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Kapitel 1

Die Vergangenheit ist der Zukunft einen Schritt voraus - sie weiß bereits, was passiert ist.

 

"Der Nächste." Ich stand in der langen Reihe vor dem Sekretariat meiner neuen Schule. In den vergangenen drei Jahren habe ich vier verschiedene Schulen besucht. Meine Mutter und ich zogen so gut wie jedes halbe Jahr in eine andere Stadt. Freunde hatte ich deswegen keine festen. Warum wir ständig umzogen, wusste ich nicht. Jedes Mal, wenn ich meine Mutter fragte, erklärte sie mir, dass sie sich in der Stadt nicht sicher fühlen würde. Als ich nachfragte, warum sie dieses Gefühl hatte, wechselte sie das Thema und meine Frage blieb in der Leere zurück.

 

"Der Nächste." Die kleine blonde Sekretärin sah mich an. "Name?", fragte sie. "Jane S. Forster", antwortete ich knapp. Sie sah in ihren Unterlagen nach. "Jane Susan Forster. Hier ist Ihr Schülerausweis und hier sind Ihre Kurspläne. Kommen Sie pünktlich zum Unterricht." Ich nahm die beiden grünen Umschläge entgegen, auf denen das Wappen der Schule abgebildet war. Ich nickte der Sekretärin zu und ging die langen Flure entlang auf den Innenhof der Schule. In der ganzen Zeit, in denen ich die Schulen wechselte wie ein Paar Schuhe, hatte ich noch keine besucht, die eine Uniform verlangte. Sie bestand aus einem knielangen, dunkelgrünen Rock und einem Poloshirt in hellgrün mit dem Wappen der Schule auf der linken Brusttasche. Das Wappen der Schule war schon recht eigenartig. Es zeigte einen Ring, im Hintergrund zwei Engelsflügel, in den Ring war der Name der Schule eingraviert, Austen Hollow School.

 

In Gedanken versunken und mit Musik auf den Ohren setzte ich mich unter den Kirschbaum, der mitten im Innenhof wuchs. Im Schatten des Baums konnte ich ohne Probleme mein Buch heraus holen und lesen. Ich las eine Menge. Dabei kam es mir noch nicht einmal auf die Art des Buches an, es musste mich nur vom Alltag ablenken. In den vergangenen Jahren hatte ich mich mit den Protagonisten der Bücher angefreundet und hatte somit einen kleinen Kreis an Freunden. Ich konnte natürlich nicht mit ihnen Reden, aber ich ließ mir durch die Bücher ihre Geschichten erzählen und das machte mich glücklich.

 

Das glückliche Gefühl verflog, als ich das Läuten der Schulglocke vernahm. Ich stand auf, kramte meinen Klassenplan heraus und sah auf die Raumnummer. ER 105. Wo ich das finden sollte, wusste ich nicht. Ich sah an den Rand des Papiers und entdeckte eine Legende. Ich betrat das Schulgebäude und suchte nach dem Raum, den ich, dank der Beschreibung, sehr schnell fand. Ich hatte mehrere Fächer in Kursen, aber mein erstes Fach heute war in meinem Klassenverband. Ich nahm die Kopfhörer aus den Ohren und verstaute sie in meiner Tasche. Dann betrat ich den Klassenraum. In der Klasse standen die Schüler im Klassenraum verteilt. Als ich die Tür öffnete, sahen alle zu mir, dann widmeten sie sich wieder ihren Gesprächen. Ich lächelte. Dass sich keiner für mich interessierte, war nicht unerwartet. So interessant war ich nun auch wieder nicht.

Ich entdeckte einen freien Tisch am Fenster. Kein Schüler stand in der Nähe und der Tisch selber wirkte auch leer, weshalb ich meine Schultasche neben ihm abstellte und mich auf den Stuhl setzte. Da mich noch immer keiner ansprach, holte ich mein Buch heraus und las weiter.

 

Die Schulglocke ging erneut und der Lehrer betrat den Klassenraum. Ich legte mein Buch zur Seite und sah, so wie meine restlichen Mitschüler, zu ihm. Er stellte seine Tasche aufs Pult und sah die Klasse an. "Guten Morgen", begrüßte er uns knapp. Er holte einen Haufen Papiere aus seiner Tasche. "Heute beglücken uns zwei neue Mitschüler." Der Lehrer sah zu mir, dann zu einem Mädchen mit roten lockigen Haaren. Sie saß zwei Tische weiter und sah abwesend zu ihm. "Jane Susan Forster und Zamira Willow. Ich heiße euch in der Klasse willkommen." Er lächelte. "Ich bin euer Klassenlehrer Mr Thorns. Wenn ihr Fragen habt, meldet euch einfach bei mir." Ich nickte ihm höflich zu. Er teilte eine Klassenliste aus. "Viele von euch hatten nach einer neuen Klassenliste gefragt, da auf der alten Liste eure Adressen, Telefonnummern und was weiß ich noch was nicht aktualisiert waren. Jetzt sollte alles stimmen. Außerdem habe ich schon Jane und Zamira eingetragen."

 

Wir bekamen noch eine Liste mit Materialien ausgeteilt, dann erklärte uns Mr Thorns noch ein paar Dinge und nannte uns Vertrauenslehrer. Die Stunde war vorbei und ich sah auf meinen Stundenplan. Geschichte. Im Klassenraum. Ich blieb also sitzen und kramte mein Buch wieder hervor. Die Schüler standen auf und packten ihre Sachen, um alle ihre nächsten Kurse zu besuchen. Ich sah auf, als sich ein Schatten über mein Buch legte. "The Hunger Games, das lese ich auch gerade." Ich sah in das Gesicht einer hübschen blond haarigen Schülerin mit blasser Haut und grünen Augen. Ich klappte das Buch zu und lächelte. "Ich lese es bereits zum dritten Mal, die Geschichte fesselt mich jedes Mal aufs neue." Sie setzte sich an den Tisch vor mich und lächelte mich an. "Ja, ich habe das Buch auch schon ein paar Mal gelesen." Sie holte ihre Sachen heraus und ein weiteres Buch und ich musste lächeln. "Warriors - into the wild. Ich weiß nicht, wie oft ich das bereits gelesen habe." Sie lächelte ebenfalls. "Es ist mein absolutes Lieblingsbuch. Ich finde es so toll, wie ein Klanleben mit Rangeinteilung dargestellt wird." "Ja, und es wird bei den Dialogen und bei vielen Aktionen kaum klar, dass es sich dabei um Katzen handelt. Meiner Meinung nach ein sehr gelungenes Buch." Sie legte ihr Buch auf den Tisch. "Ich bin Morgana Drew", stellte sie sich vor. "Jane Susan Forster, freut mich."

 

Wir hatten kaum zu Ende gesprochen, als unsere Geschichtslehrerin, eine junge gut gelaunte Frau mit hochgesteckten schwarzen Haaren den Raum betrat. Ihr Blick flog über die Schüler und blieb auf mir ruhen. "Eine neue Schülerin! Willkommen, willkommen in meinem Unterricht. Ich bin Mrs Eddison." Auch im weiteren Verlauf der stunde stellte sich Mrs Eddison als sehr freundliche Person heraus. Am Ende der Stunde, als es um die Verteilung der Hausaufgaben ging, sah sie durch die Klasse. "Wenn Hausaufgaben nicht in meinem Lehrplan stünden, würde ich euch sie nicht aufgeben. Aber sie stehen nun mal leider in meinem Lehrplan. Aber ich gebe euch nur eine kleine Aufgabe auf. In eurem Geschichtsbuch auf der Seite 97 findet ihr eine Liste der wichtigsten Protektoren der Erde, die teilweise bis heute noch leben. Sucht euch einen aus und recherchiert ein wenig über ihn und schreibt einen kleinen Aufsatz. 100 Wörter sind nicht zu viel verlangt, oder? Gut, gut. Dann auf in die Pause." Es klingelte und der Unterricht war beendet. Ich sah zu Morgana, die ihre Augen rollte und die Sachen wegpackte. "Protektoren? Habe ich etwas in Geschichte verpasst?", fragte ich sie. Morgana seufzte. "Die Lehrer dieser Schule glauben an Protektoren, die in jeder Welt für Ordnung sorgen. Sie werden von Erzengeln ausgebildet." Ich schüttelte den Kopf. "Habe noch nie davon gehört." Morgana lachte. "Ist vielleicht auch gut so. Einige Lehrer hier sind ein wenig verrückt im Kopf."

 

In der Pause setzten wir uns unter den großen Kirschbaum und lasen vor uns hin. Den restlichen Tag hatten wir verschiedene Stundenpläne und sahen uns erst in der Mittagspause wieder. Am Ende des Tages hatte ich ihre Handynummer und schrieb ihr sofort, als ich im Auto meiner Mutter saß. Erst, als meine Mutter mich nach der Schule fragte, legte ich das Handy weg und unterhielt mich mit ihr. "Die Schule ist wundervoll. Es gibt einen Kirschbaum im Innenhof, der Ort ist wundervoll, um zu lesen in der Pause." Meine Mutter lächelte. "Wie sind denn deine Mitschüler?", fragte sie. Ich lächelte. "Ich habe schon ein Mädchen kennen gelernt, ihr Name ist Morgana. Wir haben Geschichte zusammen und sie liest genau so gerne wie ich." Meine Mutter lachte. "Apropos! Deine restlichen Bücher sind angekommen. Die Kartons stehen bereits in deinem Zimmer." Nun freute ich mich umso mehr. Wenn meine Bücher da waren, dann hieß es auch, dass meine Freunde endlich angekommen waren und das hieß, dass ich mich in meiner Welt verlieren konnte.

Kapitel 2

Die Vergangenheit prägt sich nicht nur durch die schlechten Dinge, die geschehen sind.

 

Am nächsten Tag hatte ich wieder Geschichte. Morgana setze sich vor mich und nahm ein neues Buch aus der Tasche, dessen Titel ich nicht erkennen konnte. Am Abend zuvor hatte sie mir bei unseren Geschichtsaufgaben geholfen. Da mein Lexikon zu Hause keine Informationen über Protektoren hatte und auch das Internet nicht viel half, bat ich sie mir dabei zu helfen und sie konnte mir einen nahezu perfekten Aufsatz abgeben. Mrs Eddison betrat den Raum, begrüßte uns schnell und sah die Klasse erwartungsvoll an. "So, meine lieben. Wer von euch hat sich denn tatsächlich hingesetzt und Hausaufgaben gemacht?", fragte sie. Ein betretendes Gemurmel ging durch die Klasse und als Morgana und ich aufzeigten, sah sie uns lächelnd an. "Na, wenigstens ihr beiden." Morgana sah zu mir, sah auf mein Blatt und sah mich fragend an. Ich nickte ihr zu und Mrs Eddison nahm mich dran. "Komm nach vorne, liebes. Jane, richtig?" Ich nickte erneut und stand auf. "Ich muss wohl sagen, dass Morgana und ich die Hausaufgaben zusammen gemacht haben." Mrs Eddison klatschte in die Hände. "Umso besser! Dann könnt ihr ja gemeinsam eure Hausaufgaben vortragen." Sie sah zu Morgana. "Komm, liebes, komm zu uns nach vorne."

 

Ich war der Meinung, dass diese Frau definitiv eine oder zwei Schrauben locker hatte. Aber irgendwie mochte ich sie. Morgana stand auf, nahm ihren Collegeblock mit und stellte sich zu uns nach vorne. Wir sprachen uns schnell ab, wer was vorlas und ich fing mit unserem ersten Abschnitt an. "Als vor 5000 Jahren die ersten Erzengel in alle Ecken des Universums geschickt wurden, um einem ihnen auserwählten Planeten zu beschützen, setzten sie sich das Ziel, ihre Aufgabe gut zu machen. Allerdings stellte sich schon recht bald heraus, dass diese Aufgabe nicht sehr einfach war. Denn kurz nachdem die Erzengel ausgesendet wurden, machte sich auch das Böse im Universum breit in Form von Dämonen. Bereits bei der Ankunft der Dämonen wurden viele Erzengel getötet, da sie sich nicht gegen die von ihnen ausgehende dunkle Kraft wehren konnten. Aus diesem Grund beschlossen sie Abbilder von sich auf ihre Planeten zu schicken. So erschufen die Erzengel die ersten Protektoren, die ausgebildet wurden, um gegen Dämonen zu kämpfen und ihre Erzengel zu unterstützen. Somit konnten die Dämonen schon weniger Schaden anrichten, doch auf Dauer war auch das Problem nicht behoben, denn schon recht bald schafften sich auch die Dämonen Helfer an, die gegen die Protektoren kämpften."

 

Nun sprach Morgana weiter: "Zu diesem Zeitpunkt war der innere Kreis des Sonnensystems noch sicher vor Dämonen. Der Asteroidengürtel bot der Erde den nötigen Schutz vor ihnen. Doch als der Erzengel Jeri erfuhr, dass die ersten Dämonen in der Nähe des Neptun gesichtet wurden, beschloss er auch auf der Erde seine Protektoren auszubilden. Unter ihnen waren auch drei der Protektoren, die in unserem Geschichtsbuch zu finden sind: Ares, den ihr aus der griechischen Mythologie kennt, Merylia, die die erste Protektorin mit magischen Kräften und Seph, die einzige der drei, die bis heute überlebt hat. Jeder von ihnen hatte eine Schwäche. Da Ares ein Gott war, wurde er durch den Glauben der Menschen stark. Als die Griechen jedoch aufhörten an ihn zu glauben, wurde auch Ares schwach und starb, als er gegen einen Dämon kämpfte.

Merylia lebte von den Stimmen und der Musik der Menschen. Sie wurde stärker, wenn jemand in ihrer Nähe sang oder Musik machte. Sie fiel in einem Kampf gegen einen Dämon, der eine schalldichte Sphäre um sie herum errichtete, sodass sie ihre Kräfte nicht einsetzen konnte. Seph überlebte dadurch, dass sie sich im Kampf immer zurückhielt. Ihr genaues Alter weiß keiner, aber man weiß, dass Seph mittlerweile über 3700 Jahre alt sein muss. Ein normaler Mensch könnte solch ein Alter nie erreichen, aber dadurch, dass Protektoren ab einem bestimmten Alter nicht altern, können sie keines natürlichen Todes sterben und müssen von Hand eliminiert werden."

 

Jetzt übernahm ich wieder das Wort. "Seph war sehr traurig, als ihre beiden engsten Freunde starben. Aus Trauer schwor sie vor Jeri, dass sie jeden Protektor seine Schwächen lehren und zu Stärken umformen würde, und das, so lange sie lebt." Morgana legte ihren Aufsatz aufs Pult. "Das war's." Mrs Eddison klatschte in die Hände. "Mädchen, Mädchen! Das war wundervoll erzählt. Und alles richtig!" Sie wandte sich an die Klasse. "In diesem Umfang hatte ich eure Hausaufgaben eigentlich nicht erwartet, aber das ist eine wundervolle Arbeit!" Sie lächelte uns beide an. "Danke ihr zwei. Ihr dürft euch setzen." Rasch setzten wir uns hin und Mrs Eddison fuhr mit dem Unterricht fort. "Ihr habt jetzt etwas über drei Protektoren erfahren. Nun würde ich mit euch gerne mehr über die Ausbildung eines Protektors reden. Weiß jemand, ab welchem Alter Protektoren ausgebildet werden?" Ein Junge mit schwarzen Haaren zeigte auf. Mrs Eddison sah zu ihm. "Ja, Nicolas?" "Protektoren werden mit 19 Jahren ausgebildet." "Richtig! Weißt du auch, wieso?" "Sie müssen die Volljährigkeit erreicht haben. Außerdem altern Protektoren ab 19 nicht mehr." "Auch richtig." Mrs Eddison setzte sich aufs Pult. "Das Training der Protektoren besteht zum Teil aus körperlichem Training, zum Teil aus mentalem Training, in dem sie einen Ruhepunkt in sich selbst finden und einem physischen Training, in dem sie eine Fähigkeit hervorlocken und trainieren. Jeder Mensch, egal ob zum Protektor bestimmt oder nicht, hat bestimmte Fähigkeiten, die einem als Protektor schon einmal das Leben retten können. Die meisten Protektoren haben heilende Fähigkeiten, die sie auf andere anwenden können. Bei sich selber verursacht dies, dass sie selbst nach schweren Verletzungen innerhalb kürzester Zeit von maximal drei Tagen wieder vollständig genesen. Solche Protektoren erkranken nicht, weil sie ein sehr gutes Immunsystem haben. Bei den Protektoren, die keine heilenden Fähigkeiten vorweisen, zeigen sich andere nützliche Fähigkeiten. Seph zum Beispiel lebt außerhalb jener Zivilisation, da sie pyromantische Fähigkeiten hat. Sie kann das Feuer zwar kontrollieren, aber es ist dennoch gefährlich und sie könnte Menschen damit verletzen. Die Fähigkeiten haben etwas mit seinem Charakter zu tun."

 

Ich hörte Mrs Eddison nur mit halben Ohr zu. Ich hörte zum ersten Mal in meinem Leben etwas von Protektoren und auf der einen Seite klang das ganze für mich logisch, auf der anderen Seite klang es so surreal, dass ich nur den Kopf schütteln konnte. Am Ende der Stunde hatte ich mir zwei Seiten an Informationen notiert, die ich zu Hause noch einmal sinnvoll notieren wollte. Ich sah auf meinen Stundenplan und sah, dass ich tatsächlich eine Freistunde hatte. Ich lief auf den Hof, während ich mein Buch aus der Tasche kramte und bemerkte den Schüler nicht, der vor mir lief, sodass ich mit ihm zusammen stieß. "Oh, entschuldige bitte", stammelte ich, während ich ihm half seine Sachen aufzuheben. Er seufzte verärgert. "Kannst du nicht besser aufpassen?", fragte er und riss mir seine Bücher aus der Hand. Dabei erwischte er mein Kopfhörerkabel und zog meinen Musikplayer aus der Tasche, der am Kabel baumelte. Er rollte die Augen, löste das Kabel aus seinen Fingern und drückte mir den Player in die Hand. "Bitte." Dann ging er ohne ein weiteres Wort ins Schulgebäude. Ich wurde vor Scham rot im Gesicht. Ich sammelte mich und setzte mich unter den Kirschbaum, um mein Buch weiter zu lesen.

 

Die nächste Stunde hatte ich das erste Mal Kunst für die Woche. Ich war zwar keine begabte Zeichnerin, aber es machte mir trotzdem Spaß. Ich freute mich noch mehr, als ich sah, dass Morgana ebenfalls mit mir Unterricht hatte. Der Unterricht begann und unsere Lehrerin kam herein, eine alte Frau mit lockigen Haaren und einem Haarband, das ihre lockige Mähne hinten behielt. "Guten Morgen, Klasse. An alle neuen, mein Name ist Mrs Lawrence und wir haben dieses Jahr Kunst zusammen." Sie blickte zu mir. "Oh, ich sehe, dass ich von den neuen Schülern nur einen habe. Ihr Name ist?" Ich lächelte. "Jane Forster, Mrs Lawrence." Sie nickte. "Gut, Jane. Ich darf Sie doch Jane nennen, oder? Wir werden uns dieses Schuljahr mehr mit den Hintergründen der Kunst beschäftigen und mit der Frage, wie man seine Gedanken noch ausdrücken kann. Aber dazu später mehr. Ich möchte erst einmal sehen, ob alle da sind." Sie überflog ihre Liste und blieb an einer Stelle hängen. Sie rollte mit den Augen und sah zur Klasse. "Hat jemand was von Patrick gehört?" Die Schüler schüttelten den Kopf. Wenige Sekunden später flog die Tür auf und meine gute Laune verflog. Es war der Junge, in den ich auf dem Schulhof gerannt war. Mrs Lawrence stellte sich mit verschränkten Armen vor ihn. "Patrick Quenn, Sie sind mal wieder zu spät. Ich möchte nicht, dass sich Ihre Anwesenheit vom letzten Schuljahr wiederholt." Patrick sah mich missbilligend an und setzte sich ohne etwas zu sagen an den freien Tisch neben mich. Mrs Lawrence stellte sich wieder vor die Klasse. "Dieses Schuljahr beschäftigen wir uns, wie zu Anfang bereits gesagt, mit den Hintergründen der Kunst. Dazu holt ihr bitte die Kunstbücher aus dem Schrank. Patrick, zeige Jane bitte, wo die sich befinden." Patrick sah zu mir, sein Blick wurde immer finsterer. Ich seufzte. Noch nicht einmal zwei Tage an der Schule und ich hatte mir einen Feind angelacht.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 12.05.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Akeela und Lacri, die mich immer unterstützen und mich anspornen an meinen Geschichten zu arbeiten.

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