Deine belanglosen Vorträge ich mir anhöre
Sie nerven mich zwar, aber ich mich an ihnen nicht störe
Du denkst immer noch ich sei ein Kind Stur und Halsstarrig wie ein Rind
Meine Ohren lauschen dir Zu erklären du gibst keine Chance mir
Ich hab viel gesehen
Dazu ich aber nicht stehen
Lieber spiele ich den Dummen
Ein Liedchen dabei ich summen
Doch du weißt alles und hast rat
Sie sind nicht Wert die Tat
Welche du mir aufdrängst
Mich zähmen willst wie einen Hengst
Aber ich soll so leben wie du
Und erwähnst es immer zu
Ich lebe aber mein Leben
Nach Glücke ich streben Lieber Frei bin ich
Statt Ketten von Ernsthaft halten mich
Aber du lernst es nie So nun mal ist sie
Mir ist das egal
Ich hole mir jetzt ein Reimlexikon aus dem Regal
The End
Es war einmal
Eine Hexe mit rotem Haar
Auf des Waldes Lichtung Kessel schaumig rührend,
Formeln murmelnd,
Böse Wesenheiten rufend
Macht erbittend.
Magische Winde kamen auf.
Das Licht entschwand.
Grashalme wiegten sich im Wind
Vor Angst zitternd,
Finstre Worte süßlich säuselnd.
Dunkelheit naht.
Geschöpfe im Schatten huschend.
Klauen schleckend.
Böse den Schleier zerreißend.
Ihn durchschreitend.
Lachend in den Kessel hüpfend.
Leere fressend.
Dem Ding eine Seele einhauchend
Böse, teuflisch.
Fauchend und blubbernd und keifend
Sich bekämpfend.
Im Strudel des Hexenkessels
Jener anfing zu leben mit großem Beben.
Er erwachte
Voller Gier um zu verschlingen.
Erstes Opfer
Die unwissende Hexe war.
Darauf lief er los, um die Welt zu verschlingen.
Tod grassierte.
Blind vor Augenmangel und Gier verschlang er alle.
Ob Mann, Frau oder gar winzig Kind.
Städte brannten.
Der Kessel watschelte weiter.
Immer hungrig.
Durch Schicksalsfügung es geschah
Der Kessel starb.
Als er des Welten Randes traf
Blind wie er war
Der Kessel über den Rand trat
Und dann verschwand.
In die finstre Leere verschwand.
Gar niemand weiß
Ob der Kessel damals gar starb
Vielleicht noch lebt.
Die Welt jedoch gerettet
Feste feiernd.
Dank des Zufalls Gnaden wegen.
The End
Ein Gespenst im Schloss
Stolz auf das schaurige Gespensterdasein
Vertrieb noch jeden
Um friedlich in seiner Kiste ruhend Schlafen zu können.
Zum Wandeln war der lichte Tag zu hell,
Deshalb schlief der Geist
Als ein ungebetener Gast ankam
Das Schloss betretend,
Um ein echtes Gespenst kennenzulernʼ.
Freudig trat er ein.
Naiv die Geisterstunde abwartend.
Dann kam Mitternacht.
Pflichtbewusst das Gespenst um zu spuken,
Doch der Mann verschlief.
Trotz kettenrasseln und schaurig Heulen
Der Fan hörte nichts.
Der brennend Neugier forderte Tribut
Und er ging ihr nach.
Das Gespenst spukte die ganze Nacht lang.
All Mühʼ erfolglos.
So ging es eine lange Zeit weiter.
Dann gewöhnte sich
Der Geist an seinem ungebetnen Gast.
Der Fan hingegen Erblickte nie ein spukendes Gespenst.
Jedoch gewann er
Einen seltsamen, durchsichtigen Freund
Der im Schloss lebte.
Und wenn sie nicht gestorben sind lebten
Sie noch fufzig Jahr,
Um danach als Gespenster zu wandeln.
The End
Ein alter Vampir.
Einst vor langer Zeit mächtig,
Brutal und gemein
Heut jedoch nur ein Schatten
Seines alten Selbst.
Aus jung war alt geworden.
Aus Macht wurd´ Schwäche.
Alt, runzlig sein Antlitz wurd´.
Mager wie der Tod.
Natur ihr grausig Werk tat.
Zeit macht Haare grau.
Lässt sie vom Haupte fallen.
Der Geist wird müde.
Zähne fallen wie Blätter.
Haut wird grau und welk.
Augen stumpf, blind und glasig.
Pissen wird zur Qual.
Falten graben Tief wie Zeit.
Alte Narben schmerzen.
Die Beine wollen auch nicht mehr.
Selbst Tote altern.
Schnitter verschont auch sie nicht.
Bereits alle andern tot.
Zurück blieb er als Relikt,
Das Zeit zersetzte.
All die Jahre vergeudet
Im Streben nach Tand.
Nun alles von dannen war
Macht, Geld, Glück und Ruhm.
Nur ein Wanderzirkus blieb.
Traurig und trostlos.
Nach des Meisters Herz geformt.
Voll finstrer Wesen
Nach Abbild seiner Seele.
Ein Stück pro Wesen.
Ein Wesenszug pro Sklave.
Wut zerschlug alles.
Im Rausch er viel zerstörte.
Hunger aß immer.
Nicht zu essen war ihm fremd.
Bosheit immerzu
Alle quälte bis zum Tod.
Die Trauer weinte
Ohne Erbarmen immer weiter.
Grausamkeit erschrak
Jeden mit seiner Wildheit.
Gier verschlang alles,
Wie´s in seiner Natur lag.
Mit diesen Splittern seiner Selbst
Gründete er den Zirkus
Mit sich selbst als Chef.
So zogen sie durch die Welt
Kinds Träume raubend.
Den Meister nährend.
Den Tod aufschiebend.
Zeit raffte ihn jedoch hin
Und den Zirkus mit.
Selbst Ewigkeit hat Grenzen.
Nur Zeit hat solch nicht.
The End
Ein bunter Hund
Zog durch eine farblose Welt.
Ganz heimatlos. Er passte nicht zur kargen Erd´.
Zu bunt war er.
Niemand wollte ihn bei sich haben.
Eines Tages
Traf der Hund einen weißen See.
Es war so heiß.
Wasser war so erfrischend kühl.
Nach langem Bad
Schüttelte sich der Hund ganz doll.
Farbe spritzte.
Verlieh dem Boden seine Farbe.
So begann es.
Aus Spritzern wurde eine Fläche.
Aus weiß wurd bunt.
Und je weiter der Hund reiste
Sein Fell wurd braun.
So ward die Welt bunt geworden.
Des Hunds Reise
Endete im neu´n trautem Heim.
Allseits geliebt.
Nie ward das Leben herrlicher.
The End
Ein Fremder zog durch die Landen.
Vom Eis bis zu Sanden.
Um sein verflucht's Dasein zu beenden,
Begann er ihn zu versenden
An die Menschen weiter.
In kleinen Parts fielen sie wie Reiter
Über die armen Menschen her
All' litten 'drunter sehr.
Manch einer wurd' zum wilden Tier gemacht,
Übre andre' Nase gelacht.
Am Schluss starb der Fremde.
Der Fluch war nicht mehr. Das ist das Ende.
Doch nun ist verflucht unsre Welt.
Schlug auf sein böses Zelt,
In jedes Menschen unberührtes Herz.
Drum lasst uns all' damit leben.
Um nach Freiheit zu streb'n.
The End
Sie kamen aus dem Dunkel
Schon bald gab es Gemunkel
Finstre Träume brachten sie
Ihr Krächzen endete nie
An Schlaf war nicht zu denken
Alltag nicht mehr zu lenken
Menschen in den Abgrund riss
Der Wahnsinn wild um sich biss
Paranoia schlich umher
Missgunst wucherte im' mehr
Wahns' Totschlag kam über all'
Todesschreie lauter hall
Alles wird verdeckt vom Schnee
Leis' tanzt hervor eine Fee
Nun ihr Rachedurst gestillt
Da all' Sünder sind gekillt
In Frieden sie schreitet fort
Ohne ein weiteres Wort
Die Fee nun vergessen ist
Bis du ihr begegnet bist
The End
Tag der Veröffentlichung: 14.07.2014
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