete ihren blick nicht von Jans Rücken ab, wollte ihn nicht aus den Augen verlieren.

 

Sie liefen bis ihre Lunge brannte und ihre Beine schmerzten, doch Jan entschleunigte ihr Tempo erst als die Schreie sich in der Entfernung verloren. Nadine nutzte die Zeit, um zu Atem zu kommen während der junge Mann die Optionen abzuwägen schien. Er sah sich um, als hätte er bereits einen Plan im Hinterkopf. Das beunruhigte die junge Mutter. Soweit sie es beurteilen konnte hatte ihr Bruder noch nie in seinem Leben einen Plan für irgendwas. Die Ernsthaftigkeit die er nun an den Tag legte, machte sie nervös, führte ihr den ernst ihrer Lage noch einmal gnadenlos vor Augen.

 

Sie fühlte sich plötzlich so unfassbar müde. So viel Aufregung war sie einfach nicht gewohnt.

 

Das Schicksal war ihnen in dieser Nacht nicht wohl gesonnen. Sie fanden keinen Unterschlupf, also waren sie gezwungen schutzlos zwischen denn Bäumen zu nächtigen.

 

Sie würden sich wohl oder übel daran gewöhnen müssen wenig, abwechselnd und unruhig zu schlafen.

 

(Kritik, Lob, Anmerkungen? Bitte immer her damit! Ich bedanke mich für's lesen des Prologs meiner Geschichte und hoffe wir lesen uns im ersten Kapitel wieder!)

Kapitel 1

 ... Erschrocken reißt Nadine die Augen auf. Ihr rasendes Herz beruhigt sie erst langsam, nachdem sie die Silhouette ihres Bruders auf der Fensterbank ausmacht.

 

Im fahlen Schein des Mondes wirkt der junge Mann fast wie ein Geist. Die langen, hellen Haare reflektieren das Licht, wodurch sie zu leuchten schienen. Die blasse Haut und Eisig-Blauen Augen, welche sich ihr nun zuwenden, runden dieses Bild nur perfekt ab.

 

"Nur ein schlechter Traum" erklärt sie flüsternd, um die neben ihr schlafende Natascha nicht zu wecken. Jan nickt nur und wendet sich wieder seiner selbst auferlegten Aufgabe zu, alles genauestens im Auge zu behalten.

 

Er war ruhig geworden, kalt. Redete kein Wort mehr als unbedingt nötig. Traute niemanden, musste alles kontrollieren. Vor dem Untergang ihrer Welt hat er zwar auch nicht viel geredet, aber nun meidet er die Menschen mehr als die Matschbirnen.

 

Es nervt sie unglaublich, aber letztendlich war es ihr Bruder dem sie ihr und Nataschas leben zu verdanken hatte. In den Jahren, die sie schon durch die Gegend streiften, hatten diese Eigenschaften sie schon oft Gerettet.

 

Mit der Zeit waren sie auf einige weitere Überlebende gestoßen, hatten sich teilweise mit ihnen zusammen geschlossen. Immer auf der Suche nach dem wohl nicht mehr existenten.

 

Einem sicheren Ort zum Leben.

 

Doch früher oder später waren sie immer wieder zu dritt. Was oft genug auch anderen Menschen geschuldet war ...

 

Nadine hatte mittlerweile viel zu viele gute Menschen auf viel zu grausame weise sterben sehen. Doch trotz allem wollte sie die Hoffnung nicht aufgeben. Durfte sie nicht aufgeben, für ihre Tochter. Sie will einfach nicht glauben, dass es nirgends auf dieser großen Welt mehr einen Platz gab, an dem ihre kleine ein würdiges Leben führen kann.

Jan war da anderer Meinung, behielt diese allerdings für sich. Wie alles andere auch.

 

Die Welt war nun vollkommen am Ende. Die Menschheit zeigte sich nun von ihrer beschissenen, wahren, Seite. Menschen waren in seinen Augen schon immer zum Kotzen, doch nun wo es keine Regeln oder Gesetzte mehr gab, gab es auch keinen Grund mehr die Illusion einer zivilisierten Gemeinschaft aufrechtzuerhalten.

 

Er wusste das seine Schwester, gern weiter in Stadtnähe bleiben wollte, keine Lust mehr hatte mit ihm im Wald 'her rum zu irren'. Hoffte das es andere Leute auch hier her verschlagen könnte und wenn es so weit wäre, es ihr gelingen würde seine Meinung Menschen gegenüber zu ändern.

Er weiß was er tut. Es sind nicht die wandelnden Leichen die ihm Sorgen bereiten.

 

Andere Überlebende, die bereiten ihm Kopfschmerzen. Skrupellos auf der Suche nach Vorräten. Jederzeit bereit zu töten, für ein paar Konserven.

 

Es wurde gemordet und geplündert, wo es nur ging. Das hatten sie schon am eigenen Leib erfahren müssen.
Er konnte und wollte niemandem Vertrauen. Trotzdem beneidete er seine Schwester ein wenig für ihre Naivität.

Nachdem jeder Versuch einer Diskussion über ihre weitere Vorgehensweise von Jan erfolgreich abgeblockt wurde, konnten sie in den frühen Morgenstunden aufbrechen. Nadine folgte ihm schmollend Richtung Westen, wo sie die Stadt über eine große Brücke verlassen wollen. Mit Tascha an der Hand sah sie überall hin, nur nicht zu Jan. Sie hatten die Brücke fast erreicht, als Jan sie schnell hinter einen Wagen zog.

Während Jan vorsichtig hinter dem Auto hervorspähte, um was auch immer auf der Brücke war im Auge zu behalten, drückte Nadine ihre Tochter weiter an sich. Die 5-Jährige hatte sich aus dem mittlerweile antrainierten Reflex, zwischen ihrer Mutter und ihren Onkel begeben. Trotz ihrem jungen alters hatte sie schnell begriffen, wann sie was zu tun hatte. Und was passierte, wenn sie es nicht tat. Es brach Nadine das Herz, ihrer Tochter dies nicht ersparen zu können.

 

Sie hatten Glück, das es sich bei dem Auto um einen Transporter handelte. Nadine konnte sich mit ihrer zierlichen Gestalt zwar fast überall verstecken, doch für Jan welcher knapp über 2 Meter groß ist, war es eine Herausforderung sich zu verbergen und vor allem sich im Notfall unbemerkt zu bewegen.

 

Ihr Bruder deutete ihr an, dass sie die Brücke beobachten soll, während er sich ihre nähere Umgebung besah. Vorsichtig riskierte sie einen Blick und sah drei Personen, welche wohl von denn herum stehenden Wracks am weiter fahren gehindert wurden.

 

(Kritik, Lob, Anmerkungen? Bitte immer her damit! Ich bedanke mich für's lesen des ersten Kapitels meiner Geschichte und hoffe wir lesen uns im zweiten wieder!)

Kapitel 2

 Vorsichtig späht Jan hinter dem Auto hervor, welches kurzerhand als Schutz herhalten muss. Am anderen Ende der Brücke, welche sie grade überqueren wollten, kommt ein Wagen zum stehen. Die umher stehenden Wracks verhindern die weiter fahrt.
Ein Mann mit Armbrust steigt aus der Beifahrerseite, scheint die Gegend nach eventuellen Gefahren abzusuchen. Aus dem hinteren Teil des Fahrzeugs erscheint eine Frau auf der Fahrerseite. Auch sie blickt sich gründlich um, ehe auch der Fahrer aussteigt.
Ein weiterer Mann, größer, mit längeren Haaren, als der Armbrustschütze.
Seiner Schwester deutend, das sie die Gruppe im Auge behalten soll, sieht er sich nach möglichen Fluchtwegen um. Es gab keine große Auswahl Möglichkeit, wollten sie unentdeckt bleiben mussten sie wohl hinter dem Wagen verharren und warten bis die anderen an ihnen vorbeiziehen.

Nadine beobachtet die kleine Gruppe. Der Mann mit der Armbrust hielt Wache, während die junge Frau und der Fahrer sich daran machten die störenden Fahrzeuge zur Seite zu schieben. Leider waren sie zu weit Entfernt um sie genauer zu begutachten.

Jan tippt ihr auf den Arm und gibt zu verstehen, dass sie hinter dem Wagen bleiben würden. Sie sieht sich selbst nochmal um, es gab wirklich keine andere Möglichkeit unentdeckt zu bleiben. Sie rutschte vorsichtig mit Natascha bis zum Ende des Autos, um im richtigen Moment um die Ecke zu huschen.
Tatsächlich dauert es nicht lange bis sie hört wie der Wagen auf der anderen Seite sich wieder in Bewegung setzt. Sie hört ihn näher kommen.
Und vorbeiziehen. Erleichtert atmet sie auf. Ja sie hofft noch auf gute Menschen, aber sie ist lang nicht so naiv wie ihr Bruder glaubt. Sie hatten diese Thematik nun schon zu oft diskutiert.
Als der Wagen nicht mehr in Sicht war überqueren sie zügig die Brücke und gehen sofort in den, sich links und rechts der Straße erstreckenden, Wald. Er kann sich gut denken was jetzt durch Nadines Kopf geht. Sie hatten das ganze schon viel zu oft durch. Er war nicht bereit seine Familie zu verlieren nur, weil seine kleine Schwester allen Leuten gerne offen in die Arme läuft.

Sie laufen mehr am Rand des Waldes entlang, als mitten durch was Nadine schon mehr als verwundert. Als der Wald sich, nach einigen Stunden Fußweg, dann lichtet und ein Feld zum Vorschein kommt, kann sie sich schon denken was das wird. Natascha guckt hoffnungsvoll zwischen ihrer Mutter und ihrem Onkel hin und her.

Nadine grinst "Softie". Ihr Bruder zuckt nur mit den Schultern und nuschelt "Sonst jammerst du wieder" während er sich Richtung Dorf bewegt.
Bald hatte Jan ein Haus als geeignet angesehen und sie richteten sich provisorisch ein. Es lag uneinsichtlich von der Straße, nur durch eine Auffahrt zu erreichen, welche sie beim vorbeigehen fast übersehen hätten.
Grade als ihr älterer Bruder es sich auf der Couch bequem gemacht hatte, um etwas zu schlafen versuchte Nadine vorsichtig ein Gespräch zu beginnen. "Meinst du wirklich es ist besser wenn wir für immer so alleine herumstreunen?", fragt sie ohne Jan wirklich anzusehen. Sie wusste wie er nun guckte, war er auf dieses Thema ja mehr als allergisch. Entgegen ihrer Erwartung eines bissigen Kommentars kam von dem jungen Mann nur ein tiefes Seufzten mit der Gegenfrage "Was bleibt uns anderes übrig?"
Nun sah sie doch zu ihm rüber. Sein Blick war an die Decke gerichtet, er wirkte recht entspannt. Hatte sie vielleicht einen guten Zeitpunkt erwischt? "Andere Überlebende suchen?" schon als ihr die Frage über die Lippen kam, bereute sie so vorschnell gewesen zu sein. Jans Gesichtsausdruck verdunkelte sich "Damit der nächste Psycho versucht uns zu essen? Wir können nicht immer so viel Glück haben wie letztes Mal" "Es muss auch noch gute Menschen geben!" widerspricht gleich, doch Jan sieht sie nur vollkommen ausdruckslos an und erwidert "Wenn es jemals gute Menschen gab sind die auf jeden Fall zuerst gestorben."
Ab diesem Punkt war es vollkommen sinnlos weiter mit ihm zu diskutieren. Sie erhob sich seufzend "Langsam glaube ich Tod sein, wäre besser als das hier" murmelt sie während sie in das Nebenzimmer zu Natascha ging. Das geschockte Gesicht ihres Bruders sah sie dabei nicht.

 

 (Kritik, Lob, Anmerkungen? Bitte immer her damit! Ich bedanke mich für's lesen des zweiten Kapitels meiner Geschichte und hoffe wir lesen uns im dritten wieder!)

Kapitel 3

 Die Nacht ging glücklicherweise ohne Vorkommnisse vorbei. Nadine hatte wie immer die erste Wache übernommen, Jan die zweite.

 

Die junge Mutter war zwar schon einige Zeit wach, brauchte es aber nicht übers Herz schon aufzustehen. Das würde Natascha, welche noch friedlich an sie gekuschelt schlief, sofort aufwecken. Sie liebte diese kleinen Momente, in denen sie tun konnte, als wäre alles in Ordnung.

 

Doch als Jan leise an die Schlafzimmertür klopft, wurde die idyllische Illusion einer heilen Welt aufgelöst. Natascha hebt ihren Kopf und guckt ihre Mutter verschlafen an. Nadine verglich ihre Tochter gern mit Schneewittchen. Haar so schwarz wie Ebenholz und haut so weiß wie Schnee. Nur die Lippen zierte kein Rot, sie waren blass und spröde. Was unter den widrigen Umständen ihres Aufwachsens kein Wunder war.

 

Jan öffnet die Tür grade so weit, dass er mit seinem Kopf durchkommt. Er hatte seine haare nicht wie üblich zusammen gebunden. Offen waren sie inzwischen so lang, dass sie ihm über den unteren Rücken reichten. Im richtigen Licht sahen seine hell blonden Haare fast weiß aus, worauf sie schon immer irgendwie neidisch war. Nadine findet, sie sieht mit ihren Schulterlangen brünetten Haaren so durchschnittlich aus, während Jan aus der Masse hervortritt.

 

Dabei ist es ihr Bruder welcher nie auffallen wollte. Nur die Tatsache, dass Jan meinte, sie hätte ihr Aussehen von ihrer Mutter, besänftigte sie. Leider hatte sie ihrer beider Mutter nie kennenlernen dürfen.

 

"Wir stehen gleich auf", antwortet sie auf seine stumme Frage. Der ältere nickt nur und verschwindet dann wieder aus ihrem Sichtfeld. Allerdings hört sie das er anscheinend nach unten ging.

 

Langsam steht sie mit ihrer kleinen auf. Bevor sie ebenfalls nach unten gingen, machte sie Tascha und sich noch die Haare. Mehr musste morgens nicht getan werden da sie meist in der Kleidung, die sie trugen, schliefen. So ging es schneller, falls sie nachts überraschend aufbrechen mussten.

 

Jan steht schon bereit im Flur. "Wollen wir schon los?", fragt sie enttäuscht. Eigentlich hatte Nadine gehofft das sie ein paar Tage hier bleiben könnten.
"Ja, es gibt einen Laden im Dorf. Denn sehen wir uns mal an. Dann ein paar Häuser in der Umgebung, wir müssen bis Anbruch der Dunkelheit wieder zurück sein, also ist es besser gleich loszugehen." informiert er seine Schwester. Es wäre ihm zwar lieber das allein zu machen, aber die jüngere bestand darauf das sie jederzeit zusammen blieben.

 

Nadines Gesicht hellte sich wieder auf. Sie würden wohl ein paar Tage hier bleiben. Das freute sie ungemein, zwar war das umherwandern förderlich für ihre Ziele doch ein paar Tage Erholung würde ihnen guttun.

Sie nahm Natascha an die Hand und folgte ihrem Bruder.

 

Das Dorf war sehr ruhig. Sie waren erst ein Stück der Straße, auf welcher sie gestern hier herkamen zurückgegangen und dann nach rechts auf die Straße abgebogen welche direkt zum Laden führt. Bisher war ihnen noch keine Matschbirne begegnet.

 

Jan hatte schon vor einiger Zeit die Vermutung geäußert das die Untoten sich mit der Zeit aus den Dörfern und Städten zurückzogen und eher in den Wäldern herumliefen. Dort gab es noch Frischfleisch in Form von Rehen oder Wildschweinen.

 

Nadine besah sich die Häuser zu beiden Seiten genau, einige waren moderner, manche älter. Einigen sah man an das sie schon lange vor dem Untergang leer standen. Ein paar Haustüren standen offen, oft waren die Häuser dann schon geplündert, doch manchmal hatten sie auch Glück. Es war immer besser diese Häuser zu durchsuchen, wenn sie erstmal etwas aufbrechen müssten, würde das Lärm verursachen. Dies könnte ungebetene Gäste auf sie aufmerksam machen.

 

Jan achtete genau auf jede kleine Nebenstraße oder Gasse. Auch wenn es ruhig schien, sie wussten das sich dies jederzeit ändern konnte.

 

Beim Anblick des Kindergartens, an dem sie vorbeikamen wurde selbst dem Älteren anders. Das Gebäude hatte große, niedrig gelegene Fenster, so dass man von der Straße aus den ganzen Raum einsehen konnte. Es war verwüstet, nichts Ungewöhnliches. Doch die Kinderleichen in der hinteren rechten Ecke des Raumes waren kein leichter Anblick. Er blieb einige Augenblicke stehen und hoffte das sich keine der toten bewegen würde.

 

Seine Schwester sah mit der kleinen in den Garten auf der Gegenüber liegenden Seite. Das war dann doch zu viel für sie.
Er war unglaublich erleichtert das sich nichts rührte. Untoten die Gehirnmasse raus ballern ist die eine Sache, auf Kinder schießen, auch wenn sie schon tot waren, eine ganz andere. Das war eine Erfahrung, die er nicht unbedingt noch einmal machen wollte.
Schnell setzten sie ihren Weg fort und wenige Minuten später waren sie an ihrem Ziel.

 

Die Front des Geschäftes war komplett verglast, man konnte gut die Hälfte der Fläche einsehen. Auf den Rest war die Sicht durch noch stehende Regale eingeschränkt.

 

Jan betrat denn Laden vorsichtig. Nadine folgte ihm mit ein bisschen Abstand, Natascha ganz dicht hinter ihr. Nachdem er einmal die vordere Seite abgelaufen war und nichts zwischen den Regalen entdecken konnte, klopfte er leicht gegen eine der Kassen. Nichts rührte sich.

 

 (Kritik, Lob, Anmerkungen? Bitte immer her damit! Ich bedanke mich für's lesen des dritten Kapitels meiner Geschichte und hoffe wir lesen uns im vierten wieder!)

Kapitel 4

 Hinter den Kassen bestanden die ersten 4 Reihen aus Tiefkühltruhen. Danach waren die Regale parallel zu den Kühlregalen an der Wand angeordnet so das daraus mehrere Gänge entstanden. Trotz dessen das sie sich relativ sicher sein konnten das in diesem Laden nichts Verfaultes herumlief, blieb Jan misstrauisch.

 

Man konnte nie hundert prozentig sagen, wo sich die Viecher verstecken konnten. Leider schien es nichts zu holen zu geben. Sie waren grade in der letzten Reihe angekommen, als der ältere etwas von draußen hörte.

 

Vorsichtig späht er hinter dem Regal hervor, um durch die gläserne Front auf den Parkplatz zu gucken.

 

Tatsächlich war dort nun ein Auto mehr. "Was ist?", fragt Nadine flüsternd hinter ihm. "Da sind Leute, ich glaube, das sind die von gestern", antwortet er eben so leise, obwohl die Leute nicht mal in Hörweite waren.

 

Wenn sie schnell wären, könnten sie es bis zum Lagereingang schaffen. Doch gab es dort einen Ausgang? Es gibt keine Garantie dafür das die Tore zur Warenannahme nicht verschlossen sind. Sobald sie hinter ihrer Deckung vorkommen, wären sie sofort zu sehen. Nadine könnte es, mit Natascha, vielleicht geduckt unbemerkt schaffen, doch Jan müsste sich so klein machen, dass er viel zu langsam wäre.

 

Aus dem Auto stiegen wirklich die 3 Leute aus, die sie am vorherigen Tag schon auf der Brücke gesehen hatten. Der Armbrustschütze, die Frau, welche nun mit einem Maschinengewehr bewaffnet war und der langhaarige Mann.

 

Nadine hat sich neben ihn gestellt "Was machen wir jetzt?" Gute Frage. Unbemerkte Flucht war nicht mehr möglich. Dass sie versteckt bleiben würden war auch eher unwahrscheinlich. "Konfrontation ist wohl unausweichlich", gesteht Jan missmutig ein. "Okay und das heißt?", fragt seine Schwester nach. "Du sprichst" entscheidet er knapp. Das waren ihre besten Überlebenschancen, die jüngere konnte eindeutig besser mit Menschen als er. Blieb nur zu hoffen, dass die Gruppe nicht sofort das Feuer eröffnete.

 

Sie hörten wie 2 mal gegen den Eingang gehämmert wurde. Wohl um eventuelle Untote aus den Laden zu locken. Nadine wartete, sie hatte Angst, wenn sie sich gleich rühren würde würden sie, sie für eine Matschbirne halten. Es dauerte einige Momente bis sie hörte wie die Anderen das Geschäft betreten.

 

Als die Schritte fast auf ihrer Höhe waren, nahm Nadine all ihren Mut zusammen und stieß ein deutliches "Bitte nicht schießen aus!" aus. Das war das erste, was ihr einfiel. Die Person welche denn Laden ablaufen wollte blieb stehen.
Eine tiefe, leicht kratzige aber feste Stimme entgegnet ihnen "Wer ist da?"

 

Nadine ging dicht gefolgt von Jan aus ihrer Deckung. Natascha versteckte sich hinter ihrem Onkel. "Ich bin Nadine, das ist mein Bruder Jan und meine kleine Tochter Natascha", sagt sie, auch wenn die Welt am Arsch war, die meisten hatten zumindest noch Skrupel auf Kinder zu schießen.

 

"Seid ihr allein?", fragt nun der langhaarige Mann. Die Frau der Gruppe richtet sich prüfend Richtung Lagertür. "Ja! Nur wir drei" antwortet Nadine schnell. Jans Blick zuckt nervös zwischen dem Armbrustschützen und der bewaffneten Dame hin und her. Der größere hatte lediglich ein Messer, doch unter seinem Mantel könnte sich noch wenigstens eine Wandfeuerwaffe verbergen.

 

"Seid ihr bewaffnet?" kommt gleich die nächste Frage. "Ich habe ein Messer und Jan hat eine Pistole" bestätigt sie wahrheitsgemäß. Jan hob beschwichtigend die Hände um zu signalisieren, dass er nicht vorhatte von seiner Waffe Gebrauch zu machen.

 

Die Dame der Gruppe sah nun Jan lauernd an, während der Herr mit den kurzen Haaren denn anderen Mann einen fragenden Blick zu warf.

 

Dieser lächelt die kleine Familie nun freundlich an "Angenehm eure Bekanntschaft zu machen. Mein Name ist Finn, das ist Chuck," er deutet auf den Armbrustschützen und nickt dann zur Frau, "und das ist Wendy."

 

 

 (Kritik, Lob, Anmerkungen? Bitte immer her damit! Ich bedanke mich für's lesen des vierten Kapitels meiner Geschichte und hoffe wir lesen uns im fünften wieder!)

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 05.12.2019

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