Starr vor Angst schaute ich in glühende Augen. Sie fixierten mich und schienen mich hämisch aus zu lachen. Die grauenhafte Kreatur vor mir zuckte leicht am ganzen Körper. Es machte sich bereit. Bereit mich in den Wahnsinn zu treiben, meine Nerven zu reizen, mich aufs Blut zu quälen.
Da, hatte es gerade ein Bein bewegt? Ich versuchte zu schreien, meine Stimme klang heiser, kaum ein Ton kam hervor. Mein Mund glich einer Wüste so ausgetrocknet.
Langsam bewegte sich das Wesen auf mich zu. Ich musste es erneut versuchen, holte tief Luft und schrie:
»Schaaatz! Da ist eine Spinne im Badezimmer!«
Immer wieder schaute er sie an. Nein, er starrte. Anfangs war es leicht für sie ihn zu ignorieren, seine Anwesenheit machte ihr nichts aus. Doch er hörte nicht auf. Ihre Blicke trafen sich immer häufiger. Freude durchzog dabei ihren Körper.
Sie gestand sich ein, dass er süß aussah und eine enorme Anziehungskraft auf sie aus übte, die jeden Tag stärker wurde.
Vor Wochen noch war sie sich sicher, ihm leicht und locker widerstehen zu können. Jetzt stand sie vor ihm. Sie brauchte ihn! Sie würde sich ihm hingeben und jede Sekunde genießen.
Sie packte entschlossen den Schoko-Weihnachtsmann und biss ab!
Nervös rutschte Sigmund auf seinen Stuhl. Er fragte sich was er noch tun sollte, damit die Dame seiner Begierde ihn anhörte. Sie beachtete ihn die ganze Zeit nicht mehr, ein kurzes Lächeln durfte er empfangen sonst war ebbe in ihrer Kommunikation. Selbst seiner Blicke wich sie geschickt aus.
Ungeduldig klopfte er mit den Fingern abwechselnd auf den Tisch. Wenn sie doch wenigsten nur noch einmal zu ihm schauen würde, dann könnte er erneut auf sich aufmerksam machen.
Da endlich schaute sie zu ihm. Sigmund lächelte spontan und hob sofort den Arm. Er rief: »Fräulein, ich hätte gerne einen Milchkaffee bestellt!«
Tag der Veröffentlichung: 04.07.2017
Alle Rechte vorbehalten