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Dreihörnchen

 

 

Ein abenteuerlicher Morgen

 

In einem Gartenteich lebte die kleine Wasserschnecke Dreihörnchen. Sie war nicht größer als ein Kirschkern, ihr Schneckenhaus war gelblich mit schwarzen Streifen. Außerdem hatte das Haus drei kleine Hörnchen, die ihr den Namen Dreihörnchen eingebracht hatten.

Dreihörnchen war sehr neugierig und wollte stets wissen, was außerhalb des Gartenteiches passierte. Sie saß am liebsten auf einem Stein neben dem Gartenteich. Von dort konnte sie den ganzen Garten überblicken. An einem sonnigen Morgen saß sie wieder an ihrem Lieblingsplatz. Die Vögel zwitscherten, Bienen summten um sie herum und eilten zu den blühenden Blumen, die zahlreich im Garten wuchsen. Die Katze Mimi schlich geduckt durchs hohe Gras, ein Eichhörnchen huschte den Stamm eines Baumes hinauf und ein blauer Schmetterling saß auf einer Blume, um sich auszuruhen. Alles wirkte friedlich, doch dann passierte etwas Unerwartetes.

Eine lange, klebrige, rosa Zunge schnellte durch die Luft. Dreihörnchen spürte, dass etwas an ihrem Schneckenhaus kleben blieb. Im nächsten Moment wurde sie durch die Luft katapultiert. Nur eine klebrige Schleimspur blieb auf dem Stein zurück, auf dem Dreihörnchen gesessen hatte. Sie landete in klebrig, feuchter Dunkelheit.

„Nanu, was ist denn jetzt passiert?“, wunderte sich Dreihörnchen.

Nach einiger Zeit in völliger Dunkelheit, die Dreihörnchen in der dunklen Mundhöhle eines Frosches verbracht hatte, öffnete dieser sein Maul, rollte seine klebrige Zunge aus und setzte Dreihörnchen vorsichtig auf dem großen Stein ab, auf dem er ebenfalls saß.

Dreihörnchen schüttelte sich. Sie war zwar an viel Schleim gewöhnt, weil sie selbst ganz viel davon hatte, aber der zusätzliche Schleim des Frosches war ihr unangenehm.

„Iieehh, Quak. Was sollte das denn?“ Jetzt bin ich voller Froschsabber.“

„Stell dich nicht so an. Ich habe das ganze Maul voller Schneckenschleim und beschwere mich auch nicht.“

„Warum hast du das gemacht? Ich saß gerade so schön in der Sonne.“

„Ich habe dich gerettet“, sagte Quak mit stolzgeschwellter Brust.

„Gib´s zu! In Wahrheit wolltest du nur etwas Spaß haben, auf meine Kosten.“ Dreihörnchen klang nun echt sauer. Sie konnte es nicht leiden, wenn Quak sie ärgerte.

„Hast du denn nicht den großen schwarzen Vogel bemerkt. Viel hätte nicht gefehlt und er hätte dich mit Haut und Häuschen verspeist.“

„Nein, ich habe ihn nicht bemerkt“, gab Dreihörnchen zu.

„Das war echt knapp, sag ich dir.“

„Danke, dass du mich gerettet hast.“ Sie merkte wie ihre Wut sich in Luft auflöste.

„Immer wieder gerne. Stets zu Diensten, Quak, dein Freund und Helfer. Ja, ja, wenn du mich nicht hättest…“ Quak beendete den Satz nicht.

Dreihörnchen dachte an all die vielen Situationen, in denen Quak ihr zu Hilfe geeilt war. Die kleine Wasserschnecke war furchtbar neugierig und brachte sich dadurch immer wieder in brenzlige Situationen. Quak war inzwischen zu einem richtigen Beschützer geworden.

„Du bringst dich noch in Teufelsküche mit deiner Neugier“, sprach Quak. Fast schien es so, als hätte er Dreihörnchens Gedanken gelesen.

„Was ist eine Teufelsküche?“ Dreihörnchen wusste nicht, was Quak meinte.

„Keine Ahnung. Das sagt man so. Pass auf jeden Fall in Zukunft besser auf. Irgendwann werde ich vielleicht mal nicht rechtzeitig zur Stelle sein, um dir zu helfen.“

Dreihörnchen und Quak ahnten nicht, wie schnell sich genau das bewahrheiten sollte, aber Dreihörnchen versprach es ihrem Freund.

„Was machst du eigentlich schon wieder an Land? Ich dachte, du bist eine Wasserschnecke.“

„Frösche gehören auch ins Wasser“, erwiderte Dreihörnchen.

„Punkt für dich.“

„Ich wollte ein wenig die Gegend beobachten, was im Garten so vor sich geht“, erklärte Dreihörnchen.

„Ah ja, klingt spannend. Dasselbe wie ich also. Ich sitze hier und warte darauf, dass eine nette Froschdame des Weges kommt.“

„Wie lange willst du noch warten?“, fragte Dreihörnchen. Sie wusste genau, dass Quak schon viele Tage und Wochen vergeblich wartete.

„Bis sie kommt“, sagte Quak. „Das ist doch ganz klar.“

„Wir können ja zusammen warten“, schlug Dreihörnchen vor. „Vier Augen sehen mehr als zwei.“

„Das ist eine gute Idee und wenn du in meiner Nähe bist, kann ich auch besser auf dich aufpassen.“

Dreihörnchen und Quak warteten und warteten und sahen sich immer wieder um, damit ihnen nichts entging und sie sich nicht langweilten.

Auf einmal hörten sie ein Summen genau über sich. Sie blickten hoch und sahen Summ, eine kleine bunte Libelle.

„Hallo, was macht ihr?“

„Wir warten“, sagten Dreihörnchen und Quak wie aus einem Mund.

„Das ist aber langweilig“, sagte Summ.

„Ah ja, und was machst du?“, fragte Quak.

„Ich summ hier so rum.“

„Das klingt auch nicht spannend.“

„Ist es aber.“ Nach diesen Worten schwirrte Summ davon.

„Sie sind ein bisschen verrückt, diese Libellen“, sagte Quak. „Ich glaube, sie vertragen das schnelle Fliegen nicht.“

„Meinst du?“

Quak zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, was meinst du?“

„Ich weiß es nicht.“

Dreihörnchen und Quak warteten und

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Michelle Zerwas
Bildmaterialien: Michelle Zerwas
Cover: Michelle Zerwas
Lektorat: Michelle Zerwas
Tag der Veröffentlichung: 05.09.2019
ISBN: 978-3-7487-1464-4

Alle Rechte vorbehalten

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