Sehnsucht
Ich war gerade wach geworden und lag noch im Bett. Die Sonne schien durch mein Fenster direkt in mein Gesicht. Ich genoss die Sonnenstrahlen und die Wärme meines Bettes. Nichts drängelte mich auf zu stehen. Es war herrlich – es fühlte sich so gut an. Wärme! Ach wenn es doch schon Sommer wäre. Wenn jeder Tag so beginnen würde, mit der Gewissheit auf einen schönen heißen Sommertag.
Doch es war gerade Ende Februar und die Temperaturen waren alles andere als warm. Nein, es war lausig kalt und ich hatte es mittlerweile so satt. Ständig dieses frieren. Dieses dicke einmummeln, bevor man sich nach draußen wagen konnte. Den eisigen Wind, der einen die Tränen in die Augen treibt.
Die eingefrorenen Hände und Füße. Egal wie dick man sich auch anzog, man fror trotzdem. Da half es auch nicht wenn die Sonne schien. Es blieb einfach nur kalt.
Nur meine Sehnsucht nach den Sommer wurde immer stärker - unerbittlicher der Drang nach Wärme. Ich begann mir vorzustellen, wie schön es wäre in einem schicken Sommerkleid nach draußen zu gehen und die Wärme auf meinen nackten Armen und Beinen zu spüren. Einen leichter Windhauch, der über mein Gesicht streicht.
Wie ich mich auf den Weg zu einem netten Lokal machen würde. Weiße Tische mit roten Decken würden in dem kleinen Vorgarten stehen. Ich würde mich an einem dieser Tische setzen, um mir ein schönes Essen, mit einem Glas Rotwein zu gönnen. Dabei würde ich die Leute um mich herum beobachten, und alle wären gut gelaunt. Denn sie würden es genießen den langen, kalten und trüben Winter entkommen zu sein.
In diesem Augenblick riss mich das schrille klingeln des Telefons aus meinen wunderbaren Tagtraum. Während ich missmutig zum Hörer griff, wusste ich, wenn gerade brütend heißer Sommer wäre, dann würde ich mich nach den erfrischenden Tagen des Winters sehnen
Texte: Text und Bild:
Copyright by Martina Köhler
Tag der Veröffentlichung: 16.05.2011
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