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Eine gewöhnliche Begegnung der dritten Art

»Seit Tagen schon schwebt ein Ufo über der Lichtung des Thobüttel-Waldes und bringt etliche Wissenschaftler, Politiker, aber auch Bürger zum Nachdenken. Erst vor wenigen Stunden ist ein Alien dem Raumschiff entstiegen und steht nun neben mir. Was hat Sie denn überhaupt auf unseren Planeten verschlagen?«

»Na ja, Sie kenen das bestimt ja. Vir wier varen gerade aufʼm Weg in Urlaub und vie immer var die Milchstraße gerafelt woll, veil den Bauheinis erst jetzt aufält, das sie neu Teren müsen.

Und da sagte meine Omega, Schatz, las uns doch auf die Umgehungstraße vechseln.

Und ich darauf, better nicht, sonst komen vir hier noch in irgend so ein Hinterväldlerkaf an.

Und Überaschung, siehe da, vo vir gelandet sind.«

»Gelandet sind, … Viele fragen sich ja, ob sie uns feindlich gesonnen sind, was sagen Sie dazu?«

»Ja, also diese Erdlinge, sind schon ein bischen feindlich.

Vir haben uns nämlich total werflogen und sind hier auf dieser Dreckskugel gelandet.

Und meine Omega sagte noch, Schatz, frag mal nach dem Veg.

Und ich sagte noch, vas soll ich nach dem Veg fragen? Ich veiß vo vir sind. Zurückfliegen können vir selber und die sehen hier nicht so aus als venn sie hier zufällig Zurin-08 haben, oder?«

»Nein, haben wir nicht.«

»Na, siehste! Und ich hab noch zu meinem Omega gesagt, vas venn hier Wegetarier leben? Die fresen uns auf pflanzenbasierende Lebensform doch sofort uf.

Lange Rede, wenig Sinn, ich bin anschließend ausgestiegen.

Und vas ist? Vir verden hier gefeiert vie die Rockstars. Zuhause bin ich nur ein kleiner Bürokaufman und hier auf dem Drecksplaneten kent jeder meinen Namen. Hier verden mir Blumen zugevorfen und Tauben fliegen gelassen. Ich var schon in hundert Talkshows. Die vollen sogar diesen werkackten Wald nach mir benenen. Und jetzt komst du!«

»Talkshows, verstehe. Sie sind doch Mitglieder einer höher entwickelten Zivilisation. Können Sie uns daher die Weisheit des Universums lehren?«

»Weisheit? Mhm. Zveimal schüteln ist Selbstbefriedigung?«

»Und damit möchten wir uns auch verabschieden.«

»Du, Papa-Alpha, könen vir diese niedlichen Menschen behalten?«

»Nein, ver veiß, ob die stubenrein sind!«

 

The End

Auf der Multi-Media-Messe

»Guten Tag, meine Damen und Herren. Wir befinden uns heute auf der Multi-Media-Messe in Plöln. Neben mir steht einer der Veranstalter Herr Benis, der sich für dieses Interview bereiterklärt hat. Herr Benis, was gibt es neues aus der Welt der Technik?«

»Ja, Herr Repoterlümmel, wir haben dieses Jahr eine sehr große Auswahl des neusten technologischen Fortschritts. Wie etwa den praktischen Toaster von Brandtrem mit eingebauter Toilette. Damit können sie ihr Geschäft verrichten, während sie ihr Frühstück machen.«

»Finden Sie nicht, dass das etwas abstoßen könnte, weil-«

»Natürlich. Ich weiß, worauf Sie hinaus wollen, aber was soll ich sagen. Die Leute kaufen jeden Scheiß der Neu ist. Wie etwa das neue iPhone mit eingebautem Schwangerschaftstest. Der war innerhalb eines Tages ausverkauft.«

»Innerhalb – eines – Tages. Wie sieht es im Bereich Fernsehen aus? Man hört ja einiges über das neue Ultra HD. Haben sie da auch etwas im Angebot?«

»Nun, da hätten wir zum Beispiel den neuen Fernseher von Zony mit eingebauter Zimmerpflanze, wodurch der Fernseher auch eine grüne Seite bekommt. Er produziert Sauerstoff und passt nebenbei in jeden Haushalt. Die Konkurrenz von Mikrosoft hat aber auch nicht geschlafen. Ihr Fernseher hat mit der eingebauten Marihuana-Plantage auch noch einen sehr großen Entspannungsfaktor und eignet sich hervorragend für gesellige Männerabende. Und jetzt wieder Sie.«

»Verstehe. Diese Messen sind ja hauptsächlich für Männer attraktiv, wie sieht es aber mit den Frauen aus?«

»Ja, dieses Jahr haben wir uns reichlich Mühe gegeben, auch den Frauen etwas zu bieten. Wie diese Waschmaschine, die Sie da sehen. Mit der Frau im roten Pullover mit den zwei Kindern im Wagen, die etwas skeptisch gucken. Das ist unser einsames Hausfrauenmodell mit eingebautem Dildo, sollte der Mann seinen ehelichen Pflichten nicht nachkommen können. Dann gibt es da noch den Backofen mit eingebautem Kühlschrank und dann gibt es noch den Kühlschrank mit eingebautem Backofen. Sie sehen, dass wir reichlich Zeit und Ideen darein gesteckt haben.«

»Backofen, so, so. Wie sieht es mit der Telekommunikation aus? Was gibt es dort Neues?«

»Ja, wir haben da dieses Handy welches in eine 48.er Magnum eingebaut ist.«

»Ist das nicht gefährlich?«

»Nein, nein. Der TÜV hat uns versichert, dass nicht mehr als zwölf Personen bei den Tests starben. Sehen Sie hier. Ich habe selbst auch ein solches Modell. Sie reden in das Loch hier vorne am Lauf rein und am Griff können sie hören, was der andere sagt.

»Das scheint mir keine gute-«

»Man müsste schon ein ziemlicher Trottel sein, um sich mit dem Ding selber zu verletzen.«

Dies waren seine letzten Worte.

 

The End

Die Probleme der NSA

(Basierend auf einen wahren Artikel)

 

»Wir befinden uns heute in der Basis 51 irgendwo in Deutschland. Wo wir mit den deutschen Leiter der hieransässigen NSA reden Mister Ben Smith, dessen Namen wir aus Datenschutzgründen im Interview nicht nennen werden, stattdessen stellen wir ihn einfach als Mister Secret vor. Herr Secret, vor welchen Herausforderungen wird die NSA gestellt?« »Nun, als wir hier anfingen, wussten wir noch nicht wie viele Terroristen und Deutsche ihre Nachrichten codieren. Wir brauchen dafür extra ausgebildete Fachkräfte, die der amerikanischen Wirtschaft ein Vermögen kosten.«

»Können sie uns da einige Codierungen zeigen?«

»Natürlich. Hier sieh dir das an: „Bis später, Süße. LG“, wobei „LG“ für Lagerterroristenbombengarage steht.«

»Es könnte jedoch auch „liebe Grüße“ bedeuten.«

»Bist du etwa auch einer dieser Hippies, die glauben, dass wir total paranoid sind?!«

»Naja…«

»Jetzt sag ich dir Motherfucker mal was: Wenn ein Terrorist aus dem Gulli hopst und dich in die Luft jagt, dann komm bloß nicht heulend zu mir angerannt!«

»Wie vielen ist das schon passiert?«

*Ein Haufen sinnloses Gestammel* »Das fällt unter die nationale Sicherheit.«

»Wessen nationale Sicherheit?«

»Unwichtig. Wir sind hier um die Leute vor dem Terrorismus zu beschützen.«

»Die da wären? Ich meine, welche Terroristen?«

»Nun, eigentlich dürfen wir es nicht sagen, aber Deutschlands Most Wanted der NSA ist ein Iraker in der fünfzehnten Generation in Deutschland mit der perfekten Tarnung. Er nennt sich Thomas Müller ist Hartz IV-Empfänger und sitzt den ganzen Tag vor Facebook. Diese Iraker führen schon seit fünfzehn Generationen einen perfiden Plan im Schatten eures Landes um es zu stürzen und nur wir Amerikaner haben die nötige Weitsicht und das Wissen um euer undankbares, mickriges Land vor dem Untergang zu bewahren. Jeder der etwas anderes behauptet ist ein Feind der Demokratie die wir Amerikanern erfunden haben und mit allen Mitteln verteidigen werden. Wenn es uns nicht gäbe-«

»Eye, Chefe, hier neue Nachricht«

(Durchlesend) »Heute Anschlag auf den Berlin Hbf um neun Uhr abends. Verdammt! Wenn wir nur wüssten, was Hbf bedeutet!«

»Ich schätze, es bedeutet Hauptbahnhof.«

»Und woher beziehst du dein Fachwissen? Wie sieht es mit Verbindungen zu unseren Feinden den Islamisten, Kommunisten und den Ureinwohnern Amerikas aus?«

»Äh. Ich schätze, ich muss gehen. Noch viel Glück mit ihren Übersetzern.«

»Und sag deinen Lesern, Zuhörern what ever, dass eure deutschen Telefongespräche langweilig sind. Die amerikanische Wirtschaft interessiert es nicht, ob es „Oma gut geht“!«

 

The End

Ein Blick in die Vergangenheit

Ein Interview mit einem Politiker 2002:

»Seien sie doch kein Verschwörungstheoretiker! Der Euro ist eine gute Idee. Und die Behauptung dass die Währung langfristig instabil werden würde, weil die Lebensstandards in Europa so unterschiedlich sind scheinen mir vollkommen aus der Luft gegriffen. Vor allem würde eine solche Finanzkrise niemals als „Eurokrise“ bezeichnet werden.«

 

Eine Aussage des Präsidenten 2001:

»Mr. President, haben Sie keine Angst davor dass die Iraker uns angreifen werden?«

»Sehen Sie sich lieber an wie ich diesen Golfball schlagen werde.«

 

Eine Hater-Nachricht aufgrund einer Amazon-Kritik 2009:

»Du bist doch so etwas von dämlich. Wahrscheinlich denkst du auch, dass die CIA deinen Computer hackt.«

 

Ein geheimes Interview mit Schröder in seinem letzten Wahlkampf 2005:

»Herr Schröder, sollten Sie gegen ihre Kontrahentin unterliegen, würden sie sich dann aufgrund ihres Machtrausches dem versammelten Volk als Sieger präsentieren?«

(scherzhaft) »Natürlich nur wenn das Volk mir den Regierungsauftrag erteilt.«

 

Forderung eines anonymen Verfassers an eine Zeitung 2009:

»Sehr geehrtes Schmierblatt,

hiermit fordere ich Sie auf das „Präsident“ bei Obama zu streichen und durch das Wort „Friedensnobelpreisträger“ zu ersetzen.

Dadurch wird den deutschen Dilettanten deutlich, dass der Mann es nur gut mit uns meint, wenn er uns ausspioniert und unseren Geheimdienst unterwandert.«

 

Walter Ulbrecht 1961 in einer Pressekonferenz in Berlin:

»Niemand hat hier die Absicht, eine Mauer zu errichten!«

 

Aufschrift einer Werbung für Einbauküchen während der WM 2014:

»10% Rabatt für jedes Tor dass Deutschland gegen Brasilien schießt!«

 

Überschrift eines Artikels der1933 in einer sogenannten Verschwörungstheoretiker-Zeitschrift publiziert wurde, die niemand ernst nahm:

»Wie Hitler den Reichstag niederbrannte!«

 

Wenn wir das was wir heute wüssten, vor langer Zeit schon gewusst hätten, man hätte uns für Paranoid erklärt.

The End

Wahlrecht für Hunde

»Auf der Welle der SRZG – der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen – die mit ihrer Klage das Wahlalter abschaffen zu wollen gehen auch andere darauf ein. So zum Beispiel der Herr Elttilod der mit seiner Stiftung für das Wahlrecht der Haustiere kämpft ebenso vehement gegen die Diskriminierung unserer kleinen Freunden.

Her Elttilod aus welchem Grunde sollen Tiere wie Beispielsweise Hunde wählen dürfen?«

»Ganz einfach, weil das Grundgesetz uns das Recht dazu gibt.«

»Ach ja?«

»Ja, denn im Grundgesetz steht dass JEDER ein Recht hat wählen zu dürfen und es sogar seine Bürgerpflicht ist. Das hat beispielsweise unser Anwalt herausgefunden, der sich uns anschloss. Er ist ein Papagei geboren in den dreißiger Jahren des letzen Jahrhunderts dem gewisse Parolen beigebracht worden sind um das öffentliche Ansehen seiner Besitzer in Zeiten des Faschismus zu steigern. Und er ist nicht minder stolz darauf.«

»Ach, was sie nicht sagen.«

»Ich sag es doch, oder etwa nicht? Jedenfalls hat Adolf – so ist nun mal sein Name – herausgefunden das JEDER wählen kann und dies schließt Tiere mit ein.«

»Aha. Wie sehen denn die politischen Ansichten der Tiere aus?«

»Nun unser Adolf Hitler möchte gerne seine eigene Partei gründen um, wie er sagte „Zucht und Ordnung in diesen Haufen liberaler Scheiße zu bringen“. Ein wirklicher Komiker, aber ein Komiker mit Visionen.«

»Nun kann ihre gesamte Kampagne doch nicht auf den Schultern eines wie Sie sagten visionären Papageis beruhen.«

»Da haben sie recht, junger Mann. Wir vertreten ebenfalls Hunde wie unseren Herrn Matz, welcher verlangt dass die Regierung seinen Forderungen nach der Abschaffung der Briefträger nachkommt. Seiner Aussage nach seien derlei Gestalten doch recht altmodisch in Zeiten des Internets. Zumal sie nichts als Dreck hinterlassen und die Hausaufgaben der Kinder fressen.

Dann wären da noch die dreißig Katzen der Frau Brommer, welche es nicht ertragen können den Sigmar Gabriel im Fernsehen zu sehen. Den wollen sie abschaffen.«

»Jetzt gibt es jedoch Leute, die das Wahlrecht für kleine Kinder und Tiere für übertrieben halten. Was würden sie denen sagen?«

»Das will ich Ihnen sagen: Wir werden sooft von unserer eigenen Regierung verarscht und wir haben nur einmal alle paar Jahre die Hand am Steuerknüppel und da wollen wir die Regierung doch einmal bescheißen indem wir unsere eigenen Wahlstimmen legal vermehren.

Wer bei Wahlen nicht bescheißt ist gegen die Demokratie!«

 

Wir sollten uns wirklich überlegen ob Grenzenlosigkeit nicht doch auch Grenzen besitzt.

 

ODER ABER

 

Wir sollten uns überlegen ob auch wirklich JEDER wählen dürfen soll.

 

The End

Das Mysterium der Unterschicht

»Wir sind heute in einem Institut das sich mit unserer Gesellschaftsstruktur auseinandersetzt. Neben mir steht Herr Schröbling. Herr Schröbling, Sie vermuten endlich herausgefunden zu haben, ob es eine soziale Unterschicht gibt. Ein Mysterium das von Medien und Politikern als nicht existent gilt. Was haben Sie herausgefunden?«

»Ja, wir wissen ja alle, dass der gewöhnliche Bürger auf der Straße glaubt, dass es so etwas wie eine gesellschaftliche „Unterschicht“ gibt. Das sind dann sogenannte „Obdachlose“ oder wie sie allgemein bezeichnet werden: „Penner“. Nun wir haben herausgefunden, dass es diese Gesellschaftsschicht nicht gibt. Es gibt nur eine gesunde Mittelschicht und eine Oberschicht.«

»Äh…? Aber wäre die Voraussetzung für eine Mittelschicht nicht eine Ober- sowie Unterschicht?«

»Nein.«

Schweigen.

»Und, äh, wie haben Sie das hier nun bewiesen?«

»Nun, ganz einfach, wir haben eine Statistik erstellt die sämtliche Menschen unterhalb der Armutsgrenze auslässt. Außerdem sind wir in vielen Nobelvierteln der Reichen gewesen die von privaten Sicherheitskräften vor zwielichtigen Individuen beschützt werden. Ich kann Ihnen und allen anderen versichern, dass mir dabei kein einziger Mensch begegnet ist, der einwandfrei zur Unterschicht zugeordnet werden kann.«

»Verstehe, das ergibt Sinn. Wieder einmal sehen wir, dass eine zweifelhafte Statistik mehr weiß als der gesunde Menschenverstand und damit verabschiede ich mich.«

Alles ist erlaubt, damit den Menschen die Illusion gegeben wird, dass es ihnen gut geht.

 

The End

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 15.07.2014

Alle Rechte vorbehalten

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