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Meine Basics

So Leute, hier mal ein paar Ansichten und Meinungen die ich in Bezug auf das Schreiben & erste Schritte im selbigen Handwerk über die Jahre gesammelt habe.

Die meisten Anfänger gehen so an ihre allererste Geschichte ran: Es soll wie ein Film im Kopf sein.

Dieser Gedanke ist schon mal für den Anfang richtig, später kann man ihn über Bord werfen, aber dieser Gedanke hat noch eine vollkommen andere Aussage. Nämlich die, dass man selber zur Ein-Mann/Frau-Filmcrew wird. Man hat vollkommen freie Hand im Austausch für sehr viel Arbeit.

Zum besseren Verständnis erkläre ich mal ein paar Rollen. Ihr seid ebenso der Kameramann der dem Zuschauer zeigt, was er zu sehen hat, als auch der Regisseur der Anweisungen erteilt. Mein Lieblingspart dabei ist, dass mir der Praktikant (auch man selbst) ständig einen neuen Kaffee bringt, wenn man will.

Aber dann seid ihr auch noch für die Specialeffects zuständig. Explosionen, Visuelle Effekte (wie etwa verzerrte Spiegelbilder im Wasser). Im Klartext für die ganzen kleinen Details die einer Geschichte überhaupt das Leben einhauchen. Wetter- und Lichteffekte werden auch gerne Vernachlässigt. Viele vergessen gerne, dass es dunkel ist, wodurch die Figur nichts sehen kann, aber dennoch genug sieht um Hindernissen auszuweichen. Ein sehr beliebter Fehler. Ebenso eine verregnete Nacht mit klarem Sternenhimmel. Gibt es alles. Also, Leute auf die eigenen Details achten, damit sie nicht widersprüchlich sind.

Ebenso der Bühnenbau. Hier ist hauptsächlich vieles üben nötig, um die nötige Atmosphäre hinzukriegen. Vergesst nicht, dass überall um einen das Leben pulsiert. Autos fahren in der Stadt, im Wald zwitschern Vögel und aus dem Apfel in den eure Figur reinbeißen will, sagt der Wurm guten Tag.

Kommen wir nun zu den Akteuren. Die man selber alle spielt. Hier bringt ein Funke schauspielerischem Talent einen großen Vorteil. Ihr müsst ja nicht vor der Kamera oder einem Publikum auftreten, aber ihr solltet eure Figuren überzeugend darstellen und handeln lassen. Dafür muss man in ihre Haut schlüpfen. Hier bei den Musenkindern gibt es ja schon einen Fragebogen, der sehr hilfreich ist. Was ihr aber vermeiden solltet ist, jeder Figur eure Ansichten aufzuzwingen. Wenn ihr einen Professor mimt und Esoterisch oder ähnlich veranlagt seid und dieser Professor (ein Mann der Wissenschaft) sofort alles als Übernatürlich erklärt, nur weil er nach keiner anderen Theorie gesucht hat, wirkt er nicht sonderlich überzeugend. Sicher gibt es da solche und solche, aber Menschen die an die Wissenschaft glauben sind meistens in diesem Aspekt eher skeptisch. Was ich aber damit sagen will ist: Du glaubst, woran du glaubst, ebenso wie deine Figur. Ebenso würde ich davon abraten allzu viel zu verraten. Als Autor kennt man natürlich den Verlauf und die Hintergründe, aber dennoch sollte man sich darauf besinnen, wie die Figur oder die Rolle es sieht. Ich will damit das Thema auch abschließen, weil es sonst zu groß wird. Vielleicht mache dafür noch mal einen extra Basic-Eintrag, wenn dies gewünscht ist. Mal sehen.

Widmen wir uns wieder der Metapher schreiben wie ein Film. Wir haben nämlich noch etwas Wichtiges vergessen. Im Film gibt es Musik, wir benutzen Wörter um zu sagen, was gehört werden soll. Hört euch mal die Geräusche um euch herum genauer an und versucht dafür das richtige Wort zu finden. Ist auch für den Geruch und Tastsinn gleichsam anwendbar. Die Sinne sind sehr wichtig, weil die Figur und der Leser dadurch die Umgebung besser wahrnehmen und verstehen kann. Manchmal ist es auch wichtig, was nicht wahrzunehmen ist. Nehmen wir mal den Wald als Beispiel. Vögel zwitschern, ein Buntspecht hämmert, dort raschelt ein Hase im Gebüsch. Und nun lassen wir das alles weg. Keine Geräusche bedeuten oft Gefahr. Häufig ist dann ein Jäger unterwegs. „Zuerst ist es nur ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, während er schon die Gefahr förmlich riechen kann. Die Ohren sind gespitzt. Er sieht sich nach allen Seiten um, damit es ihn nicht von hinten erwischt, aber dort ist nichts.“ Nur mal so als kleines Beispiel.

Ihr seht, dass es dem Film wirklich gleich kommt. Nun gibt es auch immer Typen die zu faul sind das alles so haarklein niederzuschreiben. „Ist doch nur ein Hobby“, hört man dann gerne. Solchen Typen kann ich nur sagen: Leute, wenn ihr zu faul dafür seid, kein Problem. Ihr dürft euch nur nicht wundern, wenn man es euch ankreidet. Eure Faulheit kann dem Werk wirklich schaden und somit die Lesefreude. Aus dem Winkel sollte man es auch mal sehen. Es kann sich negativ auf das Endergebnis auswirken.

Ich bin zum Beispiel auch ziemlich Faul was den Bühnenbau angeht. Aber inzwischen weiß ich, wie man so etwas mit ein paar Sätzen hinbekommt. Beim Schreiben der Dialoge setze ich gerne mal die Körpersprache ein, wenn ich keine Lust habe die wörtliche Rede anzugeben. Es gibt also eigentlich immer Möglichkeiten seine Faulheit zu umgehen. Man muss nur wissen wie.

Kommen wir nun zu einer anderen Theorie von mir. Was ist Schreiben eigentlich? Schreiben ist meiner Meinung nach eine perfekte Verschmelzung aus Kunst, Wissenschaft und Handwerk.

Der Schreibstil ist der handwerkliche Part. Der Stil ist eine Übungssache. Wie schreibe ich, was für Wörter benutze ich da. Das Geheimnis ist viel üben, üben und Weißbrot. Das letzte war rhetorisch gemeint. Neben dem Üben könnt ihr natürlich auch noch Lesen. Ja, ihr könnt etwas von den anderen Autoren lernen. Und, oh Überraschung! Du bist entweder durch mein Profil oder die Gruppe der Musenkinder hierhergelangt, also hast du schon mal was zu tun. Wovon ich abraten würde ist, übersetzte Bücher zu lesen. Durch die Übersetzung haben sie einen Teil des eigentlich Geschriebenen verloren. Es ist Fakt, dass durch Übersetzungen immer was verloren geht. Wenn ihr anderer Meinung seid, zeigt mir den Ausländer der ein Buch in einer anderen Sprache schreibt und dabei das volle Potenzial dieser/unserer Sprache voll ausschöpft. Unmöglich. Also übt viel und liest viel Deutsch, was auch ursprünglich in dieser Sprache verfasst wurde. Was ihr aber nicht sollt ist den Stil von jemand anderen zu kopieren. Sowas ist Schwachsinn. Der Stil eines Autors ist gleichzusetzen mit seiner Persönlichkeit. Also versucht möglich euch selbst auf das Papier zu bringen. Es sagt niemand wenn ihr Teile eines anderen benutzt, wie etwa Dialoge die sich wie aus einem Hörspiel anhören. Wenn ihr bloß das nehmt, was euch gefällt sagt niemand was dagegen. Ich habe auch versucht möglichst bildliche Dialoge wie aus der Geralt-Sage zu schaffen, weil meine eigenen damals so hölzern waren. Dagegen sagt niemand was, aber versucht euch dabei selbst treu zu bleiben.

Nach diesem Abschnitt widmen wir uns der wissenschaftlichen Wissenschaft! Ich schätze da sieht jeder etwas anderes. Für mich hat vor allem die Chemie der Geschichte etwas mit Wissenschaft zu tun. Bei jedem Projekt überlege ich mir einen groben Verlauf und was ich davon erwarte. Was passiert, wenn ich eine chaotische und planlose Figur zusammen mit einer kontrollbesessenen und neurotischen Figur zusammenpacke? Wie würden die beiden zu einander stehen? Wie extrem sind diese Eigenschaften bei den Figuren ausgeprägt? Sollte ich das eine eher herunterfahren oder noch dicker auftragen, damit ich das gewünschte Ergebnis bekomme? Um mal ein Beispiel zu nennen. Auch sollte man wissen, welchen Stellenwert ein Wort in der Gesellschaft hat und welche Assoziationen damit verbunden werden. Wie etwa Nigger. Früher war es ein ganz normales Wort und heute wird es als Beschimpfung angesehen. Oder Hure – war früher eine ganz normale Berufsbezeichnung – heute sagt es kaum einer geschweige denn als Beleidigung. Dann schon eher Nutte, aber das war früher eine Beleidigung und heute scheint es mir eher Gang und Gebe zu sein. Desweiteren gibt es noch einen Aspekt der sehr, sehr gerne vergessen wird. Das Experimentieren gehört für mich auch zum wissenschaftlichen Aspekt. Überlegt mal, ihr seid freie Autoren. Was habt ihr zu verlieren? Versucht euch! Solltet ihr wirklich Karriere machen wollen, werdet ihr dann keine Chance mehr haben. Was passiert, wenn ich dem Tempus in den Rückblenden im Präsens halte? Wie wäre es mit Roboter-Nerds gegen mutierte Superschafe? Was wäre wenn der Erzähler eine eigene Persönlichkeit hätte? Versucht möglichst viele Erfahrungen zu sammeln und sie nachher auch wieder auszuwerten. Macht nicht nur das, von dem ihr Ahnung habt oder was ein anderer schon vor euch getan hat. Versucht auch mal andere Dinge mit einzubauen. Als letztes möchte ich noch dazu raten sich mal zu informieren. Über was? Ist egal. Dramaturgie, Grammatik, Zeichensetzung und Rechtschreibung. Sowas kann nie schaden. Oder bestimmte Wörter die ihr schon so lange kennt, dass ihr über seine Bedeutung nicht nachdenkt. Wie etwa Kreativität.

Als drittes hätten wir dann noch den künstlerischen Aspekt. Ich versuch es mal zu erlklären, obwohl mein Kunstverständnis mehr als schwach ist. Letztlich ist das Schreiben aber eine Kunst. Die meisten stellen es sich so einfach vor. Du schreibst einfach ein paar Wörter und schon biste berühmt. Dann fängst du doch an und es sieht einfach bescheiden aus. Am besten sind die Typen die dann kopfüber ins Internet springen, eine Arschbombe machen und dann auch noch denken: „Hier kommt die nächste Schreiberlegende!“ und dann merken sie, dass hier noch hunderttausend anderer sind. Ich denke so ungefähr sind die meisten angefangen. Bei mir war es zumindest so. Aber was hat das Ganze mit Kunst zu tun? Das will ich euch sagen: Kunst ist etwas, dass ganz leicht aussieht, doch wenn man es selber versucht merkt man wie schwer es doch in Wirklichkeit ist. Das ist für mich Kunst. Zumindest eine meiner Ansichten darüber.

Schreibt mir in den Comments was für euch am Schreiben Kunst ist. Wie definiert ihr es und wie steht ihr dazu?

Erinnert ihr euch noch an diese verrückte Schreiben-ist-wie-Filme-machen-Metapher? Ja? Habt ihr sie auch fleißig geübt und es verinnerlicht? Auch. Schön, dann könnt ihr das auch sofort über Bordschmeißen. Geschichten sind nicht wie Filme! Zum Anfang hin kann man sich das gerne denken, aber später muss es einfach nur noch weg, weil es behindert.

Und nun die Antwort auf die Frage nach dem Warum. Filme haben eine Maximallaufzeit von circa drei Stunden. Und wie viele Seiten kann ein Buch maximal haben? Das weiß niemand. Alleine schon aufgrund dieser Unterschiede lassen sich viele Sachen nicht anständig verfilmen. Die Vorlagen sind einfach zu lang. Aber inzwischen kommt ja schon, dass wir teilen den Film-in-mehrere-Teile-trennen-Trend, aber das ist auch nicht das Wahre. Klar werden ´ne Menge Bücher in mehrere Akte aufgeteilt, aber ist es dasselbe wie beim Film? Ich denke nicht. Alleine schon wegen des zu zahlenden Geldes und des Abspanns. Stellt euch das mal vor: Ihr habt das erste Drittel eines Buches gelesen und dann kommt das Schlusswort. Völliger Schwachsinn.

Aber der größte Unterschied zwischen Buch und Film sind die Emotionen. Im Film braucht man gute Schauspieler die mit Mimik, Gestik und musikalischer Untermalung sagen was in ihrem Inneren vorgeht. Im Buch schreibt man es einfach nieder. „Er/sie/es fühlte das und das.“ Innere Konflikte sind genauso. Wie soll ein Schauspieler einen Gefühlsorkan darstellen, wo man nicht weiß welche Emotionen gerade die Oberhand haben? Ich glaube schon, dass das im Film gehen könnte, aber das würden nur die wenigsten Schauspieler schaffen.

Deshalb mein Rat: Die ersten Schritte ist es ein Film und nachdem ihr Sattelfest seid, werft ihr diese Idee über Bord!

So im Anhang werde ich noch mal ein Dokument ranhängen, welches mir von :devartificus: zugespielt wurde. Da wird nochmal bei Adam und Eva angefangen. „Was ist ein Erzähler“ und so weiter. Die Wörter muss man als Hobbyist jetzt nicht kennen, doch ihre Bedeutung schon. Dazu gibt es auch noch ein paar Beispiele. Ich wollte es eigentlich noch mal darunter posten, doch das sind zehn Seiten zusätzlich und mein Gebrabbel genügt an und für sich für diesen Eintrag schon.

 

Viel Spaß damit und ich hoffe, dass diese Tipps hier irgendwem helfen konnten/können. Wie dem auch sei, schönen Tag noch.

Grundkenntnisse angefangen bei Adam und Eva

Mir ist dieses Dokument von artificus zugespielt worden. Es beschreibt die niedersten Grundsätze des Schreibens mit passenden Beispielen. Es geht von den verschiedenen Textarten bis hin zu den Funktionen gewisser Figuren wie den Erzähler. Viel Spaß dabei und noch einmal ein herzliches Dankeschön an artificus.

Ich verabschiede mich von hier und wünsche noch einen schönen Tag.

 

Erzähler = vermittelnde Instanz zwischen Autor und Leser Narration, Narratologie = Erzählung, Erzähltheorie Kategorien einer Erzählsituation (nach Stanzel): Person (Identität oder Nicht-Identität der Seinsbereiche von Erzähler und Figur) Erzählmodus (Erzeugung der Illusion von Unmittelbarkeit durch eine Reflektorfigur oder Desillusionierung durch Erzählerpräsenz) Perspektive (Außen- oder Innenperspektive) Auktoriale Erzählsituation = Nicht-Identität der Seinsbereiche von Erzähler und Figur, Desillusionierung und Außenperspektive Ich-Erzählsituation = Identität der Seinsbereiche von Erzähler und Figur, Illusion von Unmittelbarkeit oder Desillusionierung, Innenperspektive Personale Erzählsituation = Nicht-Identität der Seinsbereiche von Erzähler und Figur, Erzeugung der Illusion von Unmittelbarkeit durch eine Reflektorfigur, Innenperspektive) Erzählte Zeit = zeitlicher Umfang des Textgeschehens Erzählzeit = zeitliche Dauer des Erzählens; Umfang der Lesezeit Erzähltempo = Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit Zeitellipse = Auslassen oder Überspringen von Zeiträumen innerhalb der erzählten Zeit Zeitraffung = Erzählzeit kürzer als erzählte Zeit Zeitdeckung = Erzählzeit gleich lang wie erzählte Zeit, Erzählen in ‚Echtzeit’ Zeitdehnung = Erzählzeit länger als erzählte Zeit Erzählpause = Erzählen ohne Zeitvergängnis auf der Handlungsebene Analepse = narrativer Akt, in dem ein früheres Ereignis nachträglich erzählt wird Prolepse = narrativer Akt, in dem ein späteres Ereignis im voraus erzählt wird interne Analepse = das nachgereichte Ereignis fällt zeitlich in den Rahmen der Diegese externe Analepse = das nachgereichte Ereignis überschreitet zeitlich den Rahmen der Diegese interne Prolepse = das antizipierte Ereignis fällt zeitlich in den Rahmen der Diegese externe Prolepse = das antizipierte Ereignis überschreitet zeitlich den Rahmen der Diegese Erzählerkommentar = informierendes oder wertendes Hervortreten des auktorialen Erzählers Digression = thematische Abschweifung des auktorialen Erzählers indirekte Rede: K. überlegte, was er tun solle. Er fragte sich, ob er zum Schloss hinauf gehen und dort eine Fensterscheibe einwerfen solle. (Gebrauch des Konjunktivs) direkte Rede: „Was soll ich nur tun?“ sprach K. laut mit sich selber, „soll ich zum Schloss hinauf und eine Fensterscheibe einwerfen?“ (in der Regel Gebrauch der An- und Abführungszeichen und verba dicendi et sentiendi) innerer Monolog: Was soll ich nur tun? Zum Schloss hinauf und eine Fensterscheibe einwerfen? (Tendenz zu Ellipsen, Verknappungen, allgemein: Verstöße gegen eine grammatisch korrekte Syntax) erlebte Rede: K. überlegte. Was sollte er tun? Sollte er zum Schloss hinauf und eine Fensterscheibe einwerfen? (Einheit von Erzähler- und Figurenrede) Indirekte Rede = konjunktivische Wiedergabe des Tuns bzw. der Gedanken einer Figur durch den Erzähler Direkte Rede = wörtliche Figurenrede, in der Regel durch An- und Abführungszeichen erkennbar Innerer Monolog = Protokoll des gedanklichen Selbstgesprächs einer Figur Stream of consciousness = Protokoll eines unkontrolliert ablaufenden Bewusstseinsvorgangs Erlebte Rede = indirekte Wiedergabe der Gedanken einer Figur im Indikativ, Einheit von Erzähler- und Figurenrede Montage = ästhetisches Arrangement von dokumentarischem Material Knotenpunkttechnik = Sonderfall des Polyperspektivismus bzw. der multiplen internen Fokalisierung, bei dem die Übergabe der Erzählfunktion an die räumliche Begegnung der Figuren gebunden ist Diegese oder Diegesis: erzählte Welt extradiegetisch = der hervorbringende narrative Akt des Erzählers intradiegetisch = alle narrativen Akte innerhalb der ersten Erzählung metadiegetisch = alle narrativen Akte innerhalb eines narrativen Akts der ersten Erzählung metametadiegetisch usw. heterodiegetisch = Der Erzähler ist keine Person der Diegese, d.h. er kommt in der erzählten Welt nicht vor. homodiegetisch = Der Erzähler ist eine Person der Diegese, d.h. er kommt in der erzählten Welt vor. autodiegetisch = Die Diegese ist die Erzählung über den Erzähler Nullfokalisierung = aperspektivisches Erzählen, d.h. der Erzähler spricht von einem der Diegese übergeordneten Standpunkt aus (auktorialer oder allwissender Erzähler) interne Fokalisierung = Erzählen aus einer Figurenperspektive feste interne Fokalisierung = monoperspektivisches Erzählen aus der immer gleichen Figurenperspektive (z.B. Ich-Erzählung oder Tagebuch) variable interne Fokalisierung = Perspektivenwechsel zwischen mehreren Figurenperspektiven (z.B. Briefroman) multiple interne Fokalisierung = häufiger Perspektivenwechsel zwischen zahlreichen Figurenperspektiven (Polyperspektivismus) externe Fokalisierung = Erzählen aus einem Beobachterstandpunkt ohne Einblick in Figuren und Überblick über die Handlung (z.B. Protokoll) Franz Kafka: Ein Bericht für eine Akademie (Extradiegetisch, autodiegetisch, feste interne Fokalisierung) Hohe Herren der Akademie! Sie erweisen mir die Ehre, mich aufzufordern, der Akademie einen Bericht über mein äffisches Vorleben einzureichen.  In diesem Sinne kann ich leider der Aufforderung nicht nachkommen. Nahezu fünf Jahre trennen mich vom Affentum, eine Zeit, kurz vielleicht am Kalender gemessen, unendlich lang aber durchzugaloppieren, so wie ich es getan habe, streckenweise begleitet von vortrefflichen Menschen, Ratschlägen, Beifall und Orchestralmusik, aber im Grunde allein, denn alle Begleitung hielt sich, um im Bilde zu bleiben, weit von der Barriere. Diese Leistung wäre unmöglich gewesen, wenn ich eigensinnig hätte an meinem Ursprung, an den Erinnerungen der Jugend festhalten wollen. Gerade Verzicht auf jeden Eigensinn war das oberste Gebot, das ich mir auferlegt hatte; ich, freier Affe, fügte mich diesem Joch. [...] Im ganzen habe ich jedenfalls erreicht, was ich erreichen wollte. Man sage nicht, es wäre der Mühe nicht wert gewesen. Im übrigen will ich keines Menschen Urteil, ich will nur Kenntnisse verbreiten, ich berichte nur, auch Ihnen, hohe Herren von der Akademie, habe ich nur berichtet. Johann Wolfgang Goethe: Die Leiden des jungen Werther Intradiegetisch, autodiegetisch, feste interne Fokalisierung Am 10. Mai Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, daß meine Kunst darunter leidet. Ich könnte jetzt nicht zeichnen, nicht einen Strich, und bin nie ein größerer Maler gewesen als in diesen Augenblicken. Wenn das liebe Tal um mich dampft und die hohe Sonne an der Oberfläche der undurchdringlichen Finsternis meines Waldes ruht und nur einzelne Strahlen sich in das innere Heiligtum stehlen, ich dann im hohen Grase am fallenden Bache liege und näher an der Erde tausend mannigfaltige Gräschen mir merkwürdig werden; wenn ich das Wimmeln der kleinen Welt zwischen Halmen, die unzähligen, unergründlichen Gestalten der Würmchen, der Mückchen näher an meinem Herzen fühle und fühle die Gegenwart des Allmächtigen, der uns nach seinem Bilde schuf, das Wehen des Alliebenden, der uns in ewiger Wonne schwebend trägt und erhält; mein Freund, wenn's dann um meine Augen dämmert und die Welt um mich her und der Himmel ganz in meiner Seele ruhn wie die Gestalt einer Geliebten – dann sehne ich mich oft und denke: ach könntest du das wieder ausdrücken, könntest du dem Papiere das einhauchen, was so voll, so warm in dir lebt, dass es würde der Spiegel deiner Seele, wie deine Seele ist der Spiegel des unendlichen Gottes! - Mein Freund – Aber ich gehe darüber zugrunde, ich erliege unter der Gewalt der Herrlichkeit dieser Erscheinungen.  [...] Am 13. Mai  Du fragst, ob du mir meine Bücher schicken sollst? - Lieber, ich bitte dich um Gottes willen, lass mir sie von Halse! Ich will nicht mehr geleitet, ermuntert, angefeuert sein, braust dieses Herz doch genug aus sich selbst; ich brauche Wiegengesang, und den habe ich in seiner Fülle gefunden in meinem Homer. Max Frisch: Tagebücher 1946-1949 (Extradiegetisch-autodiegetisch-feste interne Fokalisierung) Hoch über dem Meer! Sein Horizont ist mit uns gestiegen, höher und höher, und nur die Buchten sind unten geblieben. Das Meer, wenn man in die Buchten hinunterschaut, erscheint finster wie die Nacht. Ein Netz von silbernen Wellen darüber. Wie glitzernder Brokat liegen sie unter der Sonne, lautlos, und nur die Brandung verrät, dass sie einen Lauf haben; der weiße Gischt an den Felsen.  Glück als das lichterlohe Bewusstsein: Diesen Augenblick wirst du niemals vergessen. Was aber erleben wir jetzt, solange er da ist? Wir freuen uns auf eine Reise, vielleicht jahrelang, und an Ort und Stelle besteht die Freude größtenteils darin, dass man sich um eine Erinnerung reicher weiß. Eine gewisse Enttäuschung nicht über die Landschaft, aber über das menschliche Herz. Der Anblick ist da, das Erlebnis noch nicht. Man gleicht einem Film, der belichtet wird; entwickeln wird es die Erinnerung. Man fragt sich manchmal, inwiefern eine Gegenwart überhaupt erlebbar ist. [...] Die Gegenwart bleibt irgendwie unwirklich, ein Nichts zwischen Ahnung und Erinnerung, welche die eigentlichen Räume unseres Erlebens sind; die Gegenwart als bloßer Durchgang; die bekannte Leere, die man sich ungern zugibt. Thomas Mann: Doktor Faustus (Intradiegetisch-homodiegetisch-variable interne Fokalisierung) I. Mit aller Bestimmtheit will ich versichern, dass es keineswegs aus dem Wunsche geschieht, meine Person in den Vordergrund zu schieben, wenn ich diesen Mitteilungen über das Leben des verewigten Adrian Leverkühn, dieser ersten und gewiss sehr vorläufigen Biographie des teuren, vom Schicksal so furchtbar heimgesuchten, erhobenen und gestürzten Mannes und genialen Musikers einige Worte über mich selbst und meine Bewandtheit vorausschicke. Einzig die Annahme bestimmt mich dazu, dass der Leser – ich sage besser: der zukünftige Leser; denn für den Augenblick besteht ja noch nicht die geringste Aussicht, daß meine Schrift das Licht der Öffentlichkeit erblicken könnte, – es sei denn, dass sie durch ein Wunder unsere umdrohte Festung Europa zu verlassen und denen draußen einen Hauch von den Geheimnissen unserer Einsamkeit zu bringen vermöchte; – ich bitte wieder ansetzen zu dürfen: nur weil ich damit rechne, daß man wünschen wird, über das Wer und das Was des Schreibenden beiläufig unterrichtet zu sein, schicke ich diesen Eröffnungen einige wenige Notizen über mein eigenes Individuum voraus [...]. Ich überlese die vorstehenden Zeilen und kann nicht umhin, ihnen eine gewisse Unruhe und Beschwertheit des Atemzugs anzumerken, die nur zu bezeichnend ist für den Gemütszustand, in dem ich mich heute, den 23. Mai 1943, drei Jahre nach Leverkühns Tode, will sagen: drei Jahre nachdem er aus tiefer Nacht in die tiefste gegangen, in meinem langjährigen kleinen Studierzimmer zu Freising an der Isar niedersetze, um mit der Lebensbeschreibung meines in Gott ruhenden – o möge es so sein! – in Gott ruhenden unglücklichen Freundes den Anfang zu machen [...]. II. Mein Name ist Dr. phil. Serenus Zeitblom. [...] Mein Alter ist sechzig Jahre, denn A. D. 1883 wurde ich, als ältestes von vier Geschwistern, zu Kaisersaschern an der Saale, Regierungsbezirk Merseburg, geboren, derselben Stadt, in der auch Leverkühn seine gesamte Schülerzeit verbrachte, weshalb ich ihre nähere Kennzeichnung vertagen kann, bis ich zu deren Beschreibung komme. Da überhaupt mein persönlicher Lebensgang sich mit dem des Meisters vielfach verschränkt, so wird es gut sein, von beiden im Zusammenhang zu berichten, um nicht dem Fehler des Vorgreifens zu verfallen, zu welchem man, wenn das Herz voll ist, ohnedies immer neigt. Hans Lebert: Die Wolfshaut (Intradiegetisch-homodiegetisches Ich u. Kollektiv-variable interne Fokalisation) Die rätselhaften Ereignisse, die uns vergangenen Winter beunruhigt haben, begannen, wenn wir es näher betrachten, nicht, wie man allgemein annimmt, am neunten, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach schon am achten November, und zwar mit jenem sonderbaren Geräusch, das der Matrose gehört zu haben behauptet. Ja. Aber werfen wir erst einen Blick auf die Karte. Das hier ist Schweigen; hier, südlich davon, liegt Kahldorf. [...] Es ist eine gottverlassene Gegend, eine Gegend, die nichts zu bieten hat und deshalb auch kaum bekannt ist. Abseits der großen Verkehrsadern lebt sie ihr undurchsichtiges Leben, und wer sie zu kennen glaubt, so wie ich zum Beispiel, weiß letzten Endes auch nur, dass sie da ist und daß sich dort die Füchse in einer uns schwerverständlichen Sprache (klingt wie in den Bart gemurmelt) gute Nacht sagen. [...] Und nun zurück zur Sache! Am achten November, etwa um drei Uhr morgens, weckte den Matrosen ein Unbehagen, ein ekelhaftes, frostiges Gefühl, ‚so, als ob die Haustür offen sei’. [...] Der Mond, im Osten hinter den Wolken versteckt, malte einen zerrinnenden Fleck auf den Nebel, einen Tümpel aus schwindsüchtig bleicher Helle, von dem sich das kahle Geäst der Obstbäume schattenhaft abhob. Das war nicht viel anders als sonst und hatte alles seine Richtigkeit. Dennoch war dem Matrosen auf einmal zumute, als warte er auf irgendein Erlebnis; und während er noch so dastand und überlegte, was für ein Erlebnis das sein könnte, vernahm er plötzlich jenes sonderbare Geräusch, das man bis heute nicht zu erklären vermocht hat. Theodor Storm: Der Schimmelreiter (Intradiegetisch-heterodiegetisch Metadiegetisch-homodiegetisch Metametadiegetisch-heterodiegetisch) Was ich zu berichten beabsichtige, ist mir vor reichlich einem halben Jahrhundert im Hause einer Urgroßmutter, der alten Frau Senator Feddersen, kundgeworden, während ich, an ihrem Lehnstuhl sitzend, mich mit dem Lesen eines in blaue Pappe eingebundenen Zeitschriftenheftes beschäftigte; ich vermag mich nicht mehr zu entsinnen, ob von den Leipziger« oder von »Pappes Hamburger Lesefrüchten« [...]; nur so viel kann ich versichern, dass ich sie seit jener Zeit, obgleich sie durch keinen äußeren Anlass in mir aufs neue belebt wurden, niemals aus dem Gedächtnis verloren habe. Es war im dritten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts, an einem Oktobernachmittag - so begann der damalige Erzähler -, als ich bei starkem Unwetter auf einem nordfriesischen Deich entlangritt. Zur Linken hatte ich jetzt schon seit über einer Stunde die öde, bereits von allem Vieh geleerte Marsch [...]. Jetzt aber kam auf dem Deiche etwas gegen mich heran; ich hörte nichts; aber immer deutlicher, wenn der halbe Mond ein karges Licht herabließ, glaubte ich eine dunkle Gestalt zu erkennen, und bald, da sie näher kam, sah ich es, sie saß auf einem Pferde, einem hochbeinigen hageren Schimmel; ein dunkler Mantel flatterte um ihre Schultern, und im Vorbeifliegen sahen mich zwei brennende Augen aus einem bleichen Antlitz an. [Das Reiter-Ich erreicht den Dorfkrug.] Ich erfuhr bald, daß mein freundlicher Nachbar der Deichgraf sei; wir waren ins Gespräch gekommen, und ich hatte begonnen, ihm meine seltsame Begegnung auf dem Deiche zu erzählen. Er wurde aufmerksam, und ich bemerkte plötzlich, daß alles Gespräch umher verstummt war. »Der Schimmelreiter!« rief einer aus der Gesellschaft, und eine Bewegung des Erschreckens ging durch die übrigen. Mich wollte nachträglich ein Grauen überlaufen: „Verzeiht!“ sprach ich, „was ist das mit dem Schimmelreiter?“ Abseits hinter dem Ofen, ein wenig gebückt, saß ein kleiner hagerer Mann in einem abgeschabten schwarzen Röcklein; die eine Schulter schien ein wenig ausgewachsen. [...] Gegen diesen streckte der Deichgraf seine Hand: „Unser Schulmeister“, sagte er mit erhobener Stimme, „wird von uns hier Ihnen das am besten erzählen können.“ [...] „Nun freilich“, sagte der Alte, sich zu mir wendend, „will ich gern zu Willen sein; aber es ist viel Aberglaube dazwischen und eine Kunst, es ohne diesen zu erzählen.“ „Ich muss Euch bitten, den nicht auszulassen“, erwiderte ich; „traut mir nur zu, dass ich schon selbst die Spreu vom Weizen sondern werde!“ Der Alte sah mich mit verständnisvollem Lächeln an. „Nun also!“ sagte er. „In der Mitte des vorigen Jahrhunderts, oder vielmehr, um genauer zu bestimmen, vor und nach derselben, gab es hier einen Deichgrafen, der von Deich- und Sielsachen mehr verstand, als Bauern und Hofbesitzer sonst zu verstehen pflegen. [...]“ E. T. A. Hoffmann: Der goldene Topf (Intradiegetisch-heterodiegetischer Beginn) Am Himmelfahrtstage, nachmittags um drei Uhr, rannte ein junger Mensch in Dresden durchs Schwarze Tor und geradezu in einen Korb mit Äpfeln und Kuchen hinein, die ein altes hässliches Weib feilbot, so daß alles, was der Quetschung glücklich entgangen, hinausgeschleudert wurde, und die Straßenjungen sich lustig in die Beute teilten, die ihnen der hastige Herr zugeworfen. Auf das Zetergeschrei, das die Alte erhob, verließen die Gevatterinnen ihre Kuchen- und Branntweintische, umringten den jungen Menschen und schimpften mit pöbelhaftem Ungestüm auf ihn hinein, so dass er, vor Ärger und Scham verstummend, nur seinen kleinen, nicht eben besonders gefüllten Geldbeutel hinhielt, den die Alte begierig ergriff und schnell einsteckte. Nun öffnete sich der festgeschlossene Kreis, aber indem der junge Mensch hinausschoss, rief ihm die Alte nach: »Ja renne – renne nur zu, Satanskind - ins Kristall bald dein Fall – ins Kristall!« [...] Der Student Anselmus (niemand anders war der junge Mensch) fühlte sich, unerachtet er des Weibes sonderbare Worte durchaus nicht verstand, von einem unwillkürlichen Grausen ergriffen, und er beflügelte noch mehr seine Schritte, um sich den auf ihn gerichteten Blicken der neugierigen Menge zu entziehen. Wie er sich nun durch das Gewühl geputzter Menschen durcharbeitete, hörte er überall murmeln: „Der arme junge Mann - Ei! - über das verdammte Weib!“ - Auf ganz sonderbare Weise hatten die geheimnisvollen Worte der Alten dem lächerlichen Abenteuer eine gewisse tragische Wendung gegeben, so dass man dem vorhin ganz Unbemerkten jetzt teilnehmend nachsah. E. T. A. Hoffmann: Der goldene Topf (Intradiegetisch-homodiegetisches Ende) Wie fühlte ich recht in der Tiefe des Gemüts die hohe Seligkeit des Studenten Anselmus, der, mit der holden Serpentina innigst verbunden, nun nach dem geheimnisvollen wunderbaren Reiche gezogen war, das er für die Heimat erkannte, nach der sich seine von seltsamen Ahnungen erfüllte Brust schon so lange gesehnt. Aber vergebens blieb alles Streben, dir, günstiger Leser, all die Herrlichkeiten, von denen der Anselmus umgeben, auch nur einigermaßen in Worten anzudeuten. Mit Widerwillen gewahrte ich die Mattigkeit jedes Ausdrucks. Da warf ich denn die Feder hin und eilte ins Bett, um wenigstens von dem glücklichen Anselmus und der holden Serpentina zu träumen. So hatte das schon mehrere Tage und Nächte gedauert, als ich endlich ganz unerwartet von dem Archivarius Lindhorst ein Billett erhielt, worin er mir folgendes schrieb: Ew. Wohlgeboren haben, wie mir bekannt worden, die seltsamen Schicksale meines guten Schwiegersohnes, des vormaligen Studenten, jetzigen Dichters Anselmus, in eilf Vigilien beschrieben und quälen sich jetzt sehr ab, in der zwölften und letzten Vigilie einiges von seinem glücklichen Leben in Atlantis zu sagen, wohin er mit meiner Tochter auf das hübsche Rittergut, welches ich dort besitze, gezogen. [...] Wollen Sie daher die zwölfte Vigilie schreiben, so steigen Sie Ihre verdammten fünf Treppen hinunter, verlassen Sie Ihr Stübchen und kommen Sie zu mir. Im blauen Palmbaumzimmer, das Ihnen schon bekannt, finden Sie die gehörigen Schreibmaterialien, und Sie können dann mit wenigen Worten den Lesern kund tun, was Sie geschaut, das wird Ihnen besser sein, als eine weitläufige Beschreibung eines Lebens, das Sie ja doch nur von Hörensagen kennen. [...] Punkt eilf Uhr löschte ich meine Studierlampe aus und schlich zum Archivarius Lindhorst, der mich schon auf dem Flur erwartete. »Sind Sie da - Hochverehrter! - nun das ist mir lieb, dass Sie ›meine guten Absichten‹ nicht verkennen - kommen Sie nur!« - Und damit führte er mich durch den von blendendem Glanze erfüllten Garten in das azurblaue Zimmer, in welchem ich den violetten Schreibtisch erblickte, an welchem der Anselmus gearbeitet.  Jens Rehn: Nichts in Sicht (Montage) Sie zogen ihre Jacken wieder aus. Die Sonne brannte schräg vom Himmel, und die Hitze nahm mit jedem Herzschlag zu. Sie konnten sich vertrocknete Hautfahnen vom Körper abziehen, und es war eine Art Spiel: wenn es ihnen gelungen war, ein besonders großes, unbeschädigtes Stück abzulösen, hielten sie es gegen das Licht. Sie sahen schöne Maserungen und Muster in ihrer Haut. Früher hatten sie gar nicht gewusst, welche Linien und Figuren sie in ihrer Haut mit sich herumtrugen. „Komisch“, sagt der Andere, „komisch, was man jetzt alles sieht und merkt!“ Der Einarmige schwieg und hatte nun keine Lust mehr zu seiner Haut. Die Haut des Menschen ist dünner und größtenteils schwächer behaart als die der anderen Säugetiere und schwankt, je nach Lage, erheblich an Dicke. So ist die Lederhaut am Augenlid nur etwa 0,5 mm, an der Fußsohle dagegen 2 bis 3 mm stark, das Unterhautzellgewebe am Kopf 0,6 bis 2 mm, am übrigen Körper 4 bis 9 mm, bei dicken Personen am Bauch sogar bis zu 30 mm stark. Die äußere Haut schützt den Körper vor mechanischen Verletzungen und schädlichen Einwirkungen von außen. Sie vermittelt durch die in ihr enthaltenen Sinnesorgane (Temperatursinn, Ortssinn, Tastsinn, Raumsinn) Eindrücke verschiedener Art. Wenn ein Mensch mehr als ein Drittel seiner Hautoberfläche verliert, muß er normalerweise sterben. In frühen, unkultivierten Zeiten wurde die menschliche Haut gern zu Schmuckgegenständen und Ähnlichem verarbeitet, und zwar so, dass sie, um ihre Geschmeidigkeit zu bewahren, den gefangenen Feinden bei lebendigem Leibe abgezogen wurde. Im Bereich der abendländischen Kultur gibt es diese Sitte heutzutage nicht mehr. An den Stellen, wo sie die verbrannte Haut abgezogen hatten, schimmerte es rötlich. Die neue Haut fühlte sich seidig und pergamenten an. Es war schön, mit dem Finger darüber hinzustreichen. Johann Gottfried Schnabel: Insel Felsenburg (Interne Prolepse) Wunderliche Fata einiger See=Fahrer, absonderlich Alberti Julii, eines gebohrnen Sachsens, welcher in seinem 18den Jahre zu Schiffe gegangen, durch Schiff=Bruch selb 4te an eine grausame Klippe geworffen worden, nach deren Übersteigung das schönste Land entdeckt, sich daselbst mit seiner Gefährtin verheyrathet, aus solcher Ehe eine Familie von mehr als 300 Seelen erzeuget, das Land vortrefflich angebauet, durch besondere Zufälle erstaunens=würdige Schätze gesammlet, seine in Teutschland ausgekundschafften Freunde glücklich gemacht, am Ende des 1728ten Jahres, als in seinem Hunderten Jahre, annoch frisch und gesund gelebt, und vermuthlich noch zu dato lebt, entworffen von dessen Bruders=Sohnes=Sohnes=Sohne, Mons. Eberhard Julio, Curieusen Lesern aber zum vermuthlichen Gemüths=Vergnügen ausgefertiget, auch par Commission dem Drucke übergeben von Gisandern Thomas Mann: Doktor Faustus (Interne Prolepse) In der Verschreibung der nachgelassenen Kompositionsskizzen und Tagebuchblätter drückt sich ein freundlich-sachliches, fast möchte ich sagen: gnädiges und sicherlich mich ehrendes Vertrauen in meine Gewissenhaftigkeit, Pietät und Korrektheit aus. Aber lieben? Wen hätte dieser Mann geliebt? Einst eine Frau – vielleicht. Ein Kind zuletzt – es mag sein. Einen leichtwiegenden, jeden gewinnenden Fant und Mann aller Stunden, den er dann, wahrscheinlich eben weil er ihm geneigt war, von sich schickte – und zwar in den Tod. Wem hätte er sein Herz eröffnet, wen jemals in sein Leben eingelassen? Das gab es bei Adrian nicht. [...] Um ihn war Kälte – und wie wird mir zumute, indem ich dies Wort gebrauche, das auch er in einem ungeheuerlichen Zusammenhange einst niederschrieb! Wolfgang Koeppen: Tauben im Gras (Knotenpunkttechnik (Personenstaffel)) Josef folgte dem mächtigen Odysseus, watschelte in seinem Sog. Bahama-Joe: sie gingen weiter, gingen an den Neubauten der Kinos Unsterbliche Leidenschaft gnadenlos ergreifendes Arztschicksal, an den Neubauten der Hotels Dachgarten über den Ruinen Cocktailstunde vorbei [...]. Die Verkehrsampel stand auf Rot und hemmte den Übergang. Straßenbahnen, Automobile, Radfahrer, schwankende Dreiradwagen und schwere amerikanische Heerestrucks strömten über die Kreuzung. Das rote Licht sperrte vor Emilia den Weg. Sie wollte zum Leihamt, das schloss am Mittag, dann zu Unverlacht, dem Althändler im feuchten Gewölbe [...]. Jede Last machte ihr rheumatische Beschwerden in der Schulter. Jede Beschwerde machte sie unleidlich und erfüllte sie mit Trotz und Verbitterung. Sie stand missgelaunt unter der roten Ampel und blickte missmutig in den Strom des Verkehrs. Im Wagen des Konsuls, im lautlos und erschütterungsfrei gleitenden Cadillac, im Gefährt der Reichen auf der Seite der Reichen, der Staatsmänner, der Arrivierten, der planenden Manager, wenn man sich nicht täuschen ließ, in einem geräumigen schwarzglänzenden Sarg fuhr Mr. Edwin über die Kreuzung. Erfühlte sich müde. [...] Vielleicht würde er in dieser Nacht sterben. Eine Nachricht. Eine Notiz in den Abendausgaben. Ein paar Gedenkartikel in London, in Paris, in New York. Dieser schwarze Cadillac war ein Sarg. Nun streiften sie einen Radfahrer >o weh, er schwankt, er hält sich< -  Er hielt sich im Gleichgewicht. Er balancierte, strampelte, lenkte das Rad in die freie Lücke, Dr. Behude, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, er trat in die Pedale, er kam voran, heute abend wird er im Amerikahaus den Vortrag von Mr. Edwin hören, das Gespräch über den abendländischen Geist [...]. Gern wäre er zu Emilia gefahren. [...] Er übersah, dass Emilia an der Kreuzung, an der er vorüberradelte, auf das grüne Licht wartete. [...] Grünes Licht. Messalina hatte sie entdeckt, Alexanders lustwütiges Weib. Wolfgang Koeppen: Tauben im Gras (Knotenpunkttechnik (Sprachstaffel)) Sie taumelte, taumelte nackt zum Schreibtisch, nahm ein Blatt vom Stoß des weißen unbeschriebenen Papiers, vom Häufchen der Reinheit der ungeschehenen Empfängnis, spannte es in die kleine Maschine ein und tippte vorsichtig mit einem Finger: >Sei nicht böse. Ich liebe dich doch, Philipp. Bleib bei mir.< Er liebte sie nicht. Warum sollte er sie lieben? Er war nicht weiter stolz auf die Verwandtschaft. Gleichmut erfüllte ihn. Warum sollte er sich gerührt fühlen? Keine besondere Empfindung bedrängte oder weitete die Brust. Die dort unten wohnten, beschäftigten Richard nicht mehr als andere alte Völker: oberflächlich. Er reiste dienstlich; nein, dienstlich, das hätten die unten gesagt, die Kasernenhofsippe, die alten Fürstendiener, er reiste aus Nützlichkeitsgründen, im Auftrag seines Landes und seiner Zeit, und er glaubte, es sei nun die Zeit seines Landes, das Jahrhundert der gereinigten Triebe, der nützlichen Ordnung [...]. Franz Kafka: Das Schloss (Erlebte Rede) Als sie – K. erkannte es an einer Wegbiegung – fast beim Wirtshaus waren, war es zu seinem Erstaunen schon völlig finster. War er solange fort gewesen? Doch nur ein, zwei Stunden etwa, nach seiner Berechnung. Und am Morgen war er fortgegangen. Und kein Essensbedürfnis hatte er gehabt. Und bis vor kurzem war gleichmäßige Tageshelle gewesen, erst jetzt die Finsternis. Arthur Schnitzler: Leutnant Gustl (Innerer Monolog) „Was?“ ... Ich darf nicht so schreien ... nein, ich darf mir nichts anmerken lassen ... aber vielleicht träum’ ich ... ich muss ihn noch einmal fragen ... „Wen hat der Schlag getroffen?“ – Famos, famos! – ganz harmlos hab’ ich das gesagt! – „Den Bäckermeister, Herr Leutnant!“ [...] „Der Schlag hat ihn getroffen? ... Ja, wieso denn? Woher wissen S’ denn das?“ „Aber Herr Leutnant, wer soll's denn früher wissen, als unsereiner - die Semmel, die der Herr Leutnant da essen, ist ja auch vom Herrn Habetswallner. Der Bub, der uns das Gebäck um halber fünfe in der Früh bringt, hat's uns erzählt.“  Um Himmelswillen, ich darf mich nicht verraten ... ich möchte’ ja schreien ... ich möchte’ ja lachen ... ich möchte’ ja dem Rudolf ein Bussel geben ... Aber ich muß ihn noch was fragen! ... Vom Schlag getroffen werden, heißt noch nicht: tot sein ... ich muß fragen, ob er tot ist ... aber ganz ruhig, denn was geht mich der Bäckermeister an - ich muß in die Zeitung schau’n, während ich den Kellner frag’ ... „Ist er tot?“ „Na, freilich, Herr Leutnant; auf’m Fleck ist er tot geblieben.“ O, herrlich, herrlich! - Am End’ ist das alles, weil ich in der Kirchen g’wesen bin ... „Er ist am Abend im Theater g’wesen; auf der Stiegen ist er umg’fallen - der Hausmeister hat den Krach gehört ... na, und dann haben s’ ihn in die Wohnung getragen, und wie der Doktor gekommen ist, war’s schon lang’ aus.“ „Ist aber traurig. Er war doch noch in den besten Jahren.“ - Das hab’ ich jetzt famos gesagt - kein Mensch könnt’ mir was anmerken ... und ich muß mich wirklich zurückhalten, daß ich nicht schrei’ oder aufs Billard spring’. Bildungsroman Protagonist gelangt über Abwege und durch Krisen zur erfolgreichen Integration in die Gesellschaft (teleologische Struktur) Entwicklung einer realitätstauglichen Haltung ermöglicht harmonischen Ausgleich zwischen Ansprüchen von Individuum und Gesellschaft Romantyp aus der Aufstiegsperiode des Bürgertums (18./19.Jhd.) Wichtigste Beispiele: Christoph Martin Wieland: Geschichte des Agathon (1766/67) Johann Wolfgang Goethe: Wilhelm Meisters Lehrjahre (1795/96) Jean Paul: Titan (1800-03) Eduard Mörike: Maler Nolten (1835) Gottfried Keller: Der grüne Heinrich (1854/55) Gustav Freytag: Soll und Haben (1855) Novelle und Kurzgeschichte Novelle: Prosatext von mittlerer Länge (ca. 10 - 150 Seiten) Einsträngige Handlung Ein oder mehrere Wendepunkte Eine unerhörte, neue, wenngleich mögliche Begebenheit Verwendung von einem oder mehreren Dingsymbolen bzw. Leitmotiven Häufige Einbettung in einen Erzählrahmen Blütezeit im Realismus des 19. Jhd.: Theodor Storm, Marie von Ebner-Eschenbach, Gottfried Keller, Wilhelm Raabe Kurzgeschichte Prosatext von geringem Umfang (ca. 1 – 10 Seiten) Blütezeit nach 1945 im Anschluss an amerikanische short story (Hemingway) einsträngige, konzentrierte Erzählform mit Gegenwartsbezug kommunikative Funktion und Leserorientierung aktuelles Existenzgefühl zeit- und wirklichkeitsnah ausdrücken nüchterner, einfacher, klarer, vor allem unpathetischer und wahrhaftiger Stil Hauptvertreter: Wolfdietrich Schnurre, Heinrich Böll, Heinz Piontek, Wolfgang Borchert, Alfred Andersch, Luise Rinser

Antworten und Fragen

Hallo an all die Schreiberlinge, die sich für das was ich sage/schreibe interessieren. Jedenfalls schätze ich, dass du dich dafür interessierst, was ich zu sagen habe, da du noch nicht aufgehört hast weiterzulesen.

Okay, Schluss mit dem Rumalbern und kommen wir zum Geschäft.

Da ich es bis jetzt nicht bei den Musenkindern in der Schreibwerkstatt finden konnte und es die wenigsten Anfänger wissen, möchte ich hier einmal die verschiedenen Arten von Informationen vorstellen, die man den Leser präsentieren kann. Beim ständigen Lesen bei einigen Anfängern, fiel mir auf, dass die meisten nur zwei Arten von Informationen kennen, daher werde ich mit diesen beiden anfangen.

Anschließend kommt die wichtigste Frage dich sich der Leser beim Konsumieren stellen sollte.

 

 

Die Wahrheit:

-Was gibt es da zu sagen? Man sagt dem Leser was Sache ist und gut. Darüber muss man jetzt nicht diskutieren oder erklären.

 

Das Weglassen:

-Das ist die zweite Sache, aber diese benötigt durchaus eine Erklärung. Ich habe sehr oft gelesen, wie andere Hobby-Autoren sehr viel Kontext zu ihren erdachten Welten weglassen. Da frage ich mich durchaus gerne, warum das? Viele vergessen gerne, dass man als Autor in der Materie besser bewandert ist als der Leser, schließlich hat man diese Welt selber erschaffen. Und dann wird diese eine Frage beantwortet, wenn der Leser sie schon längst vergessen hat. Vier Kapitel weiter oder so. Und selten bleibt es bei dieser einen Frage, dann kommen gerne drei oder vier, die eigentlich gar nicht nötig tun, weil sie eigentlich nichts mit der Geschichte an sich zu tun haben. Also Leute, überlegt euch wirklich was ihr weglasst. Sollte es zu viel von der Story verraten oder die Spannung nehmen, gibt es viel bessere Alternativen als es tot zu schweigen.

Aber was kann man weglassen? Am besten geht das, wenn der Leser gar nicht auf die Idee kommt, das etwas fehlt. Dinge, die man niemals interfragen würde, wie etwa Naturkatastrophen und nachher stellt sich heraus, dass das kein Zufall war. Oder aber man unterbricht. Ein Beispiel: gerade kommt die Antwort, die alles erklären würde und dann wird eben jene Person erschossen, die die Antwort kennt. „Der Mörder ist niemand anders, als …“ BUMM, TOT, Ende. Ist eigentlich das gängigste Beispiel. Das weglassen ist eigentlich nur für eine Sache gut. Für unerwartete Wendungen. Wenn man etwas nicht weiß und es nicht hinterfragt oder einfach gar nicht auf die Idee kommt, wie es eigentlich ist, dann überrascht es. Also ist das Weglassen nur dann gut, wenn man den Leser eiskalt überrumpeln will.

 

Die Lüge:

Das ist meiner Meinung nach der traurigste Aspekt. Die meisten Schreiberlinge (soweit ich gesehen habe) Lügen in ihren Storys nicht. Warum nicht?! Ich meine, wir erzählen doch alle Ammenmärchen. Wir lügen den lieben langen Tag, warum sollten wir das in unseren Geschichten nicht tun? Ich meine, wie viele haben sich schon irgendetwas ausgedacht. Diese ganzen fiktionalen Welten sind Lüge! Warum sollte es mit den Leuten und Geschöpfen in ihnen anders sein? Also lügt mehr. Es macht das Ganze noch glaubwürdiger. Wir werden doch allesamt den lieben langen Tag belogen. „Nein, Schatz, du siehst darin nicht fett aus.“, „Natürlich können sie dieser Regierung vertrauen.“, „Aber natürlich gibt es den Weihnachtsmann“, verstehst du was ich meine?

Und meiner Meinung nach sollte man gerade als Künstler lügen, dass sich die Balken biegen.

Alan Moore schrieb einmal, dass Künstler lügen, um die Wahrheit zu sagen, Politiker um sie zu verschleiern. Denkt mal darüber nach.

Das Wichtigste bei einer Lüge sind zwei Dinge. Erstens sie muss glaubwürdig sein. Zweitens sollte die Person die lügt, eine dazu passende Motivation haben. Um jemanden zu schützen oder in die Falle laufen zu lassen, beispielsweise.

Und hier ein kleiner Tipp von mir: Kleidet die Lüge mit der Wahrheit. Die meisten denken, wenn etwas zum Teil stimmt, muss der Rest auch wahr sein.

 

Dummstellen:

Das ist sowohl die einfachste, als auch dämlichste Art etwas zu sagen. Ihr schreibt einfach rein, dass ihr keine Ahnung habt. Ihr wisst nicht, warum dass im Moment so ist und eure Figur hat noch weniger Ahnung. Sowas sollte man nicht zu häufig tun wenn man eine fiktionale Welt hat, weil es sonst zu Lückenhaft wirkt. In der Story ist es schlecht zu sagen, wie oft man sowas machen sollte.

Das Dummstellen hat aber darüber hinaus auch noch einen kleinen Vorteil. Man kann sich Theorien zusammenbasteln, die als vorläufige Antworten hinhalten können.

 

Die Halbwahrheit:

Wie bereits gesagt, ihr sagt nur die halbe Wahrheit. Der Rest kann Lüge sein, er kann aber auch Interpretationssache sein. Die Hälfte ist wahr, den Rest kann man so auslegen, wie man will. Etwas sieht nach Mord aus, dann muss es nicht zwangsläufig auch einer sein, als Beispiel.

 

Das versteckte Detail:

Das ist wirklich eine hohe Kunst. Man gibt dem Leser mithilfe von Kleinigkeiten Informationen. Das kann alles sein. Vom halten eines Weinglases, über eine bestimmte Bewegung bis hin zu einem einzigen Wort. Hauptsache es wird beim ersten Mal überlesen. Sowas eignet sich vor allem, wenn man etwas ein zweites Mal lesen will und bereits den Verlauf der Geschichte kennt. Solche Typen soll es ja auch geben. Aber wie gesagt, kann das schon etwas kniffliger sein, man will ja nicht zu viel darüber preisgeben.

 

So das hier sind die Arten von Informationen die man dem Leser geben kann. Je mehr, verschiedener und anders verpackt wird es abwechslungsreicher für einen selber und den Leser.

Aber wenn ich dem Leser schon alle Antworten gebe, warum sollte er dann weiterlesen? Er weiß doch schon alles.

Hier muss ich mal eine Kleinigkeit klären. Die Fülle der Fragen macht die Spannung nicht aus, sondern die Spannungskurve.

Für diese Kurve und für die gesamte Geschichte, muss man den Leser mit nur einer einzigen Frage bei der Stange halten. Mehr braucht man nicht. Nur eine einzige Frage.

Diese Frage lautet wie folgt: Wie geht es weiter?

Alles andere – wer mit wem und warum – ist nebensächlich. Primär ist und bleibt die Frage wie die Geschichte sich entwickelt und natürlich wie sie ausgeht.

Natürlich kann man ein komplexes Geflecht aus den Punkten machen, die ich hier aufgeführt habe, aber wenn es den Leser nicht interessiert, kann es noch so gut durchdacht sein. Wenn der Leser die Geschichte beiseitelegt, ist es aus. Punkt. Mehr gibt es da nicht zu sagen.

 

 

Ich hoffe dir hat dieser kleine Ausschwank geholfen und das du vielleicht das eine oder andere mitgenommen hast. Sollte ein wichtiger Punkt nicht genannt worden sein, bitte ich ihn nochmals unten in den Kommentaren aufzuführen.

 

Vielen Dank und einen wunderschönen Tag noch.

Die Wirtschaft

Jeder träumt irgendwie davon, eines Tages sein eigenes Buch zu veröffentlichen. Das ist jedoch leichter gesagt, als getan. Die Chancen stehen schließlich eins zu ein hunderttausend (1:100.000).

Ich werde hier einmal mein über die Jahre gesammeltes Wissen, das meist auf hören sagen basiert und teilweise auf logischem Denken, preisgeben. Wie immer gebe ich keine Garantie. Jeder hat sein Recht auf eigene Meinung. Wer was zu ergänzen hat, soll es in die Comments schreiben.

Zuerst einmal will ich sagen, dass diese von mir oben aufgeführte ausgerechnete Chance gar nicht mal so willkürlich ausgedacht ist, wie es scheint. Tatsächlich ist das nämlich die Anzahl der Bücher die im Schnitt pro Jahr in Deutschland veröffentlicht werden. Das sollte man sich wirklich einmal auf der Zunge zergehen lassen, um zu verstehen, wie groß dieser Markt ist.

Ein-hundert-tausend Bücher. Was ungefähr der Bevölkerungsmasse von zehn Dörfern entspricht. Voll mit Männer und Frauen, Alten und Kindern. Und das sind nur die Veröffentlichungszahlen von Büchern, die gedruckt und verzeichnet werden. Dazu muss man noch das Internet rechnen.

Aber was will ich damit sagen? Ganz einfach: Scheiße ist der Konkurrenzkampf groß!

Und dem sollte man sich auch bewusst werden.

Kommen wir mal zu den Verlagen. Meiner Ansicht nach gibt es drei Arten. Die großen Verlage, die kleinen und die Betrüger.

Die großen Verlage sind welche wie Heyne. Sofern man nicht schon einen gewissen Berühmtheitsgrad hat, kann man die vergessen. Die lassen sich nicht anschreiben, das haben die nicht nötig. Außerdem habe ich von einem Ring gehört. Das sind die großen die sich zusammengeschlossen haben. Wenn man eine Absage von einem dieser Verlag hat, kann man die anderen auch gleich vergessen. Dann ist man bei denen drunter durch. Also keine Option für Einsteiger.

Dann gibt es da noch die kleinen Verlage. Ich hab mir sagen lassen, dass die die Trendsetter sind. Wenn irgendetwas Neues kommt, dann meist von denen. Die großen Schwimmen dann mit, bauschen es auf, aber der ursprüngliche Impuls kommt von denen. Aber diese Verlage muss man erst finden und wer schon gesucht hat weiß, wie schwer es ist einen seriösen Verlag zu finden.

Und so kommen wir zur dritten Art. Den Betrügern. Die Betrüger sind teilweise nur schwerlich von den seriösen Verlagen zu unterscheiden. Ihr werdet eher einen von denen finden, als einen anständigen Verleger. Die Dinger vermehren sich wie Ungeziefer. Gut, aber was machen die? Ihr schickt denen euer Manuskript und die nehmen es. Scheißegal, wie schlecht es ist. Die nehmen es. Wäre ja eigentlich kein Problem, aber dann sagen sie, dass man sich am Druck beteiligen muss. Heißt im Klartext, ihr gebt Geld für die Auflage aus. Wir rechnen jetzt einfach mal, dass die erste Auflage tausend Bücher umfasst. Für fünfhundert übernimmt ihr die Bezahlung. Das kann euch schon einmal ein paar tausend Mäuse kosten. Und jetzt kommt´s. Es werden dann ungefähr zwei Dutzend Bücher gedruckt. Ein paar bekommt ihr klar, die anderen Exemplare werden für Bestellungen eigelagert und der Rest des Geldes wird einbehalten. Es wird keine Werbung, Vorlesung oder sonstiges geben. Wenn man selber besonders dämlich ist, zieht man los, um es an den Mann zu bringen. Dadurch verdient der Verlag jetzt doppelt an euch und lacht sich händereibend ins Fäustchen.

So, aber woran erkennt man diese Typen jetzt. Hier ein paar Merkmale. Zuerst einmal würde ich mir die Webseite ansehen. Sowas ist heutzutage ja Standard. Wenn die Seite etwas seltsam aufgebaut ist, heißt: Es gibt nur die Startseite und die Links sind nur zur Dekoration da, würde ich mich schon etwas wundern. Außerdem sollte man am besten noch gute Deutschkenntnisse besitzen. Wenn du schon auf der Homepage etliche Rechtschreibfehler findest, wie will man dann dein Werk überarbeiten? Der Lektor – sofern vorhanden – scheint dann keine besonders große Leuchte zu sein.

Sollte euch das nicht reichen, googelt den Verlag doch einfach mal. Es gibt bestimmt genug Foren etc. wo Typen bereits auf die Betrüger hereingefallen sind.

Der allerletzte Verdacht bestätigt sich dann, wenn Geld verlangt wird. Dann wisst ihr, dass ihr über den Tisch gezogen werdet.

KEIN seriöser Verlag verlangt Geld. Er muss vollkommen an das Manuskript glauben. Er macht Werbung, plant Vorlesungen etc. Also investiert er viel und muss bei der Auswahl der Werke verdammt vorsichtig sein.

Man darf die heutige Zeit auch nicht vergessen. Wie viele lesen schon Bücher? Klar sie verkaufen sich immer noch, aber wer liest sie denn noch? Wer hat noch Zeit dazu? Sicher verkauft ist verkauft, aber wer soll es weiterempfehlen? Hand aufs Herz, wer empfiehlt seinen Freunden ein Buch, welches er selber nicht gelesen hat? Verkaufszahlen sind unbedeutend wenn ein gutes Werk ungelesen im Regal verschimmelt.

Das Internet wird auch zu einer immer größeren Konkurrenz. Durchstöbert mal die Gallery der Musenkinder. Das ist alles kostenlos zu lesen! Klar es ist von Amateuren. Die aber teilweise besseres zustande kriegen, als was man im Buchhandel kaufen muss.

Aber wie kommt man jetzt an einem Verlag? Das ist gar nicht so einfach. Entweder ihr schreibt so lange weitere Verlage an, bis ihr endlich mal einen seriösen findet der euch haben will oder ihr arbeitet euch hoch. Dazu gibt es noch andere Alternativen.

Fangt doch einfach klein an. Baut euch eine Fanbase auf. Wenn ihr schon einen Ruf habt, dann sinkt das Risiko für die Verlage, dass es ein Griff ins Klo mit euch wird. Ergo wird ein Verlag auch eher gewillt sein euch aufzunehmen, weil ihr schon ein paar Leute von euch selbst überzeugt habt, die euch lesen werden. Dazu kommt noch das ihr zusätzlich Erfahrung sammelt. Jeder wird euch bestätigen, dass Schreiben sehr schwer und noch kein Meister vom Himmel gefallen ist.

Also fangt an zu schreiben und zu veröffentlichen. Im kleinen Rahmen versteht sich. Beginnt bei kleinen Magazinen, Zeitungen, Internet etc. Und klettert dann die Leiter hoch.

Alternativ kann man natürlich auch über Books on Demand (BoD) veröffentlichen. Das kostet euch zwar auch etwas, aber dafür kriegt ihr auch etwas für euer Geld. Sicherlich ist es da auch überrannt. Aber wer bloß einmal sein eigenes Buch in der Hand halten will …

Außerdem kann man das Manuskript auch als E-Book bei Amazon kostenlos hochstellen und bekommt siebzig Prozent der Gewinne (hab ich mir sagen lassen).

Aber mal angenommen ihr schreibt zu einem Verlag und werdet abgelehnt, muss das nicht zwangsläufig ein Beweis des eigenen Unvermögens sein. Die Verlage sind auch nur Verkäufer. Angebot und Nachfrage haben da dieselbe Gültigkeit wie überall auch. Die Leser bekommen, was sie wollen. Ich denke die Frage, wonach es einem Leser verlangt, brauche ich nicht zu beantworten. Man muss sich einfach nur den geistig-kulturellen Durchschnitt unserer Gesellschaft ansehen. Also frage ich: Ist der Durchschnittsdeutsche (euer durchschnittlicher Leser) intelligent und anspruchsvoll?

Dieser Aspekt wird nur allzu gern vergessen. So muss man auch Kompromisse schließen. Ich kenne einen Fall, in dem ein Autor angehalten wurde aus seiner Heldin einen Helden zu machen, mit der Begründung dass die Heldin nicht mit der allgemeinen Vorstellung des weiblichen Geschlechtes übereinstimme. Wenn ich mich recht erinnere, hat er daraufhin das Angebot auf eine Veröffentlichung abgelehnt. Sowas sollte man sich auch überlegen.

Das wäre es jetzt eigentlich von mir. Ich möchte nur noch einen kleinen Punkt anreißen, nämlich die von mir betitelten „Glückspilze“. Das sind für mich diejenigen, die immer wieder in den Medien angepriesen werden. War erst letztes Jahr eine in der Zeitung. „Bayrische Hausfrau schreibt Bestseller“. Ich schneide dieses Thema nur aus einem einzigen Grund an, nämlich um später in den Kommentaren nicht lesen zu müssen: „Aber der und der hat es nicht so gemacht. Der hat da hingeschickt und ist jetzt groß rausgekommen.“

Wie gesagt, dass sind Ausnahmen. Die haben Glück gehabt. Wahrscheinlich einen frisch gegründeten Verlag angeschrieben, der aufgrund seines geringen Bekanntheitsgrades noch alles nehmen musste, oder so.

Das sind Ausnahmen!

 

Und zum Schluss möchte ich noch einmal schreiben, wie man ein Buch RICHTIG veröffentlicht. Dafür muss man drei Richtige haben und zwar nämlich: Die RICHTIGE Idee zur RICHTIGEN Zeit an die RICHTIGEN Leute bringen.

Klartext: ein Sechser im Lotto und ihr habt´s geschafft.

 

Aber wie sehen eure eigenen Erfahrungen aus? Teilt sie mir mit, damit andere davon profitieren können und man selber natürlich auch.

Also schreibt es in die Kommentare, dafür ist die Funktion da!

Wie mache ich auf mich Aufmerksam

(Ich weiß nicht, inwiefern dieser Blog hier relevant ist, aber es kann nicht schaden, wenn er hier ist. Diese Tipps beziehen sich in erster Linie auf die dt Autorencommunity der Plattform deviantART.)

 

 

Viele Autoren kennen das Problem. Niemand beachtet einen. Man selbst ist nur einer von hundert und so weiter.Hier mal ein paar Tipps von mir, wie ihr mehr Aufmerksamkeit bekommt.

(!!!Erfolg nicht garantiert!!!)

 

Der erste Tipp ist (meiner Meinung nach) der Wichtigste. Das Author-Tag.Für diejenigen die nicht wissen, was das ist, hier noch einmal eine kleine Erklärung: Das Author-Tag ist dieser kleine Streifen, der sich am Rand bei der Vorschau einer Geschichte befindet. Es hat die Form eines Lesezeichens und in der normalen Version ist es grau mit dunkelgrauen Linien durchsetzt und zudem auch noch mit dem Wort „Literature“ versehen.Man kann dieses Zeichen durch ein eigenes Ersetzen. Das kann man zur Not (so wie ich es gemacht habe) einfach über MS-Print machen. Ein bisschen üben, keine allzu großen Er-wartungen haben und fertig ist es. Klar kann man das dann später durch eine bessere Version noch ersetzen, sollte man es wollen.Aber wozu soll das jetzt gut sein? Eine gute Überschrift kann es nicht ersetzen, klar. Aber … es ist ein Markenzeichen, welches sagt: „Dieser Text ist von mir“.Seien wir mal ehrlich. Wenn ich als Watcher einer Literatur-Gruppe wie den Musenkindern fünfundzwanzig Texte vorgesetzt bekomme, kann ich doch nicht von vornherein sagen, welches von welchem Künstler ist. Und dann gehe ich nach Überschrift und was mich nicht interessiert, klicke ich nicht an. Auch wenn ich den Autoren kenne und weiß, dass er es meiner Meinung nach drauf hat und ich ihn mag, ist es keine Garantie dass ich ihn sofort zuordnen kann. (Muss ja nicht immer gleich alle watchen.) Überschriften können zudem auch den falschen Eindruck machen. Wie etwa eine Geschichte über Drogenkonsum namens „Magic Rainbow-Land“. Mit so etwas muss man auch rechnen.Neben den Vorschauen ist aber auch kein Avatar- oder Profilbild zu sehen, dass mir die Zuordnung zum Künstler erleichtern könnte.Das Tag hilft einfach deine Texte hervorzuheben und sie leichter zuordnen zu lassen. Und darum geht es auch dabei um Aufmerksamkeit zu erregen. Sich von der Menge abheben. Mut zur Lücke haben.

Mein nächster Tipp wäre das Anschreiben und das kommentieren. Ohne Eigeninitiative läuft gar nichts. Solltet ihr keine Lust haben, weil ihr euch für nichts und wieder nichts den Allerwertesten aufreißen wollt, müsst ihr euch auch nicht wundern wenn bei euch tote Hose ist.Macht auf euch Aufmerksam. Macht bei Aktionen mit. Veranstaltet Aktionen in denen ihr eure Gruppen oder andere Autoren mit einbezieht. Ich nenne hier einfach mal meine Promo-Aktion als Beispiel oder aber das Projekt Edit von der lieben :devstory-of-a-mind: . Hinter-lasst einfach eure Spuren, damit die Besucher und anderen User euch auch finden können.

Und pflegt eure Beziehung zu den eigenen Watchern!! Damit meine ich nicht, dass ihr ei-nen Blog schreiben sollt, wo ihr sagt, wie toll doch alle sind. Das ist zu allgemein. Schreibt eure Watcher einfach direkt an, damit sie sich auch wirklich angesprochen fühlen. Versucht es zudem persönlicher zu gestalten, damit der- diejenige sich mehr angesprochen fühlt. Aber warum die ganze Arbeit schon wieder?Hier ein Beispiel: Ich habe auch ein paar Journals gelesen, in denen die Watcher (mich eingeschlossen) gelobt wurden. Aber so wirklich angesprochen habe ich mich nicht gefühlt. Man ist dann eben doch nur einer von vielen.Also schreibt eure Watcher an. Es muss ja nichts weltbewegendes sein. So etwas wie: „Hey danke, dass du meine Gallery regelmäßig besuchst. Schön dass es solche wie dich gibt.“ Lasst die Leute spüren, dass ihr Dankbar für die Aufmerksamkeit seid. So etwas gibt Pluspunkte, vor allem weil die wenigsten ihre Watcher direkt anschreiben. Ist zwar mehr Arbeit, aber es lohnt sich, solange es nicht zu aufdringlich oder verzweifelt ist.Dazu könnt ihr auch noch mal Anfragen, wie den Watchern so eure eigene Entwicklung gefällt. Schließlich ändern sich die Texte auch mit der Zeit in Sachen Inhalt und Qualität. Oder wie ihnen der Schluss eurer letzten Story gefallen hat. Fragen kostet nichts und wenn er es nicht gelesen hat, holt er es vielleicht nach. Passt aber dabei auf, dass der Text zu den Inte-ressen des Watchers passt. Jemand der meist Erotik liest wird sich mit Sci-Fi vermutlich schwertun.Oder Quatscht einfach mit ihnen. Ein einfaches „Was macht die Kunst?“ kann überaus förderlich sein.Es ist überaus wichtig sich mit den eigenen Fans auseinander zu setzen. Dadurch lernt man seine Zielgruppe kennen und weiß wohin die Texte gepostet werden müssen, wodurch man wiederum mehr Aufmerksamkeit bekommen kann.

Der letzte Tipp ist eigentlich ziemlich einfach. Gebt euch Mühe mit eurer Gallery. Schönt sie einfach aus.Verfasst eine interessante freie Beschreibung. Erstellt Cover zu euren Projekten. Seid ein-fach kreativ und tobt euch aus. Für uns Autoren die ausschließlich Texte verfassen ist es schon schwierig genug. Nehmen wir doch mal die Ordner. Sagen wir mal ihr sortiert nach Genre. Horror, Liebe, Krimi und so weiter. Und wie sehen solche Literatur-Ordner aus? Ziemlich arm, würde ich sagen. Da sind doch bloß Textvorschauen und die sind auch noch so klein, dass man sie kaum lesen kann. Nicht einmal die Überschrift schafft es ganz drauf. Und dann sind von diesen Ordnern auch noch sieben Stück untereinander. Also würde ich es wie mit dem Author-Tag halten. Macht es einfach selber und individuell. Es ist zwar nicht auf-schlussreicher, sieht jedoch schöner aus.Wie immer heißt es, der erste visuelle Eindruck zählt. Also versucht nicht nur eure Texte, sondern auch euer Profil schön zu gestalten. Damit hebt ihr euch vom Rest ab.

Solltet ihr noch irgendwelche Tipps zu diesem Thema haben, schreibt sie mir in den Comments. Ich weiß schließlich auch nicht alles. Solltet ihr euch eventuell Tipps für ein be-stimmtes Thema wünschen, wäre es auch ok mich anschreiben zu wollen. Ich werde sehen, was mir so einfällt.

Habt noch einen schönen Tag.

Formatierungen und Zeichensetzung bei Dialogen

Wieder einmal möchte ich etwas über die Kunst des Schreibens zu Papier bringen.

Das heutige Thema sind Formatierungen und die Zeichensetzung bei Dialogen.

Okay. Bevor wir beginnen, möchte ich zu Protokoll geben, dass ich WORD 2007 (auch bekannt als docx) verwende. Somit sind diese Tipps nicht zwangsläufig für andere Programme bzw. Programmversionen geeignet.

 

Fangen wir also ganz klein an. Wenn ihr bei WORD 2007 ein Programm geöffnet habt, seht ihr die Bearbeitungszeile (mit den Textarten ect.), die unten in verschiedene Kategorien geordnet sind.

Dort ist ein Zeichen, welches so aussieht: ¶. Es befindet sich ganz rechts in der ersten Zeile in der Unterordnung „Absatz“.

Wenn ihr auf dieses Symbol klickt, zeigt euch WORD die Zeichen an. Jeder Leerschritt wird als ein Punkt dargestellt und jeder Absatz bekommt dieses umgedrehte P-Symbol.

Das ist recht nützlich, um doppelte Leerzeichen zu vermeiden. Außerdem ist es recht hilfreich für den nächsten Tipp.

Wir alle wollen unsere Texte natürlich möglichst professionell gestalten, dafür gibt es unter „Formatvorlagen ändern“ (Befindet sich ganz rechts bei „Formatvorlagen“) die Option „Manuskript“

Darauf klickt hier einmal und dann wird der Anfang der ersten Zeile eines Absatzes immer etwas nach rechts gedrückt. Es sieht dann also so aus, wie in einem richtigen Buch.

Allerdings weist diese Formatvorlage eine kleine Schwäche auf. Solltet ihr einmal die Return-Taste (befindet sich über der Enter-Taste) am Anfang des Absatzes drücken geht die Formatierung verloren. Solltet ihr jedoch einen Absatz dort setzen, wo die Formatierung noch ihre Gültigkeit besitzt, bleiben die zukünftigen Absätze dort vorhanden.

Ich hoffe, dass ich mich da klar genug ausgedrückt habe. Ist schließlich etwas schwierig, wenn man keine visuelle Hilfe hat.

Eine weitere Problematik sind freie Zeilen wie im Manuskript. Dort sieht es nämlich so aus, dass wenn eine Zeile frei gelassen wird, der erste Absatz sich dann wieder ganz rechts befindet.

Auch dafür gibt es einen Trick. Es gibt nämlich Absatzumbrüche, die durch das Enterzeichen bei WORD markiert werden (Vorausgesetzt hier habt das ¶ aktiviert, um es zu sehen.) Bei diesem Symbol zählt nämlich das Manuskriptformat nicht.

Es ist eigentlich ganz simpel zu erzeugen ihr drückt einfach Strg und darauf Enter. (Strg+Enter)

Das Format bleibt erhalten und ihr habt einen freien Absatz.

Ihr solltet möglichst viele Absätze einbauen, damit es übersichtlicher bleibt und der Leser nicht so erschlagen wird. Durch die Manuskriptformatierung sieht es dann auch viel übersichtlicher aus.

Bei den dA Texten könnt müsst ihr das anders einstellen. Dort gibt es oben in der Befehlsleiste das Symbol: (c)

Drückt dort drauf, um dieselbe Formatierung auch dort zu haben.

Anmerkung: Ihr müsst das Symbol nur einmal drücken, dann gilt es für ALLE eure Texte. Aber nicht für die von fremden Verfassern.

Als nächstes möchte ich über Silbentrennung reden. Ihr geht bei „Seitenlayout“ auf „Silbentrennung“ und macht dort ein Häkchen bei „Automatisch“.

Das ist wichtig, wenn man ein besonders langes Wort hat und der letzte Buchstabe nicht mehr in die Zeile passt. Dann springt WORD einfach in die nächste Zeile und es sieht aus, als wenn ihr einen sinnlosen Absatz bemacht hättet.

ACHTUNG!: Das Textprogramm bei dA erkennt die automatische Silbentrennung nicht! Sie wird so übernommen wie es im Text steht.

Beispiel: Paul ging schnur-stracks zur Schule.

Es sieht einfach blöd aus und irritiert. Bis auf den Editor hier bei dA habe ich auch noch nie einen gesehen, der keine automatische Silbentrennung zuließ.

Also achtet darauf.

Als nächstes möchte ich sagen, wie man Kursiv und Fett in die eigenen Texte reinhauen kann.

Bei stahswriter sieht es einfacher aus, als beim normalen Editor.

Wenn ihr eine Überschrift habt und diese Fett darstellen wollte, müsst ihr <b> schreiben. Alles was nach diesem Befehl kommt wird fettgedruckt dargestellt. Zum Beenden muss man einfach </b> einfügen. Das / ist besonders Wichtig. Ansonsten wird der Befehl nicht angenommen.

Bei Kursivschrift es dasselbe in grün. Bloß dass man statt eines b´s ein i hineinsetzt.

Wer weitere Befehle für den Editor kennt, kann sie gerne in die Kommentare schreiben.

Damit helft ihr mir und anderen und dafür ist diese Blogreihe von mir schließlich da.

Kommen wir als letztes zu den Dialogen.

Wer diese zwei Pfeile wie im Buch gerne hätte, suchte diese oben bei dem Ω-Symbol.

Sollte es dort nicht aufgeführt werden, sucht unter „weitere Symbole“. Es befindet sich dort recht weit oben.

Man kann diese »« auch auf Kurzwahl haben, aber ich weiß nicht wie. Sollte es jemand wissen, einfach in die Comments schreiben.

Aber nun zum eigentlichen Thema.

Nicht in jedem Deutschunterricht bekommt man die Zeichensetzung bei der wörtlichen Rede beigebracht.

Ich möchte dies jetzt gerne nachholen.

 

Zuerst den Standard. Wir haben einen Satz, setzen dort einen Doppelpunkt und beginnen mit der wörtlichen Rede.

Beispiel: Sie sagte: »Ich mag Eis.«

Dies ist der Standard, der eigentlich in jeder Schule beigebracht wird.

 

Nun kommen wir zum eigentlichen Schwerpunkt. Den Nachsätzen.

Haben wir einen Nachsatz, wird nach der wörtlichen Rede ein Komma gesetzt, da diese noch zum Satz gehört.

Beispiel: »Ich mag Eis«, sagte sie.

Bei der wörtlichen Rede wird kein Punkt gesetzt, da sich dieser bereits im Nachsatz befindet.

Ausnahme des ganzen sind Sonderzeichen. Diese müssen gesetzt werden.

Beispiel: »Mag sie Eis?«, fragte er.

Dieselbe Regel gilt ebenfalls für Ausrufezeichen.

Am schwierigsten aber ist es, wenn die wörtliche Rede mittendrin vom Nachsatz unterbrochen wird.

Beispiel: „Puh“, stöhnte er. „Das war ein anstrengendes Rennen.“

Hier wird bei dem Nachsatz ebenfalls ein Punkt gesetzt, da dies ein vollständiger Satz ist.

Jetzt kommt die Königsdisziplin. Dasselbe wie eben, nur mit mehr Kommas.

Beispiel: „Also … Äh,“, begann er zu erzählen, „okay, es war so …“

Hier wurde der Nachsatz mittendrin reingeschoben. Er wird wie ein Nebensatz durch Kommas vom Rest getrennt. Allerdings muss man auch auf die Kommas in der wörtlichen Rede achten. Bei der Groß- und Kleinschreibung bin ich mir jedoch dort auch nicht so hundertprozentig sicher.

Also das war es von mir. Ich hoffe, dass diese Tipps den einen oder anderen helfen können.

Mich würde jetzt aber mal interessieren, wo eure Mankos liegen.

Ich möchte diese Blogreihe nämlich gerne nach dem Bedarf des Publikums gestalten.

Solltet ihr euch bei etwas nicht sicher sein oder etwas nicht wissen, schreibt es mir in den Comments und ich werde sehen, was ich tun kann.

Niemand beherrscht das Schreiben perfekt, aber wenn wir uns gegenseitig unterstützen und unsere Schwächen zugeben, können andere diese vielleicht ausbessern.

Also stellt eure Fragen!

 

Einen schönen Tag noch.

Logikfehler vermeiden

shoughag & artificus haben im letzten Beitrag so gute Fragen gestellt, dass ich darüber erst einmal richtig nachdenken muss.

Währenddessen arbeite ich mal diesen Beitrag hier aus.

Wie vermeidet man Logikfehler?

Ich möchte die verschiedenen Logikfehlerarten vorstellen und was man meiner Meinung nach dagegen tun kann.

Da wären zum einen die Umgebungsfehler.

Als Beispiel möchte ich mal einen total verregneten Tag nehmen, an dem es strahlenden Sonnenschein gibt. Aber die meisten Fehler geschehen eher mit den schlechten Lichtverhältnissen.

Der Protagonist befindet sich in einem dunklen Wald und rennt auf ein unbekanntes Ziel zu, obwohl er selbst nichts sehen kann und weicht dabei dennoch Bäumen aus.

Bei so etwas (wie bei allen Sachen) hilft oft eine ausführliche Beschreibung. Sie sollte nicht zehn Seiten umfassen, denn wer will schon auf zehn Seiten lesen, dass es dunkel ist? Nicht jeder von uns ist Tolkien. Aber ein kleiner Absatz sollte es schon sein, damit man derlei nicht so schnell vergisst. Ebenso beim überarbeiten sollte man aufmerksam und kritisch bzw. bewusst lesen, um es zu vermeiden. Versucht möglichst viele Details beim Lesen aufzusaugen und wenn ihr einen Fehler findet einfach denken „Da war doch was“, zurückscrollen, Fehler gefunden und beheben.

Auf diese Weise kann man so gut wie jeden Fehler finden. Es gibt da noch die Physikfehler, die muss man jedoch selber wissen.

Ich habe mal vor langer Zeit einen Text gelesen, in dem zwei Schüler an einem Tisch neben einander sitzen. Das eine war ein Mädchen und der andere war ein Junge.

Nun gesellte sich ein weites Mädchen dazu, wir wissen: Die beiden anderen sitzen nebeneinander.

Das „neue“ Mädchen setzt sich gegenüber von ihrer Freundin. (Noch ergibt alles Sinn.)

Im nächsten Absatz sitzt das neue Mädchen auf einmal neben dem Jungen.

Wenn sie nicht aufgestanden ist, besetzt sie zwei sich schräk gegenüberliegende Plätze auf einmal. Was natürlich physikalisch unmöglich ist.

Bei so etwas hilft es, sich die Szenerie möglichst Bildhaft vorzustellen. Ihr müsst genau wissen, wo was ist und wieder kritisch und aufmerksam beim Korrigieren sein.

Die meisten Physikfehler jedoch sind Körperfehler. Wenn die Figur ihren Kopf in einem unmöglichen Winkel drehen kann. Oder sie auf einmal drei Arme besitzt.

Meist sind es jedoch unmögliche Bewegungen im gefesselten Zustand. Da rate ich dazu, die Bewegungen einfach mal selbst zu versuchen. Nehmt die Hände auf den Rücken und versucht mal euch zu bewegen. Wie läuft man, wie kämpft man gegen Wachen? Wenn die Arme weg sind, was bleibt einem noch für Möglichkeiten sich seiner Haut zu erwehren?

Die Geschichte mit den drei Armen habe ich auch schon gesehen. Das war bei einer Geschichte, wo eine junge Frau vergewaltigt wird, der Kerl hält ihre beiden Arme festumschlossen und drückt sie gegen die Wand, während er selbst sie an intimen Stellen berührt und das geschieht alles gleichzeitig.

Da rate zu einem chronologischen Ablauf. Immer alles aufschreiben. Wann steht die Figur auf, was macht sie, wann geht sie und wie. Immer alles in der richtigen Reihenfolge aufschreiben und nichts auslassen. Dann kann man so etwas wie das oben genannte Beispiel vermeiden. Auch Storybezogene Fehler sind dadurch zu vermeiden. „Wie kommt der denn dahin? Und wie hat er es geschafft seinen Tod vorzutäuschen?“ Immer alles aufschreiben, dann bleiben einem solche Fragen erspart. Wann ihr das jedoch macht bleibt euch natürlich selbst überlassen ;)

Kommen wir aber nun zum schwierigsten Part: Logikfehler bei Figuren.

„Ist das logisch? Ergibt die Handlung dieser Figur einen Sinn?“

Versucht eure Figuren möglichst glaubhaft und detailliert darzustellen.

Die meisten Autoren machen meiner Meinung nach den Fehler, dass ihre Figuren zu naiv handeln oder ihre Motive zu schnell ändern und die Seite wechseln.

Ich habe es schon an anderer Stelle geschrieben: Schauspielert ein bisschen. Werdet euch bewusst, was eure Figur prägt. In welcher Situation sie sich befindet und was in ihr vorgeht und dann lasst sie dementsprechend handeln.

Und gebt ihnen misstrauen. Dem einem mehr, dem anderen weniger.

Wenn mich irgendjemand anspricht, mir einen Schlüssel gibt und sagt dass er für ein Schließfach sei in dem eine Million Piepen sind, glaube ich ihm sofort? Natürlich nicht. Aber manche Figuren sind so. Ohne eine Sicherheit oder Garantie ziehen sie ins Gefecht. Würdet ihr so etwas machen? Seid ehrlich. Würdet ihr Leib und Leben riskieren, ohne eine Garantie?

Also gebt ihnen misstrauen. „Warum sollte ich ihm glauben?“, müssen sie sich fragen.

Manches Mal drehen die Figuren jedoch auch total am Rad und begehen extreme Taten, wo man sich auch fragt, wo das auf einmal herkommt.

Als Beispiel: Ein junges Mädel. Total normal und von einer Sekunde auf die andere ein totaler Psycho. So etwas sieht man auch gerne mal in schlechten Filmen, wo man sich fragt in welchem betrunkenen Zustand sich der Drehbuchautor, Regisseur oder wer sonst was zu sagen hat dort befunden haben möge. Das ist meiner Meinung nach so ein „na ja“-Fehler. So etwas kommt bei Hobbyautoren meiner Erfahrung nach eher selten vor, aber wahrscheinlich gibt es dort auch solche Hammel.

Mit der richtigen Gefühlswelt und einem guten Wandel in eben jener bekommt man so etwas eigentlich ganz gut hin, ohne dass es unglaubwürdig erscheint.

 

Und ich kann es zum Schluss nur noch mal sagen, lest eure Texte genau, aufmerksam und kritisch durch. Wenn ihr nicht euch selbst hinterfragt, werdet ihr auf jeden Fall etwas übersehen.

 

Und was sind eure Logikfehler die ihr bisher gemacht habt? Oder die ihr eben schon gesehen habt?

Und welches Thema wünscht ihr euch als nächstes?

Ich bin gespannt.

Euer EINsamer wANDERER

Struktur und Aufbau einer Geschichte

Da bin ich auch schon wieder mit einem neuen Blog.

artificus hat Probleme eine vernünftige Überschrift für ihre Geschichten zu finden und wollte dass ich darüber mal einen Blog schreibe.

Gleich ein paar Comments darüber fragt shoughad wie man es überhaupt mit den Absätzen handhaben soll.

Und da dachte ich mir, dass das so gut zusammenpasst, dass wir gleich darüber einen Blog machen können, wie man ein Kapitel aufbauen kann.

WOHLGEMERKT geht es hier lediglich um Formatierungen und dergleichen. Wie ihr ein Kapitel schreiben sollt, müsst ihr schon selber herausfinden. Da kann ich euch leider nicht helfen. Also fangen wir mal ganz oben bei der Überschrift an.

Da gibt es jetzt verschieden Lösungsmöglichkeiten.

Die Frage ist nur, was für eine Überschrift man einfach haben will. Was will man damit aussagen und was für ein Gefühl soll sie einem geben?

Die einfachste Überschrift ist natürlich einfach die Zahl hinzuschreiben. Ich persönlich mag gerne die römische Bezifferung, aber das muss jeder selber wissen. Der Vorteil und gleichzeitig der Nacht dieser Überschrift lautet dass sie nichtssagend ist. Ihr könnt durch sie nichts verraten und müsst euch nicht immer was Neues ausdenken. Sie macht jedoch auch nicht neugierig.

Die nächste Möglichkeit wäre eine Überschrift mit einer Aussage wie etwa „Das verfluchte rote Tuch“. Zuerst macht dieses Kapitel natürlich neugierig. Jedoch flaut die Spannung meiner Meinung nach ab, sobald die Überschrift irgendeinen Sinn bekommt. Außerdem ist es dort ein großer Nachteil, wenn man ein Inhaltsverzeichnis oder ähnliches hat, wo sämtliche Überschriften vertreten sind. (Ja, manche machen das im Internet.) Das kann einem schon mal einen groben Eindruck vom Storyverlauf geben. Also seid vorsichtig, wie ihr eure Kapitel benennt. Es könnte euer Nachteil sein.

Ihr könnt es natürlich auch in einem einzigen Wort zusammenfassen. Aber dann so fürchte ich, hebt ihr damit nicht sonderlich die Spannung.

Die dritte Variante ist in unserer Region eher selten vertreten und kommt aus dem asiatischen Raum. Dort benutzt man gerne philosophische Überschriften. Ich kenne zum Beispiel den Anime „Darker than Black“ wo solche Titel zu finden sind. Vor allem das Finale hat so einen wunderschönen Klang: „Sind die Träume des Todes dunkler als Schwarz?“

Natürlich kann man das Ganze noch etwas mischen und etwas eigenes daraus machen.

Ich denke mal, dass sind grobe Möglichkeiten, wie man es anstellen könnte. Wie immer: Wenn euch noch etwas einfällt, schreibt es in die Kommentare. Anderen werden diese Tipps bestimmt helfen. Kommen wir aber nun zur Absatzführung. Um ein besseres Verständnis zu ermöglichen, werde ich das Absatzsymbol (¶) mit einbauen.

Absätze werden eigentlich immer dann gemacht, wenn ein Themenwechsel im Text stattfindet.

Nehmen wir mal als Beispiel zwei Einbrecher, die gerade eine Wohnung ausrauben.

„Einbrecher A versucht mit einem Stethoskop einen Tresor zu knacken. Er ist mit einer der besten in seinem Fach, doch dieser Tresor macht es ihm schwer.¶

Einbrecher B hingegen ist ein kleiner Fisch, der gerade alles auf den Kopfstellt, um eventuelle versteckte Wertgegenstände zu finden.¶“

Hier noch ein kleiner Tipp dazu: Setzt niemals mitten drin im Satz¶

die Absätze! So etwas stört nur den Lesefluss! Egal wie lang der Abschnitt¶

damit auch sein mag, es stört gewaltig und behindert nur. Also¶

macht es nicht!¶

Absätze werden aber auch bei Dialogen gemacht.

Beispiel: „»Puh, dieser Safe ist echt eine harte Nuss«, stöhnte Einbrecher A.¶

»Habs gefunden! Endlich! Das Schmuckkästchen«, freute sich Einbrecher B, der seinen Kollegen ignorierte.¶“

Die Absatzführung ist bei Dialogen teilweise besonders knifflig, da ich dort die Absatzregelung nicht ganz verstehe. Wenn ihr zum Beispiel nach der wörtlichen Rede eine Aktion mit der Figur macht, die gerade gesprochen hat, ist das dann ein Absatz für sich oder gehört alles zusammen? Wer es weiß, schreibt es in die Kommentare.

Manches Mal wechselt man auch die Szene oder einfach die Erzählperspektive, was dann durch eine freie Zeile gekennzeichnet wird.

Beispiel: „Draußen ist Einbrecher C und steht schmiere, als er die Sirenen hörte. Dummerweise aß er gerade genüsslich einen Döner und hörte laute Heavy-Metal Musik, wodurch das Heulen der Polizeiautos nicht für ihn zu hören war.¶

¶ »Verdammt die Bullen!«, fluchte Einbrecher A und packte hektisch seine Sachen zusammen.¶

»Wetten der da draußen pennt wieder?«, meint Einbrecher B¶“

Statt eines Absatzes könnte man auch einen Zeilenumbruch (Strg+Enter) benutzen. Das ist genauso gut. Der einzige Unterschied zwischen ihnen kommt erst dann zum Vorschein, wenn man bestimmte Formate nutzt.

Wie etwa bei der Manuskript-Vorlage. Dort beginnt der neue Absatz etwas weiter links, wie in einem Roman. Jedoch geht die Formatierung verloren, wenn man auf Return drückt. Jetzt macht man jedoch eine freie Zeile und möchte den ersten Absatz im nächsten Block dort gerne wieder normal rechtsbündig haben, dann kommt in die freie Zeile kein Absatz wie im Beispiel, sondern ein Zeilenumbruch. Für diejenigen, die wissen wollen, wie das Symbol aussieht wenn man ¶ an hat, die sollen sich einfach das Symbol auf ihrer Entertaste ansehen.

 

Am Ende jeder Geschichte bzw. jedes Kapitels muss man sich jedoch fragen, wie beende ich ein Kapitel. Ich persönlich finde es immer etwas doof, wenn nach dem letzten Satz nichts mehr kommt. Es wirkt dann immer etwas unfertig auf mich. Meist reicht ein einfaches „Fin“ oder „Fortsetzung folgt“. Natürlich kann man da auch andere kreative Sachen schreiben, aber die bleiben einem selber überlassen.

So wie hier kann man ein Kapitel/Geschichte aufbauen.

Wem weitere Möglichkeiten einfallen, soll es unten hin schreiben.

 

 

Doch artificus hatte noch mehr fragen, die ich hier einmal beantworten werde.

<b>Wie lang sollte ein Kapitel sein: </b>

Ganz ehrlich? Auf diese Frage gibt es keine Antwort. Aber ich kann sagen, dass die Länge ungefähr dem Spannungsbogen des Kapitels angepasst werden sollte.

Was ich damit sagen will ist, wer will schon einen zwanzigseitigen langweiligen Dialog lesen in dem nichts passiert? Oder wie viele Informationen werden dem Leser im Text gegeben? Ein beliebter Anfängerfehler ist ja, seine eigene Welt zu erschaffen und den Leser in einem einzigen Kapitel mit riesigen Brocken an Informationen zu bewerfen und ihn somit zu überfordern und das Ganze ist dann auf zwanzig Seiten etwas viel.

Man sollte das Ende eines Kapitels auch als eine Art Erholung für den Leser betrachten. Der hört dann nämlich meist auf und beginnt über das Gelesene nachzudenken bzw. es zu verarbeiten (ob nun bewusst oder unbewusst). Je mehr Informationen, desto weniger behält er im Kopf.

Wenn er allerdings ein Kapitel mit viel Action und wenig Informationen bekommt, kann es meiner Ansicht nach, ruhig etwas länger sein. Wer erinnert sich am Schluss schon an den genauen Ablauf der Action-Szenen?

Es könnte auch hilfreich sein, ein Kapitel in Unterkapitel einzuteilen. Das habe ich mal bei dem polnischen Bestsellerautor Andrzej Sapkowski in seiner Geralt-Saga gesehen. Dort waren die Unterkapitel teilweise nur einen einzigen größeren Absatz groß in dem eigentlich auch nicht viel geschah. Es war jedoch angenehm zu lesen, womit wir zum nächsten Faktor kommen.

Auf welchem Medium veröffentlich man? Es ist immer ein Unterschied, ob es nun ein Buch, Zeitschrift, Magazin ist. Oder im Internet. Da meine werten Leser vermutlich hauptsächlich im Internet vertreten sind, werde ich es darauf begrenzen. Im Netz läuft es so, dass jeder vor einer Geschichte flieht die circa länger als eine halbe Seite ist. Natürlich ist das Lesen vor dem Bildschirm anstrengender als auf Papier und das Umblättern fehlt hier auch, aber ansonsten gibt es keinen erkennbaren Grund. Traurig aber wahr. Die meisten fliehen vor längeren Texten. So etwas sollte man eventuell bei der Länge auch mit einbeziehen, es sei denn man ist jemand dem es s*****-egal ist (so wie der Typ den ich jeden Morgen im Spiegel sehe).

Aber das ist nicht so wichtig wie meiner Erfahrung nach der letzte Punkt: WIE schreibt man? Ein fesselnder Erzähler kann seine Leser über eine längere Zeit an den Bildschirm bannen. Das ist nämlich eines der Probleme für die meisten. Man muss schon sehr gut schreiben (besser als so mancher namenhafter Autor), um sich einen längeren Text im Netz leisten zu können. Geschweige denn dafür einen Kommentar zu bekommen.

Ansonsten muss da jeder seine eigenen Erfahrungen machen. Auf jeden Fall haben es die Poesieschreiber besser als wir Prosatypen. So viel kann ich euch flüstern.

 

<b>Wie sollte ein Kapitel anfangen und enden?</b>

Diese Frage ist ebenso leicht zu beantworten, wie es knifflig ist den Ausweg zu zeigen.

Zuerst die Antwort: Für so etwas gibt es keine Regelung! Gibt es einfach nicht. Schreiben ist nur ZUM TEIL eine Wissenschaft. Es ist auch eine Kunst und die Kunst kennt bekanntlich keine Regelungen (der Mensch bürdet ihr nur welche auf.)

Aber es gibt Methoden, wie man ein Kapitel beginnen und enden lassen kann. Jedoch sind diese so mannigfaltig, dass es diesen Blog einfach sprengen würde.

Daher mein Rat: Geht in die Welt hinaus! Seht euch die Autoren an. Die guten und schlechten, die bekannten und kleinen. Diejenigen die unsere Sprache beherrschen und diejenigen die aus dem Ausland kommen. Schaut wie es bei anderen Kulturen und Medien aussieht.

Geht in die Welt hinaus und lernt wie man schreibt!

Mehr kann man nicht sagen.

 

So das war es auch schon wieder. Wer Themenvorschläge für einen weiteren Blog hat, soll es in den Kommentaren schreiben. Ich werde dann sehen, was ich tun kann.

 

E. w. Out

Wie gehe ich mit Kritik um?

Dies ist eine Blogantwort auf Wortakrobatins „Kritik? – Dann aber richtig!“ (http://einsamer-wanderer.deviantart.com/art/Kritik-Dann-aber-richtig-342150104)

Und weil Kritik immer ein aktuelles Thema bleiben wird, man jedoch kaum bis gar nichts zu diesem Thema findet, werde ich diesen Blog nun ergänzen, indem ich über die andere Seite schreibe, nämlich über diejenigen die kritisiert werden.

Kritiken werden für gewöhnlich in zwei Kategorien eingeteilt. Konstruktiv und Destruktiv. Auch wenn jetzt so mancher behaupten wird, dass er es anders gelernt hat, dennoch ist der Unterschied zwischen diesen beiden kaum dicker als ein Blatt Papier.

Die meisten destruktiven Kritiker kann man vor allem dadurch erkennen, dass sie eigentlich weniger hilfreich sind. Da sind zum einen die offensichtlichen Kritiken, wie etwa: „Boah is der Text scheiße! Ich hoffe du stirbst an AIDS, damit ich deinen verkackten Dreck nich mehr lesen muss!“

An diesem Beispiel sieht man schon einmal, dass er bloß beleidigend ist und sich in keinster Weise auf das Werk an sich bezieht.

Die zweite Sorte ist jedoch um einiges fieser und schwer von einer konstruktiven Kritik zu unterscheiden. Das sind nämlich die Arschlöcher die nur auf Fehler hinweisen, um sich selbst zu erheben, indem sie andere herabstufen. Diese Typen erkennt man vor allem daran, dass sie die Worte des Autors in seinem Munde herumdrehen und selbst keine Zugeständnisse machen. ABER VORISICHT! Der Kritiker könnte genauso gut nur diskutieren wollen (ganz ohne böse Hintergedanken). Also seid vorsichtig mit euren Anschuldigungen.

Jetzt kommen wir zur konstruktiven Kritik. Die Schule lehrt in dieser Beziehung auch nicht alles. So ist nämlich der eigentliche Sinn von konstruktiver Kritik auf die Fehler hinzuweisen(!). In der Schule wird ja gerne gelehrt, dass konstruktive Kritiken immer mit einem positiven Aspekt anfangen. Das ist eigentlich nicht so üblich. Der Sinn dahinter ist, dass man dadurch die zwei Kategorien besser unterscheiden kann. ES IST JEDOCH KEIN MUSS! Natürlich kann man das machen, aber das ist kein Erkennungszeichen. Wie man mit einer Kritik umgeht soll letztlich einem selber überlassen werden. Streicheleinheiten gehören nicht dazu.

Ich zum Beispiel mache das nicht und das hat auch seinen Grund. Da die meisten meiner Leser auf dem Gymnasium waren, weiß ich etwas als Hauptschüler was dort nicht gelehrt wird. Es gibt Produkte menschlichen Geistes zu dem einem ungefähr so viele positive Aspekte einfallen, wie zum Untergang der Titanic, der Pest und der Regierungszeit von Hitler. Und wenn wir ein solches Produkt hatten und aber mit einem positiven Aspekt anfangen mussten, hieß es immer: „Schön dass er/sie/es diese Arbeit überhaupt gemacht hat.“ Und wenn das unter einem Text von drei verschiedenen Kritikern steht, fühlt derjenige sich auch ÜBERHAUPT NICHT VERARSCHT.

Eine Kritik sollte immer ein Geben und Nehmen sein. Aber wie stellt man das an?

Zuerst lest ihr euch eine Kritik genauestens(!) durch. Oftmals liegt der Unterschied zwischen konstruktiver und destruktiver Kritik in seinen Feinheiten, also passt gut auf.

Wenn ihr nicht unterscheiden könnt, seht euch die Kleinigkeiten an, wie etwa: „Typischer Anfängerfehler, so etwas habe ich auch schon gebracht. Ist nicht weiter schlimm.“

Hier kann bloß ein einziges Wort den Unterschied machen.

Natürlich verletzt es immer wieder, wenn die Kritik nicht so ausfällt wie erwartet. Das ist bei jedem so, aber im Internet habt ihr es noch relativ gut darin.

Was glaubt ihr, wie ein Leser vom Verlag darauf reagieren würde, wenn ihr ihm so etwas zuschicken würdet, was sogar ein Fachidiot in der Luft zerfetzen würde? (Jetzt mal krass ausgedrückt.)

Also versucht diesbezüglich immer ruhig und sachlich zu bleiben.

Nachdem ihr die Kritik gelesen habt, geht mal in euch und fragt euch selbst, ob derjenige recht hat.

Wo hat er absolut recht, was hat er falsch verstanden (müsste dann vielleicht dementsprechend verbessert werden) und was ist einfach nur Geschmackssache?

Solltet ihr etwas in der Kritik nicht verstanden haben, fragt einfach nach oder stellt Dinge richtig die der Kritiker missverstanden hat. Der ist schließlich auch nur ein Mensch.

Die Kommunikation ist da sehr wichtig. Ebenso die richtige Wortwahl. Gebt den Kritiker in gewissen Punkten von denen ihr der Meinung meint, dass er da recht hat, auch recht.

Bei den Geschmackssachen wäre ich besonders vorsichtig, da es in solchen Fragen niemals ein Richtig oder Falsch gibt. Das einzig Richtige ist zu sagen: „Wenn du das sagst schön, aber mir gefällt es so wie es ist.“ Da darf der Kritiker dann auch nichts sagen. Er ist schließlich bloß der Kritiker, der Macher ist letztlich der Verfasser und DER verbessert.

Dinge die ihr auf keinen Fall tun solltet, ist zu sagen, dass Bestsellerautor XY-Ungelöst ebenso schreibt und der Kritiker damit dann in der Kritik unrecht hat. So etwas ist einfach Kindergartenniveau und zeigt, dass man letztlich über keinen eigenen Stil verfügt. (Natürlich kann man sich so etwas denken. Merkt ja keiner.)

Ebenso kann man sagen: „Ja, ich wollte es mal probieren, weil es beim Bestsellerautor so cool aussah.“

Das ist eindeutig Inspiration und vollkommen in Ordnung, solange ihr nicht sagt, dass der Kritiker deshalb unrecht hat.

Seid euch immer bewusst:

1. Ihr seid im Internet und es wird immer einen geben der erfolgreicher (bzw. mehr Ahnung hat) und besser ist als man selbst.

2. Dass ihr nur kleine Autoren seid und ihr euch noch nicht einmal im Ansatz mit Bestsellerautoren vergleichen könnt (selbst wenn ihr besser seid als die). Ich kann nicht oft genug betonen, dass das eine andere Liga ist und es s*****-egal wie gut ihr seid, wenn ihr euch nicht verkaufen könnt! Das ist nämlich das, was einen normalen Autor von einem Bestsellerautor unterscheidet!

Und 3. Wenn ihr meint, dass es nichts bringt oder der Kritiker total unrecht hat, könnt ihr immer noch darauf pfeifen.

Da es verschiedene Kritiker gibt, die auf verschiedene Dinge achten und es ebenso eine Vielfalt bei den Künstlern gibt, die eine Kritik wollen, hier ein weiterer Tipp der von :devRomanRSteller: kommt.

Da er diesen Tipp in einem Kommentar schrieb, der inzwischen gesperrt wurde (lange Geschichte), werde ich ihn hier an dieser Stelle weitergeben.

Die meisten von euch schreiben so gerne in die Beschreibung rein: „Wünsche mir konstruktive Kritik.“

Was an und für sich ziemlich nichtssagend ist. Manch einer will bloß wissen, was für Rechtschreibfehler er drin hat, ein anderer will die Grammatik überprüft haben und wieder ein anderer will den Text an einen Verlag schicken und will deshalb den gesamten Text auf Herz und Nieren im Internet testen lassen.

So der Tipp von :devRomanRSteller: : Schreibt rein, was für eine Kritik ihr wollt. Was soll in der Kritik enthalten sein? Wie viel Kritik könnt ihr selber ab? Wollt ihr einfach nur ein paar Fehler wissen oder euch wirklich verbessern und die Schwächen eurer Kunst kennen?

Schreibt es rein, dann bekommt ihr auf jeden Fall die richtige Kritik vom richtigen Kritiker.

Vielleicht solltet ihr auch reinschreiben, was ihr von der Kritik erwartet und warum ihr eigentlich eine wollt.

Auch da gibt es unterschiedliche Ansichten und Motive. Mehr als man glauben mag. Jetzt nehmen wir mal an, ihr habt eine Kritik bekommen.

Aber irgendetwas kommt euch da spanisch vor und ihr wisst den Kritiker nicht recht einzuschätzen.

Wenn ihr euch nicht sicher seid, was ihr von der Kritik halten sollt, lohnt es sich das Profil desjenigen einen Besuchs abzustatten. Wenn er selbst noch keinen Text in der Gallery hat, liegt die Vermutung nahe(!), dass er ein blutiger Anfänger ist oder überhaupt keine Ahnung hat. Aber das ist noch kein handfester Beweis, da viele Autoren nicht auf dieser Seite veröffentlichen, weil die deutsche Community in der Hinsicht einfach zu klein ist.

Aber wenn derjenige wirklich noch nie eine Feder in die Hand genommen zu haben scheint, ist ein Zweifeln an der Kritik berechtigt.

Woher will er denn wissen, was er da schreibt? Möchte er sich vielleicht bloß Aufspielen?

Anders sieht es dann aus, wenn es ein Autor mit vielen Werken in seiner Gallery ist. Was man unter dem Wort „viel“ versteht, ist ja immer so ´ne Ansichtssache, aber wenn es mehrere Seiten in der Gallery sind, kann man die Kritik gerne ernst nehmen.

Jedenfalls kann ein Besuch beim Kritiker Aufschluss darüber geben, wie viel Ahnung er hat.

Das soll es auch von mir gewesen sein.

Ich hoffe, dass diese Tipps helfen und solltet ihr es nicht bereits getan haben, so bitte ich darum den Blog von Wortakrobatin zu besuchen.

Solltet ihr ein Thema vorschlagen wollen, worum es im nächsten Blogeintrag gehen soll, so schreibt es mir in die Kommentare.

Und was für Erfahrungen habt ihr mit Kritikern gemacht?

Auch dies bitte ich in die Comments zu schreiben.

Tipps für Spontanschreiber

:devxXFlammiXx: wollte mal, dass ich einen Blog zum Thema Spontanschreiben veranstalte. Zum Glück hatte ich einen ähnlichen Blog schon vor ein paar Jahren geschrieben, weshalb ich diesen hier ausgegraben und noch etwas ergänzt habe.

Hier die alte Version:

 

„Was auch ein guter Tipp ist für Spontanschreiber, die einfach nur so ohne großes planen drauflos legen.

Etwas was bei größeren Projekten schwierig wird ist, man vergisst etwas Wichtiges zu erwähnen. Da hätte ich eine Alternativlösung.

Versucht wichtige Dinge in unscheinbaren Tatsachen zu verstecken. Ein Tier, ein auffälliges Verhalten einer Person irgendetwas was ausschlaggebend für die Story sein <i>könnte</i>. (Wohlgemerkt: <i>könnte!</i>)

Als Beispiel nehme ich einfach eine Maus mit einem schwarzen Fleck auf dem Rücken. Ich lasse sie einfach immer wieder kurz in der Geschichte erscheinen. Es ist wichtig sowas mehrmals zu machen, damit sich der Leser diese Maus auch besser einprägt. Genauso wichtig ist es das Gedächtnis des Lesers nicht zu unterschätzen. Das wichtige Puzzleteil welches die Maus mit der Geschichte verbindet sollte unbedingt verschwiegen werden, damit er sich keinen Reim darauf macht. Der Fleck soll in diesem Beispiel eine markante Auffälligkeit sein, damit sie nicht verwechselt werden kann. Und dann auf einmal eröffne ich dem Leser, dass diese Maus die Schlüsselfigur schlecht hin ist und auf einmal betrachtet man sie mit ganz anderen Augen und ihr Erscheinen scheint doch nicht so willkürlich zu sein. Wichtig sollte sein, dass die Erwähnung kurz ausfällt, damit die Maus nicht <i>zu</i> wichtig erscheint.

Denn ...

Sollte der rote Faden dann doch anders verlaufen, (was durchaus möglich ist, wenn man ohne Plan handelt) dann kann man die Maus getrost vergessen, denn sie ist nicht mehr wichtig und hatte auch keinen Einfluss auf die Handlung. Dann ist sie nämlich nur zur Zierde da oder um den Leser zu verwirren. Wenn man clever ist, dann lässt man noch die Angst vor Mäusen bei irgendeiner Figur einfließen, damit könnte der Leser auch meinen, dass er der Tiefe der Figur dienlich ist.

Das ist auch das Geheimnis eines guten Thrillers.

 

Tipp zwei ist vor allem für diejenigen interessant, die ihre eigenen Welten schreiben.

Das Problem ist, dass die meisten (Anfänger) dem Leser alle Informationen in großen Brocken geben, was aber zu einer überlasteten Aufnahmefähigkeit führt und den Leser eigentlich nur verwirrt oder frustriert.

Er hat die Frage: "Warum ist das so?" Der Autor allerdings schreibt munter weiter mit seiner Story und schon kommen die nächsten Fragen, die genauso sind wie die erste, sich aber auf andere Tatsachen beziehen. Und dann wenn der Autor die Erklärung abgibt, hat der Leser seine erste Frage schon wieder vergessen, denn sie liegt fünfzwanzig Fragen (leicht von mir übertrieben) zurück. So werden dann gerne die Hintergründe der Welt vom Autor zurückgehalten und vor lauter Fragen konzentriert sich der Leser nicht auf die eigentlich wichtige Story. Er hat nämlich viel zu viel damit zu tun, diese fiktive Welt zu verstehen.

"Das erkläre ich alles später", hört man dann oft vom Macher, aber warum kommt die Erklärung nicht gleich? Wenn es Storytechnisch relevant ist: Wer sagt, dass es die ganze Wahrheit sein muss? Eine Teilwahrheit mit den kleinen Worten "Ich weiß nicht, warum das so ist" hinten dran oder aber eine falsche/vage Aussage. Als Autor ist man nämlich nicht verpflichtet dem Leser alles zu sagen, weiß Gott nicht. Man kann lügen, Dinge weglassen. Das gehört zum Künstlergeschäft (vor allem im literarischen Bereich). Und wenn man dann die Informationen Stückchen für Stückchen preis gibt, dann kommt der Leser wunderbar damit zurecht und man selbst kann die Erklärung seiner Welt als abgeharkt betrachten und sich mehr auf die Story konzentrieren (ebenso der Leser). Oder aber darauf die Tatsachen richtig hinzustellen.“

(Von Oktober 2010)

 

(Juli 2013)

Aus eigener Erfahrung (die ich seitdem gesammelt habe) kann ich nur sagen, dass man mit der Zeit schon weiß, was passieren wird, wenn man Spontan darauf losschreibt.

Es ist ein wenig wie Hellsehen. Man sieht, wie sich die Dinge entwickeln <i>könnten</i> und welche Konsequenzen sich daraus erschließen. Aber soweit muss man erst einmal kommen.

Und sollte es wiedererwartend anders kommen, als erwartet, sieht man auf einmal andere Möglichkeiten und Wege, die man beschreiten kann.

Das ist so mein derzeitiger Erfahrungswert.

Eine andere Methode wäre, einen roten Faden zu erstellen.

Jeder Spontanschreiber kennt das Problem: Wenn man kein klares Ziel hat, wird man sich zwangsläufig verrennen. Das ist halt einfach so.

Deshalb der rote Faden.

Ich habe ihn selbst einmal bei „Endlose Pein“ benutzt und kann ihn deshalb wärmstens empfehlen.

Auch wenn es anders klingt, ist dieser Faden keinesfalls bindend. Er soll die Geschichte lediglich von Punkt A nach Punkt B bringen.

Ich möchte das gerne am besagten Beispiel festmachen.

 

In „Endlose Pein“ geht es um einen Helden der seine über alles geliebte Prinzessin aus dem Turm retten will.

Ich habe mir zu diesem Zweck einen roten Faden erstellt, der mich durch die Kapitel führte.

<B>Kapitel I:</B> Der Held beginnt beim Startpunkt und das Kapitel endet bei den Ruinen in der Nähe des Turmes.

<B>Kapitel II:</B> Der Held steigt in die Kerker hinab und kommt am Ende wieder auf die Oberfläche des Schlosshofes.

<B>Kapitel III:</B> Findet im Schlosshof statt. (Letztlich habe ich das Gebiet im Text um eine Kirche und ein paar Katakomben erweitert.)

<B>Kapitel IV:</B> Findet im Turm statt. Der Held erklimmt ihn bis zum höchsten Raum.

Mehr ist das nicht. Inwieweit die Handlung weitergestrickt wird, bleibt offen und dennoch ist man genug eingeschränkt, dass sich die Handlung nicht irgendwo im Nirgendwo verliert. Die Eigendynamik bleibt dabei auch erhalten.

Und was sind eure Erfahrungen mit spontanschreiben?

Habt ihr auch irgendwelche Methoden?

Ist das euer Ding oder plant ihr immer lieber alles im Voraus?

Ich bin gespannt auf eure Antworten.

Solltet ihr Fragen zu einem Thema haben, könnt ihr sie gerne stellen. Ich werde mich bemühen einen Blog daraus zu machen.

 

Einen schönen Tag noch.

Krieg den Stereotypen

:develvLuna: wollte, dass ich einen Beitrag über Kitsch-Figuren halte.

Also dann mal ran an den Speck.

Ob es einem nun gefällt oder nicht, aber Stereotypen sind wichtig. Nur so kann man letztlich zeigen, was den gesellschaftlichen Normen entspricht (also gut ist) oder was falsch ist (böse).

Interessant ist auch, dass sich in der Vergangenheit Stereotypen und inhaltsreiche Figuren immer wieder in ihrer Popularität abwechselten. Mal wurden bevorzugt inhaltsreiche Figuren genommen, während sie in anderen Zeiten ziemlich verhasst waren.

Aber zurück zum Thema.

Viele benutzen diese Figuren der Einfachheit halber (jeder kennt sie und weiß was zu machen ist), aber ich behaupte eine gut durchdachte Figur ist genauso einfach zu erstellen, wie ein Stereotyp. Man muss sich einfach nur an gewisse Faktoren halten.

Ich werde hier mal ab und an als Beispiel Harry Potter nehmen, weil sich das ganze einfach gut als Beispiel macht.

<B>Grauzonen:</b>              Im Leben gibt es eigentlich kein Gut oder Böse, sondern eher eine Menge Graustufen. Ordnet dort auch eure Figuren ein. Lasst sie mal böse Dinge machen, die aber dennoch einen logischen Grund haben und somit für den Leser nachvollziehbar sind. Ebenso sollte man es für die guten Entscheidungen tun.

Kniffelig wird es vor allem dann, wenn es wirklich nur Graustufen sind und es in der Frage eigentlich keine vernünftige Antwort gibt, wodurch man sich dann wahrscheinlich für die sympathischere Seite entscheiden wird.

<b>Ursache & Wirkung:</b>            Alles hat irgendwo seinen Ursprung und sollte in einer Geschichte auch einen dementsprechenden Einfluss haben.

Nehmen wir mal Harry Potter. Der wird ja im Buch von heut auf morgen berühmt und soll dennoch Bodenständig bleiben? Und dass selbst nachdem er ständig die Welt rettet?

Ich hätte es vermutlich so gemacht, dass er aufgrund seines plötzlichen Ruhmes an die falschen Freunde gerät, Drogenabhängig wird und so weiter und sofort.

<b>Vom Leben gezeichnet:</b>       Jetzt seien wir doch mal ehrlich, jeder hat Narben. Ob nun auf der Haut oder auf der Seele ist egal. Jeder Mensch ist irgendwie gezeichnet. Jeder hat Tränen vergossen, Opfer dargebracht und sein Kreuz zu tragen.

Warum sollten wir unseren Figuren diesen Spaß verwehren?

Man könnte seiner Figur blaue Hände geben und dann irgendwann eine dramatische Geschichte dazu schreiben oder eine lustige. Je nachdem was einem so gefällt.

Seht euch doch einfach euer Leben an und wie euch seine Ereignisse prägten. Die guten, wie die Schlechten. Und dann fragt euch mal, was passiert sein könnte, hätten euch besagte Geschehnisse anders geprägt.

Was mich zum nächsten Punkt bringt.

<b>Interpretation:</b>          Es gibt immer mehrere Möglichkeiten ein Ereignis oder eine Person zu interpretieren. Jeder Mensch hat eine andere Sichtweise auf das Leben. Was für den einen ein grausames Erlebnis war und sein Herz versteinern ließ, ist für den anderen eine Offenbarung. Durch diese unterschiedlichen Sichtweisen können Konflikte (mit anderen aber auch mit sich selbst) entstehen, wie im echten Leben auch. Ebenso Missverständnisse. Derlei kann man gerne nutzen.

<b>Alter & gesellschaftlicher Stand:</b>    Ein oft vergessenes Thema. Das Alter der Figur spielt natürlich ebenso eine Rolle, wie sein Ansehen innerhalb der Gesellschaft.

Um jetzt einmal auf Harry Potter zurückzukommen, er hat ja im ersten Buch den Stein der Weisen, mit dem er seine toten Eltern wiederbeleben könnte. Dafür muss er sich nur mit dem Bösen Typen verbünden. Er ist aber erst elf und weiß trotzdem, dass es falsch sein soll sich mit Voldemord einzulassen? Ich meine, ein Elfjähriger wären seine Eltern doch wichtig, insbesondere wo er sie nie gekannt hatte.

Natürlich kennt man mit elf meist schon den Unterschied zwischen richtig und falsch, aber man kann sich ja trotzdem sagen, dass der Zweck die Mittel heiligt. Ist ja ein sehr beliebtes Motiv bei unethischen Aktionen (vor allem in der Wissenschaft.^^).

Man sollte auch wissen, wo sich die Figuren innerhalb der Gesellschaft befinden. Für eine Figur ist es schon wichtig zu wissen, wo sie steht.

Wird sie verachtet? Knien die Menschen vor ihr?

War es früher auch so? Oder kennt sie nichts anderes?

Der Gesellschaftsstand ist überaus wichtig für den Blickwinkel auf die Welt und damit auch wichtig für die Betrachtungsweise der Ereignisse die sie die ganze Geschichte über begleitet.

<b>Nicht jeder Freund muss dir freundlich gesinnt sein</b>

Beziehungen sind schon etwas Komplexes. Natürlich verkracht man sich selbst mit den besten Freunden, aber das meine ich hier gar nicht mal.

Es gibt immer Themen über die man nicht redet. Weil man es nicht will. Vielleicht macht es die ganze Beziehung auch zu schwer. Oder weil man in diesem Punkt einfach keinen gemeinsamen Nenner findet.

Natürlich bleibt es da einem selber überlassen, wie sich solche Dinge dann auf die Geschichte auswirken. Ob es nun zum großen Krach kommt oder nicht.

 

<b>Die Ecken und Kanten nicht vergessen</b>                        …was ja so gerne vergessen wird. Natürlich sollte der Charakter über charakterliche Schwächen verfügen (wie etwa Sucht, Rassismus, Egoismus oder einfach nur Kaltblütigkeit.), um den Leser zu verdeutlichen, dass ist auch nur ein Mensch.

Lasst ihn auch etwas kontroverse Ansichten haben, mit denen ihr vielleicht noch nicht einmal selbst so richtig einverstanden seid. Dabei ist jedoch wichtig auf die <b>Interpretation</b> der Ereignisse der Geschichte und die der Vergangenheit der Figur zu achten. Es sollte nämlich dazu passen.

Ebenso solltet ihr ihn seine eigenen Fehler machen und ihm die damit verbunden Konsequenzen spüren lassen.

 

So dass sind so meine Punkte im groben. Welche fallen euch noch ein?

Findet ihr diese Punkte nützlich und was haltet ihr überhaupt von Stereotypen und gut durchdachten Charakteren?

 

Schreibt mir eure Meinungen in die Kommentare.

Abpauschen ohne direkt zu kopieren und das Urheberrecht

:Icontheiamaby: wollte gerne wissen, wie man Dinge übernimmt, ohne sie gleich zu kopieren.

Da mir zu diesem Thema doch recht wenig einfällt, dachte ich mir, dass ich es dann auch gleich mit dem Urheberrecht in DEUTSCHLAND(!) erweitern kann. (Was vor allem für FF-Schreiberlinge interessant sein könnte.)

Der wohl einfachste Weg etwas abzugucken ist es wenn man es parodiert. „Ich bin dein Vater“ ist eindeutig aus einem anderen Film und trotzdem kann man dafür gefeiert werden. Das wäre somit die einfachste Variante. Ebenso verhält es sich mit augenzwinkernden Anspielungen.

Eine zweite einfache Version wäre, etwas abzugucken und auf jemanden zu treffen, der das Original nicht kennt. Deshalb gibt es im Moment jedes Jahr irgendein Remake eines Filmeklassikers (z. B. Total Recall, Evil Dead, etc. pp.)

 

Wenn man es jedoch nicht auf die einfache Weise macht, ist es erst einmal wichtig zu wissen, was wieweit abgekupfert wird. Ich würde immer nur Details nehmen. NIE ganze Grundgerüste (wie etwa Settings, Charaktere etc.)

Nehmt etwas, was der andere Autor (wovon wir jetzt hier erst einmal ausgehen werden) vielleicht gar nicht so wirklich ausgebaut hat, was dennoch Potenzial besitzt. Manche fangen ja so mit dem Schreiben an. „Warum hat man nicht mehr in diese Richtung geschrieben, wäre doch viel interessanter geworden? Na ja, wenn es kein anderer tut, mach ich es halt.“

Je weniger ihr übernehmt, desto schwieriger wird es als das zu erkennen sein, was es einmal war. ABER dafür müsst ihr dann wiederrum mehr Arbeit hineinstecken.

Sobald ihr es jedoch habt, solltet ihr es dementsprechend verändern, erweitern, verfälschen und so weiter, um es dann anschließend zu etwas eigenem zu machen.

Natürlich könnt ihr dabei noch aus anderen Bereichen „klauen“. Und dann so ʼne Art literarisches Frankensteinmonster daraus machen.

Mehr ist das letztlich nicht, was man sagen kann.

Es glückt immer dann, wenn es keiner merkt. (Wie bei den Remakes von Zwanzigjahre alten Filmen. XP) Manch einer mag sich jetzt aufregen, dass ich darüber schreibe, aber man muss sich auch eines immer vor Augen halten: Das gab es schon mal!

Und mit „das“ meine ich: ALLES!

Egal für wie eigen, originell oder frisch man seine Idee hält, es hat sie schon einmal irgendwie gegeben. (Traurigerweise selbst dann, wenn sie selbst ausgedacht ist.)

Seht euch den Comic Hulk an und vergleicht ihm dann mal mit Jekyll und Hyde.

Oder um jetzt einmal ein paar ganz dreiste Beispiele zu nennen: Ugly Betty und Verliebt in Berlin, Rec und Quarantäne.

Vor allem letzeren kann man kaum vom Original unterscheiden, da es dort fast bis im Lautwort kopiert wurde. (Warum auch immer.)

 

Was fällt euch sonst noch ein? Oder was für Kopien bzw. Eigeninterpretationen sind euch schon über den Weg gelaufen? Und wie kommt man eigentlich darauf Fan-Fictions zu schreiben?

Letzteres würde mich persönlich brennend interessieren.

Macht euch dazu mal ein paar Gedanken und schreibt sie mir in den Comments.

 

 

Eigentlich soll es hier weitergehen mit einem Link zum Urheberrecht, aber ich möchte vorher noch etwas zu diesem Thema ergänzen, weil es dort leider nicht aufgeführt wird.

Und zwar nämlich das Urheberrecht betreffend gewisser Geschichten, wie etwa Mythen, Märchen etc.

Diese haben im eigentlichen Sinne keine Urheberrechte, weil sie Volkseigentum sind und somit allem gehören. Genauso verhält es sich mit gewissen Liedern.

 

Hier geht es nun weiter mit langweiligen Paragrafen und Gesetzesauszügen.

Leider konnte ich den gesamten Auszug hier nicht einfügen, weil es dann zu lang geworden wäre, da der Artikel mehr als zehn Seiten umschreibt. Daher „nur“ der Link.

In diesem Auszug sind auch noch die Urheberrechte von Musik und Film und ich glaube sogar über das Töpfern enthalten.

 

 

 

Link zum „Bundesgesetz über das Urheberrecht an Werken der Literatur und der Kunst und über verwandte Schutzrechte, StF: BGBI. Nr. 111/1936 i. d. F. der UrhG-Novelle 2003“: http://www.bmukk.gv.at/medienpool/15030/urheberrechtsgesetz.pdf

Popularität

Ich habe bereits einen Blog darüber verfasst, wie man auf sich aufmerksam macht, aber wie steigert man seine eigene Popularität?

Wie immer kommt der wichtigste Tipp zuerst, damit ich hier Niemanden seine kostbare Zeit stehle.

 

<b>Immer am Ball bleiben.</b> Wer regelmäßig veröffentlicht wird nun mal mehr gelesen. Das ist ein unbestreitbarer Fakt, fragt mich nicht warum. Ich veröffentliche ungefähr einmal im Monat und habe unter den deutschen Reinprosa-Schreibern die meisten Watcher. Also, Leute. Versucht regelmäßigt zu veröffentlichen. So bleibt ihr den Leuten auch in Erinnerung.

 

<b>Kenne deinen Leser.</b> Nehmt euch einfach mal die Zeit herauszufinden, was für eine Zielgruppe ihr habt. Schreibt eure Watcher einfach an und unterhaltet euch mit ihnen, um herauszufinden was ihnen an euren Storys gefällt. (Ein weiterer Hinweis wäre, dass je mehr Watcher man hat, desto leichter wird es komischerweise neue zu bekommen.) Somit findet ihr eure Zielgruppe heraus und könnt dann dementsprechend planen. (Bei mir sind es seltsamerweise hauptsächlich junge Frauen, obwohl ich kein Twilight schreibe.) Womit wir zum nächsten Punkt kommen.

 

<b>Viel Verlinken.</b> Ja, Leute versucht möglichst vielen Gruppen beizutreten. Je mehr Gruppen, desto mehr Leute werden über eure Veröffentlichungen informiert. Ist halt so.

Ihr solltet eure Zielgruppe kennen, um dann genau zu wissen nach welchen Gruppen ihr Ausschau halten müsst.

 

<b>Nicht immer nur an sich selber denken.</b> Auch ein wichtiger Punkt den man gerne vergisst. Macht mal etwas mehr für die Allgemeinheit! Schreibt Kritiken für diejenigen die gerne welche hätten, macht Promos oder einfach Tipps-Blogs übers schreiben. Denkt auch mal andere, dann denkt man auch gerne an euch.

Oder macht euch doch einfach mal einen Spaß und schreibt mit anderen zusammen an einer Story. Wenn ein Link zu eurem Profil dabei herausspringt, lohnt es sich doch schon. Versucht jeden Auftrag mitzunehmen, der für euch herausspringt, egal ob nun kommerziell oder nicht.

Das alles wäre eine gute Publicity für einen selber.

 

 

Was lässt sich abschließend sagen? Letztlich ist es ganz einfach. Wer wirklich und ernsthaft viele Leser, Watcher, Pageviews oder sonst was will, muss schon was dafür leisten. Und zwar WIRKLICH leisten.

Ein weiterer Tipp wäre, dass ganze auch nicht immer so kurzfristig zu sehen. Die meisten wollen in den ersten drei Monaten schon dreißig Watcher haben. Alles darunter würde den Aufwand nicht lohnen. Mein Rat wäre, dass ihr es wirklich einmal auf lange Sicht seht. Auf mehrere Jahre. Erst dann lässt sich wirklich sagen, ob die Arbeit sich gelohnt hat.

 

Und was sind eure Erfahrungen über steigende Popularität. Was macht ihr dafür? (Also ehrlich gesagt mache ich gar nichts dafür. Es fliegt mir einfach zu, bei dem was mir Spaß macht.) Schreibt mir eure Geschichten über Popularität einfach in die Comments und lasst uns darüber quatschen.

 

Ich wünsche noch einen schönen Tag.

Wie schreibe ich eine Kritik

Der Titel sagt einem eigentlich schon alles, worauf ich hinaus will.

Wer sich schon ernsthaft mit dem Thema beschäftigt hat weiß, dass eine Kritik harte Arbeit sein kann.

Und ich möchte jetzt hier gerne mal erzählen, wie ich das anstelle.

Zu erst einmal sollte man sich natürlich den Text gründlich durchlesen. Dazu empfehle ich auch noch ein WORD-Dokument oder ähnliches offen zu haben, um sich nebenbei Notizen zu machen. Was einem auffällt, Rechtschreibfehler, Stil, Schwächen, Stärken etc. Eben was halt für die Kritik an sich Relevant sein könnte.

Anschließend nachdem man den Text gelesen hat, sollte man eine kleine Pause einlegen, um den Text geistig noch einmal durchzugehen. Dabei sollte man ihn von allen Seiten betrachten. Ist die Geschichte logisch durch konzipiert? Handeln die Figuren vernünftig oder könnte man auch das noch verbessern? Worauf ist der Autor zu wenig eingegangen?

Die Dauer des Reflektieren hängt zum einem vom Text selbst als auch vom Kritiker ab.

Erst danach sollte man sich an die Kritik wagen.

Beim Schreiben sollte man auf sehr auf die Formulierung achten. Dabei sollte erkennbar sein, was in Richtung Geschmackssache geht als auch was eher hinderlich für die Geschichte oder das Lesen ist.

Ich möchte hierzu mal ein paar meiner Floskeln aufzählen.

 

Geschmackssache:

„Ich persönlich finde…“

„…, aber das ist Geschmacks-/Ansichtssache.“

„…, da finde ich, …“

 

Hinderlich:

„…, dadurch ist es schwer …“

„… weshalb es eher schleppend zu lesen war.“

 

Ebenso wichtig ist auch die Begründung. Man sollte seine Argumente immer Begründen. Wie man darauf kommt ist wichtig, das weiß ich aus eigener Erfahrung, denn es gab mal eine Autorin die dachte, ich würde mir die ganzen Kritik-Punkte nur ausdenken, um sie schlecht zu machen. Deshalb sollte man auch viel mit Zitaten arbeiten, um die Argumentation zu untermauern, denn darauf kann man sich stützen und niemand kommt am Ende und kann behaupten, dass es nicht so sei.

Zitate eignen sich besonders gut, um Widersprüchlichkeiten im Text oder Schwächen in der Ausarbeitung der Charaktere darzulegen.

Also wir haben unsere Kritik-Punkte, unsere Argumente warum wir darauf kommen und nun kommt das entscheidende an einer konstruktiven Kritik: Die Verbesserungsvorschläge. Es gibt viele Arten etwas besser zu machen. Sollte man einen Weg kennen es besser zu machen, ist das super. Sollte man aber mehrere Wege zum Ziel kennen ist das um einiges besser. Damit ist der Lösungsweg für den Autor nicht so festgelegt und er glaubt nicht, dass es nur diesen einen Weg gibt. Wodurch er sich unter Umständen einen eigenen suchen kann, der vielleicht gar nicht in der Kritik enthalten war.

Desweiteren kann man auch noch optional auf andere Wege hinweisen, was ich auch schon gemacht habe. Ich möchte da als Beispiel einmal auf den Text einer anderen Autorin zurückgreifen, wo es um ein Mädchen geht, welches in ihr Heimatdorf zurück kehrte und dort ihren geliebten Onkel in die Luft jagte. Das war auch von Anfang an ihr Plan gewesen, auch wenn es ihr schwer gefallen ist. Dieser Lösungsweg war schon richtig, aber es wäre auch verständlich gewesen wenn das Mädchen im Text versucht hätte ihren geliebten Onkel zu retten. Schließlich kann man sich vornehmen jemanden umzubringen, ihm dann jedoch zu begegnen und ihn als Person wahrzunehmen ist für die meisten dann ein Grund zurückzuschrecken. (Was ich auch in meiner Kritik erwähnt habe.)

Also kann man durch mehrere Wege zum Ziel kommen, auch wenn der eigentlich gewählte Weg schon Richtig war.

Aber ich würde jedem Kritiker raten, immer SÄMTLICHE Möglichkeiten die einem einfallen zu nennen. Ebenso die eigene Unwissenheit.

Damit möchte ich auch die Struktur der Kritik abschließen.

Als nächstes möchte ich gerne meine drei groben Bereiche nennen, die ich in jeder Kritik anschneide.

Da wäre einmal der handwerkliche Bereich. Dazu gehören Stil, Struktur und Aufbau der Geschichte an sich etc.

Dann komme ich zur Atmosphäre. Der Bühnenbau, die Kulisse. Ich finde das sollte einem doch wenigstens etwas überzeugen, auch wenn ich kein großer Fan davon bin. (Tolkien war einfach zu grausam zu mir.) Darauf lege ich persönlich am wenigsten Wert, aber ich schreibe trotzdem etwas dazu. Weil so unwichtig ist es nicht und meine persönliche Meinung sollte auch keinen allzu großen Einfluss auf die Ausarbeitung einer Kritik haben.

Als dritter Teil schreibe ich über die Figuren. Wie empfinde ich ihr verhalten, wo hätte man mehr Tiefgang einlegen können, sind sie schlüssig oder doch eher widersprüchlich etc.

 

Abschließend nach all dem stelle ich Fragen zum Text. Was verstehe ich nicht, was könnte nochmal erklärt werden oder Dinge die einfach nicht eindeutig genug sind. Schließlich gibt es immer mehrere Interpretationsmöglichkeiten.

 

Alles in allem kann ich an einer Kritik gut und gerne eine Stunde und mehr verbringen. Plus die Zeit die ich zum Lesen des Textes und zum Interpretieren brauche.

Ich denke jetzt einfach mal, dass man das meinen Kritiken auch ansieht.

 

 

 

 

Abschließend möchte ich noch ein paar Tipps für alle Kritiker geben:

 

-Erhebt eure Ansicht und Meinung NIEMALS zur Norm.

Letztlich werden Kritiken nämlich auch gerne mal überschätzt. Der erste Star Wars hatte im Kino durchweg schlechte Kritiken bekommen und der wird heute als Kult gefeiert. Das ist echt wahr.

Außerdem kommt sowas auch immer Arrogant und Engstirnig rüber, wenn man anderen Ideen keine Chance gibt.

 

-Sucht euch eure „Opfer“ gezielt aus.

Kritisiert nie jemanden der nicht ausdrücklich Kritik wünscht. Es kostet einem Zeit und Mühe eine Kritik zu schreiben und es wäre schade jemanden zu schreiben, der Kritik nicht will oder gar beleidigt darauf reagiert. Also kritisiert nur diejenigen die ausdrücklich darum bitten.

 

-Zwing niemanden eure Kritik auf.

Das mag jetzt zuerst nach dem letzten Punkt klingen, gemeint ist jedoch etwas vollkommen anderes. Wenn der Autor eure Kritik nicht annehmen will (obwohl er darum gebeten hat), dann ist das halt so. Damit hat man zu leben. Er ist der Macher und ihr seid „bloß“ der Kritiker.

 

-Seid immer freundlich.

Das ist vor allem dann notwendig UND schwierig, wenn der Autor herumzickt und sich von der Kritik beleidigt fühlt. Dann sollte man relaxed sein und ihm sagen, dass er (wie im vorherigen Punkt genannt) die Kritik nicht annehmen muss und letztlich alles gut ist. Wenn er nicht eurer Meinung ist, dann ist das halt so. Punkt.

 

 

 

Also Leute, wie schreibt ihr Kritiken? Was haltet ihr davon Kritiken selber zu schreiben? Und was für Geschichten sind euch damit schon passiert?

 

Darüber möchte ich jetzt gerne mit euch in den Comments diskutieren.

 

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag.

Über Helden, Schurken und Anti-Helden

Und nach langer Zeit ist es für mich mal wieder Zeit für ein Tutorial.

Das heutige Thema sollte schon aus der Überschrift herauszulesen sein. Letztlich möchte ich heute über die grobe Definition dieser Stereotypen schreiben.

Held:

Der Held steht für eine moralisch vertretbare Sache. Das ist letztlich sein Sinn.

Ein Held symbolisiert diese Moral auch ganz gerne mal. So wie etwa Beispielsweise der goldene Ritter der mit seinem weißen Ross auszieht, um die Prinzessinn aus dem Turm vor einem feuerspeienden Drachen zu retten. Dieser Typus symbolisiert in erster Linie Mut, indem er der furchtbaren Bestie die Stirn bietet. Ebenso verkörpert er aber auch Edelmut, indem das Fräulein in Nöten rettet.

Ein Held kann aber auch jemand sein, der innerhalb seiner Gesellschaft als unerwünscht angesehen wird, weil er nicht in ihr Weltbild reinpasst. Dann begibt sich der Held jedoch auf eine Reise und stellt dort seine Qualitäten unter Beweis, nur um am Ende dann doch noch von der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Da könnte man jetzt als Beispiel sehr gerne Filme wie „Das große Krabbeln“, „Mulan“ oder „Drachenzähmen leicht gemacht“ nehmen.

Entgegengesetzt der meisten Meinungen darf ein Held jedoch auch eine Persönlichkeit haben, die mal nicht im Stile von Captain America ist.

Ob ein Held nun charakterliche Schwächen hat oder nicht, solange er AUSSCHLIESSLICH IMMER die moralisch richtige Entscheidung trifft, ist und bleibt er ein Held. Ein sehr schönes Beispiel gibt dafür das grüne Pummelchen Shrek ab. Er ist grantig, bärbeißig, sarkastisch, ABER er würde niemals willentlich anderen schaden, stattdessen will er nur das Beste für die Leute die ihn nahe sind, auch wenn er dabei den Kürzeren zieht.

Ein Held tut IMMER das Richtige.

Schurke:

Ganz anders sieht es bei dem Schurken aus. Der ist wirklich das Gegenteil vom Helden. Er symbolisiert eine nicht vertretbare Moral und verliert deshalb, um zu zeigen, dass es sich nicht lohnt eine zweifelhafte Moral zu haben.

Oftmals überwiegen bei ihm die schlechten Eigenschaften und nicht selten fällt er oftmals in die eigene Grube hinein, die er geschaufelt hat.

Dabei sollte man jedoch auch in zwei Kategorien denken.

Einmal gibt es da den Schurken, der die bösen Dingen aus den (seiner Meinung nach) richtigen Dingen tut. So zum Beispiel der berüchtigte verrückte Wissenschaftler, der die Welt beherrschen will, weil er als EINZIGER weiß, was gut für die Menschheit ist, denn er ist ja ach so schlau. Also tut er das falsche aus den richtigen Gründen, nach dem Motto: Der Zweck heiligt die Mittel.

Dann gibt es aber auch noch den egomanischen Typen, der am häufigsten genommen wird. Wie etwa den bösen, anzugtragenden Geschäftsmann. Er tut einfach alles um seiner Gier nach Geld und Macht zu frönen. Ob da nun hunderttausend Menschen in Afrika sterben müssen, weil er dort seine Chemieabfälle parkt, interessiert ihn nicht. Hauptsache ihm geht es gut … und man kann ihm nichts nachweisen.

Die Gestalt des Schurken ist in vielem Facettenreicher als beim Helden. Er kann Mensch, wie Bestie sein, manches Mal nimmt er auch gar keine Gestalt an. „Das Böse hat viele Gesichter“, sagt man und so stimmt es auch.

Ebenso facettenreich können auch die Darstellungen sein. Das geht mit dem Drachen, über den verblendeten Schurken der sich für den Helden der Geschichte hält, bis hin zum eher sympathischen Bösewichten.

Schurken sind so ziemlich in jeden Farben des Regenbogens erhältlich, aber sie haben das eine immer gemein: Sie sind böse!

Schurken tun steht´s das falsche, selbst dann wenn es für sie das Richtige scheint.

Kommen wir jetzt aber zum heißesten Eisen hier: Anti-Held:

Da gehen die Meinungen wirklich auseinander.

Manche sagen, dass ein Anti-Held ein Held mit Ecken und Kanten ist, wie etwa Shrek.

Andere sagen, ein Anti-Held sei eine Versoftung bzw. Sympathiesierung des Schurken-Typus.

ABER BEIDES IST FALSCH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Nein, nein, nein Leute. Ein Anti-Held ist weder ein richtiger Held, noch ein richtiger Schurke.

Der Name sagt es eigentlich schon. Ein Anti-Held ist das Gegenteil zum Helden. Jetzt werden die meisten sagen, dass das dann doch ein Schurke sei. Das entbehrt nicht einer gewissen Logik, ist aber auch falsch. Helden und Schurken sind eher Gegenstücke. Die zwei Seiten der Medaille.

Aber was haben wir in diesem Beitrag bereits gelesen:

Held=Gut

Schurke=Böse

Was bleibt aber noch, nachdem man die beiden schon einmal weg hat?

Ganz einfach: Anti-Held=Menschlich

Denn das absolute Gegenteil eines Captain America ist und bleibt der durchschnittliche Mensch selbst.

Was ist mehr Anti zu einem Helden als der Normalbürger?

Denn letztlich ist das Gegenteil einer Idealisierung eines Menschen die Desillusion des selbigen.

Und um es als Beispiel einmal klar zu sagen: Der Held entscheidet sich immer für das Richtige, während wir Menschen unteranderem BEWUSST das Falsche tun.

Klar haben wir alle unsere guten Seiten, aber wie hilfsbereit sind wir, wenn jemand bedroht wird? Wenn wir sehen, wie jemand Geld verliert, nehmen wir es uns dann nicht?

Aber trotz unserer Fehler haben wir auch unsere guten Seiten. Wir lieben unsere Familien, feiern mit unseren Freunden und halten dem einen oder anderen auch gerne mal die Tür auf.

Ich möchte jetzt einmal ein paar bekannte Anti-Helden nennen:

Homer Simpson. Dumm, ignorant, faul, verfressen, Trinker und dennoch kann er es nicht ertragen seine Frau Marge traurig zu sehen.

Dead Pool. Der Comicheld gehört eher zu der negativen Riege der Anti-Helden. Er ist geisteskrank (Schizophrenie, Realitätsverlust etc.), mag Geld und Frauen und wenn ihm langweilig ist kann es gut sein, dass er auf seine eigenen Verbündeten schießt. Dennoch stellt er sich gerne mal auf die Seite der Guten (wie etwa den X-Men) und sei es auch nur weil ihm eine der heißen Bräute besonders gefällt. Er hat immer Spaß bei allem was er tut, egal wie brutal und grausam es auch ist.

Christopher Nolans Interpretation der Comiclegende Batman. Egal wie sehr er auch ein Held sein will, so sehr scheitert Batman doch immer wieder, obwohl er alle rettet. Er verliert die Liebe seines Lebens, obwohl er von der Gesellschaft geduldet wird jagt man ihn und letztlich ist er auch sozial Isoliert (, ganz zu schweigen davon, dass durch sein Eingreifen eher alles schlimmer wird, statt besser). Ein sehr schönes Beispiel für die Tragik des Anti-Helden.

Ich möchte hier jetzt gerne mal abschließend die fünf Eigenschaften des Anti-Helden von Wikipedia hierzu aufzählen:

-Isolierung und Einsamkeit (Außenseiter-Dasein)

-Passivität und Langeweile (im Gegensatz zum aktiven Eingreifen und Handeln)

-eine kritische Haltung der Gesellschaft gegenüber

-Melancholie/Resignation

-stetiges Scheitern und Verlieren

 

 

Also fassen wir zusammen:

Held=Gut

Schurke=Böse

Anti-Held=Menschlich

 

 

 

So das war es auch schon wieder. Ich möchte jetzt gerne mal wissen, wie ihr diese Drei definiert. Wann ist für euch die Figur ein Held, Schurke oder Anti-Held? Und wie sieht euer Favorit in jeder Kategorie aus?

Schreibt es mir einfach mal in die Comments. Ich freue mich schon auf eure Meinungen.

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag.

Die Unterschiede zwischen Plots, Twists und unerwarteten Wendungen

Unser heutiges Thema ist an seiner Überschrift zu erkennen. Viele Anfänger wissen nicht worin der Unterschied zwischen einem Plot und einer unerwarteten Wendung geschweige denn wofür man so etwas unsagbar Dämliches wie einen Twist braucht.

Also lasst es mich erklären.

 

Die unerwartete Wendung:

Für mich ist es immer wieder erstaunlich wie viele Anfänger keine unerwarteten Wendungen einbauen, obwohl sie doch eigentlich sehr schnell und leicht herbeizuführen sind. Letztlich muss man nämlich nichts anderes tun als ihre zartgliedrigen Finger streicheln sanft sein erregtes Glied und mit äußerster Vorsicht beugte sie ihren Kopf hinunter um ihn…

Wer jetzt denkt, dass ich ihn verarschen will, liegt leider nur zur Hälfte falsch. Was ich gerade gemacht habe war die Demonstration einer unerwarteten Wendung.

Also sehen wir uns den Satz doch einmal an. Ich habe zuerst gesagt, dass ich es euch erklären würde. Somit wurden die Erwartungen des Lesers in eine ganz bestimmte Richtung geschürt, nur damit ich dann das Ruder herumreiße und die Erwartungen in eine völlig andere Richtung zu lenken.

Aber jetzt werden viele sagen: „Ich habe doch einen super-genialen Plot. Ich brauche so etwas nicht! Vor allem nicht wenn es so pervers ist wie hier!“ Meine Antwort dazu: Die Wendungen unterscheiden sich insofern vom Plot dass sie der Geschichte Dynamik geben. Eine Wendung sollte stets etwas kurzfristiges sein und nicht komplex inszeniert werden wie ein Plot oder ähnliches. Es ist die kurze Erwartungshaltung von der die unerwartete Wendung lebt. Und letztlich soll man ja auch irgendwie zum Plot geführt werden, aber wenn dazwischen nichts passiert hört man automatisch auf zu lesen.

Lasst uns das einfach mal vergleichen. Ich habe einmal einen finsteren Gang im Kerker-Stil genommen. Am Ende des Ganges ist eine Tür hinter der sich der Plot versteckt mit dem die ganze Geschichte erst einen Sinn ergibt. Version 1 ist ohne unerwartete Wendungen und Version 2 mit. Jetzt brauche ich der Unterhaltungshalber aber noch einen Prominenten für die erste Version der mich nicht verklagen kann. Das Los fällt auf Max Mustermann. Einen tobenden Applaus für dem Herren und seine Herangehensweise an den Plot.

Max Mustermann: „Unser Held betritt einen Gang. Am anderen Ende befindet sich die Tür. Alles was ihm bisher passiert war geschah nur um ihn zu dieser Tür zu geleiten. Er macht einen Schritt auf die Tür zu. Die Spannung steigt als er einen zweiten macht. Und dann noch einen dritten. Nach dem siebten senkt sich die Spannung des Lesers wieder. Wenn unser Held langsam laufen würde wäre das Buch vorbei! Lesen Sie bitte noch eine kleine-klitzekleine Sekunde läääännnnggeeeerrrrr. Und gleich hat er die häääääääälfte geschafft. In der Zwischenzeit können Sie sich während des Lesens aufstehen, sich ein Wurstbrot schmieren und wieder zurück in ihren Lesesessel begeben. Das macht keinen Unterschied. Wenn der Held langsam laufen würde, wäre der Film vorbei. Äh… natürlich das Buch … was auch sonst? Als wenn ich keine Persönlichkeit hätte und Witze klauen würde, nur um die Zeit besser überbrücken zu können. Und nun hat er endlich die Tür erreicht. Er öffnet sie und dahinter steckt niemand anderes als die Mutter des Autors. Und sie fragt: »Warum besuchst du deine alte Mutter nicht, Max?« und damit ergab plötzlich alles einen Sinn.“

Nicht gerade das was ich als spannend bezeichnen würde. Manch einer mag vielleicht die Überspitzung des Beispiels als belustigend empfinden, aber kommen wir nun zu meinem Beispiel. Selbe Szene nur dieses Mal mit unerwarteten Wendungen.

DER EINsame wANDERER: „Der Held betrat den Gang und schaute sich mit nervösen Blick um, da es bis hierher kein einfacher Weg gewesen war. Dafür hatte der Autor gesorgt. *Hehe* Plötzlich ertönte ein psychotisches Kinderlied und brachte die sowieso schon angespannten Nerven des edelmütigen Helden zum Reißen. Darauf läuft der Held blindlings los, wobei er die Brandpfeilfalle auslöste und zusätzlich ein unerwarteter Regen von abgerissenen Clownspuppenköpfen auf ihn hernieder ging, welche die Falltür am Ende des Ganges öffneten welche den Helden in ein Wurmloch fallen ließ, worauf er an dessen Ende wieder am Anfang des mit Fallen gespickten Ganges landete, wo er einem gewaltigen Stein in Indianer Jones-Stile entkommen musste, welcher jedoch glücklicherweise ebenfalls im Wurmloch landete und somit in eine Endlosschleife gefangen war und der Held sich in aller Ruhe der Tür widmen konnte. Er öffnete sie und ein gewaltiges »Plot«-Wort flog gegen seinen Kopf und er wurde ohnmächtig. Nun ergab alles einen Sinn … oder … etwa doch nicht? Man weiß es bis heute nicht.“

So viel zu meinem Beispiel. Und jetzt Hand aufs Herz und Finger hoch wer mit Wurmlöchern, psychotischen Kinderliedern, rollenden Steinen sowie abgerissenen Clownpuppenköpfe gerechnet hat.

Ich meine, seht euch doch mal Filme wie Iron Man 3 an. Das Finale ist gespickt mit unerwarteten Momenten. Immer wenn du glaubst, dass Tony einen Anzug bekommt, passiert etwas und er steht wieder unbewaffnet da.

Ich schätze mal, dass all dies die Mechanismen einer unerwarteten Wendung anschaulich genug erklären. Ergänzungen für die nächsten paar Wörter schüren und dann das Ruder herumreißen. Eigentlich ganz einfach und simpel. Da ist nichts schwieriges dabei.

 

Der Plot:

Oh, ja, der Plot. Viel wurde bereits versucht, getan und vor allem versaut bei ihm. Aber was ist ein Plot? Wie definiert man den?

Einen allgemeinen Plot definiere ich so (wie die meisten wahrscheinlich auch) als eine Art Enthüllung die den Konsumenten in irgendeiner Weise bewegt, aber auch die Geschichte voranbringt. Dafür werden in der Story gewisse Querverbindungen verheimlicht, damit sich der Leser noch kein Gesamtbild machen kann. Wie man nun jedoch diese Vertuschungen bewerkstelligen kann habe ich bereits in einem anderen Blog geschrieben (Titel: Antworten & Fragen).

Letztlich muss man jedoch auch noch zwischen den großen Enthüllungsplots und den Storyplots unterscheiden. Das eine enthüllt während letzterer die Story vorantreibt. Beispielsweise, wäre die perfekte Mary Sue nicht durch die Tür gegangen, wäre sie nicht von Indianern abgeschlachtet worden und ihre jüngere Schwester Sue Mary hätte niemals Rache geschworen, womit die Story eigentlich begann.

Und diese beiden werden auch mal gerne zusammengemixt, das ist alles auch kein großes Problem. ABER die Abnutzung eines Plots ist ein Problem! Ebenso das schlechte verstecken von Querverweisen und eben solche Plots welche von Hanebüchener Natur sind. Schließlich muss euch das auch jeder abkaufen. Und ein Plot den man schon hundert Mal gesehen hat überrascht auch nicht mehr. Ebenso wenig wenn man ihn bereits hundert Seiten zuvor von selbst erraten hat. Geschweige denn wenn er keinen Sinn ergibt. Das ist alles Gift!

Und zum Abschluss noch mal eine kleine Randbemerkung: Überlegt euch was für Querverbindungen vorhanden sind bzw. welche inwiefern wirklich versteckt WERDEN MÜSSEN, denn alle anderen Erklärungen können ja drin bleiben. Es macht den meisten Lesern nämlich auch keinen Spaß wenn ständig irgendwelche unwichtigen Kleinigkeiten nicht erwähnt werden. Eben dieser berühmte „das wird alles noch erklärt“-Bullshit von Anfängern. Entscheidet was ihr wann, wo, wie, erklären wollt. Und ansonsten wie gesagt, gibt es einen Blog für Ausweichmöglichkeiten.

Wem dies jedoch nicht ausführlich genug ist, kann es auch sagen und dann gibt es irgendwann einen Blog über Plots, was sind sie, von welchem Planeten stammen sie etc.

 

Der Twist:

Das ist der traurigste Part an diesem Tutorial. Viele werden jetzt fragen, was ist ein Twist oder was ist der Unterschied im Vergleich zu einem Plot. Ein Twist ist übrigens etwas handwerklich das wirklich von-bis geht. Viele die meine Tutorials verfolgen wissen, dass ich gerne mal statt der Bücher Filme und Spiele als Beispiele vorziehe. Der Twist ist der Grund dafür. Vergleichsweise mit Filmen und Spielen hinken Bücher stark hinterher. Nehmen wir doch mal ein Beispiel: Ich könnte die Dialoge wie in Comics gestalten. Ungefähr so: „Du bist schon eine Marke. *seufz*“

Oder nehmen wir doch einfach mal die Dystopien, die gerade wieder groß in Mode sind. Dort ist dann meist eine diktatorische Regierung mit einem Klassensystem und der Held/die Heldin will es stürzen. Nun wäre es ein Twist mal den Spieß umzudrehen und die arme, arme Regierung mal zu Wort kommen zu lassen, die doch einfach nur an die Menschen denkt, wenn sie diese Hungerspiele oder sonst was machen. Wenn sie die Leute versklaven und sich selbst eine goldene Nase verdienen damit es ihnen besser ist es einfach gemein, wie der Widerstand gegen sie kämpft. Sie sind ja ach so wehrlos.

Es wäre auch ein Twist wenn ich eine Geschichte aus der Sicht einer Person erzähle und danach dieselbe Geschichte aus der Sicht der anderen Figur schildere. Doch wer macht so etwas schon? Wer will schon handwerklich etwas Besonderes einbauen, um durch einen Kniff das ganze Geschichtenkonstrukt zu würzen? Kaum einer. Jetzt wird es wieder welche geben die sagen werden, wozu habe ich einen Plot? Und ich werde fragen, warum nicht mehr drum herum bauen und die Geschichte mit dem Plot noch interessanter zu gestalten? Warum nicht einfach mal aus dem Raster fallen und Dinge probieren die man selbst so noch nie gesehen hat?

 

 

Also denkt daran, es gibt deutlich mehr als nur den Plot. Dieser stellt nämlich nur den Kern dar, aber auch das drum herum will ausgeschmückt und inszeniert werden.

Also erzählt einmal: Was für Wendungen, Plots und Twists sind euch schon untergekommen?

Ich freue mich auf eure Ergänzungen.

Das Agieren der Antagonisten

Viele Autoren wissen es. Wenn du eine gute Story hinlegen willst, musst du einen guten Antagonisten haben. Mit ihm entsteht der Konflikt der sich meist über die gesamte Geschichte hinzieht. Natürlich ist sein Charakter wichtig sowie seine Motivation. Allerdings bringt der beste konstruierte Antagonist nichts wenn wir ihn nicht vernünftig handeln lassen. Aber wie lässt man eine solche Figur richtig agieren, damit es spannend bleibt? Um diese Frage zu beantworten, schreibe ich dieses Tutorial.

Natürlich wird es jetzt dutzende Besserwisser geben, die mir sagen werden, dass es die verschiedenste Arten von Antagonisten gibt und man unmöglich eine allgemeingültige Lösung nennen kann. Was natürlich stimmt. Deshalb werde ich drei Schurkentypen ausgraben und ihre Herangehensweise bei der Vernichtung ihrer Feinde erläutern. Natürlich ist nicht jeder Antagonist ein Schurke, aber es vereinfacht einfach meine Beispiele.

Selbstverständlich will ich auch nicht verschweigen, dass es gewisse Antagonisten gibt bei denen man die Herangehensweise nicht wirklich kontrollieren oder groß in Szene setzen kann. Wer hat denn auch sonst schon mal im Abenteuerroman gelesen wie ein Hurrikan bewusst zuerst die Funkanlagen zerstört, bevor er sich voller Boshaftigkeit auf den Helden stürzt? Unglaubwürdig, aber wer weiß was alles möglich ist.

Wie immer gebe ich denen die keine Zeit haben den wertvollsten Tipp zuerst. Wenn ihr wissen wollt wie ein Antagonist richtig handeln soll, so lasst ihn Konter geben und noch mehr Konter und noch mehr. Am besten sind die aktivsten Antagonisten. Und wichtig ist auch dass er aktiv am Geschehen teilnimmt und nicht ständig nur darauf wartet, dass sein Plan vom Helden vereitelt wird. Nein er muss ihm ständig zwischen die Beine grätschen. Und das jedes Mal wenn der Held ihm ein Stückchen näher kommt oder einen Plan gegen ihn ausheckt.

Und nun kommen wir zu unseren drei Beispielen.

 

Der gerissene Antagonist:

Dieser Zeitgenosse ist für die meisten wirklich eine Herausforderung. Denn er muss Pläne schmieden und seine Feinde mit diesen besiegen. Nehmen wir doch mal an, wir haben eine magische Gesellschaft mit einem Ältesten Rat, einer Exekutive und noch einigen anderen Schlüsselfiguren in einer Urban-Fantasy-Welt oder ähnliches.

Das tolle an diesem Antagonisten ist, dass er meist allein oder in einer kleinen Gruppe operiert. Jetzt ist sein Feind jedoch ziemlich mächtig und selbst wenn er nicht allein ist, so steht er doch einer Übermacht gegenüber. Wie soll er sie aber nun aufhalten?

Dafür geben wir diesem Knaben interessante Attribute. Gerissenheit, Tücke etc. Also geistige Fähigkeiten. Mit denen analysiert er die Gegner nach Schwächen. Wenn er einer Art Armee also der Exekutiven gegenübersteht sät er Zwietracht und zettelt eine Revolte an, damit die erst einmal mit sich selbst beschäftigt sind und wer weiß, wozu das noch gut sein kann. Der Gegner erstickt also an seiner eigenen Stärke. Danach kommen die Schlüsselfiguren. Sie werden weggelockt. Mit einem falschen Alarm oder ähnlichem, während man dies den Feinden jener Individuen sagt. Natürlich ganz nebenbei. Danach ist der Ältestenrat dran. Jener wird vergiftet oder sonstiges. Wenn man die Beziehungen unter den Figuren gut genug kennt, ist es sogar machbar sie gegeneinander auszuspielen.

In einem Satz zusammengefasst, stürzt dieser Antagonist gesamte Gesellschaftssysteme ins Chaos.

Wenn man gut ist, kommt er gar nicht erst vor, sondern hält sich im Hintergrund. Was auch noch dringend erforderlich ist beim Analysieren, dass man die Stärken, Schwächen, Feinde und Freunde der Opfer ebenso gut kennt wie die Motive und Einstellungen. Er weiß einfach wie der Gegner handeln wird und dementsprechend geht er vor. Meistens werden die guten ja so dargestellt, dass sie für alle Notfälle vorgesorgt haben und diese Informationen sind dann meist bereits griff bereit, damit auch ja jeder informiert ist.

Dieser Kandidat besticht durch seinen Intellekt und das er eigentlich wenig tut und dafür viel anrichtet. Ganz anders als der nächste Kandidat.

 

Der monströse Antagonist:

Meist wird dieser Kandidat erst gegen Ende zum unbesiegbaren Superkrieger/Monster oder sonst was. Zuerst intrigiert er um Macht zu erlangen. Das ist meist ziemlich langweilig gemacht. Der Held macht die Arbeit und er selbst gibt sich als Guter oder Freund aus und hilft ihm. Dann plötzlich heißt es: „Ätschi-Bätsch, ich bin der Böse.“ Er reißt die Macht an sich oder enttarnt sich selbst und dann muss er aufgehalten werden. Meist ist dieser Rohling vom simplen Gemüt. Er verwüstet alles was sich ihm in den Weg stellt und hinterlässt nichts anderes als eine Schneise der Verwüstung, was die Verfolgung eigentlich ganz leicht macht. In manchen Fällen hat er dann auch noch eine Armee im Rücken oder ähnliches.

Oftmals besticht dieser Typ durch rohe Kraft und einen unverwundbaren Körper. Ist vor allem nett wenn es in der Geschichte etwas mehr zur Sache geht was Brutalität angeht.

Aber lasst uns nun zum dritten Kandidaten kommen.

 

Der körperlose Antagonist:

Kaum ein Antagonist ist so schwer darzustellen wie das unterschwellige Böse das in der Luft hängt und nach und nach den Menschen das Fürchten lehrt. Oftmals findet man diesen Vertreter im Horror Genre.

Aber wie geht dieser vor? Es ist eher ein subtiler Verlauf am Anfang der mit der Zeit immer mehr an Fahrt aufnimmt. Nehmen wir doch einfach mal als Beispiel einen Vampir der sich meist im Hintergrund aufhält und dessen Ziel es ist eine ganze Kleinstadt auszusaugen.

Okay, am Anfang ist er nicht mehr als eine Präsenz. Er tut gar nichts. Er sieht sich vielleicht um und plant, aber er handelt nicht. Zuerst beeinflusst er diejenigen die am empfänglichsten für diese Figur sind. Einfach weil er da ist. In Horrorfilmen sind das meist bestimmte Tiere, wonach dann verrückte Menschen folgen. Teilweise passieren dann auch unscheinbare sowie sonderbare Dinge, die meist eher mit einem kleinen Fragzeichen oder einem Schulterzucken versehen sind. Während die Verrückten natürlich versuchen alle zu warnen, aber weil sie labil sind wird ihnen nicht geglaubt. Danach tritt der Antagonist in Erscheinung. Natürlich nur im Hintergrund. Er tut wieder gar nichts. Der Vampir ist einfach nur da und starrt vor sich hin und dann ist er auch schon wieder weg. Jeder merkt und spürt dass er da ist, aber man will es nicht wahrhaben und/oder verdrängt es. Nach ein paar Mal verschwindet der erste Bewohner. Alle suchen nach ihm, doch sie werden keine Spur finden. Danach holt er sich noch einen und dann noch einen und plötzlich ist die Kleinstadt so gut wie ausgestorben.

Dieser Antagonist ist ein einsamer Schatten in der Dunkelheit der mehr durch Präsenz besticht und nur schwer greifbar ist. Er schleicht sich leise an und gibt dem Protagonisten keine Gelegenheit ihn zu finden oder sich zu wehren.

Das schwierige ist natürlich ihn aktiv handeln zu lassen ohne ihn wirklich physisch in der Geschichte vorkommen zu lassen. Das ist klar

 

 

Und das war dann auch schon mein kleiner Beitrag zu diesem mächtigen. Wieder sei erwähnt, dass dies nur drei Beispiele sind. Andere Antagonisten haben die Intelligenz einer Naturkatastrophe oder eines wilden Tieres. Ebenso sieht die Auswahl der Typen und Herangehensweise aus. Es ist ganz unterschiedlich. Manches Mal ist der Antagonist auch der eigentliche Held und der Protagonist der Schurke. Das sei natürlich auch noch einmal erwähnt.

Jedenfalls sei noch mal zusammengefasst, dass das wichtigste beim Antagonisten ist ihn aktiv handeln zu lassen und dass er dem Protagonist heftig kontra gibt.

Falls jemand wichtige Ergänzungen hat, so schreibe er mir diese bitte in die Comments. Besten Dank.

Die Heldenreise nach dem amerikanischen Mythenforscher Joseph Campbell

Der Titel sagt eigentlich schon alles. Hier ist der Ablauf einer typischen Heldenreise wie sie in vielen Geschichten zu finden ist. Ich habe diesen Text aus Wikipedia übernommen:

 

 

Die Stationen einer Heldenreise (nicht alle finden in jeder mythologisch relevanten Story auch statt) stellen sich nach Campbell wie folgt dar:

  1. Der Ruf des Abenteuers (Berufung): Erfahrung eines Mangels oder plötzliches Erscheinen einer Aufgabe
  2. Weigerung: Der Held zögert, dem Ruf zu folgen, beispielsweise, weil es gilt, Sicherheiten aufzugeben.
  3. Übernatürliche Hilfe: Der Held trifft unerwartet auf einen oder mehrere Mentoren.
  4. Das Überschreiten der ersten Schwelle: Er überwindet sein Zögern und macht sich auf die Reise.
  5. Der Bauch des Walfischs: Die Probleme, die dem Helden gegenübertreten, drohen ihn zu überwältigen -- zum ersten Mal wird ihm das volle Ausmaß der Aufgabe bewusst.
  6. Der Weg der Prüfungen: Auftreten von Problemen, die als Prüfungen interpretiert werden können (Auseinandersetzungen, die sich als Kämpfe gegen die eigenen inneren Widerstände und Illusionen erweisen können)
  7. Die Begegnung mit der Göttin: dem Helden (oder der Heldin) wird die gegengeschlechtliche Macht offenbar.
  8. Die Frau als Versucherin: die Alternative zum Weg des Helden kann sich auch als vermeintlich sehr angenehme Zeit an der Seite einer (verführerischen) Frau offenbaren (vgl. Odysseus/Kirke)
  9. Versöhnung mit dem Vater: die Erkenntnis steht dem Helden bevor, dass er Teil einer genealogischen Kette ist. Er trägt das Erbe seiner Vorfahren in sich, bzw. sein Gegner ist in Wahrheit er selbst.
  10. Apotheose: In der Verwirklichung der Reise des Helden wird ihm offenbar, dass er göttliches Potenzial in sich trägt (in Märchen oft symbolisiert durch die Erkenntnis, dass er königliches Blut in sich trägt).
  11. Die endgültige Segnung: Empfang oder Raub eines Elixiers oder Schatzes, der die Welt des Alltags, aus der der Held aufgebrochen ist, retten könnte. Dieser Schatz kann auch aus einer inneren Erfahrung bestehen, die durch einen äußerlichen Gegenstand symbolisiert wird.
  12. Verweigerung der Rückkehr: Der Held zögert in die Welt des Alltags zurückzukehren.
  13. Die magische Flucht: Der Held wird durch innere Beweggründe oder äußeren Zwang zur Rückkehr bewegt, die sich in einem magischen Flug oder durch Flucht vor negativen Kräften vollzieht.
  14. Rettung von außen: Eine Tat oder ein Gedanke des Helden auf dem Hinweg wird nun zu seiner Rettung auf dem Rückweg. Oftmals handelt es sich um eine empathische Tat einem vermeintlich "niederen Wesen" gegenüber, die sich nun auszahlt.
  15. Rückkehr über die Schwelle: Der Held überschreitet die Schwelle zur Alltagswelt, aus der er ursprünglich aufgebrochen war. Er trifft auf Unglauben oder Unverständnis, und muss das auf der Heldenreise Gefundene oder Errungene in das Alltagsleben integrieren. (Im Märchen: Das Gold, das plötzlich zur Asche wird)
  16. Herr der zwei Welten: Der Held vereint Alltagsleben mit seinem neugefundenen Wissen und damit die Welt seines Inneren mit den äußeren Anforderungen.
  17. Freiheit zum Leben: Das Elixier des Helden hat die "normale Welt" verändert; indem er sie an seinen Erfahrungen teilhaben lässt, hat er sie zu einer neuen Freiheit des Lebens geführt.

 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Heldenreise

Warum Mary Sues nicht funktionieren und wieso man trotzdem mit ihnen arbeiten kann

Wie wird eine Mary Sue definiert?

Autoren sind in ihren Geschichten allmächtig und können tun und lassen was sie wollen PUNKT Aber das heißt noch lange nicht, dass sie es auch tun sollten. Mary Sues sind dafür ein schöner Beweis.

Es handelt sich dabei um Figuren die stark idealisiert und übermächtig sind. Häufig sind sie dabei eine Ausgeburt des Egos ihres Erfinders. Aber sie definieren sich meiner Meinung nach weniger über ihren Charakter, denn da gibt es viele Mary Sues die von diesem Thema abweichen (Sherlock Holmes, beispielsweise), als mehr über ihre Defensivkraft.

Die Defensivkraft umschreibt letztlich die Fähigkeit einer Figur dem Tod zu entkommen. Wobei ich persönlich diesen Begriff etwas weiter fasse. Denn nicht immer ist der Tod eine aus dem Versagen resultierende Konsequenz. Deshalb spreche ich lieber von Herausforderungen.

Die Defensivkraft ist an und für sich eher eine Variable, als eine Konstante. Hier ein einfaches Beispiel: Meine Hauptfigur ist der beste Boxer der Welt und gewinnt jeden Kampf mit Leichtigkeit. Somit würde unter diesen Voraussetzungen seine Defensivkraft bei einhundert Prozent liegen. Doch wenn ich ihn gegen Godzilla antreten lassen würde, läge sie bei null Prozent. Godzilla ist größer, zäher und hat seinen Hitzestrahl. Dagegen kommt mein Boxer einfach nicht an. Aber bei einer Mary Sue liegt die Defensivkraft immer bei absolut einhundert Prozent, egal welcher Herausforderung sie sich auch stellen müssen, sie werden sie mit absoluter Sicherheit lösen können. Das macht die Handlung vorhersehbar und somit langweilig.

Das führt uns zu dem Warum. Warum also sollte ich als Autor eine Figur nutzen die alles kann? Mary Sues sind besonders deshalb bei Anfängern so beliebt, weil sie das Schweizertaschenmesser unter den Lösungsansätzen sind. Somit brauche ich mir als Autor keine Gedanken darüber machen wie ich die von mir erdachten Probleme lösen muss. Stattdessen kann ich mich also auf andere Dinge konzentrieren.

 

Was mache ich also gegen eine Mary Sue?

Die meisten Autoren raten dazu, dem Charakter Schwächen anzudichten, doch das ist lediglich nur ein Anfang. Superman ist ein gutes Beispiel dafür, dass Schwächen nicht ausreichen. Jeder weiß, dass Kryptonit ihn fast umbringt und ihn seiner Kräfte beraubt, doch trotzdem ist er übermächtig. Er ist somit eine Figur die ich als Halbe-Mary Sue bezeichne. Sie hat ihre Schwächen ist aber dennoch unverhältnismäßig stark. Daher sollte man nicht nur Schwächen hinzufügen, sondern auch die Stärken herunterfahren. Hier und da welche ganz abschaffen und so versuchen ein Gleichgewicht zu finden. Die Figur sollte weder zu mächtig noch zu schwach sein.

Darüber hinaus kommt es auch sehr auf den Autoren an. Er muss seine Figuren auch richtig einsetzen, so dass sie zwar hart für ihre Ziele kämpfen müssen, es aber weder zu schwer noch zu leicht haben. Die Schwächen einer Figur bringen mir nichts wenn ich sie nicht auch richtig einsetze.

 

Wie nutze ich eine Mary Sue richtig?

Die langländliche Meinung ist, dass Mary Sues perfekt sind und über keinerlei Schwächen verfügen. Das ist aber strenggenommen falsch. Mary Sues haben eine ganz bestimmte Schwäche, aber da es keine Schwäche im klassischen Sinne ist, wird diese von der breiten Bevölkerung schlichtweg übersehen. Ich kann es an einem simplen Beispiel ganz klar zeigen:

Ich schreibe eine Kriminalgeschichte und meine Mary Sue ist der beste Ermittler der Welt, der alles weiß, alles kann und nur die allerbeste Ausrüstung zur Verfügung hat. Nun möchte ich aber den Leser schon gleich zu Anfang fesseln. Also schreibe ich zuerst über die Bösen. Das ist meinetwegen jetzt irgendeine Bande von Bankräubern. Im Prolog sehen wir dann wie sie arbeiten, eine Bank leerräumen und dann davonrasen. Im ersten Kapitel stelle ich dann meinen Ermittler namens Sherlock Dolmes vor. Und niemand bemerkt die Schwäche meiner Figur, nicht einmal ich selbst. Denn niemand fragt sich, warum meine Figur die Bankräuber nicht gleich im Prolog aufgehalten hat. Sie kann doch alles. Sie hat die Fähigkeiten und das Werkzeug sie aufzuhalten, doch sie hat es nicht getan. Warum? Die Antwort ist derart simpel, dass man sie schnell übersieht. Sie war schlicht und ergreifend nicht zugegen. Denn Mary Sues mögen allmächtig sein, doch sie sind es nur innerhalb ihres Aktionsradius. Wäre dem nicht so, hätten wir einen fleischgewordenen Deus Ex Machina. Man stelle es sich nur vor: Die Mary Sue kommt als strahlende Lichtgestalt im Universum an, lässt einen fahren und schon sind sämtliche Probleme gelöst, einfach weil sie existiert. Aber da der Aktionsradius eine dramaturgische Einschränkung ist, wird er gerne übersehen.

Somit kommen wir zum Paradoxon der Mary Sue. Sie wird von Anfängern benutzt, da es diesen meistens an Erfahrung fehlt, doch diese können diese Figuren nicht effizient nutzen. Andererseits können die Autoren die über die nötige Erfahrung verfügen auf andere Mittel zurückgreifen und haben es somit gar nicht nötig sich eine Mary Sue anzulegen. Zumal diese Figuren stigmatisiert werden.

Aber durch ihre Einschränkung können wir nun mit ihr arbeiten. Es ist für sich genommen ziemlich leicht. Wir müssen an wichtigen Stellen die Mary Sue auf Abstand halten und dann zuschlagen. Batman ist dafür ein schönes Beispiel. Er kämpft gegen die Mafia, doch er erschafft dafür die Superschurken, allen voran den Joker. Die wirklich wichtigen Negativentwicklungen geschehen immer in seiner Abwesenheit oder dass er nicht schnell genug reagiert. Das führt zu einem Gefühl der Hilflosigkeit und Verletzlichkeit, was wieder das Ziel von Schwächen ist. Wir drehen der Mary Sue also hinten herum einen Strick aus ihren Heldentaten. Oder ein anderes schönes Batman-Beispiel ist der Tod seines zweiten Robins Jason Todd. Der Joker hat ihn entführt, gefoltert und am Ende zusammen mit einer Menge Sprengstoff eingesperrt. Batman eilte zu Hilfe, kam aber zu spät. Todd starb. Wäre er früher gekommen, hätte er seinen Sidekick retten können. Wie gesagt, der Aktionsradius ist alles.

Es gibt aber natürlich auch noch andere Möglichkeiten und dafür sehen wir uns mal das Schaffen des Mangakas (Zeichner japanischer Comics so genannter Mangas) Namens ONE an. Dieser arbeitet ausnahmslos mit Mary Sues und ist nicht nur sehr erfolgreich damit, sondern schuf damit sogar einen modernen Kult in der Manga- und Animeszene. (Anime = Japanische Animationsfilme oder -serien)

Und das schafft er mit zwei einfachen Mitteln: Zum einen werden die Figuren nicht idealisiert und sind nur halbe Mary Sues, während er andererseits die immensen Kräfte seiner Hauptfiguren als nachteilig für sie darstellt.

Saitama aus ONE PUNCH MAN ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Dieser Kerl wollte ein Held werden der jeden Gegner mit nur einem Schlag besiegt und trainierte dafür so lange bis er alle Haare verlor (kein Witz!) und unbesiegbar wurde. Sein Körper ist unzerstörbar und seine physische Stärke ist jenseits sämtlicher Skala, wodurch er immer wieder für komische Situationen sorgt. Doch genau da liegt das Problem. Er langweilt sich zu Tode, da er weiß dass es keine würdigen Gegner mehr gibt. Die Gesellschaft beachtet ihn nicht und als sie es tut wird er als Betrüger dargestellt, wodurch ihm heftiger Gegenwind entgegenschlägt. Saitama wird somit vor Problemen gestellt, die er mit seiner Kraft nicht lösen kann und die dadurch auch überhaupt erst verursacht werden.

Eine Stufe radikaler ist dagegen der Teenager Shigeo Kageyama aus Mob Psycho 100. Dieser ist mit extrem starken übernatürlichen Kräften begabt und kann neben Exorzismus, Kraftfeldern, Wahrnehmung von Geistern und vielem mehr so ziemlich alles in diesem Spektrum erlernen. Doch seine Kräfte sind an seine Gefühle gekoppelt und wenn diese die 100 %-Marke knacken drehen seine Kräfte durch und er geht sowohl im rhetorischen als auch wörtlichen Sinne in die Luft und sprengt alles um sich herum weg. Das sorgt dafür, dass er immer versucht seine Kräfte und Gefühle im Zaum zu halten. Darüber hinaus steht er auf dem Standpunkt, dass Superkräfte vollkommen nutzlos sind. Sie bringen diesen schüchternen Jungen nicht dazu seinem Schwarm seine Liebe zu gestehen oder helfen ihn bei den Mathe-Aufgaben. Aber das für ihn größte Problem ist, dass er nichts besonderes ist. Deswegen wird er auch als Mob (Statist, Nebenfigur) betitelt, weil er niemanden in einer Menschenmenge auffallen würde. Das einzig besondere sind seine Kräfte, doch die möchte er ja nicht einsetzen. Somit ist es sein Ziel ein Leben ohne seine Kräfte zu bestreiten und etwas zu finden, was sonst noch an ihm besonders ist. Wodurch eine Sinnsuche entsteht, in der seine Kräfte eher hinderlich sind.

 

Ich möchte somit noch einmal zusammenfassen. Man kann mit Mary Sues arbeiten und auch sehr viel Spaß haben, aber man muss es auch können und wissen wieso, weshalb, warum.

Impressum

Texte: EINsamer wANDERER
Bildmaterialien: Sabi
Tag der Veröffentlichung: 16.07.2014

Alle Rechte vorbehalten

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