Cover

~1~

 


Er war schon oft zu Besuch.

Mit 13 spielte ich selbst ein wenig Fußball und legte mich gerne mit dem Typen der Mannschaft meines Vaters an. Ein Weiberheld. Außerdem der sechszehnjährige Bruder meiner Patentante Belle, die beste Freundin meiner Mutter Celine.
Gian, so heißt er. Ich hielt nicht viel von ihm, da er immer so gemein zu mir war. Immer wenn er da war verzog ich das Gesicht, rannte zu meinem großen Bruder und flüsterte ihm zu "Der Blödian ist wieder da.", jedoch so, dass Gian es hörte. Er grinste mich ständig nur provokant an und trat an mir vorbei. Immer wieder reagierte ich mit großen Augen, stampfte in den Boden und ballte die Fäuste, während mir ein "Verdammter Blödmann." entwich.
Ich hätte ja gar nicht ahnen können, dass dieser Blödmann nunmal wirklich verdammt war.
Ich stand mit meinem Vater am Fußballfeld und wir jubelten über das perfekte Tor welches Gian schoss. "Papa wir haben gewonnen!" schrie ich mit den beiden Fäusten in der Luft. Papa hob mich auf die Schulter. Nun raste die ganze Menge auf den Rasen, genauso wie wir. Anschließend feierten wir den Sieg in einem Restaurant.
"Jaelyn ich muss zu Danger, er ist im Krankenhaus und hat sich vorhin den Arm gebrochen. Gian fährt mit dir nach Hause und Sophia wird auf dich aufpassen, verstanden?" Vater sah mich ernst an.
Ich nickte zögernd. Immerhin würde ich gerne mit zu meinem Bruder, ihn mit unserer jüngsten Schwester Jáíla trösten. Und Sophia war vielleicht lieb..aber ständig wollte sie kuscheln.
Ich sah kurz zu Gian und seufzte tief. Schon war er weg und ich verhielt mich so still zwischen den Jungen, die alle noch Pizza aßen. Gian sah mich fragend an und stand langsam auf, bevor er seinen Teil des Geldes auf den Tisch legte- Es schien aber mehr zu sein als nötig..
"Komm schon, Kleine." und schon reichte er mir die Hand, welche ich nur zögernd entgegen nahm und schließlich von ihm hab hochziehen lassen. Wir liefen gemeinsam aus dem Restaurant. Eine schwarze Limousine stand an der Straße. Ein Fahrer kam hervor und öffnete mir die Tür. Ich stieg augenblicklich ein und Gian gleich nach mir. Der Weg nach Hause war lang, weshalb ich irgendwann einschlief. Als ich wach wurde, lag ich in meinem Bett. Sophia hätte mich auf keinen Fall tragen können.
Vielleicht war Gian ja doch kein so großer Idiot.
Danger kam spät nachts mit meiner Mutter und meinem Vater nach Hause. Jáíla wurde abgeholt.
Als ich Danger sah, musste ich leise lachen.
"Du siehst bescheuert aus."
"Ich sehe aus wie du mit gebrochenem Arm, sei leise." zischte er.
"Tust du gar nicht, Blödmann!"
Extra wackelte ich mit beiden Armen und grinste spöttisch.
"Kannst du das auch?"
Er warf mir einen verärgert den Blick zu. Machte einige Schritte auf mich und trat mir in die Kniekehle, weshalb ich nach hinten kippte.
"Ich kann das, Schwesterherz."
Ein jammern wollte über meine Lippen, ich ließ es jedoch nicht zu, sonst hätten meine Eltern es mitbekommen und wir beide hätten ärger bekommen.
Was für ein Idiot.
Sophia kam auf mich zu und half mir wieder hoch, kurz darauf trat sie Danger in den Hintern.
"Hau ab."
Ich grinste ihn breit an und streckte die Zunge heraus.
Zum Glück hat Sophia mich lieber..
"Gestern hat dich Gian rein getragen."
"Gian? Ich dachte der Fahrer." gab ich Achsel zuckend von mir.
"Nein, er hat gesagt, dass ich dir sagen soll, du seist viel zu schwer."
Mein Gesicht verzog sich.
"Voll Idiot." kam leise über meine Lippen.

 

 

~2~

Wir saßen alle zusammen im Wohnzimmer und feierten unseren sechzehnten Geburtstag. All unsere Freunde waren da und sangen für uns, einige zwar sehr schief, aber es war schön. Danger nahm meine Hand, indem Moment als er sie drückte, wusste ich es war soweit die Kerzen aus zu blasen. Denn das tat er immer, bevor er die Kerzen mit seinem Atem erlosch. Bevor wir den Kuchen an schneideten umarmten wir uns.

Er ist zwar ein Idiot, dennoch könnte ich mir ein Leben ohne meinen großen Bruder nicht vorstellen.

Ich spürte seine warmen Lippen auf meiner Stirn und er flüsterte ein "Alles Gute, Schwesterherz.". Ich sah ihn mit einem breiten Lächeln an und wünschte ihm dasselbe. Er legte mir eine kleine Schachtel in die Handfläche, als ich sie öffnete erblickte ich eine Halskette. Ich bemerkte, dass dort ein Zwillingspaar in Silber eingraviert war und darunter unsere Namen. Neben der Kette lag dasselbe Armband, dass würde wohl Danger selbst tragen. Ich lächelte bis über beide Ohren und fiel meinem großen Bruder um den Hals. Seine Freunde lachten, meine Freundinnen merkten es und warfen ihnen warnende Blicke zu. Unsere Mutter sah uns mit großen Augen an und unterdrückte sich ein jammern.. Als mein Vater es merkte grinste er schamlos und nahm sie in den Arm. Danger schnitt den Kuchen an, ich verteilte die Stücke und warf jedem ein Lächeln zu. Bis Gian kam.

Er musterte mich eindringlich, grinste spielerisch und drückte seine Lippen an meine Wange. Ich lief rot an und meine Augen weiteten sich. Während er ein leises "Du wirst immer schöner." gegen meine Haut hauchte. Mein Herz.. es schlug so langsam. Ich gab ihm sein Stück Kuchen und war noch einen Moment lang sprachlos.

Danger merkte es und sah ihm skeptisch nach.

"Was will der?"

"Er hat mir nur gratuliert."

Danger wurde schnell wütend, wenn jemand eine seiner Schwestern anmachte. Und bei Gian erst recht. Immerhin hat Danger Gian mal die Freundin ausgespannt. Maylin, ein Jahr älter als wir es waren. Danger war gut mit ihr befreundet, während sie mit Gian zusammen war. Irgendwann haben sie sich ineinander verliebt. Als Schluss war, knüpfte Danger sich Hannah vor, Gian's jüngere Schwester.

Danger ist schon immer gut gewesen. Zu Mädchen zumindest und Hannah behandelte er wie eine Prinzessin. Gian hat sich jedoch immer mit Hannah gestritten, was sie sehr verletzte, weshalb Danger für Gian nur Verachtung empfindet. Beide sind dickköpfig und kommen gut bei den Mädchen an, dennoch sind sie so unterschiedlich und können sich nicht ab.

Er sah Gian noch ein paar Sekunden lang unsicher hinterher und nickte schließlich schwach.

 

~3~

 

Endlich ließ Sophia mich los, endlich hatte ich meine Ruhe, für eine ganze Woche. Jáíla und Papa würden mir so fehlen. Mom und Sophia haben mich solange umarmt, dass es für die ganze Woche reichen würde. Danger war schon bei seiner Freundin Hannah.

Ich denke er bleibt die Woche über bei ihr...

Der Idiot lässt mich schließlich immer alleine. "Ihr werdet mir fehlen. Viel Spaß am Strand!", grinsend winkte ich ihnen zu und lief langsam rückwärts ins Haus zurück. Ich nahm mir vor ein langes Bad zu nehmen. Die vier haben mir nichts außer Shampoo, Spülung und Duschgel da gelassen, also kippte ich die halbe Tube des Shampoos in das Wasser- ich liebe Schaum. Kurz nachdem ich aus der Wanne kam klingelte es und ich zog mir schnell meinen Bademantel über die Unterwäsche. Es dauerte nicht lang und schließlich stand Gian mit einer Form Lasagne vor der Tür. Er rieb sich über den Hinterkopf und sah auf den Boden. "Die soll ich von Belle bringen, damit du nicht verhungerst oder du dich nur noch ungesund ernährst." murmelte er. Ich begann zu lächeln. Meine Tante Belle denkt einfach an alles. Ich bat ihn anschließend ein, da ich nicht alleine essen wollte. Ich vergaß völlig, dass ich immer noch im Bademantel war. Erst als wir anfingen zu essen merkte ich es und sprang schnell auf. Ich tappste in schnellen Schritten an ihm vorbei, dabei zog er an dem Gürtel des Mantels. Ich merkte es erst, als ein leichter Windstoß meine Haut berührte. "Gian du voll Idiot!" rief ich aus meinem Zimmer und hörte nur noch ein lautes Lachen. Ich zog mir ein luftiges blaues Kleid an. Es passte perfekt zu meinen dunkel-braunen, schulterlangem Haar und meiner leicht gebräunten Haut. In langsamen Schritten ging ich wieder die Treppen hinunter. Ich betrat die Küche und Gian spülte seinen Teller ab. Satt war ich schon, aber ich aß das letzte Stück der Lasagne noch und legte meinen Teller in die Spüle, welchen er sofort putzte. "Warum bist du nicht mit an den Strand?" fragte er. Ich zuckte die Schultern, "Ich hätte zum ersten Mal Ruhe vor Sophia gehabt und das wollte ich mir nicht entgehen lassen.". Er sah mich fragend an und langsam hoben sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln. "Jetzt bin ich aber da, um dich zu nerven. Und was machen wir jetzt?". Ich zog die Augenbrauen skeptisch zusammen, dann wurde mir klar, dass ich sowieso nichts vor hatte. Einen Moment lang dachte ich nach. Es war schön warm draußen und die Sonne schien. Schließlich schlug ich ihm vor ein Eis essen zu gehen und er nickte mit einem Schmunzeln auf den Lippen.

Ich leckte gierig an meinem Schokoladen-Eis, während er sein Eis langsam verputzte. Er musterte mich durchgehend eindringlich und ich bemerkte, dass er sich ein Lachen verkniff. Nun verengte ich meine Lider und stieß ein leises "Was?" aus.

Wir liefen langsam den Weg in Richtung des Freibads, wenn wir weiter in diesem Tempo blieben, würden wir erst spät wieder bei mir Zuhause sein.

"Du bist immer noch wie früher, süß, frech und so verfressen.", er sah mich mit einem Schmunzeln an.

Waren das seine üblichen anmach-Sprüche? Ich weiß es nicht, dennoch wirkte es, denn mein Gesicht lief rot an. Ich lief bloß still neben ihm her und spürte seinen Blick auf mir haften. Es war schon dunkel, als wir an dem Freibad ankamen, weshalb ich dichter neben ihm lief und mich ständig umsah. Er warf einen kurzen Blick auf das geschlossene Bad und hob die Augenbrauen, als hätte er eine Idee gehabt. "Magst du schwimmen?" fragte er mich. Ein leises "Es hat geschlossen und ich hab keinen Badeanzug mit." schlich sich über meine Lippen. Im nächsten Moment kam ich mir wie eine totale Spießerin vor. Ich drehte mich zum Zaun und Gian verschwand plötzlich. Als ich es merkte, sah ich mich wieder um. Eine dunkle Gestalt kam auf mich zu. Mein Atem stockte und ich wich erschreckt zurück. Je näher die Person kam, desto mehr Angst bekam ich. Gian. Immer wieder musste der Idiot mich ärgern. Er reichte mir die Hand, während ein freches Grinsen seine Lippen zierte. 

Ich zögerte bevor ich seine Hand entgegen nahm und folgte ihm schließlich zu einer Tür, welche ins Freibad führte. Offenbar lief ich mit einem Kleinkriminellem herum, denn die Tür war offen und er sah mich stolz an.

 

Es war noch angenehm warm dafür, dass es schon ziemlich spät war. Wir standen schon gemeinsam am Sprungbrett und er nur noch in seinen Boxershorts. Bei dem Anblick seines Körpers biss ich mir unauffällig auf die Unterlippe. Er bemerkte es dennoch und grinste obszön, weshalb mein Gesicht gleich wieder rot anlief. Ich behielt mein Kleid an. Dann aber spürte ich seine Arme um meine Hüfte, an der er mich hoch hob. Er lachte und ich quietschte auf. Schließlich sprang er vom Brett und wenige Sekunden danach spürte ich wie sich das kalte Wasser an meine Haut schmiegte. Eine leichte Gänsehaut überzog meinen Körper. Ich hielt die Luft an, kniff die Augen zusammen und klammert mich an Gian.

Als wir wieder auftauchten schwamm er bis zum Rand, gegen den er mich leicht drückte. Er legte die Hände unter meine Oberschenkel, um mich so oben zu behalten. Mein Griff um seinen Nacken lockerte sich ein wenig und ich fuhr mir mit einer meiner Hände durch das nasse Haar.

"Du hättest dich ausziehen sollen. Jetzt ist dein wunderschönes Kleid nass." er neigte den Kopf schwach und formte die Lippen zu einem Schmunzeln.

"Dann hättest du mich aber halb nackt gesehen und das darf nur der, den ich irgendwann heirate." stieß ich aus meiner Kehle, es hörte sich ein wenig zittrig an.

Er grinste schief, "Spiel nicht Prinzessin.".

Ich schob die Unterlippe leicht vor und murmelte "Ich bin eine Prinzessin und tue nicht nur so." leise vor mich hin.

Langsam hoben sich seine Augenbrauen,

"Wer sagt das?".

Einen Moment lang sah ich stumm in die Luft

und schließlich erwiderte ich leise "Papa, Mama, Danger, Tante Belle, Sophia...einfach jeder.".

Er sah mich lächelnd an, "Hast du denn schon einen Prinzen?". Ich nickte nur leicht und schmunzelte breit. Sein Blick sank, "Und wen?" stieß er leise aus.

"Danger, wen sonst?" Ich sah ihn fragend an und wartete auf seine Antwort.

 

Da kam die Antwort. Er küsste mich liebevoll, platzierte eine seiner Hände an meine Wange, welche wieder rot anlief. Ich hatte zwar schon meinen ersten Kuss, doch dieser war so anders...

Als er meine roten Wangen sah, küsste er diese mit einem Lächeln. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich presste ihm meine Lippen einfach wieder entgegen und schloss die Augen. Die zehnjährige Jaelyn hätte sich zur Tode geekelt.

 

Ich fand es wunderschön.

Er trug mich auf den Rand des Beckens. Allmählich wurde es kalt und ich zitterte leicht. Er bemerkt es sofort und verschwand für einige Minuten. Ich blieb einfach am Becken stehen. Als er wieder kam, hatte er einige Handtücher bei sich. Ich griff gleich nach einem und drehte mich um. "Kannst du mein Kleid bitte öffnen?". Im gleichen Moment spürte ich seine Hand auf meiner Hüfte, während die andere den Weg zum Reißverschluss hinauf strich und diesen schließlich hinunter zog. Langsam streifte ich mir die Träger des Kleides von den Schultern, doch bevor er mehr zusehen bekam, wickelte ich das Handtuch um meine Brust. "Dreh dich um." verlangte ich von ihm. Er ging sofort drauf ein und ich konnte mich abtrocknen, wenn auch nur sehr grob. Anschließend sah ich mich um und griff mir sein Unterhemd, in das ich sofort schlüpfte. Da ich um einiges kleiner war als er, sah es schon fast so aus wie ein Kleidchen.

 

~4~

 

Er zog sich gerade sein Shirt über den Kopf. Der schöne Anblick seiner Muskeln war vorbei. Seine Jacke lag noch da. Schnell griff er nach dieser und lief auf mich zu. Seine Lippen formten sich zu einem schwachen Lächeln, dabei streifte er mir die Jacke auf die Schulter. Mein Blick hob sich in seine Augen, ich lächelte leicht, "Danke.". Ich schmiegte mich an seinen Arm und wir verließen das Freibad. Ich weiß nicht mal wie spät es war, ich ließ mein Handy Zuhause. Als wir bei mir ankamen, drückte er mir einen Kuss auf die Stirn, "Bis dann, Jaelyn.". Mein Herz schlug wieder langsamer. Ich sah ihm noch eine Weile hinterher, bevor ich in das Haus trat. Ich lief mit einem Lächeln auf den Lippen die Treppen hinauf in meinem Zimmer. Als ich mich auszog, viel mir auf, dass ich seine Jacke noch trug. Ich kramte mir die kuscheligsten Schlafsachen hinaus und schlüpfte in diese. Ich sah mir in meinem Zimmer noch einen Film an, ich jedoch schlief mitten bei diesem ein.

 

Heute würde es gut werden. Ich gehe mit einigen Freundinnen hinaus. Ich zog mich hübsch an und schminke meine Wimpern leicht und trug matt roten Lippenstift auf, welchen ich ein wenig von meinen Lippen tupfte. Als ich auf meine Uhr sah war es schon 23.25 Uhr. Chloe würde gleich da sein. Ich schlüpfte in meine schwarzen Pumps, nahm meine Tasche und spazierte aus dem Haus. Am Straßenrand stand schon ihr Wagen, ich lief in schnellen Schritten auf das Auto zu und stieg in dies ein. Sie schenkte mir eine kurze Umarmung und fuhr schließlich los. Im Radio wurde gerade ein Lied von Beyoncé gespielt. Wir waren auf dem Weg zu Lydia, anschließend zu Isa und zum Schluss zu einer Hausparty. Als wir Mädchen alle endlich vollzählig waren, fing es schon im Auto an laut zu werden.

Ich war immer ein wenig schüchtern, also stand ich immer wieder mit einigen Mädchen im Wohnzimmer. Oder wir Mädchen tanzten zusammen. Viele hübsche und auch unattraktive Jungen versuchten ihr Glück bei mir, doch scheiterte jeder, da ich mich immer verzog. Ich such jetzt mal die Mädels, es ist schon spät und wir wollten uns ja sowieso jetzt treffen. Als ich wieder im Wohnzimmer ankam, war ich alleine, denn ich hab niemanden gesehen. Dort war ein Mädchen mit dem Chloe die ganze Zeit sprach. Ich ging also auf sie zu und fragte, ob sie wüsste wo Chloe ist. "Chloe ist schon weg. Dieser Linda oder wie die auch heißt ist schlecht gewesen.".

Nach ihren Worten ging ich sofort und verließ mit einem Seufzen das Haus. Ich lief die Straße hinunter, da unten war eine Bushaltestelle. Es war windig und kalt.

Ein Auto fuhr an mir vorbei, ein kleiner Windstoß.

Ich setzte mich auf die Bank an der Haltestelle.

Ein süßer Junge lief an mir vorbei, ein kleiner Windstoß.

Ich wartete auf den Bus. Doch es kam kein Windstoß mehr. Ich wartete noch ein paar Minuten. Dann zog ich mein Handy aus der Tasche und rief ihn an. Ich war nervös, denn er hatte sich seit gestern nicht gemeldet. Wahrscheinlich schläft er schon...

"Jaelyn, was ist los?" fragte er verschlafen. Ich erklärte ihm die Situation in der ich mich befand. "Okay warte. Ich bin in fünf Minuten da, hab keine Angst.". Ich wollte noch was sagen, doch anscheinend hat er schon aufgelegt. Immer wieder sah ich mich um. Dunkelheit war das, vor dem ich mich am meisten fürchtete, dachte ich zu der Zeit...

In wenigen Minuten stand Gians Wagen an der Bushaltestelle und ich stieg augenblicklich in dies. Ich schenkte ihm ein warmes Lächeln, "Danke, Gian.". Er drückte mir seine Lippen gegen die Schläfe, "Hattest du Angst?". Langsam schüttelte ich den Kopf, "Nicht so sehr.". Nach meinen Worten fuhr er auch schon los und wir kamen nach kurzer Zeit schon bei mir Zuhause an. "Soll ich noch mit rein kommen?" fragte er mich. Ich zuckte jedoch nur mit den Schultern, "Du sollst gar nichts, du kannst, wenn du möchtest.". Nachdem ich aus dem Wagen stieg, folgte er mir und schloss das Auto mit der Fernbedienung. Drinnen angekommen warf ich gleich meine Tasche in die Ecke und tappste in schnellen Schritten auf die Küche zu. Im Kühlschrank hatte ich noch paar Sandwiches, welche ich alle auf einem Teller stapelte und diesen schließlich in das Wohnzimmer trug. Gian saß schon auf der schon lang ausgezogenen Schlaf-Couch. Das sah so kuschelig aus, weshalb ich mich neben ihn schmiss, mit dem Teller auf meinem Schoß.

Ich war schon bei meinem zweiten Sandwich, als der Film startete. Dabei schmiegte ich mich an die weichen Decken und Kissen. Als ich mich auf die Seite legte, spürte ich, wie Gian einen Arm um mich legte und an sich zog. Er küsste zärtlich meinen Nacken, "Ich geh jetzt, okay?" hauchte er leise an mein Ohr.

Mein Gesicht drehte sich langsam so gut es ging zu seinem. "Ich will nicht, dass du gehst."

Sanft küsste er mich hinter meinem Ohr, "Dann bleibe ich.".

Nach diesen Worten schmiegte er sich mit seinem Körper enger an mich und ich legte meinen Arm um seinen. Wenige Minuten danach schlief ich auch schon ein, da ich mich voll und ganz wohl fühlte. Am nächsten Morgen traf mich ein Sonnenstrahl, weshalb ich langsam wach wurde. Dabei bemerkte ich, dass ich mich in der Nacht offenbar zu ihm drehte. Ich musterte sein Gesicht einen Augenblick lang und hob zufrieden die Mundwinkel, bevor ich ihm einen zarten Kuss gegen den Kiefer drückte. Anschließend kuschelte ich mich wieder an Gian und atmete tief ein, wobei der Duft seines Shirts mir nicht entging. Ich krallte mich mit den Fingern in sein Shirt. Nicht lang darauf wurde auch er wach. "Hast du gut geschlafen, Prinzessin?".

"Komischerweise sogar sehr gut und selbst?".

"Ich bin neben dir wach geworden, was glaubst du?", dabei lächelte er leicht. Ich streckte mich ein wenig, bevor ich mich erhob und leicht über ihn beugte. Ich näherte mich seinen Lippen und drückte ihm schließlich einen sanften Kuss auf. "Ich geh schnell duschen." So erhob ich mich und machte mich auf dem Weg aus dem Wohnzimmer. "Darf ich denn nicht mit?!" rief er hinterher...

Einen Moment lang dachte ich darüber nach und ließ ein verzögertes "Nein!" über meine Lippen gleiten, während ich leise lachte. Ich war höchstens fünfzehn Minuten im Badezimmer. Nach dem ich mir eine schwarze Stoff Hotpans und ein kirschrotes Trägeroberteil anzog, ging ich mit den noch immer feuchten Haaren zurück ins Wohnzimmer. Dort war alles schon zusammen gefaltet und er saß auf dem Sofa. Er schenkte mir ein leichtes Grinsen. "Wahrscheinlich passen dir paar Sachen von Danger..Also wenn du duschen möchtest, tu es."

Nachdem Gian in das Bad ging, machte ich mich auf den Weg in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten. Mehrere Pancakes stapelten sich auf einem Teller und als Gian mit einem Handtuch um seiner Hüfte in die Küche trat, war der Teig schon fast fertig. Bei dem Anblick seines Körpers lief mein Gesicht rot an und meine Lippen pressten sich gegeneinander. Ich merkte, wie sein Blick kurz auf die Pancakes glitt und er mich anschließend eingehend musterte. "Sieht gut aus.". Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich ließ ein leises "Danke" hervor.

"Zieh dich schon mal an, dann können wir anfangen.". Er schüttelte den Kopf und setzte sich mit einem Grinsen auf den Lippen auf einen der Stühle. Langsam schüttelte ich lachend den Kopf und legte den Teller mit den warmen Pancakes auf dem Tisch ab, bevor ich zwei Teller, Besteck, Gläser und Sirup aus den Schränken kramte und sie schließlich ebenfalls auf dem Tisch abstellte.

Bei seinem ersten Bissen sah ich ihn fragend an.

"Es schmeckt sehr gut, damit wäre wohl die Frage in deinem Kopf beantwortet."

Wieder liefen meine Wangen rot an, "Das hab ich mich nicht gefragt."

Ein leises zischen schlich sich über meine Lippen, welche sich zu einem Grinsen formten. Er schnappte sich das Glas mit dem Eistee und trank einen Schluck, bevor er kurz auf lachte.

"Du siehst süß aus als Tomate."

"Sehr nett von dir, danke Gian."

"Doch nicht dafür."

Als wir mit den Pancakes fertig waren, half er mir dabei den Tisch abzuräumen. Die leeren Teller spülte ich schließlich, dabei schmiegte er sich von hinten an mich und legte seine Arme um meine Mitte. Meine Lippen formten sich zu einem warmen Lächeln, während ich meinen Kopf in den Nacken legte, sodass dieser auf seiner Schulter lag. Ich drückte meine Lippen einige Male sanft gegen seinen warmen Hals. Zwischen seinen Armen drehte ich mich zu ihm rum und schlang die Arme um seinen Nacken. An meinen Zehen drückte ich mich zu ihm hoch, schloss die Augenlider und presste ihm meine Lippen auf seine, um ihn zärtlich zu küssen. Er drückte meinen Körper enger an seinen und strich mit seinen Händen immer wieder über meinen Rücken. Seine Berührungen brachte mir eine leichte Gänsehaut, weshalb sich meine Mundwinkel schwach hoben.

Der Kuss wurde immer intensiver. Als er mich auf die Arbeitsfläche hob, zog ich ihn zwischen meine Beine, um ihm wieder näher zu sein. Plötzlich spürte ich seine Finger unter meinem Oberteil, es machte mir nichts, seine Hände waren immerhin schön warm. Ich biss ihm sanft in die Unterlippe, bevor ich mich mit einem leichten Grinsen löste, als er mit seinen Fingern an den Bund meiner Hotpans strich.

"Vergiss es."

Ich rutschte wieder von der Fläche und tappste an ihm vorbei. Währenddessen zog ich ihm das Handtuch von der Hüfte und tappste mit einem Kichern schnell an ihm vorbei. Ich merkte, wie er hinter mir her lief, weshalb meine Lippen sich zu einem leichten Grinsen hoben.

Ich rannte mit einem leisen Gelächter in mein Zimmer und kroch dort unter mein Bett. Ich hörte Gians Schritte, wie sie langsam auf meine Zimmertür zu kamen. Als die Tür sich öffnete, hielt ich die Luft an, um mir ein Lachen zu verkneifen. Meinen Kopf streckte ich dabei schwach unter dem Bett hervor, da war keiner. Plötzlich spürte ich eine starke Hand um meinen Knöchel, welche mich unter dem Bett hervor zog. Ich hatte zu viel Angst mich auf meinen Rücken zu drehen, doch als ich es tat kniff ich die Augen zu, um sein Gemächt nicht sehen zu müssen. "Wenn du mich ganz nackt sehen wolltest, hättest du's nur sagen brauchen." skeptisch hob ich die Augenbrauen und reichte ihm das Handtuch.

Als ich die Augen wieder öffnete, hatte er dies jedoch nicht um, weshalb meine Augen sich weiteten.

 

4 Tage waren vergangen und ich hatte nichts von ihm gehört. Wann würde er sich endlich bei mir melden?

Obwohl ich kann es verstehen, so peinlich wie ich mich aufgeführt hab.. Denn als ich ihn so nackt vor mir sah, wurde mein Gesicht knallrot und ich schob mich einfach wieder unters Bett. Ich wurde bisher noch nie so konfrontiert und vor allem nicht so.. Nachdem er sich dann angezogen hat, haben wir uns kurz geküsst und er ging.

Ich kleines Kind...

Komischerweise war Danger gestern da und wollte sehen "ob es mir gut geht", hm. Ein bisschen vielleicht. Noch einen Tag Ruhe..Vielleicht sollte ich den letzten Tag alleine verbringen

Im Untergeschoss hatten wir einen riesigen Pool und ich wollte einige Bahnen schwimmen. Also zog ich mir meinen Bikini an, nahm mir ein Handtuch und lief hinunter. Den Gang entlang zur Glastür, welche ich auf schob. Der leichte Chlor-Geruch stieg mir in die Nase und ein leises Seufzen schlich mir über die Lippen. Mein Handtuch breitete ich auf dem Liegestuhl aus. Anschließend griff ich nach einer Fernbedienung, um die Musikboxen anzuschalten. Von einer Sekunde auf die andere spürte ich wie sich das kalte Wasser sanft an meine Haut schmiegte. Ich ließ mich sinken, bis ich den Boden unter den Füßen spürte. Das Becken war 2,00 Meter tief und ich war nur 1,70 Meter groß. Ich zählte die Sekunden. 40, 41.. Schließlich schwamm ich wieder auf und nahm tief Luft. In wenigen Sekunden war ich am Rand des Beckens, an den ich mich leicht krallte. Mit den Füßen stieß ich mich schließlich von der Wand und fing an einige Bahnen zu schwimmen. Als ich an den Rand des Beckens schwamm, war ich völlig aus der puste, irgendwas pulsierte in meinem Kopf, was die Musik im Hintergrund nur verschlimmerte. So stieg ich schließlich aus dem Pool und legte mich einige Minuten lang auf die Liege, nach einer kurzen Pause würde ich sowieso weiterschwimmen. Ich weiß nicht warum, aber ich liebe das Wasser. Einige Minuten lauschte ich der Musik. Doch irgendwann klingelte es. Ich schlüpfte in meine Latschen, wickelte mir ein leichtes Tuch um die Hüfte und machte mich schnell auf den Weg zur Tür, welche ich sofort öffnete.

Er musterte mich von oben bis unten und grinste schief.

"Schöne Begrüßung, Prinzessin. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das jemals sagen würde, aber..zieh dich an."

Ich sah ihm nur mit zusammen gezogenen Augenbrauen an. "Warum? Wohin schleppst du mich?"

"Überraschung, jetzt los."

Während diesen Worten drückte er mich in das Haus und schloss die Tür. Ohne was zu erwidern ging ich in mein Zimmer, um mich dort schließlich fertig zu machen. Da ich nicht wusste, wohin es ging, schlüpfte ich in eine schwarze Jeans mit einer hellen Bluse und einem Blazer. Als ich unten im Flur ankam, griff ich mir meine Tasche, während er mir seine Hand reichte, welche ich sofort entgegen nahm. Er drückte mir einen kurzen Kuss auf die Wange und führte mich langsam aus dem Haus zu seinem Wagen.

"Du siehst schön aus..eigentlich wie immer."

Nach seinen Worten lächelte ich leicht. "Danke."

Nachdem er das Auto öffnete, hielt er mir dir Tür auf, ich stieg gleich ein und lehnte mich leicht zurück. Meine Tasche legte ich dabei auf dem Rücksitz ab. Als er schließlich ebenfalls einstieg, fuhr er schnell los. Es dauerte nicht lang, bis der Wagen stoppte, weshalb ich den Blick schnell aus dem Fenster warf. Ein Restaurant? Ich war wirklich nicht passend angezogen. Blöder Idiot.

Wir näherten uns dem Restaurant. Es roch schon vom weiten nach Pasta und die goldene Lichterkette, welche das Fenster schmückte wirkten auf mich. Als ich durch das Fenster sah, war keiner zu sehen, außer viele verschiedene italienische Gerichte auf mehreren Tischen. Gian zog einen Schlüssel hervor und öffnete die Tür des Restaurants, weshalb ich die Augenbrauen fragend hob. Er reagierte jedoch nicht und führte mich einfach in den riesigen Raum.

"Hast du vielleicht Hunger?" fragte er.

Während ich mich mit großen Augen umsah. Das sah alles so lecker aus. Ich nickte nur schwach, schnappte mir einen Teller und legte mir von allem ein bisschen drauf. Zum Schluss sah mein Teller aus wie ein Acht-Gänge-Menü auf einmal. Als ich fertig mit meiner Sammlung war, bemerkte ich seinen Blick, weshalb meine Wangen rot anliefen. Er aber lachte nur ein wenig.

"Anscheinend hast du ein bisschen Hunger.."

"Sei froh, dass wir nicht in einem Schokoladenmuseum sind, ich hätte dich ohne ende blamiert."

Wieder lachte er nur und machte einige Schritte auf mich zu, um mir einen liebevollen Kuss aufzudrücken.

"Solange du glücklich bist. Jetzt lass es dir schmecken."

Bei seinem Kuss schloss ich die Augen und meine Lippen formten sich zu einem breiten Lächeln. Ohne jegliches zu erwidern, fing ich an zu essen. Er setzte sich vor mich auf den Stuhl und rührte nur die Spaghetti Bolognese an. Bei der Hälfte meines Tellers wurd ich satt, weshalb ich mich entspannt zurück lehnte.

"Hast ja wirklich nur ein bisschen Hunger..Sonst hättest du alles gegessen, so wie ich dich kenne."

Ich warf ihm einen bösen Blick zu und verkniff mir los zu lachen.

"Ich will ja nicht so mager sein wie du, mein Lieber.."

Nach meinen Worten presste ich die Lippen fest zusammen, denn er sah mich warnend an. Jedoch konnte ich nicht anders als lachen, in welches er mit einstimmte.



~5~

Ich wusste, dass Gian Familie vermögend ist, meine immerhin auch..Aber das er für einen Tag lang ein Restaurant ganz allein für mich mieten würde, hätte ich nicht erwartet. Kann ein Mensch perfekt sein? Wenn ja, ist er es und all seine Taten. Nach unserem ersten Date gingen wir noch ein wenig spazieren. Wir erzählten uns gegenseitig Geschichten aus der Kindheit. Seine Eltern waren selten da für ihn, weshalb Tante Belle auf ihn aufpasste. Er wiederum passte auf seine kleine Schwester Hannah auf, doch da Gian ein Idiot ist und sie es früh merkte, behielt selbst die kleine Hannah ein Auge auf ihm. Irgendwann kam das Thema Beziehung uns war beiden klar, dass wenn wir eine führen würden, mein Vater immer ein bisschen wütend auf uns sein würde.. Aber es machte mir nichts, denn ich hab mich unsterblich in ihn verliebt. Zwar hatte ich dieses "erste verknallt sein", aber das mit Gian war so vollkommen anders. Wir kamen am 23 August zusammen und ich war nie glücklicher.

Ich bereitete schon das Mittagessen vor. Extra Papas liebstes Essen..

Ich stand schon gespannt am Fenster, ich hatte alle ja so vermisst, vor allem Mama und Sophia. Als ihr Auto auf die Einfahrt zu gefahren kam, lächelte ich breit und stürmte aus dem Haus. Im selben Augenblick indem das Auto hielt, sprang Sophia hervor und rannte auf mich zu, um mich gleich in den Arm zu nehmen. Ich drückte sie fest gegen meinen zierlichen Körper und als ich Mama sah, flüsterte ich ihr "Ich muss dir ne Menge erzählen." zu. Mama schmiegte sich einfach an uns. Mein Vater schleppte mit unseren kleinen Jáíla die Koffer in die Garage, weshalb mir ein leises Kichern über die Lippen schlich.. Immerhin machten sie die Drecksarbeit und Schadenfreude ist in meiner Familie üblich. Papa roch schon die türkische Pizza, lächelte und breitete seine Arme aus, in die ich augenblicklich sprang. Wir zwei waren unzertrennlich, ich erzählte ihm alles, dass mit Gian musste ich auch erzählen.

Wir saßen alle am Tisch und Danger kam auch endlich nach Hause, wie immer saß er zwischen Mama und Jáíla, ich weiß nicht weshalb, aber die zwei sind wie besessen von ihm. Nachdem alle verschwunden waren, half Papa mir in der Küche beim aufräumen.

"Was hast du die Woche über gemacht, Prinzessin?"

"Ich hab mich mit Freunden getroffen und..einem Typen."

Nach meinen Worten sah er mich skeptisch an.

"Kenne ich ihn? Was habt ihr zwei gemacht? Muss ich dich jetzt zum Arzt schleppen?"

Papa..Seine Sorge um mich ist einfach zu süß, aber auch ein wenig lustig, weshalb ich leise lachte.

"Du kennst ihn, ja. Wir waren schwimmen und hatten ein Date, mehr nicht. Und du musst mich ganz sicher nicht zum Arzt schleppen!"

"Okay, Kleine. Wer ist es denn?"

Ich sah auf den Boden und zupfte vor nervösität an meinen Fingern.

"Gian Descue."

Aus meinem Augenwinkel sah ich, dass mein Vater sich verzweifelt über das Gesicht wischte und gehört hab ich ein leises Seufzen. Er war bestimmt enttäuscht. Ich kenne ja selbst die ganzen Gerüchte. Gian hätte mehrere auf einmal und bla, bla. Aber er ist anders, ich vertraute ihm.

"Hast du ihn wirklich gern?"

"Ja.."

"Na gut, aber wenn er dir was antut, sagst du mir Bescheid und ich erledige das."

"Natürlich, Papa, wirst der erste sein."

Nach meinen Worten drückte ich meinem Vater einen kurzen Kuss auf die Wange und fing wieder an das Geschirr zu trocknen.

Am Abend schrieb ich Gian, um ihm Bescheid zu geben und ihn vor meinem Vater vor zu warnen.

 

Nun waren wir schon einen Monat zusammen und jedes mal, wenn er versuchte mir näher zu kommen wich ich ab. Vielleicht hatte ich doch Angst davor, dass er eine andere hat und ich ihm mein erstes Mal schenke. Vielleicht war ich zu vorsichtig...

Nachdem wir im Kino waren, fuhren wir noch zu ihm und machten dasselbe wie sonst auch. Wir kuschelten, küssten uns und ich ärgerte ihn, diesmal jedoch war es anders. Gian und ich küssten uns immer lang und intensiv, wir könnten das problemlos stundenlang tun. Er strich mit seinen warmen Fingern langsam unter mein Oberteil, weshalb eine Gänsehaut meinen Körper überzog. Dann irgendwann löste er sich von mir und ich sah ihn fragend an.

"Was ist los?" grinste er.

"Normalerweise grapschst du weiter."

"Ja, aber ich hab gemerkt, dass du noch Zeit brauchst, die bekommst du."

Ich dachte kurz darüber nach und schüttelte den Kopf.

"Die brauch ich nicht mehr."

Nach diesen Worten setzte ich mich grinsend auf sein Becken, während meine Finger ihren Weg unter sein Shirt fanden. Er zog mich wieder zu sich herunter und küsste mich zärtlich. Meine Finger glitten dabei über die Konturen seiner Muskeln. Irgendwann fuhr ich mit meinen Händen an seinen Hosenbund und öffnete schließlich langsam den Knopf. Seine kräftigen Hände strichen derweil meine Seite hinauf, bis er problemlos den Bh öffnete. Er befreite meinen Oberkörper von all dem Stoff und betrachtete mich einen Moment lang.

"Du bist wunderschön."

Meine Wangen liefen rot an. Er küsste mich wieder, diesmal jedoch verlangender. Ich löste mich nach kurzer Zeit und küsste seinen Oberkörper langsam hinab, dabei zog ich ihm so gut wie möglich die Hose von den Beinen. Mit meiner freien Hand fuhr ich langsam über seinen Schritt, unter meinen Fingern spürte ich zum ersten mal sein Gemächt, welches immer härter wurde. Plötzlich wendete er sich mit mir. Er küsste meinen Körper bis zum Bund meiner Hose, welche er mir gleich ab streifte. Als ich die Beine speizte, rutschte er weiter hinab und küsste den Stoff meines Slips. Ein Kribbeln zog sich durch meinen Körper, während ich ein leises Seufzen in die Luft hauchte. Meinen Slip schob er achtsam von den Beinen..Da er nicht mehr warten wollte, befreite er sich selbst von seiner Boxershorts. Eine seiner Hände fuhr auf meine und unsere Finger verschränkten sich. Mit der freien Hand stützte er sich neben meinem Kopf ab. Um mich abzulenken küsste er mich. Er stieß mit Absicht nur leicht zu, dennoch stöhnte ich leise gegen seine Lippen und drückte seine Hand leicht. Zwischen meinen Beinen pochte es. Seine Stöße wurden kräftiger, schneller und mein Stöhnen immer lauter. Nach kurzer Zeit gewöhnte ich mich an das Gefühl und es gefiel mir.. Irgendwann zog sich alles in mir zusammen und plötzlich eine angenehme Wärme in meinem Unterleib. Ich stöhnte laut seinen Namen und das machte ihn anscheinend so an, dass er kurz nach mir zu seinem Höhepunkt kam.

Wir lagen neben einander und regulierten unseren Atem, Händchen haltend. Gian drehte sich zu mir um, legte mir einen zarten Kuss auf die Lippen, welche sich zu einem warmen Lächeln verzogen.

"Ich liebe dich."

Ich realisierte erst im nächsten Moment, was ich sagte, weshalb ich am Ende wieder rot anlief.

"Ich liebe dich auch, Jaelyn."

 

Nachdem wir zum ersten mal Sex hatten, standen wir uns noch viel näher.

Gian legte seine Arme um meine Taille und drückte mich so eng es ging an sich. Ich stritt mich mal wieder mit Danger, natürlich wegen Gian. Hannah erzählte ihm immer wie schlecht Gian sein konnte, weshalb Danger immer wütend war, wenn ich auch nur seinen Namen aussprach. Während Gian und ich uns näher kamen, entfernte ich mich von meinem Zwilling. Vor einem Jahr schenkte er Danger mir die schöne Halskette, die hab ich verloren und seitdem hat Danger nicht einmal mehr mit mir gesprochen. Irgendwie fühlte ich mich nicht ganz. Gian versuchte mich abzulenken. In den Winterferien hatte er was geplant, nur wir zwei, aber ich wusste nicht wohin, mal wieder...

Der erste Ferientag, endlich! Mein Koffer war schon gepackt und natürlich musste meine Mutter wieder übertreiben. Sie schob einen weiteren Koffer voller Schokolade in den Flur.

"Wir Catillón Frauen brauchen das, dass ist wie...Keine Ahnung, Engel, aber wir brauchen es. Falls es schmilzt ist es noch besser, dann kannst du drin Baden."

Ich schüttelte einfach nur fassungslos den Kopf und verkniff mir so gut es ging ein Lachen. Meine Mutter ist verrückt, ich versteh nicht wie Papa das all die Jahre lang ausgehalten hat, aber dieses unnormale an ihr, macht sie so wunderbar.

Jáíla, drückte mir einen kurzen Kuss auf und kniff mir in den Hintern.. Die kleine ging ganz schön schnell ran.

"Bis bald Schnecke." und noch ein Klaps auf den Hintern, mit einem Grinsen lief sie an mir vorbei. Papa grinste, man sah ihm an, wie stolz er auf sein kleines Monster war.

Irrenhaus.

Sophia und Mama drückten mich beide gleichzeitig, anscheinend irgendein Tick von Ihnen. Als ich meinen Vater umarmen wollte, sah er mich warnend an.

"Komm schwanger nach Hause und ich knall dem Spinner eine. Wenn du das Baby bekommen hast, darf Sophia oder Jáíla dich schlagen, die können Schere-Stein-Papier spielen und gucken wer gewinnt."

Ich kicherte leise und fiel meinem Papa um den Hals.

"Bis bald, ich lieb dich auch."

Kurz sah ich mich noch einmal um, Danger war nirgends zu sehen. Mein Blick sank, ich schnappte mir die Koffer und schob sie raus. Bis Gian mir beide abnahm und sie zum Auto schleppte. Nachdem wir saßen küssten wir uns kurz und er fuhr gleich los. Es war schon spät und ich wusste nicht wohin es ging, manchmal könnte ich ihn verfluchen.

"Hinten ist ne Decke, dann kannst du dich ausruhen, es dauert noch ein wenig, Prinzessin."

Ich nickte nur schwach, meine Lider fielen wie von selbst zu, dabei spürte ich, wie er seine Hand auf meinem Schenkel platzierte.

Ich wurde wach, als der Wagen stoppte. Und sah mich gleich ein wenig um, jedoch war es noch zu dunkel.

"Wir sind da, Schatz."

Nach seinen Worten stieg ich einfach aus dem Wagen, weshalb ich gleich ein Haus sehen konnte. Ich hörte ein leises rauschen und dieser Duft... das Meer. Er hat mich ans Meer gebracht.

Als ich das erst wirklich wahrnahm, drehte ich mich zu ihm um und lächelte warm auf.

"Du bist wundervoll, dass ist toll!"

Er nahm schon die Koffer aus dem Wagen, welchen ich schließlich schloss.

Im Haus angekommen sah ich mich erst ein wenig um, mein Lächeln wurde immer breiter. Als ich die Terrasse betrat, sah ich schon das Meer. Der Mond schien hell.

Einfach wunderschön.

Gian schmiegte sich von hinten an mich.

"Gefällt es dir hier, Jaelyn?"

"Wie könnte es mir nicht gefallen?"

"Wieso stellst du in letzter Zeit Gegenfragen?"

"Wieso tust du es?"

Ich kicherte leise. Er griff nach meiner Hand und zog mich wieder mit in das Haus, er merkte, dass mir kalt wurde.

Danger war nicht mehr in meinem Kopf, er hat es eindeutig geschafft.

Wir saßen ein wenig auf dem Sofa und schauten fern, nun ja..eher küssten wir uns die ganze zeit. Seine Finger rutschten meinen Bauch hinunter. Je näher er meiner Mitte kam, desto wärmer wurde es in meinem Körper. Derweil hatte auch ich meine Finger im Spiel. Meine Hand verschwand unter seiner Boxershorts. Reizvoll langsam fuhr ich mit den Fingern bis an seine Spitze. Im nächsten Moment zog er mir das Oberteil über den Kopf und strich mir auch schon die Träger des Bhs von den Schultern.

Vollkommen nackt saß er unter mir, während ich mich immer schneller auf ihm bewegte. Mit den Fingern krallte ich mich in seine Schulter und ich ließ den Kopf genüsslich in den Nacken fallen.

Wir kamen gemeinsam zu unserem Höhepunkt. Ich blieb jedoch noch einen Moment auf ihm sitzen, um meinen Atem zu regulieren.

Als ich endlich aufstand, seufzte ich leise.

"Ich hab Hunger.", dabei schnappte ich mir sein Shirt und zog es mir über den Kopf.

"Ich auch. Hab Bock auf nen Burger."

"Wenn wir alles hier haben, mach ich uns welche."

"Meine Prinzessin muss nicht kochen, dass mach ich heute mal."

Ich hob die Augenbrauen skeptisch.

"Wir können ja auch was bestellen.."

Er lachte nur und schüttelte den Kopf, bevor er sich die Boxershorts überzog und einfach in die Küche ging.

 

Bei meinem ersten Bissen sah er mich spielerisch an.

"Du kannst wirklich kochen..Aber wer kann schon keine Burger."

Meine Mundwinkel zog ich frech in die Höhe und er sah mich bloß warnend an.

"Morgen mach ich Lasagne, dann wirst du sehen was ich alles drauf hab, Fräulein."

"Nenn mich nicht so, Idiot."

"Ich dachte, ich sei ein voll Idiot."

"Beim Essen spricht man nicht, sei leise, Baby."

Ich verkniff mir ein Schmunzeln und biss einfach wieder in den Burger.

Nachdem wir fertig waren, verzogen wir uns ins Schlafzimmer, indem ich mich gleich ins Bett kuschelte.

"Ich hab noch was für dich."

Während diesem Satz griff er nach einer kleinen Schachtel. Er setzte sich neben mich ans Bett und öffnete diese. Eine goldene Halskette, mit zwei Herzen, auf dem einen sein Name und auf dem anderen meiner. Ich nahm die Kette lächelnd aus dem Kästchen und drückte ihm einen zarten Kuss auf die Lippen.

"Die ist wunderschön, Gian. Danke."

"Ich hab lange gesucht und sie ist perfekt wie du."

Nach seinen Worten küsste ich ihn wieder, jedoch länger und liebevoller.

"Ich liebe dich, Gian."

"Ich liebe dich auch, Jaelyn. Jetzt lass uns schlafen."

Nach seinen Worten schmiegte ich mich an ihn.

Er war genauso wie immer, aber irgendetwas war anders. Ich hatte ein schlechtes Gefühl, aber wusste nicht was es war. Am nächsten Morgen wurde ich durch das Rauschen des Meeres wach. Gian schlief noch. Ich ließ ihn noch schlafen, wusch mich und bereitete anschließend das Frühstück vor. Dafür benötigte ich nicht viel Zeit. Da ich nicht wusste was ich tat, zog ich mir einfach meinen Bikini an, nahm mir ein Handtuch und ging zur Terrasse. Es war zwar kühl. Aber man gewöhnt sich immerhin im Wasser daran. Meer oder Pool? Ich entschied mich für den Pool, damit Gian mich auch fand.

Ich war nur einige Minuten im Wasser, bevor Gian am Rand des Pools stand.

"Guten Morgen."

Gleich als ich ihn sah, stieg ich aus dem Pool und schnappte mir mein Handtuch, mit dem ich mich grob trocknete.

"Auch mal wach?"

Er bekam einen sanften Kuss, bevor ich nach seiner Hand griff und ihn langsam mir in die Küche zog.

"Ich hab dir schon Frühstück gemacht."

"Ich liebe deine Pancakes."

Meine Lippen formten sich zu einem Grinsen.

"Weiß ich doch, jetzt hau rein."

Das Handtuch legte ich mir um die Hüfte, bevor ich mich auf den Stuhl setzte.

"Was möchtest du heute machen?"

"Sex on the beach." erwiderte ich voller Sarkasmus. Nach meiner Antwort schüttelte ich leise lachend den Kopf.

"Keine Ahnung, Gian. Ich weiß nicht einmal wo wir sind, also schlag du was vor."

"Ich weiß ja, dass du so n Spielkind bist, also lass uns nach Disneyland."

Meine Augen weiteten sich und ich nickte zustimmend.

"Sehr gute Idee! Dann lass ich mich da wie Prinzessin Jasmin einkleiden."

Er schüttelte schwach den Kopf.

"Du bist süß, süßer als Zucker."

Nach seinen Worten fiel mir erst auf, wie kindisch ich mich benahm, weshalb meine Wangen wie immer rot anliefen, was noch viel kindischer war.

 

Den ganzen Tag über haben wir in Disneyland verbracht. Ich glaub das war der beste Tag überhaupt. Als wir wieder im Haus ankamen war ich müde, nun ja, kleines Kind eben. Bevor ich mich ins Bett legte, nahm ich den Schokoladen Koffer an mich und legte mir eine Tafel Schokolade auf den Nachttisch. Mitternachtssnack geht immer. Gian ging noch schnell duschen. Ich nahm mir kurz sein Handy, um meine Schwester anzurufen. Beim öffnen, sah ich, wie ein Mädchen ihm mehrere Nachrichten schickte. Destiny. Eine alte Freundin meiner älteren Schwester..

Mein Herz schlug so langsam wie noch nie, es fühlte sich jedenfalls so an. Mein Atem wurde schwach. Hatte Danger vielleicht doch recht? 

~6~

 Tränen stiegen in meine Augen, als ich merkte, dass er fertig mit Duschen war. Um nicht mit ihm reden zu müssen, drehte ich mich auf den Bauch und tat so, als sei ich schon am schlafen. Ich wusste nicht was ich tun  sollte. Als er sich seine Boxershorts überzog, legte er sich zu mir und schmiegte sich an mich, dabei drückte er mir einen sanften Kuss auf das Haar. Mit den Fingerspitzen krallte ich mich leicht in die Decke und kniff die Augen zusammen. Mir schossen tausende Gedanken durch den Kopf, bevor ich spät einschlief.

Am nächsten Morgen, wurde ich wieder früher wach als Gian. Also löste ich mich aus seinem Griff und schlich leise in das Badezimmer. Mein Blick wanderte zum Spiegel, ich sah schrecklich aus. Nachdem ich mich wusch, kaschierte ich die leichten Augenringe und band mir das Haar zusammen.

Im Schlafzimmer kramte ich dir Sachen aus dem Schrank und faltete sie in meinen Koffer. Dabei nahm ich mir saubere Kleidung heraus. Als ich fertig wurde, zog ich mich schnell um und griff nach meinem Handy. Im nächsten Moment verschwand ich aus dem Zimmer und zog mir im Flur meine Jacke an, um schließlich hinaus auf die Terrasse zu gehen. Ich setzte mich auf die Treppenstufe und atmete tief ein. Immer wieder trafen mich kalte Windstöße. Dabei tippte ich ständig auf meinem Handy herum. Der Geruch des Meeres beruhigte mich ein wenig. Und nach einer halben Stunde hörte ich Schritte hinter mir, weshalb mich langsam zurück drehte. Ich zwang mir ein Schmunzeln auf die Lippen.

"Guten Morgen."

Er musterte mich eindringlich und hob eine Augenbraue leicht.

"Was ist los, hm?"

Mein Blick sank und ich dachte mir schnell eine Geschichte aus.

"Jáíla hat mich angerufen, Zuhause ist was passiert.. Deshalb wollte ich heute wieder nach Hause. Aber nur wenn du einverstanden bist."

Er hörte mir aufmerksam zu und nickte leicht.

"Natürlich, Prinzessin. Wir können sofort los, ich pack nur schnell alles zusammen."

Ich nickte nur schwach und folgte ihm zurück in das Haus.

Nachdem er mit allem fertig war, schnappte ich mir meine Koffer und tappste in langsamen Schritten aus dem Haus, geradewegs auf das Auto zu. Schließlich öffnete er den Wagen und ich verstaute die Koffer im Kofferraum, dabei griff ich noch in den Schokoladen Koffer und nahm zwei Tafeln hinaus. Anschließend stieg ich in das Auto, lehnte mich leicht zurück und riss eine der Tafeln auf, um mir gleich ein Stück Schokolade abzubrechen und zwischen die Lippen zu schieben. Dabei beobachtete er mich die ganze Zeit, bis er endlich los fuhr. Wir saßen mindestens eine halbe Stunde einfach nur still dort.

"Was ist denn Zuhause passiert?" fragte er mich.

Da ich genügend Zeit hatte, um meine Lüge perfekt zu gestalten, hatte ich die perfekte Ausrede.

"Sophia hat Stress mit ihrem Freund und weint ständig. Ich muss bei ihr sein."

"Das ihr alles füreinander stehen und liegen lasst ist bewundernswert."

Ich nickte nur stumm und ließ die Lider zufallen.

Nun ja..Ich wusste nicht wirklich, was zwischen Gian und Destiny ablief, weshalb ich mich vielleicht beruhigen sollte. Aber ich würde herausfinden, was zwischen ihnen lief.

Als wir bei mir Zuhause ankamen, küsste ich kurz seine Wange, verabschiedete mich und griff nach meinen Koffern, mit denen ich gleich zum Haus stampfte. Jáíla öffnete die Tür und ich trat augenblicklich ein, ohne auch nur noch einmal zurück zu blicken.

 

Ich fühlte mich wie ein verrückter Stalker, als ich Sophia über ihre alte Freundin Destiny ausfragte.

"Wie lange wart ihr befreundet?"

"Sehr lange, aber als ich 19 wurde ist die Freundschaft kaputt gegangen."

"Weshalb das denn?"

"Naja wir hatten Stress wegen einem Jungen, am Ende bekam ich ihn zwar, aber sie blieb zickig und machte sich dennoch an ihn ran."

"Wie alt ist die denn jetzt?"

"Ich weiß gar nicht mehr. 20 oder 21. Warum fragst du das alles?"

"Nur so. Hab sie gesehen, bevor ich mit Gian weg war."

"Warum bist du eigentlich wieder so früh hier?"

"Mir ging es nicht so gut, wegen der Sache mit Danger. Wo ist der eigentlich?"

"Als er gehört hat, dass du früher kommst, ist der abgehauen, wahrscheinlich bei Hannah."

Ich nickte schwach und ging wieder zurück in mein Zimmer. Da ich an die frische Luft wollte, zog ich mir was warmes an, zog mir eine Mütze über den Kopf und verließ das Haus. Mein Atem war langsam, aber regelmäßig und ruhig. Ich lief in Richtung Stadt, dass dauerte etwa eine halbe Stunde. Um eine kurze Pause zu machen, setzte ich mich an die Bushaltestelle. Ich überschlug die Beine und lehnte mich gegen die Scheibe der Bushaltestelle. Meine Hände vergrub ich derweil in meiner Jackentasche. Langsam strich ich über die Zigarettenschachtel in meiner rechten Jackentasche. Ich hatte lang nicht mehr geraucht, aber ich zog mir dennoch eine Zigarette aus der Schachtel. Zum Glück war mein altes Feuerzeug noch in meiner inneren Tasche der Jacke.

Bei dem ersten Zug, kratzte es leicht in der Lunge, weshalb ich leise hustete. Dann klappte es aber wieder richtig.

Ich schloß einen Moment lang die Augen und stieß den Rauch dabei langsam aus meiner Lunge.

"Hast du vielleicht eine Zigarette?" hörte ich neben mir sagen, auf jeden Fall eine Frau. Meine Augen öffneten sich und ich nickte. Sie kam mir bekannt vor. Ich zog schnell eine Zigarette aus der Jacke und gab sie ihr. Sie musterte mich.

"Bist du nicht die Schwester von Sophia?"

"Ja und wer bist du?"

"Destiny Coleman, erkennst du mich nicht?", sie lachte, "Sophia und ich haben früher immer mit dir gespielt, wenn du Streit mit deinem Bruder hattest."

"Ach ja."

Mein Blick fiel langsam an ihr herunter. Ich spürte wie mein Herz raste.

"Was ist los? Siehst echt scheiße aus, Kleine."

Ein ironisches Lachen glitt über meine Lippen.

"Nett von dir. Ach, ich glaub nur das mein Freund mich betrogen hat."

Sie zog die Brauen zusammen.

"Bist du dir sicher?"

"Nicht ganz, aber ich spüre, dass da irgendwas ist, was er mir verschweigt."

"Was fürn Arschloch."

"Ja, kann schon sein. Und das schlimmste ist, wenn man sich selbst fragt, ob man einfach nicht gut genug war."

"Wie heißt er?"

"Gian."

Ich sah mir ganz genau ihr Gesicht an.

"Und weiter?"

Mein Blick lag immer noch auf ihr.

"Descue."

Mein Atem stockte. Ihr Gesichtsausdruck sagte alles. Danke für dieses tolle Weihnachtsgeschenk, Gian. Sie wich leicht zurück und die Augenbrauen hoben sich. Ein leichter Schmerz an meinen Fingern. Ich hatte mich an der Zigarette verbrannt, ließ sie jedoch nicht los. Mit meinen Armen stieß ich mit von der Bank und schmiss die Zigarette weg.

Nach einigen Metern, drehte ich mich wieder zu ihr, hob einen Mundwinkel leicht, als ich sah, wie sie auf ihrem Handy tippte.

Ich hab ihr ins Gesicht gesehen. Gian hatte auf jeden Fall was mit ihr. Mein Atem wurde unregelmäßig, bei dem Gedanken und mir stiegen Tränen in die Augen, dennoch, ich würde nicht wegen ihm weinen. Also rieb ich mir über die Augen. Ich lief schnell, damit ich schneller zu hause ankommen würde. Auf halber Strecke, bemerkte ich, dass ein Auto von hinten kam. Gian. Sein Wagen blieb neben mir stehen. Er öffnete die Fenster.

"Komm, ich fahr dich nach Hause."

Ich lief weiter. Und er fuhr langsam hinterher.

"Komm schon. Ich will mit dir reden. Jaelyn bitte."

Kurz dachte ich darüber nach und nickte schließlich leicht. In wenigen Sekunden verschwand ich im Wagen und er fuhr gleich los.

"Was weißt du?"

"Toller Anfang, Gian, ganz toll. Also was ich weiß ist, dass du irgendwas mit dieser Destiny hattest und ich mir nicht einmal vorstellen will was."

"Soll ich dir die lange Version erzählen oder nur die kurze?"

Da wir in wenigen Sekunden schon bei mir sein würden, wollte ich die kurze Version.

"Destiny war traurig. Da kuschelten wir und irgendwie kam es zu mehr."

Ich ballte die Hände zu Fäusten. Der Wagen hielt und ich stieg einfach aus. Er lief mir noch hinterher und hielt mich am Arm fest, ich drehte mich jedoch nicht zu ihm rum.

"Jaelyn, es tut mir Leid. Keine Ahnung was mit mir los war, ich hätte das nicht machen sollen. Ich liebe dich. Du bedeutest mir alles und ich bin so dumm und mach es kaputt. Du hast was besseres verdient, ich weiß. Aber bitte gib mir noch eine Chance."

Ich lauschte aufmerksam seinen Worten und nickte schwach.

"Ich kann und will das jetzt nicht entscheiden. Ich will jetzt einfach nur noch weg von dir. Lass mich bitte."

"Okay..Aber bitte schlaf noch eine Nacht drüber, bitte, Jaelyn."

In schnellen Schritten lief ich davon, gleich auf das Haus zu und wartete schließlich, bis man mir die Tür öffnete.

In meinem Zimmer sah ich mich kurz um und ließ mich auf das Bett fallen. Mein Blick wanderte hoch zur Decke. Weinen wollte ich nicht, dennoch stiegen mir die Tränen in die Augen, während mein Atem wieder schwerer wurde. Als ich mich in meine Decke rollte platzte Sophia in mein Zimmer, ging um das Bett und musterte mich.

"Was ist los?"

Ich wollte nichts sagen, am besten nie mehr, um ihr das deutlich zu machen, vergrub ich mein Gesicht in der Decke. Sie verschwand. Die Tränen schossen einfach aus mir heraus. Einige Minuten später kam sie wieder.

"Ich hab Schokolade für dich. Beruhig dich und dann erzähl mir alles, Schwesterherz."

Sie legte die Tafel neben meiner zur Faust geballten Hand und als sie wieder ging, griff ich nach dieser.

Die Tafel Schokolade war in wenigen Minuten schon aufgegessen. Ich beruhigte mich, ja, dennoch wollte ich nicht mehr reden. In meinem Zimmer lief Musik. Im Moment Back to black, von Amy Winehouse. Es passte irgendwie, aber machte mich umso trauriger. Die Tränen liefen ununterbrochen über meine Wangen. Langsam klopfte es an der Tür.

"Jaelyn? Darf ich rein?", es war eindeutig Danger.

Schnell wischte ich mir die Tränen aus den Augen, ich blieb still. Er trat in mein Zimmer und musterte mich gleich. In wenigen Sekunden kam er auf mich zu und nahm mich fest in den Arm. Ich schmiegte mich eng an meinen Bruder an. Wir saßen noch einige Minuten in aller Stille dort.

"Was hat er gemacht?" fragte er mich. Ich hörte den Hass in seiner Stimme heraus. Mein Gesicht vergrub ich in seinem Shirt und bei dem Gedanken begann ich wieder zu weinen.

"Er hat mich betrogen."

Nach meinen Worten drückte er mich noch ein wenig an sich. Irgendwann trat mein Vater mit meiner Mutter in mein Zimmer. Mom schickte die zwei raus und kniete sich vor mein Bett. Sie nahm meine Hände in ihre und sah mich mit Mitgefühl an.

"Baby, ich weiß nicht was los ist. Aber ich weiß, dass du ein starkes Mädchen bist. Dein Vater und ich haben nur starke Kinder bekommen. Ich bin mir sicher, dass du noch ein bisschen Zeit brauchst und du bald wieder Lächeln kannst. Auch wenn wir alle dein Lächeln in der Zeit über vermissen werden."

Ich rieb mir mit den Fingern über die Augen und nickte schwach.

In der Zeit erzählte Danger meinem Vater was passiert ist. Als ich mit meiner Mutter aus meinem Zimmer trat, kam Jáíla und erzählte mir, dass Danger weg ist. Mir war klar, was er tun würde.

~7~

Als Danger nach Hause kam, war seine Lippe blutig und er hatte eine Platzwunde an seinem Auge. Ich sah ihn besorgt an, während meine Mutter ihm das Blut von der Lippe tupfte.

"Jaelyn, alles ist in Ordnung. Du solltest die lieber sorgen um den Pisser machen."

Mom lachte leise.

"Babyboy, ich hoffe du hast ihm ne Rippe gebrochen."

Ich sah beide ungläubig an. Während Papa seinen Arm um meine Schulter legte.

"Ihr zwei müsst immer alles mit Gewalt regeln. Aber gut gemacht, mein Sohn."

Ich schmiegte mich leicht an Papas Schulter und seufzte.

"Mir geht's trotzdem nicht besser. Das du Gian haust hat nichts gebracht, Danger."

"Mag schon sein, aber er hat es verdient."

"Und was ist Hannah?"

"Hannah ist wütend auf Gian, weil er das getan hat."

Ich nickte schwach und drückte meinem Bruder einen kurzen Kuss auf die Wange.

"Danke Danger."

"Für dich doch alles."

Nach seinen Worten verschwand ich wieder in meinem Zimmer und schlief irgendwann ein.

 

Am nächsten Tag schrieb Gian mir.

 

"Sei um acht Uhr an der alten Sporthalle."

 

Die Nachricht löschte ich gleich wieder. Ich tappste in wenigen Schritten aus meinem Zimmer und klopfte gegenüber an die Tür von Danger. Seine Tür war immer verschlossen. Nach kurzer Zeit öffnete er die Tür. Der Duft von Marijuhana stieg mir in die Nase. Bei Danger war das selbstverständlich.

"Du kommst sonst nie her, möchtest du mit deinem großen Bruder kuscheln oder willst du hier aufräumen?"

Ich schüttelte den Kopf, ging auf das Sofa zu und ließ mich drauf fallen. Dabei griff ich mit den angefangenen Joint und zog einmal dran, dabei hustete ich leise. Danger sah mich unsicher an.

"Wenn du was rauchen willst, dreh dir ein und nimm mir nicht mein Zeug weg! Bist ja schlimmer als Mom."

Er schloss die Tür und langsam stieß ich den Rauch aus meiner Lunge.

"Wir sind Geschwister, die müssen sich alles teilen. Also sei leise und komm her."

Ich zog noch einige Male, bevor ich ihm den Joint reichte. Heute abend würde ich mich mit Gian treffen. Danger verschwand kurz, um was zum Trinken zu holen. Ich vergaß den Schmerz, den ich empfand und meine Gedanken waren frei. Kurz vor sieben Uhr, ging ich zurück in mein Zimmer, um mich um zu ziehen. Als ich um halb acht, das Haus verlassen wollte, drückte Danger mir einen Joint in die Hand. Schließlich verließ ich das Haus. Ich kam um viertel vor acht an der Sporthalle an und zündete mir den Joint an. In diesen fünfzehn Minuten fing die Wirkung erst an. Gian kam pünktlich und ich stieg in seinen Wagen. Ich musterte mir sein Gesicht, nichts, ich empfand nichts. Danger hatte ihm ein blaues Auge geschlagen, sonst sah man eigentlich nichts.

"Schön dich zu sehen."

"Was willst du, Gian?"

"Ich will dich aufmuntern. Deshalb hab ich eine Überraschung und es ist kein versuch dich zurück zu gewinnen."

Schon fuhr er los. Nach kurzer Zeit schniefte er tief.

"Riecht es hier nach Gras?"

"Nein. Konzentrier dich auf die Straße."

Die restliche Fahrt über war ich still. Als wir ankamen, sah ich mich erstmal um. Wieder standen wir vor einem Gebäude.

"Schließ die Augen."

Ich zögerte erst, bevor ich seiner Anweisung folgte. Er nahm meine Hand um mich zu führen. Langsam folgte ich ihm, bis wir stehen blieben. Eine halbe Minute stand ich dort, bis er mich durch eine Tür führte.

Nachdem er die Lichter an machte ließ er mich los.

"Öffne deine Augen."

Als ich meine Augen öffnete, sah ich mich mit geöffnetem Mund um. Wir waren im Schokoladenmuseum. Er wusste wie sehr ich Schokolade liebe. Ich machte gleich einige Schritte auf den Schokoladenbrunnen und formte die Lippen zu einem breiten Lächeln. Ich hatte zuvor was geraucht, weshalb ich mich wie im siebten Himmel fühlte. Gian zog mich vorsichtig an sich und lächelte leicht.

"Gib es zu, die Idee ist klasse."

Es fühlte sich an wie immer, weshalb ich mich eng an ihn schmiegte. Meine Lippen schenkten ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.

"Ich weiß ich hab gesagt, dass es kein Versuch sein soll, deine Meinung zu ändern, aber klappt es ein wenig?"

Dabei setzte er sich auf den Rand des Brunnens und zog mich auf seinen Schoß. Ich nickte nur schwach und ließ meine Hände über seinen Oberkörper streichen. Zärtlich küsste er meinen Hals hinauf zu meinem Ohr und hauchte "Sehr gut" leise in mein Ohr. Bevor er seine Lippen sanft auf meine drückte. Ich erwiderte seinen Kuss, jedoch sah ich immer wieder Bilder von Destiny und Gian in meinem Kopf. Es fühlte sich an, als würde mein Herz brechen. Da ich mich selbst nicht mit dem Kuss quälen wollte, unterbrach ich ihn, indem ich mich zur Schokolade beugte und meinen Finger in die Schokolade schob.

"Ich wusste, dass du die Finger davon nicht lassen würdest."

Dabei drückte ich ihm meinen schokoladigen Finger auf die Nasenspitze.

"Schokolade ist eben süß und ich liebe süßes."

Er tunkte seinen Finger in die Schokolade und fuhr mit seinem Finger über meine Lippen. Zarte Küsse bedeckten meinen Hals, bevor er mit seiner Zunge über meine Lippen fuhr.

"Genauso wie du."

Den Schmerz unterdrückte ich, während ich von seinem Schoß rutschte. Er jedoch hielt mich an der Hüfte fest.

"Ich will in die Schokolade, lass mich los."

Ich befreite mich aus seinem Griff und stieg auf den Rand.

"Jaelyn hör auf, dass wäre voll die Sauerei."

Um mich abzulenken rutschte ich langsam in die Schokolade. Im Hintergrund Gians Lachen. Mir war gar nicht nach Lachen zumute. Mein Körper versank in der Schokolade.

Als ich wieder auftauchte, sah Gian mich ungläubig an.

"Du bist verrückt."

"Du weißt doch, dass ich Schokolade toll finde."

Er zog mich vorsichtig an den Rand und küsste mich.

"Ich weiß, aber du bist toller."

Einerseits waren seine Küsse schön und ich wollte mehr, jedoch tat es auch weh. Ständig diese Bilder von ihm und Destiny. In dem Moment nahm ich mir vor den Schmerz zu unterdrücken. Ohne Gian würde es mir noch schlechter gehen.

Er hob mich aus dem Brunnen und wir verließen das Museum.

Gian nahm mich noch mit zu ihm. Dort nahm ich ein langes Bad. Da ich ein paar Sachen bei ihm hatte, zog ich mir diese über. Ich wurde langsam wieder nüchtern und müde. Im Schlafzimmer ließ ich mich einfach auf sein Bett fallen, während er Essen machte. Als er wieder kam, schlief ich schon fast. Ich spürte wie er seine Lippen auf meine Schläfe drückte und mir ein "Gute Nacht, Prinzessin." zu flüsterte.

~8~

Am 23 Mai wurde ich endlich achtzehn. Gian schenkte mir den Schlüssel zu seiner Wohnung. Wir kamen uns wieder näher. Dafür hat sich Danger immer mehr von mir entfernt. Er war davon überzeugt, dass Gian mich wieder betrügen würde. Ich traute Gian zwar selbst nicht, dennoch konnte ich ihn nicht einfach gehen lassen, selbst wenn es mein Herz zerstörte. Sophia war inzwischen verlobt und hat einen Sohn. Elyar, so hieß Sophias Vater, süß der kleine. Jáíla hatte im vergangenen halben Jahr ihren ersten Liebeskummer und Danger ist mit Hannah zusammen gezogen, weshalb ich ihn gar nicht mehr sah. Nach meinem achtzehnten Geburtstag zog ich gleich zu Gian. Ich begann ihm immer mehr zu vertrauen. Als wir fertig mit dem einräumen meiner Sachen waren, legten wir uns in unser gemeinsames Bett. Ich schmiegte mich eng an ihn und küsste ihn liebevoll.

"Ich liebe dich, Gian."

Zärtlich strich er mit seinem Daumen über meine Wange.

"Ich liebe dich auch, für immer."

Ein Lächeln zauberte sich auf meine Lippen und ich schlief zwischen seinen starken Armen ein.

 

Zu Weihnachten traf die ganze Familie sich immer. Ein halbes Jahr nachdem ich zu Gian zog, sah ich zum ersten mal Danger wieder. Ich wusste nicht, ob er noch wütend auf mich war. In der Zeit, in der ich Danger nie sah, freundete ich mich mit Hannah an. Sie erzählte mir immer wie es Danger ging. Man konnte ihr Vertrauen.

An Weihnachten sprachen Danger und ich nicht miteinander. Mom merkte es irgendwann und zwang uns zwei aus dem Wohnzimmer. Aus Jáílas Ecke hörte man nur ein schadenfreudiges "Da bekommt jetzt jemand ärger.".

Papa sah grinsend hinterher. Sophia, mit ihrem Verlobten sahen einfach schnell weg und taten so als sei nichts.

"Warum verhaltet ihr euch wie kleine Kinder?! Ihr zwei habt euch ab jetzt wieder lieb oder Mama nimmt dir deine Süßigkeiten weg und dir Danger dein geliebtes Motorrad!"

Sie war so laut, dass die anderen das wahrscheinlich alle hörten. Wir nickten nur schnell und nahmen uns in den Arm.

"Ihr solltet euch einander sagen wie lieb ihr euch habt."

Sie sah uns ernst an.

"Ich hab dich lieb, Danger."

"Ich dich auch."

Er schmunzelte schwach. Als wir das Zimmer betraten sah Jáíla uns mit einem knallrotem Kopf an, sie verkniff sich los zu lachen.

Jeder bekam ein Geschenk. Meine nahm ich mit nach Hause und öffnete sie dort.

Als ich Dangers Geschenk an mich öffnete, sah ich meine Kette, die, welche Danger mir zu unserem 16 Geburtstag schenkte. Ein warmes Lächeln überzog meine Lippen.

 

Einige Wochen vor Gians 22 Geburtstag beschlossen Gian und ich, in einem Bettenlager einzubrechen. Wir wollten nur ausprobieren, wie es ist Sex auf einem Wasserbett zu haben. Also taten wir es.

Er lag über mir, dass klappte jedoch nicht so gut. Als ich mich jedoch mit ihm wendete ging es viel besser und schneller..

Außerdem waren wir auf der Suche nach einem runden Bett. Ich hackte mich in das System des Bettenlagers und schickte uns kostenfrei das Bett zu. Dabei saß ich auf Gians Schoß. Nachdem wir uns lang küssten, sah ich ihn fragend an.

"Wirst du mir jemals wieder weh tun?"

"Nein, nie wieder, versprochen."

"Gut."

"Außerdem hab ich das letzte mal Drohungen von deiner Mutter bekommen. Sie hat ein ganz schön großes Aggressionsproblem bei dem was ihre Kinder betrifft. Das will ich mir nicht nochmal antun."

"Wirst immer einsichtiger."

"Stimmt."

"Gian?" fragte ich ihn leise.

"Was ist los, Prinzessin?"

Ich dachte wirklich Wochenlang darüber nach..immerhin hatte ich nichts zu tun und erst recht gelangweilt war ich, wenn Gian weg war. Mit 19 Jahren würde es zwar nicht so einfach werden..dennoch.  “Ich will ein Baby.”

Er sah mich einen Moment lang ungläubig an, bis er jedoch zu lächeln begann. Mein Herz raste.

"Willst du das wirklich?"

Ich nickte schnell. Seine Lippen lagen im nächsten Moment wieder auf meinen und wir küssten uns eine Weile lang nur leidenschaftlich.

Bevor wir aus dem Bettenlager gingen, bestellte ich uns auf Kosten des Hauses zwei Babybettchen, eines in blau, dass andere in rosa.

Sechs Wochen nachdem wir diese Entscheidung trafen, war ich beim Arzt. Ich war tatsächlich schwanger. An Gians Geburtstag würde ich ihm sagen, dass ich schwanger bin. Als ich nach Hause ging, war Gian nicht da. Schließlich schlief ich alleine ein. Am nächsten Morgen, war er immer noch nicht da. Normalerweise schrieb er mir, wenn er nicht kommen konnte. Er kam erst am nächsten Tag, den Tag darauf hatte er Geburtstag. Wir aßen abends gemeinsam. Als ich ihm endlich die Neuigkeit erzählen wollte, ging er. Ich fragte mich, wohin er um die Uhrzeit hingegangen war. Mir schossen wieder die schlimmsten Gedanken in den Kopf und ich verkroch mich in unserem Bett, meine Arme um meinen Bauch geschlungen, mit Tränen in den Augen. Ich schloss die Lider, um nicht los zu weinen. Gian kam spät nachts wieder nach Hause. Und wieder unterdrückte ich alles, tat so, als sei ich am schlafen.

Vier Wochen vergingen und ich fühlte mich so Seelen allein. Ich verhielt mich aber so wie immer. Wahrscheinlich hat er mich wieder betrogen, es fühlte sich zumindest so an. Abends verschwand Gian immer und kam nachts oder erst am nächsten Tag wieder. In der Zeit weinte ich in unserem Bett. Gesagt, dass ich schwanger war, hab ich auch nicht. Mein Herz zerbrach von Tag zu Tag mehr. Acht Wochen nach dem Arzt-Besuch bekam ich nachts plötzlich Unterleib schmerzen. Ich blutete. Wusch die Bettwäsche und duschte. Am nächsten Tag, ging ich zum Arzt. Mein Baby war tot. Innerlich war ich gebrochen. Ich trug mein totes Kind in mir. Niemand merkte, dass ich kaputt war. Gian verschwand abends immer und ich lebte mein Leben weiter. Ich traf mich mit meinen Freundinnen. An einem Abend war ich mit Chloe auf einer Party.

Wir setzten uns zu jungen Männern, die gerade Pott rauchten. Einer der Typen zog mich an sich. Er sah nicht schlecht aus. Wir führten ein langes Gespräch. Tyson ist sein Name. Ich merkte, dass er gefallen an mir hatte, ließ ihn dennoch abblitzen. Nachdem ich daran dachte, wie ich  Gian betrügen würde, wollte ich nicht mehr feiern. Dennoch dröhnte ich mich zu. Das war das einzige was mich den ganzen Schmerz nicht mehr fühlen ließ.

 

Ein Jahr verging und alles blieb beim Alten. Mein Herz war immer noch gebrochen. Gian verschwand meistens abends und meine Partys nahmen kein Ende..gebracht hat es nichts, denn statt den Kummer zu mindern, stärkten sie ihn noch mehr. Die letzte Woche war schrecklicher als sonst. Immer begann ich zu weinen, wenn ich auch nur an Gian dachte. Ich hielt meine große Liebe nicht mehr aus.

"Gian?"

"Was ist los, Schatz?"

"Betrügst du mich wieder?"

"Nein."

Ich nickte leicht und senkte den Blick.

"Du fehlst mir."

"Wieso?"

"Wir haben uns voneinander entfernt. Wenn dann will ich dich ganz oder gar nicht."

"Du hast mich doch ganz für dich alleine."

Meine Koffer waren schon gepackt, ich stand einfach auf und nahm mir den Koffer.

"Ich kann das nicht mehr. Du bist nicht da, in Zeiten in denen ich am meisten brauche."

Ich Idiot..Er wusste ja gar nicht was los war. Trotzdem, ich ging. Staute den Koffer in den Kofferraum und fuhr los.. Nach Hause, endlich. 

~9~

Die Beziehung war endgültig vorbei. Mein Herz schlug lange nicht mehr langsam. Ich veränderte mich immer mehr. Meinem Vater erzählte ich nichts mehr. Ich redete mit niemandem. Nicht einmal mein bester Freund wusste wie es mir wirklich geht. Allen spielte ich was vor. Ständig war ich auf Partys und ständig kam ich erst am nächsten Mittag wieder, weil ich mit irgendeinem Fremden Sex hatte. Die Trennung von Gian hat mich kalt gemacht. Gefühle gingen nicht mehr, ich ließ einfach keine mehr zu. Mama wurde wieder schwanger, ich hab mich gefreut.  Als meine Geschwister zur Welt kamen, war ich wieder bei irgendeinem Kerl. Nach diesem mal, wollte ich mit meinen nächtlichen Touren aufhören. Ein paar Tage, nachdem ich aufhörte feiern zu gehen, ging ich alleine spazieren. Auf dem Rückweg traf ich einen attraktiven Mann. Je näher ich ihm kam, desto mehr erinnerte ich mich an jemanden.

“Tyson?”

Der Mann sah mich einen Moment lang an und runzelte die Stirn. Das er mich nach sio langer Zeit wieder erkannt hat freute mich. Er brachte mich nach Hause und wir tauschten die Nummern aus. Am Abend telefonierten wir stundenlang. Einige Tage später saßen wir bei ihm auf der Couch, rauchten ein bisschen und aßen Pizza.

"Holst du mir nen Pudding bitte?" fragte ich ihn mit klimpernden Wimpern.

"Für dich doch alles."

Er stand auf, um mir einen Pudding zu bringen. Tyson und ich waren irgendwie nur wie Freunde, aber trotzdem herrschte Anspannung. Er hatte vor kurzem mit seiner Freundin Schluss gemacht, den Grund wusste ich nicht. Als er wieder kam, sah ich ihn fragend an.

"Würdest du wirklich alles tun?"

"Alles."

"Dann kauf mir nen Hasen."

Er zog die Augenbrauen zusammen und nickte schließlich zustimmend. Schließlich machten wir uns auf den Weg.

Zwischen all den Tieren sah ich mich mit großen Augen um.

"Egal wie süß die anderen sind, du bekommst nur einen."

Mit einem leichten Schmollen nickte ich und nach kurzer Zeit fand ich einen kleinen Hasen mit langen Ohren.

"Den will ich!"

"Den bekommst du. Such dir schon mal einen Käfig aus."

In schnellen Schritten ging ich auf die Käfige zu und sah mir alle genau an. Tyson kam schnell wieder und nahm den ausgewählten Käfig an sich, um alles schließlich zu bezahlen. Den Hasen trug ich in meinen Armen.

Im Auto setzte ich ihn in den Käfig. Wir kamen nach kurzer Zeit bei mir Zuhause an. Nachdem wir den Käfig an der perfekten Stelle abstellten, legten wir uns auf mein Bett. Den Hasen legte ich mir dabei auf den Bauch und strich ihm übers Fell.

"Wie nennst du ihn?"

"Chester."

"Er sieht nicht aus wie ein Chester."

"Dann halt Sheldon."

Tyson lachte und schüttelte skeptisch den Kopf.

"Bleib bei Chester, Baby."

Ich nickte zustimmend.

"Bist du jetzt glücklich, Prinzessin?"

"Wer sagt, dass ich eine Prinzessin bin?"

"Du siehst so aus und bekommst was du willst."

"Hast recht. Willst du denn auch etwas? Ich erfüll dir mal einen Wunsch."

Chester hüpfte von meinen, auf Tysons Bauch und er streichelte ihn

"Erfüllst du mir denn auch wirklich jeden?"

Er beugte sich zu mir und stützte sich mit einer Hand in der Matratze ab, während ich nur leicht nickte.

"Dann küss mich."

Ohne einen Moment zu zögern beugte ich mich zu ihm und drückte meine Lippen zärtlich auf seine. Damit ich mich nicht zurückziehen konnte, legte er seine Hände an meine Hüfte und zog mich auf sein Becken, nachdem er Chester auf dem Boden absetzte. Ich schmiegte mich eng an ihn und küsste ihn verlangend. Er erwiderte das Verlangen und fuhr mit seinen starken Händen an meinen Hintern, drückte mich fest gegen seinen Schritt, während ich mein Becken fest an ihn rieb. Seine Hände wanderten langsam unter mein Oberteil, welches er immer höher schob. Bis er sich meinen Lippen entzog, um mir das Oberteil über den Kopf zu ziehen, ich tat ihm im nächsten Moment gleich und kurz darauf lag ich schon unter ihm. Mein Blick wanderte über seinen muskulösen Körper und ich biss mir leicht auf die Unterlippe. Achtlos ließ er meinen Bh auf den Boden fallen, kurz darauf meine Jeans. Ich zog ihn zu mir herunter, wendete uns und küsste seinen Oberkörper hinunter, dabei strich ich ihm die Hose von den Beinen. Meine Hand fuhr wie von selbst unter seine Boxershorts, während ich ihn verlangend küsste. Mit festem Druck bewegte ich meine Hand auf seinem Glied. Bis er mich mit einem Ruck wieder auf die Matratze schubste und meine Beine auseinander zog. Die Boxershorts nur leicht herunter gezogen. Leicht schob er meinen Slip zur Seite und legte seine Hände an meine Hüfte, um mit einem tiefen und kräftigen Stoß in mich einzudringen. Immer wieder stieß er mit aller Härte in mich. In meinen Stöhnen versteckte ich seinen Namen. Mein Körper zog sich nach kurzer Zeit schon zusammen. Jedoch bewegte ich ihm mein Becken schnell entgegen. Eine seiner Hände fuhr an meine Brust, welche er zu kneten begann. Bisher kam ich selten so schnell zu meinem Orgasmus. Ein starkes Kribbeln durchzog meinen Körper. Er kam kurze Zeit nach mir zu seinem Höhepunkt und ließ sich neben mir fallen. Mein Atem war schwer. Ich brauchte ein wenig Zeit, bis ich diesen reguliert habe.

"Den Wunsch hätte ich früher äußern sollen."

Ich drehte mich zu ihm und grinste schwach.

"Kommt drauf an wie früh. Immerhin hattest du eine Freundin. Wenn du mich das früher gefragt hättest, hätte ich dir eine geknallt."

"Ich hätte den Knall aber nicht verdient. Ich wünschte sogar, ich hätte es früher getan."

"Wieso das?"

"Weil ich ihr dann ins Gesicht hätte sagen können, dass ich sie betrogen habe und so hätte ich dich früher genießen können."

Nach seinen Worten stand ich einfach auf, mit der Decke um die Brust gewickelt. Ich suchte nach Chester, nahm ihn zwischen die Arme und streichelte ihn.

"Betrogen zu werden ist nicht schön."

Er murmelte leise vor sich hin, ich verstand es jedoch "Du kuschelst lieber mit dem Hasen, statt mit mir."

Ich grinste schwach.

"Ich weiß es, sag das ihr und nicht mir."

Tyson wurde also betrogen. Er verstand mich. Ich setzte den Hasen in den Käfig und krabbelte wieder zu ihm aufs Bett. Mein Bein legte ich angewinkelt auf seinen Schritt.

"Das tut mir leid."

"Sie sollte sich entschuldigen. Jetzt lass uns über was anderes reden, bitte."

Ich nickte schwach.

"Vielleicht sollten wir uns anziehen."

"Von mir aus, könnten wir immer nackt bleiben."

"Ja aber wenn wir wieder Sex haben sollten, ist es toller.. Ist immerhin wie ein Geschenk auspacken. Also wie Geburtstag, Ostern und Weihnachten, ohne das, wäre Silvester scheiße."

Er hob die Augenbrauen leicht, drückte mich auf den Rücken und legte sich zwischen meine Beine.

"Bei mir wird Silvester immer gut, auch ohne Geburtstag, Ostern oder Weihnachten."

Ich hauchte ihm leise "Beweis es." gegen seine Lippen.

Er drückte mir einen zarten Kuss auf. Bevor er an mir runter rutschte, meinen Körper mit Küssen bedeckte. Als er zwischen meinen Beinen ankam, küsste er meinen Scham und umspielte meine empfindlichste Stelle mit seiner Zunge, bis mein Unterleib warm genug war und er mich noch einige Sekunden mit zwei Fingern bearbeitete. Mein Stöhnen schallte. Mein Herz pochte schneller. Irgendwann entzog er sich mir, legte meine Beine auf seine Schulter und stützte sich neben meinem Kopf ab, bevor er mit einem harten Stoß in mich eindrang. Mir drang gleich ein lautes Stöhnen über die Lippen. Er wusste auf jeden Fall was er tat. Kurz vor meinem Orgasmus entzog er sich immer wieder langsam und stieß fest zu. Als ich begann seinen Namen zu Stöhnen, wurden seine Bewegungen wieder schneller, weshalb ich nach kurzer Zeit zu einem heftigen Orgasmus kam. Mein Körper wurde von Wärme überflutet. Seine Länge rieb noch paar Sekunden meine Scheidewände, bevor er sich in mir ergoss. Langsam löste er sich von mir und drückte seine Lippen kurz zart auf meine.

"Das war ein lautes Silvester."

"Ja und wahrscheinlich hat das jeder mitbekommen."

"Unwichtig. Weil ich jeden Tag mit dir Silvester feiern werde."

 

Während ich meinen Spaß hatte und Tyson immer näher kam, kam das Unglück wieder auf mich zu.

Tyson und ich verbrachten ein Paar Wochen zusammen. Es war so anders. Ich ließ langsam wieder Gefühle zu. Dennoch wusste ich nicht was ich für Tyson empfand. Wir waren nicht zusammen, aber irgendwie auch doch und ich war vollkommen zufrieden damit. Meine Mutter wusste nichts von ihm. Sie dachte, ich bräuchte Gian wieder, zumindest dass er der einzige ist, dem ich irgendwas anvertrauen könnte. Also meldete sie sich bei ihm, sie sagte ihm, dass ich mich verändert hätte und mit niemandem mehr rede. Dazu sagte sie ihm, wo er mich wann antreffen könnte.

Gegen achtzehn Uhr ging ich immer beim Sportplatz Joggen. Nach einer halben Stunde stand Gians Wagen dort. Ich zog meine Kopfhörer aus den Ohren und lief in langsamen Schritten auf den Wagen zu. Dabei neigte ich den Kopf.

"Was willst du, Gian?"

"Du fehlst mir. Außerdem wollte ich wissen wie es dir geht, also bitte lass uns bisschen reden."

"Mir geht's gut. Jetzt weißt du es und kannst wieder gehen."

"Jaelyn verarsch mich nicht. Ich weiß, ich hab dir weh getan und es tut mir auch Leid. Du sollst mir jetzt auch nicht sofort um den Hals fallen und so tun, als wäre nichts passiert. Ich will einfach nicht ganz aus deinem Leben gestrichen werden. Willst du mich etwa für immer hassen?"

"Ich hasse dich nicht, aber ich kann dir nicht verzeihen.”

"Du musst mir nicht verzeihen, aber ich will nicht das du mich aus deinem Leben streichst. Denn auch wenn das alles gemacht habe, ich habe dich dabei nie mit Absicht verletzen wollen, weil du mir unglaublich wichtig warst und auch immer noch bist."

"Ich bin gegangen, weil du anscheinend keinen Bock mehr auf mich hattest, warum kommst du jetzt wieder?"

"Ich hatte nie keinen Bock auf dich! Rede nicht so einen Schwachsinn! Ich hatte einfach nur das Gefühl dir nicht das geben zu können, was du verdienst und das kann ich auch nicht. Aber ich will dich auch jetzt nicht verletzen. Ich will doch nur, dass es dir gut geht. Und vorher werde ich nicht einfach mein Leben leben.", dabei drehte er lenkte er seinen Blick aus dem Fenster. "Hast du 'nen Neuen?"

"Okay. Naja, ich hab jemanden, Tyson, aber zusammen sind wir nicht."

"Ich will nicht, dass du so eine kalte Person bist. Du hast dich sehr verändert, jedenfalls wurde mir das gesagt und das sollte nicht so sein. Nur weil ich scheiße gebaut habe, solltest du nicht anderen die Schuld geben.” Vorsichtig sah er mich wieder an. “Ok..und hast du Gefühle für ihn?"

"Niemand der mir nahe steht, sollte wissen wie ich leide, unnötige Belastung. Ich weiß nicht was ich für Tyson empfinde, immerhin liebe ich dich noch. Aber ich bin mir sicher, dass wenn wir zusammen wären, Tyson mir nie weh tun würde."

"Das ist doch keine Belastung. Es ist nur Belastung für dich, wenn du es alles für dich behältst. Irgendwann platzt du. Du solltest an dich denken, ja von mir kommt das komisch. Tyson..hm. Dann solltest du aufpassen. Ich habe auch nie aufgehört dich zu lieben, Jaelyn und das mein ich ernst. Aber wahrscheinlich sollten wir beide damit aufhören. Du solltest herausfinden, was du für ihn empfindest."

"Es sollte jedem egal sein, wie es mir geht, also hör doch einfach auf zu diskutieren. Ich werde schon herausfinden was ich für ihn empfinde. Was interessiert dich das eigentlich?"

"Mich interessiert es aber, wie es dir geht. Ich weiß, dass das mit uns nichts mehr wird, daher will ich einfach nur sicher gehen, dass es dir gut geht."

"Okay. Mir geht's gut, Gian."

"Du sollst die Jaelyn sein, die du vor meinen scheiß Aktionen warst und dann kannst du wieder richtig glücklich werden. So wirst du es nicht, auch nicht mit diesem Tyson."

"Nein Gian, ich werde ganz sicher nicht die alte Jaelyn, nach all deinen scheiß Aktionen. Also lass mich jetzt in Frieden!"

Er warf den Blick verzweifelt auf den Boden und seufzte leise.

"Ich habe die letzten Monate nur überstanden, weil ich zwischendurch nach dir gefragt habe, aber da du mit niemandem ehrlich redest, musste ich ja selbst fragen. Tut mir leid, dass ich dich noch liebe und mir Sorgen um dich machen, verurteil mich doch deswegen. Du liebst mich, aber willst mich los werden, ich versteh dich nicht, echt nicht. Aber ich tu dir jetzt einfach ein Gefallen und verschwinde. Tut mir Leid, dass ich deine Zeit verschwendet habe."

Als ich ihn hab gehen sehen brach meine Welt zusammen, es war wie bei unserer Trennung, ich stand dort und weinte. Er merkte es und kam wieder auf mich zu.

"Es tut mir ja Leid. Ich kann einfach nicht über das reden was ich fühle, weil es so unbeschreiblich ist. Und ich will dich auch nicht von mir stoßen, generell niemanden, doch ich kann einfach nicht vertrauen. Wenn ich die Alte wäre, könnte ich es, aber das bin ich nicht. Es tut mir ja Leid."

Während meinen Worten, sah ich auf die Erde und Tränen rollten langsam über meine Wangen. Einen Augenblick später spürte ich Gians Daumen auf meinen Wangen, welche mir die Tränen weg wischten. Meine Mundwinkel hoben sich schwach.

"Hör auf zu weinen und dich zu entschuldigen. Ich nehme dir das nicht übel, nach allem hab ich das verdient, wirklich. Ich liebe dich noch so verdammt sehr und du fehlst mir, dennoch will ich nicht, dass du mir sofort verzeihst. Du sollst nur nicht einfach aus meinem Leben verschwinden, ich brauche dich nämlich zu sehr." 

~10~

Gian und ich spazierten ein wenig, es beruhigte mich. Er legte seinen Arm um meine Schulter und ich schmiegte mich an seine Seite. Es fühlte sich genauso an wie damals..als sei nichts geschehen. So sicher und wohl.

"Ich wünschte, dass ein Hund jetzt angelaufen käme und dir in das Bein beißt, Gian."

"Warum das denn?"

"Es wäre einfach witzig."

"Aber dann müsstest du mich wieder gesund pflegen."

Wir liefen gerade an der Eisdiele vorbei. Ich murmelte kaum hörbar "Will ‘n Eis."

"Ich würde dich ganz sicher nicht gesund pflegen, Gian."

Er blieb stehen und zog mich zur Hintertür der Eisdiele.

"Wegen dir will ich jetzt auch ein Eis. Und wenn du mich nicht gesund pflegen würdest, wäre es unfair."

In wenigen Sekunden knackte er die Tür und wir liefen in die Eisdiele. Schnell ging ich auf die Eistruhe zu und öffnete sie. Mein Blick schweifte über den Raum und fand schließlich Löffel und nahm mir einen, mit dem ich gleich in dem Schokoladen Eis zu löffeln begann. Gian lehnte sich neben mich an die Eistruhe und musterte mich, während er mir den Löffel aus der Hand nahm und selbst anfing in dem Eis zu löffeln.

"Ich kann jetzt auch Türen knacken."

Während meiner Worte grinste ich stolz und nickte, um meine Worte zu bestätigen. Er platzierte beide Hände auf meinen Wangen und sah mich ernst an.

"Mach das jemals alleine und ich leg dich übers Knie, bis du Tage lang nicht mehr vernünftig laufen kannst."

"Pff, ich mach es trotzdem."

"Du bist zu klein und schön für den Knast, ich sag's dir nur mal."

"Keine Sorge, ich komm schon mit Frauen klar."

Ich zwinkerte ihm grinsend zu.

"Was meinst du damit?"

"In den letzten Monaten hab ich sehr viele sexuelle Erfahrungen gesammelt, mehr musst du nicht wissen."

Er sah mich mit großen Augen an und musterte mich ungläubig.

"Das hast du nicht, sei leise."

Ich verkniff mir zu lachen und zuckte die Schultern leicht. Anschließend schob ich mir wieder einen Löffel Schokoladen Eis zwischen die Lippen. Er beobachtete mich und blickte auf meine Lippen, über die ich mit meiner Zunge fuhr. Seine Lippen kamen meinen näher und drückten mir einen liebevollen Kuss auf, ich jedoch unterbrach ihn, mein Blick gesenkt. Gian wich zurück.

"Es tut mir Leid, Jaelyn."

Ich schüttelte den Kopf.

"Ist nicht schlimm, wirklich."

Er nickte schwach, während ich meinen Löffel zur Seite legte.

"Wenn wir zurück laufen, kann ich dich direkt mit nach Hause nehmen."

"Das wäre nett, danke."

Und machten wir uns auf den Weg zum Auto.

 

Am nächsten Tag, ging ich wieder zu Tyson, die letzten Wochen war ich jeden Tag mit ihm gewesen. Seine Anwesenheit schenkte mir ein wenig Trost. Diesmal war es jedoch anders, denn wir sprachen zum ersten mal über das was wir füreinander empfunden haben. Wir beide waren noch nicht ganz über unsere Ex’s hinweg. Erst wenn wir alles geklärt hätten, würden wir zusammen kommen. In der Zeit dazwischen würden wir einfach lernen uns zu lieben. Wir lagen in seinem Bett und ich schmiegte mich eng an ihn.

"Ich zieh bald um. Baust du mir dann mein Bett auf?"

"Du willst alleine in eine Wohnung ziehen?"

"Es ist ein Haus und ja will ich."

"Das geht nicht gut aus. Ich bleib dann immer bei dir."

"Dann zieh doch gleich ein." meine Lippen formten sich zu einem breiten Grinsen.

Er nickte schwach.

"Gute Idee, sind ja schließlich sowieso immer zusammen."

Ich hätte nicht gedacht, dass man so etwas so schnell klären könnte. Meine Lippen formten sich zu einem breiten Lächeln, welches er mit seinen Lippen überdeckte. Er küsste mich liebevoll, während meine Finger langsam seinen Oberkörper herunter glitten. Was wir auch taten, es führte immer zu Sex.

"Heute quäle ich dich mal, Liebling."

Ich rieb meinen Scham fest gegen sein Glied, welches noch überdeckt von seiner Boxershorts war. Dabei spürte ich, wie seine Länge immer härter wurde.

"Wer sitzt denn hier schon nackt auf dem anderen?"

Seine Lippen formten sich zu einem spielerischem Grinsen.

"Ich könnte dich auch quälen, ohne dich auch nur anzufassen."

Er hauchte zart gegen meine Lippen.

"Beweis es."

Ich spielte in meiner Kindheit nicht nur Fußball, zudem schickte meine Mutter mich zum Kickboxen und Ballett, also konnte ich mich reizvoll dehnen. Meine Schritte führten zum Türrahmen. Mit einem schnellen Ruck drückte ich mich gegen den Türrahmen und schob mein linkes Bein den Türrahmen hinauf. Tyson konnte also alles sehen. Er hob die Augenbrauen gespannt, während ich mit meinen Händen meinen Bauch hinab fuhr.

"Ich liebe es, wenn du mich berührst."

Er biss sich auf die Unterlippe und sah an mir herunter.

"Zeig mir mal, wo du von mir berührt werden willst."

Seine Stimme war so reizvoll, genauso wie der Gedanke daran, wie er mich berührt. Ich fuhr mit meinen Fingern an meinen Scham, während meine Lider genussvoll zu fielen.

"Hier."

"Und jetzt zeig mir genau, wie du von mir berührt werden willst."

Er brachte mich dazu, meinen Kitzler zu bearbeiten. Mehrmals stieß ich ein leises Seufzen aus. Ab und an warf ich meinen Blick auf ihn. Meine Mundwinkel hoben sich, bei seiner Reaktion leicht. Er beobachtete mich ganz genau, bis er dem Druck nicht mehr ganz stand hielt.

"Darf ich auch mal?"

Ich nickte schwach und entzog meinem Scham meine Finger. Er zog sich schon die Boxershorts aus und kam auf mich zu.

"Nimm bloß dein Bein nicht runter."

Bei mir angekommen, packte er mich grob und drehte mich zum Türrahmen, gegen den er mich leicht drückte, dabei entzog er mir die Hände und hielt diese fest in seiner. Mein Bein legte er über seine Schulter. Mein Atem prallte gegen das Holz des Türrahmens. Mit einem kräftigen Stoß drang er in mich ein. Zwischen meinen Beinen pochte es schon und in dieser Position, spürte ich seine Länge bis zum Anschlag in mir. Es drang gleich ein lautes Stöhnen aus meiner Kehle. Dieses Gefühl in mir, war perfekt, dennoch spürte ich es nicht lange, da ich nach einigen schnellen, kräftigen Stößen mit einem lauten Stöhnen zu meinem Orgasmus kam. Er stieß noch einige Male fest zu, bevor er sich in mir ergoss. Langsam ließ er meine Hände wieder los und entzog sich mir. Seine Hände fuhren mit leichtem Druck meinen Oberkörper herunter. Ich ließ mein Bein herunter, als er mich wieder zu ihm drehte. Liebevoll küsste er mich und ließ seine Hände an meine Hüfte wandern, an der er mich näher an ihn zog. Im nächsten Augenblick hob er mich auf sein Becken und drückte mich mit dem Rücken gegen die Wand.

Meine Arme legte ich derweil um seinen Nacken und ich fuhr langsam mit meinen Fingern über seine warme Haut. Er fuhr mit seiner Zungenspitze langsam über meine Lippen und legte die Arme fest um meinen Körper. Dabei trug er mich zum Bett und wir ließen uns fallen. Ich klammerte mich wie ein Äffchen an ihn und küsste seinen Hals, bis ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub und ruhig einschlief.

 

Kurz bevor wir mit unserem neuen Zuhause fertig waren erhielt ich von einem alten Freund von Danger, Jeremih eine Nachricht. Ab und an schrieben wir, wenn er irgendwas von Danger wollte, ich vertraute ihm, da ich ihn schon seit unserer Jugend kannte. Er wusste, wie es mir ging, weshalb wir wieder öfter Kontakt zu einander hatten. Ich war fast glücklich. Gian war wieder in mein Leben getreten und Tyson ist perfekt. Dann kam aber eine der letzten Nachrichten von Jeremih.

 

"Du tust mir schon Leid..dass du fast nichts mitbekommen hast. Ich kann jetzt verstehen, warum du dich verändert hast. Also, Destiny und Gian hatten schon vor längerer Zeit was am laufen und dein Ex hat sie geschwängert. Sie sind Eltern von einem gesunden Jungen geworden. Soweit ich weiß, hatten die beiden schon viel früher Zweisamkeiten geteilt, auch schon da, wo er mit dir zusammen war. Er hat dich die ganze Zeit über betrogen."

 

Nach diesen Zeilen zerbrach ich. Ich wollte weinen, konnte es jedoch nicht. Stimmte das? Hatte er mich die ganze Zeit über angelogen? Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Also fuhr ich einfach los.. Ich hielt vor der Wohnung meines Bruders, stieg aus dem Wagen und klingelte.

"Wer ist da?" hörte ich durch die Sprechanlage.

"Danger mach schon auf."

Wahrscheinlich hörte er an meiner Stimme schon heraus, dass etwas los war.

Ich erzählte ihm alles, selbst das mit der Fehlgeburt und brach beinahe zusammen. Als er mich in den Arm nahm, weinte ich ununterbrochen. Alles nur eine Lüge. Die Nacht über blieb ich erst einmal bei Danger. In seiner Nähe fühlte ich mich unantastbar. Am nächsten Tag fuhr er mich nach hause. Ich wusste, dass er wütend sein würde, doch was er dann tat, hätte ich mir nicht denken können...



Ich fühlte mich, als würde ich leben um Schmerz zu empfinden. Vor allem nachdem Danger ohne jeglichen Grund mit Hannah Schluss machte. Hannah tat mir Leid. Immerhin war es meine Schuld. Danger hätte es nie getan, wenn ich nicht wäre. Ich entschuldigte mich bei Hannah, stattdessen war sie wütend auf ihren Bruder. Sie sagte, sie würde Gian hassen, weil alles was er tut, auf die zurück fällt. Nachdem auch herauskam, dass Danger ihr einen Antrag machen wollte, brach sie den Kontakt zu Gian ab. Meine Mutter konnte Gian zwar nie wirklich leiden, aber das hat selbst sie verletzt. Immerhin hatte sie ihm am Ende hin vertraut. Sie sagte ihm, dass er sie enttäuscht hat. Meine Mutter fragte ihn etwas, auf die er selbst nicht die Antwort kannte.

War es das wert?

Inzwischen war es zwischen Destiny und Gian aus, weshalb ich mich fragte, warum er sich wohl wieder bei mir gemeldet hat.

Tyson verstand mich und wir verschoben den Einzug in das Haus.

Das was mich am meisten erschütterte, war Gians Sohn. Bei den Gedanken daran, dass er für sie da war, brach mir das Herz. Immer und immer wieder zerbrach mein Herz. Ich weiß nicht weshalb, doch Gian tat mir Leid. Er wurde von allen gehasst, nur wegen mir. Selbst Tante Belle war sauer auf ihn. Ich aß Tage lang nichts und wenn, dann nur süßes. Draußen wartete ich auf Tysons Wagen, stattdessen hielt Gians Wagen vor mir. Er stieg aus und kam ohne seinen Blick von mir abzuwenden auf mich zu. In wenigen Sekunden würde ich wahrscheinlich anfangen zu weinen.

"Können wir reden?"

Ich sah ihm einen Moment lang stumm an.

"War das alles nur gespielt? War ich die einzige in der Beziehung die wirklich geliebt hat? Lebst du eigentlich um mir ständig weh zu tun?"

"Nein, Jaelyn, dass war alles echt. Du bedeutest mir genauso viel wie damals, deswegen kam ich doch wieder.. Nicht um dir wieder weh zu tun. Ich wollte dir davon erzählen, aber doch nicht direkt als Einstieg in ein Gespräch. Jaelyn, es tut mir so Leid. Ich kann mir vorstellen das du sauer bist."

Mir liefen einige Tränen über die Wangen und ich schüttelte schwach den Kopf. Da kam endlich Tyson. Ich rieb mir über die Augen. Tyson stieg aus dem Wagen und lehnte sich dran. Während er uns beobachtete.

"Ich bin nicht sauer, sondern gebrochen."

Mit diesen Worten ging ich an ihm vorbei zu Tyson. Provokant drückte er mir seine Lippen entgegen.

"Hast mir gefehlt, steig ein und denk nicht an diesen Wichser."

Auf seine Worte hin stieg ich einfach ein. Gian sah mir noch hinterher. Tyson fuhr gleich zum nächsten Fast Food Restaurant, weil er wusste, dass ich nichts aß.

"Was möchtest du haben, Prinzessin?"

"Ne kleine Pommes."

Er nickte schwach und ich hielt nach einem Tisch Ausschau. Kurze Zeit später kam er auch schon mit dem Essen. Ich schob mir eine Fritte nach der anderen zwischen die Lippen.

"Baby du musst was richtiges essen."

Also hielt er mir seinen Burger hin.

"Wenn du nicht wenigstens drei mal abbeißt, lass ich dich hier sitzen und du kannst zu Fuß nach Hause."

Ich seufzte leise und bis daher drei mal in seinen Burger. Er drückte mir einen kurzen Kuss an die Schläfe. Bei Tyson fühlte ich mich wenigstens ein wenig besser. Meine Lippen formten sich zu einem leichten Lächeln.

"Du bist toll, Tyson."

"Das weiß ich doch. Ich bin der aller beste und du bist die Glückliche die den aller besten abbekommen hat."

Grinsend zwinkerte er mir zu. Unter einem leisen Lachen schüttelte ich den Kopf. Er wusste, wie er mich aufmuntern konnte. Ich war dabei mich immer mehr in Tyson zu verlieben, das war mir ab dem Moment klar. Er war wirklich der beste..Der Beste, für mich jedenfalls. Als wir das Restaurant verließen, verschränkten wir die Finger ineinander. In dem Moment wurde mir klar, dass wir uns wie ein richtiges Pärchen verhielten, obwohl wir gar nicht zusammen waren. Bei meinen Eltern ließ er mich schließlich raus.

"Bis morgen, Prinzessin."

"Bis dann."

 

Ich war unzufrieden mit dem was ich Gian sagte. Es war schon spät, dennoch würde ich ihm heute noch sagen, was er mir angetan hat. Mitten in der Nacht stieg ich in meinen Wagen und fuhr los. Bei Gian hielt ich an und ging zögernd auf das Haus zu. Ich wartete schließlich, bis er die Tür öffnete. Als Gian öffnete begann mein Herz zu rasen, ich redete einfach drauf los.

"Du kannst einfach nicht allein sein. Ich war alleine und das war so schmerzhaft.. Du hast mich gefragt, weshalb ich so auf Distanz gehe..Ich wollte nicht wieder verletzt werden,  aber du hast es wieder mal geschafft, als wäre es deine verkackte Aufgabe mir ständig weh zu tun. Ich weiß noch wie wir Babybettchen bestellt haben, soll ich sie dir und deiner Traumfrau vorbei bringen? Jemand der seine Traumfrau schon gefunden hat, hat keine weitere der er wahrscheinlich dasselbe gesagt hat. Du wusstest wie mich das verletzen würde. Hättest du nicht einfach von Anfang an die Finger von mir lassen können? Aber ok, ich bin selbst schuld. Ich wusste, dass du ein Arschloch bist. Und das schlimmste; nach all dem Scheiß verteidige ich dich noch bei meinem Vater und meiner Mutter, einfach bei jedem der davon was mitbekommen hat. Ich beschreib dir das Gefühl meines Schmerzes mal.. es ist so, als würdest du mich langsam erwürgen und immer fester zu drücken. Du bringst mich um. Du hast mich ganz leicht ersetzt und mir das Gefühl gegeben, dass Destiny so viel besser ist als ich. Jetzt wo du das weißt, geh ich."

Als ich umkehren wollte, hielt er mich am Arm, ich drehte mich jedoch nicht, sondern ließ ihn einfach reden.

"Ich wollte dir wirklich nicht wieder weh tun, dass ich dich geküsst habe tut mir besonders Leid, das war für mich selbst unerwartet, weil ich einfach nur Zeit mit dir verbringen wollte, dabei war es nicht mein Ziel dir näher zu kommen, eben weil alles noch so unklar mit Destiny war. Aber du hast recht. Ich kann nicht alleine sein. Und ich bin total egoistisch, weil ich weder dich noch sie verlieren wollte. Ich habe es mir auch nicht ausgesucht. Und ich schwöre auf alles was mir noch geblieben ist, es war nie so geplant, du solltest die Mutter meiner Kinder werden und die Frau an meiner Seite. Weißt du wie glücklich ich war, als wir das Babybett bestellt haben? Ich wollte nie was anders als das, es war zu perfekt. Durch meine Dummheit habe ich das alles kaputt gemacht. Ich kann seit Tagen nicht schlafen, weil ich nur daran denke, wie weh ich dir getan habe..ich wollte das nie. Du verdienst es wie eine Prinzessin, nein, eine Königin behandelt zu werden, du verdienst nur gutes, aber ich bin nicht fähig für sowas.  Ich habe deinem Vater versprochen dir nie weh zu tun, ich wollte das es bei uns so perfekt wird, wie bei deinen Eltern..aber irgendwas wollte es nicht, dann ist so eine Scheiße passiert. Du warst und bist meine Traumfrau, das wird sich nie ändern. Du musst mich auch vor keinem verteidigen, sie haben alle recht. Lass sie auf mich los gehen, schlimmer geht es eh nicht mehr. Ich habe schon alles verloren, was mir wichtig war, was ich geliebt habe.. über Jahre. Das alles zerreißt mich richtig..aber weißt du was mir wirklich am meisten weh tut? Dein Leiden, was du gerade beschrieben hast..Ich wünschte ich könnte es ungeschehen machen und dir all den Schmerz wegnehmen. Du bist nicht schlechter als Destiny, kein Stück, denk das bitte nicht. Du bist wundervoll und verdienst wirklich nur das beste, was ich nicht bin, weil ich ein Arsch bin. Aber es gibt Kerle die verdienen dich, Jaelyn. Irgendwann kannst du wieder vertrauen und glücklich sein..nicht mir, aber mit jemandem. Ich werde aber nie aufhören dich zu lieben."

Seine Worte trafen mich..ich wollte nie, dass es ihm schlecht geht. Ich drehte mich kurz zu ihm rum, legte meine Lippen liebevoll auf seine und küsste ihn einen Moment lang.

"Ich liebe dich auch, Gian."

Er drückte seine Lippen wieder kurz auf meine, bevor er mich los ließ und ich in der Dunkelheit verschwand. Inzwischen war meine größte Angst Gian zu verlieren, auch wenn er mir ständig weh tat. Ich brauchte ihn viel mehr, als ich dachte.

 

Am nächsten Tag war ich in unserem Haus und wartete auf meinen Tyson. Ich hatte ihm versprochen rot zu tragen. Ich trug rote Seide mit leichter Spitze, damit es reizvoller wirkte. Er liebte es mich in dieser Farbe zu sehen, weshalb es mich nicht wunderte als es begann stürmisch zu klingeln. Ich öffnete ihm schließlich die Tür und er musterte mich einen Moment lang.

"Rot steht dir so gut."

Er drängte mich zurück in das Haus und verschloss die Tür. Seine Lippen presste er verlangend auf meine. Ich erwiderte seinen stürmischen Kuss leidenschaftlich, bevor er mich auf sein Becken hob und in das Wohnzimmer trug. Dort ließ er mich auf dem Sofa ab und zog sich im nächsten Moment sein Shirt über den Kopf, bevor er meine Beine spreizte und sich zwischen diese kniete. Seinen Blick ließ er dabei abermals über meinen Körper fallen. Als er begann meinen Körper zu liebkosen, fuhr er mit seinen Fingern an meinen Scham, achtlos stieß er zwei seiner Finger in mich. Nach kurzer Zeit kam schon ein Dritter dazu. In mir spreizte er die Finger immer wieder. Mir seiner Zunge bearbeitete er meinen Kitzler. Weshalb es nach kurzer Zeit pochend heiß zwischen meinen Beinen war. Nachdem er mir seine Finger entzog leckte er über diese. Anschließend zog er sich die Hose von den Beinen. Wir hatten zwei Wochen keinen Sex mehr gehabt, dass ihn das so wahnsinnig machen würde, hätte ich nicht gedacht.

"Beug dich über die Lehne."

Ich führte seine Anweisung augenblicklich aus und krallte mich in den Stoff des Sofas. Mit einer Hand drückte er mich tiefer hinunter, weshalb mein Hintern höher lag. Seine freie Hand legte er an meinen prallen Hintern und kniff leicht hinein. Schließlich stieß er seine Härte bis zum Anschlag in mich. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper. Während ich mich ihm entgegen bewegte. Ich ließ den Kopf genüsslich in den Nacken fallen. Mit seiner Hand fuhr er in mein Haar und zerrte leicht daran, als ich den Schließmuskel verengte. Mein Stöhnen wurde lauter. Ich spürte ihn immer intensiver, mein Körper bebte. Ein leichter Schlag auf den Hintern. In meinem Stöhnen hörte man seinen Namen. Ich war nach kurzer Zeit gekommen, wie auch er. Seinen Erguss verstrich er langsam hin zu meinem zweiten Loch. Qualvoll langsam drang er in mir ein. Dieses Gefühl kannte ich bisher noch gar nicht. Gemeinsam stöhnten wir leise auf. Ich gewöhnte mich schnell an das Gefühl und begann ihm mein Hintern entgegen zu bewegen. Wieder prallte seine Hand auf meiner Haut ab und ich kam mit einem lauten Stöhnen zu meinem Orgasmus. In meinem Unterleib pochte es weiterhin. Ich löste mich langsam von ihm, als er sich in mir ergossen hatte. Meine Beine zitterten leicht und ich blieb noch einen Moment in der Position.

"Alles in Ordnung, Prinzessin?"

"Und wie."

Nachdem er sich hinter mir hin legte, legte ich mich neben ihn und schmiegte mich eng an ihn. Dabei breitete er die Decke über uns aus und legte seinen freien Arm um mich.

"Du gehörst nur mir."

"Sind doch noch gar nicht zusammen, Tyson."

"Offiziell nicht, aber trotzdem will ich dich nur für mich."

Ich senkte den Blick.

"Gestern ist was passiert.."

"Was denn?"

"Gian hat mich geküsst."

"Deswegen hast du so reagiert..weil du dachtest du hinter gehst mich, hm? Ich finde das nicht gut, natürlich, aber wir sind nicht zusammen, du kannst machen was du willst." 

~11~

 

Zum Glück war Tyson nicht sauer. Er wollte zwei Tage später mit ein paar Freunden für eine Woche verreisen. Die zwei Tage bevor ich ihn beim Flughafen raus ließ, waren wir unzertrennlich. Ständig hingen wir aneinander und wie es dann wurde, als wir alleine zu Hause waren könnten die Nachbarn wahrscheinlich berichten..

In den zwei Tagen war nicht nur das schön.

 

Gian und ich versuchten uns an zu freunden. Es lief ganz gut. Wir schrieben aber nur und Tyson wusste es.

Als ich Tyson schließlich am Flughafen raus ließ, küssten wir uns einen Moment lang leidenschaftlich, dabei drückte er mich leicht an sich. Im nächsten Augenblick sah ich ihm auch schon nach. Also stieg ich in seinen Wagen und fuhr los. Da ich die ganze Woche über nicht alleine sein wollte, holte ich meinen kleinen Bruder bei meinen Eltern ab..Die zwei benötigten auch mal Zeit alleine, immer hing ihnen einer an der Backe. Nach dem ich Baby Jace abholte, machte ich mich auf den Weg zu Sophia. Dort nahm ich ihren Kleinen entgegen. Er ist ziemlich groß geworden, ein kleines Dickerchen. Mit den beiden fuhr ich schließlich zu Danger nach Hause, da er mit Hannah im Urlaub war. Im Wohnzimmer verbrachten wir drei erst mal ein wenig Zeit, sahen uns Kinderfilme an und spielten blinde Kuh. Am Abend wusch ich beide und legte mich anschließend mit ihnen auf das große Bett. Am nächsten Morgen klingelte es früh. Die Jungen schliefen noch und ich machte mich schließlich auf den Weg zur Tür. Als ich sie öffnete stand Gian draußen. Ich bat ihn schließlich ein.

"Wir haben schon halb elf, warum bist du noch nicht wach gewesen?"

Ich rieb mir langsam über die Augen.

"Ich hab zu lange mit den Kindern gespielt und bin sehr müde."

Gian zog die Augenbrauen leicht zusammen und musterte mich.

"Wessen Kinder?"

Ich verdrehte seufzend die Augen und ließ ein sarkastisches "Meine." über die Lippen schleichen.

Ich ging mit ihm in die Küche, in der ich schon einmal Frühstück für Elyar machte. Jaces Brot wollte ich ihm später machen. Als ich Elyar weckte streckte er mir die Arme entgegen.

"Tante Jae?"

"Ja, Kleiner?"

"Hast du gut geschlafen?"

Ich lächelte über diese Frage von dem Kleinen.

"Mit meinem kleinen Helden neben mir, schlafe ich immer gut."

Dabei küsste ich seine Schläfe. Im Badezimmer stellte er sich auf den Hocker und begann sich zu waschen. In der Zeit nahm ich Jace zwischen die Arme, um ihm die Windel zu wechseln und um ihm wieder was frisches an zu ziehen. Als Elyar fertig war, rannte er auf mich zu und lächelte.

"Tante Jae, darf ich meinen Superman T-Shirt heute anziehen?"

"Natürlich! Schau mal aufs Bett, Elyar."

Mit einem breiten Lächeln nahm er das T-Shirt und zog es sich zu gut es ging über den Kopf, ich half jedoch noch einmal nach. Jace setzte ich dabei auf meine Hüfte. Nachdem Elyar auch fertig wurde, gingen wir gemeinsam in die Küche. Meine Brauen hoben sich und ich verkniff mir ein leichtes Lächeln, als ich Gian betrachtete. Elyar sah Gian fragend an, er kannte ihn noch gar nicht. Doch Jace freute sich, er kannte Gian schon durch Tante Belle. Jace streckte den Arm nach ihm aus. Gians Lippen zierten ein Lächeln. Vorsichtig reichte ich ihm den Kleinen. In wenigen Minuten schmierte ich Jace ein Brot, schnitt den Rand ab und viertelte es. Anschließend schob ich Gian den Teller hin. Elyar aß schon fleißig, während ich mich gerade erst setzte und tief einatmete.

"Wie geht's dir, Prinzessin? Siehst ziemlich fertig aus."

"Mir geht's gut, Gian, keine Panik. Was machst du überhaupt hier?"

"Wollte nur mal vorbei schauen. Außerdem wollte ich schauen, ob meine kleine Schwester hier auch gemütlich lebt."

"Und wie findest du es?"

"Wenn ich alles gesehen hab, sag ich es dir."

Er grinste leicht, während er dem Kleinen immer wieder etwas von dem weichen Brot gab. Elyar sah in seine Schüssel.

"Bekomm ich jetzt ein Eis?"

Ich lachte leise und schüttelte den Kopf.

"Nein, jetzt ist es noch zu früh. Aber nachher im Schwimmbad, okay, Elyar?"

Er nickte schwach und ich reichte ihm sein Fläschchen Saft. Als alle mit ihrem Frühstück fertig waren, brachte ich die Jungen ins Schlafzimmer, da es dort für die zwei am sichersten war, wenn sie alleine waren. Während sie Peter Pan schauten, zeigte ich Gian die Räume des Hauses.

"Schön, aber bei uns war es schöner."

"Nein, Hannah hat hier alles was sie braucht."

"Und du hattest mich."

Nach seinen Worten drehte ich mich leicht zu ihm, verschränkten die Arme ineinander und lehnte mich gegen die Tür.

"Ich hatte dich nie wirklich."

Sein Blick sank und er schüttelte den Kopf.

"Glaub mir, ich hab es versucht, ich wollte das mit uns so sehr. Aber das, was du dir wirklich verdient hast, konnte ich dir nie geben, weshalb ich einfach aufgegeben hab. Und es tut mir ja auch Leid."

"Ich weiß, Gian. Aber keiner lässt mich entscheiden. Ich wollte nicht das was ich angeblich verdiene. Ich wollte nur dich, ein Leben mit dir und unserem Baby."

Mein Blick sank. Ich presste die Lippen leicht zusammen.

"Wenn wir ein Kind hätten, wäre es noch schlimmer. Immerhin würde es wegen meinen Fehlern auch leiden."

Seine Worte trafen mich und dämmerten durch meinen Schädel. Mir stiegen Tränen in die Augen, ich versuchte mir das Weinen zu unterdrücken. Schließlich nickte ich, zwang mir ein Lächeln auf und sah ihn an, weshalb er fragend die Stirn in Falten legte.

"Was ist los?"

"Was soll sein?"

"Spiel mir nichts vor, ich weiß inzwischen wie du aussiehst, wenn du traurig bist."

Sollte ich es ihm wirklich sagen? Damals tat ich es nicht, um Schmerz zu verhindern. Doch was sollte ich jetzt tun?

Prima! stotternd stand ich vor Gian und wusste nicht was ich sagen sollte.

"Ich erklär es dir, wenn die zwei ihr Mittagsschlaf machen, okay?"

Er nickte schwach. Gian ging zu den Jungen, während ich in der Küche die Lasagne vorbereitete. Nachdem ich die Lasagne in den Ofen schob, ging ich schnell duschen und zog mir endlich vernünftige Kleidung an. Als ich fertig wurde, war die Lasagne auch schon fertig. Ich schnitt gleich zwei Stücke für die Kleinen heraus und ließ sie etwas abkühlen, bevor ich sie in mundgerechte Stücke schnitt. Schließlich rief ich alle zum Essen und legte Gian noch eine Portion auf den Teller, bevor ich diese auf dem Tisch verteilte. Ich setzte mich neben Elyar und setzte Jace auf meinen Schoß. Immer wieder half ich ihm dabei seine Gabel richtig in das Essen zu stechen. Gian musterte mich und hob die Mundwinkel.

"Iss doch auch was."

Ich schüttelte den Kopf.

"Nachher im Schwimmbad. Magst du mitkommen?"

Er aß schnell den Rest auf seinem Teller und nickte anschließend leicht.

"Klar, gerne. Fahren wir dann gleich kurz bei mir vorbei?"

Ein Lächeln formte sich auf meinen Lippen, während ich schwach nickte.

Als die Kinder fertig waren, kuschelte ich mich mit ihnen in das Bett ein, bis sie einschliefen und ich mich wieder vorsichtig von ihnen löste. Gian wartete schon im Wohnzimmer auf mich. Ich wollte ihm die Wahrheit sagen, er musste es wissen. Also setzte ich mich neben ihn.

"Erzählst du mir jetzt was vorhin los war?"

"Ja..weißt du noch die Nacht im Bettenlager?"

"Natürlich, die Nacht würde ich nie vergessen."

Leicht zupfte ich an meinen Fingern und biss mir auf die Unterlippe.

"Also wir wollten ein Baby und paar Wochen später, war ich beim Arzt. Ich war schwanger. An deinem Geburtstag wollte ich es dir sagen, aber du gingst einfach. Ich dachte mir, du würdest mich betrügen. Du warst immer öfter weg und ich brach nachts immer zusammen." Im selben Moment stiegen mit Tränen in die Augen und ich ballte die Hände zu Fäusten. "Irgendwann hab ich unser Baby verloren. Danach lief alles aus dem Ruder..."

Ich traute mich nicht, ihm in die Augen zu sehen, senkte meinen Blick und hielt die Tränen zurück. Er brauchte erst einen Moment, bis er das alles richtig wahrnahm.

"Ich wollte nie was anderes, dass war mein größter Wunsch..und ich hab ihn mir selbst zerstört. Warum hast du mir das nicht gesagt?"

"Ich wollte dir nicht weh tun."

Als ich wirklich wahrnahm, was ich da sagte, liefen mir die Tränen über die Wangen. Wie konnte ich jemanden so sehr lieben?

Im nächsten Moment spürte ich Gians Arme um meinen Körper, er drückte mich sanft an sich. Mein Gesicht vergrub ich in seinem Shirt. Sein vertrauter Duft stieg mir in die Nase. Schwach hoben sich meine Mundwinkel. Ich schloss die Augen und schmiegte mich an seinen Körper. Wir verweilten ein paar Minuten genau so. Als er liebevoll über meine Schulter strich, legte ich den Kopf in den Nacken, um ihn anzusehen. Er legte seine Finger unter mein Kinn und hob mein Gesicht an.

"Ich liebe dich, Jaelyn."

Und schon spürte ich seine weichen Lippen auf meinen. Er küsste mich liebevoll, zog mich auf seinen Schoß, während meine Arme sich um seinen Nacken legten. Nach kurzer Zeit unterbrachen wir den Kuss, da Elyar ins Zimmer kam.

"Tante Jayjay?"

Ich löste mich ganz von Gian, ging auf den Kleinen zu und hob ihn auf meine Hüfte.

"Was ist denn?"

Er rieb sich über die Augen.

"Du hast doch gesagt, wir machen alle zusammen ein Nickerchen."

"Ich bin nur bisschen früher wach geworden, Kleiner."

Er nickte nur leicht.

"Gehen wir jetzt schwimmen?"

Ich nickte schwach und setzte ihn neben Gian.

"Gut! Ich Hab meine Badehose sogar schon an!"

Ein leises Lachen fuhr über meine Lippen. In schnellen Schritten ging ich in das Schlafzimmer. Jace war schon wach und drehte sich gerade. Ich hob ihn in meine Arme, um ihm schnell die Windeln zu wechseln und ihm die Badewindel um zu legen. Als ich fertig war, packte ich schnell alle notwendigen Sachen in eine große Tasche.

Auf dem Weg zum Schwimmbad, hielten wir an einer Tankstelle. Ich ging schnell bezahlen. Einen Moment lang sah ich mich drinnen um. Ich lief durch eine Reihe und nahm ihn einfach in die Hand. An der Kasse, schob ich ihn leicht nach vorne und bezahlte schließlich alles. Ich versteckte ihn in dem Ärmel meiner Strickjacke. Am Schwimmbad angekommen, stopfte ich den es in die Ecke der Tasche. Nachdem Gian bezahlt hatte, ging ich mit Elyar zu den Umkleidekabinen und befreite ihn von seiner Kleidung. Er grinste breit und deutete auf seine schon angezogene Badehose.

"Siehst du?"

Ich presste ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.

"Sehr gut gemacht."

Als nächstes war Jace dran. Nachdem ich ihm die Badehose anzog, reichte ich Gian den Kleinen. Er war schon fertig umgezogen. Ich nahm ihn mir aus der Tasche und versteckte ihn zwischen den Bikini-Teilen.

"Ich geh schnell zur Toilette."

"Beeil dich."

Gleich machte ich mich auf den Weg. Als ich fertig war, zog ich mir meinen Bikini an. Ich nahm ihn in die Hand und wartete ein paar Minuten, bis ich drauf sah. Mein Atem wurde schneller. Einerseits schockierte es mich, doch andererseits freute ich mich wahnsinnig. Tyson und ich würden ein Baby bekommen.

Ich band mir ein Tuch um die Hüfte, sodass niemand die kleinen dunklen Flecken auf meiner Haut sah. Tyson schlug mich nicht..wir hatten einfach nur guten Sex, außerdem liebte er es, seine Spuren auf mir zu hinterlassen.

Ich saß mit Elyar im Wasser und spielte ein wenig mit ihm, als Gian mit Jace in das Wasser kam. Er setzte sich an den Rand und setzte den Kleinen ins Wasser.

"Leg doch mal das Tuch ab, du siehst aus wie eine Oma."

Ich schüttelte skeptisch den Kopf. Immerhin wusste ich nicht, was passieren würde, wenn er das alles sehen würde.

"Ich bin doch auch wie eine Oma, also klappe."

"Also ich hab ja was anderes gehört.."

Ich warf ihm einen warnenden Blick zu, weshalb er leicht grinste.

"Du siehst süß aus, wenn du versuchst böse zu sein."

Irgendwann setzte ich mich zu ihm an den Rand, während die Jungen im Wasser spielten.

Ich spürte seine Lippen an meinen Ohr, wie er meine Haut hinab küsste und meine Schulter mit zarten Küssen überdeckte. Seine Hand legte er an meine Taille und zog mich näher an ihn ran. Schwach biss ich mir auf die Unterlippe, behielt meinen Blick jedoch auf den Kleinen. Seine Finger fuhren kaum spürbar über meine Haut, doch als ich die Augen einen Moment lang schloss, spürte ich seine Berührungen intensiver. Wieder war ich ihm verfallen. In dem Moment wäre ich ihm am liebsten um den Hals gefallen. Bald hätten Tyson und ich ein Kind, also würde das zwischen uns ernst werden. Ich müsste meine Gefühle für Gian unterdrücken, was wenn ich noch ein paar Tage mit ihm verbringen konnte? Die Idee war zwar sehr dumm, dennoch..Ich wollte noch einmal so richtig seine Nähe genießen.

"Was würdest du davon halten, wenn wir zwei oder drei Tage zusammen hätten? Nur wir zwei."

Er sah mich fragend an.

"Mir würde es gefallen, aber ab wann fangen die zwei oder drei Tage an?"

"Wenn ich die zwei nach Hause gebracht hab."

Augenblicklich stand er auf.

"Okay, jetzt gibt's Eis und Pommes. Dann gehen wir."

Er machte sich gleich auf den Weg um die Pommes zu bestellen, während ich die Jungen aus dem Wasser half. Jace saß auf meiner Hüfte und wir machten uns auf dem Weg zu einem der Tische.

Nachdem die Kleinen satt waren, bekamen beide noch ein Eis und kurz darauf verließen wir das Bad.

Nachdem ich Elyar bei meiner Schwester ablieferte fuhren Gian und ich gleich zu ihm nach Hause.

~12~

Bei Gian zu hause angekommen öffnete er gleich die Tür, ergriff meine Hand und führte mich still ins Schlafzimmer. Nachdem ich mir die Jacke auszog, kam er auch schon auf mich zu. Seine Hand umhüllte meine Wange und seine Lippen trafen sanft meine. Unser Kuss war augenblicklich leidenschaftlich. Ich schmiegte mich eng an den Körper, nach dem ich mich all die Monate so sehr sehnte. Meine Augenlider fielen zufrieden aufeinander. Er drückte mich fest an sich. Ich fühlte mich vollkommen. Vorsichtig hob er mich hoch und trat auf das Bett zu, auf dem er mich langsam nieder ließ, ohne sich auch nur einen Moment von meinen Lippen zu lösen. Vorsichtig schob er mir mein Oberteil hinauf. Widerwillig löste er sich von meinen Lippen, um mir das Oberteil über den Kopf zu streifen, denselben Moment nutzte ich und tat ihm gleich. Er drückte mir einen zarten Kuss auf, bevor er seine Lippen an meinen Hals legte, welchen er bis zu meinem Schlüsselbein hinab küsste. Mit seinen Händen erkundete er zärtlich meinen Körper, bis er an den Bund meiner Jeans stieß. Diesen fuhr er mit seinen Fingern langsam entlang, bis er mir den Knopf der Hose öffnete. Er löste sich von mir und befreite meine Beine von der Jeans. Kurz richtete er sich auf, betrachtete mich und lächelte warm.

"Du bist wunderschön."

Mein Herz.. Es fühlte sich an, als würde ich überflutet mit warmen Wasser. Ich fühlte es langsam schlagen. Ihn würde ich für immer lieben. Gian, meine erste Liebe.

Mit seinen Fingern glitt er langsam zwischen meine Beine und strich zärtlich über den dünnen Stoff meines Slips, bevor er den Slip leicht zur Seite schob und zwei seiner Finger in mich stieß, mit seinem Daumen umspielte er meinen Kitzler. Wärme zog durch meinen Körper. Seine Lippen pressten sich wieder auf meine. Ich küsste ihn intensiv, weshalb ich mir ein Stöhnen verkneifen konnte. Als es zwischen meinen Beinen zu Pochen begann, löste ich mich von ihm und drückte ihn auf den Rücken, setzte meine Lippen an seinem Bauch an und küsste diesen langsam hinab. Seine Hose streifte ich dabei von den Beinen. Mit den Fingern strich ich leicht über die Boxershorts, welche ich ihm im nächsten Moment von den Beinen zog. Ich ließ meine Zungenspitze langsam über sein Glied gleiten, bevor ich die Spitze mit meinen Lippen umhüllte und mit meiner Zunge zu umspielen begann. Immer wieder bewegte ich meinen Kopf auf seinem Glied. Mit der Zungenspitze übte ich leichten Druck aus. Seine Länge wurde zwischen meinen Lippen immer härter. Als das Pochen zwischen meinen Beinen unerträglich wurde, löste ich mich von seinem Glied, richtete mich genau über seiner Länge auf und ließ mich mit einem Ruck auf sein Glied gleiten. Ein leises Stöhnen stieß aus meiner Kehle. Ich hob mein Becken langsam und ließ mein es anschließend wieder schnell auf sein Becken prallen. Es reizte mich, als er seine starken Hände auf meinen Hintern legte und meine Bewegungen dadurch beeinflussen wollte, weshalb ich mich immer schneller bewegte. Ich ließ den Kopf in den Nacken fallen und stöhnte immer wieder leise seinen Namen. In meinem Körper zog sich alles in mir zusammen und es zog eine Wärme durch meinen Körper. Einen Augenblick später, spürte ich auch schon, wie er kam. Ein genussvolles Seufzen schlich über meine Lippen. Ich hörte jedoch nicht mit meinen Bewegungen auf. Er richtete seinen Oberkörper auf und hob mich schwach an, um so noch tiefer in mich einzudringen. Immer wieder stieß ich ein leises Stöhnen aus, ab und an mit seinem Namen. Im nächsten Moment lag ich wieder unter ihm, er kniete vor mir und zog meine Beine noch weiter auseinander, dabei packte er meine Hüfte, um diese leicht anzuheben. Mit einem festen Stoß drang er wieder in mich ein. Ich spürte seine Länge bis zum Anschlag in mir. In meinem Unterleib pochte es wild. Das Reiben zwischen meinen Beinen machte mich wahnsinnig. Als seine Bewegungen schneller wurden, spürte ich, wie der nächste heftige Orgasmus mich überrollen würde. Ich krallte mich leicht in die Decke. Ein lautes Stöhnen, welches beinahe schon einem Schrei glich drang aus meiner Kehle. Aus Gian stieß vor seinem Höhepunkt laut "Oh fuck." hervor. Seine Stöße klingten langsam wieder ab und er ließ sich neben mir nieder, den Arm dabei um meinen Körper geschlungen. Er zog mich mit dem Rücken voran an sich und drückte seine Lippen zärtlich gegen meine Schläfe. Dabei verschränkten wir die Finger und ich schmiegte mich eng an ihn.

"Ich liebe dich, Jaelyn, für immer."

"Ich liebe dich auch, Gian, für immer."

Ich drehte mich langsam zu ihm und legte meinen Blick in seine Augen, bevor ich ihn kurz küsste.

Anschließend vergrub ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge und atmete tief ein. Wir lagen eine Weile still so da.

Nachdem wir aufgestanden waren, ging ich ins Bad voraus. Dort stellte ich mich unter den warmen Wasserstrahl. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper. Einen Moment später spürte ich Gians nackten Körper hinter mir, mit seinen Händen fuhr er langsam meinen Oberkörper herunter. Er küsste zärtlich meine Schulter hoch.

"Du hast mir so gefehlt."

Seine Hand fuhr langsam zwischen meine Beine, er zögerte nicht lange und drang langsam mit zwei Fingern in mich ein.

"Und du mir." stöhnte ich leise aus.

Ich rieb mich von hinten langsam an ihn, bevor ich mich ein wenig nach vorne beugte. Schon spürte ich seine Spitze an meiner Öffnung und seufzte genussvoll auf, seine freie Hand legte er dabei an meinen Hintern, welchen er zu kneten begann. Er quälte mich. Ließ seine Spitze immer wieder über meine Öffnung kreisen. Plötzlich stieß er fest zu und ein lautes Stöhnen wich über meine Lippen. Mit den Händen stütze ich mich an der Duschwand ab, während Gian seine zweite Hand an meine Hüfte legte, um meinen Unterleib besser unter Kontrolle zu haben. Er stieß immer fester und schneller zu. Mein Stöhnen wurde lauter. Ich bewegte mich ihm fest entgegen und zog den Schließmuskel eng zusammen, weshalb ich ihn noch besser spürte. Einige Sekunden danach stöhnte ich laut Gians Namen und kam zu meinem Orgasmus. Nach ein paar Stößen mehr, kam auch er und es schlich sich ein erleichtertes Seufzen über meine Lippen. Im nächsten Moment drehte ich mich wieder zu ihm rum und lehnte mich gegen die Wand, um meinen Atem zu regulieren. Seine Finger glitten zärtlich über meinen Hals, bevor er mir seine Lippen kurz entgegen drückte. Inzwischen hatte er Tysons Spuren sicher gesehen, aber anmerken konnte ich ihm nichts.

"Ich kann dir nicht oft genug sagen, wie sehr ich dich liebe, Gian."

Sanft legte er seine Lippen auf meine Stirn.

"Ich liebe dich auch, so sehr."

Mit diesen Worten stiegen wir aus der Dusche.

Das einzige was unsere Körper umhüllte, waren unsere Handtücher. Ich saß auf dem Tisch und er auf dem Stuhl unter mir. Wir saßen wartend in der Küche, da wir uns eine Pizza bestellten. Irgendwann rutschte ich von der Tischkante auf seinen Schoß. Dabei streifte ich ihm das Handtuch von der Hüfte.

"Wann kommt denn der Pizzabote?"

Er zuckte die Schultern und war schon dabei mein Schlüsselbein hinab zu küssen. Er löste das Handtuch von meiner Brust, welche er mit Küssen überdeckte. Mit einer seiner Hände massierte er die andere Brust, während seine freie Hand an meinen Scham fuhr. Schnell stieß er zwei Finger in mich. Als es zwischen meinen Beinen feuchter wurde, kam ein weiterer Finger hinzu. Ich genoss seine Berührungen und unterdrückte mir los zu stöhnen. Ein warmes Gefühl löste sich in meinem Körper aus. Kurze Zeit später klingelte es. Gian seufzte und entzog sich mir, leckte sich über seine Finger.

"Gleich geht's weiter."

In wenigen Sekunden war er verschwunden. Bevor er die Tür öffnete, zog er sich noch ein Shirt und seine Boxershorts über. Als er mit der Pizza wieder kam, sah ich verzweifelt an ihm ab.

"Warum? Du warst doch schon nackt.."

Er lachte leise und zuckte die Schultern. Dabei legte er die Pizza neben mir auf dem Tisch ab. Bevor er sich setzen konnte, zog ich ihn zwischen meine Beine und streifte ihm schnell das Shirt über den Kopf. Mit einem schnellen Ruck, lag auch seine Boxershorts auf dem Boden. Er setzte sich grinsend auf den Stuhl. Ich nahm mir noch ein Stück Pizza, bevor ich mich wieder mit gespreizten Beinen auf seinen Schoß setzte. Eine seiner Hände legte er auf meinen Hintern, um meinen Unterleib fester gegen sein Becken zu drücken, mit der freien Hand nahm er ein Stück Pizza an sich.

"Lass es dir schmecken, Prinzessin."

"Du auch."

Nach nicht länger Zeit war die halbe Pizza weg. Ich war jedoch schon satt. Er legte den Karton auf einen freien Stuhl und grinste.

"Soll es jetzt weiter gehen?"

Ich biss mir leicht auf die Unterlippe und nickte. Er fackelte nicht lange und rieb seinen Daumen auf meinem Kitzler und stieß ohne zu zögern drei seiner Finger in mich. Meinen Lippen entkam ein genüssliches Seufzen. Zwischen meinen Beinen wurde es wieder wärmer. Auf einmal löste er sich von mir und hob mich auf den Tisch.

"Leg dich hin, Baby."

Ich tat augenblicklich was er befahl und legte mich auf den Tisch, um den er ging. Meinen Kopf legte ich an der Kante des Tisches leicht in den Nacken, da mir schnell klar wurde, was er wollte. Mit der Zunge befeuchtete ich mir die Lippen, bevor er sein Glied langsam zwischen diese schob und begann sein Becken auf meinen Mund zu zu bewegen, jedoch vorsichtig. In meinem Unterleib pochte es stark, weshalb ich die Beine leicht zusammen schob. Als er es sah, löste er sich wieder von mir und ging um den Tisch. Ich drehte mich bloß auf den Bauch und kniete auf allen vieren auf dem Tisch, die Beine soweit gespreizt wie möglich, sodass mein Hintern in derselben Höhe wie sein Glied lag. Den Hintern streckte ich noch ein wenig zurück. Es reichte bloß ein fester Stoß und in meinem Körper fing es an zu Kribbeln, meinen Lippen entkam ein genussvolles Stöhnen. Ich vergaß wie gut er sich anfühlte und wie schnell er mich um den Verstand bringen konnte. Vor allem jetzt, nachdem er die Flecken an meinem Unterleib sah, nachdem er sah, dass ich grob berührt werden wollte. Er drückte seine Finger fest in meinen Hintern und zog mich immer fester zurück auf sein Glied. Meinen Lippen entkam immer wieder ein Stöhnen. Als sich alles in mir zusammen zog, bekam er schnell davon mit und keine Sekunde bevor ich laut zu meinem Orgasmus kommen würde, prallte seine Hand auf meinem Hintern ab. Genussvoll bewegte ich mich ihm weiter entgegen. Ich spürte die von ihm ausgehende Wärme tief in mir und ein Seufzen schlich über meine Lippen. Im nächsten Moment entzog ich Devin mein Becken und drehte mich zu ihm. Ich rutschte weit an die Kante, zog ihn wieder nah ran und hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Lippen. Dabei legte ich meine Finger um sein Glied und bewegte meine Hand einen Moment lang auf sein Becken zu. "Und jetzt noch härter." prallte leise gegen seine Lippen. Seine Hände platzierte er an meiner Hüfte, bevor er mit einem schnellen, kräftigen Stoß in mich eindrang. Meine Lider fielen genussvoll zusammen. Da er immer stark ausholte, schallte ein leises Klatschen in der Küche wenn sich unsere Becken trafen. Zwischen meinen Beinen pochte es wieder stark. Er küsste zärtlich meinen Hals entlang. Während ich mit meinen Händen langsam über seinen Rücken strich. Ich stand kurz vor meinem Orgasmus, als ich mich in seine Schulter krallte und seinen Rücken herunter kratzte. Mit einem laut gestöhntem "Oh Gott." kam ich zu meinem Höhepunkt, während er seine Finger  fester in mein Fleisch drückte. Als er nicht aufhörte voller Härte in mich zu stoßen spreizte ich die Beine und wickelte sie an. Wieder diese angenehme Wärme...

Genussvoll verdrehte ich die Augen und kam erneut zu einem heftigen Orgasmus. Nun ließ er seine Stöße abklingen und in mir zog sich wieder alles zusammen.

Nachdem wir unseren Atem regulierten drückte er mir einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen. Mein Blick wandte sich in seine Augen, während meine Mundwinkel sich zu einem warmen Lächeln hoben. Im nächsten Moment hob er mich vom Tisch auf sein Becken und bewegte sich auf das Schlafzimmer zu. Schließlich ließ er sich dort auf dem Bett nieder, sodass ich auf seinem Schoß saß. Mein Körper sehnte sich nach seinem, weshalb ich meinen Oberkörper eng an seines schmiegte. Unsere Finger verschränkten sich miteinander, während er wieder begann mich leidenschaftlich zu küssen. 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 06.04.2016

Alle Rechte vorbehalten

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