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DAS GESTOHLENE PARADIS

Ich war ein frohes Kind,
recht lange Zeit,
Mit allem, was das Herz begehrt,
Familie liebevoll, Vater, Mutter, Oma, und ein Hund,
Katzen, Kaninchen, Schildkröten, Frösche, Fische bunt.
Ein Haus groß und schön, mit Garten umringt,
Dort spielte ich Tag für Tag,
Mit Freunden klein und lieb,
denn die Schaukel war zu groß für mich allein.
Die Obstbäume trugen Früchte im Überfluss,
Wir schlemmten sie in einem Zug.
Doch plötzlich, wie aus dem Nichts,
Wurde mein Paradies geraubt,
Das Glück, die Harmonie, meine Familie,
Verschwanden im Chaos,
gingen verloren.
Doch plötzlich, wie ein Traum zerbricht,
das gestohlene Paradies - ein bitteres Gericht.
Im Chaos unterging das Glück,
die Harmonie, die Familie, kam nie wieder zurück.
Die Mutter gewann einen Freier für sich,
gemein, grausam und verlogen.
Hatte erneut meinen Vater betrogen.
Ein Hausfreund zog bei Mutter ein ins Haus,
und Jagte mich und Papa raus,
Kinder wollte der nicht,
und ich wollte bei Papa bleiben.
Die Mutter küsste ihm die Füße,
Sah in ihm einen reichen Scheich.
Die Oma kochte für ihn sogleich,
Stopfte sogar Löcher in seinen Socken,
hin und her für ihn sie rannte
Obwohl er alles zerstörte,
Was an mich erinnerte im Garten
und alles was Meins war im Haus verbannte,
Er grub den Garten um,
riss Kletter- und Obstbäume aus,
Meinen Lebensbaum, die stolze Zeder,
begoss er mit Domestos
um sie niederstrecken,
und sie tat darauf, bald zu verrecken.
Der Scheidungskrieg tobte wild und schrecklich,
Zwei, manchmal drei Prozesse wöchentlich.
Zehn Jahre tobte das Gezerre lang,
Da wurde Papa plötzlich krank,
aber er kämpfte bis zum Ende ums Überleben.
Aber nichts konnte ihm seine Gesundheit zurückgeben:
Das Arge kam für mich noch dazu,
in der Schule versagte ich total partout,
die fünfen und sechsen häuften sich im Nu,
Das Sitzenbleiben, schlimm beim ersten Mal,
Beim dritten Mal schien es mir gleichgültig war.
Abi und Numerus clausus ade,
Der Traum von der Tierärztinkarriere verflogen, das tat weh!
Aber was soll's, ich hab versucht mein Bestes zu geben,
Mehr war nicht drin,
Stand an Papas Seite,
Das Einzige, was zählte, der einzige Sinn.A.S. c 1980

Impressum

Texte: Alyana Syrtis
Bildmaterialien: Alyana Syrtis
Cover: Alyana Syrtis
Tag der Veröffentlichung: 10.01.2024

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
allen Scheidungs"kindern"

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