Ich lief den Flur entlang und auf der Uhr konnte ich sehen, dass ich fünf Minuten zu spät war. Verdamt, wieso hat mein Wecker heute nicht geläutet?, dachte ich, klopfte an die Tür und öffnete sie. Herr Flodren, mein Geschichtslehrer, funkelte mich wütend an als ich herrein kam.
"Fünf Minuten zu spät, Stefanie.",sagte er.
"Ja ich weiß. Mein Wecker hat heute nicht geläutet.", antwortete ich.
"Das nächste mal aber nicht mehr."
Ich ging auf meinen Platz, als ich bei meinem Schwarm Mike vorbei ging winkte er mir unauffälig zu, ich winkte zurück und sah zu meinem Platz. Ich fiel fast über die Schultasche von Lukas, weil ich so schockiert war das neben mir Frank saß. Ich setzte mich neben ihn und fragte ihn was er hier zu suchen hat.
"Ich sitze hier. Steht auf dem neuen Sitzplan."
Ich öffnete meinen Rucksack um nach meinem Geschichtsbuch zu suchen.
"Falls du dein Geschichtsbuch nicht findest, kannst du gerne bei mir mitscchauen."
Ich seufzte und nahm das Angebot an.
"Danke ich hab es glaub ich Zuhause vergessen."
Ich verdrehte die Augen und sah auf die Uhr. Als die Stunde endlich vorbei war lief ich schnell zu Mike um ihn zu fragen ob er sich in Mathe auskennt, doch er ist schon weg. Also wartete ich auf meinen Platz bis Mike zurück kommt. Neben mir packte Frank ein Schinken, Käse Toast aus.
"Willst du auch eines?", fragte er mich.
Es roch zwar köstlich, aber ich lehnte es dankend ab. Kurz nach dem läuten kam Mike in die Klasse und ich ging auf ihn zu, vorallem, weil ich von Franz weg kommen wollte,
"Äh, Mike ich wollte dich fragen ob du dich bei Mathe auskennst und ob du es mir vielleicht erklären könntest."
"Ja, klar. Wie wäre es, wenn wir nach der Schule zu mir fahren und dort kann ich es dir erklären und meine Mutter kam dir bestimmt auch was kochen."
Ich nickte und unsere deutsch Lehrerin Frau Tersa herein, er lächtete mich an und setzt sich auf meinen Platz. Ich ging ebenfalls zu meinem Platz und fühlte mich wie auf Wolke 7. Denn restlichen Tag konnte ich mich nicht mehr wirklich konzentrieren.
Nach der Schule beeilte ich mich um zu meinem Spind zu kommen, Frank versuchte zwar mit mir zu reden, aber ich ging weiter ohne ihn zu beachten. Ich sperrte meinen Spind auf und mir fiel ein kleiner Zettel entgegen auf dem in krakeliger Schrift, dich ich fast nicht lesen konnte,
"Mein herz gehört dir F.M."
Wer ist F.M.?, dachte ich mir. Doch dann fiel mir ein das ich mich beeilen sollte, da Mike auf mich wartete. Zog meine Schuhe an steckte den Zettel in meine Hosentasche und lief zur Tür. Vor der Schule wartete Mike mit seinen Freunden. Einer seiner Freunde sagte zum Abschied: "Und stellt ja nichts an."
Ich sah Mike fragwürdig an, aber er sagte nur: "Einfach ignorieren. Können wir los gehen?"
Ich nickte und wir gingen zum Bus.
Im Bus war es ziemlich stickig. Neben mir stand ein Mann, der große Schweißflechten unter seinen Achseln hatte.
"Hier müssen wir raus.", sagte Mike und wir drängten uns zur Tür, vorbei an dem Mann. Draußen angekommen gingen wir durch einen Park direkt auf das Haus zu, in dem Mike wohnte. Das Haus war wunderschön. Im Flur war eine holz Treppe und Türen, eine Tür war nicht aus Holz sondern aus Glas, welche in den Garten führte. Aus der ersten Tür streckte eine Frau mit langen, braunen Haaren, die ich für Mikes Mutter hielt, den Kopf hinnaus.
"Hallo, Mike. Wer ist den deine Freundin?" Sie kam auf mich und Mike zu und stellte sich mir als Antonela vor.
"Ist du gerne Pizze? Ich mach gerade eine für das Abendessen."
"Kannst du uns rufen, wenn das essen fertig ist?", sagte Mike und führte mich die Treppe hinauf.
"Ja, mach ich. Viel Spaß", rief sie uns hinterher bevor wir in seinem Zimmer verschwanden.
In seinem Zimmer stand ein Einzelbett, ein Schreibtisch und eine Bank mit einem kleinen Tisch. In seinem Zimmer war alles, bis auf die Tische und die Wände, Blau. Wir setzten uns auf die Bank und er erklärte mir Mathe.
Ich hatte gar nicht gemerkt das es drausen dunkel geworden war, bis uns Mikes Mutter zum Abendessen rief. Die Pizza schmeckte wunderbar.
"Wirst du uns wieder einmal besuchen kommen?", fragte mich Mikes Mutter.
"Würde mich freuen wenn ich wieder kommen darf."
"Naja Nachhilfe wirst du demnächst ja nicht mehr brauhen.", sagte Mike.
"Hoffe nicht."
Wir alberten noch ein wenig rum bis ich sagte: "Danke für das köstliche Essen, aber ich werde jetzt dann los gehen es ist schon spät."
"Mike bringst du sie noch zur Tür?"
Er führte mich zur Tür.
"Danke für die Nachhilfe. Mathe ist anscheinend einfach als gedacht. Kennst du dich auch in Englisch aus?"
"Nicht sehr gut aber da können wir die nächsten mal vielleicht eine Lösung finden."
Ich ging vor das Haus und Mike kam mit, hinter ihm viel die Tür ins Schloss.
"Bis morgen.", verabschiedete ich mich.
Mike nahm meine Hand ziehte mich zu sich und küsste mich. Ich war so baff das ich einfach nur steif da stand. Als wir uns von einander lösten, sagte er: "bis morgen." Er lächelte, drehte sich um und ging ins Haus. Ich drehte mich auch um und machte mich auf den Weg durch den Park. Ich konnte es nicht fassen, Mike hat mich geküsst und das mit der Nachricht war vermutlich auch er, ich war so glücklich, dass ich am liebsten Emma, meine beste Freundin, angerufen hätte. Doch ich hatte keinen Empfang. Im Park war es ziemlich dunkel, weil nur um den Park herum Straßenlampen standen. Jetzt begann es auch noch zu schneien.
Auf einer Bank im Park lag ein kleines Packer, das ich fast übersah, aber als ich im Augenwinkel sah, dass mein Name darauf stand, nahm ich es in die Hand. Es war genau die gleiche krakelige Schrift, wie von der Nachricht. Ich setzte mich auf die Bank und öffnete es. Darin waren Fotos von Mädchen und Mike wie sie immer vor seiner Tür stehen und sich küssten. Einige von diesen Mädchen kamen mir bekannt vor. Ich steckte die Fotos wieder in das Packerl und ging weiter, ich hörte Schritte, drehte mich um, doch da war niemand. Ich ging weiter durch den Park und dachte an die Fotos.
Das hat bestimmt nichts zu bedeuten und das mein Name auf dem Packerl stand war auch nur ein Zufall bestimmt ist jemand anderes gemeint." Als mir plötzlich jemand von hinten ein Messer an den Hals hielt, mir liefen tränen über die Wange und ich atmete flach. Als mir ein Junge ins Ohr flüsterte: "Mein Herz gehört die und da du mir deines nicht freiwilig gibst hole ich es mir halt selbst."
Dann war kurze Zeit nichts und ich dachte ich wäre frei, doch es war nicht so. Ich spürte einen stechenden Schmerz in der Brust, als mir das Messer reingedrückt wird, dann fiel ich auf den Boden. Alles wurde Schwarz.
Am nächsten Tag wurden zwei Leichen, ein Mädchen und ein Junge, im Park neben einander Gefunden denen beiden die Herzen rausgeschnitten und auf das Messer aufgespießt wurden.
Tag der Veröffentlichung: 29.05.2016
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Widmung:
Danke an
Meine Mutter
Meinen Bruder
Meine Freunde
An meine LeserInnen