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Coverfoto © 123 RF, Matthijs Kuijpers
Die Töchter der schwarzen Mamba Teil V © Karin Welters
Published by LitArt-World © 2018
Der Politthriller
Die Töchter der Schwarzen Mamba
wurde in fünf Teilen veröffentlicht
Teil I Wie alles begann
Teil II gefährliche Strömungen
Teil III Zerreißproben
Teil IV Der Countdown
Teil V Der Showdown
Die Hauptpersonen
Richard McCormack
Wortführer der Organisation
Louise McCormack
seine Tochter
Mark Richter
Motivationstrainer
Sarah Birgen
seine Verlobte
Konrad Seiffert
Agent für Spezialeinsätze
Elisabeth Brinkmann
seine Assistentin
George, Joe, Lucas,
Handlanger der Organisation
Teil I – Wie alles begann
Richard McCormack ist der Wortführer einer internationalen Gruppe, die sich die Organisation nennt. Die Mitglieder der Gruppe wollen durch die Einführung einer einzigen, weltweit gültigen Währung die Kontrolle über den Welthandel gewinnen. Nach zweijähriger, streng geheimer Vorbereitungszeit beginnt im Herbst 2012 die Umsetzung des Projektes „Schwarze Mamba“.
Mark Richter, von Beruf Motivationstrainer, macht seiner Verlobten Sarah Birgen bei einem Abendessen in Ginos Restaurant, seinem Lieblingsitaliener‘, einen Heiratsantrag. Während einer Zigarettenpause vor der Gaststätte wird Mark von Unbekannten entführt.
Aufgrund einer auffallenden Häufigkeit weltweit entführter junger Männer schalten sich die Geheimdienste ein: CIA, MI6 und Mossad. Konrad Seiffert, der schon häufig Spezialaufträge für den BND erledigte, recherchiert zusammen mit seiner Partnerin Elisabeth Brinkmann, genannt Elly, im Entführungsfall Mark Richter.
*
Teil II – Gefährliche Strömungen
Mark Richter findet sich in einem Haus am Meer an der südafrikanischen Wildcoast wieder – zusammen mit ebenfalls gekidnappten jungen Hackern, die den Computer der chinesischen Börse lahmlegen sollen. Mark soll dafür sorgen, dass die jungen Männer als Team zusammenarbeiten – ein schwieriges Unterfangen, weil sich die Hacker als Einzelkämpfer sehen und jegliche Zusammenarbeit verweigern.
Elly gelingt es, Sarah zu einem Kurztrip nach Malta zu bewegen. Auf der kleinen Insel werden Sarahs unbekannte Verfolger vom Mossad und vom CIA entdeckt und ausgeschaltet. Nach einer Warnung aus Israel werden Elly und Sarah eiligst aus Malta ausgeflogen.
Louise, die Tochter von Richard McCormack, eröffnet ihrem Vater, dass sie seine Nachfolgerin in der Organisation werden will. Weil die bisherigen Statuten der Organisation nur Männer als Mitglieder erlauben, drängt Louise ihren Vater, für die Änderung der Statuten zu sorgen.
*
Teil III – Zerreißproben
Konrad und seine Crew reisen zusammen mit Agenten des BND nach Südafrika. Hier treffen sie auf Kollegen vom CIA, MI & und Mossad. Gemeinsam wollen sie Mark Richter und die jungen Hacker befreien. Die Rivalitäten verschiedener ethnischen Gruppen in Südafrika verhindern jedoch ein schnelles Vorgehen.
Nachdem einer der jungen Hacker von den Bewachern ermordet wurde, gerät Mark unter Druck. Er startet ein risikoreiches Experiment und hofft, auf diese Weise ein Team aus den jungen Leuten machen zu können.
Louise droht ihrem Vater, eine eigene Organisation zu gründen, falls er ihre Forderung nach einer Änderung der Statuten nicht erfüllt. Zwischen den beiden kommt es zum Eklat.
*
Teil IV – Der Countdown
Konrad und seine Leute haben das Haus an der Wildcoast ausfindig gemacht. Elly gelingt es, zusammen mit Sarah und Frauen des BND, das Haus und die Bewohner zu fotografieren. Mit einem Scheingefecht zwischen Xhosas und Zulus wird der Plan zur Erstürmung des Hauses eingeleitet.
Mit Unterstützung des amerikanischen Hackers Jerry gelingt es Mark, die chinesische Börse lahmzulegen. Sogleich erfährt er, dass damit die Stufe 2 des Planes ‚Schwarze Mamba‘ in den Fokus der Organisation rückt: das zeitgleiche Lahmlegen der Börsen in Tokio, London, New York und Frankfurt.
Während eines Meetings der Organisatoren auf Mallorca, platzen Louise und weitere acht Frauen in die Versammlung. Sie stellen den Organisatoren ein Ultimatum.
*Donnerstag, 08. November 2012
– 10:45 Uhr – Wild Coast (Südafrika)
Nachdem die beiden Farbigen verschwunden waren, schritt Mark in den Garten. Er brauchte jetzt unbedingt eine Denkpause. Mit zittrigen Händen zündete er sich eine Zigarette an und setzte sich auf eine der Liegen. Die leichte Brise kräuselte das Poolwasser. Gedankenverloren beobachtete er die Oberfläche, in der sich die Sonne spiegelte.
Was sollte er jetzt unternehmen? Würde die ganze Brutalität von vorne anfangen? Übernahm George jetzt die Position von Bügelfalte?
Noch während er grübelte, hörte er plötzlich ein „Pssst“. Er schaute sich um und entdeckte an einem der Fenster eine Hand. Vorsichtig stand er auf, schlenderte wie absichtslos in Richtung Mauer und sah das Gesicht der Frau, die ins Haus geschleppt worden war. Mark traute sich nicht, näher heranzugehen. Zu groß war die Gefahr, von Jack oder einem der anderen erwischt zu werden. Von weitem fragte er und schaute sich dabei um: „Wer bist du?“
Leise antwortete sie: „Hör zu, Mark. Mach dir keine Sorgen um mich. Wer ist alles im Haus?“
Erneut schaute sich Mark um, bevor er raunte: „Drei weiße Südafrikaner und ein Farbiger. Dann noch die Jungs und ich.“ Sein Blick blieb an der Haustür kleben. „Der dich geohrfeigt hat, will zu dir kommen und dich ausquetschen.“
Überrascht hörte er ihr Kichern. „Na, der wird sich freuen. Mach dir um mich keine Sorgen.“
Jack trat aus der Tür. Mit in den Seiten gestemmten Armen brüllte er: „Was machst du da? Komm rein und kümmere dich gefälligst um die Jungs.“
Mark baute sich vor ihm auf. „Die Jungs sind wieder völlig durch den Wind. Glaubst du, dass diese Brutalität ihnen hilft, sich zu konzentrieren? Lass sie erst einmal wieder mit der neuen Situation umgehen.“
„Komm rein!“, zischte Jack wütend.
Mark grinste ihn an. „Das würde mich an deiner Stelle auch ärgern. Fremde bestellen, die die Gegend unsicher machen sollen – aber den eigenen Leuten nichts davon sagen.“
Jack nickte heftig. „Ja, das ist typisch für die hohen Herren!“ Er versuchte nicht, seinen Ärger und seine Frustration zu verbergen.
„Das musst du aber nicht an mir auslassen, Jack“, erwiderte Mark. „Und auch nicht an den Jungs.“ Er zögerte. „Pass lieber auf George auf. Der macht sonst Dummheiten.“
Jack sah ihn erstaunt an und grinste. „Meinst du die Kleine?“
Mark musste sich beherrschen. „Ja, Jack. Lass ihn nicht an sie heran. Oder brauchst du noch eine Katastrophe?“
Bevor Jack reagieren konnte, gellte ein markerschütternder Schrei aus dem Zimmer der Fremden. Wie von einem Skorpion gestochen rannte er ins Hausinnere. Mark hinterher. Jack riss die Tür auf und fand George zusammengekrümmt und bewusstlos neben dem Bett der Fremden. Sie saß seelenruhig auf dem Stuhl am Schreibtisch. Unschuldig lächelte sie die beiden an. „Er wollte nicht hören; seine Finger nicht von mir lassen. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihn in die Eier zu treten.“
Nur mit Mühe konnte Mark ein Grinsen unterdrücken, während Jack sich besorgt über seinen Kumpel beugte. Er tätschelte ihm die Wangen und versuchte, ihn wach zu bekommen. Nach einer Weile begann der am Boden Liegende zu stöhnen und sich auf den Rücken zu drehen.
„Hab ich dir nicht gesagt, du sollst sie in Ruhe lassen?“, brüllte Jack ihn an. „Du Blödmann!“ Wütend stieß er ihn mit der Faust in die Seite. „Schalte mal dein Gehirn ein, du Schwachkopf!“
Allmählich kam George wieder zu sich und jaulte: „Das wirst du mir büßen, du Schlampe! Verlass dich drauf!“
„Raus! Du Bastard!“, fauchte Jack. Dann drehte er sich zu der Frau um. „Das war nicht besonders klug von dir. Wie heißt du?“
„Pfeif deinen Straßenköter zurück und halte ihn mir vom Leib. Beim nächsten Mal kommt er nicht so glimpflich davon.“
Jack baute sich vor ihr auf und stemmte beide Arme in die Seite. „Wie heißt du?“, wiederholte er.
Die Frau zuckte mit den Schultern. „Nenn mich einfach Mary-Ann.“
„Wo kommst du her?“
Sie grinste ihn an. „Aus San Lameer.“
„Hast du was mit den anderen Frauen zu tun?“
„Sieht so aus“, erwiderte sie. „Die haben mir gesagt, dass es hier viele Vögel zu beobachten gibt.“
Mark sah die Unsicherheit in Jacks Augen.
„Die ist doch völlig harmlos“, mischte er sich ein. „Wie könnt ihr harmlose Touristen kidnappen? Und was machst du, wenn die Polizei nach ihr sucht und von den anderen Frauen erfährt, dass sie hierher wollte?“
„Lady“, brummte Jack, „halte dich besser zurück. Wenn die Bullen kommen, wissen wir von nichts. Kapiert?“
Zu Marks Verwunderung nickte die Frau. „Ja, hab ich verstanden. Ich verhalte mich ruhig.“
Jack stapfte hinaus und Mary-Ann zwinkerte Mark mit einem Auge zu.
Was soll das?, fragte er sich irritiert. Was hat sie vor?
*
*
*
*Donnerstag, 08. November 2012
– 06:43 Uhr – Athen (Griechenland)
Als Richard erwachte, war es dunkel. Er tastete den Nachttisch ab und knipste die kleine Lampe am Bett an. Seine Armbanduhr zeigte 06:43 Uhr. Noch ein wenig schlaftrunken ließ er sich in sein Kissen zurücksinken. Er hatte fünfzehn Stunden geschlafen. Es verwunderte ihn nicht. Immerhin hatte er eine Mammutreise hinter sich gebracht.
Früher hat mir das nichts ausgemacht, dachte er. Vielleicht ist das so, wenn man auf die sechzig zugeht. Er richtete sich auf, klopfte das Kissen zurecht und lehnte sich zurück.
Und was hat die Reise gebracht?, fragte er sich.
Xi-Jiong würde, aalglatt wie er immer war, sein Fähnchen nach dem Wind drehen. Wladimir war ein netter Kerl, wenn auch ziemlich ungehobelt. Aber bei ihm wusste Richard, woran er war. Und so, wie er ihn einschätzte, würde er sich der neuen Organisation anschließen, sofern er nur sein Gesicht wahren konnte. Klar, wenn es keine Alternative mehr gab, konnte er seine Meinungsänderung vor seinen Freunden rechtfertigen.
Aber es blieb dabei – beide wollten zuerst die Mehrheit innerhalb der Organisation.
Jetzt musste er Joannis bekehren. Wenigstens ein Patt herbeiführen.
Und dann?, fragte er sich. Ja, dann kommt nur noch Piet in Frage. Alle anderen kann ich vergessen.
Der Morgen dämmerte. Richard schlüpfte in seinen Jogginganzug und suchte die Küche. Er hatte Durst. Als er die Treppe herabstieg, sah er unter einer der Türen einen Lichtstreifen. Leises Geschirrklappern war zu hören. Nach kurzem Anklopfen betrat er den Raum und fand eine junge Frau vor, die offensichtlich das Frühstück vorbereitete. In gebrochenem Englisch fragte sie. „Sie essen?“
Er schüttelte den Kopf. „Bitte nur Orangensaft und Kaffee.“
„Gut. Sie draußen. Ich bringen gleich.“
Als er durch die Terrassentür trat, begrüßte ihn die kühle Meeresluft, die er tief einsog. Spontan machte er ein paar Dehnübungen, die seine Lebensgeister wecken sollten. Ja, gestand er sich ein, seit Wochen hatte er sein Fitnessprogramm vernachlässigt. Er fühlte sich nicht sonderlich wohl bei diesem Gedanken und beschloss, nach seiner Rückkehr in Tampa wieder mehr Disziplin an den Tag zu legen.
Die junge Frau stellte das Tablett mit dem Organgensaft und dem Kaffee auf dem Tisch ab, lächelte Richard zu und verschwand wieder im Haus. Während er den frischgepressten Saft in kleinen Schlucken genoss, ließ er den Blick über das Meer gleiten. Fast wie auf Mallorca, dachte er und atmete erneut die kühle Morgenluft tief ein. Hier könnte ich gut und gerne ein paar Tage bleiben, schoss es ihm durch den Kopf. Ja, er sehnte sich nach einer Pause. Wann hatte er das letzte Mal Urlaub gemacht? Urlaub mit Dorothy? Nur er und sie. Ohne Termine. Ohne Hektik. Ohne Anspannung.
Dorothy!
Bevor er weiter über seine Frau nachdenken konnte, erschien Joannis – ebenfalls im Jogginganzug.
„Guten Morgen, Richard. Hast du gut geschlafen?“
„Und ob!“ Richard erzählte seinem Freund von seinen Gedanken an Urlaub – mit Dorothy.
„Du bist herzlich eingeladen, mein Lieber. Gönn dir einfach mal ein paar Tage.“
Richard überlegte. „Ja, du hast recht.
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Die Töchter der schwarzen Mamba Teil V © Karin Welters / Published by LitArt-World © 2018
Bildmaterialien: © 123 RF, Matthijs Kuijpers
Cover: © Karin Welters
Tag der Veröffentlichung: 09.10.2016
ISBN: 978-3-7396-7780-4
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